Cruiser September 2010
CRUISER Edition September 2010
Dieses Magazin ist schwul
Photographer Patrick Mettraux, EuroPride
Warschau, Pride Brighton, Nudie-ty, Mine Vaganti,
Ferzan Ozpetek, Kim Wilde, Cirque du Soleil, Mark
Halasi, Waria Mariani, Palazzina Grassi in Venedig
CRUISER Edition September 2010
Editorial
Warschau, Brighton, Lecce
Unsere Reisevorschläge? Nein, anhand dieser «Destinationen» beleuchten wir die Unterschiede
in der Akzeptanz der schwullesbischen Lebensweise. An die Pride in Warschau reisten Vertreter
aller wichtigen schwullesbischen Organisationen der Schweiz, um geschlossen Solidarität zu zeigen
mit den Menschen, die dort in einer ungleich schwierigeren Situation leben als hierzulande.
In Brighton hingegen scheint die Toleranz grenzenlos zu sein. Die dortige Pride ist längst von Heterosexuellen
vereinnahmt worden und sozusagen ein Karneval der Massen. Und wie es sich als
Schwuler im südlichen Italien lebt, zeigt der Film «Mine Vaganti».
Martin Ender, Verleger
6
Das war Warschau
Die erste EuroPride Osteuropas
8
Brighton Pride – Karneval der Massen
Die wenigsten der Besucher waren schwul
14
Familiäre Minen in Apulien
Ein wertvoller Beitrag von Ferzan Ozpetek
24
Kim Wilde: Neues Comeback!
Die Pop-Ikone der 80er gibt nochmals Gas
32
Varekai – die Show
Cirque du Soleil mit einer neuen fantastischen Show
36
Allah und die Waria
Die Waria in Indonesien sehen sich als drittes Geschlecht
News 4 • Prominent 10 • Als ich schwul wurde 12 • Fashion 13 • Ferzan Ozpetek 17
Szene 18 • Beauty 22 • Fotostrecke 25 • Kultur 38 • Musik 40 • Film 41 • Palazzina Grassi 42
Buch 43 • BOX-STOP 44 • Rainbowline 45 • Hildegard 46 • Dr. Gay 47 • VEGAS 47 • Agenda 48
3
News CRUISER Edition September 2010
Internationale
News
4
Seattle
Freddie Ljungberg findet
schwul cool
Steht das ultimative Selbst-Outing eines grossen
Fussballstars bevor? Gerüchte, Freddie (Karl
Frederik) Ljungberg sei schwul, gibt es schon
seit den Zeiten, als der Schwede für Arsenal London
kickte. Nun hat der 33 Jahre alte Fussballer,
der inzwischen bei den «Seattle Sounders» in
den USA unter Vertrag steht, gesagt, er habe
gar nichts gegen solche Gerüchte. «Ich bin stolz,
Gegenstand solcher Gerüchte zu sein», sagte
Ljungberg, der gut aussieht, Mode liebt und sich
auch schon als Model für Calvin-Klein-Unterwäsche
betätigt hat, in einem Interview. Der Fussballgott
mit einer Vorliebe für Musicals fügte
mit Betonung hinzu: «Ich weiss wirklich nicht,
warum das die Leute so interessiert. Ich habe
die Entscheidung getroffen, nicht darüber zu
sprechen.»
Staffordshire
Hooligans werden
schwulenfreundlich
Ausgerechnet die rabiatesten Hooligans haben
sich zu toleranten Mitbürgern gewandelt. 93
Prozent aller englischen Fussballfans finden,
dass Schwulenfeindlichkeit im Sport nichts
mit Fair Play zu tun hat. Das ist das Ergebnis einer
Online-Befragung der Universität der Grafschaft
Staffordshire in Stoke-on-Trent. «Es gibt
eine neue Generation von Fussballfans, Managern,
Trainern und Spielern. Sie scheren sich
nicht viel um die sexuelle Orientierung einer
Person», sagte Soziologieprofessor Ellis Cashmore.
Dennoch hat sich in Grossbritannien,
wie auch in keiner anderen grossen Fussballnationen,
bislang kein Spitzenspieler während
seiner Profilaufbahn geoutet. Mutige Ausnahme
war der Stürmer Justin Fashanu, der aber
für sein Outing mit seinem Leben bezahlte. Er
wurde danach von den Fans so sehr gemobbt,
dass er sich 1998 umbrachte.
Wien
«Zur Zeit» mal wieder Homohatz
Die rechtslastige österreichische Partei «FPÖ»
hat sich einmal mehr als schwulenfeindliche politische
Vereinigung bewiesen, obwohl es inzwischen
ein mehr als offenes Geheimnis ist, dass
ihr tödlich verunglückter Gründer und Führer
Jörg Haider schwul war. In einem Artikel in
dem der FPÖ nahestehenden Magazin «Zur Zeit»
hetzten die braunen Politiker über den schwulen
Stadtführer «Queer Guide». Als «Wien-Führer für
Perverse» diffamierten sie den Stadtführer und
mokierten sich in schlimmster rassistischer Manier
über einen «groben Fehler» des «Queer Guide».
«Auf den Photos lächelnder, händchenhaltender
Damen und Herren zeigt sich die heile,
weisse Welt von Wien Tourismus – keine Neger,
Transgender oder Migranten. Wenn das mal keine
Klagen wegen Diskriminierung gibt …»
Iran
Todesurteil für schwulen
Iraner
Wegen Ehebruchs ist eine Frau im Iran zum
Tod durch Steinigung verurteilt worden. Der
Fall hat Entsetzen und Proteste in der ganzen
Welt ausgelöst. Zu Recht. In die Weltpresse hat
es Ebrahim Hamidi leider noch nicht geschafft,
obwohl sein Fall nicht minder verabscheuungswürdig
und entsetzlich ist. Der junge Mann
wurde am 21. Juni von einem Provinzgericht
im Iran wegen der angeblichen Vergewaltigung
eines Mannes zum Tode verurteilt, obwohl das
angebliche Opfer gestanden hatte, den Vergewaltigungsvorwurf
frei erfunden zu haben.
«Es gibt keinen Beweis, dass Hamidi schwul ist
oder er irgendein Verbrechen begangen hat»,
hiess es in dem Internetportal Gay Middle East.
«Diese Exekution muss gestoppt werden. Dafür
brauchen wir Ihre Hilfe.»
Coachella Valley
Bestsellerautorin sagt sich
vom Christentum los
Weil Religionen für Schwule, Lesben und Frauen
nur Hass und Diskriminierung übrig haben, hat
die amerikanische Bestsellerautorin Anne Rice
(«Interview mit einem Vampir») sich vom Christentum
losgesagt. Der Tropfen, der das Fass
zum Überlaufen brachte, waren radikale, von
den Republikanern unterstützte evangelikale
CRUISER Edition September 2010
News
Kirchen in den USA, die sich für die Todesstrafe
für Homosexuelle einsetzen. «Vielleicht können
die Menschen, die die Lehren Christi ernst
nehmen, keine Christen sein», schrieb die 68
Jahre alte Rice auf ihrer Facebook Seite. Weiter
schrieb die Mutter eines offen schwulen Sohnes:
«Ich weigere mich, gegen weltlichen Humanismus
zu sein. Ich weigere mich, gegen das Leben
zu sein. Im Namen Christi sage ich mich vom
Christentum los.»
New York
Eminem für Homo-Ehe
Es ist noch nicht lange her, dass Rüpel-Rapper
Eminem in seinen Songtexten und in Interviews
mit Ausfällen gegen alles und jeden aufwartete.
Neuerdings schlägt der 37-Jährige mildere
Töne an. Jetzt hat sich Eminem gar für
die Homo Ehe ausgesprochen, wenn auch in
gewohnt sarkastischer Weise. «Wenn sich zwei
Menschen lieben, warum nicht?», sagte er gegenüber
der «New York Times», fügte aber hinzu,
dass Schwule genau die gleiche Chance haben
sollten, unglücklich zu werden wie Heten
in ihren Ehen. Auch auf seiner neuen Platte
schlägt Eminem nachdenklichere Töne an. «Das
ist mein neues tolerantes Ich!», erklärte der Megastar,
fügte aber die Warnung hinzu, dass sein
anderes künstlerisches Alter ego, der Widerling
Slim Shady, noch immer existiere.
New Jersey
Beim Cruising von Polizei
erschossen
Das Cruising eines 48 Jahre alten Mannes in
einem Park im US-Bundesstaat New Jersey endete
tödlich. Eine Polizeistreife auf der Jagd nach
schwulen Männern erschoss DeFarra Gaymon.
Der Mann habe sich gegen seine Verhaftung
gewehrt und einen Fluchtversuch unternommen,
verteidigte die Polizei von Atlanta den
Todesschuss. Der tödliche Schuss traf den Geschäftsmann
in die Brust. Gaymon war ein Familienvater
mit einem Doppelleben, der seine
Teilnahme an einem Klassentreffen nutzte, um
in seiner Heimatstadt Newark seinen schwulen
Neigungen mal wieder nachzugehen. Seine Familie
warf der Polizei vor, «einen Unschuldigen
getötet» zu haben. Die Polizei zeigte sich jedoch
ihrem schiesswütigen Kollegen gegenüber verständnisvoll
und beurlaubte ihn wegen «Traumatisierung».
Washington D. C.
Hillary Clinton für schwule
Menschenrechte
Hillary Clinton hat einmal mehr betont, dass
die Rechte Homosexueller zu den Menschenrechten
gehören. Bei dem Empfang von Vertretern
schwul-lesbischer Organisationen im
Weissen Haus aus Anlass der Gay Pride Saison
2010 sagte die amerikanische Aussenministerin,
sie habe sich schon während der Präsidentschaft
ihres Mannes Bill Clinton für die Rechte
Schwuler und Lesben eingesetzt. «Ich war die erste
First Lady, die bei einer (Gay) Parade mitmarschiert
ist.» Dann erinnerte Clinton an die Opfer
homophober Gewalt: «Männer und Frauen werden
verfolgt, geschlagen, sexuell missbraucht,
sogar getötet – nur weil sie das sind, was sie sind
und lieben, wen sie lieben.» Clinton versprach,
im «politischen Dialog über Menschenrechte...
immer die Rechte der Lesben, Schwulen, Bisexuellen
und Transsexuellen miteinzubeziehen.»
Mexiko
Homo-Ehe besteht Verfassungstest
Die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in Mexiko
City verstösst nicht gegen die Verfassung.
Das entschied Ende Juli der oberste Gerichtshof
des Landes in der Klage gegen die Homo-Ehe der
konservativen Regierung von Präsident Felipe
Calderón. Die Richter befanden, Fortpflanzung
sei kein «grundlegender Bestandteil der Ehe»,
wie die Regierung argumentierte. Vielmehr sei
Familie ein «offenes Konzept», das in der Verfassung
Mexikos nicht näher definiert sei. Mexiko
City hatte Ende vergangenen Jahres die Homo-
Ehe beschlossen. Seit Inkrafttreten des Gesetzes
im März dieses Jahres haben sich 300 Paare vor
dem Standesbeamten das Ja-Wort gegeben.
Surabaya
Deutsche Regierung verurteilt
Gewalt in Indonesien
Die deutsche Bundesregierung sieht die Proteste
gegen die ILGA-Konferenz in Indonesien als
Werk radikaler religiöser Gruppen an. Die Konferenz
des Internationalen Lesben- und Schwulenverbandes
(ILGA) sollte Ende März in Surabaya
stattfinden. Polizei und Stadtverwaltung von
Surabaya gaben jedoch dem Druck militanter
muslimischer Organisationen nach und verboten
die Veranstaltung in letzter Sekunde. «Die
Bundesregierung sieht in den Vorfällen den Versuch
einzelner sehr konservativer bis radikaler
religiöser Gruppen in Indonesien, die Rechte
von Homosexuellen einzuschränken», hiess es
in einer Antwort der Regierung in Berlin auf
eine parlamentarische Anfrage der Grünen.
Die deutsche Botschaft in Jakarta stehe aber mit
Homo-Aktivisten in Kontakt und habe ihnen
Unterstützung angeboten.
Erftstadt
Theologe rechnet mit katholischer
Kirche ab
David Berger ist arbeitslos. Der Jobverlust dürfte
den deutschen Theologen aber wenig überrascht
haben. In seinem Beitrag «Ich darf nicht
länger schweigen» für die deutsche Tageszeitung
«Frankfurter Rundschau» (FR) hat sich der
Theologe an der «Päpstlichen Akademie des heiligen
Thomas von Aquin» in Rom als schwuler
Mann geoutet, nachdem Mitglieder der Fördergemeinschaft
der Akademie in dem Facebook-
Profil Bergers «eindeutig das Verwurzeltsein in
einem homosexuellen Milieu» entdeckt hatten.
Gegenüber der FR beschied Berger der katholischen
Kirche «ein System perfider Unterdrückungsmechanismen».
Berger fragt: «Wovor hat
die Kirche Angst.» Unter der Regentschaft von
Papst Benedikt XVI. hat die Schwulenhatz der
Kirche zugenommen. Immer mehr Priester werden
wegen angeblicher Homosexualität entlassen
und immer mehr Erzbischöfe setzen Homosexualität
mit Pädophilie gleich.
Hamburg
Bedauernswerte Rücktritte
Deutschlands Gay Community bedauert den
Rücktritt von gleich zwei schwulenfreundlichen
Persönlichkeiten. Im Juli trat Hamburgs
evangelische Bischöfin Maria Jepsen als Reaktion
auf den Vorwurf zurück, einen Fall von sexuellem
Missbrauch vertuscht zu haben. In einer
Stellungnahme einer Hamburger Schwulenorganisation
hiess es: «Bischöfin Jepsen hat sich in
besonderer Weise stets für Menschen engagiert,
die sexuelle Diskriminierung erfahren und unter
sexualisierter Gewalt gelitten haben.» Ebenfalls
im Juli kündigte Hamburgs offen schwuler
Bürgermeister Ole von Beust seinen Rückzug
aus der Politik an. Von Beust war der erste Spitzenpolitiker
der konservativen CDU, der sich als
schwuler Mann outete. Darüber hinaus hat er
als Chef der ersten schwarz-grünen Koalition in
Deutschland Politgeschichte in geschrieben.
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Gesellschaft CRUISER Edition September 2010
Das war Warschau
Eindrücke und Beeindruckendes von der ersten
EuroPride Osteuropas
Von Michael Rüegg
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CRUISER Edition September 2010
Gesellschaft
Das Publikum im Flieger nach Warschau war
schwuler als in jeder Edelweiss-Maschine
nach Mykonos – doch die Reise sollte nicht
dem Vergnügen dienen. Der Anlass war ein
politischer, trotz Party, trotz Restaurants und
trotz Spaziergängen im pittoresken Herzen von
Polens Hauptstadt. Zum ersten Mal fand eine
EuroPride in Osteuropa statt. Was das hiess,
wusste niemand so recht.
Wer in Polen, Russland, im Baltikum oder auf dem Balkan eine Homo-
Demo organisieren will, dem werden in der Regel die Türen vor der Nase
zugeknallt. 2005 verbot der mittlerweile abgestürzte Präsident Kaczinski
die Gay Pride in Polen. Also demonstrierte man stattdessen gegen das
Pride-Verbot und kriegte teils kräftig Haue dafür. Ein paar Jahre später
befand der in dieser Sache angerufene Europäische Gerichtshof das Verbot
für widerrechtlich. Nun waren die Augen Europas auf Polen gerichtet,
wo im Vorfeld die Botschafter der westlichen Länder stark für die Euro-
Pride lobbyiert hatten. Dass die Schweizer Medien mit Ausnahme der NZZ
kaum über den Anlass berichteten, wollen wir mal der Tatsache anlasten,
dass wir kein EU-Mitglied sind, sonst müsste man nämlich zwangsläufig
behaupten, die machoid geprägte Schweizer Medienlandschaft sei ein
ignoranter Haufen.
Einen Vorgeschmack auf die Parade, die gegnerische Mischung aus Katholizismus
und Nazi-Propaganda, bot der vor dem Sofitel versammelten
Schweizer Delegation am Samstagmittag eine Gegendemonstration von
auffällig kurzhaarigen jungen Männern, die dumpfe Choräle zum Besten
gaben und Banner in Polens Nationalfarben schwangen – nachdem wir
Abends zuvor bereits zwei Bischöfen begegnet waren, die in einer kleinen
Menschenmenge mit hübschen Trachtenfrauen gegen uns gebetet hatten.
Die paar hundert jungen Faschos verstreuten sich jedenfalls just in dem
Park, durch den wir zum Ausgangspunkt schlenderten. Entsprechend angespannt
war die Situation, und dass ein alter Sack unter einem Laubbaum
«Switzerland go home» in ein Megafon krächzte und nebenan gepanzerte
Polizisten einen Schläger abführten, machte es auch nicht besser.
Hoi, Sali, sind er ä da?
Wie schön, dass irgendwann mal das rote T-Shirt mit dem weissen Kreuz
zur Mode erkoren wurde. Ohne sich abzusprechen, waren zwei Drittel der
Eidgenossinnen und -nossen darin erschienen, und davon gab es etliche.
Keine zehn Meter konnte man gehen, ohne auf ein bekanntes Gesicht zu
stossen. Network war gut vertreten, die Präsidenten von Pink Cross, HAZ
und HALU waren da, Wybernet und etliche, die sich irgendwo angehängt
hatten. Einige Herren verteilten ein paar tausend Toblerönchen, die sie in
einer Kühlbox mitführten, als süssen Gruss aus Gay Switzerland.
Doch bevor die Parade losging, spitzte sich die Situation erst einmal zu.
Aus dem Park drängten skandierende junge Polen, die faule Eier, Steine,
Flaschen und Rauchbomben in unsere Richtung warfen. Hunderte Polizisten
waren zur Stelle und hinderten in Kampfmontur die gewaltbereiten
Demonstranten daran, die Parade zu sprengen, bevor sie überhaupt
starten konnte. Unter der drückenden Hitze (über 35°C, herrje) warteten
die Paradeteilnehmer und die immer lauter trötendenden Vuvuzelas
zeugten von wachsender Ungeduld. Dann endlich ging es – der Führer des
polnischen Linksbündnisses, das als einzige politische Kraft im Land auf
unserer Seite stand, durchtrennte das Band und grimmige Dykes on Bikes
brummten los. In dichten Einerkolonnen marschierten Polizisten und polizeiliche
Hilfskräfte links und rechts der Parade, insgesamt zweitausend
sollen es gewesen sein. Plakate, auf denen Strichmännchen Analsex praktizieren,
religiöse Parolen auf Pappkarton und junge Männer mit Stinkefingern
in der Luft säumten die Alleen. Ein aufblasbarer Regenbogensdiskus
wurde aus der Parade heraus in die Höhe geworfen, aufgefangen und
wieder geworfen – bis er im Abseits landete. Triumphierend schnappte
sich ein Kurzhaarträger das Spielzeug und zerriss es unter dem Gegröle
seiner Kollegen. Doch von den umliegenden Passanten erntete er damit
keinen Applaus, sondern Kopfschütteln. Und langsam wurde klar, dass neben
den massiv aufgefahrenen Fundis und Faschos auch etliche da waren,
die uns gut gesinnt waren. Mit jedem Kilometer wurden die Plakate und
Banner weniger, aus den Fenstern winkten alte Damen, junge Männer,
alle in Unterhosen und am Strassenrand standen Familien mit Kindern.
Noch, so schien es uns plötzlich, ist Polen nicht verloren.
Fortsetzung auf Seite 8
7
Gesellschaft CRUISER Edition September 2010
Brighton Pride
– Karneval der
Massen
Längst ist die dortige Pride
von Heterosexuellen vereinnahmt
worden.
Von Daniel Diriwächter
Während in Warschau die
Schwulenbewegung noch viel
Arbeit vor sich hat, zeigte sich
in der britischen Küstenstadt
Brighton das andere Extrem.
Mit 160 000 Besuchern war die
«Brighton Pride» eine der wohl
grössten europaweit. Und eine
Verbeugung an die Toleranz:
Die wenigsten der Besucher
waren schwul.
Preston Park am 7. August: Menschenmassen
drängten sich in die sonst idyllische Grünanlage,
Musik dröhnte aus jeder Ecke, der ölige
Geruch von Fisch und Chips lag in der Luft und
in den Kinderzelten kreischte die nächste Generation
vor sich hin. Moment – Kinderzelte?
Richtig, es ist die Brighton Pride, eine schwule
Parade, welchen ihren Abschluss (des Nachmittags)
im eingangs erwähnten Park fand – und
alle feierten sie mit.
Senioren wie Junioren tragen die Regenbogenflagge
– oder zumindest deren Farbe im Gesicht.
Und die Bierdose nicht zu vergessen. Bei
strahlendem Wetter wird das grösste Fest der
Stadt zelebriert. Mit 160‘000 Besuchern sprachen
die Organisatoren von «the best Brighton
Pride ever».
Längst ist die dortige Pride von Heterosexuellen
vereinnahmt worden. Die Toleranz gegenüber
Schwulen im Süden Englands kennt auf
den ersten Blick keine Grenzen, jedenfalls in
der Woche der Pride. Eine Veranstaltung jagt
die nächste, selbstverständlich alle unter dem
Decknamen «Gay-Pride». Jedes Pub zeigt Flagge
und bekennt sich zur Homosexualität. Oder
vielleicht doch nicht?
Wo waren die Schwulen?
Viel eher bekennen sich die Massen wohl zur
Party selbst. Was die Schwulenbewegung dort
jahrelang aufbaute, geriet mittlerweile ausser
Rand und Band. Und in die Kritik der Gay-Community
selbst. Längst gibt es keine politischen
Kundgebungen mehr. Wer sollte denn auch zuhören?
Die zahlreichen Familienväter, sie sich
bereits morgens mit Federboa um den Hals die
Kante geben? Die unzähligen Jugendlichen, welche
das Billig-Bier vom Supermarkt mit in den
Park nehmen? Die schicken Bio-Familien, die
mit ihren Kinderwagen jeden Durchgang in einen
Hindernislauf verwandeln? Schwule jedenfalls
galt es im Preston Park zu suchen. Zugegeben,
das Party-Zelt einer Gay-Disco platzte aus
allen Nähten, aber drum herum? Fehlanzeige.
Zu Recht wird nun das Organisations-Komitee
ausgewechselt, die ganze Schose soll hinterfragt
werden.
Brighton gilt als schwulste Stadt des Vereinigten
Königreichs. 20 Prozent der Bevölkerung,
so wird gemunkelt, sollen dort die gleichgeschlechtliche
Liebe bevorzugen. Nicht umsonst
spricht man auch vom britischen San Francisco.
Und so sind Brightons Schwule und Lesben ziemlich
akzeptiert, jedenfalls dann, wenn sie eine
Party auf die Beine stellen. So wird in etwa der älteste
Schwule der Stadt eigens zelebriert bzw. er
darf die Parade auf seinem Rollstuhl anführen.
Was ein CSD nie sein wollte
Ansonsten gleicht die rechtliche Situation etwa
der in der Schweiz: Eine Hochzeit-light und keine
Chancen auf Adoption. Trotzdem ist die Toleranz
der Heterosexuellen in Brighton durchaus
zu würdigen. Aber die Pride wurde das, was
ein CSD eigentlich nie sein sollte: ein Karneval
für die Massen. Ganz ohne Sinn, einfach nur
Party. Man könnte die Pride in etwa mit dem
Berner Gurten-Festival vergleichen, nur das
dort Schwule offen rumlaufen dürfen, ohne
verprügelt zu werden (oder bis gewisse Leute
sich in die Aggression saufen).
Die Party im Preston Park dauerte bis acht Uhr
abends. Danach zog Mann, Frau und Kind weiter
an die St. James Strasse: Dasselbe in Blau, sozusagen.
Der Preston Park glich danach übrigens
einer riesigen Müllhalde. Es dauerte zwei Tage,
bis er wieder einigermassen begehbar war.
Fortsetzung von Seite 7
Von Anfeindung über Skepsis bis zu grosser Sympathie begegnete einem
an diesem Tag so ziemlich jede Emotion. Und interessanterweise standen
die Blutten hier für einmal nicht in der Parade, sondern auf den unzähligen
Balkonen entlang der Route. Warschau ist offenbar die Stadt, wo man
an heissen Sommertagen grundsätzlich nur Unterwäsche trägt – mit Vorliebe
Modelle aus der Sowjetzeit.
Feiern und Flaggen verbrennen.
Warschau ist kein kommunistischer Moloch. Es ist überraschend hübsch.
