Photographer Babalooga, Golden Gay, Alexander McQueen,
Nine, Checkpoint Zürich, Raphael Gygax, Wahlen in Zürich,
Gaël Roth, Sölden, Mr. Gay Clubtour,
CRUISER Edition März 2010
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Gay Travel Guide
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17.02.2010 14:29:54 Uhr
CRUISER Edition März 2010
Inhalt
Theater, Theater
«Sie sind König, Bettler, Clown im Rampenlicht, doch wie’s tief in ihnen aussieht, sieht man nicht...»
Alexander McQueen ist als König von der Modebühne abgetreten. Für ewig genug vom Rampenlicht?
Der tief gehende Text stammt aus dem Song «Theater», beschwingt gesungen 1980 von Katja
Ebstein am Grand Prix Eurovision de la Chanson. Wir stellen Textauszüge in Zusammenhang mit
den starken «Bühnenbildern» der Fotografin Babalooga aus Nizza zum Thema Rampenlicht.
Martin Ender, Verleger
6
Alles Gold, was glänzt?
Im «GOLDEN GAY» gibt’s 18 Karat blattvergoldete Wände
10
Freitod eines Freigeistes
Zum Tod von Alexander McQueen
14
«Nine», Allein unter Frauen
Fellinis Meisterwerk zurück im Kino
18
Weekend auf dem Stoos
Checkpoint Zürich lädt zu einem Workshop ein
34
Branko B. Gabriel trifft...
Raphael Gygax
31
Babalooga
Photografer
News 6 • Prominent 8 • «Ich bin dann mal weg» 12 • Lifestyle 13 • Szene 16 • Wahlen 19
Peter der Zweite 20 • Sölden 21 • Film 22 • Mr. Gay 31 • Kultur 32 Buch 33 • Fit mit Power Plate 36
Horoskop 38 • Musik 39 • Hildegard 40 • Dr. Gay 41 • VEGAS 41 • Agenda 43
3
News CRUISER Edition Winter 09/10
Internationale
News
4
London
Grossbritannien wird wärmer
Die gesellschaftliche Akzeptanz von Schwulen
und Lesben in Grossbritannien hat sich deutlich
verbessert. Zwar halten noch immer 36 Prozent
der Briten Homosexualität für falsch, als die
staatliche Statistikbehörde jedoch 1983 zum
ersten Mal die Briten nach ihren Einstellungen
befragte, waren es noch 62 Prozent. Gut die Hälfte
der Befragten der aktuellen «British Social
Attitudes Study» hatten keine Einwände gegen
Schwule und Lesben. Der Europa-Abgeordnete
Michael Cashman, Vorsitzender der schwullesbischen
Intergruppe im EU-Parlament, begrüsste
gegenüber der BBC den Wertewandel,
warnte aber: «Es gibt immer noch Hochburgen
der Intoleranz.» So habe das Oberhaus gerade
eine Ausweitung des Antidiskriminierungsgesetzes
auf Kirchen abgelehnt. Religiöse Organisationen
dürfen daher weiterhin Schwule und
Lesben diskriminieren.
Hollywood
Familie von Anne Hathaway
verlässt katholische Kirche
Hollywoodstar Anne Hathaway und ihre Familie
haben sich aus der Katholischen Kirche
verabschiedet, nachdem sich der Bruder der
Schauspielerin als schwuler Mann geoutet hatte.
«Die ganze Familie trat zur episkopalen Kirche
über, als mein ältester Bruder sich outete.
Warum sollte ich eine Organisation unterstützen,
die einen sehr eingeschränkten Blick auf
meinen geliebten Bruder hat», sagte Hathaway
im Interview mit dem GQ-Magazin. Allerdings
ist sich der 27-jährige Star aus Filmen wie «The
Devil wears Prada» und «Brokeback Mountain»
ihrer neuen Konfessionszugehörigkeit noch
nicht so ganz sicher. «Momentan weiss ich selber
nicht, was ich glauben soll - ich bin auf
dem Weg.»
London
IBM – We are family
Zum zweiten Mal in vier Jahren ist IBM von der
britischen Homosexuellenorganisation «Stonewall»
zum schwulen- und lesbenfreundlichsten
Arbeitgeber in Grossbritannien gekürt worden.
Das Engagement des Unternehmens bezüglich
Diversität am Arbeitsplatz sei vorbildlich. «Seit
dem letzten Jahr haben wir unsere Aktionen
hinsichtlich gleicher Behandlung neu bewertet…
Wenn sich die Mitarbeiter wohlfühlen, hat das
Unternehmen Erfolg», sagte ein Sprecher des Unternehmens
in Grossbritannien. Auf die Plätze
zwei und drei der schwulen- und lesbenfreundlichsten
Arbeitgeber in Grossbritannien kamen
das Gesundheitsamt Nottinghamshire und der
Stadtverbund Brighton und Hove. «Stonewall» ermittelt
jährlich die schwulen- und lesbenfreundlichsten
Arbeitgeber durch eine Umfrage unter
7000 schwul-lesbischen Angestellten.
Luxemburg
Heiraten im Herzogtum
Noch in diesem Jahr wird Luxemburg die Ehe
für schwul-lesbische Partnerschaften öffnen.
Das kündigte Justizminister François Biltgen
im Parlament des kleinen Herzogtums an. Biltgen
ist Mitglied der Christlich Sozialen Volkspartei
(CSV) von Premierminister Jean-Claude
Juncker, die bisher der Ehe-Öffnung kritisch
gegenüberstand. Eine Verabschiedung des Gesetzes
noch vor der Sommerpause gelte als sehr
wahrscheinlich, berichtete das «Luxemburger
Tagblatt». Fünf der sechs im Parlament vertretenen
Parteien haben sich dafür ausgesprochen.
Auch eine deutliche Mehrheit der 500 000
Luxemburger befürwortet Umfragen zufolge
die Ehe-Öffnung. Lediglich die rechtsgerichtete
Alternativ Demokratische Reformpartei (ADR),
die bei den Wahlen im vergangenen Jahr acht
Prozent der Stimmen erhielt, ist gegen eine
Reform.
Malawi
Verhaftet wegen Homo-Ehe
Zwei schwule Männer in Malawi müssen vor Gericht
für ihre Rechte streiten. Tiwonge Chimbalanga
und Steven Monjeza waren verhaftet worden,
weil sie in Blantyre, der grössten Stadt des
Landes, eine Trauungszeremonie abgehalten
hatten. Nach altem britischen Kolonialrecht ist
»Sodomie», wie Analverkehr bezeichnet wird,
in dem südostafrikanischem Land illegal. Die
malawischen Behörden wollen nun mit einer
Zwangsuntersuchung nachweisen, dass das
Paar Anal-Sex hatte. Im Falle einer Verurteilung
drohen den beiden 20 und 22 Jahre alten
Männern 14 Jahre Haft. Die Menschenrechtsorganisation
«amnesty international» hat die
beiden Männer zu politischen Gefangenen erklärt.
Malawi gehört zu den ärmsten Ländern
der Welt. Rund die Hälfte der 15,2 Millionen
Einwohner lebt von weniger als einem US-Dollar
am Tag.
CRUISER Edition Winter 09/10
News
Stuttgart
Strammer Schwulengegner
neuer Ministerpräsident
Der CDU-Politiker Stefan Mappus, ein erklärter
Gegner von Homo-Rechten, ist neuer Ministerpräsident
von Baden-Württemberg. Der
43-jährige Nachfolger von Günther Oettinger,
der neuer EU-Energiekommissar in Brüssel wurde,
findet den CSD «abstossend». Die frühere
Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD)
beschuldigte er, «Experimente» mit Kindern
durchzuführen, weil sie sich für die Gleichstellung
von Homo-Paaren beim Adoptionsrecht
ausgesprochen hatte. Baden-Württemberg ist
unter den deutschen Bundesländern das schwulenpolitische
Schlusslicht. So gibt es keine einheitliche
Regelung dafür, wo gleichgeschlechtliche
Paare ihre Lebenspartnerschaft eintragen
lassen können. In manchen Gemeinden ist statt
des Standesamtes die Kfz-Zulassungsstelle zuständig.
New York
Homosexuell, gay oder was?
Dass es um die Bildung der Amerikaner nicht
immer bestens bestellt ist, hat jetzt eine von
der Tageszeitung New York Times und dem
Fernsehsender CBS durchgeführte Umfrage
deutlich gemacht. Die beiden Medien wollten
wissen, was ihre Landsleute von Schwulen
im Militär halten. Bei der Hälfte der 1084 Befragten
wurde der Begriff «homosexual» und
bei der anderen «gay and lesbian» benutzt. Das
Ergebnis war erstaunlich. Fast 70 Prozent waren
dafür, dass «gays and lesbians» im Militär
dienen dürfen. Immerhin noch 60 Prozent hatten
auch keine Einwände gegen offen schwule
und lesbische Soldaten. Bei den «Homosexuals»
sieht es anders aus. Nur 59 Prozent sind für
Homosexuelle in der Armee und gar nur 44
Prozent für offen Homosexuelle. Was die Vermutung
zulässt, dass die Befragten gar nicht
wussten, wozu sie eigentlich eine Meinung
haben sollten. Aber gut, dass wir drüber gesprochen
haben.
Moskau
CSD nimmer
Moskaus extrem schwulenfeindlicher Bürgermeister
Juri Luschkow will für die russische
Hauptstadt ein CSD-Verbot auf ewig erlassen. Er
werde sich dem seit Jahren anhaltenden Druck,
die «teuflische» Gay Pride zuzulassen, niemals
beugen, versicherte Luschkow Ende Januar auf
einer Veranstaltung in Moskau. «Eine solche
Parade kann nur als satanisch bezeichnet werden.
Wir haben sie bisher verhindert und wir
werden sie auch in Zukunft niemals zulassen.
Jeder muss das als unseren politischen Grundsatz
anerkennen», sagte der 73-Jährige. Die «Plage»
Homosexualität stehe auf der gleichen Stufe
wie «Drogenmissbrauch, Ausländerfeindlichkeit
und ethnische Konflikte». Dagegen müsse
man rigide vorgehen. «Wir brauchen eine
gesellschaftliche Peitsche... und kein liberales
Zuckerbrot.»
Washington
US-Armee will Schwulenverbot
aufheben
Das Pentagon hat sich bei einer Senatsanhörung
für die Aufhebung des «Don’t ask, don’t
tell»-Gesetzes ausgesprochen. Verteidigungsminister
Robert Gates und Generalstabschef
Mike Mullen haben im Verteidigungsausschuss
für ein Ende des Verbots geworben. «Es beunruhigt
mich, dass wir junge Männer und Frauen
zwingen, über ihre Identität zu lügen», so Mullen.
Gates versetzte jedoch der Reform einen
Dämpfer. Die Aufhebung dieser Bestimmung
sei ein langwieriger Prozess, für den gut ein
Jahr benötigt würde. Er werde zunächst eine
Änderungen der Ausführungsbestimmungen
erlassen, um die Anwendung «Don’t ask, don’t
tell»-Regelung «fairer» zu machen. So sollen
etwa Soldaten, die von Dritten geoutet wurden,
nicht automatisch ihren Job verlieren.
Brasilia
Schwule sind ein Sicherheitsproblem
Schwule sollten keine Soldaten befehligen dürfen,
da ihnen dazu die nötige Autorität fehle.
Das sagte der brasilianische General Raymundo
Nonato bei einer Anhörung vor einem Ausschuss
des Senats, der über die Einstellung des
Offiziers als oberster Richter der Militärgerichtsbarkeit
Brasiliens zu befinden hatte. «Ich
würde schwule Soldaten nicht feuern, solange
sie ihre sexuellen Vorlieben für sich behalten»,
sagte Nonato, um dann mit Nachdruck hinzuzufügen:
«Allerdings stellen sie ein Sicherheitsproblem
dar, da ihnen jede Achtung seitens ihrer
Kameraden fehlt.» Einer, der Klartext redet,
gefiel den Ausschussmitgliedern so gut, dass sie
Nonato einstimmig zum Richter ernannten. Die
Berufung Nonatos stiess auf scharfen Protest
schwuler Bürgerrechtsorganisationen als auch
der brasilianischen Anwaltskammer.
Washington
Homo-Ehe spaltet Familie
McCain
Im Hause des ehemaligen republikanischen
Präsidentschaftskandidaten John McCain prallen
politische Welten aufeinander. Gattin Cindy
und die 25-jährige Tochter Meghan sind aktive
Mitglieder der NOH8-Kampagne, die für die
Wiedereinführung der Ehe für Schwule und
Lesben in Kalifornien kämpft. Die freie Meinungsäusserung
der McCain-Damen kommt bei
den notorisch schwulenfeindlichen Republikanern
schlecht an. Die Partei hat den für republikanische
Verhältnisse als liberal geltenden John
McCain gezwungen, in einer Presseerklärung
der Homo-Ehe abzuschwören: «Senator McCain
glaubt, dass die Ehe einen besonderen Stellenwert
hat und als Verbindung zwischen Mann
und Frau definiert wird.»
Madrid
Todesursache von Stephen
Gately geklärt
Jetzt ist es amtlich. Der Tod von Boyzone-Star
Stephen Gately hatte eine natürliche Ursache.
Es gäbe keine Anzeichen für Drogenmissbrauch
oder Alkoholvergiftung, hiess es in dem im Januar
von den spanischen Behörden veröffentlichten
Abschlussuntersuchungsbericht. Auch
gäbe es keine Hinweise auf Gewalteinfluss.
Der 33 Jahre alte Gately sei an einem nicht erkannten
Herzfehler gestorben. Der offen schwule
Popstar war am 10. Oktober 2009 während
eines Urlaubs in seinem Ferienhaus in Andratx
auf Mallorca tot aufgefunden worden. Nach seinem
Outing im Juni 1999 war Gately mit Eloy de
Jong von der niederländischen Boyband Caught
in the Act zusammen. Nach dem Ende der Beziehung
lernte Gately Andrew Cowles kennen, mit
dem er im März 2006 in England eine Lebenspartnerschaft
einging.
5
Unternehmen CRUISER Edition März 2010
Alles Gold, was glänzt?
Im «GOLDEN GAY Spa+Wellness»-Club gibt’s 18 Karat
blattvergoldete Wände
6
CRUISER Edition März 2010
Unternehmen
Das Golden Gay Spa + Wellness
wurde Mitte Januar
im Zürcher Binzquartier
eröffnet. Schnell ging ein
Raunen und Rauschen
durch den Blätterwald:
«Erstes Gay-Bordell der
Schweiz» titelten «20 Minuten»
und der «Tages-Anzeiger»,
«Erotik – amtlich bewilligt»
die «NZZ». Das
Medienecho war gross
aber einseitig bordell-betont.
Und darum fragte
man sich in der Szene,
braucht es so was?
«Wer ein Etablissement eröffnet, um dort erotische Begegnungen entgeltlicher
und unentgeltlicher Art zu ermöglichen, der braucht viel Ausdauer
beim Gang durch die Ämter – obwohl es sich um ein legales Gewerbe handelt»,
schrieb die NZZ, und der Clubbetreiber Erich Brandenberger präzisiert
gegenüber CR: «Wir wollten am 1. Oktober 09 eröffnen, bekamen die
Bewilligung aber erst im Januar 2010. Nicht mal das Weihnachtsgeschäft
hat man uns gegönnt.»
Eine Eröffnung mitten im Januarloch ist natürlich denkbar ungünstig.
Dennoch will Brandenberger nicht in das Gejammer anderer schwuler
Geschäftsleute einstimmen, die mit Behörden und Bewilligungen Probleme
hatten. Er gewinnt der «Verzögerungstaktik» der Behörden noch
was Gutes ab: «Dieser Betrieb ist für mich neu, das ganze Personal ist neu
und so können wir uns erst mal ruhig einarbeiten und sind gewappnet,
wenn die Besucherzahlen jetzt ansteigen.» Doch Brandenberger kommt
nochmals auf das Bewilligungsverfahren zurück und erzählt: «Normalerweise
geht man zu den einzelnen Abteilungen – sieben Behörden sind
involviert –, legt die Pläne und das Konzept vor und sammelt die einzelnen
Bewilligungen. Da unser Konzept so einzigartig war in der Schweiz
und in der Gay-Szene, haben die Behörden gesagt ‚ups, da wollen wir uns
nicht die Finger verbrennen’ und haben das Ganze in ein Vernehmlassungsverfahren
geschickt. Da kommt automatisch jede Behörde zum
Zug. Das dauert dann zwar länger, aber man kann sicher sein, dass alle
Behördestellen Kenntnis haben und zur Bewilligung stehen.»
Mehr Wellness als Bordell
Brandenbergers Ziel war, nicht eine weitere Gaysauna in Zürich zu eröffnen.
Er betont, dass sein Wellness-Club mehr Relaxzonen aufweist, als
man es bisher gewohnt war. Und ja, es ist ein Escort-Service integriert.
Doch zwei von drei Etagen, insgesamt 1200 Quadratmeter, sind für den
Wellness-Bereich reserviert. Der Bereich ist vom obersten dritten Stockwerk
getrennt, wo Boys gegen Bezahlung auf Kundenwünsche eingehen.
Das gibt die Gewähr, dass man im ganzen Wellnessbereich nicht von Strichern
angemacht wird. So sieht Brandenberger auch eine gute Chance,
dass zum Beispiel zwei in einer Beziehung lebende Männer zusammen
herkommen und sich hier einfach für ein paar Stunden wohlfühlen, das
ganze Angebot nutzen und geniessen können von der Bio-Sauna über die
Finnische Sauna, die Massage, das Dampfbad, den Whirlpool, bis hin zu
den bequemen weissen Leder-Liegen im Relax-Raum und, je nach Eintrittspreis,
auch noch freie Getränke an einer der Bars... dazwischen ein
Billard-Spiel. Oder, dass man sich hier zum Feierabend-Drink verabredet
statt in einer Bar.
Die aufgehängten Schlüssel hinter der Empfangstheke erinnern an einen
Hotel-Empfang. Die Schlüssel haben einen guten Grund: Wer sich mal für
eine halbe Stunde zurückziehen will, kann dies ohne Aufpreis tun. Er
holt sich den Schlüssel für ein luxuriös eingerichtetes Zimmer mit Liege,
grossflächigem Fernseher, Video und eigener Dusche. Nach Rückgabe des
Schlüssels weiss das Personal, dass das Zimmer gereinigt werden muss.
Vorher wird es nicht weitergegeben. Mögliche Spuren eines Sexaktes will
Brandenberger nachfolgenden Gästen ersparen.
Bedürfnisse der Gäste erkennen und mit Gästen umgehen, das hat Brandenberger
gelernt. Der 47-jährige eidgenössisch diplomierte Hotelier ist
in der Gastronomie zuhause. So überlegt er sich denn auch neue, abgestufte
Preise. Zu Beginn galt ein Eitrittspreis von Fr. 99.–. Für einen längeren
Aufenthalt im luxuriös ausgestatteten Club findet Brandenberger diesen
Preis nach wie vor gerechtfertigt. Zumal bei diesem Angebot Sknacks
und Getränke à discrétion inbegriffen sind. Doch wer nur mal für zwei
Stunden daherkommt und in dieser Zeit noch eine Massage von einem
der freischaffenden professionellen Masseure will, der nutzt die freie
Getränkewahl wohl nicht aus. Darum gibt’s jetzt ein Angebot für Fr. 49.–
(ohne Getränke) und eines für Fr. 69.– (mit drei Getränken inklusive).
Die Escort-Jungs
Brandenberger hat offiziell eine sexgewerbliche Bewilligung für den
obersten Stock. Er sucht dafür seine Leute persönlich aus und stellt ein
paar klare Bedingungen.
Sie müssen schwul sein. Einem schwulen Mann kann eigentlich nur ein
schwuler Boy einen guten Service leisten, ist Brandenberger überzeugt.
Und er lässt nur Jungs mit Bewilligung, mit EU-Pass oder Schweizer arbeiten.
Sie sind freischaffend, aber er bespricht mit ihnen die Präsenzzeiten
und den Kostenrahmen für ihre Leistungen. Für den Gast soll alles
transparent sein. Die Jungs bezahlen keinen Eintritt und bekommen
gratis Softgetränke vom Haus. Das Honorar mit dem Boy macht der Gast
selber ab. Auf der andern Seite verlangt der Club für die Suite für eine
Stunde Fr. 150.– (wer z.B. den Einrittspreis von Fr. 49.– bezahlt, muss für
die Suite nur noch Fr. 101.– aufzahlen). Dafür aber erhält er eine Luxussuite
mit luststeigerndem Decor und privatem Jacuzzi – hier beginnt denn
auch in der Regel das Warmwerden mit dem Escort-Boy.
Ein Glücksfall
Eigentlich schwirrte Brandenberger schon vor 20 Jahren die Idee Im Kopf
herum, in der Schweiz einen sauberen Escort-Service aufzubauen. Nun
sind ihm die Probleme des Hausbesitzers «Grubenstrasse 18» entgegengekommen.
Ein Glücksfall. Im Haus, genauer gesagt, in dem Stockwerk, wo
jetzt der Escort-Service angeboten wird, war für kurze Zeit mal ein Hetero-Bordell.
Die damaligen Betreiber unterboten die stadtüblichen Preise
massiv und wurden prompt massiv bedroht. Anschläge mit Buttersäure
und das Hacken der Internetseite waren die Druckmittel. Der Hausbesitzer
wollte diesem Ärger aus dem Weg gehen und kündigte den Mietern.
Es folgte die Idee, einen Massagetempel zu errichten. Dazu wurden bereits
Um- und Einbauten vorgenommen, aber der Bereich war nie offen.
