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<strong>Ausgabe</strong> 0 /2010<br />
Verkaufspreis: 0,00 Euro // It´s werbefinanziert, you know?<br />
ein <strong>Magazin</strong> über Die bunte<br />
Vielfalt Des WorlD WiDe Web<br />
WWW.feeD-<strong>Magazin</strong>.De<br />
abonnieren sie „feed“<br />
zum nulltarif! „feed“ ist vollständig<br />
werbefinanziert und kann<br />
gratis bezogen werden. Wer sicher<br />
gehen will, dass er die nächste ausgabe<br />
erhält: einfach auf feed-magazin.de gehen,<br />
als abonnent einloggen, name und lieferadresse<br />
angeben und auf das nächste<br />
Heft freuen; bankdaten sind unnötig,<br />
denn – hatten wir es schon erwähnt?<br />
– die zeitung ist gratis! – könnte<br />
man mal so weitersagen...<br />
Nataly DawN uND Jack coNte<br />
erfiNDeN sich selbst / 4 eNDspiel:<br />
Die hartplatzhelDeN vor Dem<br />
bGh / 36 social e-commerce:<br />
DawaNDa, myparfuem uND mister<br />
spex / 18 aDvaNceD it: Die hiGhliGhts<br />
Der computex 2010 / 50
WWW.BERLIN-MUSIC-WEEK.DE<br />
HIGHLIGHTS<br />
Berlin Berlin Festival Festival 10. 10. – – 11.09. 11.09.<br />
Berlins Berlins größtes größtes Musikfestival<br />
Musikfestival<br />
für für Indie Indie und und Elektro Elektro mit mit den den Editors, Editors,<br />
Adam Adam Green, Green, Blood Blood Red Red Shoes Shoes u.v.m. u.v.m.<br />
all2gethernow 06. 06. – – 11.09. 11.09.<br />
Kongress Kongress der der Berlin Berlin Music Music Week Week mit mit Konferenz, Konferenz,<br />
Workshops, Workshops, Sessions Sessions und und Barcamp Barcamp<br />
berlin berlin clubnacht 11.09. 11.09.<br />
mit mit einem einem Ticket Ticket das das ganze ganze Spektrum Spektrum der der Berliner Berliner<br />
Clubkultur Clubkultur von von Techno Techno bis bis Jazz Jazz<br />
Popkomm 08. 08. – – 10.09. 10.09.<br />
internationaler internationaler Marktplatz Marktplatz für für Musik Musik und und<br />
Entertainment Entertainment mit mit Networking Networking und und<br />
Showcases Showcases<br />
und und noch noch viel viel mehr!<br />
mehr!<br />
6 –12SEPT2010
eDitorial /<br />
„Das ist also Die <strong>Preview</strong>-ausgabe…<br />
dieses <strong>Magazin</strong>s für Webinhalte, das ihr herausgeben<br />
wollt?“, mögt Ihr, verehrte bereits von uns<br />
angesprochene oder irgendwie auf uns aufmerksam<br />
gewordene Angehörige unseres Zielpublikums, fragen.<br />
Und richtig: das ist die Nullnummer des <strong>Feed</strong>-<br />
<strong>Magazin</strong>s, eines Printmediums, das in der Form noch<br />
nicht da gewesen ist.<br />
sollte sie nach eingehender Prüfung für pfundig<br />
befunden werden, so ist das all denen zu verdanken,<br />
die durch großes Engagement, ebensolches Können<br />
und freundliche Unterstützung am Entstehen<br />
dieser <strong>Ausgabe</strong> mitgewirkt haben. Nämlich: alle Autoren<br />
der hier veröffentlichten Artikel, die Blogger,<br />
deren Beiträge wir verwenden durften, die Interview-<br />
Partner, Nataly Dawn und Jack Conte, ohne deren<br />
Unterstützung die tolle Titelstory nicht zustandegekommen<br />
wäre, die Anzeigenkunden, die teils<br />
ebenfalls Inhalte beisteuerten, und dazu beigetragen<br />
haben, dass die Innenseiten mitunter recht schmuck<br />
ausgefallen sind, die Cartoonistin, der Rätsel-Service,<br />
die Redaktion (Tommy) nebst Umfeld, das Lektorat<br />
(Daniel), die Webteilchen-Programmierabteilung<br />
(Vincent), die auch für die Printausgabe wichtige Impulse<br />
lieferte, die Mitarbeiter der Druckerei Möllerdruck,<br />