Die Leute sind reserviert, aber freundlich. Das Essen ist nicht so schwer
und fettig, wie man glaubt, und ein paar Restaurants können locker mit
denjenigen in Berlin, London und Paris mithalten. Die Gayclubs haben
etwas Unverbrauchtes, ein paar der Jungs erfreulicherweise auch. Die
Prachtstrasse ist echter Jugendstil, wenn auch nach der Bomberei wieder
aufgepeppelt und ein paar der Shops haben erfreulicherweise auch sonntags
geöffnet. Das Soft-Ice wird zu penisförmigen Türmen aufgebaut und
so kann man vergnügt zuschauen, wie Familienväter an etwas lutschen,
was wie das Geschlechtsteil eines Schwarzafrikaners aussieht.
Warschau geht aber auch unter die Haut. Vor dem Pride House, einem
Kulturzentrum, das zum zentralen Treffpunkt umfunktioniert wurde,
standen Plakate, die über die Situation von Schwulen und Lesben auf
der ganzen Welt informierten. Und zu jeder Tageszeit blieben Passanten
stehen, um zu lesen. Sie lasen über Dinge, von denen sie noch nie gehört
hatten. Über Themen, die Jahrzehnte totgeschwiegen wurden. Zum ersten
Mal vermutlich sahen sie eine Karte, auf der eingezeichnet war, in
welchen Ländern auf Homosexualität die Todesstrafe steht. Und sie blieben
vor der Karte stehen, länger als je einer in Zürich stehen bleiben würde.
Doch auch hier werden die Gegensätze deutlich. Während drinnen
am Abend ein bunter Mix aus Heteros und Homos bei weit über 50 Grad
und maximaler Luftfeuchtigkeit fröhlich feierte, versuchte draussen ein
Grüppchen eine Regenbogenfahne zu verbrennen. In einem Café, das sich
fürs Wochenende eine Rainbowflag ins Fenster gehängt hatte, riss ein
fetter Typ sie raus, zerbrach sie und warf sie auf den Boden. Und während
wir betreten daneben sassen, stürzte der junge Kellner raus und las dem
Randalen die Leviten – mehr noch, er rief zwei Security-Leute und drohte
mit der Polizei. Vielleicht, dachten wir danach, hätten wir aufstehen und
uns dem Kellner anschliessen sollen. Denn dafür waren wir ja nach Warschau
gekommen. Um zu protestieren.
Doch wir sind es nicht gewohnt, auf diese Weise für unsere Rechte einzustehen,
zu handeln, nicht bloss zu denken oder zu reden. Vielleicht haben
wir es schlichtweg verlernt, schwule Wohlstandsverwahrlosung. Auf
alle Fälle hat Warschau geholfen, die politischen Batterien aufzuladen.
Denn Warschau ist nicht bloss eine Stadt irgendwo im Osten. Warschau
ist der Rest der Welt, wo Schwule und Lesben noch immer unterdrückt,
verfolgt, gefoltert werden.
Und Warschau hat gezeigt: Es gibt noch viel zu tun.
8
SHEQUIDA
SONNTAG 19. SEPTEMBER
INSATIABLE «CARNE»
MAD>LAUSANNE
Ivan Pica>Madrid
(Space of Sound, Pacha)
Antoine909>London
(Circuit Festival, Jungle)
Shequida>New York
(American Star)
Severino>London
(Horse Meat Disco)
Filthy Luka>London
(Horse Meat Disco)
Live violin: Dillon>Hamburg
(Philharmoniker)
The «Insatiable» Gaydar Gogo-Boys
MAD, rue de Genève 23, LAUSANNE
www.gay-party.com Tel: 021-34069 69
Prominent CRUISER Edition September 2010
George Michael
Promis vor Gericht waren in diesem Sommer
ein überaus beliebtes Fotosujet. Naomi Campbell
vor dem Kriegsverbrechertribunal, Kachelmann,
über den die Boulevardpresse während
der gesamten Sauregurkenzeit fast täglich ausführlich
berichtete oder Lindsay Lohan, die den
roten Teppich gegen den orangen Gefängnis-
Overall tauschte, die mit frisch aufgespritzten
Lippen und neuen Extensions 13 Tage Haft
absass und nun eine Million für ein exklusives
Interview über diese harte Zeit verlangt.
Schliesslich legte sich auch noch ein Wiederholungstäter
mit der Justiz an: George Michael.
Nach der Londoner Gay Pride raste der Sänger
mit seinem eleganten Range Rover alkoholisiert
in ein Fotogeschäft und kam erst nach mehrstündigem
Verhör gegen Kaution wieder frei.
Bereits vor einem Jahr rammte George einen
Sattelschlepper und 2007 kassierte er wegen
Fahrens unter Drogeneinfluss einen zweijährigen
Ausweisentzug. Ganz zu schweigen vom
legendären Vorfall in Los Angeles 1998, wo er
beim Cruisen in einer öffentlichen Toilette erwischt
wurde und dafür 80 Stunden gemeinnützige
Arbeit leisten musste. Immerhin inspirierte
ihn jener Vorfall zum Song «Outside», der
zwar in den USA nur zwölfmal im Radio gespielt
wurde, hierzulande hingegen zum grössten Hit
seit der Wham-Zeit wurde. Seine Sänger-Karriere
erklärte George zwar inzwischen offiziell für
beendet, und doch dürften bald wieder berauschende
Songs statt berauschter Autofahrten
für Schlagzeilen sorgen: Ende September wird
sein geniales Solo-Debüt «Faith» in einer neu abgemischten
Version veröffentlicht. (rg)
10
Ronaldo
Erst nach WM-Schlusspfiff und abseits des Spielfelds
sorgte unser Liebling Cristiano Ronaldo
für die fette Schlagzeile. Er gab bekannt, Vater
geworden zu sein. Von der Mutter fehlte
allerdings jede Spur. Angeblich hatte er sich
für einige Millionen eine Leihmutter ausgesucht,
um einen perfekten Klon in die Welt zu
setzen. Da läuteten natürlich sofort die Gay-
Alarmglocken. Hatte nicht Ricky Martin kurz
vor seinem Coming-out die gleiche Familienplanung
gewählt? Und hatte nicht Paris Hilton
einst Ronaldo den Laufpass gegeben, weil ihr
dieser einfach zu tuntig war? Nach allen wilden
Spekulationen kam jedoch eine ganz andere
Wahrheit ans Licht. Die Millionen waren lediglich
als Schweigegeld gedacht, bekannt wurde
die Identität der Mutter trotzdem. Ronaldos
Nachwuchs ist das Ergebnis eines One-Night-
Stands mit einer Kellnerin. Als diese auf seine
plumpe Anmache «You, me, fuck fuck» ratlos
reagierte, griff er tief in die Romantikkiste und
zeichnete ein Herz auf die beschlagene Scheibe.
Nun will er aber lieber seine Vorzeige-Model-
Freundin Irina Shayk heiraten. Irgendwie hat
der Ballkünstler mit dieser Geschichte einige
Sympathiepunkte verloren, da helfen weder
die knackigen Urlaubsbilder in knappen Shorts
noch das Geständnis einer Ex-Bettgespielin, er
sei furchterregend gut bestückt. Punkten will
die Fussball-Ikone künftig übrigens auch als
Designer, er will seine «CR7»-Kollektion ausweiten
und sich – welch Überraschung – auch an
schnittige Babykleidung wagen. (rg)
Ole von Beust
Berlin hat Klaus Wowereit, Zürich hat Corine
Mauch, Hamburg hat Ole von Beust. Hatte, denn
der schwule Bürgermeister der Hansestadt, mit
vollem Namen Carl-Friedrich Arp Ole Freiherr
von Beust, ist zurückgetreten. Zeitgleich mit
Wowereit übernahm er 2001 das Bürgermeister-
Amt, zwei schwule Stadtvorsteher der grössten
deutschen Städte, die unterschiedlicher nicht
hätten sein können. In Interviews zu seinem
Rückzug aus der Politik sprach von Beust nun
auch zum ersten Mal über sein unfreiwilliges
Coming-out durch seinen Vater. «Ein Freund rief
mich an und fragte, ob ich schon die Zeitung
gelesen hätte. Mein Vater habe mich geoutet.
Ich sagte damals: Du spinnst doch. Dann bin
ich mit klopfendem Herzen zum Briefkasten
gegangen.» Zu diesem Zeitpunkt auch von anderen
Parteien unter Druck gesetzt, verwies
von Beust stets darauf, seine Sexualität sei reine
Privatsache und setzte seine Karriere als erfolgreicher
Politiker ungehemmt fort, behielt sein
Image als Sonnyboy. In Justizfragen griff er hart
durch, setzte sich etwa für ein Alkoholverbot
in öffentlichen Verkehrsmitteln ein, daneben
kämpfte er auch unermüdlich für mittellose
Minderheiten. Es gebe immer mehr Menschen
am unteren Rand und auch immer mehr, die unverhohlen
mit ihrem Reichtum angeben, so seine
resignierte Bilanz zum Rücktritt. In der deutschen
Gay-Community hiess es immer wieder,
von Beust gehöre der falschen Partei an, sei zu
konservativ. Er wird als CDU-Politiker in Erinnerung
bleiben und nicht in erster Linie als homosexueller
Bürgermeister, und das ist auch gut so.
In der deutschen Presse konzentriert man sich
derzeit sowieso viel mehr auf die heikle Frage,
ob Aussenminister Westerwelle mit oder ohne
Lebenspartner in schwulenfeindliche Länder
reisen soll. (rg)
CRUISER Edition September 2010
Prominent
TV-Herbst
Wenn die lauen Sommerabende vorbei sind,
zappt man doch gerne mal wieder durchs Fernsehprogramm.
Nachdem wir alle Sommerloch-
Wiederholungen und Aeschbachers Versuche
als Schuster und Wurster bewundern durften,
geht’s endlich auf in eine neue TV-Saison. Eine
frische Staffel DSDS gibt’s bei RTL demnächst zu
sehen, in der Jury wird diesmal Patrick Nuo für
Swissness und Sweetness sorgen. Pro7 schickt
eine weitere Popstars-Folge an den Start, Motto
diesmal: Girls Forever. Auch das Schweizer
Fernsehen gibt sich musikalisch, in «Kampf der
Chöre» versuchen sich Michael von der Heide
und Maja Brunner als Dirigenten. Zudem werden
die grössten Schweizer Talente gesucht
(Bewerbungsfrist läuft noch!), Christa Rigozzi
steigt als Co-Moderatorin von Marco Fritsche
auf den Heuboden und Weltwoche-Kolumnist
Mark van Huisseling blamiert sich in der neuen
Sat1-Promishow «MvH – The Place to be». Der
TeleZüri-Kuppelsendung SwissDate sind sowohl
Zuschauer als auch Kandidaten ausgegangen.
Zum letzten Mal erinnern wir uns an Pattys einzigen
Versuch, auch schwule Singles glücklich
zu machen, der in einem Skandal endete: Der
Kandidat war gar nicht an Liebe interessiert,
sondern lediglich an TV-Präsenz. Jetzt werden
die Zuschauer des Lokalsenders am Samstagabend
mit einer Kochshow beglückt, Topf sucht
Deckel, statt Single sucht Partner. Ein Fernsehprogramm
zum Davonlaufen? Auch dafür das
passende Format: «Adieu Heimat» auf 3+. Vielversprechendes
winkt immerhin aus der Soap-
Ecke: In der neusten Staffel Beverly Hills 90210
(ja, gibt’s noch immer) outet sich der Tennislehrer
Teddy Montgomery, und RTL zeigt ab Januar
2011 die US-Kult-Gay-Serie GLEE. (rg)
Anne Rice
Die amerikanische Schriftstellerin Anne Rice,
bestens bekannt für «Interview mit einem Vampir»,
brach jüngst eine Lanze für die Homosexuellen.
Um genau zu sein, brach sie mit der Kirche.
Auf ihrer Facebook-Seite verkündete die 68-Jährige
im August ihre Abkehr vom Christentum,
weil dieses Homosexuellen, Frauen wie auch anderen
Randgruppen nur Hass entgegen-bringe.
Stein des Anstosses war eine radikale Baptistenkirche
sowie eine von den Republikanern unterstützte
Formation, welche die Todesstrafe
für Homosexuelle fordert – mittels christlicher
Gospel-Musik in Schulen. Anne Rice kommentierte
dieses Handeln folgendermassen: «Heute
höre ich auf, eine Christin zu sein. Ich bin raus».
Sie weigere sich, gegen Schwule zu sein. Sie
fühle sich jedoch weiterhin den Werten Christi
verpflichtet, wolle aber kein Teil des Christentums
mehr sein: «Vielleicht können die Menschen,
die die Lehren Christi ernst nehmen, keine
Christen sein», so Rice weiter. Die Sympathie
der Schriftstellerin für Schwule kommt nicht
von ungefähr: Ihr Sohn Christopher, ebenfalls
ein Schriftsteller, ist offen schwul. Bei Facebook
jedenfalls sind Tausende Kommentare im Profil
eingegangen, die meisten wohlwollend. Andere
hingegen wünschten (Überraschung!) der
Schriftstellerin den Tod im Höllenfeuer, doch
sie «danke auch diesen Leuten». (dd)
Michelle
Die deutsche Schlagersängerin Michelle verfügt
über mindestens ebenso viele schwule Fans wie
heterosexuelle. Und von denen erhielt sie, wie’s
scheint, eine gehörige Portion Drama, um im
harten Showbusiness zu bestehen, zumindest
in der Klatschspalte. Unzählige private Tiefschläge
führten wohl auch dazu, dass sich die
reale Michelle bald von ihrer Bühnen-Persona
distanzierte. Seit Jahren redet sie immer wieder
von diversen Michelles, zeitweilig auch Tanja
Thomas genannt. So wurde es schwer ihr zu folgen.
Und weil so viele Charaktere in Michelle
drin stecken, gab sie immer mal wieder ihren
Rückzug aus der Musik bekannt. Und ein Jahr
später folgte dann eine neue CD. Letzten Winter
rührte sie die Schlagergemeinschaft zu tränen,
als sie mit dem Album «Goodbye Michelle» nun
endgültig aus dem Rampenlicht treten wollte.
Florian Silbereisen weinte bitterlich, denn Michelle,
die Sängerin, war die Königin des deutschen
Schlagers. Und enorm erfolgreich, ihre
«letzten» Lieder stürmten die Charts. Deswegen
dürfte nun alles wieder vergessen sein, ganz
nach dem Motto: Was kümmert mich das Geschwätz
meiner gefühlten sechsten Person von
gestern? Michelle plant wieder ein Comeback.
Dies verkündete sie jedenfalls dem Sender RTL.
Dafür reiste sie nach Hollywood, «stärker und
schöner» denn je. Die Schlagerfans wird’s freuen,
denn seien wir mal ehrlich, ein solch talentierter
Piepmatz mit einer ziemlichen Meise
kommt in diesem Genre eher selten vor. (dd)
Sara Gilbert
In Europa kennen wir Sara Gilbert meist nur aus
der TV-Serie Roseanne. Diese ist seit 1997 eingestellt,
erfreut sich aber immer wieder zahlreicher
Wiederholungen. Zur Erinnerung, Roseanne
war jene leicht vulgäre sowie vollschlanke
Vorstadthausfrau, die den White Trash zur Komödie
hochstilisierte. Und Sara Gilbert spielte
deren pubertäre Göre Darlene. Diese vergnügte
die Fans mit ihren unkonventionellen Weltanschauungen.
Heute ist es nun Gilbert selbst, die
Amerika derzeit zu schockieren vermag. Lange
war ihr Privatleben in den Staaten ein Geheimnis,
ein offenes zwar, aber damit ist nun Schluss.
Anlässlich einer Pressekonferenz des Fernsehsenders
CBS outete sich Sara Gilbert als lesbisch.
Eine neue Talkshow zu Familienthemen wurde
präsentiert. Alle Moderatoren, wie etwa Sharon
Osbourne, wurden zusammen mit Ehepartner
vorgestellt. Nur nicht Gilbert, weswegen ihr
wohl der Kragen platzte. Sie bestätigte vor laufender
Kamera, dass sie bereits seit 2002 mit
der Produzentin Allison Adler zusammenlebe.
Zusammen haben sie zwei Kinder: Sohn Levi
wurde 2004 von Adler ausgetragen, während
Gilbert die Tochter Sawyer 2007 zur Welt brachte.
Das nennt sich wohl lesbisches Teamwork.
Unaufgeregt fügte Gilbert hinzu, dass sie halt
«einfach nur ihr Leben lebe» und nie in Begriffen
wie «out» oder «in» denke. Ihre Serienmutter
Roseanne wird’s freuen, engagiert sie sich doch
selbst lautstark in der Gay-Szene. (dd
11
Kolumne CRUISER Edition September 2010
Als ich schwul
wurde. (Rückblick
auf die frühen
Achtzigerjahre)
Von Michi Rüegg
Trifft man, beispielsweise auf einer Party oder
Beerdigung, einen interessierten Hetero, tauchen
im Verlaufe des Gesprächs drei Fragen in
Bezug aufs Schwulsein besonders häufig auf:
1. Wann hast du gemerkt, dass du auf
Männer stehst?
2. Tut das nicht weh?
3. Wie kriegt man die Flecken aus der
Bettwäsche?
Frage 2 lässt darauf schliessen, dass die fragende
Person zwar mit dem Gedanken an Analsex
spielt, jedoch bislang nicht mit dem Anus an
sich. Frage 3 hingegen deutet darauf hin, dass
schon rumexperimentiert wurde. Am häufigsten
ist jedoch Frage 1, und – welch Dilemma
– sie ist auch am schwierigsten zu beantworten.
Vor allem, wenn man damals, als mans rausgefunden
hat, gar nicht auf Männer, sondern
auf kleine Jungs stand. Was unweigerlich die
Frage aufwirft, ob ein 12Jähriger, der sich in
einen gleichaltrigen Klassenkameraden verliebt,
schwul oder pädophil ist? Nun wissen wir,
dass der Männergeschmack im Idealfall mit
einem selbst mitaltert, was nicht nur Würde
ausdrückt, sondern auch Auslagen vermeidet,
weil ab einem gewissen Alter der Konsum von
18Jährigen kostenpflichtig wird.
Damit hätten wir bereits den Hinweis darauf,
dass viele von uns nicht erst mit dem Erreichen
des Erwachsenenalters auf homo umgestellt
haben, sondern lange vorher – und vermutlich
nicht mit den anderen Buben in der Umkleidekabine
der Turnhalle durchs Schlüsselloch zu
den Meitli gepeept haben, sondern es mit einem
Lächeln auf den Stockzähnen locker zur Kenntnis
nahmen, wenn der Lehrer befahl, es sei nach
jeder Turnstunde zu duschen.
Bis man jedoch von der heterosexuellen in die
homosexuelle Sozialisation wechselte, dauerte
es noch ein paar Jahre. Woher sollten wir
denn den Umgang mit Federboas, Foulards und
bauchfreien T-Shirts erlernen, wenn alle rundherum
ABM-Jeans und Faserpelzjacken mit norwegischen
Mustern trugen?
Dass jedoch schon im frühen Kindesalter ers te
Anzeichen von schwuler Subkultur auftauchen,
bewies ich mir diesen Sommer selbst. Bei einem
meiner seltenen, weil obligaten Besuchen im Elternhaus
holten Mama und Papa Kinderzeichnungen
hervor, die sie beim Aufräumen fanden,
weil die Hauseigentümergemeinschaft beschlossen
hatte, dass sie ihren Schrank aus dem Treppenhaus
zu entfernen hatten, was meine Eltern in
ihrem typisch kleinbürgerlichen vorauseilenden
Gehorsam umgehend an die Hand nahmen. Item.
Jedenfalls blätterte ich so durch meine frühen
Werke, als mein Blick an einer Zeichnung aus der
sachlich-expressionistischen Kindergartenperiode
hängen blieb. Sie zeigte eine Landschaft mit
einem grossen Haus in der Mitte, das ein wenig
an eine Burg erinnerte. Drum herum standen Palmen,
meine damaligen Lieblingspflanzen, was
darauf schliessen lässt, dass ich hier so eine Art
Traumhaus gemalt hatte.
Und auf dem Haus wehte stolz am Stecken – eine
Regenbogenflagge. Die erste in meinem Leben.
Zwar verkehrt herum, mit der Lesbenseite nach
oben (wie Nachbar Tamara schnippisch bemerkte,
als ich das Foto rumzeigte), aber immerhin,
eine Gay-Flag.
Ich glaube, ich wusste schon immer, dass ich
schwul war. Lange bevor ich entdeckte, dass
das Pimpeli nicht nur von der nassen Badehose
hart wird.
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12
CRUISER Edition September 2010
Fashion
«Nudie-ty»
Das Label «Nudie» bekennt
sich zur authentischen Herstellung
von Jeans
Von Mark-Philip Ingenhoff
Zuletzt erhielt die Marke «Nudie
Jeans» durch die Eröffnung
eines Flagship-Stores
im Zürcher Viadukt starken
Auftrieb und mauserte sich
zum kommerziellen Newcomer
auf dem Jeans-Markt. Vor
der Kommerzialisierung im
Raum Zürich vertrieb Roger
Rüegg, Inhaber der Jeanskantine
neben der Barfüsser Bar
im Niederdörfli, den Brand
mit dem weitaus grössten Sortiment
und bringt seine Lieblingsmarke
«Nudie» immer
noch mit genauso viel Enthusiasmus
an den Mann wie vor
sechs Jahren.
Wash) aufhellen kann. So wird jede «Nudie»-
Jeans zur individuellen zweiten Haut, deren Erscheinung
durch den Träger beeinflusst wird.
Roger Rüegg liebt die Marke «Nudie» ganz besonders,
wie er selbst sagt. Er hält sie für ehrlich
und authentisch. «Nudie» sei schliesslich
kein Fashionlabel, so wie «G-Star». Er begründet
dies damit, dass der Brand konstant auf einer
Schiene fährt. Diese Schiene heisst Unisex und
ist zudem sehr vintage-geprägt. Männer tragen
Jeans, die ansatzweise für Frauen konzipiert
wurden – und umgekehrt. Die Kollektionen, die
«Nudie» auf den Markt bringt, sind zudem konstant
gut. «Die Marke hat ein sehr gutes Flair für
Trends», so Rüegg, «zum Beispiel bietet Nudie in
jeder Kollektion zwei bis drei schmale Modelle.
70 Prozent unseres Umsatzes verdanken wir
schmal geschnittenen Silhouetten.» Vor einigen
Jahren sah dies noch anders aus: Damals
verkaufte die «Jeanskantine» noch zunehmend
Welches Kleidungsstück wäre für Mann und
Frau gleichermassen nicht mehr wegzudenken?
Die Antwort liegt auf der Hand, wenn man an
modische und zeitlose Beinbekleidung denkt.
Die Jeans ist seit der Erfindung durch Levi
Strauss im 19. Jahrhundert die unangefochtene
Königin unter den Hosen.
Aus Liebe zur Jeans eröffnete Roger Rüegg im
Jahr 2004 die Jeanskantine in Zürich, wo bis
dato renommierte Markenjeans der Brands
«Edwin» und «Nudie» verkauft werden. Der Gemischtwarenladen
vertreibt ausschliesslich
Marken, die sich mit der Philosophie der Jeans-
Herstellung à la Levi Strauss identifizieren. Und
genau dies tut «Nudie» mit dem Vertrieb authentischer
Five-Pocket-Jeans.
Eine zweite Haut
Auf ihrer Homepage (www.nudiejeans.com) geben
die Hersteller das Versprechen «Nudie will
stay true to jeans and all about jeans.» Mit dem
Leitgedanken «Nudie is the naked truth about
denim» haben sich die Jeans-Fanatiker hinter
dem Brand zum Ziel gemacht, ihre Jeans wie
eine zweite Haut an den Träger zu verkaufen.
Der Denim-Stoff hat die Eigenschaft, sehr schön
zu altern. Durch das Ausbleichen des Indigo-
Farbstoffes verändert sich mit dem Tragen die
Oberflächenstruktur. Das Garn wird nie komplett
durchgefärbt, weshalb man diese Jeans
so gut auswaschen und durch Reibung (Stone-
Boot Cut-Jeans, da der «Skater/Boarder»-Style
noch mehr im Trend gewesen war.
Der Favorit «Thin Finn»
Das Lieblingsmodell der Jeanskantine-Inhaber
ist das Modell «Thin Finn». «Es ist schlicht und
einfach die genialste Hose!», so Rüegg, «Mit diesem
Modell hat ‚Nudie‘ einfach einen Glückstreffer
kreiert.» Tatsächlich passt die Jeans absolut
perfekt ins ansteigende Trendbild: Sie ist
zeitgemäss eher eng anliegend und trotzdem
nicht zu feminin. Hollywood-Grössen wie Colin
Farrell oder Brad Pitt, die hin und wieder mal
den Grunge-Look zelebrieren, würden einwandfrei
in das «Thin Finn»-Modell passen.
