2011-05-dez-feb.pdf - Matthäusgemeinde Lehrte
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Andacht von Beate Gärtner, Pastorin der Matthäusgemeinde <strong>Lehrte</strong><br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Ich muss ich Ihnen ein Geständnis machen: Ich gehöre zu<br />
denen, die bereits Anfang November mit Schokolade gefüllte<br />
Adventskalender kaufen. Auch in diesem Jahr habe<br />
ich es wieder getan. Die Auswahl ist dann einfach größer.<br />
Wie viele ich kaufe? Vier Stück. Für jedes im Haushalt<br />
lebende Kind einen. Letztes Jahr habe ich den Fehler begangen,<br />
nur drei zu erwerben. Ich dachte, mein damals<br />
knapp 16 jähriger Sohn benötige keinen mehr. Aber weit gefehlt. Es erhob sich<br />
ein großer Proteststurm. „Warum bekomme ich keinen Adventskalender?“ Ich<br />
hatte keine Antwort, zog los und konnte zum Glück auch Anfang Dezember<br />
noch ein Exemplar erwerben.<br />
In diesem Jahr habe ich gleich vier Stück gekauft. Die hängen jetzt alle dicht an<br />
dicht in unserer Küche, direkt über der Eckbank am Küchentisch. 24 Türchen<br />
hat ein jeder Kalender. 24 Türchen, hinter denen sich eine süße Überraschung<br />
verbirgt. Und das 24. Türchen verbirgt eine besonders große. Deshalb stürmen<br />
die Kinder nach dem Aufstehen auch direkt in die Küche und an den Küchentisch,<br />
besteigen die Eckbank und öffnen das jeweilige Türchen.<br />
Sie dabei zu beobachten, wie sie kunstfertig oder kindlich unbeholfen das gestanzte<br />
Papier aufbiegen und mit welcher Technik sie dann die Schokolade<br />
manchmal eher herauspopeln als herausholen; ihre Ausrufe zu hören: „Ich habe<br />
ein Auto, einen Tannenbaum, einen Ball...“, und auch die unverzüglich erfolgenden<br />
Gegenrufe: „Das habe ich auch!“, oder: „Ich habe aber das und das!“,<br />
und die kurze Stille zu erleben, die einsetzt, wenn alle ihre Schokolade in den<br />
Mund nehmen und am Gaumen zerschmelzen lassen, „Mmmh!“, ist einfach<br />
wunderbar.<br />
Ich liebe dieses morgendliche Türchenöffnen im Advent. Es durchbricht die<br />
Hektik des Schul- und Berufsalltages, eröffnet eine Zeit des Innehaltens und<br />
trägt mich in meinen Gedanken zu Gott und zu dem, was er mir schenken will.<br />
24 Tage im Advent hält Gott seine Überraschungen für mich bereit, wenn ich<br />
nur das jeweilige Türchen öffne. Vielleicht schmecken diese Überraschungen<br />
nicht immer so süß wie die Schokolade aus den Kinderadventskalendern. Aber<br />
sie werden mir, wenn ich sie erst einmal herausgeholt und vielleicht geschmeckt<br />
habe, viel darüber sagen, was Gott mit mir und meinen Leben vorhat.<br />
Und wenn ich dann am 24. Tag das letzte Türchen öffne, wird Gottes Überraschung<br />
für mich nicht nur besonders groß, sondern auch tatsächlich süß sein.<br />
Denn dann schenkt er mir in seinem Sohn Jesus den Heiland für mein Leben.<br />
So bin ich – wie ein Kind – auf jeden dieser 24 Adventstage gespannt und<br />
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