Nun wurden die Räume ausgeschrieben als «Exklusiver Erotiktempel in
der Stadt Zürich» und im Inserat stand, dass Bewerber aus der homosexuellen
Szene bevorzugt werden. Brandenberger meldete sich, erstellte ein
Konzept und verhandelte. Das Resultat ist für ihn insofern befriedigend,
dass er sich einen einigermassen rentablen Betrieb erhoffen kann – die
angenommenen Besucherzahlen vorausgesetzt.
Bei der Luxus-Ausstattung des Clubs stellt sich natürlich die Frage: «Wer
hat so viel Geld?» Auf das Gerücht angesprochen, ob denn wirklich die
Russen dahinter stecken, winkt Brandenberger ab: «Bei solchen Projekten
wird viel gemunkelt, in unserer Szene sowieso...». Fakt ist, dass
bereits eine Ausstattung vorhanden war. Dafür wird Miete bezahlt. Der
unterste Stock wurde neu ausgestattet. Auf die Frage, ob denn eine Bank
für solche Investitionen Kredite gäbe, meint Brandenberger kurz: «nein,
sicher nicht».
Da staunt man erst recht über die Luxusausstattung mit so viel Marmor,
Leder und Gold. Doch was kümmert’s den Gast! Er darf stundenlang
puren Luxus auf sich wirken lassen und in vollen Zügen geniessen.
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7
Prominent CRUISER Edition März 2010
Big Brother
Tokio Hotel
Facebook kann eben doch mehr als alte Schulfreunde
wiederfinden, denen man eigentlich
nie mehr hätte über den Weg laufen wollen.
Facebook kann 30 000 Leute für einen internationalen
Jogging-Hosen-Tag mobilisieren. Facebook
macht Stars. Jüngstes Beispiel: eine Brezel.
«Kann diese Brezel mehr Fans als Tokio Hotel
haben?», fragte der Wiener Student Martin Samorajski.
Ja, sie kann. Bereits nach zehn Tagen
war der Tokio Hotel-Fanclub, der immerhin fast
400 000 Mitglieder hat, überrundet. Die Brezel
befindet sich in guter Gesellschaft mit einer
Essiggurke, die gegen Nickelback antrat und
einem Zwiebelring, der es mit Justin Bieber aufnehmen
wollte, in diesen beiden Fällen allerdings
chancenlos. Die Schar der melancholisch
aufgebrezelten Comicfiguren der Emo-Szene
ist aufgebracht und nun noch trauriger als ohnehin
schon. Auch mit den Verkaufszahlen der
neuen Tokio Hotel-CD sieht es eher düster aus.
«Die Träume verbrennen, die Liebe friert ein,
wir schreien zusammen allein», singt Bill da.
Hoffentlich kann ihn seine neue Freundin ein
bisschen trösten. Freundin? Irgendwie schwer
vorstellbar, aber er ist halt emosexuell. Nach
metrosexuell und retrosexuell mal wieder eine
interessante Wortschöpfung, die das Spiel mit
dem Androgynen bezeichnet. Übrigens wurde
Bill vom Magazin FMH bereits zweimal in die
Liste der «Unsexiest Women Alive» aufgenommen,
als einziger Mann. Traurig ist auch, dass
man jetzt nie mehr eine Brezel essen kann, ohne
an Tokio Hotel denken zu müssen. Und noch
eine traurige Meldung: Mit der Trennung von
Thomas Borer und Shawne Fielding verliert die
Schweiz das einzig wahre Glamour-Promipaar.
Wo jetzt hier der Zusammenhang ist? Shawne
Fielding hat das Aus öffentlich gemacht auf – wo
sonst? – Facebook. (RG)
8
Die gefühlte 127ste Staffel der Container-Soap
ist wieder auf Sendung und die Crème de la
Crème der Unterschicht wittert die fette Kohle
mit Option auf einen Callcenter-Job. Carlos Fassanelli
war mit seinem eingetragenen Partner
Harald mit von der Partie. Beide schwul, doch
das ist längst kein Skandal mehr. Beide offen
HIV-positiv, da wird’s brenzliger. Zwar wollen
sie Berührungsängste abbauen, doch bereits
nach einem Tag suchte ein Mitkandidat das
Weite. Wenn sie tränenüberströmt über Kombi-
Therapien sprechen, sind Exhibitionismus und
Voyeurismus kaum noch erträglich. Unbezahlbare
Vorbilder? Billige Provokation? Tabubruch
um jeden Preis? Die Containertüren sind zu
und alle Fragen offen. Der Sender RTL2 lobt das
Fingerspitzengefühl von Zuschauern und Presse,
die Hasstiraden in Internet-Foren sprechen
eine andere Sprache. Das öffentliche Interesse
hat den Fokus zeitweilig ganz auf Silikon-Cora
und Porno-Horst gerichtet. So blieb nach dem
Rauswurf von Harald seinem Partner Carlos
nichts anderes übrig, als mal mächtig auf den
Putz zu hauen und verbale Attacken vom Stapel
zu lassen. Worte wie «Scheiss-Zuschauer»
sind deutlich und beweisen, dass auch HIV-positive
Schwule total normal und unterirdisch
sein können. RTL2 lässt übrigens ausrichten, die
Big Brother-Einschaltquoten seien so hoch wie
schon lang nicht mehr. (RG&DD)
Sandra Bullock
Als Aktrice Sandra Bullock dank «Speed» über
Nacht zum Superstar avancierte, wurde sie
als Nachfolgerin von Julia Roberts gehandelt.
Nur, die Roberts liess sich nicht vertreiben und
Bullock kam vom Image der romantischen Komödiantin
nicht weg. Anspruchsvolle Rollen
ergatterte sie zwar, jedoch meist, weil sie als
Produzentin fungierte. Nun scheint sich das
Blatt zu wenden. Julia Roberts ist derzeit lieber
Mutter statt Holly woodstar, somit ergattert
Sandra dankbar deren Rollen und jüngst
eine Oscar-Nomination als beste Darstellerin
in dem Drama «The Blinde Side». Das macht die
mittlerweile 46-Jährige übermutig. So liefert sie
sich mit der ebenfalls nominierten Kinolegende
Meryl Streep einen witzig-ironischen Schlagabtausch.
Laut Gala kommentierte Bullock dies
folgendermassen: «Als es rauskam, hinterliess
ich Meryl eine Sprachnachricht, die besagte:
Du musst jetzt immer aufpassen. Ich schneide
dich». Dann schickte Meryl mir Orchideen und
wünschte mir den Tod, also schickte ich ihr
eine Kiste Schnaps und wies sie an, auf die weisse
Unterschicht zu trinken.» Mit dieser Aktion
möchte Sandra Bullock vielleicht davon ablenken,
dass diese Nomination nicht ihre einzige
ist. Denn zeitgleich ist die Brünette auch für den
Razzie-Award im Gespräch – als schlechteste
Schauspielerin in «All about Steve». Die Chancen
stehen gut, dass Sandra Bullock nun beide
Preise gewinnt. Julia Roberts hat „nur“ den Oscar
bekommen. (DD)
Alice Schwarzer
Die Ikone der deutschen Frauenbewegung
spricht einmal mehr Klartext. Im Prinzip spricht
sie nicht, sondern schreibt. Ihre jüngsten Worte
sind an Bushido gerichtet, welchen man getrost
als homophoben wie horizontarmen Skandalrapper
bezeichnen darf, der im aktuellen Kinofilm
«Zeiten ändern sich» eine schwere Rolle
spielt: sich selbst. Alice Schwarzers Reaktion
ist eine Antwort auf Bushidos Attacke gegen
die Feministin. In einer Talkshow sinnierte
der Rapper über ein fiktives Streitgespräch beider.
Unter anderem phantasierte er folgenden
Schlusssatz an Frau Schwarzer zusammen:
«Ganz ehrlich, fick dich ins Knie, du Fotze».
Der hat gesessen. Und die Retourkutsche folgte
in Form eines offenen Briefes auf Schwarzers
Website der EMMA. Und dieser tut weh: «Bushido,
du bist irgendwie zerrissen. Zwischen dieser
deutschen, ergebenen Mutter und diesem tunesischen,
abwesenden Vater. Der war schwach,
aber stark genug, deine Mutter regelmässig zu
verprügeln.» Er habe daraus keine Lehren gezogen,
so Schwarzer. Auch er verachte die Frauen,
und «wir sind für dich nur Fotzen, die man von
hinten fickt». Zum Schluss wird Bushido als
kleinbürgerlicher Spiesser betitelt, der null Respekt
verdiene. Dass Bushido nur provozieren
und Werbung für seinen Film machen wollte,
ist sonnenklar. Den Gefallen wolle sie ihm nicht
tun. Dummerweise zu spät. Trotzdem, Schwarzers
Worte machen Sinn und sollten sich angesehene
Schauspieler verinnerlichen, welche in
Bushidos Film auftreten. So spielen u.a. Moritz
Bleibtreu und Hannelore Elsner in dem Machwerk
mit. Akteure, denen man ein gewisses
Mass an Intelligenz zugetraut hätte. Aber auch
die benötigen wohl wieder einen Hit an der Kinokasse.
(DD)
CRUISER Edition März 2010
Prominent
Lindsay Lohan
Wenn in Wien Frackdichte und Promiquote
rasant in die Höhe schnellen, wenn sich alles
linksherum dreht und man bald nicht mehr
weiss, ob das vom Tanzen oder vom Champagner
kommt, dann ist alles Walzer, dann ist
Opernball. Da trifft sich alles, was Rang und
Namen, Geld und Silikonimplantate hat. Die
grosse Frage jedes Jahr: Wer begleitet Hausherr
Richard Lugner als Stargast über den roten Teppich?
Paris Hilton hatte schon die Ehre, Pamela
Anderson und Teri Hatcher. Diesmal sollte es
Lindsay Lohan sein. Die feine Gesellschaft äusserte
im Vorfeld Bedenken, macht Lohan doch
immer wieder mit unfeinen Exzessen Schlagzeilen.
Mit 23 hat sie schon so einiges erlebt: erste
TV-Erfahrungen als Dreijährige, dann rund
60 Werbespots, Versuche als Schauspielerin,
Model, Sängerin und Schriftstellerin. Stets begleitet
von Alkohol und Drogen, auch die Anklage
wegen Trunkenheit am Steuer fehlt nicht
in ihrer Biografie, daraufhin Sozialstunden im
Leichenschauhaus und 84 Stunden Gefängnisaufenthalt.
Immer in der Öffentlichkeit, ohne
viel zu leisten, ein It-Girl eben. Zum Walzertanzen
kam es dann doch nicht. Sie verpasste ihren
Flieger, weil sie am Shoppen war. Kann ja jedem
It-Girl mal passieren, sie hatte wohl einfach
das passende Kleidchen noch nicht gefunden.
Die bescheidene Gage von 200‘000 Euro wurde
auch brav wieder nach Wien zurückgesendet
und Lugner fand doch noch die passende Begleitung.
Dieter Bohlen sprang in die Bresche
und schwang sich aufs Parkett, und er machte
es erst noch günstiger. Sonst für taktlose Sprüche
bekannt, blieb er brav im Dreivierteltakt.
Einmal mehr wurden für einen Abend C-Promis
zur Primadonna und Boxenluder zum Logenluder,
und draussen am Würstlstand, wo die
betagten Herren ihre steifen Kragen lockerten
und die Damen stillos ihre Stilettos auszogen,
wo bestimmt auch Lindsay Lohan eine gute Figur
gemacht hätte, da fragte man sich natürlich
bereits, wer Lugners nächstes Ballhäschen
sein wird. Dralles Weibchen oder fesches Männchen?
(rg)
Charl Van den
Berg
Oslo hat gewählt, der neue Mr. Gay World ist der
28-jährige Charl Van den Berg, Südafrikaner aus
Kapstadt, zeitgleich Restaurantbesitzer und Unterwäschemodel.
Neben «unserem» Ricco Müller,
welcher bereits Mr. Gay International wurde
(und deswegen nicht teilnehmen durfte), gibt’s
nun also auch einen weiteren Homosexuellen,
der gleich die ganze Welt vertritt. Van den Berg
setzte sich Mitte Februar gegen 19 Kandidaten
durch. U.a. gegen den Schweizer Vertreter Tobias
Dickenmann, welcher quasi aus dem Nichts
auftauchte (und sich ungefähr dort auch wieder
platzierte, leider). Des Siegers erste Amtshandlung
führte ihn direkt zur Olympiade nach
Vancouver. Denn neben Schweizer Goldregen
und tödlichen Bobbahnen gab‘s dort auch ein
sogenanntes «Pride-House», eine Art schwullesbischen
Kontakt-Center. Als weltweit attraktivster
Schwuler konnte sich Van den Berg dort
bereits prominent in Szene setzen. Aber «nur»
schön sein darf er nicht. Denn die Veranstalter
von Mr. Gay World wollen einen «engagierten
Mann, welcher die Verantwortung als Vertreter
der Gemeinschaft übernehmen will und sich
auf internationaler Bühne für Gleichheit und
Menschenrechte stark macht». Weswegen das
stolze politische Engagement beim viertägigen
Event in Oslo auch in knappster Badehose präsentiert
werden musste. Logisch. (DD)
Helene Hegemann
Nachdem Charlotte Roches «Feuchtgebiete» einigermassen
trockengelegt worden sind, braucht
die Literaturszene dringend einen neuen Promi.
Enfant terrible und Wunderkind Helene
Hegemann ist zwei in einem. Gerade mal 17,
wird sie vom strengen Chor der Literaturkritiker
einstimmig gefeiert als Stimme einer neuen
Generation. Knallhart und durchgeknallt, abgewrackt
und abgefuckt ist ihr Roman «Axolotl
Roadkill». Zentraler Schauplatz darin ein Berliner
Club in einem ehemaligen Heizkraftwerk.
Er verschluckt eine aufgeregte Warteschlange,
führt sie in eine Zwischenwelt und kotzt sie
nach zwei Tagen als Partyleichen wieder aus.
Unzweifelhaft ist damit das Berliner Berghain
gemeint, das sich vom schwulen Technoschuppen
zum angeblich besten Club der Welt gemausert
hat. Sprachgewandt beschreibt die junge
Autorin den ultimativen Absturz. Aber alles nur
geklaut, vieles jedenfalls, wie sich bald herausstellte.
Hegemann hat abgeschrieben, vom Blogger
Airen etwa, der selbst lieber im Hintergrund
bleibt und unter einem Pseudonym schreibt.
Warum nicht gleich das Original «Strobo» lesen,
wenn doch die rund 40 kopierten Stellen
die besten sind? Die Kritiker beschwichtigen
und legen den Skandal unter den Deckmantel
von Intertextualität und Sharing-Kultur. Klar,
denn dass ein höchstens mittelmässiges Werk
zum grossen Hype wurde, zeigt ja vor allem
eins: Auch Kritiker schreiben voneinander ab.
Schön pubertär hingerotzt und jetzt ist es angestrengte
Literatur. Schade, dass dieses treffende
Urteil nur geklaut ist, von der Seite 1 des Hegemann-Romans.
Also doch lesen, unbedingt! Als
Gutenachtlektüre für Fortgeschrittene. Was
man hingegen bestimmt nicht lesen sollte, sind
Promi-Kolumnen. Lesenswerte Medienberichterstattung
gibt es nicht, das hat Frau Hegemann
bei Harald Schmidt gesagt. Oder hat sie das eventuell
auch nur nachgeplappert? (RG)
9
Gesellschaft CRUISER Edition März 2010
Freitod eines Freigeistes
Zum Tod von Alexander McQueen
10
CRUISER Edition März 2010
Gesellschaft
Mitten in der New Yorker
Fashion Week kam am
11. Februar die erschütternde
Nachricht: Alexander
McQueen hat Selbstmord
begangen. Damit hat die
Modeindustrie eines ihrer
letzten Enfants terribles
verloren.
Der britische Designer wurde tot in seiner Wohnung gefunden. Die Polizei
liess mitteilen, dass sein Tod nicht verdächtig erschien. Schnell meldeten
die ersten Zeitungen, McQueen habe sich erhängt. Angestellte wurden
vor seinem Studio gefilmt, wie sie die Hände vors Gesicht schlugen.
Wachleute stellten daraufhin grosse, weisse Wände vor den Eingang.
McQueens Freunde und Mitarbeiter baten in Stellungnahmen um Wahrung
ihrer Privatsphäre in dieser schweren Zeit. Man müsse den schweren
Schlag erst verarbeiten.
Enfant terrible der britischen Modewelt
McQueen wurde als Sohn eines Taxifahrers im Londoner East End geboren
und brachte den rauen Charme des Londoner Ostens in die vornehme
Welt der Haute Couture. Er war von allen Modemachern der unkomplizierteste
Schwule. Schon als Schneiderlehrling machte er keinen Hehl aus
seiner Sexualität. «Ich habe nichts zu verbergen. Mein Weg führte direkt
aus dem Leib meiner Mutter in die Schwulenparade.»
McQueen besuchte eine Jungenschule, wo er ständig Frauenkleider
zeichnete. Mit 16 wurde er Schneiderlehrling beim renommierten Massschneiderhaus
«Gieves & Hawke». McQueen arbeitete fast zehn Jahre als
Schneider, bevor er auf der Londoner Central Saint Martins, einer Kunstakademie,
Mode studierte. Seine Kreationen nahmen wenig Rücksicht
auf Konventionen. So war auch das Thema seiner Abschlusskollektion
im Jahre 1992 «Jack the Ripper». Wie das Thema schon erahnen lässt, war
auch tatsächlich Blut im Spiel. Die englische Moderedakteurin Isabella
Blow, eine der grössten Exzentrikerinnen der Modewelt, war davon so
angetan, dass sie seine gesamte Kollektion für 5000 Pfund aufkaufte.
Seit diesem Moment galt sie als die grosse Entdeckerin McQueens. Noch
im selben Jahr gründete McQueen sein eigenes Label. Fünf Jahre später
wurde er Nachfolger von John Galliano und damit Chefdesigner für das
französische Modehaus Givenchy. Das machte aus dem Enfant terrible
einen hoch geachteten Designer. Seine eigene Linie wurde 2000 vom italienischen
Modekonzern Gucci zu 51 Prozent übernommen.
McQueen provozierte wie kein anderer seiner etablierten Kollegen: Bei
einer Modenschau unter dem Titel «Highland Rape» («Bergland-Vergewaltigung»)
schickte er mutmassliche Vergewaltigungsopfer in zerrissenen
Kleidern auf den Laufsteg, von der Presse wurde er gern als «Bad Boy» oder
gar als «Hooligan» tituliert. Viermal wurde er zum britischen Designer
des Jahres gekürt. «Ich muss die Leute zwingen, sich die Dinge genau anzusehen»,
sagte er einmal. Spektakulär waren McQueens Fashionshows
immer. Seien es Schneeflocken, Farbbespritzungen, an Leinen geführte
Wölfe oder Models mit bandagierten Köpfen in einer Glasbox – McQueen
langweilte nie.
Trotz seiner kontroversen Shows schaffte es McQueen in die Herzen
der Modeliebhaber. Als Vorbereitung für seine Kollektion, die er im Oktober
2008 in Paris zeigte, las McQueen Darwin. Er stellte jede Menge
ausgestopfte Tiere auf den Laufsteg und übte damit Kritik an dem Motto
«Survival of the fittest». Dass er am Schluss im Ganzkörperkostüm eines
weissen Plüschhasen winkend auf die Bühne trat, liess selbst das härteste
Herz erweichen und war wohl das Komischste, was die Modewelt in jener
Saison vor Augen bekam.
Düstere Zeiten
McQueens Förderin und Entdeckerin, Isabella Blow, nahm sich vor drei
Jahren das Leben, nachdem sie von ihrer Eierstockkrebserkrankung erfuhr.
Ein Verlust, den Alexander McQueen nie verkraftete. Denn Isabella
Blow war nicht nur Entdeckerin und Förderin des Designers, sondern
auch seine beste Freundin. Nachdem nun jedoch mehrere Abschiedsbriefe
an Freunde gefunden wurden, war klar, dass ihn der Tod seiner
Mutter, die bloss einen Tag vor McQueens Selbstmord starb, und eine in
die Brüche gegangene Beziehung zu diesem Schritt bewegten. Die Modewelt
reagiert geschockt auf McQueens Tod. Auf Twitter schrieb Peaches
Geldof, Londoner It-Girl und Tochter von Sir Bob Geldof: «Ruhe in Frieden,
Alexander McQueen. Nur die, die es riskieren, zu weit zu gehen, können
herausfinden, wie weit ein Mensch gehen kann.» Der US-Blog «Jezebel»
erwies dem Designer auf die wohl zutreffendste Art und Weise seine Reverenz
und wies zugleich auf die bleibende Bedeutung seines Genies hin:
«McQueen is dead, long live McQueen.»
Marc-André Capeder
11
Kolumne CRUISER Edition März 2010
«Ich bin dann
mal weg»
von Michi Rüegg
Winter ist Suizidsaison. Nicht nur Alexander
McQueen hat die Krone für immer abgelegt, es
scheint sich eingebürgert zu haben, dass sich
jedes Jahr im Januar einer meiner Bekannten
ins Jenseits befördert. Auf diese Bemerkung hin
– kürzlich in einer Bar von mir geäussert – sagte
ein Freund: «Bei dir auch?» Und erzählte mir,
dass sich innert weniger Wochen drei Leute aus
seinem Umfeld das Leben genommen hätten.