Trotz der Eröffnung des «Nudie»-Flagship-Stores
macht sich Roger Rüegg keine Sorge um die Zukunft
der Jeanskantine. «Wir bieten nach wie
vor ein grosses Sortiment der Marke ‚Nudie‘ an
und informieren unsere Kunden ausführlich
über die Handhabung jedes einzelnen Jeans-
Modelles, welches wir verkaufen». Und das ist es
tatsächlich, was ein Besuch in der Jeanskantine
zum lohnenswerten Einkauf macht. Das Rezept
zur optimalen Handhabung der persönlichen
Jeans gibt es mündlich überliefert dazu. Und
bei Fragen oder Problemen stehen dem Kunden
Roger und Bettina, zwei fachkundige Jeans-Experten,
zur Verfügung.
Jeanskantine, Spitalgasse 8, 8001 Zürich
13
Kino CRUISER Edition September 2010
Familiäre Minen in
Apulien
Aus Italien kommt ein wertvoller Beitrag für den
cineastischen Herbst
Von Alex Rudolf
14
CRUISER Edition September 2010
Kino
Ein schwuler Regisseur
macht einen Film, dessen
Protagonist schwul ist und
um dessen Schwulsein
sich die Handlung dreht.
Und trotzdem ist Ferzan
Ozpeteks «Mine Vaganti»
kein Homo-Streifen.
Wandelnde Minen (it. Mine Vaganti) sind in der apulischen Grossfamilie
Cantone so einige vorhanden. Der Vater hat eine Affäre, die Grossmutter
weint noch nach 60 Jahren ihrer Jugendliebe nach und die Schwägerin
ist im tristen Dasein einer alternden Schönheit gefangen. Anlässlich
eines Familientreffens im elterlichen Haus reist Sohn Tommaso (Riccardo
Scamarcio) nach Lecce. Bei dieser Gelegenheit nimmt er sich vor, seiner
versammelten Familie drei Eingeständnisse zu machen. Erstens studiert
er Literatur und nicht Wirtschaft, zweitens will er Schriftsteller werden
und nicht die Pasta-Fabrik seiner Familie übernehmen und drittens ist er
schwul. Homosexualität ist in der Cantone-Familie und deren sozialem
Umfeld jedoch noch immer etwas Unsittliches, Krankes, das nur in Grossstädten
gelebt wird – die größte Mine sozusagen.
Als Tommaso jedoch beim geselligen Nachtessen das Wort ergreifen will,
unterbricht ihn sein Bruder Antonio und gesteht der versammelten Familie
seine Vorliebe für das männliche Geschlecht und die langjährige Affäre
mit einem Fliessbandmitarbeiter der Fabrik. Da der cholerische Patriarch
Vincenzo diesen sogleich enterbt und von Familie und Firma verbannt,
traut sich Tommaso noch weniger, zu sich und seinem Leben zu stehen.
Die Aufregung um das Coming-out seines Sohnes, löst bei Vater Vincenzo
sogar einen Herzinfarkt aus. Tommaso wird darauf dazu gedrängt, die
Pasta-Fabrik zu übernehmen, da der Patriarch ans Bett gefesselt ist.
Tommaso, gefangen zwischen Pflichtgefühl seiner Familie gegenüber
und dem Drang nach Selbstverwirklichung, versucht, einen Weg aus dieser
Situation zu finden. Die PR-Frau der Pasta-Fabrik, Alba Brunetti, und
seine Grossmutter erweisen sich als grosse Inspirationsquellen, wenn
es um das Leben in der Provinz geht. Diese Entwicklung geht jedoch
stockend voran, bis eines Tages sein Lebenspartner und drei schwule
Freunde vor der elterlichen Tür stehen.
Wenig Klischees trotz Baccara
Ferzan Ozpeteks Film begeistert in vielerlei Hinsicht. Die Thematik des
schwulen Südländers, der es nicht schafft, seiner Familie reinen Wein
einzuschenken, mag von allein zwar nicht unterhalten. Da der Regisseur
das brüderliche Doppel-Coming-out zum einen nicht plakativ inszeniert
und zweitens die Reaktion der Familie als Persiflage der süditalienischen
Mittelschicht daherkommen lässt, ist der Film sehr sehenswert. Die Nervenzusammenbrüche
von Vater Vincenzo (Ennio Fantastichini) sind
derart überspitzt, dass dem Zuschauer nichts anderes übrig bleibt, als
herzhaft über diese zu lachen.
«Mine Vaganti» überzeugt auch aus ästhetischer Sicht. Ozpetek vermag
die Schönheit Lecces und die seiner Protagonisten einzufangen, ohne
dass dem Film dabei die Natürlichkeit abhanden kommt.
Obwohl gegen Ende des Films die aus Rom angereisten Freunde Tommasos
in knappen Badehosen am Meer zu Baccaras «Sorry, I’m a Lady» singen
und tanzen, bedient «Mine Vaganti» wenig Klischees.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass Ozpetek grossen Erfolg mit seinem
Werk feiern kann. Am ersten Wochenende spielte der Film in Italien
bereits über zwei Millionen Euro ein, was vermutlich nicht zuletzt an der
attraktiven und talentierten Besetzung liegt. Ein leichtes Filmvergnügen
mit Tiefgang.
Mine Vaganti von Ferzan Ozpetek, läuft in den Schweizer Kinos
ab 26. August.
Der schwule Regisseur erklärt im Interview mit CR, warum er es
nicht für sinnvoll hält, aus allem eine Sache der (Homo)-Sexualität zu
machen. (Seite 17)
15
BOYAHKASHA!
SAMSTAG | 25. SEPTEMBER 2010 | START: 22 UHR
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SUMMER NIGHT 2010
2 DANCE FLOORS
LUC LE GRAND | RAFFINESS
GAETANO | ZÖR GOLLIN
ACQUA | MYTHENQUAI 61 | 8002 ZÜRICH | WWW.ACQUA-CLUB.CH | WWW.BOYAHKASHA.CH
CRUISER Edition September 2010
«Am Ende gibt es
schwule Tische,
schwule Sofas
und schwules Dosenbier»
Der schwule Regisseur Ferzan
Ozpetek erklärt, warum er
es nicht für sinnvoll hält, aus
allem eine Sache der (Homo)-
Sexualität zu machen.
Von Alex Rudolf
Der gebürtige Istanbuler
Ferzan Ozpetek lebt seit rund
dreieinhalb Jahrzehnten in
Rom und avancierte zu einem
der erfolgreichsten Regisseure
Italiens. In seinem neuen Film
«Mine Vaganti» (Seite 14) thematisiert
er auf humoristische
Weise den Umgang mit Homosexualität
in der Süditalienischen
Provinz. Der
59-Jährige sträubt sich jedoch
dagegen, als Regisseur von
Schwulenfilmen angesehen zu
werden. Ihm gehe es um das
Zwischenmenschliche, losgelöst
von Geschlechtern. CR
traf ihn in einem Zürcher Nobelhotel.
CR: Herr Ozpetek, Sie haben «Mine Vaganti»
ihrem Vater gewidmet. Hat er bei Ihrem Coming-out
gleich reagiert wie der cholerische
Vater im Film?
FO: Nein, überhaupt nicht. Aber man muss den
Vater im Film an dieser Stelle auch verteidigen,
denn er reagiert nicht derart cholerisch auf das
Coming-out des Sohnes, sondern darauf, dass
Sohn Tommaso nicht länger Teil des Vaters, sondern
zu etwas eigenem geworden ist. Es ist, als
wenn der Sohn dem Vater gesagt hätte, dass er
gerne Artist in einem fremden Zirkus werden
wolle.
CR: Dies ist also gar nicht als kleine Kritik am
Umgang der südländischen Kultur mit dem
Thema Homosexualität zu verstehen?
FO: Die Leute im Süden reagieren gar nicht anders
als die Leute im Norden, wenn es ums
Schwulsein geht. Ich habe mich im Vorfeld mit
vielen Bewohnern Lecces, dem Drehort, unterhalten.
Ich habe sie gefragt, wie sie reagieren
würden, wenn ein Sohn aus gutem Hause plötzlich
schwul wäre. Alle sagten, dass es erst zu
einem Gesprächsthema würde, wenn man es
zu verstecken versuche. Ich muss jedoch vorweg
nehmen, dass ich den Begriff «Homosexualität»
nicht sonderlich mag. Ich mag es nicht, wenn
Kino
man einen Menschen so definiert. Viele andere
wertvolle Aspekte einer Person werden so ausgeklammert.
CR: Warum wird man so schnell auf seine
sexuelle Orientierung reduziert?
FO: Diese Denkweise hat ihren Ursprung zeitgleich
mit den grossen Religionen. Davor waren
die Menschen mehr oder weniger frei zu tun,
was sie wollten. Der Mensch braucht ein Muster.
Und dieses erfüllen einige schwule Männer
auch sehr plakativ. Ich spiele in meinem Film
mit diesem Bild, denn die Hauptdarsteller, die
schwule Charaktere spielen, sind in Italien eher
für typisch männliche Rollen bekannt. Dass
sich diese Schauspieler nun von einer anderen
Seite zeigen, freut mich sehr.
CR: Im Film gibt es eine Anspielung darauf,
dass die Akzeptanz von Schwulen in den
letzten zehn Jahren schlechter geworden ist.
Warum sagen Sie das?
FO: Es kommen immer wieder neue Errungenschaften,
welche die Community der absoluten
Gleichberechtigung ein Stück näher bringen.
Zeitgleich werden aber in sehr fortschrittlichen
Ländern immer wieder homophob motivierte
Gewaltakte publik. Gesellschaften zeichnen
sich dadurch aus, dass sie gegen etwas vorgehen,
das zu stark vorhanden ist. Die einen sind
zu blond, die anderen sind zu schwul. Die Weiterentwicklung
der Schwulenakzeptanz war
Ende der 1990er sehr stark, daher folgte in den
Nullerjahren ein leichter Rückschritt. Ich muss
jedoch auch sagen, dass es in «Mine Vaganti»
nicht hauptsächlich um Homosexualität geht.
Es geht um das Gebilde der Familie und um Eltern-Kind-Beziehungen.
CR: Zwei Protagonisten sind jedoch schwul.
Hatten Sie nie Angst, dass «Mine Vaganti» zu
einem Schwulenfilm ernannt wird und dadurch
einem breiten Publikum verwehrt
bleibt?
FO: Diese Angst hatte ich nie. Ich folge immer
meinem Gefühl und dieser Weg hat sich bisher
immer als richtig erwiesen. Ich muss jedoch
nochmals betonen, dass es sehr gefährlich ist,
einen Film als Schwulenfilm zu bezeichnen.
Am Ende gibt es schwule Tische, schwule Sofas
und schwules Dosenbier. Man sollte Filme als
Gesamtwerk betrachten, nicht als etwas, das, in
diesem Falle Heterosexuelle, ausschliesst.
CR: Wollen Sie damit sagen, dass man in Filmen
Liebe zwischen Männern zwar zeigen
darf, Homosexualität jedoch nicht thematisieren
sollte?
FO: Natürlich nicht. Ich sage nur, dass man, um
ein breites Publikum anzusprechen, den Blickwinkel
ändern muss.
CR: Also liegt der ausbleibende Erfolg von Filmen
mit schwulen Protagonisten an der eintönigen
Darstellung?
FO: Ein Journalist hat über meinen letzten Film
«Le Fate Ignoranti», in welchem es um verheiratete
Männer geht, die sich in Männer verlieben, gesagt,
dass er es schaffe, die Menschen zu berühren.
Es ist ein Film, in welchem das Schwulsein
stark im Zentrum steht, jedoch versuche ich
stets, noch andere Aspekte einzubauen, denn
schlussendlich ist dies die Realität. Niemand
ist nur schwul, wir sind auch Söhne, Brüder,
Freunde und natürlich Liebhaber. «Le Fate Ignoranti»
war in Italien ein sehr grosser Erfolg. Dies
zeigt, dass Emotion an sich wichtiger ist, als zwischen
welchen Geschlechtern sie stattfindet.
17
Szene CRUISER Edition September 2010
Parties und
Events
18
Triebwerk – die
Männerbar
Lust auf ein Bier und etwas
Spass auch während der
Woche?
Ab Mittwoch, den 8. September, ist dies auch in
Zürich wieder möglich. Chris, Matthias, Lucas
und Alex bieten in den während der Woche zum
Barbetrieb umgestalteten Räumen des XceS Club
an der Albulastr. 40, eine tolle Alternative, um
auch mal während der Woche auszugehen. Die
Triebwerk Bar ist von Montag bis Donnerstag
ab 18.00 Uhr bis 1Uhr offen. Ein Bier kostet bis
20.00 Uhr 4 Franken. Der Eintritt ist natürlich
gratis. Nur für Männer ab 18 Jahren.
An den Abenden am Montag und Dienstag gibt
es kein Motto. Am Mittwoch ist Bärenabend
(Haare sind Trumpf!). Bären und deren Liebhaber
kommen voll auf ihre Kosten. Donnerstags
gibt’s abwechselnd eine Anzugparty oder
Sportsparty von 18.00 bis 21.00 Uhr. Danach ist
für jedermann geöffnet.
Am zweiten Sonntag im Monat ist zudem unter
dem Motto «Kaffee, Kuchen, Klekse...» eine
Nakedparty geplant. Für nur 10 Franken kann
man sich mit Kuchen und Kaffee stärken (solange
Vorrat) und sich danach im Naked-Bereich
amüsieren.
Start ist am 8. September mit dem Bärenabend.
Natürlich mit einem Willkommensgetränk und
Snacks!
Triebwerk
Eröffnung: 8. September 18.00 Uhr
Jeweils Montag bis Donnerstag
Ab 18.00
Albulastrasse 40, 8048 Zürich
www.triebwerk-bar.ch
Naughty & Gorgeous
Popcorn
Party for Gays & Friends
Am 4. September ist die FOLSOM Berlin. Viele
Fetisch-Männer werden somit nicht im Lande
sein! Lucas & Alex bieten mit der Naughty &
Gorgeous PopCorn Party im XceS Club ein Kontrastprogramm
zur üblichen Men-Only-Party.
Für die perfekte Discostimmung sorgen die einmalig
glitzernde und berauschende Dekoration
vom XceS-Club. Auflegen werden die DJs Harry
M und Sonik. DJ Harry M ist bekannt für seine
sensationellen Sets an der Sexy Pop in der Daniel
H Bar und DJ Sonik wird sich mal von einer
ganz anderen Musikseite präsentieren, aber
immer streng Vinyl. Das ist sein Element. Auf
eine schillernde und sexy Nacht mit den bekanntesten
Hymnen aus den 70er-, 80er-, 90er-
Jahren und Gay Anthems, also von Abba bis
Zucchero!
Zur Begrüssung gibt’s einen Glamour-Welcome-
Shot mit essbaren GOLD-Flöckchen, ob man
nun mit Pornoschnauz oder im Pailettenkleid
aus der Mottenkiste erscheint.
Naughty & Gorgeous PopCorn
4. September 2010, ab 22.00 Uhr
Eintritt: Fr. 25.–, mit Kitschoutfit Fr. 20.–
Hundert Prozent
Testosteron
Men Only – Dress Kinky
Am 2. Oktober gibt’s wieder eine Testosteron
Men-Only-Party. Dazu lassen Lucas & Alex eigens
aus Kopenhagen DJ John Eltong einfliegen.
Er hat im kühlen Norden schon einige Dancefloors
zum Kochen gebracht und ist auch im
GMF Berlin regelmässig anzutreffen. Umrahmt
wird sein Set von unseren Jung-Talenten aus Zürich,
die Wanderkameraden, die auch schon die
Heldenbar kräftig gerockt haben.
Kein Wunder, denn Roman und Valentin sind
Stammgäste im Berghain Berlin. Wie üblich
geht die Testosteron im XceS Club in Zürich über
die Bühne. Mit einer heissen, geladenen Party
dem kühlen Herbst trotzen!
100 % Testosteron
Men Only - Dress kINKY
2. Oktober 2010, ab 23.00 Uhr
Eintritt: Fr. 25.–
XceS-Club, Albulastrasse 40, 8048 Zürich
Red – The Party
Das T&M mit neuem
Erscheinungsbild
Mit der Red Party präsentiert sich das T&M
dieses Jahr von seiner erotischen roten Seite.
Drei Nächte lang feiert der Club sein neues
Erscheinungsbild und lässt exklusiv für diese
Party Sherry Vine aus New York einfliegen.
Mit ihren Parodien wie «Telephone» (Make me
Moan) und «Alejandro» (You’re a Homo) von Lady
Gaga hat sie die Herzen der Gay Community im
Sturm erobert und bereits acht Millionen Hits
auf Youtube überschritten. Hut ab!
An der Red Party startet die Queen of Broadway
ihre Shows jeweils um 22.00 Uhr. Und wer sie
kennt, weiss, dass sie auf der Bühne ihre Zunge
nicht zügeln kann. Wenn es um Selbstironie
geht, kennt sie keine Grenzen.
Doch die Red Party lädt nicht nur zur Show von
Sherry Vine ein. Nein, die Party anlässlich des
neuen Designs des T&M bietet ab Ende September
auch erotische Leckerbissen. Die Rack Gogo
Boys aus Berlin haben sich dem Motto gewid-
CRUISER Edition September 2010
Szene
met und ziehen ihre roten Tenues an, jedoch in
knappster Version.
Und als musikalisches Highlight wird Jack
Chang aus London den Club Aaah! beschallen.
Auch dies ist eine Premiere für den Club
im zweiten Stock. Jack gilt als der Schwule DJ
schlechthin. Er fasziniert mit seiner Musik derzeit
an den angesagten Parties und Clubs in
ganz Europa. Sein Elektro-Triable ist nicht nur
treibend, sondern zugleich unterlegt mit erotischen
Elektro- Beats.
DJs T&M: DJ Qbass, DJ Chris, DJ Marc S
DJs Club AAAH!:DJ Groovemaster, DJ Jack Chang
London
Red – The Party
Donnerstag, 30. 9. 2010 – Samstag, 02. 10. 2010,
21.30 Uhr
Live Show Act: Sherry Vine, New York
Showbeginn jeweils 22.00 Uhr
T&M, Marktgasse 1, 8001 Zürich
www.g-colors.ch
Boyahkasha! –
Party
Get ready for the last Summer
Night 2010
Das Acqua direkt am Zürisee hat sich als neue
Boyahkasha-Location bewährt und wird Ende
September für eine zweite Party geentert.
Wie gewohnt, kennt die Boyahcrew den Geschmack
der Gäste sehr genau. Sie setzt mit DJs
wie Luc Le Grand, Raffiness, Gaetano und Zör
Gollin auf Lokalmatadore, die immer für euphorische
Stimmung sorgen.
Auf den beiden Dancefloors machen die Stilrichtungen
R’n’B und House gemeinsame Partysache
und auf der Terrasse mit Blick auf das
nächtliche Zürich darf man(n) dann auch mal
romantisch werden.
Wetter hin oder her, eine heisse Nacht verspricht
es auf jeden Fall zu werden.
Boyahkasha! – Party
Samstag, 25. 9. 2010, 22.00 Uhr
Acqua Club, Mythenquai 61, 8002 Zürich
www.acqua-club.ch, www.boyahkasha.ch
Flexx
September Issue
Die Sommerpause ist vorbei. Nachdem der
Flexx-Wagen an der Parade des Zürich Pride
Festivals rund um das Zürcher Seebecken der
Menge heftig eingeheizt hat, ist es im September
wieder Zeit, die Räumlichkeiten des Loop38
zum Brodeln zu bringen.
Am 4.September startet das Party-Label Flexx
im Club Loop38 an der Albulastrasse eine neue
DJ Willi P
Saison. Die DJs der «September Issue», DJ Vasco
aus Genf und DJ Willi P aus Zürich, heizen dem
Partyvolk mit Progressive, Tribal- und Tech-
House ein. Jetzt, wo der Sommer zu Ende geht
und die Temperaturen sinken, zieht es die Leute
wieder vermehrt in die Clubs. «Die Clubszene
läuft im Sommer nicht gut, obwohl Zürich
europaweit die grösste Club-Dichte hat», so
Party-Veranstalter Beat Eltschinger. «Im Sommer
zentrieren sich die Grossveranstaltungen
meistens auf einen bestimmten Ort. Die Leute
verreisen nach Barcelona oder Berlin, um an
Prides oder grösseren Festivals teilzunehmen.
Deshalb sind viele Clubs gezwungen - selbst die
grossen Locations wie das OXA und der Club Q
- eine Sommerpause einzulegen.» Für das zweite
Jahr von Flexx setzen die Veranstalter auf
ihr altbewährtes Konzept und wollen genauso
fortfahren wie bisher. Am 2. Oktober feiert das
Label Flexx seinen ersten Geburtstag und bittet
Star-DJ José Parra ans Mischpult, welcher in
den renommierten Zürcher Clubs OXA, Q und
Kaufleuten bereits ein gefeierter DJ ist. Besonders
stolz sind die Veranstalter von Flexx auf die
Location des Loop38. «Das Loop ist kein Schickimicki-Club
und doch nicht versifft», sagt Beat,
«hier herrscht noch ein authentisches Underground-Feeling
vor und wirklich speziell ist
die verglaste Raucherlounge. Wenn man eine
Zigarette geniessen möchte, darf man das im
Club selbst tun und man ist trotzdem noch mitten
in der Party.» Hinter dem Label Flexx stecken
Beat, Chris und Thomas. Chris ist für das
Booking der DJs zuständig, Thomas organisiert
Flüge und Unterkünfte für die gebuchten Gäste
und Beat kümmert sich um die Promotion des
Party-Labels. An der Konzeption der einzelnen
Anlässe feilen alle drei gleichermassen mit. Die
Zielgruppe sei bis dato gemischt gewesen, sagt
Beat Eltschinger über Flexx. «Menschen jeder sexuellen
Orientierung im Alter zwischen 25 und
Mitte 40 finden sich bei uns ein.» (M.P.I)
Flexx September Issue
Samstag, 4. September
Loop 38, Albulastrasse 38, 8048 Zürich
flexx-party.ch
Flexx – Birthday
Bash
Zum einjährigen Bestehen
Happy Birthday Flexx! Unglaublich, wie schnell
die Zeit vergeht. Im Oktober 2010 feiert Flexx
bereits das einjährige Bestehen. Wahrlich ein
Grund zum Feiern. Und wie könnte man das
besser als mit Star-DJ José Parra. Er ist einer der
weltweit angesagten DJs und Flexx ist stolz, ihn
wieder hier zu haben. Sein unverwechselbarer
Stil hat schon viele Partygänger in den Bann
gezogen. In den letzten Jahren spielte er unter
anderem in Ibiza, China, Türkei, Deutschland
und Österreich. In Zürich kennt man ihn aus
dem Moonrage, Om Club, Kaufleuten, Club Q,
Stairs, Lotus-Club, OxA , Supermarket, Aaah-
Club, T&M aber auch in anderen Schweizer
Städte wie Luzern (Pravda), Bern (Liqid), Tessin
(La Rotonda), Basel (Borderline). Tatkräftige Unterstützung
kriegt er vom Resident DJ Ajaxx,
welcher die örtlichen Vorlieben beherrscht.
Gute News für Raucherinnen und Raucher:
Durch die neue verglaste Raucherlounge verpasst
man keinen einzigen Track der hochkarätigen
DJs. Geile Partystimmung und exzellenter
Progressive- und Tribal-Sound sind
garantiert
FLEXX – Birthday Bash
Samstag, 2. Oktober 2010
Loop 38, Albulastrasse 38, 8048 Zürich
flexx-party.ch, loop38.ch, aliens.ch
GentleBoyz
Neue Partyreihe in Bern
Die «Bubennacht» ist Vergangenheit. In Zukunft
soll’s in Bern heissen «GentleBoyz». Unter dem
Motto «The most gentle gay nights in the capital»
findet am 11. September der grosse Eröffnungs-
Event der zukünftigen Party-Serie «GentleBoyz»
statt. Wo denn sonst als im Ambiente des «Du
Théâtre» in Bern, einem der feinsten Clubs der
Schweiz, werden Gays und Freunde geladen.
Leckere Drinks, coole Beats und heisse Boyz sollen
eine unvergessliche Nacht bescheren. An
den Turntables einheizen werden Darren Flecta
(London, UK), David Cruso & Kary (AG) und Anthony
Vega (BE).