die sehr viel Geduld mit uns hatten und offensichtlich<br />
ihr Handwerk verstehen, und nicht zuletzt<br />
unsere Designer und Artdirektoren von Hakotowi<br />
(Kati, Carolin und Helge) ohne die das Blatt „anders“<br />
aussehen würde. Für alles, was nicht Euer Gefallen<br />
findet, trifft den Chefredakteur und Herausgeber dieses<br />
Blättchens die volle Schuld, der nur darauf verweisen<br />
könnte, dass Beta-Versionen per Definition<br />
zu verbessern sind.<br />
„Da hätte Man aber noch mehr machen können“,<br />
– Ganz sicher; ist eben ne Beta-Version. Und für<br />
die regulären <strong>Ausgabe</strong>n haben wir uns schon noch<br />
Einges vorgenommen. Aber ich denke schon, dass<br />
das Potential das in dem Konzept „<strong>Feed</strong>“ schlummert<br />
deutlich geworden ist. – „Es gibt ein Konzept?<br />
Erzähl doch mal!“ – <strong>Feed</strong> ist ein kostenloses Printmagazin<br />
für Webinhalte. Ein Medium für Blogger, soziale<br />
Netzwerker und Online-Medien aller Art; – den<br />
Bloggern und Netzwerkern ein Forum, um auf sich<br />
aufmerksam zu machen; – den Lesern ein Wegweiser<br />
zu attraktiven Inhalten im World Wide Web. <strong>Feed</strong> ist<br />
reichweitenstark (Startauflage 200.000 Exemplare,<br />
die ab Herbst diesen Jahres monatlich an ausgewählte<br />
Haushalte in Berlins Innenstadtbezirken verteilt<br />
werden – (das genaue Erscheinungsdatum der ersten<br />
regulären <strong>Ausgabe</strong> wird in Kürze auf unserer Webseite<br />
„http://feed-magazin.de/“ bekannt gegeben). Und<br />
es kann unabhängig vom Wohnort komplett kostenlos<br />
abonniert werden, was es so wohl auch noch<br />
nicht gibt.<br />
Das beMerKenswerte ist aber vermutlich<br />
unser Angebot an Euch, das <strong>Feed</strong>-<strong>Magazin</strong> zu Eurer<br />
eigenen Zeitung zu machen. Ihr sollt uns sagen,<br />
wie die Zeitung aussehen soll, was für Themen und<br />
Beiträge Ihr gerne untergebracht sehen wollt. Ihr<br />
werdet bei uns die Möglichkeit erhalten, Themen<br />
vorzuschlagen, über Themen abzustimmen, eigene<br />
Beiträge einzureichen (/hochzuladen), – für die Ihr<br />
honoriert werdet, wenn sie es ins Blatt schaffen. Das<br />
heißt, wenn Ihr also nach Lektüre unserer <strong>Preview</strong>-<br />
<strong>Ausgabe</strong> der Meinung sein solltet, das man Einiges<br />
hätte anders und besser machen können, dann sag<br />
ich Euch – ganz ernsthaft: Macht es doch besser! Wir<br />
sind bereit für Euch. Ach und, solltet Ihr es Euch partout<br />
nicht verkneifen können, weiterzublättern: Viel<br />
Vergnügen beim Schmökern,<br />
Herzlichst,<br />
Euer<br />
Karsten MarowsKi<br />
Chefredakteur, Verleger, Astronaut
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
iMPressuM / inhalt /<br />
Das <strong>Feed</strong>-<strong>Magazin</strong> erscheint im Verlag<br />
activist media GmbH<br />
inhaber unD Geschäftsführer:<br />
Karsten Marowski<br />
Postanschrift: Friedrichstraße 90, 10117 Berlin<br />
tel.: 030 / 2025 3601<br />
fax: 030 / 2025 3333<br />
e-Mail: verlag@feed-magazin.de<br />
internet: feed-magazin.de<br />
Handelsregister: Amtsgericht Charlottenburg HRB<br />
122949 B<br />
herausGeber unD chefreDaKteur:<br />
Karsten Marowski<br />
reDaKtion: Karsten Marowski (km),<br />
Tommy Heyn (thn)<br />
autoren unD Kontributoren Der re-<br />
DaKtionellen beiträGe Dieser ausGabe:<br />
Andreas Gebhard, Regine Heidorn, Simon Grünke,<br />
Philip Steffan, Alexander Endl, Anna Neumann /<br />
