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Weibliche Geschlechtsorgane

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<strong>Weibliche</strong> <strong>Geschlechtsorgane</strong><br />

äußere Genitalorgane (Vulva)<br />

• Mons pubis<br />

• große und kleine Schamlippen<br />

(Labia majora et minora)<br />

Funktion: Verschluß der Genitalöffnung<br />

• Klitoris<br />

Funktion: Vermittler sexueller Erregung<br />

• Drüsen (Gll. vestibulares majores Bartholini, Gll. vestibulares<br />

minores, Gll. paraurethrales Skene, Talg- und Schweißdrüsen<br />

in der Haut der Labien)<br />

Funktion: Abwehr; Lubrikation des Scheideneinganges<br />

innere Genitalorgane = primäre <strong>Geschlechtsorgane</strong><br />

• Scheide (Vagina) unpaar<br />

• Gebärmutter (Uterus) unpaar<br />

• Eileiter (Tube, Tuba uterina, Salpinx, Ovidukt) paarig<br />

• Eierstock (Ovar) paarig<br />

sekundäres Geschlechtsorgan<br />

• Brustdrüsen (Gll. mammariae, Mammae)


Funktionen der inneren Genitalorgane<br />

Vagina<br />

• Ableitung von Cervikalsekret und Menstrualblut<br />

• Schutzfunktion für das innere Genitale<br />

• Kopulationsorgan<br />

• Geburtsweg<br />

Uterus<br />

• Schutz vor Keimaszension<br />

• Spermienpassage<br />

• "Fruchthalter"<br />

• Austreibung des Kindes bei der Geburt<br />

Cervix uteri<br />

• zentraler Fixpunkt für den Halteapparat des Uterus<br />

• Barriere für Keim- und Spermienaufstieg<br />

• Befeuchtung der Vagina bei sexueller Erregung<br />

• Samenreservoir<br />

• Verschlußapparat während der Schwangerschaft<br />

Eileiter<br />

• Eiaufnahme und Ort der Befruchtung<br />

• Ernährung und Transport der jungen Embryonalstadien<br />

Ovar<br />

• Lagerung und Reifung von Eizellen<br />

• Synthese von Hormonen: - Östrogene - Progesteron


Sexuelle Erregbarkeit<br />

‣ Klitoris<br />

aus: zwei Corpora cavernosa (Schwellkörper),<br />

Glans und Preputium clitoridis sowie zwei<br />

Frenula als ventrale Ausläufer der kleinen<br />

Schamlippen (Labia minora pudendi)<br />

Lage: im Scheideneingang (Introitus vaginae)<br />

ventral der Harnröhrenmündung<br />

‣ Gräfenberg- (G-)Zone/-Punkt<br />

soll Ursprung der „weiblichen Ejakulation“ sein<br />

Lage: in der vorderen Scheidenwand,<br />

suburethral, 4-5 cm vom Scheideneingang<br />

entfernt entlang der Harnröhre


Vagina (Scheide)<br />

H-förmiger Schlauch mit spaltförmigem Lumen<br />

Scheidengewölbe, Fornix vaginae ant., post., lat.<br />

Vaginalhaut<br />

liegt in Querfalten (Rugae vaginales)<br />

aus<br />

• mehrschichtig unverhorntem Plattenepithel<br />

• Lamina propria mit venösen Plexus (→ Transudation)<br />

• Tunica muscularis (→ glatte Muskulatur!)<br />

keine Drüsen<br />

Vaginalsekret besteht aus Transsudat der Vaginalwand, aus<br />

Cervikalsekret und abgeschilferten Epithelien<br />

→ das (hormonsensible) Epithel ist zyklischen Schwankungen<br />

unterworfen<br />

Vaginalmilieu<br />

Es ist<br />

- sauer: pH 4 bis 5 durch Abbau von Glykogen<br />

(aus den Epithelzellen) zu Milchsäure durch Laktobazillen =<br />

Döderlein'sche Bakterienflora (Lactobacillus acidophilus)<br />

- spermizid<br />

umgebendes Bindegewebe:<br />

grenzt an Harnblase und Rektum<br />

Parakolpium


Länge: ca. 3 cm<br />

Cervix<br />

(Gebärmutterhals,<br />

Collum uteri, Cervix uteri)<br />

Tunica mucosa<br />

- einreihiges hochprismatisches Epithel<br />

- stark verzweigte Schleimdrüsen (Gll. cervicales uteri)<br />