19
Szene CRUISER Edition September 2010
Mit GentleBoyz wollen die Macher eine Gay Party
auf höchstem Niveau nach Bern bringen. Der
Vorverkauf läuft bereits. Bern: Lorenzini, Zürich:
Cranberrys, Basel: Basel Tourismus (Stadt
Casino), Luzern: Coiffeure del arte
Es Besteht die Möglichkeit, Tische im VIP-Bereich
zu reservieren unter: gentleboyz@gmx.ch
GentleBoyz
11. September 2010, 22.00 Uhr bis 3.30 Uhr
Du Théâtre, Hotelgasse 10, 3011 Bern
www.dutheatre.ch
Dejavu
Wie in alten Zeiten
Endlich, nachdem der Donnerstag völlig von der
Partybildfläche verschwand, kommt mit dem
neuen Label Dejavu wieder neuer Drive in den
Zürcher Ausgehhimmel!
Ab September steigt jeden Donnerstag an der
Limmatstrasse 195 (nähe Limmatplatz) wieder
eine fette Party und zwar gleich mit allen Local
Heroes der Stadt: Gleichschritt, Gogo, Jesse Jay,
Bang Goes, Styro 2000, Marc Fuhrmann, Pasci,
Tomback, Beda, Cherie, Nico, Freddyextasia,
Don Ramon, San Marco, Sonik, Mandeg, Sabaka
und als Host Branko B. Gabriel. Gespielt wird
der geile Sound der Guten alten Zeit, von Techhouse,
Minitech über Progressive bis hin zu
Techno. Der neue Donnerstag für Gays & Friends
und verrückte Freaks. Weitere Infos und das aktuelle
Line-Up unter: www.facebook.com
Dejavu
Ab 2.September jeden Donnerstag ab 23.00
Limmatstrasse 195, 8005 Zürich
Supertausch
Party
Heisse Jungs und hämmernde
Beats. Tauschen inklusive!
Leider ist der Sommer schon vorbei. Nicht so bei
Supertausch, dem neuen Partylabel. Hier lässt
man es noch einmal so richtig krachen! Ende
September steigt die erste Summer-Closing-Party
von Supertausch im Club XceS in Zürich, mit
zwei Dance-Floors. Supertausch ist balearisches
Party-Vergnügen pur.
Nach dem ersten Ausflug in den Club Sentidos
in Barcelona ist die nächste Destination der
Club XceS in Zürich. Mit an Bord sind diesmal DJ
Allure (Resident / Berlin / Ibiza / BCN), DJ Angelo
(Zürich Whiteparty), DJ Physical (Zürich / London).
Für die heisse Tanzanimation sorgt die
Tanztruppe von Supertoy (Beach Boom). Supertausch
steht, wie es der Name schon sagt, fürs
«Tauschen». Also alte T-Shirts, Turnschuhe, Sonnenbrillen
oder Jeans nicht vergessen und los
20
geht`s mit der Tauscherei. Keine Lust mehr auf
den Freund? Kein Problem, gegen einen neuen
eintauschen!
Supertausch
25. September 2010, ab 23.00 Uhr, XceS Club,
Albulastrasse 40, 8048 Zürich
www.supertausch.ch
Büsi Enterprise
meets Fashionslave
Mit Live-Performance aus
Paris
Sklaven der Nacht aufgepasst! Zum 6. Mal steigt
die Büsi Enterprise Party, diesmal steht die Sause
ganz im Zeichen des internationalen Modezirkus.
Denn Büsi trifft sich mit den Mädels von
Fashionslave, dem angesagten Männermodelabel
und gibt nicht nur in Sachen Mode den Ton
an! Zürich, Paris und London schmettern sich
die neusten Platten um die Ohren! Büsi Enterprise
hat mit Fashionslave den richtigen Riecher.
Denn hier wird nicht nur der Sound grossgeschrieben,
hier entstehen neue Trends. Direkt
aus Paris mit einer Live-Performance startet
zuerst La Chatte durch. Das Trio hat soeben seine
erste Scheibe auf den Markt geworfen und
gilt in der Clubszene als die neue Entdeckung.
Das nächste Highlight kommt aus London und
gastiert zum ersten Mal in Zürich. DJ Tatu, das
Enfant terrible des Londoners Undergrounds,
setzt mit seinem schrägen Set neue Trends und
bringt mit seiner Erscheinung gleich noch den
passenden Glam-Trash mit. Mit Julian & Fuchs,
zwei jungen und äusserst kreativen DJs, ist auch
Zürich mit einem heissen Doppel vertreten.
Büsi Enterprise Party
24. September 2010, ab 23.00 Uhr,
Cabaret Club, Geroldstrasse 15, 8005 Zürich,
www.cabaret.im, www.fashionslave.ch
Bootylicious –
Neu mit DJ Qbass
und DJ Chris
Jeden ersten Freitag im T&M
Bootylicious wechselt seine DJs aus. Neu werden
die DJs Chris und Qbass die Bootylicious Party
jeweils am ersten Freitag im Monat abrocken.
Das Konzept bleibt das gleiche. Easy Junx und
geile Musik. An den besagten Freitagen gibt’s ein
wenig mehr R’n’B als gewöhnlich und das nicht
ohne Grund. Ein Jahr Bootylicious hat gezeigt,
dass das Partyvolk hinter dem Label steht.
Im Oktober machen die Jungs ausnahmsweise
ein wenig Platz für Sherry Vine. Denn Anlässlich
der Red Party wird die Queen des Broadways
ihre Live Show um 22.00 Uhr präsentieren.
Das T&M wird an jenem Wochenende sein
neues Design zeigen. Doch für alle Booty-Fans
wird vorgesorgt: DJ Chris bleibt am 01. Oktober
hinter dem DJ Pult erhalten.
Und wem es doch noch nach elektronischen
Klängen lüstet, der hat an besagtem Abend einen
der angesagtesten DJs im Haus. Im Club
Aaah! wird DJ Jack Chang aus London den Laden
so richtig aufheizen.
Bootylicious
Erster Freitag im Monat, 21.30 Uhr
T&M Club, Marktgasse 14, 8001 Zürich
www.tundm.ch
Australian
Selection
Mit Mike Kelly und Rob White
Nach einem jahreszeitlich bezogenen konzeptionellen
Exkurs im achten Monat des zehnten
Jahres im neuen Millenium fokussieren die Selectiuon-Macher
nun wieder die geografischen Aspekte
ihres ursprünglichen Eventgedanken und
CRUISER Edition September 2010
Szene
haben einen Musikmacher aus Australien engagiert.
Was dieser unheimlich blöde Schachtelsatz
sagen soll: Geile Muckke aus Down-Under!
Mike Kelly, gebürtiger Australier aus Sydney,
nun in Köln lebend, ist nicht zum ersten Mal
bei der Selectionreihe in Zürich. Man darf also
auf ein hammerhartes Monsterset gespannt
sein. Darüber hinaus wurde noch Rob White
eingeflogen. Rob ist gebürtiger Engländer aus
London und lebt nun auf Ibiza. Das Opening
und die Afterhour werden vom Local Hero
Willi P. bestritten.
www.selectionparty.ch
Australian Selection @ Lotus Club
Eintritt ab 18 Jahren: Fr. 25.-
Samstag, 25. September 2010, 23.00 Uhr
Lotus Club, Pfingsweidstrasse 70 8005 Zürich
Jack hat
Geburtstag
Gefeiert wird mit dem weltweit
besten Pferd im Stall
Vom New Yorker Nachtleben inspiriert, galoppiert
der pinkfarbene Disco-Ferrari seit gut
sieben Jahren durch die Londoner Gayszene.
Was einst als allsonntägliche Abwechslung
zum immer gleich pumpenden Cluballtag begonnen
hat, wird heute stilübergreifend in der
ganzen Queer-Szene als zeitgemäss kulturelle
Horizonterweiterung weltweit zelebriert. Paris,
Berlin und Istanbul schütteln regelmässig ihre
Mähnen zu Disco- Klassikern und ausgefallenen
Kuriositäten, die «Horse Meat Disco» einer nach
Fröhlichkeit lechzenden Tanzgemeinde vor die
Füsse legt. Dass da nicht nur der Puls von Discound
House-Vernarrten mächtig auf Trab gehalten
wird, davon sind die Jack Macher überzeugt.
Exklusiv holen sie deshalb diesen schweisstreibenden
farbenfrohen Soundtrack für ihr Geburtstagsfest
nach Zürich und verpassen der
hiesigen Disco-Kugel einen neuen Dreh.
Die HMD-Begründer, die mit etwas Mut zum
anderen aus einem Londoner Untergrund-Gay-
Club ein Disco-Imperium schufen, veranschlagen
ihre rauschenden Partynächte als «queer
party for everyone». Wer mit der Clubmentalität
in New York oder Chicago vertraut ist,
versteht, was mit «everyone» gemeint ist: Club
Kids, Bären, Fashionistas, Naturisten oder Guerilla
Drag Queens, die fest entschlossen sind,
sich in der Dunkelheit der Nacht verlieren zu
wollen.
Auch Jack freut sich über jeden, der mit ihm am
18. September unter lautem Wiehern seinen
1. Geburtstag bis in die frühen Morgenstunden
feiert. Denn das Besondere an solchen Special-Events
ist, dass sie nie mehr wiederkehren.
Nebst dem Mainact HMD werden der Zürcher
Juiceppe und Luke Hope, ein weiterer Stern aus
dem Londoner Nachthimmel, Jacks Birthday-
Bash tatkräftig und vor allem rhythmisch unterlegen.
Videoclips und Ausschnitte aus der
aktuellen Compilation von Horse Meat Disco
sowie alle Eckdaten zur Jack Party findet man
unter jackcompany.com.
Jack - Horse Meat Disco
The Saturday Night Fever Issue
Samstag, 18. September 2010
Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich
www.jackcompany.com
Madonna Zurich
Celebration
Ein Selection-Special-Event
Madonna! Heilige und Hure, geliebt, gehasst
und vergöttert! Die Mutter aller Britneys, Kylies
und Gagas! Seit 1982 bis heute ist sie wohl die
erfolgreichste Künstlerin im Musikbusiness!
Kontrovers, provokant und unerreichbar.
Dieser, «unserer» Göttin soll im September ein
Denkmal gesetzt werden mit «Madonna Zurich
Celebration». Zum ersten Mal in Zürich und eine
Schweizer Premiere, präsentiert von den Machern
der erfolgreichen Selection Partyreihe.
Für diese einzigartige Nacht konnten die Macher
DJ Dimitri (madonnaparty.com) verpflichten,
welcher seit 1996 in Süddeutschland die erfolgreichste
Madonna-Partyreihe durchführt.
Hundert Prozent pure Madonna Music, rare Visuals,
special Decoration und die besten Mixes
stehen auf dem Programm! In den frühen Morgenstunden
gehts über in die allseits beliebte
Selection-Afterhour mit Progressive-Mixes von
Madonna und treibenden härteren Progressive-
Sounds, wie man sie von der Selection kennt.
Be there and be part of it. «get into the groove
and join the party it‘s a celebration»!
Madonna Zurich Celebration
Eintritt 25,– Einlass ab 18 Jahren
Samstag, 18. September 2010, ab 23:00 Uhr
Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, 8005 Zürich
madonnaparty.com, selectionparty.ch
21
Beauty CRUISER Edition September 2010
Force von Biotherm Homme
Frisch, männlich, energiegeladen ist der neue Duft von Biotherm
Homme: In ihm wurden Zitrus-Duftnoten von Limone,
Zitrone und Grapefruit mit holzig-warmen Aromen von Zedernholz,
Haïti-Vetiver sowie Amber, Patschuli, Absinth und Anis
kombiniert. Das neue Eau de Toilette sprüht nur so vor Energie
und belebt nicht nur den Körper, sondern auch die Sinne. Kein
Wunder, steht Supermodel Tyson Ballou so auf den vibrierenden
Duft. Und wir stehen auf Tyson. Unser Favorit!
Ab sofort im Handel, Eau de Toilette 100ml, CHF 89.–
VIP Vitamin Power
VIP Vitamin Power ist die Weiterentwicklung der Pflegelinie von Med Beauty Swiss. Die
neue liposomale Verkapselung ermöglicht den Vitaminen, schneller und verlustfreier tief
in die Haut vorzudringen und dort zu wirken, wo sie gebraucht werden und langanhaltend
gespeichert werden können. Vitamine spielen eine wichtige Rolle für den Schutz, die
Wiederherstellung, die Erneuerung und Gesunderhaltung des Körpers und der Haut.
Nicht allein die Jahre lassen unsere Haut altern, auch schädliche Umwelteinflüsse, denen sie
ständig ausgesetzt ist. Die Haut hält zwar mehr als andere Körpergewebe Kälte, Hitze oder
UV-Strahlen stand, reagiert aber besonders empfindlich auf schädliche, freie Radikale. Die
neuen VIP-Power-Produkte dringen tief in die Haut ein und sorgen so zusätzlich für einen optimalen
Schutz. Morgens und abends auftragen und schon ist man rund um die Uhr mit Vitamin
Power der Extraklasse geschützt.
Im ausgesuchten Handel erhältlich
22
CRUISER Edition September 2010
EpilaDerm – Zucker für
die Haut
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Die Produkte von EpilaDerm sind besonders
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reduzieren die Rötungen. Die Paste wird
im Gegensatz zu anderen Methoden mit
der Haarwuchsrichtung abgezogen. Das
bedeutet eine viel effektivere Epilation
der Haare mit Wurzelkontakt und weitgehend
ohne Abbrechen des einzelnen
Haares in dem Haarfollikel.
Zur Reduzierung eingewachsener
Haare sowie
Glättung der Haut empfiehlt
sich, nach dem Haarentfernungstermin,
ein- bis
zweimal pro Woche ein
sanftes Peeling vorzunehmen.
Das EpilaDerm-Enzym-Peeling
ist gut verträglich,
da keine Reibung
durch Schleifpartikel auf
der Hautoberfläche stattfindet.
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23
Musik CRUISER Edition September 2010
Kim Wilde:
N e u e s C o m e b a c k !
Die Pop-Ikone der 80er gibt
nochmals Gas
Von Daniel Diriwächter
Ihr neues, Album «Come Out
and Play» soll an frühe Erfolge
anknüpfen. Sollte der Comeback-Versuch
jedoch fehlschlagen,
hat sie noch ihren
grünen Daumen.
Es war Ende der 80er Jahre, als Kim Wildes Stern
zu sinken begann. Nach dem Release ihres Albums
«Closer» schrieb damals ein Musikkritiker
des Teenie-Magazins «Popcorn», dass das einzige,
was Kim Wilde von anderen Sängerinnen
unterscheide, ihre Stimme sei. Diese war (und
ist) so unverkennbar stark, wie verführend. Nur
der Vergleich zu «anderen Sängerinnen» war
weniger schmeichelhaft. Es waren Sabrina und
Samantha Fox gemeint. Trash vom Feinsten.
In der Tat konzentrierte sich Kim Wildes Musik
damals auf den Mainstream. War sie diesem immer
verbunden, so hatten ihre ersten Hits doch
etwas rebellisches, etwas «wildes» eben. Davon
war auf «Closer»und den Nachfolgewerken nicht
viel zu hören. Perfekte Popsongs zwar, aber belanglos.
Trotzdem folgten bis heute zehn Alben,
30 Singles und gut 20 Millionen Verkäufe.
Musikalische Familie
Kim Wildes Liebe zur Musik liegt in der Familie.
Als Tochter des Rock’n’Roll Sängers Marty Wilde
und seiner Frau Joyce wuchs Kim in London
auf. «Musik und Kreativität bestimmten mein
ganzes Leben», sagt sie heute. «Mein Vater ist 71
und er macht immer noch seine Konzerttouren.
Meine Mutter war Mitglied einer der ersten Girlgroups,
und mein Bruder Ricky ist ein fantastischer
Songwriter und Produzent.» Ihr Bruder
war es auch, der der blonden Röhre originelle
Sounds zu entlocken vermochte.
Ihre erste Single «Kids in America» wurde zum
Welthit. 1981, gerade mal 20 Jahre alt, avancierte
sie über Nacht zum Star. Weitere Hits wie
«You Keep Me Hanging On» oder «You Came»
folgten. Im Laufe ihrer Karriere erhielt Kim
Wilde beinahe alle nur möglichen musikalischen
Auszeichnungen, unter anderem den
Brit Award als «Best British Female Singer».
Vom Zenit in den Garten
Den Zenit erreichte sie 1988. King of Pop, Michael
Jackson, lud sie ein, mit ihm auf Tour zu gehen.
Fünf Monate lang war sie Supportstar von Jackson
und trat vor insgesamt mehr als zwei Millionen
Menschen auf. «Ich erinnere mich noch an
die Tour mit Michael Jackson. Es war wunderbar,
ihn so nahe zu erleben», so Kim Wilde heute.
Danach wollte aber niemand mehr so richtig
was von Kim Wilde wissen. Alben gab es dennoch,
geliebt von den Fans, doch einträglich
war das kaum. Kim Wilde, mittlerweile stolze
Mutter, konzentrierte sich auf ihre zweite grosse
Liebe: die Gartenarbeit. So präsentierte sie
im englischen TV eine entsprechende Sendung
und avancierte zur gelobten Gartenarchitektin.
«Wilde» war aber etwas anderes.
Heute meint Kim dazu: «Der Anfang meiner Karriere
war so: Lippenstift...Videos...TV, die Oberflächlichkeit
der 80er Jahre. Für damals herrlich,
aber mein Leben ist weitergegangen. Es ist
wunderbar im Studio zu sein, es ist wunderbar
auf der Bühne zu sein, es ist wunderbar so viele
unterschiedliche Erfahrungen machen zu dürfen.
Das alles ist es, was mich antreibt.»
Comeback mit Nena
Ein erstes Comeback folgte 2003, als ihr
deutsches Pendant Nena, damals selbst so erfolglos
wie Kim Wilde, ein Album produzierte,
welches deren Hits musikalisch neu verpackte.
Darauf interpretierten beide Sängerinnen den
Megaseller «Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann»
neu. Ein Riesenerfolg. Kim Wildes darauffolgendes
Album «Never Say Never» wurde nach
demselben Muster gestrickt. Doch der Versuch
an alte Erfolge anzuknüpfen scheiterte.
Schnee von gestern: In diesen Tagen erscheint
das neue Album «Come Out And Play», von
dem Kim Wilde sagt, dass es ein Album wurde,
welches an die 80er erinnere, aber dennoch typisch
21. Jahrhundert sei. Wiederum fungierte
ihr Bruder Ricky Wilde als Produzent. Einige
der Songs erinnern an frühe Erfolge, jedenfalls
dann, wenn Kim ihre Stimme wieder flattern
lässt. Das Album selbst «ist ein opulentes
Ganzes, außergewöhnlich in Musikalität und
Sprachschöpfung», beschreibt Sony Music.
Sollte der Comeback-Versuch jedoch fehlschlagen,
hat sie noch ihren grünen Daumen. Wilde Musik
gibt’s weiterhin. «Meine Tochter Rose spielt Klavier
und singt wunderbar», schwärmt Kim Wilde, und
weiter, «ich bin sicher, dass auch Rose einmal auf
der Bühne stehen und Musik machen wird.»
Quelle: Sony Music
24
CRUISER Edition September 2010
Fotostrecke
Patrick Mettraux
Photographer
www.patrickmettraux.com
25
Show CRUISER Edition September 2010
Varekai –
die Show
Cirque du Soleil mit einer
neuen fantastischen Show
Von Kurt Büchler
32
CRUISER Edition September 2010
Show
Vom Himmel herab
schwebt ein junger Mann.
Sein Fallschirm lässt ihn
sanft zu Boden gleiten. Er
ist allein. Die Geschichte
von Varekai beginnt. Die
Geschichte einer aussergewöhnlichen
Welt, in der
alles möglich ist.
Tief in einem Wald, auf dem Gipfel eines Vulkans existiert eine ausserordentliche
Welt – eine Welt, in der alles möglich ist. Varekai in
Romani bedeutet in der Sprache des Volkes der ewig Wandernden:
«Wo auch immer». Magische Momente, unglaubliche Begegnungen
und fantastische Kreaturen charakterisieren diese Show – ein Abenteuer
am Rande der Zeit. Mit seiner Regie zollt Dominic Champagne
der Nomadenseele seinen Tribut, dem Geist und der Kunst der Zirkustradition.
Eine explosive Mischung aus Drama und Akrobatik, ein
atemberaubendes Zusammenspiel von Kraft und Können, mit innovativer
Musik und einem übernatürlichen Bühnenbild machen das
Unmögliche möglich.
Eine faszinierende Show
Ein Blick zurück fällt auf antike und seltene Zirkustraditionen wie die
Ikarischen Spiele, Wasser-Meteoren und Georgischen Tanz. Dann katapultiert
Varekai die Besucher mit revolutionären Drehungen, mit der
Russischen Schaukel, gleitenden Flächen oder dem Dreifach-Trapez auch
in die Zukunft. Über 600 Kostüme, Schuhe, Perücken, Hüte und Accessoires
wurden im internationalen Headquarter in Montreal, Kanada, von
Hand gefertigt. Musik aus Hawaii wird mit Liedern der südfranzösischen
Troubadours aus dem 11. Jahrhundert, traditioneller armenischer Musik
und mit zeitgenössischen Melodien kombiniert. Ein Wald mit über 300
Bäumen, vier bis zehn Meter hoch, bilden das Bühnenbild. Zwanzig davon
sind Akrobatik-Bäume – da hinauf klettern die Waldbewohner und
verfolgen das Geschehen von oben – in der grossen Waldlichtung läuft
die Show ab.
Cirque du Soleil seit 1984
Guy Laliberté, 1959 in Quebec geboren, war Akkordeonspieler, Stelzenläufer
und Feuerschlucker, bevor er mit Strassenkünstlern 1984 den Cirque
du Soleil gründete. Seither leitet er das Kreativteam jeder einzelnen
Show und kämpft um die Anerkennung der Zirkuskunst als eine der
grossen künstlerischen Disziplinen. Dominic Champagne, Autor und
Regisseur, 1963 ebenfalls in Quebec geboren, ist ein äusserst vielseitiger
Künstler mit vielen Talenten. Nach der National Theatre School of Canada
hat er seit 1987 mehr als 100 Produktionen für Bühne und Fernsehen
kreiert und zahlreiche Preise und Anerkennungen verdient. Für ihn bedeutet
der Zirkus eine Rückkehr zu seinen Wurzeln.
Ein Dorf auf Rädern
Der Aufbau der gesamten Anlage dauert acht Tage, deren Abbau drei.
Insgesamt werden zum Transport der 1000 t Ausrüstung, die Varekai mit
sich herumführt, 71 Lastanhänger benötigt. Während den Gastspielen
werden einige als Lager, Küchen oder Werkstätten verwendet. Das Grand
Chapiteau mit vier 24 m hohen Masten ist 17 m hoch, hat 50 m Durchmesser
und 2500 Sitzplätze. 170 Personen gehen mit auf Tournee, nämlich 127
Mitarbeiter – davon 56 Artisten, die anderen sind Familienmitglieder. Am
Spielort werden zusätzlich 150 lokale Arbeitskräfte engagiert. Gesprochen
wird immer Französisch und Englisch.
Varekai
Seit der Premiere 2002 in Montreal hat die Show 46 Städte in 10 Ländern
in der ganzen Welt besucht. Seine 1000. Vorstellung feierte Varekai 2004
in Dallas, Texas, und seine 2500. im Februar 2009 in Sevilla. Nach Saltimbanco,
Alegría, Quidam und Dralion ist Varekai die fünfte Show des Cirque
du Soleil in Europa. Die internationalen Darsteller und Mitarbeiter
kommen aus 21 verschiedenen Nationen. Weltweit beschäftigt der Cirque
du Soleil über 4000 Menschen, darunter mehr als 1000 Artisten – am internationalen
Hauptsitz in Montreal arbeiten rund 1800 Mitarbeiter. In
neun permanenten Theatern in den USA und je einem in China und Japan
treten das ganze Jahr hindurch Artisten auf.
Zürich Hardturm. 17. September bis 24. Oktober 2010 im Grand Chapiteau
des Cirque du Soleil.
Tickets unter www.cirquedusoleil.com oder Ticketportal
Vorverkaufsstellen.
Mark Halasi im Interview
Während im antiken Griechenland Icarus ins Meer stürzt, schwebt bei
Varekai ein junger Mann – Mark Halasi – vom Himmel herab. Mit 10 ging
Mark auf die Zirkus-Schule. Mit 21 erhielt er sein Diplom. Und seit vier
Jahren ist er Hauptdarsteller in der Varekai-Show beim Cirque du Soleil.
CR hat sich mit ihm unterhalten.
CR Mark Halasi, wer bist du?
MH Ich bin ein 25jähriger ungarischer Akrobat im Cirque du Soleil. In der
Varekai-Show trete ich als Icarus und auch in einer Trapez-Nummer auf.
CR Welches waren deine Karriere-Schritte?
