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Die Entwicklung der E-Lok von 1879 bis 1987

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1974: Bo'Bo'-Reisezug-<strong>Lok</strong>omotive 1044.01 <strong>der</strong> Österreichischen Bundesbahnen<br />

(ÖBB).<br />

Im Juli 1974 wurde diese Einphasen-Wechselstrom-<strong>Lok</strong>omotive nach Fertigstellung im Grazer<br />

Werk <strong>der</strong> Simmering-Graz-Pauker Aktiengesellschaft (SGP) an die Zugför<strong>der</strong>ungsleitung Graz<br />

überstellt. <strong>Die</strong>se <strong>Lok</strong>omotive mit steuerbaren Gleichrichter-Elementen, den so genannten<br />

Thyristoren, war zunächst als Prototyp für eine künftige Serien-Bauart vorgesehen. Ihre Vorteile<br />

waren die stufenlose Spannungsverstellung, <strong>der</strong> Wegfall <strong>der</strong> konventionellen Stufen-<br />

Schaltausrüstung, die höhere Leistung bei optimaler Nutzung des Haftwertes zwischen Rad und<br />

Schiene sowie die Automatisierung <strong>der</strong> Regelvorgänge. <strong>Die</strong> Thyristoren und Dioden erhielten eine<br />

Gleichstrom-Brückenschaltung, so dass die Fahrmotoren <strong>der</strong> unter Einphasen-Wechselstrom-<br />

Oberleitung (15kV/16,67Hz) verkehrenden Thyristor-<strong>Lok</strong>omotive also (welligen) Gleichstrom<br />

bekamen. <strong>Die</strong> zulässige Höchstgeschwindigkeit <strong>von</strong> 160km/h erfor<strong>der</strong>te eine Auslegung des<br />

Fahrzeugteils (1300mm Raddurchmesser) für mindestens 180km/h. In <strong>der</strong> Konstruktion <strong>der</strong><br />

elektrischen Ausrüstung waren die Österreichischen Brown-Boveri-Werke AG fe<strong>der</strong>führend. <strong>Die</strong><br />

Stundenleistung wurde mit 5400kW (7344PS) bei 90km/h angegeben.<br />

1974: Bo'Bo'-Schnellzug-<strong>Lok</strong>omotive 111.005 <strong>der</strong> Deutschen Bundesbahn (DB).<br />

Wegen ihrer vielseitigen Verwendbarkeit im Reise- und im schnellen Güterzugdienst entschloss<br />

sich die DB, die vierachsige Drehgestell-<strong>Lok</strong>omotive nach Muster <strong>der</strong> Baureihe 110 nachzubauen.<br />

Weil aber einige grundsätzliche Neuerungen einzuführen waren, wurden die Nachfolgerinnen als<br />

Baureihe 111 bezeichnet. <strong>Die</strong> erste <strong>der</strong> fünf Vorauslokomotiven nahm im Dezember 1974 den<br />

Probebetrieb auf. Zu den Maximen <strong>der</strong> Konstruktion zählten günstige Wartungseigenschaften und<br />

möglichst geringe Belastung des Oberbaues, weshalb ein fortentwickeltes Drehgestell mit Flexicoil-<br />

Kastenabstützung gewählt wurde. <strong>Die</strong> mit Siemens-Gummiringfe<strong>der</strong>-Antrieb fahrenden<br />

<strong>Lok</strong>omotiven erhielten eine Stundenleistung <strong>von</strong> 3700kW (5030PS) bei 120km/h. Sie sind im<br />

Schnellzug- und seit Sommer 1979 auch mitunter im Intercity-<strong>Die</strong>nst anzutreffen. Das Foto zeigt<br />

die letzte <strong>der</strong> Vorauslokomotiven im Sommer 1975 in München. Bis Ende 1981 waren bereits 210<br />

solcher 84t schweren <strong>Lok</strong>omotiven bestellt.<br />

1974: Drehstrom-Versuchseinheit 60 8099-33001-1 für eine System-Untersuchung.<br />

In Zusammenarbeit <strong>von</strong> BBC, Henschel und <strong>der</strong> Deutschen Bundesbahn (DB) hatte man eine<br />

Versuchseinheit als ideales Erprobungsfeld für elektrische Leistungsübertragungen geschaffen. <strong>Die</strong><br />

zweigliedrige Versuchseinheit bestand aus einer firmeneigenen diesel-elektrischen <strong>Lok</strong>omotive DE<br />