• wird bei der Menstruation nicht abgestoßen<br />

• in der Morphologie nur geringe zyklische Veränderungen<br />

• Schleimproduktion und -viskosität unterliegen starken<br />

zyklischen Veränderungen<br />

• 10fach höhere Sekretionsmenge<br />

periovulatorisch:<br />

• Muttermundsöffnung<br />

• nur jetzt ist der Cervixschleim für Spermien penetrierbar<br />

(→ hormonelle Kontrazeptiva)<br />

• Viskosität: dünnflüssig, spinnbar, Farnkraut


Cervix ff<br />

Öffnung zum Cavum uteri: innerer Muttermund<br />

Öffnung zur Vagina:<br />

äußerer Muttermund<br />

Portio vaginalis (= der Teil der Cervix, der frei in die<br />

Scheide hineinragt)<br />

Epithel: mehrschichtig unverhorntes Plattenenpithel<br />

Da Epithel der Cervix (schleimbildendend hochprismatisch)<br />

aus dem Cervixkanal heraustreten und Portio vaginalis<br />

partiell bedecken kann:<br />

→ Übergangs- oder epitheliale Kampfzone (→ Cervix-Ca)<br />

Ektopie<br />

Dysplasie<br />

Leukoplakie<br />

→ Zylinderepithel auf der Portio<br />

→ Aufbau-/Ausreifungsstörung des Plattenepithels<br />

→ fleckförmige Verhornung des Plattenepithels<br />

(Präkanzerose)


Gebärmutterkrebs<br />

(1) Cervixkarzinom<br />

‣ Rückgang durch Vorsorgeuntersuchungen in D<br />

aber: weltweit zweithäufigstes Ca<br />

D 12 - Haiti 91, Zentralafrika, Indien ca. 60 Erkrankungen pro 100 000 Frauen<br />

‣ Vorsorgeuntersuchungen werden von den<br />

Krankenkassen ab dem 20. Lebensjahr bezahlt. Sie<br />

sind auch nach der Menopause sinnvoll, da die<br />

Inzidenz des Cervix-Ca mit dem Alter steigt<br />

‣ nicht hormonabhängig<br />

‣ Es hat eine infektiöse Komponente durch humane<br />

Papillomviren (insbesondere den HPV-Subtypen<br />

16 und 18). Eine Infektion spielt initial die<br />

entscheidende Rolle in der Krebsentstehung.<br />

‣ Beim Mann trägt HPV zum (seltenen!) Penis-<br />

Karzinom bei.<br />

‣ HPV-Diagnostik ist möglich<br />

‣ Impfungen gegen HPV seit 2006 möglich


von außen nach innen<br />

Uteruswand<br />

- Tunica serosa mit<br />

Tela subserosa (→ Peritonealepithelüberzug, Perimetrium)<br />

oder Tunica adventitia (→ Parametrium)<br />

-<br />

-<br />

Tunica muscularis =<br />

Myometrium<br />

Tunica mucosa = Endometrium<br />

aus:<br />

Tunica muscularis = Myometrium<br />

glatten Muskelzellen, Bindegewebe, Gefäßen, wobei<br />

Bindegewebe z.T. aus kontraktilen Zellen<br />

(Myofibroblasen) besteht.<br />

Anordnung: dreidimensionales, zur Oberfläche parallel<br />

ausgerichtetes Netzwerk, dessen Maschen während der<br />

Schwangerschaft weitergestellt werden können.<br />

4 Schichten, durch Bindegewebe unregelmäßig unterteilt:<br />

• Stratum subserosum<br />

• Stratum supravasculosum<br />

• Stratum vasculosum<br />

• Stratum submucosum/subvasculare: keine glatte<br />

(→ dickste Schicht; viele Gefäße)<br />

Begrenzung zum Endometrium hin (hier: Verzahnung<br />

Endo-/Myometrium) → Abrasio, Kürettage<br />

Die Cervix ist der muskelschwächste Teil der Uteruswand.<br />

Hier überwiegen Kollagen- und elastische Fasern.<br />

Myometriumkontraktionen=Wehen (Östrogene↑,Gestagene ↓)


Uteruswand ff<br />

Tunica mucosa = Endometrium<br />

einschichtig kubisches bis hochprismatisches Epithel<br />

(sog. Cavumepithel) mit<br />

- Kinozilien oder<br />

- Mikrovilli (→ sezernierende Zellen)<br />

und Bindegewebe (Stroma).<br />

Das Cavumepithel folgt den Drüsenschläuchen in die Tiefe (sog.<br />

Drüsenepithel, Uterusdrüsen)