Wir Schwuppen sind ja im Grunde sehr anfällig
für Modeströmungen jeder Art, aber müssen wir
uns denn gleich alle umbringen? Das ist irgendwie
so 50er Jahre, als dem Schwulen entweder
die Lüge und das Leben in der Vorstadtfamilie,
die Einsamkeit oder als Trost spendende Alternative
dazu der Freitod blieb. Wir erinnern uns an
die frühen Filme und Serien, in denen Schwule
vorkamen. Diese Figuren waren permanent
scheissdeprimiert und in aller Regel auch am
anfälligsten für Suizideinfälle ihrer Drehbuchautoren.
Man wollte damals gar nicht so recht
schwul sein, weil das gleichbedeutend war mit
depressiv, ausgegrenzt und todunglücklich.
Doch sollte man meinen, dass die Emanzipation
der letzten Jahre eine Wende eingeleitet hätte.
Stattdessen bringen wir uns heute vermutlich
um, weil wir nicht dem gesellschaftlichen
Druck standhalten. Dieser schreibt vor, dass wir
zusammen mit unserem Partner eine Altbauoder
Maisonette-Wohnung beziehen müssen,
total spannende Berufe haben, sonntag Hand
in Hand mit dem Hund spazieren gehen, unsere
Hetero-Nachbarn immer zum Essen einladen
(und umgekehrt, gälled!) und bei den Erdbebenbildern
aus Haiti zuallererst fragen müssen, in
welcher Farbe wir denn das Kinderzimmer für
unseren noch zu adoptierenden Nachwuchs
streichen wollen.
Vielleicht sehe ich das auch zu einfach. Vielleicht
kommt bei gewissen Menschen einfach irgendwann
der Zeitpunkt, wo sie einen Schlussstrich
ziehen müssen, unabhängig von ihrer
Umwelt.
Denn jeder und jede hat das Recht, den Zeitpunkt
des eigenen Ablebens selber zu bestimmen, so
will es zumindest die Europäische Menschenrechtskonvention.
Und wenn der Leidensdruck
– woher er auch immer rührt – zu gross wird,
dann muss man sagen können: «Bis hierhin und
nicht weiter.» Nur schade, dass einem in solchen
Fällen einzig Strick, Pistole, Tablette, Messer oder
Sprung von der Brücke bleiben. Ein Tod in Einsamkeit.
Und die Gewissheit, dass irgendjemand
irgendwann eine Leiche findet. Und vielleicht
einen Abschiedsgruss mit ausführlicher Begründung.
Wer sich umbringt, kann sich nicht von
den Liebsten verabschieden wie der Soldat, der
in den Krieg zieht. Und er stirbt für sich allein.
Im Keller. In der Badewanne. Im Büro.
Das ist doch gut so, meint der Bundesrat. In
seinen Vorschlägen zur Regelung der organisierten
Suizidhilfe, will er nämlich chronisch
und psychisch Kranke ausklammern. Sie sollen
nicht mehr die Unterstützung von Suizidhilfeorganisationen
in Anspruch nehmen können,
sondern sich bitte dem Willen des Herrn beugen,
und erst dann von uns gehen, wenn dieser
es wünscht. Das ist unmenschliches, wenn
nicht gar mittelalterliches Denken. Aber offenbar
gilt in dieser Gesellschaft die Pflicht zu leben
mehr als das Recht zu sterben.
So sind sicher einige von uns gefangen zwischen
der Trauer über einen lieben Menschen, der –
wie sagt man? – sich von uns gegangen hat, und
der tiefen Überzeugung, dass wir die Zügel unseres
Lebens selber in der Hand halten. Wir können
nur versuchen, für unsere Freunde da zu
sein und Zeichen frühzeitig zu erkennen. Wir
können die Hand ausstrecken. Und wir können
uns sagen, dass uns keine Schuld trifft, wenn
jemand trotzdem mit seinem Leben Schluss machen
will. Verhindern können wir es in der Regel
nicht. Erst recht nicht, wenn ein des Lebens müder
Mensch keinen Ausweg mehr sieht.
Traurig ist das trotzdem. Ob er nun Alexander
McQueen hiess oder Michel oder Dani.
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CRUISER Edition März 2010
Lifestyle
Lacoste bringt Farbe in den Frühling
Sie erinnern and Kunstwerke von Andy Warhol oder Roy Lichtenstein: die neuen Sneakers von Lacoste. Das französische Unternehmen nennt ihre
neue Kreation «Dot Fade», was so viel heisst wie «Punktausblendung». Damit ist das Prinzip des Designs gemeint, welches auf farbigen Punkten basiert,
die in einen Farbhintergrund verlaufen. Das neue Modell ist erhältlich in den Farbkombinationen gelb-pink, blau-grün, weiss-pink, weissgrün
und schwarz-weiss. Auf jeden Fall ein garantierter Hingucker.
Erhältlich ab CHF 179 bei Lacoste.
VANITY – The Art of Beauty
Seit den 80er-Jahren bietet VANITY am Bleicherweg und im Hotel Baur au Lac in Zürich massgeschneiderte Pflege von Kopf bis Fuss. Weil sich die
Beauty- und Wellness-Trends in den letzten Jahren massiv verändert haben, wurde die Filiale am Bleicherweg 17 nun komplett umgebaut. Die neue
Beauty-Welt bietet ab sofort auf 340 Quadratmetern ein noch attraktiveres und umfangreicheres Angebot.
Ein Termin – drei Behandlungen
Neu gibt es am Bleicherweg beispielsweise den amerikanischen Trend der Beauty-Combos. Dabei gibt man die zur Verfügung stehende Zeit und die
Wünsche vor und wird dann von bis zu drei Profis gleichzeitig behandelt. Wer den hektischen Alltag ganz hinter sich lassen will, kann sich im Untergeschoss
in sieben Wellness- und Beauty-Räumen verwöhnen lassen. Ein Höhepunkt ist die neu erschaffene Erlebniskabine mit Sternenhimmel
und vielen Überraschungen. Insgesamt kümmern sich rund 30 Hairstylisten und Beauty-Profis um das Wohlergehen von Frau und Mann. In den
neuen Räumlichkeiten machen exklusive Produktelinien wie Thalgo, !QMS von Dr. med. Erich Schulte oder die Make-up-Linie des deutschen Star-
Visagisten Horst Kirchberger das Wellnessen einzigartig.
Mehr Informationen unter: Tel. 044 201 80 18 oder unter www.vanity.ch.
Schlafen mit Dita
Wir alle kennen es: Man tanzt die Nacht durch, kommt heim und will nur noch schlafen. Doch die gnadenlos durch die Vorhänge blitzende Sonne
verunmöglicht jeglichen Schlaf. Dita von Teese weiss Rat. Die 37-Jährige kennt die Problematik durchtanzter Nächte nur allzu gut. Als wohl bekannteste
Vertreterin des New Burlesque hat sie sich nun mit dem italienischen Modelabel Moschino zusammengetan und eine exklusive Schlafmaske
kreiert. Die Schlafmaske wird hergestellt aus rosa Seidensatin, eingefasst von schwarzer Spitze – ganz Ditas Stil. Wer erst probetragen
möchte, kann dies auf www.moschino.com tun. Nur rasch ein Portraitfoto von sich raufladen, den Anweisungen auf der Seite folgen und schon
kann man sehen, wie man mit der Schlafmaske aussieht. Und als wäre dies nicht genug, geht ein Drittel des Verkaufspreises an «amFAR – The
Foundation for Aids Research». Die gemeinnützige Einrichtung engagiert sich in Bezug auf die Aufklärung und Prävention des HI-Virus und steht
für eine AIDS-relevante Politik ein. Also, auch mit der Schlafmaske auf den Augen: Safety first!
Erhältlich für 90 Euro auf www.moschino.com
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Kino CRUISER Edition März 2010
«Nine»
Allein unter Frauen
Von Fellinis Meisterwerk, zum Broadway-Hit
und zurück ins Kino
14
CRUISER Edition März 2010
Kino
Mit «Nine» präsentiert Rob
Marshall eine opulente
Musical-Verfilmung, die
auf Federico Fellinis «Achteinhalb»
basiert. Nach einer
erfolgreichen Broadway-Laufzeit
findet die
Story um einen verwirrten
Regisseur ihren Weg zurück
ins Kino. Oscar-Gewinner
Daniel Day-Lewis
lässt darin die weibliche
Erstliga Hollywoods antanzen.
Es spielen u.a. Nicole
Kidman und Penélope
Cruz neben Kinolegenden
wie Judi Dench und Sophia
Loren.
Alles begann mit Federico Fellini. Dessen mit dem Oscar ausgezeichnetes
Meisterwerk «Achteinhalb»(1963), eine ebenso surreale wie magische
Fabel über einen Regisseur in der Schaffenskrise, avancierte zu einem
der am meisten diskutierten Filme. Für viele wurde «Achteinhalb» durch
seine überbordenden Bilder zum perfekten Kinoerlebnis, welches ein Gefühl
der Rätselhaftigkeit des Menschseins vermittelte.
Wie geschaffen für ein Musical, dachte sich der Komponist Maury
Yeston. Dieser änderte die Geschichte in ein genreübergreifendes
Bühnenmusical – mit dem kreativen Segen des Meisters Fellini. So
wurde «Achteinhalb» zu «Nine». Denn Yeston war sich sicher, wenn er
«Achteinhalb» um Musik und Tanz ergänzen würde, käme in der Summe
«Nine» heraus. Als das Stück 1982 seine Premiere feierte, ging die
Rechnung auf: «Nine» wurde ein riesiger Erfolg. Das Musical bot das
seltene Bild eines einzelnen männlichen Hauptdarstellers, umgeben
von 24 Schauspielerinnen, die jede Facette weiblicher Macht, Stärke
und Schönheit verkörperten.
Zurück ins Kino
Doch «Nine» hatte eine weitere künstlerische Verwandlung vor sich: Zurück
in das Medium, das einst seine Entstehung inspiriert hatte - das Kino.
Und mit «Nine» liefert nun Rob Marshall, welcher schon «Chicago» und
«Die Geisha» inszenierte, eine neue Variation ab. Genau wie Fellini einst
Maury Yeston komplette künstlerische Freiheit hinsichtlich der Verwendung
von Versatzstücken aus «Achteinhalb» gewährt hatte, liess nun auch
Yeston selbst Marshall für seine Leinwand-Adaption freie Hand.
Die Story zu «Nine» ist so simpel wie genretypisch: Regisseur Guido Contini
ist ganz oben angekommen: Er gilt in den 60er-Jahren als bester Filmemacher
der Welt, hat dem italienischen Kino zu internationalem Glanz
verholfen und wird von den schönsten Frauen der Welt begehrt. Doch
plötzlich stürzt er in eine kreative Schaffenskrise. Verwirrt, verführt
und angeregt von den Frauen in seinem Leben, ringt er um Inspiration
und Rettung. Die legendäre Bühne 5 in den Cinecittà-Studios in Rom wird
dabei zum Schauplatz von Guidos wildesten Träumen.
Einzigartiges Ensemble
Marshall wollte das laut Pressetext «atemberaubendste und glamouröseste
Kinoerlebnis des Jahres» abliefern. So engagierte er nur die Besten
ihrer Klasse, u.a. Kameramann Dion Beebe (Oscar für «Die Geisha») oder
Colleen Atwood (Oscars für «Chicago» und «Die Geisha»), welche bereits
für ihn arbeiteten. Dies erklärt auch, warum «Nine» rein visuell stark
an Marshalls Vorgänger erinnert. Dem stehen die teilweise neu komponierten
Songs von Maury Yeston und das von Anthony Minghella («Der
englische Patient») geschriebene Drehbuch entgegen.
Einzigartig ist das Ensemble, das Marshall für «Nine» engagieren konnte:
Mit Daniel Day-Lewis, Penélope Cruz, Marion Cotillard, Nicole Kidman,
Judi Dench und Sophia Loren beweisen gleich sechs Oscar-Gewinner ihr
musikalisches Talent. Ergänzt werden sie durch Kate Hudson und Pop-
Superstar Fergie.
Flop an US-Kinokasse
Marschalls Verneigung vor Maury Yeston und Federico Fellini überzeugte
jedoch nicht durchgehend. «Nine» erwies sich als Flop an den US-Kinokassen.
Zwar liegt «Nine» mit vier Oscar-Nominationen fabelhaft im Rennen
um künstlerische Anerkennung, dennoch dürften die Produzenten verärgert
sein, erhoffte man sich doch einen weltweiten Erfolg.
Das amerikanische Mainstream-Publikum kann offensichtlich mit einem
europäisch angehauchten Musical nichts anfangen, ebenso wenig wie
mit den Begriffen Fellini oder Cinecittà. Auch die zahlreichen Superstars,
inklusive das Leinwand-Comeback von Diva Sophia Loren, vermochten
die Massen nicht anzulocken. In Europa dagegen wird «Nine» mehr Chancen
zugesprochen. Verdient hätte es das opulente Musical durchaus.
Daniel Diriwächter / Ascot Elite Entertainment
15
Szene CRUISER Edition März 2010
Parties und
Events
16
«Aera Nacht der
Blumen» feiert
Jubiläum
Zum 15. Mal läutet das Party-
Label Aera den Frühling mit
seiner Blumenparty ein
Das Zürcher Party-Label Aera feiert das 15-jährige
Jubiläum seiner legendären Blumenparty.
Zum Frühlingsbeginn wird wieder im Club Hive
die «Nacht der Blumen» über die Bühne gehen.
Die Aera-DJs Alphajet, Chérie, Don Ramon, Jesse
Jay, Sampayo, San Marco und Valentino werden
auf zwei Dancefloors für eine ausgelassene Partystimmung
sorgen. An der Nacht der Blumen
des Schwulenparty-Labels Aera sind auch gayfreundliche
Hetero-Männer und -Frauen herzlich
willkommen.
Wer schon einmal an einer Nacht der Blumen
mitfeierte, wird sie für immer in bester Erinnerung
haben: Das Aera-Team putzt jeweils
Schnittblumen aus einer vollen Ladung eines
Kleinlasters, schneidet Pflanzenstile zurecht
und drapiert dauraus opulente Sträusse und Arrangements,
um den ganzen Hive Club in einem
Meer von Tausenden von Blumen versinken zu
lassen. Aera schafft so nach der kalten Jahreszeit
genau das richtige Ambiente, um mit bunten
Farben und betörenden Düften den Frühling
an einer ausgelassenen Party willkommen
zu heissen. Und das Beste daran: Auch an der 15.
Ausgabe der Nacht der Blumen darf jeder Gast
am Schluss der Party gratis so viele Blumen mit
nach Hause nehmen, wie er tragen kann.
Aera Nacht der Blumen
Samstag, 20. März 2010, 22.00 Uhr
Hive, Geroldstrasse 5, 8005 Zürich
www.hiveclub.ch, www.aera.ch
Flexx Springtime
Line-up mit pumpenden,
progressiven Sounds
Endlich ist die kalte Zeit vorbei. Es wird langsam
wieder wärmer und Frühlingsgefühle machen
sich breit. An der Flexx Springtime Party
im Loop38 wird es nicht nur warm, sondern
regelrecht heiss. Dafür sorgt das Line-up mit
pumpenden, progressiven Sounds. Der Basler
DJ Mental X ist einer der beliebtesten DJs der
Schweiz. Angefangen auf dem Areal der legendären
Stückfärberei in Basel, dem «Stucki»,
kann er auf eine unglaubliche Erfolgsgeschichte
zurückblicken. Er hat bereits in angesagten
Clubs wie dem «Under» in Paris und der «Greenkomm»
in Köln aufgelegt, hat eine eigene Radio-
Show beim Radiosender Virus und produziert
erfolgreich Musik, unter anderem in Zusammenarbeit
mit Live Act Greed. Sein Stil lässt
sich als eine Mischung aus den eher sanften,
melodiösen Elementen der Trance-Musik, verbunden
mit den faszinierend treibenden Beats
des Techno oder House beschreiben. Ergänzend
zu Mental X wird Resident DJ Ajaxx die Plattenteller
zum kochen bringen. Seine Sets sind
eine Synthese von verschiedenen Einflüssen von
Parties wie der Rapido (Amsterdam), Trade (London),
La Demence (Brüssel), Greenkomm (Köln),
Souvenir (Barcelona), Under (Paris) und White
Party (Miami).
Flexx Springtime
Samstag, 6. März 2010, ab 23.00 Uhr
Loop38, Albulastrasse 38, 8048 Zürich
www.flexx-party.ch, www.loop38.ch
Shaft Sportsnight
Scharfe Outfits sind gern
gesehen
Kaum ist Olympia überstanden, geht’s auch an
der Shaft sportlich weiter. Medaillen gibt’s zwar
keine mehr, aber Sportler kriegen trotzdem ihren
Preis. Skifahrer und Eishokeyaner nehmen
wohl besser das leichtere Tenue – heiss wird es
ihnen schon wegen den geilen Sportlern überall...
Im «Trainingsraum» kann dann auch mit
den «Bällen» gespielt werden. Aber bitte nicht
zu feste, sie werden noch gebraucht!
Trainiert werden die Schwimmer, Schwinger,
Judokas, Leichtathleten, Fechter, Reiter, Orientierungsläufer,
Kanuten, Eisläufer, Handballer,
Surfer, Biker und Fussballer von den DJs 5th Element
und Tokee. Wetten, dass sie die Männer zu
Höchstleistungen treiben!?
Wie immer ohne Dresscode, aber scharfe Outfits
sind natürlich gern gesehen.
Deshalb: Nicht abseits stehen, auf Vorteil spielen
und an die Shaft dribbeln!
Shaft Sportsnight, no dick – no entry,
Samstag, 13. Februar 2010, 23.00 Uhr
Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70
8005 Zürich, www.shaft.ch
Cologne-
Selection
Mit den Kölner Szene-Hot-
Shots Jon Doe und Marcel B
Selten ist es Veranstaltern gelungen, so rasch
eine Partyreihe zu etablieren, wie den Machern
der Selectionreihe. Nicht verwunderlich, läuft
doch die Reihe schon um einiges länger und äusserst
erfolgreich in der Maultaschenmetropole
Stuttgart. In Zürich gibt’s nun die fünfte Party:
die Cologne-Selection. Eingeflogen werden die
Kölner Szene-Hot-Shots Jon Doe und Marcel
B., Garanten für undergroundige Sounds, die
schnell ins Blut gehen.
Natürlich gibt es oben wieder einen Züri-Floor,
der von lokalen Top-DJs regiert wird. «Wer nicht
hinkommt, ist definitiv selber schuld,», meinen
die Veranstalter und verweisen auf die Bildergalerien
unter www.selectionparty.ch. Achten
CRUISER Edition März 2010
Szene
sollte man übrigens auf den Facebook-Auftritt
der Selectionparty, denn da werden regelmässig
VIP-Packages (freier Eintritt plus Freigetränk!)
verlost.
Cologne-Selection
Samstag, 27. 3. 3010, 23.00 Uhr, Lotus Club
Pfingstweidstrasse 70, 8050 Zürich
Mr. Gay Clubtour
Jazzmin Dian Moore präsentiert
die zwölf Finalisten
Die zwölf Finalisten zeigen sich auf der T&M-
Bühne. So viel Erotik auf so engem Raum kann
gefährlich werden. Begleitet von Jazzmin Dian
Moore stehen die Kandidaten an besagtem
Abend Rede und Antwort. Ob sie einen Badehosen-Durchgang
haben werden, wollte man nicht
verraten. So viel ist jedoch sicher: Die Jungs sind
Knackig, sexy und zum Teil noch single.
Nach der Vorstellung der Finalisten geht’s natürlich
gleich weiter mit der Party. DJ Marc S.
spielt dann gleich auch die Lieblingshits der Mr.
Gay Anwärter – na, wenn die nicht abgehen…
Mr. Gay Clubtour, die 12 Finalisten
13.03.2010 um 22.00 Uhr
T&M Marktgasse 14, 8001 Zürich
www.tundm.ch, doors 21.30
9 Jahre Club
AAAH!
Der sexy Club im Niederdorf
feiert sein 9-jähriges Bestehen
Der schicke Club inmitten der Altstadt hat in
den letzten Jahren den Weg in die Herzen der
Gay Clubbers gefunden. Der Club AAAH! gilt
nicht nur bei den DJs als Insider-Tipp zum Auflegen,
sondern auch für kreative Jungkünstler,
welche in der Vergangenheit das Outfit des
Clubs gestaltet haben. Am 5. März wird angestossen,
auf neun Jahre Club AAAH! mit geiler
Musik, geilem Design und geilen Jungs.
Dj-Nick Harvey steht hinter den Plattentellern
und rockt die Birthday-Party mit knackigem
Elektro und treibendem House bis in die frühen
Morgenstunden. Die sympathischen Barkeeper,
Oli und Bay kümmern sich um die Getränke &
Snacks und der zeigefreudige Diego um die Erotik
an diesem Abend.
9 Jahre Club AAAH!
5.3.2010, 22.30, www.aaah.ch
Flexx Eastereggs
Party
Ostern steht vor der Tür
Ostern steht vor der Tür, die Zeit des Eiersuchens
und der Osterhasen ist da! Ob grosse oder
kleine Eier, echte oder falsche Easterbunnies,
für jeden Geschmack ist etwas dabei. An der
Flexx Eastereggs Party wird der international
bekannte DJ Mike Kelly hinter den Turntables
stehen. Der sympathische Australier hat schon
an einigen namhaften Parties wie der Space of
Sound in Madrid oder der Curcuit-Party in Barcelona
aufgelegt. Er brachte den White Room
der letzten Black Party zum Kochen. Zudem ist
er Resident DJ im legendären Afterhour-Club
Greenkomm in seiner Wahlheimatstadt Köln.
Neben Mike Kelly wird auch Flexx-Resident DJ
Ajaxx den Tanzwütigen ordentlich einheizen.
