AVANTGARDEN 2014
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Wer sich gerne in der Natur<br />
aufhält, trifft das Nebeneinander<br />
von Stein und Holz<br />
immer wieder an. Ob der Lärchenwald<br />
im Gebirge oder das steinige Ufer eines<br />
Flusses, der quer durch den Wald<br />
führt: Für das menschliche Auge wirkt<br />
die Kombination von Gestein und Holz<br />
besonders stimmig – auch im eigenen<br />
Garten. Hier lässt sie sich einsetzen,<br />
um optische Spannung zu erzeugen:<br />
So kommen schlichte Holzmöbel auf<br />
einem groben Natursteinboden schön<br />
zur Geltung. Ein Findling oder eine<br />
Steinskulptur auf der Holzterrasse<br />
dient als Blickfang. Ein Steinboden<br />
passt gut zur Holzfassade, während Betonbauten<br />
von einem warm wirkenden<br />
Holzboden kontrastiert werden.<br />
In der Landschaftsarchitektur setzt<br />
man gezielt unterschiedliche Bodenbeläge<br />
ein: «Man kombiniert Materialien,<br />
um verschiedene Gartenräume zu<br />
unterstreichen», erklärt Martin Maurer,<br />
Inhaber von Wetzel Gartenbau in Birmenstorf.<br />
Solche Räume sind beispielsweise<br />
Sitzplatz, Spielzone, Badebereich,<br />
ein Rückzugsort, Wege und<br />
Treppen.<br />
Bild: ERNI Gartenbau + Planung AG, Bottighofen, www.erni-gartenbau.ch<br />
Holz verbindet<br />
Ob Stein oder Holz, Naturmaterialien<br />
sind nicht nur langlebig, sondern vermitteln<br />
zwischen Natur und gebauter<br />
Umwelt. Der Landschaftsarchitekt<br />
Hans Schoch sieht Holz als klaren<br />
Trendsetter: «Holz verbindet ganz<br />
zwanglos Innen und Aussen.» Das habe<br />
auch damit zu tun, dass der heutige<br />
Garten gerade in der Stadt oft ohne<br />
Erde auskommen muss. «Alle schätzen<br />
einen Bezug nach draussen, die Erweiterung<br />
des Wohnens in die Umgebung.<br />
Der Grossgarten ist im urbanen Raum<br />
aber vorbei, und auch nur schon ein<br />
Einfamilienhaus mit Grün ringsum ist<br />
nicht allen vergönnt.» Heute gelte es,<br />
in einer dichter werdenden Umgebung<br />
aus weniger mehr zu machen und auch<br />
das Beschränkte grosszügig wirken zu<br />
lassen. «Dabei kann Holz in einer Vielzahl<br />
von Formen, etwa als Holzrost<br />
oder Sichtschutz, seine ästhetischen<br />
Qualitäten voll ausspielen», ist der<br />
Landschaftsarchitekt überzeugt.<br />
Holz patiniert<br />
Doch das lebendige Material zeigt mit<br />
der Zeit Spuren des Alters. Insbesondere<br />
tragen unbehandelte Hölzer mit<br />
den Jahren eine silbergraue Patina,<br />
ohne dass das Holz deswegen unbrauchbar<br />
würde. Tatsache ist jedoch:<br />
Holz verändert sich und baut sich unter<br />
Wind und Wetter auch ganz langsam<br />
ab. Hans Schoch sieht das jedoch nicht<br />
negativ: «Heute werden Gärten nicht<br />
mehr für die Ewigkeit angelegt. Wenn<br />
der Horizont für eine Erneuerung oder<br />
Umgestaltung bei 15 oder 20 Jahren<br />
liegt, entspricht das heutigen Erwartungen.»<br />
Stein ist extrem robust<br />
«Holz ist angenehm für die Füsse – im<br />
Sommer nicht zu heiss, in der Übergangszeit<br />
nicht zu kalt», sagt auch<br />
Gärtnermeister Martin Maurer. «Holz<br />
eignet sich aber nicht für viel belaufene<br />
Flächen wie etwa den Eingangsbereich,<br />
da es in Kombination mit Frost<br />
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