Endometrium ff<br />

(1) Stratum functionale (sog. Functionalis)<br />

aus: - Stroma (= zellreiches, faserarmes Bindegewebe mit<br />

Gefäßen [→ Spiralarterien], freien Zellen);<br />

gegen Zyklusende Ausbildung von Deziduazellen<br />

(glykogenreich, Produktion von Zytokinen,<br />

Proteaseinhibitoren, Prolaktin<br />

[→ vermutlich immunologische Funktion],<br />

extrazelluläre Matrix-Komponenten<br />

[→ Begrenzung der Invasion von Trophoblastzellen<br />

bei/nach der Implantation?])<br />

- Drüsen (Gll. uterinae); tubulär;<br />

primär sezernierende Zellen,<br />

aber auch Flimmerepithelzellen<br />

- unterliegt bei der geschlechtsreifen Frau zyklischen<br />

Veränderungen<br />

- Abstoßung während der Mens (menis = Monat)


Endometrium ff<br />

(2) Stratum basale (sog. Basalis)<br />

aus:<br />

- Stroma<br />

- Drüsen (→verzweigte Endabschnitte<br />

der Gll. uterinae)<br />

Dicke: ca 1 mm<br />

- wird während der Menstruation nicht abgestoßen<br />

- dient der Regeneration des Stratum functionale im<br />

nächsten Menstruationszyklus


Menstruationszyklus<br />

Auswirkungen auf<br />

(1) Vagina<br />

Follikelphase: Ausreifung von Superfizialzellen<br />

• Glykogenanreicherung<br />

• Verkleinerung der Zellkerne<br />

= azidophile Zellen mit pyknotischem Kern in<br />

Papanicolaou-Färbung<br />

Lutealphase: Abnahme der Azidophilie (→Basophilie)<br />

(2) Cervix<br />

periovulatorisch - weiter Muttermund<br />

- visköser Schleim<br />

- mehr Schleim<br />

(3) Tuben<br />

Follikelphase: - höhere Zellhöhe<br />

- zahlreichere Flimmerzellen<br />

Lutealphase: - Abnahme in der Zellhöhe<br />

- relative Zunahme der Drüsenzellen<br />

Die Tuben verlängern sich zur Zeit der Ovulation um fast<br />

das Doppelte.<br />

(4) Allgemein<br />

Follikelphase:<br />

angeblich gesteigerte Leistungsfähigkeit<br />

(→ Sportlerinnen)<br />

Lutealphase:<br />

basale Körpertemperatur erhöht


Menstruationszyklus ff<br />

Follikelphase:<br />

Lutealphase:<br />

Desquamations- und Proliferationsphase<br />

Sekretions- und Ischämiephase<br />

Auswirkungen auf den Uterus<br />

Proliferationsphase → östrogene Phase<br />

- Regeneration des Stratum functionale aus dem<br />

Str. basale mit<br />

- Proliferation<br />

von:<br />

- Drüsenepithel: - anfangs gestreckt, dann typisch<br />

geschlängelte Drüsenschläuche<br />

- Epithel wird hochprismatisch,<br />

z.T. zweireihig, und basophil<br />

- enge Drüsenlumina<br />

- Stroma: - wird ödematös<br />

- Gefäßen: →sog. Spiralarterien entstehen


Menstruationszyklus ff<br />

Auswirkungen auf den Uterus ff<br />

Sekretionsphase → gestagene Phase<br />

Gll. uterinae:<br />

Spiralarterien<br />

Stromazellen:<br />

- weites Lumen<br />

- sekretgefüllt<br />

- gezackter Verlauf<br />

(→Sägeblattform)<br />

- apikale Verwölbungen im<br />

Epithel<br />

- vergrößern sich<br />

- lagern Fett und Glykogen ein<br />

- Dezidualisierung (epithelartige,<br />

auffallend große Deziduazellen<br />

bilden sich) (→ Deziduazellen)<br />

Das Endometrium wirkt „zweischichtig“<br />

- oberes Stratum compactum<br />

- zellreich, viele Deziduazellen<br />

- unteres Stratum spongiosum<br />

- viele Anschnitte von Drüsenschläuchen


Menstruationszyklus ff<br />

Auswirkungen auf den Uterus ff<br />

Ischämiephase<br />

relativ kurz; beginnt intermittierend ab dem 25. Tag<br />

durch sinkende Oestrogen- und (besonders stark<br />

abfallende) Progesteronspiegel<br />

Folge: Dauerkontraktion der Spiralarterien<br />

→ Ischämie der Functionalis<br />

Desquamationsphase = Menstruation<br />

Dilatation der Spiralarterien → Bluteinschuß<br />

→ Reißen der Kapillarwände → Blutungen in die<br />

Funktionalis<br />

