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nutzen für den Patienten tumortherapie ist komplex Wie ein Patient ...

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K r u k e n b e r g K r e b s z e n t r u m H a l l e<br />

K o n t a k t<br />

Medizinische Fakultät der<br />

Martin-Luther-Universität<br />

Institut <strong>für</strong> Molekulare Medizin<br />

Sektion Zellbiologie<br />

Prof. Dr. rer. nat. Stefan Hüttelmaier<br />

H<strong>ein</strong>rich-Damerow-Straße 1<br />

06108 Halle<br />

Telefon: (0345) 557-2860<br />

Telefax: (0345) 557-2894<br />

stefan.huettelmaier@medizin.uni-halle.de<br />

Tumorbiologische<br />

Forschung P rof. Dr. Stefan Hüttelmaier<br />

Ein zentrales Problem der medizinischen Forschung <strong>ist</strong> die<br />

Translation, d. h. die Überführung respektive Implementierung<br />

von Ergebnissen der biomedizinischen Grundlagenforschung in die<br />

klinische Anwendung zum Wohle der <strong><strong>Patient</strong>en</strong>.<br />

Dies <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>erseits begründet in der<br />

Komplexität der Problemstellung<br />

und <strong>den</strong> damit verbun<strong>den</strong>en langwierigen<br />

Prozessen von Sicherheitsabschätzung<br />

und klinischer Validierung, scheitert<br />

aber zume<strong>ist</strong> schon im Vorfeld an <strong>den</strong><br />

Konzepten und Forschungsansätzen in der<br />

Grundlagenforschung, die in <strong>den</strong> seltensten<br />

Fällen von <strong>ein</strong>er stringent translationalen<br />

Zielstellung respektive Grundidee geprägt<br />

sind. Im Sinne <strong>ein</strong>er verbesserten medizinischen<br />

Versorgung muss diese strukturelle<br />

systemimmanente Lücke geschlossen wer<strong>den</strong>.<br />

Ein klinisches Behandlungszentrum wie das<br />

Krukenberg Krebszentrum bietet hier<strong>für</strong><br />

<strong>ein</strong>e maßgebliche und richtungsweisende<br />

Plattform, welche grundlagenorientierte und<br />

klinische Forschung bis hin zur <strong><strong>Patient</strong>en</strong>versorgung<br />

bündelt und somit die Basis <strong>für</strong><br />

translationale Krebsforschung bildet.<br />

Welchen Beitrag kann an dieser Stelle die<br />

Grundlagenforschung, z. B. in Form von Verbundforschungsprojekten<br />

wie dem Graduiertenkolleg<br />

1591 (GRK1591) le<strong>ist</strong>en? Das<br />

GRK1591 wurde 2010 an der Medizinischen<br />

Fakultät unter dem Thema „Post-transkriptionelle<br />

Genregulation: Mechanismen und Rolle<br />

in der Pathogenes“ etabliert. Das zentrale<br />

Leitmotiv dieses Forschungsverbundes <strong>ist</strong><br />

es, Mechanismen der Genexpression-Kontrolle<br />

zu charakterisieren, um zu verstehen,<br />

ob und in wie weit fehlgeleitet Genregulation<br />

Krankheitsentstehung respektive deren<br />

Progression bestimmt. Mit diesem Anliegen<br />

haben sich sieben Arbeitsgruppen der<br />

medizinischen und vier Arbeitsgruppen der<br />

naturwissenschaftlichen Fakultät zusammengefun<strong>den</strong><br />

und <strong>ein</strong> strukturiertes Ausbildungsprogramm<br />

<strong>für</strong> medizinische und naturwissenschaftliche<br />

Doktorarbeiten definiert.<br />

Die Krankheitsmodelle, welche vorrangig<br />

vom GRK1591 bearbeitet wer<strong>den</strong>, widmen<br />

sich der Frage, wie Tumorentstehung<br />

respektive Tumorprogression durch fehlgeleitete<br />

post-transkriptionelle Mechanismen<br />

der Genexpressionskontrolle ursächlich bedingt<br />

wer<strong>den</strong> können und welche molekularen<br />

Marker dieses Geschehen definieren.<br />

Insbesondere Letzteres bietet <strong>ein</strong>e ideale Ausgangsbasis<br />

<strong>für</strong> translationale Schnittstellen<br />

mit dem Krukenberg Krebszentrum. Molekularer<br />

Marker respektive Marker-Signaturen<br />

stellen <strong>ein</strong>e zentrale Grundvoraussetzung <strong>für</strong><br />

die Prognoseabschätzung und vor allem die<br />

Definition erfolgreicher Therapieprotokolle<br />

in der Behandlung von Tumorerkrankungen<br />

dar. Entsprechend liefert die I<strong>den</strong>tifizierung<br />

und klinische Charakterisierung solcher<br />

Marker <strong>ein</strong>en unmittelbaren Mehrwert<br />

<strong>für</strong> die Krankenversorgung. Mittel- und langfr<strong>ist</strong>ig<br />

können die Forschungsbemühungen<br />

des GRK1591 darüber hinaus <strong>ein</strong>en Beitrag<br />

liefern <strong>für</strong> die Definition alternativer Therapieprotokolle,<br />

zum Beispiel durch die I<strong>den</strong>tifizierung<br />

möglicher Interventionsstrategien,<br />

welche der Metastasierung von Tumorerkrankungen<br />

entgegenwirken.<br />

Die erfolgreiche Umsetzung translationaler<br />

Ansätze in der Tumorforschung <strong>ist</strong> <strong>ein</strong><br />

zentrales Anliegen des Krukenberg Krebszentrum<br />

Halle und des GRK1591. Die Bündelung<br />

der tumorbiologischen Forschungsinteressen<br />

unter dem Dach des Krukenberg<br />

Krebszentrum Halle wird maßgeblich von der<br />

Schaffung weiterer infrastruktureller Schnittstellen<br />

wie der Etablierung zentraler Tumorbanken<br />

sowie der gem<strong>ein</strong>samen Beforschung<br />

krankheitsrelevanter Tiermodelle profitieren.<br />

Die strukturierte Ausbildung naturwissenschaftlicher<br />

und medizinischer Wissenschaftler<br />

wie sie vom GRK1591 angeboten<br />

wird, bildet <strong>für</strong> die erfolgreiche Umsetzung<br />

dieser Anliegen <strong>ein</strong>e essentielle Grundvoraussetzung.<br />

In der nahen Zukunft muss es<br />

unser Anliegen s<strong>ein</strong>, strukturelle Rahmenbedingungen<br />

<strong>für</strong> <strong>ein</strong>e noch effektivere Fokussierung<br />

klinischer und grundlagenorientierter<br />

Forschungsbemühungen zum Wohle<br />

der <strong><strong>Patient</strong>en</strong> auszubauen.<br />

Ausgabe 2/12<br />

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