Dawanda, Antje Jochmann / Mister Spex; Blogeinträge<br />
von netbooknews.de mit freundlicher Genehmigung<br />
von Sacha Pallenberg; Blogeinträge von<br />
stadt-bremerhaven.de mit freundlicher Genehmigung<br />
von Carsten Knobloch. Text- und Bildbeiträge<br />
von dpa.<br />
cartoons (6): Kittihawk<br />
rätsel: Presse Service Stefan Heine<br />
GestaltunG unD art-DireKtion:<br />
Hakotowi GmbH<br />
DrucK:<br />
Möller Druck und Verlag GmbH, vertreten durch<br />
Jürgen Korn, Daniela Möller, Zeppelinstraße 6,<br />
16356 Ahrensfelde.<br />
Zentraler anZeiGenservice:<br />
Tel.: 030 / 2025 3601;<br />
E-Mail: anzeigen@feed-magazin.de<br />
Karsten Marowski, Tommy Heyn,<br />
Friedrichstraße 90, 10117 Berlin.<br />
2 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
geräuschvolles<br />
MusiK:<br />
4 / YouTube Built The Videostar – wie Nataly Dawn und Jack Conte sich<br />
selbst erfanden<br />
7 / Rock me crazy in Berlin – Vorschau auf die Berlin Music Week<br />
tontechniK:<br />
8 / Bibliothek to Go – Hörbücher von Audible<br />
10 / Mehr Klangqualität: Alternativen zu MP3<br />
10 / AV-Receiver: Guter Sound schon für relativ wenig Geld<br />
lebenserhaltenDes<br />
KulinariK:<br />
16 / Es gibt Reis, Baby!<br />
17 / Effilee – <strong>Magazin</strong> für Essen und Leben<br />
fernweh:<br />
12 / Gastfreundschaft 2.0<br />
12 / Das Couchsurfing-Netzwerk<br />
14 / Die Khao San Road – Tor nach Asien<br />
GesunDheit:<br />
30 / Gesunde Farben<br />
31 / Vom Bollerwagen zur Online-Versandapotheke<br />
sPort:<br />
36 / Hartplatzhelden / Entscheidung vor dem BGH<br />
38 / Interview mit Oliver Fritsch<br />
rätselhaft bis lachhaft / 56
Praktisches<br />
MeDienerZiehunG<br />
40 / Kinder lernen online laufen – Medienerziehung 2.0<br />
soZiale netZe:<br />
32 / Personensuchmaschienen: Das lange Gedächtnis des Internets<br />
33 / Eine Privatheit der besonderen Art –<br />
über den Umgang mit Nutzerdaten in sozialen Netzwerken<br />
finanZen<br />
42 / Neue Verbraucherkreditrichtlinie: Pluspunkte für Darlehensnehmer<br />
42 / Unterversicherung kann Leistung verringern<br />
bilD unD beweGtbilD<br />
46 / Rechtlicher Wegweiser für die Foto-Community<br />
47 / Kino im Netz / Filmnetz<br />
48 / Digitalfotografie für Neueinsteiger<br />
48 / Die Reinigung des Kamerasensors ist nichts für Grobmotoriker<br />
MoDisches<br />
fashion unD lifestyle:<br />
18 / Spex and the City – Mister Spex lässt Brillen neu erleben<br />
20 / MyParfuem.de: Per Mausklick zum Eigenen unverwechselbaren Duft<br />
23 / Häkelhauben, Kirschkernkissen, Duschbutter –<br />
Dawandas wunderbarer Welt der Einzigartigkeiten<br />
26 / Dawanda-Herstellerinterview: „Stadtkleid“<br />
29 / Bunte Zeiten: Uhrenmode von Uhrzeit.org<br />
technisches<br />
autoMobiles:<br />
13 / Zweirad-Einmaleins: Das Passende Bike finden<br />
54 / Voll auf Strom: Audi baut den Supersportwagen e-tron<br />
55 / Wie Musik aus dem MP3-Player in das Auto kommt<br />
55 / Der Geist von Gestern: Remakes mobiler Klassiker<br />
techniK trenDs:<br />
11 / map-app für iPhone / Hochwertige Land- und<br />
Strassenkarten offline nutzen<br />
44 / DIY und coworking: Bausteln im Betahaus<br />
50 / Advanced IT – Sascha Pallenberg stellt die Highlights<br />
der Computex 2010 vor<br />
52 / Carsten Knobloch testet den Fujitsu ESPRIMO<br />
53 / Schnell mal umformatiert: Video-Konverter für Handys<br />
53 / SD-Karten: Schneller und größer muss nicht sein<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 3
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