freiwerdende Enzyme machen das Menstrualblut<br />

ungerinnbar


Menstruationszyklus ff<br />

Menstrualblut<br />

aus: Funktionalis, Teilen von Spiralarterien,<br />

venösem und arteriellem Blut, Leukozyten<br />

Dauer der Blutung: meist 4 - 5 Tage<br />

Menge: 35 - 50 ml<br />

Die Ausstoßung wird durch<br />

Myometriumkontraktionen gefördert<br />

(→ fundo-zervikale Kontraktionen)<br />

→ Dysmenorrhoe


Gebärmutterkrebs ff<br />

(2) Corpus-(Endometrium-)karzinom<br />

‣ Typ 1: östrogenabhängig, d.h. dass Östrogene<br />

die Krebsentstehung fördern<br />

‣ wichtig: sog. lebenslange Östrogenexposition<br />

(Beispiel: späte Menopause)<br />

‣ Typ 2: nicht östrogenabhängig<br />

‣ Ursachen unbekannt<br />

‣ meist schlechtere Prognose für die Patientin


Grobmorphologie<br />

Ovar<br />

- äußere Rindenzone<br />

aus:<br />

Ovarialepithel (Keimepithel): (∏ Mesothel):<br />

einschichtig kubisches bis plattes Epithel mit<br />

Mikrovilli<br />

Tunica albuginea<br />

Stroma ovarii mit Follikel<br />

- innere Markzone<br />

aus:<br />

Bindegewebe, glatten Muskelzellen, vielen Gefäßen<br />

(sog. Zona vasculosa)<br />

und Hiluszwischenzellen ( produzieren Androgene)<br />

Stroma ovavrii in der Rindenzone des Ovars<br />

mit:<br />

sog. spinozellulärem Bindegewebe<br />

Theka interna- u. Theka externa-Zellen<br />

(beide: Bindegewebszellen) und<br />

Follikelepithel<br />

und<br />

Eizellen<br />

als ortständige Zellen<br />

als eingewanderte Zellen


Follikel-Dynamik I<br />

Gesamtzahl der Follikel in beiden Ovarien der Frau<br />

pränatal<br />

6 – 7 Millionen Follikel (20. SSW)<br />

Geburt<br />

1 – 2 Millionen<br />

Pubertät<br />

300 000 - 500 000 Primordialfollikel<br />

reproduktive Phase<br />

400 – 500 Follikel ovulieren<br />

Menopause<br />

Restbestand von < 1 000 Follikel<br />

(„ausgebranntes Ovar“)


Follikel-Dynamik II<br />

Kinetik der Follikulogenese<br />

Entwicklungsdauer<br />

- vom Primordial- zum Primärfollikel:<br />

> 120 Tage<br />

- vom Primär- zum Tertiärfollikel: 71 Tage<br />

- vom Primärfollikel zur Ovulation: 85 Tage<br />

Zahl der Granulosazellen pro Follikel:<br />

Primordialfollikel: 7 – 50<br />

Tertiärfollikel: ca. 5 000<br />

Follikelschicksal<br />

Mehr als 99% der Follikel ovulieren NICHT.<br />

Ihr Schicksal: Atresie durch Apoptose


Follikulogenese<br />

Follikelrekrutierung<br />

→ FSH → Aromatase ↑ → Östrogene im Ovar ↑ →<br />

parakrine Faktoren ↑<br />

→ mehrere Primordialfollikel beginnen mit<br />

der Follikelentwicklung<br />

→ stetig (=zyklusunabhängig); Follikelrekrutierung<br />

schon in Vorzyklen<br />

FSH-Sensitivität<br />

→ ab frühem Tertiärfollikel: endokrine Regulation der<br />

Follikulogenese via FSH<br />

→ ab jetzt: endokrine und parakrine Regulation der<br />

Follikelentwicklung<br />

Follikelselektion<br />

→ zwischen dem 5. – 7. Zyklustag Ausbildung des<br />

dominanten Follikels<br />

→ stagnierdende bzw. fallende FSH-Werte, Folge:<br />

Atresie der meisten Follikel; Weiterentwicklung nur<br />

des dominanten Follikels, der über seine FSH-<br />

Rezeptoren ausreichend FSH binden kann<br />

Dominanzphase<br />

→ der dominante F. ist zwischen dem<br />

12. – 14. Zyklustag nahezu für die gesamte<br />

ovarielle Östradiolproduktion verantwortlich


Oogenese (Eizellbildung u.- reifung)<br />

(1) vorgeburtliche Vermehrungs - und Reduktionsphase<br />

(2) 1. Ruhephase: - beginnt bereits pränatal<br />

- in der Prophase der Meiose I<br />

(3) 2. Ruhephase: - periovulatorisch<br />

- Abschluß der Meiose I<br />

Abschluß der anschließenden Meiose II nur im Falle<br />

einer Befruchtung<br />

Beginn:<br />

Ende:<br />

Pubertät<br />

Menopause (= letzte Regelblutung)