MH 1995 startete ich mein Studium an der Budapest Circus School, wo
ich 2004 mein Diplom erhielt. Bereits während der Ausbildung hatte
ich Engagements bei verschiedenen Events. Nach dem Studium zog ich
als freier Artist durch ganz Europa. 2006 kam ich zum Cirque du Soleil
und ging nach Montreal, wo ich während drei Monaten meine Rolle für
Varekai einstudierte. Meine erste Show war ebenfalls 2006 in Vancouver.
Seither bin ich mit dem Cirque du Soleil durch Kanada, Australien, New
Zealand und Europa getourt.
CR Wann hast du dich entschlossen, Artist zu werden? Und warum?
MH Schon als kleiner Bub war ich fasziniert vom Zirkus, denn meine Grosseltern
nahmen mich als Zweijährigen zum ersten Mal mit. Als ich zehn
war, motivierten mich meine Eltern, mich zu einer Audition bei der Budapest
Circus School zu melden. Und ich wurde angenommen.
CR Wie hast du die Rolle des Icarus erlernt?
MH Wie schon erwähnt, war ich drei Monate in Montreal mit verschiedenen
Trainern, die mir das Schauspielern, die Akrobatik und die nötigen
Bewegungen beibrachten.
CR Und wie hast du es geschafft, Hauptdarsteller in der Varekai-Show
zu werden?
33
CRUISER Edition September 2010
Show
CR Ist der Text und das Design von dir?
MH Der Text ist vollumfänglich von mir, teilweise
auch das Design. Und praktisch alle Bilder sind
von mir – eine riesige Zahl an Städtebildern.
CR Du warst im Juli in Zürich. Was denkst du
über diese Stadt und ihre Bewohner?
MH Ja, ich war mit meiner Familie da. Die Stadt
ist wunderschön und erinnert mich an meine
Heimatstadt, Budapest. Die Leute sind sehr
freundlich und praktisch alle sprechen Englisch,
was sehr hilfreich ist, aber ich muss sagen,
dass alles ziemlich kostspielig ist.
CR Welches ist deine schönste Erinnerung an
Zürich?
MH Ich mag die Altstadt und auch eine Fahrt mit
dem Schiff auf dem Zürichsee ist mir in sehr
guter Erinnerung.
CR Du liest sehr viele Bücher. Welches sind
deine fünf Lieblingsbücher?
MH Ja, ich lese sehr viel. Ich kann meine liebsten
Bücher nicht aufzählen, aber zu meinen liebsten
Autoren gehören alte ungarische, dann Haruki
Murakami, ein japanischer Schriftsteller,
und Bohumil Hrabal, ein tschechischer Autor
(beide gehören zu den bedeutendsten Autoren
ihres Landes, die Red).
MH 2004 war eine Audition in meiner Circus
School und die Talentsucher sahen mich in meinen
bisherigen Rollen in Ungarn. Obwohl ich
kein Engagement erhielt, riefen sie mich zwei
Jahre später an und offerierten mir einen Vertrag,
zur Varekai-Familie zu stossen und den
jungen Mann zu ersetzen, der ursprünglich
Icarus war.
CR Wie fühlst du dich, wenn du vom Himmel
fällst?
MH Am Anfang war es seltsam und fremd, weil
das für mich ganz neu war. Jetzt habe ich mich
daran gewöhnt, und es ist Teil meiner täglichen
Routine und meines Lebens geworden!
CR Wie steht es mit dem Privatleben, wenn du
immer mit dem Zirkus unterwegs bist?
MH Es ist herausfordernd, weil mein Freund
nicht mit mir auf der Tour ist. Und so sehen wir
uns nicht so oft, wie wir das möchten.
CR Arbeitet dein Freund auch beim Cirque du
Soleil?
MH Er ist Kanadier, aber arbeitet nicht beim Zirkus.
CR Dein Blog im Internet «The Fabulous Life of
Mark Halasi» ist wunderschön. Du bist echt
ein toller Poet und ein sehr begabter Fotograf.
Wie hast du die Idee gehabt, diesen Blog
zu realisieren? Es scheint, als ob er dein Tagebuch
ist.
MH Ich habe meinen Blog eröffnet, um mein Leben
unterwegs mit dem Zirkus und den Erlebnissen
anderen zu zeigen. Es ist nicht unbedingt
mein Tagebuch, da es ja öffentlich ist – es ist nicht
so persönlich, auch wenn der Blog eine Idee von
meinem täglichen Leben geben soll und von den
Städten, die ich das Glück habe zu besuchen.
CR Mark, erzähle uns, was du planst für deine
neue Zirkus-Nummer. Ich habe gelesen, da
spielt James Dean eine Rolle – wie und warum?
MH Es wird eine Flug-Nummer sein. Ich bin gegenwärtig
noch in der kreativen Phase und so
will ich noch nicht alles verraten. Tatsächlich
hole ich meine Inspiration bei alten Schwarzweiss-Fotos
– nicht nur von James Dean. Dies ist
eine Möglichkeit, meine Kreativität zu nutzen
und sie lebendig zu erhalten.
CR Und zuletzt: Warum sollen die Schweizer
in den Cirque du Soleil gehen und bei Varekai
dabei sein?
MH Weil das eine ganz spezielle Unterhaltung ist.
Wer noch nie eine Show vom Cirque du Soleil
gesehen hat, sollte unbedingt eine besuchen.
Übrigens ist jede Show wieder eine andere.
CR Mark, besten Dank für das Gespräch und
viel Erfolg mit Varekai in Zürich
35
Portrait CRUISER Edition September 2010
Allah und die
Waria
Zu Besuch in einer Pesantren,
einer Bildungsstätte, die dem
Gebot Allahs, Wissen zu suchen,
nachkommt.
Von Michael Lenz
Thailand ist berühmt für seine
Katois (Mann-zu-Frau-Transgender).
Aber auch in den anderen
südostasiatischen Ländern
sind Transsexuelle keine
seltene Spezies. Die Waria in
Indonesien zum Beispiel sehen
sich eher als ein drittes Geschlecht
denn als Frauen.
Im vor-islamischen animistischen Indonesien
genossen die Waria, Wanderer zwischen den
Welten, eine gewisse gesellschaftlich-religiöse
Akzeptanz. Religion steht auch im Mittelpunkt
der «Pesantren Khusus Waria» – einer
Bildungsstätte ausschliesslich für Waria in
Yogyakarta.
Mariani ist eine gläubige Muslimin. Aber wie
die Transsexuelle nicht ihr Leben lang eine Frau
war, so gehörte die 53-Jährige auch nicht immer
dem Islam an. Die Mutter der neun Jahre alten
Adoptivtochter Ariani war in eine katholische
Familie in Yogyakarta in Zentraljava geboren
worden. Aber selbst ihre Arbeit im Teenageralter
in der Küche eines katholischen Klosters
konnte sie nicht von einem Religionswechsel
abhalten. «Ich habe mich immer zum Islam hingezogen
gefühlt», gesteht die für einen Javanesen
ungewöhnlich grosse und kräftig gebaute
Mariani mit einem sanften Lächeln.
Ausgerechnet durch das tragische Erdbeben
in Yogyakarta im Jahr 2006 erhielt Mariani die
göttliche Eingebung zur Gründung der Islamschule
für ihresgleichen. Mehr als 6000 Menschen
kamen durch das Erdbeben ums Leben
und zehntausende fanden ihre Häuser schwer
beschädigt oder zerstört. «Auch viele Transsexuelle
waren von dem Erdbeben betroffen», erzählt
Mariani. «Wir haben für sie Spenden gesammelt
und eine Gebetsveranstaltung organisiert. Die
war sehr gut besucht und mir wurde klar, dass
viele von uns gläubige Muslime sind, deren religiöse
Bedürfnisse aber von den traditionellen
Mariani, Transsexuelle Muslimin
Pesantren nicht erfüllt werden.»
Sonntagsgebet hinter Hühnerbraterei
Jeden Sonntag um 18 Uhr versammeln sich
transsexuelle Frauen und ein paar schwule
Männer in dem in einem knalligen Orange gestrichenen
Hinterzimmer von Marianis Schönheitssalon
hinter einer Hühner braterei unweit
des Sultanspalasts von Yogyakarta. Die Frauen
sind vorschriftsmässig islamisch gekleidet,
komplett mit Hijab und weissen Gebetskleidern.
Ein grosses Schild mit der Aufschrift «Pesantren
Khusus Waria» weist den Weg. Die Nachbarn,
allesamt Handwerker, Ladenbesitzer, Betreiber
kleiner Warungs (Restaurants), stören
sich nicht an der ungewöhnlichen Islamschule.
«Alle unterstützen mich und meine Pesantren»,
sagt Mariani.
Gut fünfzehn Frauen und Männer sind an diesem
Sonntag gekommen. Andächtig hören sie
dem Ustad (Islamgelehrter) zu. Abdul Muiz
schreibt ein paar Worte auf eine Tafel, spricht
dazu, verbindet die geschriebenen Worte mit
36
CRUISER Edition September 2010
Portrait
ein paar Pfeilen. Nach nur zwanzig Minuten ist
der Korankurs auch schon vorbei. Dann wird
gebetet.
«Heute habe ich über die Bedeutung der Dankbarkeit
gesprochen», erklärt Abdul Muiz später.
Der 33-Jährige in dem schönen javanischen
Batik hemd will den Transsexuellen Gott näher
bringen, ohne aber von dem missionarischen
Eifer getrieben zu sein, die Männer und Frauen
auf den rechten sexuellen Orientierungsweg
zu bringen. «Die Geschlechter haben keine Bedeutung.
Im Auge Allahs sind wir alle gleich»,
sagt der unverheiratete Abdul Muiz mit Überzeugung.
Militante Islamisten bestimmen die
Schlagzeilen
Moderate Muslime bilden die Mehrheit der Muslime
Indonesiens, das weltweit die Nation mit
dem grössten muslimischen Bevölkerungsanteil
ist. Die Schlagzeilen aber bestimmen die
Vertreter eines konservativen Islam, die lieber
heute als morgen aus dem säkularen, demokratischen
Indonesien einen islamischen Gottesstaat
machen möchten. Die militanteste Organisation
ist die «Islamische Verteidigungsfront»
(FPI), die mit brutaler Gewalt gegen alles vorgeht,
was ihr «unislamisch» scheint. Ein bevorzugtes
Ziel: Schwule, Lesben und Transsexu elle.
In Bandung wurde in diesem Jahr eine Aids-
Konferenz bedroht; in Surabaya musste auf massiven
Druck der FPI die Regionalkonferenz der
ILGA abgesagt werden. Mit Witz wurde allerdings
in Yogyakarta die Gewaltandrohung der
FPI gegen eine Demo zum IDAHA unterlaufen.
Etwa 100 mutige Schwule und Transsexuelle
fuhren auf Fahrrädern um den grossen Platz
vor dem Kraton, dem Sultanspalast. Als per SMS
Warnungen vor einem Angriff der FPI kamen,
Abdul Muiz, Ustad
fuhren sie den islamischen Hooligans in verschiedene
Richtungen davon.
Mariani sagt, sie fürchte die «islamische Verteidigungsfront»
nicht und habe auch noch keine
Drohungen erhalten. Vielleicht stimmt das,
vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall kann es
gefährlich sein, die FPI zu kritisieren, wie King
Oey, Sprecher der Schwulenorganisation «Arus
Pelangi» weiss. «Die FPI ist eine Minderheitsorganisation,
aber sie ist mächtig. Sie hat politische
Rückendeckung in Teilen von Armee, Polizei
und Politik. Aber sie kann auch frei agieren,
weil die moderaten Indonesier aller Religionen
es nicht wagen, ihre Stimme gegen die Radikalen
zu erheben.» Tom, ein schwuler Christ aus
Yogyakarta, ist so einer, der berechtigte Angst
hat. Der 32-jährige Werbefachmann würde gerne
unter den mehr als 30 000 Indonesiern sein,
welche im Internet veröffentlichte Petition gegen
die FPI unterschrieben haben. Aber er traut
sich nicht: «Dann haben sie meinen Namen und
könnten mich ausfindig machen.»
Klatsch und Lebenshilfe beim Tee
Nach Sonntagsschule und Gebet beginnt der
gemütliche Teil. Tee wird serviert und ein
Abendessen mit Reis und Tofusuppe. Man erzählt
sich den neuesten Klatsch und Tratsch,
Schminktipps werden ausgetauscht und auch
Erfahrungen aus dem für Warias meist nicht
einfachen Leben, das im konservativen Indonesien
oft aus Diskriminierung, Spott und Ausgrenzung
besteht. Viele unter Yogyakartas Warias
verdienen sich tagsüber ein paar Rupien als
Musikantinnen auf den notorisch verstopften,
von Abgasen eingenebelten Strassen der Stadt
und nachts als Prostituierte.
Nur ist ein wenig schüchtern. Sie ist erst vor
kurzem aus dem Dorf nach Yogyakarta gekommen.
«Sie haben mich vertrieben», sagt sie leise.
«Sie mochten mich nicht, weil ich anders bin.»
Mit der Vertreibung hat die 44-jährige ihr Einkommen
verloren. In ihrem Dorf hatte sie einen
kleinen Warung. In der Pesantren ist sie an diesem
Abend zum ersten Mal. Nurs Schüchternheit
verfliegt schnell. Die anderen Mädels haben
sie mit offenen Armen empfangen. Da sitzen sie
nun und plaudern und kichern, als wären sie
seit Jahren die besten Freundinnen.
Anzeige
37
Kultur CRUISER Edition September 2010
Filmpreis für
«Amadeus»-
Regisseur
Milos Forman wird am Zurich
Film Festival ausgezeichnet.
Helga is bag
Zeig mir deine Handtasche
und ich sage dir, wer du bist.
Dr. purse. Helga Schneider ist Purseologin und
geht als Handtaschen-Analystin dem Wesen jeder
Frau durch ihre Handtasche auf den Grund.
Die Tasche und deren Inhalt ist für sie der
Schlüssel zur Psychostruktur ihrer Trägerin.
Sie kann kranke Taschen heilen und stumme
zum Reden und Singen bringen. Bei der Analyse
von Taschenfüllungen gräbt sich Dr. purse. Helga
Schneider durch soziale Schichten wie eine
Archäologin durch Schutthaufen. Sie entdeckt
pharmazeutische Bomben, enthüllt den Label-
Wahn, betrachtet Wirtschaftskrise und Informationsgesellschaft.
Sie durchleuchtet diese
Beutelwesen – die Vuittons, Guccis und Freitags
– wie ein Nacktscanner.
Die Echten, die echt gut Gefälschten und die
No-Names von der falschen Schlange bis zum
alten Sack. Doch auch hier gilt: Es kommt auf
die inneren Werte an.
Roland Strobel als Prof. Andrej Strobstrophsky
ist Frau Dr. Schneiders Assistent, ein begnadeter
Musiker, aber auch ergebener Anhänger, Diener
und Verehrer der Meisterin. Der Audio-Taschen-
Harmonizer presst die aussergewöhnlichsten
Töne aus den Taschen und unterstützt die Handtaschen-Analystin
musikalisch.
Das Stück von Regula Esposito, ehemals Acapickels,
über das Handtaschenlesen ist eine Parodie
auf die Machtausübung von Heilern und
medial Veranlagten. Das kabarettistische Liederprogramm
ist eine Tour de Suisse durch unsere
Dialekt- und Sprachenvielfalt. (kb)
Maiers Theater Zürich.
Vom 3. bis 19. September, www.starticket.ch
Theater am Käfigturm Bern. Im Oktober.
Tickets unter www.theater-am-kaefigturm.ch
38
Milos Forman erhält den diesjährigen Tribute-
Ehrenpreis für sein Lebenswerk. Als Ehrengast
wird er beim Festival dabei sein und er gibt
auch eine Zurich Master Class. Die Retrospektive,
in Zusammenarbeit mit dem Filmpodium
Zürich, zeigt Formans frühe tschechische
Filme wie «Die Liebe einer Blondine», 1965, oder
«Der Feuer wehrball», 1967, in denen er mit kritischem
Blick und den Mitteln der Tragikomik
die tschechische Gesellschaft betrachtet. Gezeigt
werden auch seine Grosserfolge wie «One
Flew over the Cuckoo’s Nest», 1976, «Amadeus»,
nach Peter Shaffers Theaterstück, 1984, und
«The People vs. Larry Flynt», 1989, und als Premiere
sein neuster Film «A Walk Worthwhile».
«One Flew over the Cuckoo’s Nest» und «Amadeus»
gehören zu den erfolgreichsten Autorenfilmen
der Filmgeschichte und begeisterten
sowohl das grosse Publikum wie die Kritik. Für
das Psychiatriedrama mit Jack Nicholson in der
Hauptrolle erhielt er fünf Oscars, für die Geschichte
über das musikalische Wunderkind
Wolfgang Amadeus Mozart acht Oscars.
Seine Filmhelden sind meist Aussenseiter, die
sich im Leben und in der Gesellschaft zu behaupten
versuchen. Forman verdiente sich seinen
Erfolg, ohne sich auf ein Genre oder einen
Stil festzulegen, obwohl das Komödiantische
sein ganzes filmisches Werk durchzieht. Als
Forman neun Jahre alt war, wurden seine Eltern
von der Gestapo verhaftet und später in
Auschwitz umgebracht. Er wuchs in einfachen
Verhältnissen bei Verwandten auf. Nach dem
Studium an der Prager Filmhochschule entstand
1963 sein erster Spielfilm «Der schwarze
Peter», eine autobiografisch gefärbte Geschichte
eines Teenagers. Der Film wurde ans Festival in
Cannes eingeladen und lief auch am Filmfestival
Locarno.
Bisherige «A Tribute to...»-Preisträger des Zurich
Film Festival sind die Regisseure Stephen
Frears, Oliver Stone, Constantin Costa-Gavras
und Roman Polanski. (kb)
Zurich Film Festival, vom 23. September bis
3. Oktober 2010 in den Kinos Corso und Arthouse
Le Paris www.zurichfilmfestival.org.
Rhythmus, Tanz
und Akrobatik
Der Circus Monti auf seiner
26. Tournee
Rhythmus, Tanz und Akrobatik bilden den
roten Faden des aktuellen Monti-Programmes.
16 Artistinnen und Artisten bringen das ganze
Chapiteau zum Erklingen und Pulsieren.
Die Manege ist eine Bühne für die Artistik, die
Zeltkuppel ein Ort fürs Fliegen, und die Musiker
legen einen funkelnden Klangteppich aus,
auf dem das schillernde Spektakel springend,
jonglierend, schwebend und tanzend zu einem
Gesamtkunstwerk verwoben wird.
Circus Monti geht wiederum neue Wege und
setzt nicht ausschliesslich auf klassische Circus-
Kunst. Vielmehr verbinden sieben Gruppendarbietungen
mit den Schwerpunkten Rhythmus
und Tanz die einzelnen Darbietungen der Artistinnen
und Artisten zu einem harmonischen
Ganzen. Sei es klatschend oder steppend, mit
Schlaghölzern, Gongs, Trommeln oder Pauken,
mit rasanter Akrobatik oder spielerischen Choreographien.
Monti 2010 ist ein Ereignis mit artistischen
Höchstleistungen, einzigartigen circensischen
Künsten, pulsierenden Rhythmen und mitreissenden
Tänzen. Die Artistentruppe besticht
durch ihre Vielseitigkeit und versprüht mit
Schalk und Heiterkeit ansteckende Lebensfreude.
(kb)
Zürich, Kasernenareal. 8.
September bis 3. Oktober.
Tickets: 056 622 11 22 oder
www.circus-monti.ch
CRUISER Edition September 2010
Kultur
Kleinkunst trifft
Klassik
Massimo Rocchi und das
St. Galler Kammerensemble
Massimo Rocchi, der Komiker, führt mit dem
St. Galler Kammerensemble unter der Leitung
von Rudolf Lutz durch einen aussergewöhnlichen
Konzertabend. Sie präsentieren «Peter und
der Wolf», das bekannte symphonische Märchen
des russischen Komponisten Sergei Prokofjew.
Diese Kombination erweist sich als sehr passend
– denn die Musiker geben den Figuren mit ihren
Instrumenten eine Stimme und Massimo Rocchi
führt mit Esprit durch die Geschichte. Er erzählt
– manchmal auch mit einem Augenzwinkern –
wie es Peter gelingt, den Wolf zu fangen, indem
er mit seiner Angst umzugehen lernt.
Das etwas andere Benefizkonzert im Rahmen
des 100-Jahr-Jubiläums der Krebsliga. Angst und
der Umgang mit ihr sind existenzielle Erfahrungen,
die auch Menschen kennen, die mit einer
Krebserkrankung konfrontiert sind. (kb)
4. September, Theater Basel
18. September, Kultur Casino, Bern
23. September, KKL, Luzern
24. September, Casino de Montbenon, Lausanne
3. Oktober, Tonhalle, St. Gallen
Ticketcorner 0900 800 800,
www.ticketcorner.com und alle
Ticketcorner Vorverkaufsstellen
Chansons en Stok
Zum 11. Mal organisiert von
der Association Pa-dam... Padam...,
Wädenswil
Auch dieses Jahr hat Ulrich Schuwey, der künstlerische
Leiter, wieder interessante Künstler in
den Keller des Theater Stok gebracht.
21. September – Alee & Yeti: Alee stammt aus
Algerien und lebt in der Bretagne, war früher
im Hip Hop zu Hause und schreibt heute Chansons.
Yeti ist Holländerin und lebt im Languedoc,
war Designerin und heute schräge Akkordeon-Chanteuse.
22. September – Thibaut Derien: Seine Chansons
atmen den Geist der grossen Vorbilder aus
den verrauchten Cabarets der Rive Gauche der
50er- Jahre. Chansons, wie sie Brel oder Gainsburg
sangen.
23. September – Zedrus: Der Romand mit der
wohl spitzigsten Dichter-Feder der welschen
Chanson-Szene, das ist seine Brassens-Seite.
Aussicht auf einen provokativen, rockigen
Dichterabend.
24. September – HK & Les Saltimbanks: Sechs
Musiker und ein Schauspieler, alle Secondos
aus dem Maghreb. Sie leben in Roubaix und liefern
eine dynamische Mischung aus Hip Hop,
Reggae, Chanson und algerischer Folkmusik.
25. September – Coup d’Marron: Intensiver
Rock-Folk aus La Rochelle. Als Ulrich Schuwey
die Band in einer kleinen überfüllten Bar in
Genf sah, war ihm klar, dass er sie nach Zürich
holen musste.
26. September – Joseph Edgar: Er ist Kanadier,
spricht französisch und stammt nicht aus Québec.
Weiter östlich leben die Acadiens. Sie haben
ihre eigene Geschichte, spielen echten Folk-
Country und singen in urchigem Französisch.
Die Bar des Festivals Man glaubt sich im Süden
Frankreichs. Mittlerweile ist die Bar des
Festivals zum Treffpunkt vor und nach dem
Spektakel geworden, bei schönem Wetter auch
draussen. Sie öffnet immer eine Stunde vor der
Vorstellung. (kb)
Theater Stok, 21. bis 26. September.
Tickets www.chansonsenstok.ch
oder 079 422 22 36 en français
und 079 401 87 59 auf deutsch.
Ein schöner Fremder
taucht auf.
Orpheus Descending – das
frühe Drama von Tennessee
Williams.
Im kleinen Bäckerladen am Highway scheint
das Leben stehen geblieben zu sein. Bloss noch
etwas Klatsch und üble Nachrede. Lady, die schöne
Ladenbesitzerin, muss ihren verbitterten
und todkranken Mann betreuen, der damals aus
Rache Feuer gelegt hat im Weinberg von Ladys
Vater, der dabei ums Leben kam.
Dann, plötzlich, ist er da – ein schöner Fremde
in einer Jacke aus Schlangenhaut – wild und unberechenbar.
Wie Orpheus in die Unterwelt tritt
der junge Musiker Val über die Schwelle von
Ladys Laden. Von diesem Moment an dreht sich
alles um ihn. Caroline, eine exaltierte Schlampe,
verfolgt ihn hartnäckig. Vee, die Frau des
Sheriffs, zeigt ihm, und nur ihm, ihre Gemälde
und erzählt von ihren geheimsten Wünschen.
Und selbst Lady, die ihn einstellt, hält sich offensichtlich
lieber in seiner Nähe auf als im ersten
Stock, bei ihrem sterbenden Ehemann. Doch
Val, der Künstler, bleibt in dem amerikanischen
Provinznest ein Fremder und die Männer rotten
sich zusammen, um den unerwünschten Rivalen
zu vertreiben.