2500 (202002) ohne <strong>Die</strong>selmotor und einem DB-Wendezug-Steuerwagen als Träger <strong>der</strong><br />

erfor<strong>der</strong>lichen Einrichtung für die Speisung aus dem Fahrdraht. <strong>Die</strong> sechsachsige <strong>Lok</strong>omotive<br />

wurde also aus <strong>der</strong> Fahrleitung mit Strom <strong>von</strong> 15kV/16,67Hz statt vom <strong>Die</strong>sel-Generator-Aggregat<br />

versorgt. In <strong>der</strong> Zeit vom Oktober 1974 <strong>bis</strong> Februar 1975 sind ausgedehnte Messfahrten mit dieser<br />

Einheit ohne Störungen auch im Ausland durchgeführt und vor Güterzügen mit <strong>bis</strong> zu 1900t<br />

Anhängelast erfolgreich abgeschlossen worden. Das DB-Pressefoto zeigt den interessanten<br />

Erprobungsträger (mit <strong>der</strong> seitlichen Aufschrift »Drehstromantrieb an 15kV, 16 2/3Hz DB, BBC«) in<br />

<strong>der</strong> Versuchsphase. Es bewährten sich die wartungs- und verschleißfreie Technik <strong>der</strong><br />

kollektorlosen Asynchron-Motoren und die kontaktlosen Schaltkreise <strong>der</strong> Leistungselektronik.<br />

1975: Auf Messfahrt: Bo'Bo'-Zweisystem-<strong>Lok</strong>omotive 181.207 <strong>der</strong> Deutschen<br />

Bundesbahn (DB).<br />

Während <strong>der</strong> Zugkraft-Messungen mit Brems-Dampflokomotiven hat die Zweisystem-<strong>Lok</strong>omotive<br />

181.207 auch bei kleinen Geschwindigkeiten die vertragsgemäße Grenz-Zugkraft <strong>von</strong> 277kN (rund<br />

28.000kg) längere Zeit in Beharrung halten können. Das DB-Pressedienst-Foto zeigt eine<br />

Messfahrt am 03.05.1975 auf dem Münchner Nordring. <strong>Die</strong> <strong>Lok</strong>omotiven <strong>der</strong> Baureihe 181.2<br />

haben übrigens eine elektrische Wi<strong>der</strong>standsbremse. Sie gewährleistet volle Abbremsung des<br />

<strong>Lok</strong>omotivgewichts aus 160km/h sicher auf 700m, also innerhalb des üblichen Vorsignal-<br />

Abstandes, bei einer maximalen Bremsverzögerung <strong>von</strong> 1,2m/s 2 . Mit einer zusätzlichen Batterie<br />

gespeisten Notbrems-Erreger-Einrichtung - in dieser Form erstmalig für die DB - wird im Falle<br />

eines zufällig während des Bremsvorganges auftretenden Ausfalles <strong>der</strong> Oberleitungsspannung<br />

weitergebremst. <strong>Die</strong>se Apparatur setzt automatisch ein und bleibt <strong>bis</strong> zum Stillstand <strong>der</strong><br />

<strong>Lok</strong>omotive eingeschaltet.<br />

1975: 1'Do1'-Schnellzug-<strong>Lok</strong>omotive 118.028 <strong>der</strong> Deutschen Bundesbahn (DB).<br />

»Türkis und Beige sind bei <strong>der</strong> Bundesbahn die Farben <strong>der</strong> Zukunft«, so schrieb <strong>der</strong> DB-<br />

Pressedienst im August 1975, als damals die elektrische <strong>Lok</strong>omotive 118.028 mit diesem<br />

freundlicheren Gesamteindruck das Ausbesserungswerk München-Freimann verließ. Dass sich die<br />

»neuen Hausfarben« schon rund zehn Jahre später eine Ablösung gefallen lassen mussten und<br />

allmählich einem mo<strong>der</strong>nen Color-Design wichen, lag damals wohl außerhalb <strong>der</strong> Überlegungen.<br />

Trotz allem: <strong>Die</strong> 1936 gebaute <strong>Lok</strong>omotive erschien 40 Jahre später im neuen Farb-Gewand<br />

wie<strong>der</strong> recht jung. Und als erste <strong>der</strong> früheren Baureihe E18 kehrte die 118.028 (DB-Pressefoto)<br />

aus München-Freimann zu ihrem Einsatzort Würzburg zurück. Als nächste »Zweifarbige« sollte die<br />

118.002 folgen. Der Pressedienst hierzu: »Äußerlich verjüngt und im Inneren <strong>von</strong> Grund auf

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