Und wie immer ist der Abend voller Überraschungen.
Ostern war nie schöner!
Flexx Eastereggs Party
Samstag, 3. April 2010, ab 23.00 Uhr
Loop38, Albulastrasse 38, 8048 Zürich
www.flexx-party.ch, www.loop38.ch
6 Years
Boyahkasha!
Im Zürcher Volkshaus
Genau zur Umstellung auf die Sommerzeit startet
Boyahkasha! ins neue Jahr und lässt es gleich
richtig krachen. Die bekannte R’n’B-Sause feiert
an diesem Abend ihr 6-jähriges Bestehen
und hat sich diesmal einen ganz besonderen
Ort dafür ausgesucht. Das Zürcher Volkshaus,
welches vor allem durch die Angels bekannt
geworden ist, wird kurzerhand zum Gayclub
umfunktioniert.
In Zusammenarbeit mit den Mr. Gay Wahlen, die
direkt vor der Party stattfinden, lassen es die Veranstalter
auf 3 Floors heiss zu und her gehen. Mit
den DJs Raffiness, Charbon de Bois & Zör Gollin.
Nebst dem satten Boyah-Sound gibt’s auch einen
Floor für die Houseliebhaber. Das verspricht sicher,
eine lange Nacht zu werden.
6 Years Boyahkasha!
Samstag, 27.3.2010, 22.30 Uhr
Volkshaus Zürich
Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich
www.boyahkasha.ch, www.mrgay.ch
Take off
Celestial-Start in den Frühling
«Take off» – ein mehrdeutiges Motto: Einerseits
Start des Frühlings aus eisiger Umklammerung
des Februars; die Party, ein Frühlingstanz quasi,
auf dass er komme. «take off the shirt» – die
Befreiung erleben.
Take off steht aber auch für den Beginn des
Neuen. Bislang wurde bei der Auswahl der DJs
gewissermassen auf Altmeister gesetzt.
DJ Jesse Jay (Take a Dance, Galaxy Space Night –
Radio LoRa) ist auch ein Meister, ein «Jungmeister»,
mit überraschend breitem Progressive-
Spektrum.
Thomi B & Jesse Jay, das spricht für abwechslungsreichen
Sound!
Celestial – take off
Samstag, 6. 3. 2010, 23.00 Uhr bis Ende
Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, 8050 Zürich
www.celestial.ch
Facebook-
Geburtsanzeige
Queer Voter aktiviert die
LGBT-Community
Die Stimm- und Wahlbeteiligung in der Schweiz
ist leider sehr gering. Grosse Teile der Bevölkerung
verzichten damit auf ihr Mitbestimmungsrecht
und überlassen die wichtigen Entscheidungen
anderen. Gerade in der LGBT-Community (Lesbian,
Gay, Bisexual, Transgender) ist dieser Trend
verstärkt festzustellen. Dennoch bestehen gerade
hinsichtlich Gleichstellung im Adoptionsrecht,
Einführung eines griffigen Diskriminierungsverbots,
Aufhebung des Blutspendeverbots und
der Anerkennung der sexuellen Orientierung
als Asylgrund noch viele Ziele, die es zu erreichen
gilt.
Der genannte Trend in der LGBT-Community soll
gewendet werden. Darum wurde der Queer Voter
auf Facebook ins Leben gerufen. Als Sohn zweier
Männer fordert er die LGBT-Community dazu auf,
sich aktiver ins politische Leben einzubringen
und auch an Wahlen und Abstimmungen teilzunehmen.
Queer Voter selbst ist heterosexuell,
unterstützt aber seine schwulen Eltern dabei, die
Anliegen der Community auf politischer Ebene
umzusetzen. Einen ersten wichtigen Schritt sieht
er darin, weltoffene Menschen wieder zur Wahlund
Abstimmungsteilnahme aufzufordern und
so den Zielen zum Durchbruch zu verhelfen.
Fanpage auf Facebook:
http://www.facebook.com/pages/Queer-
Voter/323198262312
17
Gesundheit CRUISER Edition März 2010
Weekend auf
dem Stoos
Checkpoint Zürich lädt zu
einem Workshop-Weekend
auf dem Stoos ein.
Checkpoint Zürich – ein
Angebot für schwule Männer,
lädt alle mit HIV neu infizierten
schwulen Männer und ihre
Partner zu einem Workshop
ins Seminar- und Wellnesshotel
Stoos ein.
Es soll ihnen eine Einstiegshilfe bieten, sich mit
der neuen Situation in ihrem Leben auseinanderzusetzen.
Dank den heutigen Medikamenten
ist HIV zu einer chronischen Krankheit geworden,
die aber immer noch Nachteile mit sich
bringt. Die psychische Belastung ist vorhanden,
teilweise auch eine Ausgrenzung im Beruf und
im privaten Bereich. Wie soll Mann die kürzlich
erfahrene Tatsache dem jetzigen oder zukünftigen
Freund oder der Familie mitteilen? Und
wie damit umgehen im täglichen Leben und
wie beim Sex? Und wie ist es mit der Therapie
oder der Gefahr, andere anzustecken?
dieses Workshop-Wochenende, welches zum
Teil von ebenfalls HIV-positiven schwulen Männern
geleitet wird, bietet für alle die Gelegenheit,
miteinander zu diskutieren, auch individuell
zu zweit oder zu dritt. Die einzelnen
Workshops werden von Fachleuten geleitet, die
schwul und teilweise selbst HIV-positiv sind
und dir auch für persönliche Fragen zur Verfügung
stehen. Das Ganze in einer ungezwungenen
Atmosphäre mit viel Freiraum, um den
Stoos und die Wellness-Angebote des Hotels zu
geniessen. Das Workshop-Wochenende ist übrigens
gratis.
Die Themen der Workshops
sind sehr vielfältig
HIV in einer Paarbeziehung oder HIV als Single.
Da kommen positive und negative Erlebnisse
mit Familie und Freunden ebenso zur Sprache
wie der praktische Umgang im Darkroom. Wie
behandle ich meinen Arzt? – Soll er die Rechte
und Pflichten von HIV-Positiven diskutieren?
Was sind die Psychische Auswirkungen von
HIV? Der Stress einer HIV-Diagnose und deren
Folgen kann auch Angst und Depression hervorrufen.
Wie unterstütze ich mein Immunsystem?
Auch ein Ernährungsberater kommt zu
Wort. Zur Entspannung gibt es Yoga- oder Atem-
Übungen. Die Verantwortlichen des Workshop-
Weekends nehmen gerne Wünsche aus dem
Teilnehmerkreis für künftige Seminar-Veranstaltungen
oder Kurse entgegen. Mit dabei ist
auch eine Gruppe aus der Romandie, eingeladen
vom Checkpoint Genève. Durchgeführt wird
das Workshop-Weekend von Checkpoint Zürich
im Auftrag und finanziert durch das Bundesamt
für Gesundheit.
Das Wokshop-Wochenende beginnt am Donnerstag,
15. April, um 19.00 Uhr und endet am
Sonntag, 18. April, um 13.00 Uhr. Bitte geeignete
Kleider, Schuhwerk und Regenjacke mitnehmen.
Weitere Infos unter www.checkpointzh.ch,
wo man sich anmelden kann. Auch bei
Checkpoint Zürich, 044 455 59 10 oder checkpoint-zh@zah.ch
Von Kurt Büchler
Wie komme ich auf den Stoos?
Das Seminar- und Wellnesshotel Stoos liegt auf
1300 m über dem Vierwaldstättersee und kann
entweder mit der Luftseilbahn Morschach-Stoos
oder mit der Standseilbahn Schlattli (Schwyz)-
Stoos erreicht werden. Fahrpläne der beiden
Bahnen www.stoos.ch oder www.sbb.ch
18
CRUISER Edition März 2010
Politik
Wählt Pink
Rot / Grün?
Zürich wählt am 7. März den
Gemeinde- und Stadtrat
Überall nur strahlende Gesichter.
Zürcher Parteien, die
etwas auf sich halten, haben
die Februar-Ausgabe des
Cruiser für Wahlwerbung genutzt,
um die eine oder andere
schwule Stimme für sich zu
verbuchen. Die SVP war die
einzige der «Grossen», die sich
nicht für ein Inserat in dieser
Zeitung interessierte. Haben
die Bürgerlichen die schwullesbischen
Wähler denn schon
von ihrer Liste gestrichen.
Und diese Wähler die Bürgerlichen?
In der Februar-Ausgabe erschien ein Überblick
über die schwullesbischen Kandidierenden der
Zürcher Stadt- und Gemeinderatswahlen vom
7. März. Die Sozialdemokraten stellen mit Corine
Mauch und André Odermatt gleich zwei offen
homosexuelle Kandidaten zur Wahl in die
Exekutive. Dies ist ja nicht weiter verwunderlich,
denn über viele Jahre hinweg war die SP die
unumstrittene Partei für Schwule und Lesben.
Sie setzte sich wie keine andere national aktive
Partei für die Rechte der Community ein.
Beim Kampf um die 125 Sitze im Gemeinderat
scheint dies allerdings Glanz vergangener
Zeiten zu sein. Die Grünen starten nämlich mit
acht offen schwulen / lesbischen KandidatInnen,
die SP stellt nur deren fünf. Weicht der schwule
Politnachwuchs auf linke Alternativen aus?
Andrea Sprecher, Co-Präsidentin der SP Stadt
Zürich, sieht das nicht so. «Das ist doch völlig
wurscht, in welcher Partei Homosexuelle kandidieren.
Was mir eher auffällt, ist, dass es insgesamt
nur 13 sind –- das entspricht ja in keiner
Art und Weise einem Abbild der Gesellschaft.
Die SP setzt sich nach wie vor stark für die Bedürfnisse
der schwullesbischen Gemeinschaft
ein.»
Bürgerliche Parteien haben einen
Aufholbedarf.
Bei den Bürgerlichen sind die Tendenzen steigend,
denn mit Markus Hungerbühler kandidiert
der einzige nicht linke Schwule. Er findet
es schade, dass alle anderen Homo-Kandidaten
aus Parteien links der seinigen kommen. Optimistisch
blickt er allerdings in die schwulkonservative
Zukunft. «Die SP war von Anfang
an mit dabei, wenn es um Schwulenrechte ging,
da haben bürgerliche Parteien natürlich einen
Aufholbedarf. Seit dem Partnerschaftsgesetz
gab es einen Wandel – auch bei den Rechts- und
Mitteparteien», sagt der CVP-Mann.
Die SVP ist zwar nicht an Inseraten im Cruiser
interessiert, mit der Gründung einer Schwulensektion
namens GaySVP ist nun jedoch
auch die Volkspartei auf die «Gay Flower» aufgesprungen.
Leider hat sie mit Nachwuchsproblemen
zu kämpfen, da sie schweizweit gerade
mal 27 Mitglieder hat. Thomas Fuchs, einer der
wenigen offen schwulen Politiker im rechten
Lager, sieht die Ursachen für die zu geringe Zuwanderung
in der Angst vor dem Coming-out.
«Viele schwule Bürgerliche fürchten sich vor
dem Irrglauben Wählerstimmen zu verlieren,
wenn sie sich öffentlich zu ihrer Homosexualität
bekennen.» Auf die Frage, warum die Linken
diese Angst wohl nicht teilten antwortet
Fuchs prompt: «In den linken Kreisen scheint
es hip zu wirken, schwul zu sein und seine sexuelle
Orientierung jedem unter die Nase zu
reiben».
Offen bleibt die Frage, ob eine Partei, deren Mitglieder
aus Angst vor negativen Reaktionen ihrer
Stammwählerschaft nicht zu ihrer sexuellen
Orientierung stehen, auf die politischen
Bedürfnisse der Community eingehen kann.
Thomas Fuchs würde sie eindeutig mit Ja beantworten.
«Dies ist sicherlich eine Generationenfrage,
aber mit der Gründung der GaySVP versuchen
wir, diesem Denken entgegenzutreten».
Auch Sébastien Rouiller von Smartvote pflichtet
dem bei. Aus seiner Sicht gibt es immer mehr
Gay-Sektionen bürgerlicher Parteien. «Dies
kann als eindeutiges Zeichen gewertet werden,
dass in Parteien rechts der politischen Mitte
schwule Politiker akzeptiert sind.»
Müssen sich Schwule und Lesben dazu
verpflichtet fühlen, Schwule und Lesben
zu wählen?
Dass die absolute Gleichstellung nur mit der
Vertretung homosexueller Parlaments- und Regierungsmitglieder
Schritt für Schritt erreicht
wird, liegt auf der Hand. Da Alternativen fehlen,
würde dies zwangsläufig bedeuten, dass man
Linken den Vorzug geben müsste.
In der Politik geht es jedoch darum, Mehrheiten
zu finden, mit der Abstimmungen gewonnen
werden können. Es ist daher nur logisch, dass
die Wahrscheinlichkeit steigt, ein Anliegen
durch das Parlament zu bringen, wenn sich
möglichst viele Parteien dafür erwärmen können.
Ergo wäre es sinnvoll so viele Schwule und
Lesben mit unterschiedlichen politischen Gesinnungen
wie möglich zu wählen. Das kann
jetzt so verstanden werden, dass schwul einfach
nur schwul wählen soll.
Nein.
Dies hat bereits Corine Mauch in ihrer Kampagne
ums Stadtpräsidium richtig erkannt. Die
eigene sexuelle Orientierung sollte nicht zum
dominierenden Argument für eine Person werden.
So wird keine Mehrheit gefunden. Aber es
ist ein «nice to have» - oder in diesem Fall «nice
to be».
Von Alex Rudolf
19
Kultur CRUISER Edition März 2010
Peter der Zweite
Gaël Roth erzählt im Gespräch
über Aufstieg und Fall
eines von Macht besessenen
Egozentrikers.
20
In «Peter der Zweite» geht es um
Macht und insbesondere um
die Frage, weshalb jemand
nach Macht strebt. Zu Beginn
wollte Roth ein klassisches Drama
schreiben. Er entschied
sich, die Szenen ins Groteske zu
übersteigern. Aus dem Drama
wurde eine schwarze Komödie.
Zum Inhalt: Peter will Präsident werden. Und
das um jeden Preis. Also muss er Aline heiraten
und nicht seine attraktive Liebhaberin Natascha.
Denn Alines Vater ist jetzt noch Präsident.
Doch der Weg zur Macht erweist sich als umständlicher,
als er das gerne hätte. Peter kämpft
gegen eine traumatische Kindheitserfahrung.
Wolfgang, sein Kamerad aus dem Kindergarten,
durfte beim Krippenspiel den Joseph spielen,
während er selber nur ein Schaf war. Für diese
Demütigung will er sich rächen – wenn er einmal
Präsident ist. Als Alines Vater endlich stirbt,
sieht er seine Chance gekommen…
Wir wollten von Gaël Roth ein
bisschen mehr wissen.
cruiser: Gaël, wer bist du?
GaËl Roth: (überlegt...). Ich würde mich momentan
als Beobachter und Denker beschreiben.
Immer auf der Suche nach Antworten auf
grundsätzliche Fragen. Neugierig auf die Fragen
und Antworten anderer Menschen, in der
Hoffnung, dass mich die Auseinandersetzung
weiterbringt. Aber das ist eigentlich eine Frage,
auf die es über den Moment hinaus keine
Antwort gibt.
cruiser: Du bist in Lesotho, einem kleinen Land
in Südafrika, geboren und hast einen aussergewöhnlichen
Namen: Gaël. Woher kommt der?
GaËl Roth: Gaël ist bretonisch, meine Mutter
stammt von dort. Ich bin dadurch zweisprachig
– französisch und deutsch – aufgewachsen. In
Lesotho bin ich geboren, weil meine Eltern in der
Entwicklungszusammenarbeit tätig waren. Später
haben wir noch ein Jahr in Ruanda gelebt.
cruiser: Als Deutschweizer studierst du in Lausanne.
Warum?
GaËl Roth: Ich wollte Filmwissenschaft im Hauptfach
studieren, und das kann ich in der Schweiz
nur in Lausanne. Mittlerweile studiere ich zwar
Philosophie im Hauptfach, aber immer noch
in Lausanne, da ich nach dem Grundstudium
nicht mehr die Universität wechseln wollte.
cruiser: Wie kommst du zu den Ideen für deine
Theaterstücke?
GaËl Roth: Ich beobachte das Geschehen in der
Welt, speichere Erlebnisse ab. Irgendwann kristallisieren
sich dann die Beobachtungen und Erlebnisse
zu konkreten Ideen oder Dialogfetzen,
die als Ausgangslage für ein Stück dienen. Meist
geschieht dies in diesem seltsamen Dämmerzustand
kurz vor dem Einschlafen.
cruiser: Und wie entstehen dann die Texte?
GaËl Roth: Aus den verschiedenen Versatzstücken
baue ich ein Gerüst und fülle danach die Lücken
auf. Das Vorgehen ist aber eigentlich nie linear.
Dabei geht es mir in erster Linie um ein Verständnis
für die Figuren und ihre Geschichte.
Für mich ist Schreiben wie Philosophie: Es ist
eine Auseinandersetzung mit der Welt und der
Versuch, ihr einen Sinn abzuringen, wobei sich
die beiden Disziplinen einfach in ihrer Vorgehensweise
unterscheiden. Die Fragen bleiben
immer dieselben, nur abschliessende Antworten
gibt es keine (lacht…).
cruiser: Zurück zum Schreiben, das interessiert
mich...
GaËl Roth: Ich schreibe parallel zu meinem Studium,
wobei sich die zwei Sachen gegenseitig
befruchten. Das Schreiben gewinnt aber immer
mehr an Gewicht. Ins Schreiben eingestiegen
bin ich mit der Schreibwerkstatt «Schreiben
für die Bühne» der astej – Theater für junges
Publikum –, wo mein Stück «Die Besetzung des
Hinterlandes» entstanden ist.
cruiser: In einer Schreibwerkstatt werden die
Texte diskutiert. Wie ist das für dich?
GaËl Roth: Das ist unglaublich bereichernd. Und
verhindert, dass man sich im Kreis dreht.
cruiser: Du warst 2007 / 2008 Teilnehmer im renommierten
Dramenprozessor. Da hast du das
neue Stück erarbeitet, das nun zur Aufführung
kommt. Worum geht es in «Peter der Zweite»?
GaËl Roth: In «Peter der Zweite» geht es um Macht
und insbesondere um die Frage, weshalb jemand
nach Macht strebt. Zu Beginn sollte es ein klassisches
Drama werden. Bei meiner Recherche
zum Thema jedoch fiel mir auf, dass nach Macht
strebende Menschen oftmals tragische und in
sich gefangene Figuren sind, die eigentlich nur
nach Liebe und Anerkennung für ihr Dasein
lechzen und diese Liebe und Anerkennung mit
allen Mitteln zu erzwingen versuchen, was zum
Teil ein sehr absurdes Verhalten zutage fördert,
so dass ich mich dazu entschied, diesen Aspekt
ins Groteske zu übersteigern. Aus dem Drama
wurde eine schwarze Komödie.
cruiser: Und... hast du schon Pläne für ein nächstes
Stück?
GaËl Roth: Ja, zurzeit denke ich über ein Stück
nach, in dem es um Verrat und Vertrauensbruch
geht. Ich stelle mir dabei eine archaische Gemeinschaft
vor, die sich auf einmal mit dem egoistischen
Verhalten eines einzelnen Mitglieds
konfrontiert sieht, das möglicherweise das Überleben
der Gemeinschaft gefährdet. Letztlich
geht es aber um die Frage nach dem Verhältnis
zwischen Gruppe und Individuum. Mal sehen…
cruiser: Gaël, wir sind gespannt, auf «Peter der
Zweite» und auf das, was wir in Zukunft von dir
hören werden.
Von Kurt Büchler
Theater an der Winkelwiese, 8001 Zürich,
3. bis 13. März 2010
CRUISER Edition März 2010
Reisen
Sölden
Gay Snowhappening
Schnee, Gletscher, Männer,
Party – was will das schwule
Ski- und Snowboardherz
mehr? Bereits zum 12. Mal findet
vom 20. bis zum 27. März
2010 im österreichischen
Sölden das Gay Snowhappening
statt. Hunderte Schwule
aus ganz Europa stürmen
dann den Tiroler Hot Spot im
Ötztal. Ob in einer Gruppe mit
Freunden oder als überzeugter
Single – Langeweile kommt in
Sölden beim Gay Snowhappening
garantiert nicht auf!
Bereits am Morgen treffen sich die Ski- und
Snowboardfahrer, um gemeinsam dem Bretterspass
zu frönen. Egal, ob jungfräulicher Anfänger
oder erfahrener Gletschersprinter – hier
findet jeder in der passenden Gruppe raschen
Anschluss. Natürlich ist die Gruppentour kein
Pflichtprogramm, jeder kann selbst entscheiden,
ob und mit wem er den Tag auf der Piste
verbringen will.
Nach einem sportlichen Tag auf den Pisten
sieht man(n) sich am Nachmittag bereits wieder
beim obligaten Après-Ski. Anschliessend
geht es ab ins Hotel zum Relaxen, Abendessen
oder Vorschlafen. Denn in Sölden ist nach der
Party vor der Party: Der Kult-Hüttenabend auf
der «Hühnersteign», das Mondscheinkegeln,
der Aquadome-Abend und die Disconächte im
Q-Stall und Snowrock Café stehen 2010 natürlich
ebenso auf der Agenda wie die schillernden
Parties mit den Drag Queens Melli & Mataina,
die vor nichts und niemanden Halt machen!
Last but not least werden einmal mehr Spitzen-
DJs aus London, Berlin und Hamburg ihr musikalisches
Können an den Turntables unter
Beweis stellen.