Oogenese ff<br />

von Menarche bis Menopause:<br />

→ Oogenese<br />

(→ Eizellbildung u. -reifung) und<br />

→ Follikulogenese (= Follikelreifung)<br />

Follikel = Eizelle + Granulosazellen<br />

↓<br />

generatives<br />

Kompartiment<br />

↓<br />

somatisches<br />

Kompartiment<br />

Funktion: haploide Keimzelle Eizellreifung,<br />

Hormonproduktion<br />

↓<br />

- lokale Wirkungen<br />

- systemische<br />

Wirkungen<br />

auf<br />

- Vaginal- und<br />

Uterusschleimhaut<br />

(→Μens)<br />

- Cervikalsekret<br />

- Brustdrüse (→v.a.<br />

prämenstruell)<br />

bei der Follikulogenese: Reifung mehrerer Follikel, i.d.R.<br />

wird aber nur einer reif (sog. dominanter Follikel)<br />

→ Mehrlinge (Zwillinge)


Follikel<br />

Follikelepithelzellen = Granulosazellen<br />

- granuliert, zytoplasmatische Körnung<br />

- gefäßfrei<br />

- ernähren Eizelle<br />

- steuern Eizellreifung<br />

- erst einschichtig, dann mehrschichtig<br />

- randständige Granulosazellen im sog. Stratum<br />

granulosum synthetisieren aus Androgenen<br />

(→ aus Theka interna) Oestrogene<br />

Stromazellen<br />

Theka interna<br />

- reich vaskularisiert<br />

- Androgensynthese aus Cholesterin<br />

Theka externa<br />

= Tunica adventitia des Follikels:<br />

Verankerung im umgebenen Stroma ovarii,<br />

fließender Übergang ins Stroma


Eizellen<br />

mit Kernreifung<br />

Follikel<br />

Follikel = Eizelle + Granulosazellen<br />

Embryo<br />

Urkeimzellen (2n)<br />

Oogonien (2n)<br />

Geburt<br />

primäre Oozyten 2N,4C<br />

(2N,4xDNS)<br />

Pubertät → Follikulogenese<br />

Primordialfollikel<br />

einschichtig flach<br />

↓<br />

Primärfollikel<br />

einschichtig kubisches Epithel<br />

↓<br />

Sekundärfollikel<br />

mehrschichtiges Epithel<br />

Zona pellucida<br />

↓<br />

Tertiärfollikel<br />

mehrschichtiges Epithel (


Ovulation<br />

↓<br />

präovulatorischer (Graafscher)<br />

Follikel<br />

> 2cm im Durchmesser<br />

Corpus hämorrhagicum<br />

sekundäre Oozyte 1N, 2C<br />

(1N, 2x DNS)<br />

(Abschluß der Reifeteilung)<br />

+ 1. Polkörperchen 1N, 2C<br />

= Ovum, Oozyte 1N, 2C<br />

ca. 120 µm im Durchmesser<br />

Befruchtung<br />

↓<br />

weiblicher Vorkern 1N, 1C<br />

(1N, 1x DNS)<br />

+ 2. Polkörperchen<br />

(1N, 1x DNS)<br />

(= Abschluß d. Meiose II)<br />

Teilung des 1. Polkörperchen<br />

nicht zwingend = 3. PK<br />

keine Befruchtung<br />

Corpus luteum<br />

Granulosa- und Theka-<br />

Luteinzellen<br />

Corpus luteum<br />

graviditatis<br />

Corpus luteum<br />

menstruationis<br />

↓ Luteolyse<br />

Corpus albicans


Ovulation<br />

Bei der Ovulation tritt die Eizelle durch die geplatzte<br />

Follikelwand und wird von den Fimbrien des<br />

Eileitertrichters in den Eileiter „hineingewischt“.<br />

Durch das Austreten von Follikelflüssigkeit bei der<br />

Ovulation kollabiert der Follikel und füllt sich, als<br />

Folge des Einreißens der Follikelwand und der darin<br />

verlaufenden Gefäße, mit Blut (Corpus rubrum, Corpus<br />

haemorrhagicum). Dadurch bleibt auch nach der<br />

Ovulation eine zystische Struktur bestehen, die mit<br />

Blut und Follikelflüssigkeitsresten gefüllt und die im<br />

Ultraschall zu erkennen ist. Der Durchmesser beträgt<br />

ungefähr 2 cm.<br />

Es bildet sich ein Fibringerüst aus, in das<br />

Bindegewebssepten einsprossen. Aus dem Corpus<br />

rubrum entwickelt sich nach ca. 3 Tagen das Corpus<br />