Youtube built the viDeostar –<br />
wie natalY Dawn unD Jack conte<br />
sich selbst erFanDen<br />
natalY Dawn unD Jack conte Machen nichts<br />
anDeres als Musik, Denn sie verDienen ihren<br />
lebensunterhalt DaMit, - unD Das ohne eine<br />
einzige PhYsische cD auF DeM Markt zu haben.<br />
Die beiDen Posten als „PoMPlaMoose“ viDeosongs<br />
auF Youtube, unD beweisen, Dass es<br />
Möglich ist, iM netz Mit Musik gelD zu verDienen.<br />
wenn Man sich nicht von Der inDustrie<br />
bevorMunDen lassen will, geht es nur so,<br />
glauben Die beiDen...<br />
4 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
ich surfe Des Öfteren auf YouTube herum, überspringe in der Regel<br />
die Startseite und rufe über die Suchfunktion direkt meine Lieblingsbands<br />
auf. Hin und wieder klicke ich dann ein Video aus der Liste der ähnlichen<br />
Videos am rechten Seitenrand an, und entdecke bei solchen Gelegenheiten<br />
manchmal unglaubliche Sachen: Bands und Interpreten, von denen ich<br />
noch nie etwas gehört hatte und die manchmal so sensationell sind, dass<br />
ich mich frage, wie das möglich ist, dass ich von denen noch nie was gehört<br />
habe. Einer dieser glücklichen Zufälle war der Fund eines der Clips von Nataly<br />
Dawn und Jack Conte, die sich beide zusammen „Pomplamoose“ nennen.<br />
Ich weiß nicht mehr, auf welchen Wegen ich unterwegs war, als ich<br />
über die Videos der Beiden stolperte; ich erinnere mich nur noch, dass es<br />
mich vor Begeisterung vom Hocker gehauen hat.<br />
Das erste stücK, auf das ich aufmerksam wurde, war glaube ich „Little<br />
Things“, das in vieler Hinsicht typisch für Natalys und Jacks Videosongs<br />
ist: akustisch wie optisch absolut originell – nicht wie etwas, was man sich<br />
erinnert, irgendwo schon mal gesehen oder gehört zu haben – , ein ausgefeiltes<br />
Arrangement, vor allem was Natalys Gesangsparts angeht, trotzdem eingängig,<br />
dabei Natalys brilliante Gesangsstimme; und Jack, der wechselweise<br />
eines oder auch gleichzeitig mehrere der dutzend Instrumente spielt, die<br />
sich im Raum verteilen. Oft harmonisieren mehrere Natalys miteinander im<br />
Satzgesang; die unterschiedlichen Tonspuren werden dann in Split Screens<br />
optisch repräsentiert: ein Markenzeichen der Beiden. Bei Pomplamoose gibt<br />
es keine versteckten Sounds, keinen Playback-Gesang, kein Overdubbing.<br />
„What you see is what you hear“ lautet eine der Grundregeln, die in allen<br />
Pomplamoose-Videos befolgt werden.<br />
nataly unD JacK halten engen Kontakt zu ihren Fans; so finden sich unter<br />
den Pomplamoose-YouTube-Clips immer wieder Videogrußbotschaften,<br />
Mitteilungen über neu erschienene Songs, eine Dokumentation der Ergebnisse<br />
eines Fan-Wettbewerbs um das schönste Pomplamoose-Plattencover.<br />
Auf unsere Mail mit der Bitte um Infos und Bildmaterial für einen Artikel<br />
über Pomplamoose bekamen wir innerhalb weniger Stunden Antwort, so<br />
dass wir Euch die Beiden hier in aller Ausführlichkeit vorstellen können.<br />
nataly Dawn und Jack Conte stellten schnell fest, dass sie auf derselben<br />
Wellenlänge tickten, als sie sich vor einigen Jahren auf der Stanford Universität<br />
in Kalifornien das erste Mal trafen. Die vielen gemeinsamen Interessen<br />
führten dann im Sommer 2008 schließlich zum gemeinsamen Projekt<br />
„Pomplamoose“. Den Bandnamen fand man kurzerhand, als eine von einem<br />
Frankreichbesuch zurückkehrende Freundin von dem lustigsten Wort berichtete,<br />