Orpheus Descending – ein Kampf zwischen Gut
und Böse – von Tennessee Williams wurde mit
Marlon Brando und Anna Magnani verfilmt:
«Der Mann mit der Schlangenhaut». Der junge
Williams war da bereits der grosse Geschichtenerzähler
und Menschen-Schilderer, den man
von späteren Stücken wie «Endstation Sehnsucht»
kennt. (kb)
Theater Basel. Premiere am 18. September
Tickets: 061 295 11 33 oder
billettkasse@theater-basel.ch
39
Musik CRUISER Edition September 2010
Hurts
Happiness
Wie viele Achtziger-Revivals
mussten wir über uns ergehen
lassen, bis wir endlich
an diesem Punkt waren? Rezyklierte
Discobeats und abgekupferte
Melodien ohne
Ende sind nach wie vor an
der Tagesordnung. Das Manchester Duo Hurts
haucht nun endlich einer anderen Stilrichtung
der Achtziger neues Leben ein, dem New Wave,
in Anleihe an OMD, Human League, Erasure
oder die frühen Depeche Mode. Hurts wird allgemein
als The Next Big Thing gehandelt.
Bereits die im Radio rauf- und runtergespiel te
Single-Auskopplung «Wonderful Life» war eine
ganz grosse Ohrwurm-Nummer und setzte die
Messlatte und die Erwartungen hoch an. Mit ihrem
ersten Album erfüllen Sänger Theo Hutchcraft
und Keyboarder Adam Anderson diese
nun locker. Der Scheitel sitzt perfekt und die
Melancholie tief. Cool gestylter Synthie-Pop mit
Pomp und Pathos, mit einsamen Klaviertupfern
und bombastischen Chor-Passagen. Eine wegweisende
Platte, die bestimmt noch für viel Gesprächsstoff
sorgen wird. Sie ist vollgepackt mit
Déjà-vu-Momenten und doch ganz in der heutigen
Zeit angekommen, jeder Retro-Moment
hat einen modernen Dreh. Neben perfekten
New-Wave-Dancesongs überzeugen vor allem
auch die düsteren Balladen mit grossen Gesten
und kleinen Raffinessen, «Illuminated» etwa
ist schlicht ein Meisterstück, wie man es schon
lange nicht mehr gehört hat. Kein Wunder also,
dass den beiden derzeit von der Blogger-Szene
bis zur Modewelt alle zu Füssen liegen. Bleibt
nur zu hoffen, dass die lockere Coolness den
ganzen ersten Hype unbeschadet überstehen
wird…
Angeblich sollen Hurts auch live ein besonderes
Erlebnis sein. Wer sich davon überzeugen
will, muss sich wohl ziemlich schnell Tickets
sichern für den Gig am 23.10. in der Härterei
Zürich. (rg)
Westbam ***
A Love Story 89-10
Ein Techno-König zieht Bilanz und präsentiert gekonnt
gemixte 21 Jahre seines Schaffens. Bereits vor
dem Duisburg-Drama und dem definitiven Aus kündigte
DJ Westbam in fast prophetischer weise an, dies
werde seine letzte Love Parade sein. Als Pionier und
Aushängeschild einer immer wieder totgesagten und
doch nach wie vor lebendigen Stilrichtung zeigt er hier auf 3 CDs ein
breites Spektrum, von klassischen Techno-Hymnen wie etwa dem mit
Dr. Motte produzierten «Sunshine» von 1997 bis zu neuen Tracks wie dem
Oasis-inspirierten und versöhnlich stimmenden «Don’t Look Back in Anger»
oder Titeln von Marusha und Moguai. Ein pulsierender Querschnitt
durch eine bewegte Zeit, die mit ihrer Spass-Attitüde und dem simplen
bumm-bumm-mzz-mzz-Sound schon jetzt weit weg scheint und doch die
elektronische Musik zweier Dekaden massgeblich geprägt hat. Westbam
hat den richtigen Zeitpunkt gefunden für sein umfangreiches Resümee.
Ein Zeitdokument, das zumindest ins Regal jedes nostalgischen Ravers
gehört. (rg)
Cœur de Pirate ****
Cœur de Pirate
Seit 42 Wochen tummelt sich das Album bereits in den
hinteren Rängen der Charts und wird nun mit einem
Bonustrack neu aufgelegt. Höchste Zeit für alle, die es
noch nicht kennen. Die Kanadierin Béatrice Martin
präsentiert hier chansongewordene Sommerträume,
im Fahrwasser von Amélie, Brel und Bruni, und doch
mit einer ganz eigenen geheimnisvollen Schattierung. Kindliche Stimme,
niedliches Gesicht, erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass
ihre Arme von Handgelenk bis Schulter tätowiert sind, und genauso
sind ihre Lieder. Scheinbar naiv und simpel, aber mit Piratenherz und
der Absicht, über den Horizont hinauszusegeln, gehen sie tief unter die
Haut. Mit ihrem mädchenhaften Charme erinnert Béatrice an Vanessa
Paradis, singt schaukelnde Walzer und bewegende Balladen und bringt
zuckersüsse Sommererinnerungen auf dem Plattenteller nochmals zum
Schmelzen. Sie streift alles, was in der Francopop-Szene gerade hip ist
und behält trotzdem in jedem Chanson gerade noch knapp den eigenen
Charakter. (rg)
40
CRUISER Edition September 2010
Film
A Love to Hide
Drama
Mit «A Love To Hide» schuf
Regisseur Christian Faure
einen Film, der die Nazi-
Gräuel taten an Schwulen
thematisiert. Vielleicht ist
dieser Film sogar «Schindlers
Liste» für die Gay-Community.
Ganz in der Tradition
des Klassikers «Bent»,
jedoch weniger symbolisch, dafür umso spannender.
Die Geschichte spielt 1942 in Paris. Phi-
lippe und Jean sind ein schwules Liebespaar,
bislang unentdeckt von den Nazis sowie von
der eigenen Familie. Philippe selbst arbeitet für
die Resistance, während Jean ein Reinigungsgeschäft
führt. Beide hüten ein weiteres Geheimnis,
indem sie der Jüdin Sara, Jeans erster
Liebe, zu einer neuen Identität verhelfen. Das
Unheil nimmt seinen Lauf, als sich Jeans Bruder
Jacques, ein Ex-Sträfling, in Sara verliebt.
Die erhoffte Romanze schlägt fehl und Jacques,
mittlerweile informiert über die Homosexualität
seines Bruders, kollaboriert aus Bitterkeit
mit den Nazis, welche Jean verhaften. In der
Haft wird dieser beschuldigt, eine Affäre mit
einem Offizier zu haben. Diese Lüge führt Jean
direkt in ein KZ nach Deutschland … Faures
Film ist eine erschütternde Aufarbeitung des
Nazi-Regimes im besetzten Frankreich. Nach
Informationen des US Holocaust Memorial wurden
mehr als 100‘000 Homosexuelle verhaftet,
an die 20‘000 kamen dabei ums Leben. (dd)
The Ghostwriter ****
Thriller
Roman Polanskis jüngster Film wird wohl vor allem in
Erinnerung bleiben, weil der Regisseur während der
Premiere hinter schwedischen Gardinen sass bzw. in
einem Schweizer Chalet. Die Gründe dafür sind hinreichend
bekannt. Äusserst schade, denn The Ghostwriter
ist ein meisterhaft inszenierter Thriller mit
einer eigenen, bedrückenden Stimmung. Zur Story:
Der ehemalige britische Premierminister Adam Lang
(Pierce Brosnan) verfasst seine Memoiren mit Hilfe
eines sogenannten Ghostwriters (Ewan McGregor). In einem abgelegenen
Haus am Meer, zusammen mit Lang und dessen Entourage, machte sich
der Ghostwriter ans Werk. Dabei findet er durch Zufall das Skript der
Memoiren, welche sein verstorbener Vorgänger verfasst hat. Schon bald
findet sich auch der neue Ghostwriter mit Tatsachen konfrontiert, die
ihn in Lebensgefahr bringen. Trotz des Skandals um Polanski erhielt der
Film an der Berlinale den Silbernen Bären für die Beste Regie. (DD)
Feuille ****
The Fall
Weibliche Homosexualität fristet in Filmen oft ein
wenig dramatisches Dasein. Nicht so in diesem chinesischen
Kunststück. Die Malerin Meihua kommt von
den südlichen Ausläufern des Jangtsekiang nach Paris,
um Kunst zu studieren. Dort trifft sie auf Stephanie,
ihres Zeichens eine erfolgreiche Fotografin. Beide denken
ähnlich über Kunst und so werden sie schnell zu
Freundinnen. Nicht nur, denn intensive physische Attraktion
spielt auch eine Rolle. Zärtlich nennt Meihua
ihre Freundin von nun an «Feuille». So zwingt die Liebe beide Frauen, ihr
Leben zu überdenken. Als Meihua jedoch versucht, «Feuille» als ihre grosse
Liebe ebenso selbstverständlich zu akzeptieren, wie es Stephanie tut,
scheitert sie daran. Denn ihre Familie, Freunde, wie auch die Gesellschaft
stellen sich ihr entgegen. Regisseurin Youxin Yang schuf einen Film über
die Akzeptanz lesbischer Liebe in verschiedenen Kulturen – und wurde
weltweit mit Auszeichnungen überhäuft. (dd)
41
Reisen CRUISER Edition September 2010
Das Palazzina
Grassi in Venedig
Philippe Starcks erstes Hotel in
Venedig ist nicht nur für Design
-Fans eine Augenweide.
Von Branko B. Gabriel
Hinter einer schweren Tür direkt
am venezianischen Canale
Grande, nur durch einen
stilisierten Bullenkopf erkennbar,
versteckt sich eine magische
Welt aus Spiegeln,
Glas-Skulpturen und Antiquitäten
– das Palazzina Grassi.
© DesignHotels.com
Das vor kurzem eröffnete Hotel ist Philippe
Starcks erstes Haus in Italien. Der Hotelier
Emanuele Garosci gab der französischen Design-Ikone
den Auftrag, ein phantasievolles
Fünf-Sterne-Hotel mit 16 Zimmern und sechs
Apartment-Suiten, einem Privatclub und einem
edlen Restaurant zu kreieren. Das Kunststück
gelang – der ehemalige Stadtpalast aus dem
16. Jahrhundert fängt den Charme, die Magie
und die Schönheit der Lagunenstadt ein und
verwandelt Gäste in «Venezianer auf Zeit». Das
Ergebnis ist ein luxuriöses Hotel im Herzen der
Stadt, das die Aura und den Charme eines venezianischen
Adelspalastes bewahrt hat.
Das Erlebnis
Besucher, die gleich zu Beginn ein authentisches
Venedig-Erlebnis geniessen möchten, werden in
einem Celli-Boot aus dem Jahr 1960 abgeholt,
das direkt vor dem Privatsteg des Hotels anlegt.
Wer lieber auf festem Boden anreisen möchte,
kann den Strasseneingang des Hotels gegenüber
des Canale Grande nehmen. Breite Gänge,
grosse, farbige Teppiche und freiliegende venezianische
Ziegelsteine schaffen ein abwechslungsreiches
Interieur. Im gesamten Hotel sind
wertvolle Bücher, antike Gegenstände und einzigartige
Kunstwerke ausgestellt. Das Hotel
stellt alles Gewohnte auf den Kopf: Frühstück
wird ganztägig überall im Haus serviert und
anstatt an der Rezeption erfolgt der Check-In
bereits auf dem Boot oder im Zimmer.
Die Zimmer
Die Zimmer mit Blick auf Venedigs Dächer sind
mit riesigen indirekt beleuchteten Spiegeln,
Böden aus venezianischem Holz, Badezimmern
aus natürlichem Stein und massgefertigten Möbeln
ausgestattet. In den Apartment-Suiten befinden
sich die Betten in der Mitte des Raums
und sind von transparenten Garderoben aus
Glas, weichen Teppichen und Couchtischen aus
Stahl und Mondstein-Onyx umgeben. Luxus
pur!
Essen & Trinken
Mit dem PG’s Restaurant & Bar im Erdgeschoss
gelang Starck eine perfekte Verbindung von
Kunst, Design und Genuss. Zwei sieben Meter
lange monolithische Festtafeln, eine aus Marmor
und die andere aus verspiegeltem Glas,
dominieren den Raum. Die offene Show-Küche
und die Bar sind eine moderne Interpretation
der traditionellen venezianischen «Osteria»,
ein beliebter Treffpunkt für Gespräche und italienische
Köstlichkeiten. Im G Club, dem Privatclub
des Hotels, kann man mit Blick auf den
Canale Grande speisen oder einen Drink an der
Bar nehmen, die mit rotem, gelbem und silbernem
Muranoglas verziert ist.
Die Lage
Palazzina Grassi liegt im Zentrum Venedigs,
direkt neben dem Palazzo Grassi am Canale
Grande. Das Hotel ist in einem ehemaligen
Stadtpalast aus dem 16. Jahrhundert untergebracht,
in dem früher Adelige wohnten. Die
wichtigsten Museen und Kunstgalerien, wie
die Guggenheim Collection oder die Galleria
dell’Accademia, sind zu Fuss erreichbar.
www.designhotels.com/palazzinagrassi
42
CRUISER Edition September 2010
Buch
Fratze
«Bonnie & Clyde» im Stil einer
VOGUE-Sonderausgabe
Shannon McFarland ist das begehrteste Objekt
der amerikanischen Fashion-Industrie. Nach
einem schlimmen Unfall muss die Prima Donna
ihren «American Dream» von Ruhm und
Schönheit endgültig an den Nagel hängen, da
sie fortan mit einem komplett entstellten Gesicht
wird leben müssen. Im Hospital führt sie
das Schicksal mit der charismatischen Drag
Queen Brandy Alexander zusammen. Gemeinsam
setzen sie als eine Art Re-Inkarnation von
Bonnie & Clyde alles daran, den Täter, der Shannon
kurzerhand den Unterkiefer weggeschossen
hat, kalt zu machen. Die Odyssee von Brandy
Alexander und Shannon erzählt Star-Autor
Chuck Palahniuk («Fight Club») wie ein rasanter
James-Bond-Streifen und illustriert sie wie ein
exzentrisches Modemagazin. Die schamlose
Ekel-Ästhetik und zahlreiche anrüchige Szenarien
prädestinierten «Fratze» um die Jahrtausendwende
zum Skandal-Roman der amerikanischen
Postmoderne. Ein herrlich skurriles
Stück moderne Literatur, das bis zur letzten Seite
immer wieder mit schlagartigen Wendungen
überrascht und mit eingeflochtenem Fachwissen
über Pharmazeutik und Chirurgie zu beeindrucken
weiss. (M.P.I.)
Chuck Palahniuk, Fratze
Goldmann Verlag, München
Heisser Sommer
Ein Trip durch Manhattan mit
sexy Jungs
Zwischen Strassenstaub und Graffitis zeigt uns
Paul Reitz sportliche, schlanke und durchtrainierte
Männer, die uns in Atem halten. Eine
Welt vollkommener männlicher Schönheit
präsentiert sich in diesem Bildband. Die faszinierende
Grossstadt ist die Kulisse für die aussergewöhnlichen
Bilder des Fotografen und
gleichzeitig der Kontrast zur Präsenz seiner
Models. Weitere Inszenierungen oder Settings
braucht es nicht. Die Jungs suchen den direkten
Kontakt mit dem Betrachter, spielen ein wenig
mit ihm, selbstbewusst und lasziv. Reitz kreiert
Bilder von ausserordentlicher Intimität. Er
weiss, wie er seine Models dazu bringen kann,
vor der Kamera ganz sich selbst und natürlich
zu sein. Und – heute nicht selbstverständlich –
die meisten Jungs behalten ihre Hosen an.
Dennoch oder vielleicht gerade deswegen schaffen
es seine Bilder, dem breiten Feld erotischer
Fotografie eine neue, eigenständige Facette abzugewinnen.
Das Buch ist mehr als eine Sammlung
guter Fotografien – es ist eine sensible, maskuline
und ewig verführerische Liebeserklärung
an die natürliche Schönheit junger Männer. Und
man fragt sich, wo er eigentlich all die unglaublich
gut aussehenden Männer auftreibt.
Paul Reitz, der Berufsfotograf, lebt und arbeitet
seit 23 Jahren in New York City. Schwerpunkt
seiner Aufnahmen sind dramatisch inszenierte
Bilder von jungen Männern mit guten Körpern.
Von Männer-Model-Agenturen wird er immer
wieder angefragt für neue frische Gesichter. Er
beobachtet stets auch seine Kollegen und ist ein
grosser Bewunderer des Fotografen und Filmers
John Waters (Hairspray, 1988, mit der legendären
Divine). «Wenn ich ein paar Tage nicht fotografiere,
so nagt es an mir. Ich arbeite auf einer
philosophischen Ebene – ich will der Welt zeigen,
dass Männer schön sind. Solche, die dich
atemlos machen, wenn du ihnen in der Strasse
begegnest – machmal sind es die Augen, der Körper
oder ein exotischer Gesichtszug.» (kb)
Paul Reitz. Boys in the City
Bruno Gmünder Verlag, Berlin
Flug der Pelikane
Ein Stück Amerika aus der
Perspektive eines jungen
Deutschen
Die prägnanten Kindheitserinnerungen an Onkel
Jimmy führen Anton nach Amerika. «Wenn
du mal gar nicht weisst, was du machen sollst,
dann wartet hier immer ein Bett für dich. Und
ein Job – Pfannkuchen machen. In der 22sten
Strasse essen die Leute richtig viele Pfannkuchen»,
so der Wortlaut des werten Onkels. Genervt
von seiner Freundin Eleanor und der
Arbeit als Zivildienstleistender, packt Anton
schliesslich seine Sachen und fliegt nach New
York zu Jimmy. Dort, inmitten des Big Apple,
sucht ihn die Geschichte der Gefängnisinsel
Alcatraz heim. Die Begegnungen mit den faszinierenden
Persönlichkeiten aus Jimmys Alltag
lassen Anton in die Vergangenheit amerikanischer
Geschichte abtauchen. Auch nach
10 Jahren Schriftstellerei (sein Debut-Roman
«Crazy» erschien 1999) hat der deutsche Autor
Benjamin Lebert, Gründungsmitglied des Lübecker
Literaturtreffens, kein bisschen an seinem
jugendlichen, leicht saloppen Schreibstil
eingebüsst. In «Flug der Pelikane» verarbeitet
Lebert seine Faszination für Amerika und flechtet
historische Tatsachen und erzählerische Elemente
gekonnt ineinander. (M.P.I.)
Benjamin Lebert, Flug der Pelikane
KiWi Verlag, Köln
43
Gesundheit CRUISER Edition September 2010
Teste dich und deine
Sommerliebe!
Die Aktion BOX-STOP wird bis
Ende September verlängert
Pressetext Aids-Hilfe Schweiz
Wenn die Ferienromanze zur
Beziehung avanciert, erfreuen
sich beide auch im Bett darüber.
Regelmässiger Sex ist
toll – aber sicher soll er sein!
Die BOX-STOP Aktion «2-für-1»
ist auch im September gültig.
Eine Chance also, sich und die
Sommerliebe auf HIV testen
zu lassen. Schliesslich lautet
das Motto: Erst checken, dann
bumsen!
GAY-BOX, die neue Präventionswebseite der
Aids-Hilfe Schweiz, präsentiert seit Juni die
neue Kampagne BOX-STOP. Diese richtet ihren
Fokus auf schwule Paare. Und da sich viele Paare
gerade in der Sommerzeit kennen und lieben
lernen, soll dies nicht ignoriert werden. Gerade
in einer jungen Beziehung wird selten über HIV
gesprochen. Das Herz siegt über den Verstand.
Schnell können dabei die Safer-Sex-Regeln vergessen
gehen. Und so geschehen HIV-Infektionen
im trauten Glück zu zweit. Ein Souvenir
des Sommers, auf das man(n) verzichten kann.
Die Fakten sprechen für sich: Die Studie «Gay
Survey» hat ergeben, dass vier von zehn Befragten,
welche in einer Beziehung leben, den
HIV-Status ihres Partners nicht kennen. Rund
ein Drittel aller HIV-Infektionen geschehen weiter
in festen Partnerschaften. Deswegen wird
zum BOX-STOP aufgerufen: «Erst checken, dann
bumsen», so lautet das Motto.
Die Aids-Hilfe Schweiz erinnert mit der Kampagne
BOX-STOP daran, dass ein HIV-Test sein
muss, bevor auf den Gummi verzichtet wird.
Mit einem BOX-STOP-Gutschein für zwei HIV-
Tests zum Preis von einem, welcher als PDF-
Datei auf www.gay-box.ch erhältlich ist, kann
sich der Partner kostenlos mittesten und beraten
lassen.
Heute muss nicht mehr in jedem Fall drei Monate
auf ein Testresultat gewartet werden. Eine
HIV-Infektion kann zwar nach wie vor erst
nach 12 Wochen ganz sicher ausgeschlossen
werden. Der neue HIV-Kombinationstest kann
aber in vielen Fällen bereits zwei Wochen nach
einer Risikosituation feststellen, ob eine HIV-
Infektion erfolgt ist. Machen feste Paare zu
zweit den Test, so kennen sie den Status des
Partners vor drei Monaten ganz sicher. Sind
beide HIV-negativ, können sie zusammen mit
dem Berater aufgrund der individuellen Situation
einschätzen, ob und wann sie auf Safer
Sex verzichten wollen und ob ein Restrisiko
bestehen bleibt.
Die Aktion BOX-STOP dauert bis zum 30. September
2010. Ein BOX-STOP kann in den Checkpoints
oder in einer ausgewählten Teststelle eingelegt
werden. Für Paare, die ihren HIV-Status
nicht kennen, weil sie erst seit kurzem zusammen
sind, oder solche, welche sich länger nicht
mehr haben testen lassen, ist es also allerhöchste
Eisenbahn, sich gegenseitig mit einem HIV-
Test abzusichern. Erst checken, dann bumsen
– ganz einfach!
Die 2-für-1 Gutscheine sind einlösbar bei den
Checkpoints Zürich & Genf, sowie in weiteren
Teststellen landesweit, deren Adressen
ab Juni auf www.gay-box.ch zu finden sind.
44
CRUISER Edition September 2010
Beratung
0848 80 50 80
RainbowLine
LesBiSchwulTrans-Beratung
Meldestelle für homophobe Gewalt
Liebe Rainbowline
Ich habe etwas erlebt, das mir sehr peinlich ist. Deshalb weiss ich nicht,
an wen ich mich überhaupt wenden kann. Vor ein paar Tagen bin ich in
der Nacht cruisen gegangen. Ein heisser Mann hat mich angesprochen,
und wir sind in den Büschen verschwunden. Als wir fertig waren, wechselte
seine Stimme, und er wollte von mir alles Bargeld. Ich war etwas
perplex und sagte, dass er das am Anfang sagen müsste, denn ich würde
überhaupt nicht auf Sex gegen Geld stehen. Er wurde laut und drohte mir,
dass er ganz brutal werden könne, das sei sein Ruf hier. Er beschimpfte
mich als Sauschwuchtel. Ich begann vor lauter Angst loszurennen, er verfolgte
mich, stellte mir ein Bein, und wir fielen beide hin. Superschnell
war ich wieder auf den Beinen und rannte davon. Glücklicherweise ist er
mir nicht gefolgt und mir ist nichts passiert.
Irgendwie belastet mich der Vorfall. Ich merke, dass ich sehr angespannt
bin, wenn ich am Abend alleine unterwegs bin. Ich erwache in der Nacht
regelmässig, weiss aber nicht wieso. Was soll ich bloss tun?
Lukas, 29
Lieber Lukas
Ich kann gut verstehen, dass dich ein solcher Vorfall belastet. Wenn jemand
eine derartige Bedrohung erlebt, kann sich das traumatisch auf
den Körper und die Psyche auswirken. Deshalb ist es super, dass du dich
ernst nimmst und über dein Erlebtes zu sprechen beginnst. Bei uns haben
sich schon einige Männer mit ähnlichen Erfahrungen gemeldet.
Sie beschreiben wie du, dass sie bedroht worden sind und sich später im
Leben nicht mehr sicher fühlten. Von Angst alleine unterwegs zu sein,
Schlafstörungen und Albträumen erzählten uns fast alle. Es war ihnen
oft auch zu peinlich zur Polizei zu gehen, weil sie sich schuldig fühlten,
etwas Verbotenes gemacht zu haben.
Lukas, dir wurde Unrecht getan. Du bist bedroht worden und konntest
dich zum Glück effizient selbst wehren – der Täter hat das Gesetz gebrochen
und damit deine Integrität verletzt. Ob Cruisen im Park jetzt moralisch
verwerflich ist oder nicht, spielt da weniger eine Rolle. Vielleicht
spielt die Moral nur dort ihr Unwesen, wo sie dich behindert, für deine
Rechte und deine Sicherheit einzustehen.