luteum. Ein Corpus luteum graviditatis nimmt im<br />

Vergleich zum Corpus luteum cyclicum an Größe<br />

deutlich zu.<br />

Die Räume zwischen den Bindegewebssepten füllen<br />

sich während der Ausbildung des Corpus luteum mit<br />

Luteinzellen. Das im Blut enthaltene Cholesterin soll<br />

von den Luteinzellen zur Progesteronsynthese genutzt<br />

werden.


Corpus luteum (Gelbkörper)<br />

Blütezeit: 2 - 14 Tage p.o.<br />

aber bereits unmittelbar postovulatorisch Anstieg des<br />

Progesterons durch Luteinisierung nichtovulatorischer<br />

atretischer Follikel<br />

aus:<br />

- Follikelepithelzellen, die in der ehemaligen<br />

Follikelhöhle verbleiben<br />

→ Granulosaluteinzellen<br />

- einsprossenden Theka interna-Zellen<br />

→ Thekaluteinzellen<br />

Morphologie der Luteinzellen<br />

- helles, grobwabiges Zytoplasma<br />

- viel SER, Mitochondrien vom tubulären Typ<br />

DD: Granulosa- ~<br />

- häufiger<br />

- größer<br />

- heller<br />

Thekaluteinzellen<br />

- meist randständiger<br />

- häufig nahe<br />

Bindegewebssepten<br />

- eosinophiler<br />

Funktion:<br />

Produktion von<br />

- Progesteron (Hauptsyntheseprodukt des C.I.)<br />

- Oestrogenen<br />

Progesteronproduktion bis 7. - 8. Woche der<br />

Schwangerschaft; dann übernimmt die Plazenta die<br />

Hormonproduktion


Corpus luteum ff<br />

Morphologie des Gelbkörpers:<br />

- große Drüse im Verhältnis zur Ovargröße<br />

- relativ homogenes Zellbild (→ Luteinzellen)<br />

- stark vaskularisiert<br />

DD:<br />

C.l. graviditatis<br />

(bis ca. 8. SSW)<br />

Nach 8. SSW Übernahme der Progesteronproduktion durch<br />

die Plazenta<br />

C.l. menstruationis (bis ca. 14 Tage p.o.)<br />

danach Luteolyse, Autolyse, Makrophagen,<br />

bindegewebiger Umbau zum<br />

C. albicans (Ausbildung dauert ca. 6-8 Wochen p.o.)<br />

bindegewebig „vernarbtes“ Corpus luteum. Je nach<br />

Größe des Corpus albicans ist es noch einige Monate bis<br />

einige Jahre auf der Ovaroberfläche als bindegewebige<br />

Struktur zu erkennen.


Ovarialtumore<br />

Die meisten Ovarialkarzinome sind Tumore des<br />

Zölomepithels (Peritonealepithel).<br />

Andere Ausgangszellen:<br />

Granulosazell- und Thekazelltumore<br />

Androblastome<br />

• entwickeln sich aus den Hiluszwischenzellen<br />

• Virilisierung möglich<br />

Keimzellen: Teratome, Chorionkarzinome<br />

• in Teratomen können sich Derivate aller drei<br />

Keimblätter bilden<br />

• Häufigstes Ovarialmalignom bei<br />

Frauen < 30 Jahre<br />

Andere Ausgangsgewebe:<br />

Fibrome, Sarkome des Ovars


Tumore des Zölemepithels<br />

Sowohl benigne als auch maligne Formen:<br />

serös-papilläre (=60-80% d. Ca), muzinöse,<br />

endometroide, klarzellige und Brenner-Tumore<br />

Schwerwiegende Komplikation eines eigentlich<br />

benignen Tumors: Peritonealaussaat<br />

Lymphogene Metastasierung (→ paraaortal) bei<br />

malignen Formen häufig<br />

Hämatogene Metastasierung bei den selteneren<br />

Formen bzw. erst in fortgeschrittenen Tumorstadien<br />

Primärtumor und Rezidive sind typischerweise auf<br />

Peritonealhöhle begrenzt; Metastasenausbreitung über<br />

Aszites/ Peritonealflüssigkeit am häufigsten<br />

Risikofaktoren: häufige Ovulationen;<br />

nur < 10% hereditär (BRCA-1-, -2-Mutationen,<br />

HNPCC-Syndrom)<br />

Das Ovarialkarzinom ist die häufigste Todesursache<br />

infolge gynäkologischer Krebserkrankungen.