Doch ist das schwule Programm natürlich
nur die halbe Wahrheit für den Erfolg des Gay
Snowhappenings. Sölden bietet nämlich als einziges
Skigebiet Österreichs gleich drei Dreitausender,
die bequem per Lift erreicht werden
können: den Gaislachkogl (3058 m), den Tiefenbachkogl
(3250 m) und die Schwarze Schneid
(3340 m). Nicht nur Party wird hier grossgeschrieben,
auch sportlich gesehen, lässt Sölden
kaum Wünsche offen!
Buchungen und aktuelle Informationen zum
Programm gibt es unter:
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Film CRUISER Edition März 2010
Julie & Julia
Komödie
Man stelle sich vor: Eine legendäre
Köchin bietet einer
frustrierten Sekretärin
ein neues Lebensrezept. Im
Prinzip handelt es sich dabei
aber um 524 Kochrezepte,
die das Leben der grauen
Maus für immer verändern.
Julie & Julia erzählt zwei
wahre Geschichten: Die von
Julia Child (Meryl Streep), Autorin eines französischen
Kochbuch-Klassikers, sowie die von
Sekretärin Julie Powell (Amy Adams), welche
sich entschliesst, sämtliche Rezepte des Buchs
in nur einem Jahr nachzukochen und darüber
einen Blog zu führen. Es gilt, eine neue Generation
in die Geheimnisse der französischen
Kochkunst einzuweihen. Und diese Generation
zeigt sich begeistert.
Regisseurin Nora Ephron, Expertin für leichte
Kost («Schlaflos in Seattle», «e-m@il für Dich»),
serviert einen überaus charmanten Film, der
auf Julie Powells preisgekröntem Roman «Julie
& Julia» basiert. Und wiederum glänzt Meryl
Streep in einer Paraderolle, welche ihr die
16. Oscar-Nominierung bescherte, ein Rekord.
Keine andere Schauspielerin (und kein Schauspieler)
kann so viele Nominationen vorweisen.
Authentisch und pointiert spielt die Streep die
Rolle der ebenso exaltierten wie exzentrischen
Julia Child, die die amerikanische Koch-Kultur
in den 50er-Jahren massgeblich revolutioniert
hat. Neben ihr verblasst Amy Adams als Julie Powell,
auch wenn diese einige witzige Slapstick-
Szenen in petto hat. (dd)
Chéri ****
Drama
Michelle Pfeiffer, welche früher einige Kassenschlager verbuchen konnte,
lockt heute die Massen nicht mehr ins Kino – leider,
muss bemerkt werden. Denn ihre letzten Filme
wie Stardust sind amüsante Meisterwerke und Michelle
Pfeiffer ausnahmslos genial. Auch Chéri war
kein grosser Erfolg beschieden. Das ist schade, denn
Regisseur Stephen Frears inszenierte ein opulentes
Sittengemälde: Die ehemalige Edelkurtisane Léa (Michelle
Pfeiffer) lebt im Paris der Jahrhundertwende in
einem unbeschreiblichen Luxus. Auf Wunsch ihrer
alten Kollegin Madame Peloux (Kathy Bates) soll Léa deren hübschen,
verwöhnten Sohn Chéri (Rupert Friend) in die Geheimnisse der Liebe einweihen.
Was als Flirt beginnt, wird zu einer leidenschaftlichen Affäre.
Doch als Chéri heiraten soll, wird beiden schmerzlich ihre Abhängigkeit
voneinander bewusst. Michelle Pfeiffer darf in diesem Film 52 Jahre alt
sein – und ist schöner denn je. (dd)
Sagwan ****
Schwul
Der 18-jährige Alfred zeigt Touristen mit seinem Boot die Sehenswürdigkeiten
einer der schönsten Gegenden auf den Philippinen.
Diese kommen allerdings nicht nur deswegen,
sondern vor allem wegen der sexuellen Freizügigkeit
der attraktiven Guides, die sich damit ein einträgliches
Zubrot verdienen. Alfred, noch Jungfrau in
diesen Dingen und voller Zurückhaltung, erliegt nach
und nach dem Wunsch, die gleichen Freuden zu geniessen,
die seine Freunde so schätzen. Schon bald
bietet sich ihm eine unerwartete Chance, seine Unschuld
zu verlieren und seine romantischen Gefühle für seinen Freund
Eman auszuleben. Sagwan wurde vom wichtigsten asiatischen Gay Film
Blog «The Bakla Review» zum besten philippinischen Schwulenfilm des
letzten Jahrzehnts gewählt! Nun darf der Film im hiesigen Heimkino
bewundert werden und bietet nicht nur schwulen Asien-Fans eine prächtige
Unterhaltung. (dd)
22
CRUISER Edition März 2010
Fotostrecke
Babalooga
Photographer, Nizza
23
«An das Theater haben sie ihr
Herz verkauft, sie stehen oben
und die unten schaun sie an.»
«Sie setzen jeden Abend eine
Maske auf und sie spielen, wie
es die Rolle verlangt.»
«Theater, Theater, das ist wie
ein Rausch, und nur
der Augenblick zählt.»
«Sie sind König, Bettler, Clown
im Rampenlicht, doch wie’s tief in ihnen
aussieht, sieht man nicht...»
Bestelle deine Membercard jetzt unter
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CRUISER Edition März 2010
Event
Talent vor
Schönheit
Medienstar, Identifikationsfigur
und schwuler Botschafter.
Der «Schönste Schwule» ist
weitaus mehr.
Ob Medientraining, Fotoshootings
oder Club-Tour. Die
zwölf Kandidaten für den
Titel Mr. Gay Switzerland 2010
leben derzeit auf der Überholspur.
Doch das ist bei weitem
kein Zuckerschlecken.
Ein voller Terminkalender ist
ein Härtetest. Schönheit alleine
zählt nicht.
Wenn Ricco Müller am 27. März im Zürcher
Volkshaus seinen Titel weitergibt, wird der Gewinner
bestens gewappnet für die Zukunft als
Medienstar sein. Denn die zwölf Kandidaten
leben bis dahin nicht etwa abgeschottet in irgendeinem
Camp und frönen der Schönheit,
sondern befinden sich mitten in einem vollen
Programm, welches kaum Zeit für private Dinge
lässt.
Da schon jetzt jede Stimme zählt – und die Publicity
sowieso – befinden sich die Kandidaten
bis Ende Monat auf Clubtour. Glücklicherweise
ist die Schweiz klein. Trotzdem, das bedeutet
nun jeden Samstag bis zum Finale «Showtime».
Es gilt, sich in angesagten Lokalen dem interessierten
Publikum zu stellen und auch die Kritik
nicht zu fürchten.
In der Höhle des Löwen
So wagten sich die zwölf angehenden Misters
in die Höhle des Löwen, auch «Club Q» genannt.
Eine Location, in der Schwule eher verprügelt
werden. Doch das Echo war positiv, weiss Oliver
Eschler, Organisator der Mr. Gay Wahlen. Denn
ein Mr. Gay muss auch vor Heterosexuellen bestehen.
«Die Menge im Q applaudierte jedenfalls
frenetisch», erinnert er sich. Nur vereinzelt waren
(fremdsprachige) Buhrufe zu hören.
Daneben warten einige Schulungen auf die Finalisten.
Die wenigsten beherrschen das Spiel mit
den Medien. Entsprechende Trainings müssen
deshalb absolviert werden. Jedes Wochenende
hält Fotoshootings, Medien- oder Tanztrainings
bereit. «Es ist total interessant, wie sich die Kandidaten
anhand der Kurse verändern. Waren
sie früher eher verklemmt, beweisen sie immer
mehr Mut und Talent», so Oliver Eschler.
In Sachen Safer Sex
Gross geschrieben wird auch der Umgang mit
den Präventionsbotschaften. Ein Mr. Gay soll
schliesslich mehr wissen als nur die üblichen
Safer-Sex-Regeln. Unter der Regie der Zürcher
Aids-Hilfe wurde jeder Kandidat zum Ansprechpartner
eines bestimmten Themas, wie z.B. Geschlechtskrankheiten
oder HIV. Fragen sind
daher erwünscht.
Daneben gilt es, für sich selbst zu werben, denn
ein Mr. Gay ist auch Manager. Erlaubt ist, was
Mit-Kandidaten nicht übervorteilt. So wäre beispielsweise
eine eigene Plakatkampagne ein No-
Go. Doch Flyer und Facebook-Mobilisierung sind
beinahe Pflicht. Ausserdem sind die Jungs gerngesehene
Gäste in lokalen Medien. Gefragt sind
auch Ideen, welche die eigene Kreativität unter
Beweis stellen. Einer der Finalisten begeistert
derzeit mit eigenem Musikvideo in Netz.
Trotz all der Schulung und Promotion, die Kandidaten
dürfen sich selbst bleiben. Es wird keine
Person gesucht, die in ein vorbestimmtes Schema
reingepresst werden soll, so Eschler. Die
Anwärter sollen beispielsweise durchaus die
eigene politische Meinung kundtun. Sie sollen
diese nur clever formulieren.
Zwischen Alltag und Showbühne
Ein Finalist auf den Titel hat meist noch ein
Leben neben der Bühne. Der Alltag darf nicht
vernachlässigt werden. Es gilt, alles unter einen
Hut zu bringen. Manche schaffen es, andere
nicht. «Wer am Ende den Titel erobert, hat unter
Beweis gestellt, dass er vieles meistern kann»,
sagt Oliver Eschler. Und er wird nicht müde darauf
hinzuweisen, dass ein Mr. Gay eben nicht
«der schönste Schwule» des Landes sei, sondern
der beste Botschafter für schwules Leben.
Obwohl in der Schweiz viel erreicht wurde, sind
manche Anfeindungen noch an der Tagesordnung.
«Noch immer dürfen wir nicht richtig heiraten,
geschweige denn Kinder adoptieren. Das
Wort Schwuchtel ist auch noch weitverbreitet»,
meint Eschler. Deswegen brauche es einen Mr.
Gay, welcher die Akzeptanz für die Homosexuellen
fördert. Das mag für städtische Bewohner
weniger wichtig sein als für Schwule auf dem
Land. «Gerade dort wird ein Mr. Gay als Identifikationsfigur
wahrgenommen», weiss Eschler.
Diesen darf nun das Publikum wählen. Sei es
online oder bei der Clubtour. Eine Jury, welche
30 Prozent der Stimmen kontrolliert, ist mit
im Boot. Das grosse Finale findet am 27. März
im Volkshaus Zürich statt und verspricht, ein
Spektakel zu werden. Melanie Winiger und Alf
Heller führen durch die Gala und entlassen die
Gäste in eine aufregende Aftershow-Party, um
den neuen Mr. Gay Switzerland gebührend zu
feiern. Doch, wie erwähnt, vor der Party kommt
die Arbeit.
Alle Informationen unter www.mrgay.ch
von Daniel Diriwächter
Der abtretende Mr. Gay Ricco Müller
31
Kultur CRUISER Edition März 2010
To the Dark Side
of the Moon
Ein Astronaut fliegt durchs
Weltall seinem sicheren Ende
entgegen
«Kaleidoskop» – die Erzählung von Ray Bradburys
und «The Dark Side of the Moon» von Pink
Floyd gaben die Vorlage für die Bühne mit einem
Schauspieler und nur begleitet von Klavier und
Streichquartett.
Der Himmel, bzw. das unendliche Weltall ist
der Schauplatz von Ray Bradburys Erzählung.
Im Theater Rigiblick ist die Bühne tiefschwarz –
der Zuschauer glaubt sich selbst im Weltall. Ein
Komet fliegt vorbei und trifft das Raumschiff.
Die Besatzung, die Raumanzüge mit Funkgeräten
trägt, wird herausgeschleudert und treibt
nun, jeder in eine andere Richtung, ins All davon,
dem sicheren Tod entgegen. Nur die Funkverbindung
bleibt als Kontakt. Beim Auseinandertreiben
kommen trotz oder gerade wegen
der Todesangst alte Rivalitäten und Befindlichkeiten
noch einmal zum Ausdruck, bevor alle
Stimmen nach und nach verstummen. Im Angesicht
des Todes stellt sich die Hauptfigur (gespielt
von Daniel Rohr) die Frage nach dem Sinn
seines Lebens. Schliesslich geht durch seinen
Tod sein letzter Wunsch in Erfüllung, noch einmal
etwas Gutes zu bewirken.
Die Musik, die zu den hervorragendsten Zeugnissen
der Pop-Rock-Kultur des 20. Jahrhunderts
zählt, geniesst Kultstatus. Daniel Fueter schrieb
die Arrangements fürs Theater. Nun wirkt Pink
Floyds Musikvorlage auf eine überraschende
Art neu. (kb)
Theater Rigiblick, Zürich
www.theater-Rigiblick.ch oder 044 361 83 38
32
Van Gogh,
Cézanne und Monet
im Kunsthaus
Zürich
Sammlung Bührle zu Gast
noch bis zum 16. Mai
Die Sammlung Bührle in Zürich, eine Kollektion
von rund 180 Bildern und Plastiken in einer
Stiftung, gehört zu den bedeutendsten Privatsammlungen
weltweit. Nun wird sie nach
mehr als fünf Jahrzehnten wieder vollständig
in jenem Saal ausgestellt, den Emil Bührle dem
Kunsthaus und der Stadt schenkte. 2015 wird
die Sammlung Bührle in die Kunsthaus-Erweiterung
von David Chipperfield einziehen.
Doch jetzt werden die Meisterwerke des französischen
Impressionismus von Manet, Cézanne,
Monet und van Gogh bis Picasso und viele überraschende
Entdeckungen gezeigt.
Vor zwei Jahren wurden vier Kunstwerke von
Cézanne, Degas, Monet und van Gogh in einem
dreisten Raubüberfall in der Villa am Zürichberg,
die diese Sammlung beherbergt, gestohlen
und erst zwei sind bis heute wieder aufgetaucht.
Das hier abgebildete Werk aus der
Ausstellung – Santa Maria della Salute – stammt
von Antonio Canal, besser bekannt als Canaletto.
Der Eindruck einer hyperrealistischen Genauigkeit
wird noch verstärkt durch die exakt
beobachteten Gondeln und Figuren. (kb)
www.kunsthaus.ch oder 044 253 84 84
© Stiftung Sammlung E.G. Bührle, Zürich
Theater Stok
wird 40
Ein kleines Kellertheater mit
einer grossen Geschichte
Im ehemaligen Weinkeller und späteren Einstellraum
für Fahrräder der Stadtpolizei Zürich
feierte Zbigniew Stok 1971 die Eröffnung seines
Kammertheaters, nachdem er bereits ein Jahr
zuvor im Studentenfoyer der ETH sein erstes
Stück in Zürich inszenierte. In genau diesem
Studentenlokal, wo später, 1972, drei schwule
Chemie-Studenten den Club Zabriskie Point,
kurz Zabi, eröffneten, der während Jahren Treffpunkt
der Gays von Zürich und Umgebung war.
Zusammen mit Erica Hänssler hat Stok zwanzig
Jahre lang, bis zu seinem Tod 1990, das Theater
geführt. 1972 brachte Alexander Ziegler
sein Stück «Zellengeflüster» hier auf die Bühne.
Damals eine Sensation für Zürich, ein offen
schwules Theaterstück.
Heute bringt das Stok unter der Leitung von Erica
Hänssler und Peter Doppelfeld die Eigenproduktionen
der beiden Theatermacher, aber auch
Gastspiele mit professionellen Darbietungen in
den verschiedensten Sparten. Die Shake Musical
Company mit Dominik Flaschka hat von hier
aus das Publikum erobert. Chansons en Stok ist
das Festival de la Chanson Française in Zürich
und La Lupa wie auch das Theater 58 treten regelmässig
in diesem Kellertheater auf. In den
vierzig Jahren waren es rund 1 Million Besucher
bei etwa 13 000 Anlässen mit 1500 verschiedenen
Solisten und Theater-Truppen. (kb)
Theater Stok
Geburtstagsfeier am 26. und 27. März
www.theater-stock.ch oder 044 251 22 80
Nina Hoss, das
«Mädchen Rosemarie»
Sie spielt die Viola in William
Shakespeares «Was Ihr wollt»
Am Anfang steht ein Schiffbruch – am Ende
der Hafen der Ehe. Dazwischen nimmt die fulminante
Verwechslungskomödie ihren Lauf.
Die Protagonisten haben wenig zu lachen in
Barbara Freys Inszenierung. Nina Hoss arbeitete
schon mehrfach mit Barbara Frey zusammen,
in der «Minna von Barnhelm», in der «Medea»
oder in «Gross und Klein» von Botho Strauss. Als
Filmschauspielerin wurde sie 1996 bekannt als
Rosemarie Nitribitt in Bernd Eichingers Film.
Da wurde sie von der Goldenen Kamera als beste
Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet.
Grosse Publikumserfolge verzeichnete sie mit
den Filmen «Die weisse Massai» oder «Nackt»,
unter der Regie von Doris Dörrie. Gegenwärtig
spielt Nina Hoss am Deutschen Theater Berlin in
der Uraufführung von «Öl» – dem neusten Stück
des Schweizers Lukas Bärfuss. (kb)
Schauspielhaus Zürich, Pfauen
Vom 11. bis 28. März
www.schauspielhaus.ch oder 044 258 77 77
CRUISER Edition März 2010
Buch
Episodendrama
«Doggy Bag»
Überspitzte Klischees und profane
Geschichten
Soaps, Telenovelas und
Serien – sie alle versüssen
uns mit überspitzten
Klischees und
profanen Geschichten,
die zwischen realitätsnahem
Alltag und herbeigesehnter
Tragik
schwanken, die traditionellen
TV-Abende. Dass
es diese Form von leicht
bekömmlicher Unterhaltung
auch in Buchform
gibt, ist dem französischen Schriftsteller
Philippe Djian zu verdanken.
Nicht ganz so süffig, dafür mit unverblümt lapidarem
Wortlaut, rückt der Autor zwei gut bürgerliche
Männer Mitte vierzig, die zusammen
ein Autohaus betreiben und überdies Geschwister
sind, ins Zentrum seiner sechsteiligen
Schmonzette. Den Brüdern Marc und David, die
bereits mit sämtlichen Begleiterscheinungen
einer heftigen «Mid-Life Crisis» zu kämpfen haben,
wird eines Tages ein Strich durch die Rechnung
gemacht, als die verflossene Liebe der beiden,
Edith, unerwartet wieder auftaucht. Bis
aufs Blut sollen sich die beiden Brüder vor nun
genau 20 Jahren bekämpft haben, um die Frau
ihrer Träume für sich zu gewinnen. Die gerissene
Herzensdame ist inzwischen Mutter einer
äusserst attraktiven, heranwachsenden Frau
namens Sonia geworden, die ebenfalls keine
unwichtige Rolle spielt.
«Doggy Bag» liest sich fast so kurzweilig wie
ein Comic, ist sprunghaft und szenarisch wie
eine TV-Soap und bedient sich sämtlicher Klischees
aus der Männerwelt: Neben erbittertem
Konkurrenzkampf und der Aufwertung des
männlichen Selbstwertgefühls werden Themen
wie das unkontrollierte «Denken mit dem
Schwanz» die Demoralisierung des starken Geschlechts,
sowie das Einhalten von Traditionen
und Werten auf humoristische Art und Weise
ausgeführt. Djian bedient sich dabei des leicht
chauvinistisch angehauchten Schreibstils seines
Vorbildes, Henry Miller (Sexus, Wendekreis
des Krebses), der seine weiblichen Hauptfiguren
gerne mal als bessere Penishülsen vorführte –
schafft es jedoch letztendlich, Gleichstand zwischen
beiden Geschlechtern zu erzielen, indem
er dem weiblichen Geschlecht eindeutig mehr
List und Argwohn einräumt.
Das Episodendrama «Doggy Bag» ist in sechs
Taschenbuch-Ausgaben erhältlich. (MPI)
Philippe Djian, DOGGY BAG (Eins bis Sechs)
Diogenes-Verlag
Eine Welt dazwischen
Auswandern, sich verlieben:
zwei neue Welten in einem
grossen Abenteuerroman.
Mit 15 hat Aline Sax ihr
erstes Buch geschrieben,
mit 23 ihre Doktorarbeit
in Geschichte
und mit «Eine Welt
dazwischen» eine der
schönsten schwulen
Liebesgeschichten der
letzten Jahre. Die Familie
des 18-jährigen Alexander
will ins Land der
unbegrenzten Möglichkeiten
auswandern, verkauft
die letzte Ziege fürs Schiffticket. Doch
alles geht schief, der Vater wird krank, der Bruder
verhaftet, schliesslich findet sich Alexander
ganz allein in den Strassen der bedrohlich wirkenden
Metropole New York wieder, die Träume
von grosser Freiheit zerplatzen auf dem harten
Pflaster der Realität. Was als erstaunlich genau
recherchierter historischer Migrationsroman
beginnt, kippt in Richtung Romanze, als Alexander
bei seiner Arbeit als Tellerwäscher Jack
kennenlernt. Zum zweiten Mal entdeckt er so
eine neue Welt, doch die Gay-Bars befinden sich
1920 in Hinterzimmern, die Liebe muss versteckt
werden. Und dann muss sich Alexander
plötzlich entscheiden zwischen Liebhaber Jack
und Zwillingsbruder Adrian.