das sie dort gelernt habe: Pomplamoose (für amerikanische Ohren<br />
mag sich das Wort lustiger anhören als für deutsche). Nataly und Jack, heute<br />
23 und 25 Jahre alt, produzieren Videosongs und das mittlerweile so erfolgreich,<br />
dass sie nichts anderes tun als das. Das Erfolgsgeheimnis sind – neben
der Tatsache, dass sie großartige Musik machen:<br />
Cover-Versionen.<br />
cover-versionen von aktuellen Hits oder<br />
auch von Klassikern können, geschickt verschlagwortet,<br />
die Aufmerksamkeit von Michael Jackson-,<br />
Beyoncé- oder Lady Gaga-Fans auf die eigenen<br />
Songs lenken. Als Pomplamoose im Oktober 2009<br />
Beyoncés „Single Ladies“ coverten, erhielten sie<br />
innerhalb kürzester Zeit mehrere Millionen Hits,<br />
– heute sind es 4,7 Millionen. Ashton Kutcher und<br />
Kylie Minogue tweeteten (heißt es „tweeteten“<br />
oder „twitterten“?) über ihre Videos, die Band verkaufte<br />
in dem Monat fast 20.000 Songs und ihr 10-<br />
Stück-Album schoss in die Indie Billboard-Charts;<br />
woraufhin sie Angebote von den großen Major<br />
Labels – Warner, Sony, Universal, Atlantic Records<br />
– erhielten, - die sie allesamt ablehnten. Jack Conte<br />
ist der Meinung, dass die großen Plattenfirmen<br />
ihnen im Grunde nichts zu bieten haben. Die großen<br />
Label erfüllten heutzutage gar keine wirkliche<br />
Funktion mehr, und träten heute meist als general<br />
contractor auf, die andere Dienstleistungsunternehmen<br />
anheuerten, um die eigentliche Arbeit zu<br />
Die ersten Bilder, die uns Nat und Jack sandten, fanden wir so lala.<br />
Deshalb veranstalteten die Beiden eigens für uns ein neues Foto-<br />
Shooting, - worauf wir ein bisschen stolz sind. Die brand-aktuel-<br />
len Bilder des Shootings könnt ihr hier bewundern.<br />
machen. Und er könne keinen Grund finden, warum<br />
man das große Label nicht einfach ganz beiseite<br />
lassen und die geeigneten Dienstleister selbst<br />
ansprechen sollte.<br />
ausserDeM ist Das für Jack eine grundsätzliche<br />
Sache, über die er sehr leidenschaftlich werden<br />
kann. Bisher habe es immer Gatekeeper zwischen<br />
Künstlern und dem Publikum gegeben – erklärt<br />
Jack in einem Interview mit Jamie Freedman vom<br />
San Francisco Music Examiner – , Fernsehsender,<br />
die bestimmen, wer gespielt wird und wer nicht;<br />
Plattenfirmen, die bestimmen, wer eine Platte machen<br />
darf und wer nicht; heute sei es dank des Internets<br />
zum ersten Mal in der Geschichte möglich,<br />
direkt mit seinen potentiellen Fans in Kontakt zu<br />
treten. Das sei ein völliger Paradigmenwandel und<br />
seiner Meinung nach eine der begeisterndsten<br />
Dinge überhaupt. „Das Internet macht die Nische<br />
zu einem gangbaren Geschäftsmodell. Du kannst<br />
Verbindung mit Menschen auf der ganzen Welt<br />
aufnehmen, kannst Dich mit allen vernetzen und<br />
wirst auf diesem Planeten immer genug Leute finden,<br />
denen gefällt, was Du machst“, meint Jack.<br />
Zu Den rahMenbeDinGunGen eines solchen<br />
Geschäftsmodells gehören dann auch Dienste und<br />
Programme wie eJunkie oder iTunes, – neuerdings<br />
auch Youtubes „Musicians Wanted“ Programm, das<br />
Künstlern anbietet, Einnahmen durch neben deren<br />
Videos platzierter Werbung mit YouTube fiftyfifty<br />
zu teilen. Den meisten Umsatz machen Nataly und<br />
Jack zur Zeit noch mit iTunes, etwa dreimal soviel<br />
wie mit eJunkie. Die Nachteile bei iTunes sind, dass<br />
Apple höhere Gebühren einstreicht als z. B. eJunkie<br />
