Dekodierung moderner Mythen - Von Star Wars zur Popkultur
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Kabelfernsehen der Studentenprogramme.“ 75 Charles Lippincott, der Marketing Director von<br />
Lucas eigener Produktionsfirma Lucasfilm Ltd. suchte ebenfalls unbetretene Pfade der<br />
Vermarktung auf. „Als Promoter für STAR WARS trat Lippincott bei zahlreichen Fan<br />
Conventions auf, um den Film ins Gespräch zu bringen.“ 76 Diese auf den ersten Blick<br />
ungewöhnlichen Aktivitäten der Marketing Direktoren, deuten auf nichts anderes hin, als eine<br />
fokussierte und damit zielgruppenorientierte Marketingstrategie, mit der der Film vorab<br />
lanciert wurde. Die Strategie hat sich ausgezahlt, war aber nur der Gipfel des Eisbergs. Ich<br />
hatte oben bereits darauf verwiesen, dass die Mechandisingeinnahmen aus dem Geschäft<br />
mit <strong>Star</strong> <strong>Wars</strong> die Einnahmen an den Kinokassen zwischen 1977 – 1997 noch übertrafen. 77<br />
Darin sind das Merchandising, das mit der Veröffentlichung der ‚Special Edition’ sowie die<br />
Merchandisingeinnahmen der Prequels nicht mit eingerechnet. Abschließend hierzu sei<br />
angemerkt, dass das ‚Forbes Magazine’ <strong>Star</strong> <strong>Wars</strong> mit seinen sechs Episoden unter den<br />
lukrativsten Movie Franchises aller Zeiten im Sommer 2005 auf Platz 1 anführt. 78<br />
Die skizzierte Erfolgsgeschichte von <strong>Star</strong> <strong>Wars</strong> soll hier als erster der Indikator für die<br />
kulturelle Transformation fungieren, von der in dieser Arbeit die Rede ist. Dabei liegt es mir<br />
fern die These zu unterfüttern werden, dass kulturelle Transformationen monokausal von<br />
ökonomischen Kennzahlen ausgehen. Sie sind ein Kriterium unter mehreren. Aufgrund des<br />
ökonomischen Erfolges hat das Phänomen <strong>Star</strong> <strong>Wars</strong> wesentlich dazu beigetragen, dass die<br />
die Filmproduktion in Hollywood sich in eine bestimmte Richtung verändert hat. Dabei<br />
spielen die Namen Lucas und Spielberg eine wichtige Rolle, aber nicht die einzige.<br />
Spätestens der Erfolg von <strong>Star</strong> <strong>Wars</strong> wies die Studios darauf hin, wie viel Kaufkraft<br />
tatsächlich vorhanden war. Deshalb begannen im Anschluß an <strong>Star</strong> <strong>Wars</strong> die Filmstudios<br />
ihre Produktionsverhältnisse neu zu definieren. Nach 1978 wurde die Produktion in den<br />
Studios zunehmend ökonomischer und systematisierter und eine radikale<br />
Kommerzialisierung des Hollywoodkinos begann sich durchzusetzen. „Krieg der Sterne trug<br />
auch dazu bei, eine sklavische Hingebung an den Blockbuster-Film in Hollywood zu<br />
erzeugen, und macht es auf diese Weise schwieriger, kleinere, weniger kommerzielle Filme<br />
zu produzieren. Die Idee, mit der Lucas seine Laufbahn startete, Filme mit niedrigem Budget<br />
und unbekannten Schauspielern zu drehen, ging mit der Zeit irgendwie verloren.“ 79 Der<br />
Begriff der mit der neuen Produktionsweise in Hollywood einher ging war der des ‚High<br />
Concept’ inklusive all seiner Schattierungen. Spielberg definierte die Idee des ‚High<br />
Concept’: „If a person can tell me, the idea in 25 words or less, it’s going to make a pretty<br />
75 Pollock, D., 1983, S. 124<br />
76 Sansweet, S., 1997, S. 62<br />
77 Sie werden bei mehr als US $ 2 Milliarden angesetzt, vgl. dazu Blanchet, R., 2003, S. 148<br />
78 http://www.forbes.com/2005/06/15/batman-movies-franchises-cx_lh_lr_0615batman_2.html<br />
(01.02.2007)<br />
79 Pollock, D., 1983, S. 175<br />
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