Warum die schnörkellos und mitreissend erzählte
Geschichte als Jugendroman vermarktet
wurde, ist eher unverständlich. Vielleicht
ist es das Buch, von dem man sich wünscht,
man hätte es als erstes überhaupt gelesen, als
14-Jähriger heimlich unter der Bettdecke mit
Herzklopfen, Gänsehaut und Taschenlampe,
aber eigentlich ist es auf dem besten Weg zum
Regal der schwulen Klassiker. Leicht zu lesen
und daher nicht nur Futter für angefressene
Bücherwürmer, ist es ein Roman für den grauen
Wintersonntag, der bildhaft und fühlbar in
eine andere Zeit und eine andere Welt entführt,
die Welt dazwischen, zwischen Buchdeckel und
Buchrücken. Am Ende hält man kurz den Atem
an, und will dann sofort zur kürzlich erschienenen
Fortsetzung greifen: «In einem Leben wie
diesem». (rg)
Aline Sax, Eine Welt dazwischen. Roman
Arena Verlag, 2006
Beautiful Vision
37 Fotografen aus aller Welt
zeigen 250 erotische Bilder,
einfach erotisch oder kunstvoll
genial inszeniert.
Schöne Männer! Der Web-Blog www.beautifulmag.eu
hat sich auf männliche Aktfotografie
spezialisiert. Seit fünf Jahren durchforstet
das Pariser Kreativduo, das hinter dem Projekt
steckt, Internet und Zeitschriften, immer auf
der Suche nach neuen Talenten, deren Arbeiten
© Dylan Rosser
© Tim Ricks
sie auf ihrer Website präsentieren. Die atemberaubende
Anzahl Bilder, die es bis heute geschafft
haben, in den Blog aufgenommen zu
werden, macht deutlich, dass es so etwas wie die
eine Definition von Schönheit nicht gibt. Schönheit
ist für jeden Geniesser etwas anders.
Auf den 260 Seiten dieses Bildbandes liegt nun
erstmals ein umfassender Überblick über die
Männer von beautifulmag.eu in gedruckter
Form vor. (kb)
Beautiful Vision, Anthologie
Bruno Gmünder Verlag, Berlin
33
Nachgefragt CRUISER Edition März 2010
Branko B. Gabriel
trifft...
Neulich an einer Vernissage
in der Kunsthalle Zürich.
Man versprach mir zwei coole,
spannende Ausstellungen von
Elad Lassry und Christodoulos
Panayiotou, beide schwul.
Nun, da ich mich schon länger
in der Kunstszene rar gemacht
hatte, gönnte ich mir
einen netten Abend mit meinen
Kunstfreunden.
Warum sind eigentlich alle Kunstbegeisterten
oder die, die es sein wollen, dermassen grässlich
angezogen. Ich finde das hat weder was mit
Kunst oder gar mit gutem Geschmack zu tun.
Aber eben, es ist wie mit der Kunst. Geschmackssache.
Die kleinformatigen Fotografien des israelischen
Künstlers Elad Lassry (*1977) waren
schön, schön bunt, und das war’s dann auch
schon. Mein Blick schweifte ab zur Bar und,
siehe da, das Highlight des Abends: Raphael Gygax.
Er ist einer der jungen Wilden in der Zürcher
Kunstszene, mit seinen 29 Jahren hat der
Kurator bereits Ausstellungen mit Theater-Enfant-terrible
Christoph Schlingensief oder dem
amerikanischen Shooting Star Cory Arcangel
gemacht. Am renommierten Migros Museum
für Gegenwartskunst, wo er tätig ist, kuratiert
er demnächst die Gruppenausstellung While
Bodies get Mirrored. Das passt doch.
cruiser: Mein lieber Raphael, jedesmal wenn ich
an einer Vernissage eingeladen bin, fällt mir
auf, dass die Leute offenbar mehr in Kunst investieren
als in die Garderobe. Gibt es da einen
Bad-Taste-Kodex?
Raphael Gygax: Mein lieber Herr Gabriel, da sind
wir wohl mal wieder ohne Brille aus dem Haus
gegangen. Ich sehe zum Beispiel da drüben eine
Frau, die in Rick Owens gehüllt ist und Laboutins
trägt oder da drüben die jungen Hipsters im
recession chic. Also von Bad-Taste würde ich da
nicht sprechen, exzentrischer als ein Apéro des
UBS-Kaders, ja zum Glück. Sind wir doch froh,
dass in der Kunst dieser uniformierte, 08/15-
Look eher die Ausnahme ist. (Ein junger Mann
mit blauen Jeans und weissem T-Shirt geht vorbei.
Die Kunstmeute übergiesst ihn mit Benzin
und zündet ihn an.) Wie sagt man gerne; andere
Länder, andere Sitten.
cruiser: Zurück zur Ausstellung in der Kunsthalle
Zürich. Die Videoinstallation Guysgocrazy
(2007) des zypriotischen Künstlers Christodoulos
Panayiotou (*1978) zeigt auf zwei Monitoren
das Vor- und Nachher des Spielorts eines Pornodrehs.
Warum lässt er gerade das Interessante,
die Action aus?
Raphael Gygax: Ist doch einfach zu verstehen –
manchmal ist das Vor- und Nachher interessanter
als das Zwischendrin. Jeder hat schon
mal einen Pornofilm gesehen. Die Arbeit zeigt
eben gerade diesen Moment der Absenz. Auf
dem einen Monitor sieht man diese Unschuld,
die Ruhe vor dem Sturm. Auf dem anderen Müll,
Foto: © by Christa Michel
CRUISER Edition März 2010
leere Flaschen, gebrauchte Kondome und so weiter. Das sagt doch viel
mehr aus, als wenn ich Ken und Joe beim Verkehr beobachte. Diese Szenen,
die Geschichte dazwischen, müssen wir als Betrachter konstruieren.
Das ist doch sehr interessant und anregend.
cruiser: Wer sagt eigentlich, was gut und – pardon, wenn ich das sage –
«Scheisse» ist?
Raphael Gygax: Das ist eine Gruppe von Experten verschiedener Felder –
Galeristen, Kuratoren und Kritiker, aber auch Künstler. Die Kriterien
können dabei auch sehr unterschiedlich sein. Die Kunstwelt ist eine internationale,
globale. Da gibt’s sehr viele Meinungen. Die Frage ist daher
nicht generell zu beantworten – so wie: «Was ist Kunst?» –, sondern nur
in einem exemplarischen Fall. (Herr Gygax nickt weg.)
cruiser: À propos Weltwirtschaftskrise. Diese ist noch nicht recht ausgestanden.
Auch der Kunstmarkt wurde hart getroffen. Ist Kunst immer
noch eine sichere Wertanlage?
Raphael Gygax: Kunst war noch nie eine sichere Wertanlage. Aber das ist
natürlich nur die Hälfte der Wahrheit; Kunst kann sehr wohl zur Wertanlage
werden. Sobald etwas ausverkauft ist und jemand anderes es haben
will, führt das zu einer Preissteigerung. Was ist aber Wert überhaupt –
wenn mich ein Bild nicht mehr loslässt, dann kann es wertvoll werden,
gar existenziell. Ergo, es gibt einen Symbol- und einen Marktwert. Die
Weltwirtschaftskrise hat natürlich auch ihre Spuren im Kunstmarkt
hinterlassen. Es war ja auch immer die Rede von einer Vertrauenskrise;
dieser Verlust zeigt sich vor allem im Feld der Zeitgenössischen. Psychologische
Effekte, die sich in jedem Markt manifestieren.
cruiser: Mit 29 Jahren bist du schon fast im Kunstolymp angelangt. Was
fasziniert dich daran und vor allem, wie behauptest du dich in diesem
knallharten Umfeld?
Raphael Gygax: Ich weiss nicht, was der Kunstolymp sein sollte. Ich glaube
nicht an solche Dinge. Ich hatte das Glück, dass ich schon sehr früh
wusste, wo mein Herz entflammt, wo ich glaube, was zu können. Die bildende
Kunst ist deshalb so faszinierend, weil sie etwas «Omnivorisches»
hat. Sie frisst alles auf, saugt alles auf. Man ist einem stetigen Lernprozess
unterworfen.
cruiser: Demnächst eröffnest du die Ausstellung «While Bodies get Mirrored
– An Exhibition about Movement, Formalism and Space». Auf was
dürfen wir uns besonders freuen? Um was geht es in der Ausstellung?
Raphael Gygax: Die Ausstellung, die ich gemeinsam mit Heike Munder kuratiere,
und die am 5. März eröffnet wird, widmet sich den Themen Bewegung,
Formalismus und Raum. Die Ausstellung geht von der Beobachtung
aus, dass sich heute viele bildende Künstler mit postmodernem Tanz
beschäftigen und diesen bzw. die Bewegung in ihre Arbeit aufnehmen.
William Forsythe, der weltbekannte Choreograph, wird eine komplexe
Installation aus über siebzig Stellspiegeln zeigen. Nur ein Highlight der
Ausstellung.
cruiser: Welcher Künstler ist im Moment total angesagt?
Raphael Gygax: Ich habe immer eine ganze Reihe von Künstlern, die ich
verfolge, zum Teil ausgestellt habe oder noch ausstellen werde. Wahrscheinlich
sind die auch irgendwie angesagt. Aber solche oberflächlichen
Fragen langweilen mich eher... und warum sollte ich meine Asse
ausspielen...
cruiser: Welcher Kunst-Event darf man dieses Jahr auf keinen Fall verpassen?
Raphael Gygax: Wer in der Schweiz lebt, sollte natürlich an die Art Basel
gehen – da werde ich einen Talk mit der britischen Künstlerin Spartacus
Chetwynd und dem Filmstar Cousin Itt leiten. Wer im Frühling nach
New York geht, sollte die Whitney-Biennale und die Retrospektive der
Performance-Künstlerin Marina Abramovic nicht verpassen. Und nicht
zu vergessen, die Gruppenausstellung Kratos, die ich für die Team Gallery,
New York, kuratiere. Die könnte ganz gut werden.
Infos zur Austellung:
www.kunsthalle.ch, www.migrosmuseum.ch
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Raphael Gygax
Raphael Gygax studierte Kunstgeschichte, Film- und Theaterwissenschaft
an den Universitäten Bern und Zürich. Momentan schreibt er an seiner
Dissertation, die den Statisten in der zeitgenössischen Kunst untersucht,
und bereitet einige Ausstellungsprojekte vor. Seit 2003 arbeitet er am
Migros Museum für Gegenwartskunst, wo er zahlreiche Ausstellungen
kuratiert hat. Er schreibt regelmässig für Kunstzeitschriften wie Flash
Art International.
Gesundheit CRUISER Edition März 2010
Weg mit Brankos
Speck Teil 2
1. Woche
Halb acht Uhr morgens, es klingelt. Etwas verschlafen
öffne ich zwei schnaufenden Männern
meine Türe im 3.Stock. Endlich steht das Power
Plate bei mir. Was für ein Apparat! Den Männern
hätte offenbar eine Power-Plate-Kur auch
gut getan, beide waren ziemlich ausser Puste
und gehörig untersetzt. Ich konnte leider die
ganze Woche nicht trainieren (ist keine faule
Ausrede), da der Instruktor erst eine Woche später
Zeit hatte. So hielt ich mich mit Schwimmen
über Wasser.
Problem 1
Problem 2
2. Woche
Wie besprochen, stand dann endlich nach einer
Woche der Herr Fitness-Instruktor da, und nach
einer gründlichen Einführung (ca.2 Stunden)
konnte ich loslegen. Seltsam nur, dass ausgerechnet
der Fitness-Heini auch etwas untersetzt
war. Ob Power Plate echt das hält, was es verspricht?
Ich bin skeptisch. Es gibt drei Schritte:
Zuerst warm up (ca.1 Min.), dann das Krafttraining
(ca. 6-8 Minuten, inkl. Pause) und zum
Schluss Massage oder Entspannungsübungen
(ca.6 Min.). Wichtig ist, dass man am Anfang
nicht mehr als zweimal die Woche trainiert,
denn der Körper braucht eine Regeneration von
48, bzw. 72 Stunden. Zwischendurch Ausdauer,
z.B. Joggen oder Schwimmen, das ergänzt die
Trainingseinheit. Wenn man sich nicht daran
hält, ist alles für die Katze. Das wollen wir ja
nicht.
Diese Schleuderplatte hat es in sich, da wird geschüttelt
und gerüttelt, was das Zeug hält, leichter
Schwindel inklusive. Pro Übung braucht
man nicht mehr als 30 Sekunden, die haben
es allerdings in sich! Denn in dieser Zeit muss
man die zu trainierenden Körperteile extrem
anspannen. Nach sechs Übungen bin ich dann
auch fix und fertig. Nach ein paar Tagen lässt
auch der Muskelkater nach. Leider lässt auch
schon bald meine Disziplin nach. Ich muss
mich echt zusammenreissen, ohne Fleiss kein
Preis, oder besser gesagt, keine Ergebnisse. Aber
schon nach der 2. Woche sind meine Muskeln
härter und kräftiger. Meine Morgengymnastik
wurde gestrichen. Laut Power Plate macht es
keinen Sinn, noch andere Übungen zu machen.
Worüber ich eigentlich sehr froh bin. Wichtig
ist natürlich auch eine optimale Ernährung,
das heisst am Abend keine Kohlenhydrate, nur
Eiweiss. Nicht zu spät und vor allem nicht zu
viel essen, so lautet mein neues Motto. Und der
liebe Alkohol ist ja der Fettmacher Nummer
1. Weg damit. Ein Gläslein Rotwein allerdings
schadet nie.
3. Woche
Ich steigere nun mein Programm und stehe
dreimal die Woche auf dem Power Plate. Wenn
man einen Partner hat, macht es gleich doppelt
so viel Spass. Man kann sich besser motivieren
und gleichzeitig hat man noch ein wachsames
Auge, das zusieht, dass man die Übungen auch
so umsetzt, wie es vorgegeben ist. Eine korrekte
Haltung ist das wichtigste, wir wollen ja keine
bleibenden Schäden.
4. Woche
Jetzt komme ich schon richtig in Fahrt! Es
macht Spass und die Muskulatur ist merklich
fester und kräftiger geworden. Und auch meine
Wampe fühlt sich besser an (ich glaube, ich habe
schon 1.5 cm verloren!). Fazit nach 4 Wochen:
Aller Anfang ist sicher schwer, wenn man allerdings
erst mal drin ist und man die Übungen
auch auswendig kann, fällt es einem bei jeder
Session leichter. Gesundes Essen und viel trinken
ist ein absolutes Muss. Im ersten Moment
denkt man echt, was für ein «Seich» das ist, aber
ich muss sagen, nach vier. Wochen fühle ich
mich fitter und ausgeglichener. Mal sehen, was
der nächste Monat bringt.
Ob ich weiterhin so rigoros mein Programm
durchstehe, erfährt ihr in der nächsten Ausgabe
und auf meinem Blogg: www.queer.ch.
Also bleibt dran, und drückt mir weiterhin die
Daumen!
Weitere Infos auch unter:
www.powerplate.ch
Problem 3
Lösung aller Probleme?
36
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Genf: Déclic, Nathan, Phare, Substation & Bains de l’Est
Horoskop CRUISER Edition März 2010
WIDDER
Gemütszustand: kultiviert. Keiner wird es dir verübeln, dass du
eventuell die Notbremse ziehst. Du hast dich ja auch oft genug
verausgabt und musst auch mal zur Ruhe kommen. Der Widder
braucht zwischen seinen Eskapaden auch kürzere Phasen der
Klarheit und diese nutzt er am besten, indem er sich um eine möglichst
abwechslungsreiche Freizeitgestaltung bemüht. Spiel, Sport
und Spass: Das lässt die fast erloschene Flamme wieder auflodern.
STIER
Gemütszustand: entspannt. Der Frühjahrsputz kann warten.
Schliesslich fängt schon bald die schönste Zeit des Jahres für
dich an. Ausgedehnte Waldspaziergänge, kürzere Reisen und
eine freundliche Umgebung machen dich glücklicher als alles
andere. An Ausdauer mangelt es dir nicht. Beharrlich wie immer
verfolgst du deine Ziele, lässt aber auch dein Bedürfnis nach
Genuss und Sinnlichkeit nicht zu kurz kommen.
ZWILLINGE
Gemütszustand: neugierig. Du bist energiegeladen und suchst
nach neuen Aufgaben. Deine rastlose und aktive Persönlichkeit
wird dir dabei von Vorteil sein. Bestimmt gibt es einen Teil der
Welt, den du noch nicht gesehen, einen Beruf, den du noch nie
ausgeübt oder einen Mann, den du noch nie ins Bett gekriegt hast.
Was auch immer deine Neugier letztendlich befriedigen mag,
wehr dich nicht dagegen.
KREBS
Gemütszustand: sozial. Im Moment existierst du lieber als Teil
einer funktionierenden Gruppe. Ein unabhängiges Individuum
zu sein, ist mit viel Arbeit (vor allem an sich selbst) verbunden
und da du eh nicht bereit bist, etwas im Alleingang durchzuziehen,
hängst du dich an Leute, die dich tragen. Der soziale
Austausch gibt dir Sicherheit und bestätigt dein Bedürfnis, in
der Gesellschaft akzeptiert zu sein.
LÖWE
Gemütszustand: fokussiert. Okay, okay, schon klar. Dir darf man
gerade nicht zu nahe treten, denn du bist extrem vertieft in deine
eigenen Projekte. Dich davon abzubringen, ist zwecklos, da du generell
eher einen grösseren Willen als Realitätssinn besitzt. Wenn
du ab und an brüllen darfst, fühlst du dich zwar bestätigt, jedoch
bringt es dich auf deinem Weg nicht besonders weit. Lieber etwas
sanfter schnurren, dann sind andere auch eher dazu bereit, das
Kätzchen mit Streicheleinheiten zu belohnen.
WAAGE
Gemütszustand: erwartungsvoll. Warum heisst der Traummann
eigentlich Traummann? Richtig! Weil er in den Traum und
nicht in die Realität gehört. Wenn du weiterhin so vor dich hinträumst
und versauerst, wirst du reale Gelegenheiten gar nicht
mehr wahrnehmen und ständig etwas verpassen. Du solltest
deine Erwartungen zielgerechter investieren: Studium, Arbeit,
Freunde, Familie, Reisen. Aber 24 Stunden auf Gayromeo zu
surfen verhilft dir herzlich wenig zum Glück.
SKORPION
Gemütszustand: beschäftigt. Du nimmst deine Pflichten wie
immer besonders ernst. Mit fast schon masochistischer Hingabe
strebst du nach der Erfüllung eines gesetzten Ziels. Ist ja schön
und recht, aber wo bleibt die obligatorische Stunde Freizeit
in deinem voll gepackten Tag? Geh mal wieder mit deinen
Freunden was trinken oder schau zumindest mal ein bisschen
fern. Davon wirst du schon nicht blöd.
SCHÜTZE
Gemütszustand: beeindruckt. Am besten geht es dem Schützen,
wenn er die Welt mit seinen ganzen Vorzügen erleben kann.
Was gibt es also Besseres für ihn als Reisen? Die nächste Reise
sollte zumindest schon in deinem Kopf stattfinden. Wenn du sie
in nächster Zeit noch umsetzen kannst, dann findest du schon
sehr bald die optimale Erfüllung. Die besten Freunde gehören
natürlich mit ins Reisegepäck.
STEINBOCK
Gemütszustand: charmant. Man könnte meinen, es sei um dich
geschehen. Die sonst eher distanzierte Steinbock-Fassade blättert
ab und zum Vorschein kommt dein charismatisches Sein,
das du sonst bevorzugt in kontrollierbarem Rahmen preisgibst.
Ob nun ein Mann oder eine neue Herausforderung im beruflichen
Umfeld daran schuld ist? Der Frühlingsanfang geht jedenfalls
nicht spurlos an dir vorbei.
WASSERMANN
Gemütszustand: unabhängig. Entweder du bist wieder auf
einem deiner Ego-Trips oder du verfolgst tatsächlich ein sehr
hoch angesetztes Ziel. Trotz allen Bemühungen solltest du
zwischenzeitlich entspannter an die Sache herangehen. Deine
gesellige und soziale Natur kann dir zum Ausgleich verhelfen.
Frühlingszeit ist für dich in erster Linie Arbeitszeit. Du fängst
bereits damit an, das kommende Jahr strukturiert zu planen.
JUNGFRAU
Gemütszustand: tolerant. Du hast keinen Grund, irgendwie Trübsal
zu blasen, denn das Leben ist für dich entweder die grösste Party
der Welt oder du erntest grade mächtig viele Lorbeeren für deinen
Fleiss und deine Kreativität. Als grosszügige Jungfrau lässt du andere
natürlich an deinem Erfolg teilhaben. Nicht aus Selbstsucht,
sondern weil du darum bemüht bist, deinem Umfeld etwas von deinem
freundlich gesinnten Esprit weiterzuvermitteln.
FISCHE
Gemütszustand: aufrichtig. Du bist manchmal etwas verträumt
oder ein wenig sehnsüchtig. Und trotzdem geizt du nicht mit
schonungsloser Ehrlichkeit. Fische deines Kalibers sind dazu befähigt,
Situationen sofort richtig zu überblicken und mit sensibler
Aufrichtigkeit zu meistern. Du ziehst in jedem Fall dein Ding
durch, denn im Frühling erwachen all deine Sinne und beflügeln
dich zu Höchstleistungen und Durchsetzungskraft.
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CRUISER Edition März 2010
Musik
Alexandra Burke
Overcome
Neben Skandalstories und
Schauergeschichten gibt es
sie also doch noch, die bezaubernden
Märchen im Musikbusiness.
Es war einmal eine
britische Castingshow, die
schon Leona Lewis hervorgebracht hatte. 2008
hiess die überragende Siegerin Alexandra Burke.