Östrogenbildung bei der Frau<br />

(1) gonadal im Ovar<br />

Bildung in den Follikeln (erste<br />

Zyklushälfte, östrogene Phase),<br />

aber auch im Gelbkörper (zweite<br />

Zyklushälfte)<br />

(2) extragonadal<br />

2.1 in der Nebennierenrinde<br />

(Zona reticularis)<br />

Bildung auch in der Menopause<br />

2.2 im Hippocampus<br />

(limbisches System)<br />

Gedächtnis, Emotionalität<br />

Bildung ausschließlich lokal, keine<br />

systemische Wirkung<br />

2.3 in Adipozyten im Fettgewebe<br />

Aromatisierung von Androgenen zu<br />

Östron


Hauptwirkungen der<br />

Sexualsteroidhormone Östrogene und<br />

Progesteron bei der Frau<br />

(1) Östrogene<br />

− proliferativ („Transkriptionsfaktoren“)<br />

(→Vaginalepithel, Endometrium, Brustdrüsengangepithel)<br />

− anabol<br />

→ Zielzellen mit E-R:<br />

- Fibroblasten: Kollagen- und<br />

Proteoglykanbildung ↑, Wasserbindung im<br />

Bindegewebe ↑ = Flüssigkeitsretention =<br />

Gewebsspannung (Turgor) ↑<br />

(→prämenstruelle Mastodynie)<br />

- Osteoblasten: Kalziumeinbau<br />

- glatte Muskelzellen →<br />

− vasodilatatorisch<br />

− Steigerung der Hautdurchblutung<br />

− anti-atherogen (Senkung der Blutlipide)<br />

− Begünstigung thromboembolischer Erkrankungen<br />

trotzdem: Risikominderung für Herz- und<br />

Gefäßerkrankungen


(2) Progesteron<br />

− Erhöhung der Körpertemperatur<br />

− Induktion von Zelldifferenzierungen<br />

(z.B. Sekretion des Endometriumepithels)<br />

− Erhöhung der Gefäßwandpermeabilität<br />

→ Eindickung des Blutes, Hämatokrit ↑


Eileiter<br />

(Tube, Tuba uterina, Salpinx)<br />

Länge: 10 - 16 cm<br />

(1) Infundibulum tubae uterinae (Tubentrichter)<br />

Länge: 1 - 2 cm<br />

mit Ostium abdominale<br />

Fimbrae tubae mit Fimbria ovarica<br />

Mukosa: überwiegend einschichtiges iso- bis<br />

hochprismatisches Epithel mit Kinocilien (sog.<br />

Flimmerzellen)<br />

Muskulatur: kaum (→ autochthone Muskulatur fehlt)<br />

Im Infundibulum Übergang Peritonealepithel in<br />

Eileiterepithel<br />

(2) Ampulla tubae uterinae (Ampulle)<br />

Länge: 7 - 8 cm = 2 / 3 des Eileiters<br />

Lumen: am Infundibulum breit (~ 10 mm)<br />

zum Isthmus hin eng (~ 4 mm)<br />

Mukosa: einschichtige iso- bis hochprismatische<br />

- Flimmerzellen mit Kinocilien<br />

- flimmerlose Drüsenzellen mit Mikrovilli<br />

auf hohen Längsfalten mit Sekundär- und Tertiärfalten, die<br />

das Lumen fast vollständig ausfüllen<br />

Falten können bei Entzündungen miteinander verkleben:<br />

Tubargravidität (Extrauteringravidität)<br />

Muskulatur: dünn


Eileiter ff<br />

(3) Isthmus<br />

Länge: 3 - 6 cm<br />

Mukosa: einschichtiges isoprismatisches Epithel<br />

Drüsenzellen überwiegen<br />

dünne Schleimhaut, kaum noch Auffaltungen<br />

Muskulatur: dicker Muskelmantel mit -undeutlich-<br />

- innerer Längs-<br />

- mittlerer Ring-<br />

- äußerer Längsmuskelschicht<br />

(→ Muskelschichten sind spiralig gegeneinander<br />

verdreht)<br />

(4) Pars uterina tubae = intramuraler Teil<br />

mit Ostium uterinum tubae<br />

→ engste Stelle des Eileiters


Brustdrüse (Gl. mammaria, Mamma)<br />

= sekundäres Geschlechtsmerkmal<br />

Sitz: verschieblich auf Fascie des M. pectoralis major<br />

(durch straffe Kollagenfasern verbunden)<br />

Grobgliederung:<br />

- aus Lappen (Lobi) mit Gangsystem<br />

- und Läppchen (Lobuli), die durch bindegewebige<br />