Ich rate dir, dass du zur Polizei gehst und eine Anzeige machst. Jemand der
so dreist ist und homophobe Gewalt ausübt, wird das sicher wieder jemandem
antun. Wenn die Polizei ihn zur Rechenschaft ziehen kann, wird er und
wahrscheinlich auch andere zu spüren bekommen, dass ein solches Verhalten
von niemandem toleriert wird. Vielleicht ermutigt es dich, eine Anzeige
zu machen, wenn du damit weitere Menschen schützen kannst. Pinkcross
bietet dir auch eine Begleitung zur Polizei an. In Begleitung ist der Schritt
zur Anzeige einfacher. Es gibt auch die Möglichkeit sich an die Infostelle der
Stadtpolizei Zürich zu wenden. Dort arbeiten sensibilisierte PolizistInnen.
Wenn sich deine Ängste und Schlafstörungen zunehmend beschränkend
auf dein Leben auswirken, kann es sinnvoll sein, diese therapeutisch aufzulösen.
Melde dich doch für Adressen bei uns.
Wir wünschen dir viel Mut, den nächsten Schritt zu gehen, um dich wieder
sicher in deinem Leben zu fühlen.
Dein Rainbowline Team.
Für deine Fragen melde dich doch bei uns unter: www.rainbowline.ch
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45
Gesundheit CRUISER Edition September 2010
Hildegard
Hysterisch oder
schon paranoid?
Es ist ja mit der psychischen Gesundheit ein
bisschen wie mit den Fussnägeln: Der Zugang ist
eher schwierig und ihre Pflege selten No.1 auf
der To-Do-List. Aber so wie die Zehennägel spätestens
dann unsere Aufmerksamkeit erheischen,
wenn sie in jede Socke vorne ein Atemloch
schneiden, so kann sich auch die psychische
Befindlichkeit plötzlich ziemlich präsidial ins
Bewusstsein rücken. Sei es, dass die Stimmung
auf einmal länger als gewohnt in einer Talsohle
herummäandert, oder sei es, dass am Abend
nicht einmal der Joint den erwünschten Schlaf
bringt – um lediglich ein paar harmlose Symptome
zu nennen.
Wer sich vom schönen Schein der schwulen
Szene nicht blenden lässt, findet dort über kurz
oder lang auch sie: Schwule und bisexuelle
Männer, die mit psychischen Problemen
zu kämpfen haben. Die Studie Geneva
Gay Men’s Health Project kommt zu
einem erstaunlichen Ergebnis: Homosexuelle
Männer leiden deutlich
stärker an Depressionen,
Angst- und Zwangsstörungen
als ihre heterosexuellen Kollegen.
So erstaunlich zwar
auch nicht, wenn man bedenkt,
wie belastend der
Druck sein kann, als «Abweichler»
von der gesellschaftlichen
Norm aufzuwachsen
und zu leben.
Natürlich ist nicht eine
Mehrheit der Szene davon
betroffen – dennoch trifft
es vielleicht mehr, als uns
bewusst ist. Homosexuelle
Männer mit psychischen Störungen:
Ein Thema, mit dem
die Betroffenen nur schwer und
kaum offen umgehen können. Denn immerhin:
Ein Mann ist ein Mann. Mal geht’s besser und
mal geht’s halt eben schlechter. Ein Mann muss
ja nicht immer gleich jede stimmungsmässige
Mäusescheisse problematisieren.
Und gleichzeitig verlangt der Job von einem,
dass man jeden Morgen pünktlich, fit und
freundlich aus dem Poloshirt schaut. Je schneller
sich die Hamsterräder drehen, umso mehr
Menschen reagieren mit Störungen. Die Zahl
der psychischen Erkrankungen hat in den letzten
Jahren stark zugenommen und im Grunde
genommen ist es wohl eher ein Zeichen bester
Gesundheit, wenn die Psyche bei Belastungen
reagiert. Was aber mache ich mit meinen komischen
Gefühlen? Was mache ich mit meinen
immer wiederkehrenden Zwangsgedanken
oder meinen plötzlichen Schweissausbrüchen
in der Migros? Mit wem soll ich darüber reden,
wem vertrauen? Steigere ich mich in etwas rein?
Bin ich noch hysterisch oder schon paranoid?
Wie hält man es zu Hause mit einem depressiven
Trauerklos aus?
Mit queertalk reagiert Checkpoint Zürich in
Zusammenarbeit mit den HAZ und finanziert
durch die Aids-Hilfe Schweiz ab September
auf ein erwiesenes und breites Bedürfnis in
der Community. Angeboten wird eine niederschwellige
Erstberatung, ein Gespräch mit einer
schwulen Fachperson, die dir hilft, deine
Situation einzuschätzen, deine Gedanken zu
sortieren und, wenn nötig, weitere Schritte zu
planen. Anmelden kannst du dich für queertalk
beim Checkpoint Zürich.
Ruf an oder komm vorbei – weil es nicht nötig
ist, dass deine psychische Verfassung so daherkommt
wie diese Fussnägel da unten.
Es herzt euch
Eure Hildegard!
46
CRUISER Edition September 2010
Beratung
Ich habe ständig
eine Erektion!
Hallo Dr. Gay
Ich habe eine Frage, welche mir irgendwie peinlich
ist. Man würde sie wohl eher von einem Jugendlichen
erwarten, als von einem erwachsenen
Mann wie mir. Das Problem ist folgendes: Ich
habe ständig eine Erektion. Insbesondere dann,
wenn ich nach dem Sport in der Dusche stehe
und nicht alleine bin! Aber auch in der Sauna
oder beim Arzt. FKK mag ich auch sehr, aber da
liege ich praktisch nur auf dem Bauch rum. Wenn
mich die Situation jeweils erregen würde, könnte
ich es ja verstehen, aber das ist meist nicht der
Fall. Trotzdem hat mein Penis ein Eigenleben. Das
belastet mich ungemein. Was kann ich dagegen
tun? Gibt es Therapien in der Art?
Gruss, Leonard, 28
Lieber Leonard
Du bist längst nicht der einzige Mann, dessen Penis
auch im Erwachsenenalter ein Eigenleben an
den Tag legt. Ausserdem gibt es schon in deinem
Alter viele Männer, welche dich eher beneiden
würden, weil bei ihnen genau das Gegenteil der
Fall ist. Aber ich kann nachvollziehen, dass du
die Nicht-Kontrollierbarkeit einer Erektion als
störend empfindest. Eine mögliche Ursache ist,
dass die beschriebenen Situationen trotz deiner
Einschätzung für dich sexuell anregend sind.
Dies kann auch unbewusst der Fall sein, wäre
aber eigentlich ganz natürlich. Hier könnte es
helfen, wenn du dich beim Bemerken einer unerwünschten
Erektion nicht auf den Penis konzentrierst,
sondern an Dinge denkst, die für dich
besonders unerotisch sind (z.B. etwas Trauriges
oder Unappetitliches). Mit dieser Technik lässt
sich eine vermehrte Kontrolle über das Eigenleben
des Penis auch antrainieren. Therapien -
v.a. Psychotherapien - gegen Erektionsprobleme
gibt es (Kontaktadressen erhältst du über den
Vermittlungsdienst von www.medigay.ch). Diese
würde ich dir aber nur dann empfehlen, wenn
oben genannte Technik nicht anschlägt oder du
anfängst, für dich angenehme Aktivitäten (z.B.
Saunieren) aufzugeben. Denn: Erektionen sind
nichts Schlimmes, sondern zeigen in erster Linie,
dass deine körperlichen Funktionen absolut
in Ordnung sind.
Alles Gute, Dr. Gay
Nasse Unterhosen
wegen Lusttropfen?
Hallo Dr. Gay
Das Problem sind meine sogenannten Lusttropfen.
Schon immer hatte ich davon eine grosse
Menge, fand das auch selber gut und einige Part-
ner sowieso. Aber nun ist mir aufgefallen, dass
ich öfters auch welche vorfinde, wenn ich keine
Erregung habe. Eine Art Ausfluss, durchsichtig
und ein wenig klebrig. Deswegen ist meine Unterhose
immer nass. Ich dachte schon an eine Geschlechtskrankheit,
aber die klassischen Schmerzen
beim Pinkeln habe ich nicht. Woran könnte
es liegen, dass mein Penis so viel tropft?
Gruss, Roger, 34
Lieber Roger
Lusttropfen sind etwas völlig normales und die
Menge kann interindividuell sehr unterschiedlich
sein: Einige Männer haben fast keine, andere
wiederum sehr viel. Du schreibst, dass du
schon immer viel Lusttropfen hattest. Vielleicht
ist dir auch erst in letzter Zeit aufgefallen, dass
deine Unterhosen dabei nass werden? Um ganz
sicher zu gehen, dass es sich nicht um eine sexuell
übertragbare Krankheit (STD) oder eine andere
Infektion handelt, empfehle ich dir einen Arzt
zu konsultieren (bei Infektionen der Harnröhre
kann es auch zu Ausfluss ohne Schmerzen beim
Pinkeln kommen). Empfehlen kann ich dir dafür
den Checkpoint Zürich, falls du in dieser Region
wohnst. Dort kannst du dich unkompliziert und
schwulenfreundlich auf STDs untersuchen lassen.
Weitere Adressen für schwulenfreundliche
Ärzte erhältst du auf www.pinkcross.ch (Pink
Guide) oder über den Vermittlungsdienst von
www.medigay.ch.
Alles Gute, Dr. Gay
Wie wär’s, wenn
wir mal in
der Schweiz …
Ja, da war ich an einer Sitzung, habe eigentlich an all die Dinge gedacht,
die zu besprechen waren, als zum Schluss Uwe Splittdorf (Geschäftsführer
von Pink Cross) anmerkte: «Wir wollen bei einem Dinner anlässlich der
EuroPride auf der Schweizer Botschaft in Warschau mit unserer Präsenz für
die Rechte von Schwulen und Lesben einstehen. Es wäre schön, wenn auch
jemand von VEGAS dabei sein könnte.» Nachdem einige Details geklärt waren,
habe ich meine Zusage gegeben und die Reise für meinen Freund und
mich gebucht, damit wir VEGAS in Warschau vertreten können. Alles auf
eigene Kosten notabene.
Das Wochenende kam, und wir fuhren mit einem Taxi zum Empfang der
Schweizer Botschaft. Hier musste ich feststellen, obschon ich bereits sieben
Jahre VEGAS präsidiere, das ich nur einen Bruchteil der Leute der schwul-/
lesbischen Organisationen der Schweiz kenne. Ich führte an jenem Abend
viele Gespräche, hörte von den Anliegen der einzelnen Organisationen und
deren Problemen. Am Samstag gingen wir gemeinsam zum Pride-Umzug.
Polizei mit Wasserwerfer, mit gepanzerten Fahrzeugen, zu Fuss, zu Ross
und auf Motorrädern, in Uniform oder nur mit einer Überziehweste. Polizei,
die für uns den Weg säumte und uns schützte. Wir hörten von vier
Gegendemonstrationen. Für die Pride waren zwischen 2000 und 3000 Polizisten
anwesend.
Wir trampelten also – bei 41 Grad Hitze – die Route entlang als Demonstranten
für gleiche Rechte von Schwulen und Lesben in Polen, eingezäunt
von der beschützenden Polizei. Für mich ein eindrücklicher und denkwürdiger
Anlass. Doch ich war froh, konnte ich mit meiner Wenigkeit mithelfen,
die Masse zu vergrössern und aus Überzeugung für die Rechte in Polen
zu demonstrieren.
In vielen Gesprächen gingen mir jedoch eine Menge Gedanken zum schwul-/
lesbischen Leben in der Schweiz durch den Kopf. Ich kam zum Schluss, dass
wir in der Schweiz zwar viele Organisationen und Vereine haben. Dennoch
kämpft jeder eigentlich nur für seine Belange. Teilweise, und so musste ich
mich an diesem Wochenende belehren lassen, mit seinen Funktionären
eigennützig und / oder sogar in die eigene Tasche.
Diese Erkenntnis war für mich noch denkwürdiger, denn keiner von uns
ist besser als der andere. Jeder kann irgendetwas besser als ein anderer. Und
wir sollten nun doch mal so weit kommen, uns in der Schweiz zu vereinen,
zu vernetzen und am gleichen Strick zu ziehen. Uns für die gleichen Ziele
einzusetzen und dabei die privaten Vorteile ein wenig zu vergessen und
zurückzustellen.
Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam weiter kommen und viele Probleme
mit vereinten Kräften einfacher lösen könnten. Das Beste, es müssten nicht
mehr zwei das Gleiche tun und es würden so nötige Ressourcen frei, die wir
ja dringend gebrauchen könnten für die Rechte von Schwulen und Lesben
in der Schweiz.
Roger Markowitsch
47
Horoskop CRUISER Edition September 2010
WIDDER
Wenn der Widder vor Zorn entflammt, ist die Ursache dahinter
meist nicht so tragisch, wie man annimmt. Er reagiert auf die lustigsten
Missverständnisse oftmals ungehalten und humorlos,
weswegen er sich seiner Überlegenheit vergewissern muss. Am
besten einfach mal die Mutti vorbeischicken. Die weiss schon,
wie man den vermeintlichen Über-Mann wieder auf den Boden
der Tatsachen zurückholt.
STIER
Für den Stier gibt es zwei Dinge, für die es sich zu leben lohnt: Sex
und Essen. Ein intelligenter Stier erkennt deshalb schnell, wie
sich aus beidem Profit schlagen lässt. Eine besondere Sportart
müsste ihm nämlich speziell zusagen: Der Bettsport ist eigentlich
ideal, um überschüssige Pfunde nach dem Sündigen loszuwerden.
PowerPlate und Thera-Band können also demnächst
ausrangiert werden. Stattdessen kommt eine Liebesschaukel für
die sportliche Betätigung zum Einsatz.
ZWILLINGE
Wenn dein bester Freund liebestrunken von seinem neuen
Schwarm erzählt, möchtest du gleich wissen, wie der Sex war.
Du heulst zwar bei jeder simpel gestrickten Schnulze, deine
Kenntnisse über Empathie hast du dir jedoch aus dem Duden angeeignet.
Du lachst herzhaft – am liebsten über andere und am wenigsten
über dich. Du behauptest ausserdem, du seiest empfänglich
für Kritik (und meldest dich einfach wochenlang nicht mehr,
weil du so eingeschnappt bist). Und trotz all dem hältst du dich für
besonders einfühlsam und verständnisvoll. Träum weiter!
KREBS
Du bist süss, charmant, liebevoll und trotzdem unglaublich
penetrant, wenn man in dir falsche Hoffnungen weckt. Gegen
Kuscheln und sich liebhaben ist ja nichts einzuwenden, aber
bei deiner Nulltoleranz, was individuelle Freiheit betrifft, wird
einem Angst und Bang. Deine Anhänglichkeit ist auch wirklich
das einzig Bedrohliche an dir. Wenn du nicht im Suppenkessel
landen willst, lässt du jetzt auf der Stelle einfach mal los.
LÖWE
Dein Gebrüll ist schon längst nicht mehr das, was es einmal war.
Und erzählen tust du auch nichts Neues. Die Heldentaten aus dem
vergangenem Jahrhundert aufzutischen, ist bloss Ego-Recycling
auf unterstem Niveau und schützt vor müdem Lächeln nicht. Die
Leute haben dich schon längst durchschaut und klatschen müden
Beifall, während du eine One-Man-Show à la Max Frisch (Homo
faber) noch mit Überzeugung ins Unermessliche ausufern lässt.
JUNGFRAU
Die Jungfrau lädt zur Geburtstagsparty ein! Selbstverständlich
hast du bereits alles in die Wege geleitet, um den Sommer gebührend
zu verabschieden und stilvoll in dein nächstes Lebensjahr
überzutreten. Cocktails gibt’s auf deine Kosten, die Torte ist
ebenfalls selbst gebacken und für den subtil eingebauten
Geburtstags-Strip hast du bereits Monate zuvor ein Casting lanciert
und steckst noch mitten im Auswahlverfahren. Womöglich
schenkst du sogar jedem deiner Freunde eine Einladung mit
persönlicher Widmung (obwohl es sich eigentlich um deinen
Geburtstag handelt und du die Geschenke kriegen solltest).
Happy Birthday – du bist einfach der Beste!
WAAGE
Walk. Turn. Pose. Stop. Give ‘em what you got! Mr.Fabulous, ja das
bist du. Selbst mit ein paar Kilos zu viel auf den Rippen siehst du
in den richtigen Klamotten immer noch zum Anbeissen aus. Mit
Schirm, Charme und Melone schaffst du es nicht nur, optisch
einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, sondern trumpfst
auch noch mit deiner souveränen und angepassten Art auf.
Warum also immer noch single? Sicherlich hat es noch keiner
geschafft, dir ein paar Ecken und Kanten reinzuhauen.
SKORPION
Liest der Skorpion das «Blick am Abend»-Horoskop, so wird
er garantiert skeptisch, wenn er liest, dass er heute seinen
Traummann kennenlernen wird. Ein klärendes Gespräch
mit Monica Kissling bestätigt sein Misstrauen, denn Venus ist
schliesslich gerade ins neunte Haus übergetreten. Bestimmt ist
dem Skorpion auch schon aufgefallen, dass die Texte der «Blick
am Abend»-Astrologie von einem Computer ausgespuckt und
willkürlich irgendeinem Sternzeichen zugeordnet werden.
Das war seit dem Tag ja wohl sonnenklar, als derselbe Text auch
beim Zwilling abgedruckt wurde – und den mag er ja nun gar
nicht ausstehen!
SCHÜTZE
Dir sollte man besser keinen Heiratsantrag machen, denn du
rennst vor jeder Verbindlichkeit nur so davon. Bis der Tod uns
scheidet? Nein danke, dann soll das bitte sofort geschehen! Die
grosse weite Welt ist schliesslich dein Zuhause. Die eigenen vier
Wände wohl eher dein vorübergehender Aufenthaltsort. Nichts
ist so beflügelnd wie der Moment, wo sich das Blatt wieder dreht
und wendet. Denn dann bist du wieder auf und davon und hast
einmal mehr bewiesen, dass du für die Rolle der Braut, die sich
nicht traut, geboren wurdest.
STEINBOCK
Stur und überheblich sitzt du auf deinem Berg und pinkelst jedem
auf den Kopf, der an dir vorbeiläuft. Jemand passt dir nicht
in den Kram? Was kratzt dich das, denn du bist ja schliesslich dein
eigener Chef und unterliegst keinem anderen. Im Nationalpark
magst du vielleicht vor schiesswütigen Hobbyschützen sicher
sein, aber im richtigen Leben wirst du schnell genug feststellen
müssen, dass dir andere sehr wohl das Wasser reichen können.
WASSERMANN
Es ist Mitte Monat und dein Kontostand ist bereits unter die
Nullgrenze eingebrochen? Wen wundert das noch bei deinen
kostspieligen Aktionen? Ein extravagantes Candle-Light-Dinner
zu zweit war dir nicht prickelnd genug, daher hast du gleich deine
100 besten Freunde an den Tisch gebeten. Das neue Cabrio
gab’s nicht nur in klassischem schwarz, sondern auch noch im
trashigen 70’s-Design. Daher musstest du sie schliesslich beide
kaufen. Nein lieber Wassermann, wir wissen auch nicht, warum
das mit dir und den Finanzen einfach nicht klappen will.
FISCHE
Du träumst von ewiger Liebe, dem Weltfrieden und davon,
dass auf den Bäumen bald Geldscheine wachsen. Deine
Schöngeistigkeit ist bewundernswert, aber da du nicht der
nächste Bob Dylan bist, könntest du mal daran arbeiten, deine
weltfremden Hirngespinste auf realem Nährboden gedeihen zu
lassen. Und wo wir schon mal dabei sind: Deine Wohnung wird
vom Schöndenken auch nicht ordentlicher.
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Zürich
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Anlass Workers in Gear. Worker, Bauern,
Army (Yellow)
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle
(beim Letzipark). Party inklusive Afterhour,
welche zu unterschiedlichen Zeiten
beginnt und endet. MoonRage. Funky Goa
goes downStairs. DJs 5th Element, Dream,
José Parra & Scott Allen. Af-terhours ab 06h
bis 14h mit DJs Joe Ferretti, Tomi Gips &
Subsonic. Bei schlechtem Wetter openend
SO 29. August
Winterthur
10.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und Schwule
Sonntagsbrunch im Lokal Badgasse 8.
Anmeldung erforderlich über
www.badgasse8.ch
Zürich
08.20 HAZ Outdoor: Velotour ins Schwarzbubenland.
Treff Zürich HB um 08.20h Gleisanfang
Zug nach Basel, Abfahrt 08.34h.
Anmeldung und genaue Infos bis 23.8. über
www.haz.ch/outdooraktuell
19.00 Queer Gottesdienst:
Nicht nur für Lesben und Schwule. Kirche
St. Jakob, Stauffacherstr. 34
19.00 Sector c; Fetish Club: Zero – Sunday Nacked.
Fr. 12.– inkl. Eintritt Rage & Garderobe
20.00 Ladies Night im Adagio: Gotthardstr. 5
(Kongresshaus) Music by DJ X-Child
20.00 Sprit Bar: Erfrischend anders! Talacker 34.
Bis 29.8. nur bei schönem Wetter. Infos bei
zweifelhaftem Wetter www.sprit.ag Heute
zum letzten mal für diese Saison. Wir
sehen uns ab Juni 2011
CRUISER Edition September 2010
Agenda
22.30 A A A H !:
Marktgasse 14. Week2end DJ Mad House
MO 30. August
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ Qbass
DI 31. August
Zürich
12.00 Aidspfarramt Zürich: Universitätsstr. 42.
HIV-Mittagstreff. Infos 044 255 90 55
19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:
Trinken, essen, kennenlernen. Im Hot Pot
Café, Badenerstr. 138
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La Luna
September 2010
MI 01. Sept.
Zürich
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Goldies DJ Q-Bass
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Upspace
DO 02. Sept.
Winterthur
19.30 Badgasse 8: LesBiGay & Friends Treff im
Lokal Badgasse 8
Zürich
100804_1719_inserat_cruiser.ai 1 11.08.2010 09:45:11
19.30 Queer-Waves: für Lesben, Schwule,
Bisexuelle, Tansgender und Intersexuelle.
Tanze deinen Tanz! 5-Rhythemtanz nach
Gabrielle Roth für Queers mit Beatrice
Fischer. Eine Wohltat für Körper, Geist
und Seele. Keine Vorkenntnisse nötig.
Mitbringen: bequeme Kleidung und etwas
zu trinken. Getanzt wird barfuss oder in
leichten Tanzschuhen. Gemeinde-zentrum
Hottingen, Gemeindestr. 54. Fr. 25.–.
Info www.ibp-institut.ch, 052 319 40 44,
fischer.b1@bluewin.ch
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Prêt à danser?
DJ Marc S
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
Prêt à danser. DJ Groovemaster
FR 03. Sept.
Basel
20.00 «random». jongliert, getanzt, elektrisiert:
Ein humorvolles Aufeinandertreffen von
Körper, Tanz, Jonglage und elektronischer
Livemusik von und mit Jonas Althaus.
Premiere im Sudhaus Warteck pp, Burgweg 7.
Infos www.random3.net. Tickets 061 681 04 15.
Weitere Vorführungen 4. & 5.9., 10. bis 12.9.
22.00 Pink Friday@CU Club:
Steinentorstr. 35. DJ Peeza & Friends
Zürich
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Bootylicious.
RnB mit DJ Chris
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Cruisy Friday
22.00 Lollipop Party mit 3 Tanzpisten!: Schlagerpiste
mit Hauch von Canzoni & Chansons;
Discopiste 70er/80er Disco und einem Schuss
90er; Latinpiste mit Salsa, Bachata etc. Plus
Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr. 118
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Electro College.
DJ Nick Harvey
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim
Letzipark). DJs Klangkosmetiker, Rolf Imhof
& Jux. Bis 02h Gratiseintritt
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode sportsLAB - cum in sports gear
23.00 HOMO@Longstreet goes Cabaret:
Geroldstr. 15. Diverse DJs
SA 04. Sept.
Basel
22.00 Isola Club@Club en Vogue: Clarastr. 45.
DJ Mary mit Sound der 70er bis heute
Bern
22.00 Julius Party im Du Nord: Lorrainestrasse 2.
DJ Versace. Fr. 15.–, Vorverkauf Fr. 10.– im
Restaurant Du Nord. Weitere Infos siehe
www.juliusparty.ch
Luzern
22.00 Uferlo s: Schwul-lesbisches Zentrum
LesBiSchwule Party von Halu & Why Not
Offstream on tour. The alternative party
for gays, lesbians and friends. Infos:
www.offstream.ch & www.halu-luzern.ch
Thurgau
19.30 HOT: Spezialanlass im HOT, Wilerstr. 5,
9545 Wängi Goldies-Show mit Spaghettiplausch.
Diva International zeight ihre One
(Wo)man Show mit Klassiker der Musikgeschichte.