Das Duett mit Beyoncé war für sie die Erfüllung
aller Träume, doch das Märchen hatte
gerade erst begonnen. Ihre erste Single, eine
traumhafte Coverversion von Leonard Cohens
«Hallelujah», verkaufte sich in 24 Stunden über
100 000 mal, ein neuer Allzeitrekord. Daraufhin
jettete die Londonerin um den gesamten Glo-
bus, um ihren musikalischen Stil zu finden und
mit den besten und angesagtesten Produzententeams
an ihrem Debüt zu feilen. Das Ergebnis
zeigt nun eindrücklich, wie viel Spass kommerzielle
Popmusik machen kann, wenn sie gut
genug gemacht ist und wenn genügend Herzblut
durch die Kalkülkanäle fliesst. Alexandras
Songs sind derart mitreissend komponiert und
professionell eingespielt und ihre Stimme ist
so phänomenal, dass dagegen nicht nur hiesige
Castingsternchen alt und blass aussehen,
sondern auch gestandene Stars. Mit Motown-
Elementen wird gespielt, mit R’n’B und Soul,
ein Nachhall von Dancehall und eine Wiederbelebung
des Powerballaden-Genres. Ob Gutelaunesong
oder herzzerreissendes Liebeslied: Alles
fast allzu perfekt, aber irgendwie glaubt man
Alexandra jeden einzelnen Ton. In England, wo
die Berührungsängste zu Kitsch und Kommerz
schon immer geringer waren, ist sie auf bestem
Weg, die neue grosse Ikone der Gay-Szene zu werden.
Kein Wunder, mit «All Night Long» gibt sie
die ultimative Partyqueen, «Broken Heels» ist
der musikgewordene feuchte Traum jeder Drag
Queen und «Silence» der Soundtrack für die Drama-Queen-Nummer
am nächsten Morgen. Bei
all diesen Königinnen-Qualitäten kann der böse
Wolf einfach nicht anders, als der Prinzessin die
volle Sternezahl zu verleihen. In Märchen ist
eben alles möglich. (rg)
Owen Pallett *****
Heartland
Von Arcade Fire über die Pet Shop Boys bis zum Björk-
Remix: Wo auch immer in letzter Zeit innovative Streicherarrangements
gefragt waren, legte der Kanadier
Owen Pallett Hand an. Sein Soloprojekt ist die Vertonung
einer Liebesgeschichte, vom süssen Flirt bis zum
bitteren Aus. Mit Heartland ist ein neuer Planet in der Pop-Galaxie aufgetaucht,
bisher unerforschtes Terrain. Eine futuristische queere Oper
mit pompöser orchestraler Breite und doch intimer emotionaler Tiefe.
Auf den ersten Blick unwegsames Gelände, aber es gibt auch eingängige
Melodien zu beobachten, die mit Schalk und Charme im Dickicht aus
Militärmarsch-Bläsern und Tango-Streichern spazieren gehen. Hinter
jeder Ecke eine neue Klanglandschaft, über allem ein geheimnisvoller
Nebel. Und wenn man etwas Geduld hat, huscht sogar der eine oder andere
schüchterne Hit vorbei. Die Reise auf den Pallett-Planeten bringt
einige Strapazen mit sich, doch ist man erst mal angekommen, möchte
man am liebsten für immer bleiben. (rg)
Martha Wainwright *****
Sans fusils ni souliers
147cm klein war Edith Piaf, und doch überflügelte
der Spatz von Paris in einem bewegten Leben alle.
Es braucht Mut, ihre persönlichen Lieder neu aufzunehmen,
sich dem unmöglichen Vergleich zu stellen.
Rufus’ jüngere Schwester hat es gewagt, und mit
gutem Gewissen kann sie sagen: «Je ne regrette rien.» Gerade auch, weil
sie auf Gassenhauer wie diesen verzichtet und aus den über 200 Piaf-Songs
weniger bekannte Perlen ausgewählt hat. Wer den Facettenreichtum von
Edith vergessen hat oder denjenigen von Martha noch nicht kennt, kann
hier beide auf einmal neu entdecken. Wainwrights Neuinterpretationen
leben nicht von klebriger Nostalgie, sondern von kristallisierter Zeitlosigkeit.
Leidenschaft, Zärtlichkeit und Verzweiflung gehen Hand in Hand
am Seine-Ufer spazieren, das Schicksal macht ein Tänzchen und lässt im
nächsten Moment einen Wirbelsturm aufziehen. Martha haucht den unvergleichlichen
Chansons 147 cm Leben ein, was in diesem Fall heisst: Sie
werden riesengross und können fliegen. (rg)
39
Gesundheit CRUISER Edition März 2010
Hildegard
Wie wärs mit einem
Wochenende
im Wellnesshotel?
Ich sag jetzt was sehr Hartes, aber manchmal,
da muss ich wirklich aufpassen, dass mir die
gute Laune nicht abhanden kommt. Ehrlich.
Und das hat nichts damit zu tun, dass ich grad
eine offizielle Fresspause mach und drum an
den Fasnachtsküechli-Turmbauten im Coop mit
geschlossenen Augen vorbeirollen muss.
In Zeiten, wo man meint, es kann jetzt nicht
mehr schlimmer kommen (Muotothaler Wetterfrösche
sagen: «Frühling, heuer erst im April»),
folgt meistens noch ein Hammerschlag (das
Dach vom Letzistadion ist schon im Eimer...) –
die Stimmung ist quasi auf dem Nullpunkt angelangt
– und dann verliert die Alinghi. Hei.
Man findet keine Worte und, wenn doch, entstammen
sie meist den Niederungen archaischer
Fäkalsprache. Schlechte Nachrichten sind keine
Bereicherung, und der Umgang damit gelingt
nicht immer optimal.
Hier eine gute Nachricht zur Bewältigung einer
schlechten: Wie wärs mit «abschalten, auftanken,
relaxen, mitgestalten, sich beteiligen»?
Wie wärs mit einem Wochenende im Wellnesshotel?
Das Checkpoint Zürich führt vom
15. - 18. April wieder ein Wochenende im Seminar-
und Wellnesshotel Stoos durch. Das Angebot
richtet sich an HIV-neudiagnostizierte
schwule Männer und ist kostenlos! Du hast einen
Partner? Nimm ihn mit. Auch er ist eingeladen.
Eintrudelzeit ist am Donnerstagabend
gegen 19 Uhr. Am Freitag und Samstag kannst
du aus verschiedenen interessanten Workshops
aussuchen. Dazwischen bleibt viel Zeit für gutes
Essen und die Wellness-Angebote des Hotels
oder die atemberaubende Natur auf 1300 Meter
ü.M., über dem Vierwaldstättersee. Es ist ein
grosszügiges Angebot – aber es soll auch einen
grossen Nutzen haben. Es ist uns bewusst, dass
die positive Diagnose auch den Abgeklärtesten
unter uns den Boden unter den
Füssen wegziehen kann. Im Gegensatz
zu früher bedeutet eine HIV-
Infektion heute zwar, dass du
ein Leben lang mit dieser Infektion
lebst. Immer wieder
werden jedoch Situationen und Fragen auftauchen,
mit denen du dich auseinandersetzen
musst. Du bist unsicher, wie und vor allem ob
du es deinem jetzigen oder zukünftigen Freund
oder deinem Umfeld mitteilen sollst. Du hast
Fragen zu einer kommenden Therapie oder zur
Gefahr, andere anzustecken. Du möchtest wissen,
wie konkret sich dein tägliches Leben mit
HIV ändern wird, worauf du achten musst, und
welche Sorgen du dir überhaupt nicht machen
musst. Du fühlst dich plötzlich ganz weit weg
von den «gesunden» Menschen, als wärst du
mit der Diagnose in einem anderen Universum
gelandet.
Wir bieten dir ein ganzes Wochenende an, um
zu realisieren, dass du immer noch am gleichen
Ort bist und alles andere als alleine mit
den neuen Bedingungen. Gönn es dir – du bist
es dir wert!
Die Workshops werden von Fachleuten geleitet,
die auch schwul und zum Teil HIV-positiv sind
und dir auch für persönliche Fragen zur Verfügung
stehen. Und als kleinen Tip: Die Cabaret-
Einlagen von René Caldart beim Galadiner am
Samstag sind bereits die Reise wert!
Hol dir die Einladung unter:
www.checkpoint-zh.ch und melde dich an!
Jetzt fress ich doch so eine Schachtel Fasnachtsküechli,
Donnerknsipel! Einmal ist keinmal,
*raschel*, *knack* – und dann gibt’s eh wieder
das ganze Jahr über nur die bräsigen Berliner
zu kaufen.
Es grüsst euch eure Hildegard
40
CRUISER Edition März 2010
Gesundheit
Wie lange überlebt
das HI-Virus?
Hallo Dr. Gay
Die unterschiedlichen Meldungen über die Überlebenszeit
des HI-Virus ausserhalb des Körpers
verwirren mich total. Meistens liest man, dass
dieses nach kurzer Zeit abstirbt, weil die Hülle
durch den Sauerstoff kaputt geht. Auf der anderen
Seite hingegen steht, dass Viren nur «inaktiv»
werden. Und es ist immer mal wieder zu lesen,
dass das Virus reaktiviert werden kann. Wie kann
ich mir das vorstellen? Eine Flüssigkeit mit dem
Virus, z.B. Sperma trocknet aus und wenn ich sie
im trockenen Zustand berühre, kann nichts passieren,
da inaktiv? Wird diese Flüssigkeit aber
wieder befeuchtet, können auch die Viren darin
wieder aktiv werden? Und, kann man deswegen
auch Viren in die Wohnung verschleppen? Es
wäre super, wenn du mir das erklären könntest!
Liebe Grüsse, Peter, 35
Lieber Peter
Viren sind einfache Parasiten bestehend aus
einer Fett-Protein-Hülle, einem proteinreichen
Kern und genetischer Information im Innern.
UV-Strahlung, Trockenheit und Hitze zerstören
das Virus unwiderruflich. Biologische Flüssigkeiten
schützen das Virus vor dem Zerfall, selbst
in angetrocknetem Zustand. Aus diesem Grund
bleiben Virus-Partikel unter Umständen in eingetrocknetem
Blut intakt und können, wenn sie
dann wieder in den Körper gelangen, wiederum
Zellen infizieren. Das ist aber die Ausnahme. In
der Regel zerfallen die Virus-Partikel ausserhalb
des Körpers innert Stunden und können
selbst in einer optimalen Umgebung im Labor
keine Zellen mehr infizieren.
Es ist richtig, dass es unterschiedliche Aussagen
zum Thema Überleben von HI-Viren gibt.
Das hängt hauptsächlich mit der Art und Weise
zusammen, wie das Virus gesucht wurde. Praktisch
kann man davon ausgehen, dass im Alltag
HI-Viren nicht über Oberflächen übertragen
werden. Und selbst, wenn ein einzelnes Virus
z.B. auf dem Bettlaken überlebt und es über die
Hand mit dem Mund in Kontakt kommt, reicht
das für eine Infektion nicht aus.
Zusammengefasst: HI-Viren überleben ausserhalb
des Körpers (und nicht im Labor) nur kurz
(maximal Stunden); in optimaler Umgebung
(eingehüllt in biologischer, nährreicher Flüssigkeit)
kann es unter Umständen Tage oder länger
intakt bleiben, in der Regel sterben aber so viele
Viren ab, dass die Anzahl der verbleibenden
Viren einfach zu gering ist, um eine Infektion
herbeizuführen.
Alles Gute, Dr. Gay
Ich kriege einen
Ständer beim
Duschen!
Hallo Dr. Gay
Es ist mir recht peinlich, aber ich hab da eine
Frage – war ja klar. Jedes Mal wenn wir nach
dem Schwimmunterricht duschen, ziehen sich
ein paar von meinen Kollegen komplett aus. Das
würde ich auch gerne machen, doch dummerweise
bekomme ich immer einen Ständer! Ich
denk, ich bin schwul, das ist aber nicht mein
Problem, sondern meine Erektion. Was könnte
ich tun, damit auch ich nackt duschen kann? Ich
bedanke mich schon mal für deine Antwort!
Gruss, Johann, 15
Lieber Johann
Manche Jungs kennen dieses «Problem», denn wo
sind in diesem Alter schon so viele andere nackte
Jungs zu sehen als in der Gemeinschaftsdusche?
Es ist daher normal, wenn gerade schwule Jungs
eine Erektion kriegen. Leider kann man dagegen
nicht viel machen, weil es eben schwierig ist, seinen
Penis unter Kontrolle zu haben. Einigen Jungs
hilft es, wenn sie sich vermehrt selbst befriedigen.
Aber das wird in der Schule eher schwierig werden.
Versuch doch mal, dich nur auf das Duschen
zu konzentrieren. Schau die anderen Jungs gar
nicht erst an, denk an etwas total Unerotisches,
vielleicht klappt es dann auch ohne Erektion. Das
Beste wäre sicher, wenn du deine Erektion einfach
zu akzeptieren versuchst, denn sie ist was ganz
Natürliches. Nach ein paar Mal wirst du sicher
merken, dass das gemeinsame Duschen nicht
mehr sexy ist, sondern einfach «nur» hygienisch.
Alles Gute, Dr. Gay
So viele Freunde und doch
allein !
Jeder von euch hat es sicher schon mal beobachtet, was die «gewerblichen
Gastgeber» immer wieder erleben und sie oft dazu bringt, ihre Arbeit
einzuschränken, einen anderen Beruf zu wählen oder früh in den Ruhestand
zu wechseln. Was ist das?
Ihr ladet einige Freunde, zum Beispiel zur Geburtstagsfete, nach Hause
ein. Sie kommen und man verbringt einen tollen Abend, es ist wieder
mal irre schön. Die Gäste beginnen sich zu verabschieden und gehen
nach Hause. Dem Gastgeber bleibt noch die Aufräumarbeit, eine schöne
Erinnerung an einen gelungenen Abend und… irgendwie eine Leere,
man fühlt sich plötzlich allein.
Wenn ich von «gewerblichen Gastgebern» spreche, denke ich an solche,
die einen Betrieb mit gastgewerblichem Charakter führen. Egal, ob eine
Bar, ein Restaurant, eine Sauna und so weiter. Der Betrieb ist an sechs
bis sieben Tagen offen. Der Gastgeber, meist der Besitzer, Gerant oder
Geschäftsführer, hat enorme Präsenzzeiten. Je nach Grösse des Betriebes
unterscheiden sich seine Arbeiten. Administrative Aufgaben, Weiterbildung,
Planungen und so weiter. Zu den Zeiten, wo viele Kunden kommen,
sollte der Gastgeber im Betrieb sein und seine Gäste, sprich Kunden, begrüssen
und sich zeigen.
«Der hat ja einen Schoggi-Job, ein wenig mit den Kunden schwatzen, da
und dort mal eins mittrinken und am Abend das Geld vom gut besuchten
Lokal zählen.»
Die meisten Kunden kommen jedoch am Abend und an den Wochenenden,
denn dann haben ja die meisten frei, ausser dem ambitionierten
Gastgeber. Der ist hier und begrüsst seine Gäste! Klar hat er auch seine
freien Tage, doch dann arbeiten eben die meisten Bekannten und
Freunde und somit wird der Kontakt mit einem Teil der Leute, die man
gerne sehen möchte, eingeschränkt. Ja, oft, wenn dann der freie Tag da
ist und man sich vielleicht gerne mit jemandem treffen möchte, ist dies
nicht möglich. Die Lieben kommen ab und zu ins Lokal, doch da kann
der / die GastgeberIn sich auch nicht nur mit ihnen abgeben, denn die
andern Kunden erheben eben auch den Anspruch, beachtet zu werden.
Dies führt zu einem echten Problem, wie ich gerade in einem Seminar
von GastroSuisse gehört habe. Der Freundeskreis wird immer kleiner,
telefonieren ist nicht mehr so in, eher schnell eine SMS, Mail oder Message
auf Facebook. Klar, denkt man so an die soziale Aufgabe, seinen
Freundeskreis zu pflegen resp. seinem/r guten FreundIn ein Zeichen zu
senden, dass man sie nicht vergessen hat. Trotzdem stehen diese «gewerblichen
Gastgeber» oft verlassen da, fühlen sich allein und leer, was sie
dann eben oft dazu bewegt, sich anders auszurichten. Es gibt Seminare
von verschiedenen Anbietern, die solchen Leuten helfen, diese Hürde
besser zu organisieren und zu meistern, doch oft werden eben die besten
Gastgeber von diesem Phänomen betroffen und gehen dann dem Gastgewerbe
verloren.
Es ist mir wichtig, allen Gästen / Kunden dies mal so aufzuzeigen, damit
sie besser verstehen und schätzen können, was die Gastgeber täglich
für sie tun. Es ist nicht selbstverständlich und diese Arbeit verdient viel
mehr Wertschätzung und Achtung, als oft ihr zuteil wird, nur weil man
eben nicht hinter die Kulissen sieht.
Roger Markowitsch
41
CRUISER Edition März 2010
SA 27. Februar
Bern
21.00 Samurai Bar:
Partytime Dance Revolution mit DJ Däni
22.00 ISC Club: Tolerdance für Schwule, Lesben
und FreundInnen. Electro Tolerdance.
DJ PCB & Fernweh, VJ La Clandestine.
Show@24Uhr: Die 13 Mr. Gay Kandidaten
stellen sich vor
Genève
22.00 Reunion Underground: Party for Gays
& Friends presented by Maurocat & Cat
Productions. Opening Party. DJs Sébastien
Coda & Nicolas Nucci. Halle Weetamix,
37 Chemin Jacques Phillibert de Sauvage
Châtelaine, Vernier-Genève. After@Sauna
Les Bains de l Est de 04h à 11h.
Infos www.maurocat.com/reunion
Luzern
22.00 Uferlos: Schwul-lesbisches Zentrum Geissensteinring
14. I-Pod Party. Du bringst die
Musik. Fr. 15.- (inkl. 1 Getränk)
St. Gallen
19.30 Pasolini: Tanzstück von Marco Santi Eine
fiktive Collage über den grossen schwulen
Filmemacher im Theater St. Gallen, Museumstr.
21. Einführung durch Dramaturg
Roland Dippel 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn.
Infos & Tickets www.theatersg.ch
Thurgau
19.30 GO!: GayOstschweiz! Raclette Stube im
Clublokal, Frauenfelderstr. 100 in 9545 Matzingen.
Ab 19.30h Apéro, danach Raclette-
Buffet & Dessert. Fr. 26.-. Anmeldung bis
24.2. an info@go-club.ch
Zürich
18.00 LMZ - der Schwule Schweizer Motorradclub:
Kegelturnier & Nachtessen mit den
Gaybikern, Swissbears & Loge70. Kegelcenter
Schmiedhof, Zweierstr. 138 (Tram 9 &
14 bis Schmiede Wiedikon). Fr. 48.-. Infos &
Anmeldung www.lmz.ch
20.00 Wie es uns gefällt: GayRadio auf LoRa 97,5
MHz oder Cablecom 88,1 MHz. Infos www.
gayradio.ch
20.30 Barfussdisco Zürich: Morgartenstr. 15.
Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.-, Getränk Fr.
3.-. She DJ Milna
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance. DJ
Qbass
22.00 Offstream Party: im Stall 6, Gessnerallee.
Alternative Sound mit Resident DJs
& Jukebox. Für Musikwünsche jukebox@
offstream.ch.
Genaue Infos und Angaben wie es funktioniert
unter www.offstream.ch
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Big Dick
Saturday. Bierpass 3 für 2
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Jump the House.
DJ Luc le Grand
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim
Letzipark) MaRe. DJs Kularis (live), Steffi aka
Cimi, Bi-Molekular, Sancho & Pancho & Oli
23.00 Sector c; Fetish Club Strikter Dresscode-
Anlass Worker, Bauern, Army
SO 28. Februar
Basel
21.00 Untragbar! Die heterofreundliche Homobar:
am Sonntag im Keller des Restaurants
Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Panda Bär
- Gay Music
Agenda
Frauenfeld
09.50 HOT & Les lacets roses: Winterende im
Thurgau. Treffpunkt Bahnhof Frauenfeld
um 09.50h. Wanderung zum Vereinslokal
nach Wängi. Gegen 13h feines Essen. Infos
und Anmeldung bis 23.2. www.hot-tg.ch,
anmeldung@hot-tg.ch & www.lacetsroses.ch
Ganze Schweiz
09.50 Les lacets roses & HOT: Winterende im
Thurgau. Treff um 09.50h Bahnhof Frauenfeld.
Anmeldung tva8547@leunet.ch, Infos
052 721 65 65
Lausanne
23.00 TRIXX: Gay Bar @ MAD avec DJ Laurent
Charbon
Winterthur
10.00 Badgasse 8: Sonntagsbrunch. Anmeldung
erforderlich über www.badgasse8.ch
Zürich
05.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim
Letzipark). After Hour DJs Beat Herren,
Angy Dee, High Five & Technokultur DJs
16.00 Männerzone: Kernstr. 57. Après Ski.
Rustikale Berg-Spezialitäten und Kafi mit
Schnaps
20.00 Ladies Night: im Adagio Gotthardstr. 5
(Kongresshaus) Music by DJ X-child
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Week2end DJ
Marc S
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Mad
House
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spitze BOYS
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jederzeit unterbrechbar
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Oder per SMS/20 Rp.: Spitz an 609
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43
Agenda CRUISER Edition März 2010
März 2010
MO 01. März
Zürich
22.30 AAAH!:
Marktgasse 14. Woof DJ Groovemaster
DI 02. März
Basel
21.00 ZischBar-spezial: mit den Ladys von
Queerplanet. Musik: House, Electro House.