Septa interlobularia gebildet werden<br />

Gangsystem: aus 15 - 25 tubuloalveolären Drüsen mit<br />

jeweils eigenem Ausführungsgang<br />

dazwischen: Binde- und Fettgewebe<br />

(→ Hormon- und Altersveränderungen)<br />

Funktion<br />

• Milchbildung und<br />

• –abgabe


Aufbau der Milchdrüse<br />

Alveolen<br />

(tubulo-alveoläre Drüsen)<br />

↓<br />

Ductus lactifer<br />

(Milchgang)<br />

↓<br />

Ductus lactifer colligens<br />

(Ausführungsgang)<br />

↓<br />

Sinus lactifer<br />

(Milchsäckchen)<br />

↓<br />

Papilla mammae, Mamille<br />

(Brustwarze) mit 15 - 25<br />

Mündungen der<br />

Ausführungsgänge<br />

einschichtig isoprismatisches<br />

Epithel,<br />

Myoepithelzellen (sog. tubuloductale-alveoläre<br />

[TDA]<br />

Einheit durch Myoepithelien<br />

zweischichtig)<br />

zweischichtig iso- bis<br />

hochprismatisches Epithel<br />

mehrschichtiges Plattenepithel<br />

- mehrschichtig verhorntes<br />

Plattenepithel<br />

- pigmentiert<br />

Areola (Warzenhof) mit<br />

knötchenförmigen<br />

Verdickungen<br />

(apokrine Gll. areolares)<br />

• Talg- und Schweißdrüsen<br />

• feine Härchen


Entwicklungszustände der reifen Mamma<br />

(1) ruhend (= nicht gravid, nicht laktierend)<br />

- typischer Aufbau mit Alveolen, Milch- und<br />

Ausführungsgängen und Milchsäckchen<br />

Alveolen: schwach entwickelt<br />

Gänge: nur unvollkommen kanalisiert<br />

hauptsächlich zellarmes, grobfaseriges BG-<br />

Stroma<br />

- zyklische Veränderungen:<br />

periovulatorisch: Proliferation der Milchgänge<br />

und alveolären Endstücke<br />

(→ Vergrößerung des drüsigen Teils)<br />

prämenstruell: vermehrte Wassereinlagerung<br />

in das Bindegewebe, Hyperämie<br />

( → Vergrößerung des bindegewebigen Anteils;<br />

→ Spannungsgefühl)<br />

(2) Gravidität<br />

starke Proliferation und weitere Aufzweigung der<br />

drüsigen Anteile bei relativer Abnahme von BG<br />

und Fett


Entwicklungszustände der Mamma ff<br />

(3) Laktation<br />

- Mamma stark vergrößert, hyperämisch<br />

- Lumina d. Alveolen sind erweitert und<br />

enthalten Sekret (Milchprotein, -fett, -KH)<br />

→ apokrine Sekretion des Fettes<br />

→ merokrine Sekretion des Eiweißes<br />

- ab 3. - 4. Tag pp: Kolostrum (→ IgA durch<br />

Plasmazellen), ab 15. Tag pp: reife<br />

Frauenmilch<br />

→ Prolaktin (Milchbildung)<br />

→ Oxytozin (Milchabgabe)


Schwangerschaft und Diabetes<br />

bei 3 bis 5 % der Schwangeren wird ein sogenannter<br />

Gestationsdiabetes festgestellt = Diagnose des Diabetes<br />

zum ersten Mal während der Schwangerschaft<br />

Diese Frauen haben ein hohes Risiko, Diabetes<br />

permanent zu entwickeln (z.B. 10 Jahre später haben<br />

50 % dieser Frauen einen Diabetes mellitus)<br />

Folgen für den Fetus<br />

fetale Hyperglykämie und Hyperinsulinämie<br />

ferner:<br />

- respiratorische Insuffizienz<br />

- Makrosomie mit Schwergeburtstraumata<br />

- β-Zell-Hypertrophie mit postnataler Hypoglykämie<br />

- unreife Leber<br />

- unreife Lunge bis zum Atemnotsyndrom<br />

Langzeitfolgen:<br />

erhöhtes Adipositas- und/oder Diabetesrisiko<br />

Fehlbildungshäufigkeit:<br />

bis 6 % (< 2 % normal)<br />

Hängt von der Einstellung des Diabetes bei der<br />

Schwangeren ab.<br />

Wichtig:<br />

konsequente präkonzeptionelle Stoffwechseloptimierung<br />

nötig; HbA1c < 6,5 %

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