Fr. 16.– für Menu & Show. Anmeldung
und Info bis 31.8. bei anmeldung@
hot-tg.ch oder 077 401 31 76 (Roger)
www.exx-party.ch
Samstag 2. Oktober 2010
23.00 till late
DJ José Parra (Zürich)
aliens.ch, MoonRage
DJ Ajaxx (Zürich)
Flexx, Revolution (Zürich)
Zürich Pride Festival
progressive
tribal-house
tech-house
Albulastrasse 38
8048 Zürich
rrvk.com
Agenda CRUISER Edition September 2010
Winterthur
19.00 G O !:GayOstschweiz geht ans Seemer Dorffest
2010 in Winterthur mit Essen. Zelt und
Strassenverkauf. Infos www.go-club.ch
Zürich
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance.
DJ Marc S
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren
Cruising unlimited
22.00 Naughty & Gorgeous PopCorn:
70er bis 90er Jahre von ABBA bis Zucchero
mit DJs Harry M & Sonik. Xces Club, Albulastr.
40. Die spezielle Testosteron-Party
ohne Dresscode für alle.
Infos www.testosteron-party.ch
22.30 AAAH!:
Marktgasse 14. Jump the house. DJ Gaetano
23.00 Loop 38: Albulastr. 38. Party Flexx-Party.
DJ Vasco & Willi P mit progressive, tribalhouse,
tech-house. Infos www.flexx-party.ch
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim
Letzipark). Party inklusive Afterhour, welche
zu unterschiedlichen Zeiten beginnt
und endet. Johann & Micha Birthday.
DJs La Luna, Liquid Soul, Kularis (live), Beat
Herren & Mullekular. Afterhour ab 10h bis
22h mit DJs Angy Dee, Citizen Kain, TonTon
& Ezikiel
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass X-treme Leather & Rubber
SO 05. Sept.
Winterthur
10.00 G O !:GayOstschweiz geht ans Seemer Dorffest
2010 in Winterthur mit Essen. Zelt und
Strassenverkauf. Infos www.go-club.ch
Zürich
07.25 HAZ Outdoor: Wanderung im Prättigau
von Stels / Mottis bis St. Antönien Platz (5 bis
6 Stunden). Für Leute, welche eine Abkürzung
möchten, besteht diese Möglichkeit.
Treff Zürich HB 07.25h beim Abfahrtsgleis
(Gleiskopf) IC nach Chur (Abfahrt 07.37h).
Alle Infos und Anmeldung bis 02.09. siehe
www.haz.ch/outdooraktuell
19.00 Tanzleila in der Kanzleiturnhalle:
Party von Frauen für Frauen. Ab 19h Standard,
ab 21h querbeet flohmarktmusik mit
DJ Madame Chapeau, ab 23h elektrotech
mit DJane Sabaka
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Madhouse
MO 06. Sept.
Winterthur
11.00 GO!:GayOstschweiz geht ans Seemer
Dorffest 2010 in Winterthur mit Essen.
Zelt und Strassenverkauf. Infos www.go-club.ch
Zürich
18.15 Referat zu Asylverfahren: unter Schengen
/ Dublin für Queerrefugee mit Denis
Graf von Amnesty International.
HAZ-Centro, Sihlquai 67, 3. Stock.
Interessierte sind danach auch an die
Queeramnesty-Sitzung eingeladen
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ Groovemaster
DI 07. Sept.
Zürich
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La luna
MI 08. Sept.
Zürich
17.00 Posibar: die andere Bar in der Tip TopBar,
Seilergraben 13. Quatschen, Essen, Trinken...
Infos www.posibar.ch
18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40 / 2. Echte
Kerle / Bärenabend Neueröffnung mit Begrüssungsgetränk
und Snacks
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJs
miss flash champagne & spit. «Dutch Disco
Ragout» setting off a glitzy vinyl inferno
«from Disco till Dawn»
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Goldies DJ Q-Bass
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt Garçon
Sauvage
DO 09. Sept.
Zürich
18.00 Triebwerk Bar:
Albulastrasse 40/2. Anzugparty, Feierabendverkehr,
ab 21h offen für alle
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Prêt à danser?
DJ Marc S
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser. DJ Q-Bass
FR 10. Sept.
Winterthur
22.00 Lollipop Party: im Bolero Club, Untere
Vogelsangstr. 8. Schlager, Canzone,
Discofloor. Infos www.lollipopparty.ch
Zürich
19.30 Frauenbar im GZ Riesbach: Seefeldstr. 93
19.30 H A Z - C ent ro: Freitags-Centro mit speziellem
kulinarischem Angebot
20.00 L M Z: der Schwule Schweizer Motorradclub
Stamm im Restaurant Moléson, Grüngasse 7,
8004 Zürich
20.00 ga y: my way: Schwule Männer im
Coming-out Treff im HAZ-Centro, Sihlquai
67. Coming-out Gespräche in Klein-gruppen
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Absolutely
Disco. DJs Dynamike & Groovemaster
22.00 Rage:
Wagistr. 13, Schlieren darkroom – cruising
22.30 AAAH!:
Marktgasse 14. Electro Collage. DJ La Luna
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim
Letzipark). Progressive. DJs Nonius, Quinto
Elemento & Alison. Gratis-eintritt bis 02h
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode FF, SM, Bondage, Fetish
SA 11. Sept.
Basel
22.00 il principe – most royal Swiss Gayparty:
DJ Mario Ferrini (House, Electro, 90s,
Partytunes) & DJ Nextaso. Querfeld-halle,
Dornacherstr. 192. Fr. 20.-. Im Prinzenoutfit
Fr. 10.–. Tram 16 bis Tellplatz.
Infos www.feerproduction.ch
Bern
22.00 Endrophine: Party für Lesben und Schwule
vom Partylabel Shit&Vomit. 3 Tanzflächen.
DJs Mental X, Angel O., Scheinwerfer,
Ginger C. Brown, Jacqui u.a. Liveact von
Sängerin Franca Morgana. Im Gaskessel,
Sandrainstr. 5. Fr. 20.– im Vorverkauf,
Abendkasse Fr. 25.–.
Infos www.shitandvomit.ch
22.30 Gentleboyz the most gentle gay night in
the captital:
Eröffnungsevent mit DJs Darren Flecta,
David Cruso & Kary, sowie Anthony Vega.
Im Du Théâtre, Hotelgasse 10. Fr. 20.–.
Vorverkauf Bern: Lorenzini, Basel:
Tourismus (Stadtcasi-no), Zürich:
Cranberry, Luzern: Coiffeure dell arte
Winterthur
17.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und Schwule
We are family! Essen, Geniesserabend für
die LesBiSchwule Com-munity im Lokal
Badgasse 8 Anmeldung auf
www.badgasse8.ch
Zürich
21.30 T&M Disco:
Marktgasse 14. G-Dance. DJ Groovemaster
21.30 Club Martini: DJs Santa Martini & Bingo
Bongo. 60ies à GoGo & Funky Martini Jazz.
Decor by Remo Arpagaus. Im MAiERs,
Albisriederstr. 16, 8003 Zürich. Fr. 20.–.
Infos www.clubmartini.ch
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Extrem
normal – Cruising für alle
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Forward. DJ Plus 1
23.00 Stairs Club: Hohlstr. / Shell Tankstelle
(beim Letzipark). Party inklusive Afterhour,
welche zu unterschiedlichen Zeiten beginnt
je Stk. Fr. 49.90
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CRUISER Edition September 2010
und endet. Future Waves. DJs Marcosis, Beat
Herren, Phaxe (live), La Luna, Creator &
Jacky. Afterhour ab 13h bis 22h mit
DJs Tonic, David Jimenez & Tomy Gips
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass 4everybody, heute kein Dresscode!
23.00 Celestial Evergreen:
DJs Thomi B & Michael K - LJ Marcel
Wie immer mit special lightning features,
deco & morphing, darkroom
for gays and friends@lotus, Zürich
SO 12. Sept.
Ganze Schweiz
11.00 Les lacets roses: Wanderung von Teufenthal
(AG) mit Essen auf dem Bauernhof
Unterkulm/Steienberg. Treff um 11h Bahnhof
Teufenthal (AG). Infos und Anmeldung
bis 10.9. an khofmann_ch@yahoo.de
Zürich
14.00 EntreNous: Sunday Tea Dance Treff für
tanzbegeisterte Lesben und Schwule zu
Standard- und lateinamerikani-schen
Tänzen oder einfach zum plaudern.
Club Silbando (Swisscom Gebäude),
Förrlibuckstr. 62
15.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40/2. Naked
Party. Eintritt Fr. 10.–
Kaffee & Kuchen (solange Vorrat)
22.30 AAAH!:
Marktgasse 14. Week2end DJ Madhouse
MO 13. Sept.
Zürich
18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40/2. Afterwork
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ Q-Bass
DI 14. Sept.
Bern
20.00 Unc ut: warme Filme am Dienstag im Kino
der Reitschule. «Mr. Right», GB, E / d. Bar ab
20h, Film um 20.30h.
Infos www.gaybern.ch/uncut
Zürich
12.00 Aidspfarramt Zürich: Universitätsstr. 42.
HIV-Mittagstreff. Infos 044 255 90 55
18.00 Triebwerk Bar:
Albulastrasse 40/2. Afterwork
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ Angy Dee
MI 15. Sept.
Bern
20.30 random: jongliert, getanzt, elektrisiert
ein humorvolles Aufeinandertreffen von
Körper, Tanz, Jonglage und elektronischer
Livemusik von und mit Jonas Althaus. Tojo
Theater Reitschule, Neubrückstr. 8. Infos
www.random3.net. Tic-kets 077 480 36 37.
Weitere Vorführungen bis 18.9.
Zürich
18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40 / 2.
Echte Kerle/Bärenabend
20.00 Heldenbar@Provitreff:
Sihlquai 240 DJ Alle Farben aus Berlin
Kreuzberg – electro b(u)mp
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Goldies DJ Q-Bass
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Upspace
DO 16. Sept.
Zürich
18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40 / 2. Sports
18.00 Rosa Bavaria: Die Schwule Bierzelt-Party
am Limmattaler Oktoberfest. Zündstoff, die
Partyband aus dem Voralberg spielt auf.
Tickets Fr. 39.– (inkl. Fr. 27.– Konsum-
Voucher) sind erhältlich im Rage und in der
Männerzone.
Infos www.limmattaler-oktoberfest.ch
18.30 Aufbruch zu neuen Horizonten: Infoveranstaltung
der Zürich Versicherungs-
Gesellschaft in Zusammenarbeit mit Pink
Cross zu den Themen: Nachhaltige Finanzund
Vorsorgeplanung für gleichgeschlechtliche
Beziehungen. Nachlassplanung
mit Schwerpunkt auf die eingetragene Partnerschaft.
Hotel Four Points by Sheraton,
Sihlcity Zürich. Anmel-dung und Auskunft
basel.le@zurich.ch
21.30 T&M Disco:
Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ Marc S
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser.
DJ Groovemaster
FR 17. Sept.
Zürich
19.00 Gay Bikers Zürich: Höck in Wetzikon.
Genaue Infos über www.gaybikers.ch
21.30 T&M Disco:
Marktgasse 14. Chartstation. DJ Marc S
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren
Cruising unlimited
22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Schlagerpiste
mit Hauch von Canzoni & Chansons;
Discopiste 70er/80er Disco und einem
Schuss 90er; Latinpiste mit Salsa,
Bachata etc. Plus Karaoke Lounge.
X-Tra, Limmatstr. 118
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Electro College.
DJ G!l Everest
22.30 XceS-Club: Albulastr. 40. Santa Vagina for
Lesbians Queers and Gays. Live in Concert
Bettina Köster. DJs Pat Pa-trisha, Aura Trauma
& Mikki Leela.
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle
(beim Letzipark). Treibstoff. DJs Sarah Goldfarb,
Franklin De Costa & Daniel Mehlhart
23.00 Sector c; Fetish Club:
Wagistr. 13. Strikter Dresscode Friday Naked
Agenda
SA 18. Sept.
Basel
22.30 QueerPlanet: The hot house & electro
house event for gays, lezgirls & friends.
DJs Taylor Cruz & Tonträger. Im Singerhaus,
Marktplatz 34. Gratiseintritte werden auf
www.queerplanet.ch verlost
Winterthur
21.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und Schwule
Wilsch tanze die queere Ü-25 Party.
Opening Party mit live act von Miss
Sunflower. DJ Little Miss Swede & Surprise
DJs. Im XS danceclub, Werkstr. 16 (Nähe
Bahnhof Winterthur-Grüze).
Infos www.badgasse8.ch
Zürich
18.00 a.p a r t: Frauenbar bei Buvette Philipp,
Zweierstr. 166
19.00 Loge 70: (Schweiz) Bondage-Club Zürich &
Green Berets Switzerland. Fetish Dinner im
Restaurant Bubbles, Strassburgstr. 15,
8004 Zürich. Apéro ab 19h, Essen ab 20h,
danach Clubbesuche. Es besteht die
Möglichkeit sich um-zuziehen
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Klubnacht.
DJs Pra-Vos & Luc Le Grand
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Freistoss.
Front Play. Sports & Sneaks
22.30 AAAH!:
Marktgasse 14. Klubnacht. DJ La Luna
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim
Letzipark). Party inklusive Afterhour,
welche zu unterschiedlichen Zeiten
beginnt und endet. Unite. DJs Sky Janssen,
Jens Zimmermann, Ezikiel & The Key (live),
Joram & Helder. Afterhour ab 13h bis 22h
mit DJs Joe Ferretti, High Five! & Joker
23.00 Sector c; Fetish Club:
Strikter Dresscode-Anlass Freistoss. Front
Play. Sports & Sneaks only
23.00 Madonna Party: 100% pure Madonna
mit DJ Dimitri. Mit Visuals. Lotus Club,
Pfingstweidstr. 70. Powered by Selection.
Infos www.selectionparty.ch
23.00 Jack Party: Horse Meat Disco Londons populärer
Club-Export ist zu Gast. DJs Horse
Meat Disco & Luke Hope (London), Juiceppe.
Festsaal Kaufleuten, Pelikanplatz 18.
Infos www.jackcompany.com
SO 19. Sept.
Basel
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar
am Sonntag im Keller des Restaurants
Hirscheneck, Lindenberg 23. Die Sommerpause
ist vorbei, die Party steigt wieder!
DJ Muscheidt – von den flotten siebziger bis
heute
Lausanne
22.30 Jungle Gay Party: Insatiable «Carne» im
MAD, rue de Genève 23. DJs Ivan Pica, Antoine909,
Shequida, Severino, Filthy Luka.
Live violin: Dillon. The Insatiable Gaydar
Gogo-Boys. Infos www.gay-party.com
Zürich
22.30 AAAH!:
Marktgasse 14. Week2end DJ Madhouse
MO 20. Sept.
Zürich
18.00 Triebwerk Bar:
Albulastrasse 40/2. Afterwork
22.30 AAAH!:
Marktgasse 14. Woof DJ Groovemaster
53
Agenda CRUISER Edition September 2010
DI 21. Sept.
Aarau
20.00 Aa rglo s: Lesbengruppe. Treff Pizza essen
im Restaurant Traube Hirschthal. Anmeldung
bis 07.09. bei vicki53@gmx.ch
Zürich
18.00 Triebwerk Bar:
Albulastrasse 40/2. Afterwork
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.
Duplexx DJ Upspace
MI 22. Sept.
Zürich
18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40/2. Echte
Kerle / Bärenabend
20.00 Heldenbar@Provitreff:
Sihlquai 240 DJ siehe www.heldenbar.ch
21.30 T&M Disco:
Marktgasse 14. Goldies DJ Q-Bass
22.30 AAAH!:
Marktgasse 14. Treffpunkt DJ La Luna
DO 23. Sept.
Zürich
18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40 / 2.
Anzugparty. Feierabendverkehr.
Heute ist Vollmond!
21.00 Laby Bumb@Labor Bar: Schiffbaustr. 3.
Party für Lesben und FreundInnen.
Infos www.ladybumb.ch
FR 24. Sept.
Zürich
12.00 L obby- B a r: Spitalgasse 3. Die Bar wird
geschlossen, deshalb Ustrinkete bis 26.9.
18.30 BaeroPolis Zürich: Zürcher Bären Treff im
Davis Pearl Bar, Birmensdorferstr. 83
19.30 G a yM ig s: schwule Migranten Treff im
HAZ-Centro, Sihlquai 67
20.00 Queertango: Queer Milonga für Schwule,
Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos
Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23
21.00 Cranberry Bar:
Glitzerberry Night mit DJ Glitzerhaus
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Darkroom.
Cruising
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle
(beim Letzipark). Progressive. DJs Jacky,
Marcosis & Oli. Freier Eintritt bis 02h
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter
Dresscode Motorbiker, Leather & Rubber
SA 25. Sept.
Bern
20.00 Östrosteronia Part 1:
«Trans dich glücklich», Party zur Gründung
des Transgendernetzwerks Schweiz.
Ab 20 Uhr Snacks und Ansprache von
Alecs Recher. Ab 21 Uhr Konzert mit der
Homopunkband «n importe quoi» und
Schlagzeugsolo von «Drumilia» anschliessend
Disco mit den DJs Anouk Amok
(80erRockPop), DJ Alex (Trash), Spooky
Dolls Surgery (RockPunkrock) und DJ Luisa
(DetroitMinimalIndustrialGoth). Überraschungsperformance
und «Styling Corner
by the Dreamkings». Im Frauenraum der
Reitschule, Neubrückstr. 8
Chur
14.00 Schlagerparade 2010: Der Umzug der 14.
Schlagerparade startet um 14h auf dem
Parkplatz der Stadthalle Chur. Die genaue
Streckenführung ist von der Stadthalle
durch das Welschdörfli, über die Grabenstrasse,
über den Postplatz und Poststrasse
zum Martinsplatz. Livekonzerte auf der
Schlagerbühne Arcas ab 16h. Ab 23h Schlagerparties
in diversen Lokalen.
Infos www.schlagerparade.ch
Zürich
22.00 Boyahkasha!: Gayparty im Acqua,
Mythenquai 61 mit 2 Dancefloors.
Clubfloor DJs Luc Le Grand, Raffiness &
Zör Gollin (Boyahsound). Penthouse Floor
mit DJ Gaetano (House). Infos:
www.boyahkasha.ch & www.acquaclub.ch
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Darkroom.
Cruising. Bierpass 3 für 2
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-
Anlass Yellow. Bierpass 3 für 2
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle
(beim Letzipark). Party inklusive Afterhour,
welche zu unterschiedlichen Zeiten beginnt
und endet. fierjahreszeiten. DJs Artemiss,
Clubixx, Alison, Steffi, M&D Babes. Afterhour
ab 10h bis 22h mit DJs Beat Herren,
Ezikiel, Wandler & Sonik
.
CRUISER Edition September 2010
SO 26. Sept.
Basel
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar
am Sonntag im Keller des Restaurants
Hirscheneck, Lindenberg 23 (Sommerpause
bis 18.9.) DJ High Heel On Speed – Glam
Electrorock
Winterthur
10.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und Schwule
Sonntagsbrunch im Lokal Badgasse 8.
Anmeldung erforderlich über
www.badgasse8.ch
Zürich
09.00 HAZ Outdoor: Herbstwanderung im Zürcher
Oberland. Infos und Anmeldung über
www.haz.ch/outdooraktuell
09.00 Gay Bikers Zürich: Schlusstour. Genaue
Infos über www.gaybikers.ch
19.00 Sector c; Fetish Club: Zero – Sunday
Nacked. Fr. 12.- inkl. Eintritt Rage & Garderobe
20.00 Ladies Night: im Adagio Gotthardstr. 5
(Kongresshaus) Music by DJ X-Child
MO 27. Sept.
Zürich
18.00 Triebwerk Bar:
Albulastrasse 40/2. Afterwork
DI 28. Sept.
Bern
20.00 Unc ut: warme Filme am Dienstag im Kino
der Reitschule. Bar ab 20h, Film um 20.30h.
«Love Sick» Rumänien, OV/d.
Infos www.gay-bern.ch/uncut
Zürich
12.00 Aidspfarramt Zürich: Universitätsstr. 42.
HIV-Mittagstreff. Infos 044 255 90 55
18.00 Triebwerk Bar:
Albulastrasse 40/2. Afterwork
19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:
Trinken, essen, kennenlernen. Im Hot Pot
Café, Badenerstr. 138
23.00 Selection Party im Lotus Club: P fi ng s t-
weidstr. 70. Infos www.selectionparty.ch
MI 29. Sept.
Zürich
18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40/2. Echte
Kerle / Bärenabend
20.00 Schwule Väter: Väterstamm im Café
Rathaus, Limmatquai
20.00 Heldenbar@Provitreff:
Sihlquai 240 DJ Heldin im Chaos –
electro clash electro trash
! Checkpoint Zürich
Konradstrasse 1
www.checkpoint-zh.ch
044 455 59 10
@ Barfüsser
Café-Bar-Sushi
Spitalgasse 14
www.barfuesser.ch
# Apollo
Sauna
Seilergraben 41
$ Restaurant
Johanniter
044 253 62 00
Geöffnet bis 04:00 Uhr
www.johanniter.com
% The Dynasty Club
3 Bars – 1 Entrance
Zähringerstrasse 11
www.dynastyclub.ch
^ Cranberry Bar
Metzgergasse 3
www.cranberry.ch
& Rathaus Café
Limmatquai 61
www.rathauscafe.ch
* Tip Top
Seilergraben 13
www.tiptopbar.ch
\
!
Rathausbrüc
hausbrücke
DO 30. Sept.
Zürich
18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40/2. Sports
19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle
Männer und Frauen 19h Treff im Café
Rathaus, ab 20.30h Bistro Marion
Limmatquai
Limmatquai
Rudolf-Bruhn-Brücke
Central
Metzgergasse
&
Marktgasseasse
Limmatquai Limmatquai
Mühlegasse
^
Metzgerg^
Häringstr.
Inserat: ZBIRO GmbH, 8304 Wallisellen / info@zbiro.ch
Niederdorfs
fstr
tr.
BM
Zähringerst Zähringerstr.
Seilergraben
Seilergraben
Spitalgasse
asse
Grossmünster
Utoquai
Quaibrücke
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(BP
BQBO
% MühlegBP
BN
BL
@
SBB
Haupt-
bahnhof
Spitalg@
Hirschen-
Platz
Bellevue-
Platz
Rämistr.
*
Gay Live-Date
0906 56 56 56 Fr. 2.-/Min. ab Festnetz
( Paragonya
Wellness Club
Mühlegasse 11
www.paragonya.ch
BL G-HOTEL
Marktgasse 14
+41 (0)44 250 70 80
AAAH! Trendclub
Dancefloor & Cruising
T&M Club
Live DJs & Performance
PIGALLE Bar
Evergreens & Schlager
BM Leonhards Apotheke
Stampfenbachstrasse 7
BN Lobby
Cocktail Bar
Spitalgasse 3
Agenda
BO Macho City Shop
Häringstrasse 16 www.macho.ch
BP Predigerhof
Mühlegasse 15
www.predigerhof.ch
BQ HaarSturm
Hair&Beauty
Häringstrasse 14, 043 243 79 07
www.haarsturm.ch
19.30 z&h Schwule Studis an Uni & ETH:
z&h Nachtessen im HAZ-Centro, Sihlquai 67
20.00 HAZ-Centro: Schwubliothek, Schwule
Bücher- und ausgewählte Videoausleihe,
Sihlquai 67
Impressum
Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender
Redaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch
Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch | Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch
Redaktionelle Mitarbeit: Thomas Borgmann, Kurt Büchler, Charly Büchi, Andreas Candinas, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel, René Gerber,
Oliver Hölcke, Mark-Philip Ingenhoff, Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Stefan Schüpbach
Grafik / Layout / Litho: Hubertus Design, Deny Fousek, Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich
Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch
Fachberater: Pierre André Rosselet, Rechtsanwalt
Druck: Neue Luzerner Zeitung AG, Cruiser Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich
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Photography - WALTER PFEIFFER
JACK
18.09.10
The
Saturday
Night Fever
Issue«
HORSE
MEAT
DISCO
London«
LUKE
HOPE
London«
JUICEPPE«
Don't
Stop The
Music and
Feel Love
All Night
Long«
Saturday
18.09.10
23:00
Festsaal
Pelikan
Platz
Zurich
WWW.
JACK
COMPANY
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hb4_AZ_Cruiser_180910_Zeitung _215x290.indd 1 20.08.10 11:18