Rossstall 2, Kaserne Basel
Zürich
11.30 Aidspfarramt Zürich: Universitätsstr. 42.
HIV-Mittagstreff. Infos 044 255 90 55
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ Garçon
Sauvage
MI 03. März
Zürich
18.00 Eingetragene Partnerschaften: Kurs der
Migros Klubschule, Limmatplatz. Fr. 110.-.
Max. 15 TeilnehmerInnen. Infos www.klubschule.ch,
Kursnummer E_358662
20.00 Buchvernissage «Lange Nächte Tag»:
von Simon Froehling im Literaturhaus,
Limmatquai 62. Mit Musik von Melinda
Nadj Abonji. Einführung und Gespräch:
Ruth Schweikert. Reservation
www.literaturhaus.ch oder 044 254 50 00
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ
siehe www.heldenbar.ch
21.30 T&M Disco:
Marktgasse 14. Goldies DJ Q-Bass
22.30 AAAH!:
Marktgasse 14. Treffpunkt DJ La Luna
DO 04. März
Baden
20.00 Boy Zone: for Boys and tough Girls Schwullesbische
Lounge im Club Plan B, Rütistr. 3
(Eingang Bruggerstr.)
Winterthur
19.30 Badgasse 8: LesBiGay & Friends Treff im
Lokal Badgasse 8
Zürich
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Prét à danser.
DJ Groovemaster
22.30 AAAH!:
Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ Q-Bass
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FR 05. März
Winterthur
22.00 Lollipop Party: im Bolero Club, Untere Vogelsangstr.
8. Schlager, Canzone, Discofloor.
Infos www.lollipopparty.ch
Zürich
19.30 HAZ-Centro: Freitags-Centro mit speziellem
kulinarischem Angebot
20.00 gay: my way: - Schwule Männer im
Coming-out Treff im HAZ-Centro, Sihlquai
67. Coming-out Gespräche in Kleingruppen
20.00 Gay Bikers Zürich: Höck im Hot Pot Café,
Badenerstr. 138
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Bootylicious.
DJs Qbass & Zör Gollin
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Nasty Guys-
Friday
22.00 Daniel H.: Müllerstr. 51. Party in der Bar DJ
leSlapOn
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. 9 Jahre AAAH! DJ
Nick Harvey
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode sportsLAB – cum in sports gear.
Presented by SportsZone
23.00 Loop 38: Albulastrasse 38 Take a Dance. DJs
Jesse Jay, Cherie, Manuel. Afterhour ab 06h
mit DJs Jesse Jay & Franco
SA 06. März
Lausanne
23.00 AYOR: Premium Gay & Lesbian Heterofriendly.
Room 1: DJ Sharon-O-Love &
She-DJ CK. Gogo Boyz & Girlz. Présentation
des candidats de Mr. Gay Switzerland par
Catherine d Oex. Room 2: DJ Marie-Thérèze.
Room 3: DJ Skeud. Amnesia Club, Plage de
la Voile d Or, Lausanne-Vidy. Fr. 20.-. Infos
www.amnesia.ch & www.gay-party.com
Lenzerheide
10.00 Swing 2010: Swiss Gay Skiing & Snowboarding.
Schwules Kulturprogramm - Kino &
Kleinkunst, Wellness, Hamam & Sauna. Rasante Abfahrten.
Vier-Sterne-Plus Hotel, Sportliche Männer,
Fondueplausch. Vom 6. bis 13. März ab Fr. 1155.- pro
Person für 7 Tage, Gourmet HP & Rahmenprogramm
(ohne Skipass & Anreise). Alle Infos www.
swing-on.ch
Luzern
22.00 Uferlos: Schwul-lesbisches Zentrum Les-
BiSchwule Party von Halu & Why Not Fr.
15.- inkl. 1 Getränk
St. Gallen
21.00 Badehaus Mann-o-Mann: Saturday
Night Fever. Tanzbarer Sound mit DJ Whitermoon
Thurgau
19.30 HOT: Spezialanlass im HOT, Wilerstr. 5,
9545 Wängi Worker Party mit DJ. Komm in
deiner Arbeitskleidung
Zürich
07.00 HAZ Outdoor: Schneeschuh-Tour Schwägalp
- Amden. 2 Tage. Genaue Infos &
Ameldung www.haz.ch/outdooraktuell
18.00 a.part: Frauenbar bei Buvette Philipp,
Zweierstr. 166
20.30 Barfussdisco Zürich: Morgartenstr. 15.
Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.-, Getränk Fr.
3.-. DJ Thomas
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance. DJ
Groovemaster
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Sex for
You-Zone
22.00 Daniel H.: Müllerstr. 51. Party in der Bar DJ
Marc Fuhrmann
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Jump the House. DJ
Gaetano
23.00 Celestial: Take off Party for Gays & Friends.
Special Light Show, Darkroom. DJs Thomi
B & Jesse Jay. Lotus Club, Pfingstweidstr. 70.
Infos www.clestial.ch
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass Full Fetish
23.00 Loop 38: Albulastr. 38. Party Flexx-Party.
DJs Mental X & Ajaxx
SO 07. März
Basel
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar
am Sonntag im Keller des Restaurants
Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Roj.r - century
pop decades
Lausanne
23.00 TRIXX: Gay Bar @ MAD avec DJ LuLuxpo
St. Gallen
15.00 Saunaclub: Why-Not Scheibenackerstr.
7, St. Gallen-Fiden. GangBang Party. Alles
was gefällt inkl. einem Buffet. Anmeldung
erwünscht 076 227 33 70
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CRUISER Edition März 2010
Zürich
18.15 Gottesdienst für Lesben, Schwule und
Andere: Gottesdienst für Lesben, Schwule
und Andere im Kulturhaus Helferei, Kirchgasse
13, www.homo-gottesdienst.info
19.00 Tanzleila in der Kanzleiturnhalle: Party
von Frauen für Frauen. Ab 19h Standard, ab
21h SheDJ N.Cole (Pop-Muzik), ab 23h SheDJ
Mandeg (Sexy-Techno)
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Week2end DJ
Marc S
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Mad
House
MO 08. März
Zürich
19.00 z&h: Schwule Studis an Uni & ETH Kulturabend.
Kinobesuch «A Single Man». Genaue
Infos und Anmeldung unter zundh@
websites.uzh.ch
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ Qbass
DI 09. März
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ Angy
Dee
MI 10. März
Winterthur
19.30 Badgasse 8: Lesbenbar
Zürich
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ Heldin
im Chaos - electro clash electro trash
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. DJ Marc S
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ
Upspace
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DO 11. März
Baden
20.00 Boy Zone: for Boys and tough Girls Schwullesbische
Lounge im Club Plan B, Rütistr. 3
(Eingang Bruggerstr.)
Zürich
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Prét à danser.
DJ Groovemaster
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ
Mad House
FR 12. März
Zürich
19.30 Frauenbar im GZ: Riesbach, Seefeldstr. 93
20.00 LMZ - der Schwule Schweizer Motorradclub:
Stamm im Restaurant Moléson,
Grüngasse 7, 8004 Zürich
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Absolutely
Disco. DJs Dynamike & Groovemaster
22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Schlagerpiste
mit Hauch von Canzoni & Chansons;
Discopiste 70er/80er Disco und einem
Schuss 90er; Latinpiste mit Salsa, Bachata
etc. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr.
118
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Pimp my Ass-
Friday
22.00 Daniel H.: Müllerstr. 51. Party in der Bar DJ
Romualdo
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Electro Collage DJ
Gil Everest
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode FF / SM / Bondage / Fetish
23.00 Loop 38: Albulastrasse 38 Vive-Kinky
Sound for Twisted People. DJs Squep aka
Sherif, Jamie White, Silvano, Viviane Jaye &
She DJs Vani & Cyrill
Agenda
SA 13. März
Basel
22.00 Glitterball: presented by queerPlanet im
Volkshaus, Rebgasse 12. The show me love
edition by the one and only Robin S, House-
Diva from USA. DJs Taylor Cruz, David
Merck, Marc S & Eduardo. Vorverkauf über
www.queerplanet.ch Fr. 34.- über Ticketcorner
Fr. 36.-. Abendkasse Fr. 39.-
Thurgau
19.30 GO!: GayOstschweiz! Kärtner Abend im
Clublokal, Frauenfelderstr. 100 in 9545
Matzingen. Ab 19.30h Apéro, danach
Frittatensuppe, Schweinsbraten Kärtner
Art, Semmelnknödeln, Blaukraut,
Kaiserschmarrn mit Zwetschgenkompott.
Fr. 23.50. Anmeldung bis 10.3. an info@goclub.ch
oder 052 366 00 17
Winterthur
17.00 Badgasse 8: We are family! Essen für Lesben
und Schwule, jung und alt (Sommerpause
Juni bis August) Anmeldung über
www.badgasse8.ch
Zürich
06.00 Loop 38: Albulastr. 38. After Hour DJ Jesse
Jay & Franco
20.00 Wie es uns gefällt: GayRadio auf LoRa 97,5
MHz oder Cablecom 88,1 MHz. Infos www.
gayradio.ch
20.30 Barfussdisco Zürich: Morgartenstr. 15.
Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.-, Getränk Fr.
3.-. DJ Guy
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Mr. Gay-Clubtour.
Infos www.mrgay.ch. DJ Marc S mit
Clubhits, Dance, Pop & Charts
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren 12 Years
Rage, Birthday Party. DJ Ajaxx. Gogo Animation
by Stefan S., 3 Meter Geburtstagstorte
& Überraschungen
matchmaker
proudly presents:
Samstag, 6. März 2010
23.00 till late
Mental X Zürich
(SOG Records, VIRUS Radio)
DJ Ajaxx Zürich
(Flexx/Zürich, CSD/Stuttgart)
progressive
tribal-house
tech-house
Albulastrasse 38
8048 Zürich
www.flexx-party.ch
Agenda CRUISER Edition März 2010
22.00 Daniel H.: Müllerstr. 51. Party in der Bar DJ
Morgenstern
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Forward - Release
Party. DJ Plus 1 mit New Tracks, PornHouse
& TribalHouse
23.00 Shaft - Männernacht: Sportsnight im Lotus
Club, Pfingstweidstr. 70. No dick - no entry!
DJs 5th Element & Tokee. Infos www.shaft.ch
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass 12 Years Rage. Full Fetish & Sportswear
23.00 Loop 38: Albulastr. 38. Party DJs Dän Silvermann,
David & Gast
SO 14. März
Basel
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar
am Sonntag im Keller des Restaurants
Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Klangbelästigung
- elektronika u. a. musikalischer
krimskrams
Ganze Schweiz
10.00 Les lacets roses: Frühlingswanderung.
Treff Bahnhof Münsingen um 10h. Infos bei
Albert Tel. 079 614 81 88
Lausanne
23.00 TRIXX: Gay Bar @ MAD avec
DJ Pino Arduini & Minguel Ciprinao
St. Gallen
19.30 Pasolini: Tanzstück von Marco Santi Eine
fiktive Collage über den grossen schwulen
Filmemacher im Theater St. Gallen, Museumstr.
21. Einführung durch Dramaturg
Roland Dippel 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn.
Infos & Tickets www.theatersg.ch
Zürich
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Week2end DJ
Marc S
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Mad
House
MO 15. März
Zürich
22.30 AAAH!:
Marktgasse 14. Woof DJ Groovemaster
DI 16. März
Aarau
20.00 Aarglos: Lesbengruppe Treff 19h Schwimmen
im Hallenbad Telli, Aarau. Anschliessend
Pizzaessen im Restaurant Potpurry
Zürich
11.30 Aidspfarramt Zürich: Universitätsstr. 42.
HIV-Mittagstreff. Infos 044 255 90 55
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22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ Jesse Jay
MI 17. März
Zürich
19.30 z&h: Schwule Studis an Uni & ETH Spieleabend
im Hochschulforum, Hirschengraben
7. Genaue Infos www.zundh.uzh.ch
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ
siehe www.heldenbar.ch
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Goldies DJ
Qbass
22.30 AAAH! Marktgasse 14. Treffpunkt DJ
Angy Dee
DO 18. März
Baden
20.00 Boy Zone: for Boys and tough Girls Schwullesbische
Lounge im Club Plan B, Rütistr. 3
(Eingang Bruggerstr.)
Zürich
21.00 Ladybumb@Laborbar: Schiffbaustr. 3.
For Lesbians & Friends. Infos www.ladybumb.ch
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Prét à danser.
DJ Groovemaster
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ
Qbass
FR 19. März
Zürich
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Romeo Night.
DJ Romeo
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Westwild.
Tanzen, flirten, wildern. DJ Garçon Sauvage
22.00 Daniel H.: Müllerstr. 51. Party in der Bar DJ
Sabaka
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Electro Collage DJ
Plus 1
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode Friday Naked
23.00 Loop 38: Albulastrasse 38 Monitor Event.
DJs Jamie White, Erol Neziri, Red Devils,
Tim Switch, Knallfrosch
SA 20. März
St. Gallen
19.30 Pasolini: Tanzstück von Marco Santi Eine
fiktive Collage über den grossen schwulen
Filmemacher im Theater St. Gallen, Museumstr.
21. Einführung durch Dramaturg
Roland Dippel 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn.
Infos & Tickets www.theatersg.ch
21.00 Badehaus Mann-o-Mann: Infernal
Night. Die Nacht der Phantasien. Bei
gedämpften Licht und Kerzenschein den
Fetisch ausleben von Leder bis nackt.
Zürich
06.00 Loop 38: Albulastr. 38. After Hour DJ Chris
De Rebel & Monoteque
18.00 a.part: Frauenbar bei Buvette Philipp,
Zweierstr. 166
19.00 Loge 70: (Schweiz) Bondage-Club Zürich &
Green Berets Switzerland. Fetish Dinner im
Restaurant Bubbles, Strassburgstr. 15, 8004
Zürich. Apéro ab 19h, Essen ab 20h, danach
Clubbesuche.
20.30 Barfussdisco Zürich: Morgartenstr. 15.
Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.–, Getränk
Fr. 3.–. DJ Marcel
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Klubnacht. DJs
Pra-Vos & Romeo
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Extrem
Normal. Cruising für alle
22.00 Daniel H.: Müllerstr. 51. Party in der Bar DJ
Yves Bachmann
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Klubnacht. DJ Gaetano
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass X-treme Leather & Rubber
23.00 Loop 38: Albulastr. 38. Party DJs Robin,
Chip 6, Snailbob & Gast
SO 21. März
Basel
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar
am Sonntag im Keller des Restaurants
Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ High Heels
On Speed - alternative & elektro
Lausanne
23.00 TRIXX: Gay Bar @ MAD avec DJ Cuccino
St. Gallen
15.00 Saunaclub Why-Not: Scheibenackerstr. 7,
St. Gallen-Fiden. GangBang Party. Alles was
gefällt inkl. Buffet. Anmeldung 076 227 33 70
Zürich
16.00 Männerzone: Kernstr. 57. Hormonschub.
Erotisierende und potenztreibende Leckerbissen
sowie erfrischende Getränke
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Week2end DJ
Marc S
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Mad
House
MO 22. März
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ Qbass
.
CRUISER Edition März 2010
DI 23. März
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La Luna
MI 24. März
Zürich
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 Live
on Stage. «One Shot Orchestra». Elektronischer
Disko-Rock aus Berlin & Bern. Infos
www.heldenbar.ch
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Goldies DJ Qbass
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ
Garçon Sauvage
DO 25. März
Baden
20.00 Boy Zone: for Boys and tough Girls Schwullesbische
Lounge im Club Plan B, Rütistr. 3
Zürich
19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle
Männer und Frauen 19h Treff im Café
Rathaus, ab 20.30h Bistro Marion
19.30 z&h Schwule Studis: an Uni & ETH z&h
Nachtessen im HAZ-Centro, Sihlquai 67
20.00 HAZ-Centro: Schwubliothek, Schwule
Bücher- und ausgewählte Videoausleihe,
Sihlquai 67
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Prêt à danser.
DJ Groovemaster
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser?
DJ Mad House
FR 26. März
Zürich
19.30 GayMigs: schwule Migranten Treff im
HAZ-Centro, Sihlquai 67
20.00 Queertangoqueer: Queer Milonga für
Schwule, Lesben und ihre Freunde. Cafetin
Buenos Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Chartstation. DJ
Chris
22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Schlagerpiste
mit Hauch von Canzoni & Chansons;
Discopiste 70er/80er Disco und einem
Schuss 90er; Latinpiste mit Salsa, Bachata
etc. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr.
118
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Kick off! Cocks
& Balls - Sports & Sneaks
22.00 Daniel H.: Müllerstr. 51. Party in der Bar DJ
Gino
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Electro Collage DJ
Mad House
23.00 Loop 38: Albulastr. 38. Cannon Ball
(Indie / New Wave) DJs Ocus, Pete S & Vinz
Raven, Extrem Bequem
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode Kick-off! Cocks & Balls. Sports &
Sneaks only!
SA 27. März
Bern
20.00 10 Jahre ABQ: Schulprojekt - Die Party
im Frauenraum der Reitschule Bern: Ab 20
Uhr: Apéro mit Rückblick und Einblick in
ihre Arbeit. Ab 22 Uhr: Party mit Madame
Léa (Pop), Mitternachtsshow und DJ PCB
(Elektro). Infos www.abq.ch
22.00 ISC Club: Tolerdance für Schwule, Lesben
und FreundInnen. Golden Tolerdance. DJs
Ludwig & Guest
Luzern
22.00 Schwullesbische Schlagerparty: mit DJ
Thomas E. im uferlos, Geissensteinring 14.
Fr. 15.- inkl. 1 Getränk
Thurgau
19.30 HOT: Best of Travestie Night im Vereinslokal
Wilerstr. 5, 9545 Wängi TG (hinter
Bahnhof). Stars des Abends: Dana Rama, Cabaret
«Bis Stöcklis», Valeria Grande, Martha
Merkel, Beatino, Diva International und
The Hot Sisters. 19.30h Bar & Disco, Snacks,
ab 20.30h Showtime. Fr. 10.- (Mitglieder
HOT Fr. 5.-). Infos www.hot-tg.ch
Zürich
06.00 Loop 38: Albulastr. 38. After Hour DJs Datendrang
(2h live), Franco, Marc Fuhrmann,
Dan Silverman aka 2 Dirty, Eriktion
19.30 Mr Gay Switzerland 2010: Grand Finale
im Volkshaus. Neben den Finalisten gibt es
auch Show mit diversen Künstlern. Moderation
Melanie Winiger & Alf Heller. Tür
19h, Gala-Show & Wahl ab 20.30h. Party
ab 22.30h. Tickets ab 48.-, nur Party Fr. 25.-.
Infos & Ticketbestellungen www.mrgay.ch
! Checkpoint Zürich
Konradstrasse 1
www.checkpoint-zh.ch
044 455 59 10
@ Barfüsser
Café-Bar-Sushi
Spitalgasse 14
www.barfuesser.ch
# Apollo
Sauna
Seilergraben 41
$ Restaurant
Johanniter
044 253 62 00
Geöffnet bis 04:00 Uhr
www.johanniter.com
% The Dynasty Club
3 Bars – 1 Entrance
Zähringerstrasse 11
www.dynastyclub.ch
^ Cranberry Bar
Metzgergasse 3
www.cranberry.ch
& Rathaus Café
Limmatquai 61
www.rathauscafe.ch
* Tip Top
Seilergraben 13
www.tiptopbar.ch
\
!
Rathausbrüc
hausbrücke
Limmatquai
Rudolf-Bruhn-Brücke
Central
Niederdorfs
fstr
tr.
Metzgergasse
&
Marktgasse
asse
Limmatquai
BM
Zähringerstr.
Mühlegasse
^
Metzgerg^
Seilergraben
Spitalgasse
asse
Grossmünster
Utoquai
Quaibrücke
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(BP
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MühlegBP
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BL
Häringstr.
@
SBB
Haupt-
bahnhof
Spitalg@
Hirschen-
Platz
Bellevue-
Platz
Rämistr.
*
G ay L i v e - D at e
0906 56 56 56 Fr. 2.-/Min.
( Paragonya
Wellness Club
Mühlegasse 11
www.paragonya.ch
BL G-HOTEL
Marktgasse 14
+41 (0)44 250 70 80
AAAH! Trendclub
Dancefloor & Cruising
T&M Club
Live DJs & Performance
PIGALLE Bar
Evergreens & Schlager
BM Leonhards Apotheke
Stampfenbachstrasse 7
BN Lobby
Cocktail Bar
Spitalgasse 3
BO Macho City Shop
Häringstrasse 16 www.macho.ch
BP Predigerhof
Mühlegasse 15
www.predigerhof.ch
Agenda
20.00 Wie es uns gefällt: GayRadio auf LoRa 97,5
MHz oder Cablecom 88,1 MHz. Infos www.
gayradio.ch
20.30 Barfussdisco Zürich: Morgartenstr. 15.
Schuhlos & Rauchfrei. Fr. 17.-, Getränk Fr.
3.-. She DJ Milna
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance. DJ
Qbass
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Suck my
Dick-Zone. Bierpass 3 für 2
22.00 Daniel H.: Müllerstr. 51. Party in der Bar DJ
Beda
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Jump the House. DJ
Gil Everest
22.30 6 Years Boyahkasha: Volkshaus Zürich,
Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich
www.boyahkasha.ch, www.mrgay.ch
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass Schweinebucht - Full Fetish (Yellow).
Bierpass 3 für 2
23.00 Loop 38: Albulastr. 38. Party Rave Generator.
DJs Culturvib, Dream, Marc Fuhrmann
& Cut A Kaos
Interesse in diesem
Inserat aufgeführt zu sein?
Anfragen bitte an:
info@zbiro.ch
Inserat: ZBIRO GmbH, 8304 Wallisellen / info@zbiro.ch