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Historische Hintergründe - Volksbank Mindener Land eG

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(bspw. „Eisernes Sparen“) attraktiv gemacht. Zudem war das Horten von Geld<br />

verboten. Die überschüssige Liquidität sammelte sich bei den Banken, die nun<br />

aufgrund der mangelnden Möglichkeiten auf die Anlage in Reichstiteln angewiesen<br />

waren. Diese Finanzierung hatte im Gegensatz zur Kriegsanleihe, den Vorteil der<br />

Illusion: der Sparer fühlte sich nicht als Gläubiger des Reiches.<br />

Das Personal in vielen Spar- und Darlehnskassen bestand zur Zeit des Zweiten<br />

Weltkriegs fast ausschließlich aus Frauen. In Minden beispielsweise wurde der<br />

eingezogene Rendant Fritz Spieß durch seine Frau vertreten. Auch die jüngsten der<br />

Kasse, die Lehrlinge, mussten ihre Ausbildung unterbrechen und Reichsarbeitsdienst<br />

leisten oder in den Krieg ziehen.<br />

Das Stadtbild der Stadt Minden hatte sich zur Kriegsende verändert. Durch<br />

Luftangriffe zwischen 1943 und 1945 wurden zahlreiche Gebäude zerstört und fielen<br />

den Flammen zum Opfer, darunter der Dom und das historische Rathaus.<br />

Nach Kriegsende befand sich die Staatsgewalt in Deutschland bei den Siegermächten<br />

USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich. Das <strong>Land</strong> wurde in vier<br />

Besatzungszonen eingeteilt, wobei der Altkreis Minden zur britischen Besatzungszone<br />

gehörte. Im Potsdamer Abkommen, dem Ergebnis der Potsdamer Konferenz vom<br />

Sommer 1945, einigten sich Stalin, Truman und Churchill (später Attlee) über die<br />

Neuordnung Deutschlands und Europas. Dabei wurden auch Grundsätze über die<br />

Behandlung Deutschlands vereinbart, die auch als „4/5 D“ bezeichnet werden. Diese<br />

sind Denazifizierung, Demilitarisierung, Dezentralisierung, Demokratisierung und<br />

Demontage.<br />

Auch nach dem Krieg wurde die Zuteilung der Lebensmittel auf Lebensmittelkarten<br />

vorerst beibehalten. Die Ernährungslage der Bevölkerung war kritisch. Hunger war an<br />

der Tagesordnung. In diesen Zeiten boomte der Schwarzmarkt: die Reichsmark war<br />

wertlos, an ihre Stelle trat die „Zigarettenwährung“, aber auch Schmuck und andere<br />

Sachwerte wurden getauscht.<br />

Wichtig für den Wiederaufbau war die Währungsreform. In den westlichen<br />

Besatzungszonen wurde am 20./21. Juni 1948 die Deutsche Mark eingeführt. Als<br />

Erstausstattung erhielt jeder ein „Kopfgeld“ in Höhe von 40 DM. Die Sparguthaben<br />

wurden 10:1 und Löhne, Renten und Mieten 1:1 umgestellt. Die Sparer gehörten also<br />

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