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Review 2014 – Außenpolitik Weiter Denken

„Krise, Ordnung, Europa“ – das sind die Schlagworte für die mittelfristigen Herausforderungen an Deutschlands Außenpolitik. Das von Außenminister Steinmeier initiierte Projekt „Review 2014 – Außenpolitik Weiter Denken“ hat eine breite gesellschaftliche Debatte über Ziele, Interessen und Perspektiven deutscher Außenpolitik angestoßen. Der Bericht beschreibt die Debatten des vergangenen Jahres, die Anforderungen und Erwartungen aus dem In- und Ausland an Deutschlands Rolle in der Welt und die außenpolitischen Herausforderungen der Zukunft.

„Krise, Ordnung, Europa“ – das sind die Schlagworte für die mittelfristigen Herausforderungen an Deutschlands Außenpolitik. Das von Außenminister Steinmeier initiierte Projekt „Review 2014 – Außenpolitik Weiter Denken“ hat eine breite gesellschaftliche Debatte über Ziele, Interessen und Perspektiven deutscher Außenpolitik angestoßen. Der Bericht beschreibt die Debatten des vergangenen Jahres, die Anforderungen und Erwartungen aus dem In- und Ausland an Deutschlands Rolle in der Welt und die außenpolitischen Herausforderungen der Zukunft.

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„KRISE, ORDNUNG, EUROPA“ · ZUR AUSSENPOLITISCHEN VERORTUNG<br />

UND VERANTWORTUNG DEUTSCHLANDS (VON AUSSENMINISTER FRANK-WALTER STEINMEIER)<br />

„Eine Selbstverständigung über die Perspektiven<br />

deutscher <strong>Außenpolitik</strong>“, das hatte ich<br />

mir vorgenommen, als ich im Dezember 2013<br />

zum zweiten Mal das Amt des Außenministers<br />

übernahm. Den Startschuss dafür gaben<br />

wir vor genau einem Jahr, im Februar <strong>2014</strong>, als<br />

wir das Projekt „<strong>Review</strong> <strong>2014</strong> <strong>–</strong> <strong>Außenpolitik</strong><br />

<strong>Weiter</strong> <strong>Denken</strong>“ mit zwei bewusst provokant<br />

formulierten Fragen an Experten im In- und<br />

Ausland einläuteten: „Was ist, wenn überhaupt,<br />

falsch an der deutschen <strong>Außenpolitik</strong>?<br />

Was müsste geändert werden?“<br />

In den zurückliegenden zwölf Monaten haben<br />

wir über diese Fragen in Dutzenden von Veranstaltungen,<br />

Debattenbeiträgen und Kontroversen<br />

geredet, gestritten und gerungen.<br />

Außenpolitische Experten rund um die Welt<br />

haben sich beteiligt, Tausende von Bürgern in<br />

ganz Deutschland und viele hundert Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Auswärtigen<br />

Amts. Wir wollten die Antwort auf die Frage<br />

nach der außenpolitischen Verantwortung<br />

Deutschlands nicht von einer Expertenkommission<br />

beantworten lassen, wir wollten sie<br />

nicht in einem interministeriellen Abstimmungsprozess<br />

aushandeln, wir wollten eine<br />

echte Diskussion <strong>–</strong> nicht verkünden, sondern<br />

gemeinsam erkunden. <strong>Außenpolitik</strong> erschöpft<br />

sich nicht in einer klugen Positionsbestimmung,<br />

sie ist ein Aushandlungsprozess. Es geht<br />

nicht nur darum, das Richtige zu wollen, es<br />

geht auch um die Mittel und Wege, es geht um<br />

die richtige Strategie und die passenden Instrumente,<br />

um die selbstgesteckten Ziele auch<br />

zu erreichen. Oft genug geht es um schwierige<br />

Abwägungen, nicht um Schwarz oder Weiß,<br />

sondern um die Wahl zwischen mehreren<br />

unbefriedigenden Optionen.<br />

Ich freue mich darüber, dass wir mit diesem<br />

Projekt dem bei meinem Amtsantritt selbst gesteckten<br />

Ziel deutlich näher gekommen sind,<br />

einem „erwachsenen, aufgeklärten Diskurs<br />

über den institutionellen Rahmen, in dem<br />

sich unser außenpolitisches Handeln bewegen<br />

soll, über das Maß an Verantwortung, das<br />

wir in den nächsten 10, 20 Jahren schultern<br />

können, aber auch darüber, wo die Grenzen<br />

unserer Leistungsfähigkeit sind.“ Das ist keine<br />

Aufgabe, die jemals erledigt oder vollständig<br />

abgeschlossen sein könnte. Aber es ist uns<br />

doch gelungen, die Bürgerinnen und Bürger<br />

mit außenpolitischen Fragen und mit dem<br />

Handwerk der Diplomatie vertrauter zu machen.<br />

Ich danke all jenen, die uns in zivilgesellschaftlichen<br />

Organisationen und Institutionen<br />

dabei unterstützt und begleitet, manchmal<br />

auch fundamental in Frage gestellt haben.<br />

Und ich bin stolz auf die vielen Angehörigen<br />

Außenminister Frank-Walter Steinmeier<br />

des Auswärtigen Dienstes, die sich dieser<br />

Herausforderung selbst gestellt haben <strong>–</strong> und<br />

auch in Zukunft stellen werden. Denn diesen<br />

Dialog mit den Bürgern, das ist aus meiner<br />

Sicht eine der zentralen Schlussfolgerungen<br />

aus dem <strong>Review</strong>-Prozess, wollen und werden<br />

wir auch über dieses Projekt hinaus fortsetzen<br />

<strong>–</strong> in klassischen Diskussionsveranstaltungen,<br />

in modernen Online-Formaten oder in den<br />

erfolgreich getesteten Verhandlungssimulationen,<br />

die außenpolitische Abwägungsentscheidungen<br />

besonders eindringlich erfahrbar<br />

machen. <strong>Außenpolitik</strong> findet nicht nur im<br />

Ausland statt, wir müssen auch im Inland<br />

für unser Handeln um Verständnis und um<br />

Zustimmung werben, wir müssen erklären,<br />

zuhören und lernen. <strong>Außenpolitik</strong> muss auch<br />

zuhause fest verankert sein und getragen wer-<br />

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