und das man über iTunes nur komplette Alben<br />
vermarkten kann. „Wir produzieren jede Woche<br />
neue Songs, und wenn wir einen fertig haben, wollen<br />
wir nicht warten, sondern ihn JETZT draußen<br />
haben; also bringen wir ihn bei eJunkie raus; und<br />
wenn wir zehn voll haben, wird das Album bei iTunes<br />
veröffentlicht“, führt Jack aus.<br />
für einen viDeosonG brauchen die Beiden<br />
keine Woche Zeit: 2–3 Tage fürs Aufnehmen,<br />
Nataly sitzt dann ungefähr einen Tag am Videoschnitt;<br />
und dann posten. Gelegentlich kommen<br />
bei Pomplamoose auch abgefahrenere Aufnahmetechniken<br />
zum Einsatz. So arbeiten die Beiden<br />
immer wieder mit rückwärts abgespielten<br />
Sounds. Beim „Single Ladies“-Cover oder bei<br />
„Twice as nice“ wurden einzelne Tonspuren verlangsamt,<br />
so dass man alle Einzelheiten, „Körner“,<br />
hören kann, weshalb man diese Technik als<br />
„Granular Synthesis“ bezeichnet. Einige Songs<br />
haben 100 Ebenen oder sogar mehr; mehr als auf<br />
eine Pro Tools Session gehen.<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 5
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
Auch eine Möglichkeit, seine Musik an den Fan zu bringen: USB-Sticks mit Kopierschutzstecker. Diese<br />
„Dongles“ , die Nataly und Jack hier in einem ihrer Youtube-Community-Kontaktpflege-Clips vorstel-<br />
len, wurden in 30 Länder verschickt.<br />
Screenshot-Auschnitt eines Clips, in dem Nataly Dawn und Jack Conte sich selbst und YouTubes neues<br />
„Musicians Wanted“-Programm vorstellen.<br />
Den sounD an sich bezeichnet Jack als organisch und roh, – „glitz-free“.<br />
Die gegenwärtige Musik- und vor allem die Band-Kultur empfindet er wie<br />
auf einen Sockel gehoben, es fühle sich alles irgendwie nach Fake an. Das<br />
muss nicht so sein, glaubt Jack, es kann alles auch ganz normal und greifbar<br />
sein. Pomplamooses Cover-Versionen sind ganz einzigartig, – einerseits<br />
unmittelbar als Cover erkennbar – man erkennt das Original sofort wieder<br />
– andererseits in einer ganz eigenständigen Interpretation, die selbst wie ein<br />
Original wirkt. „Wir covern nur Songs, die uns selbst gefallen und versuchen<br />
nie das Original zu überbieten“, erklärt Jack. Für die Instrumentierung muss<br />
alles herhalten, was in Jacks Bude so rumsteht: Gitarren, Bass, Schlagzeug,<br />
ein uraltes Piano, ein Akkordeon, eine Melodica, ein Spielzeug-Saxophon, ein<br />
Glockenspiel, und was sich sonst noch findet, womit man unter Umständen<br />
Geräusche produzieren kann. Ausgebildete Musiker sind die Beiden nicht<br />
wirklich. Musik haben sie irgendwie immer schon gemacht; Nataly singt<br />
seit ihrer Kindheit – hat wohl auch etwas von ihrer Mutter mitbekommen,<br />
die Chorleiterin ist. Ansonsten hat man in Studium oder diversen Jobs aufgeschnappt,<br />
was man gebrauchen konnte, – Grundlagen in Tontechnik und<br />
Videoschnitt-Technik eben. Der Rest war „Learning by Doing“.<br />
PoMPlaMoose haben mittlerweile Fans in der ganzen Welt. Bestellungen<br />
für ihre Dongles(ein USB-Stick mit Kopierschutzstecker auf dem sich<br />
alle MP3, Songtexte und Bilder befinden) erreichen die Beiden aus über 30<br />
Ländern. „Wir bestreiten unseren Lebensunterhalt ausschließlich mit Musik,<br />
und das ohne überhaupt eine physische CD am Start zu haben“, bemerkt<br />
Jack. „Das Internet ermöglicht uns, uns vollständig auf die Musik zu konzentrieren,<br />
was irgendwie eine unglaubliche Sache ist“, sagt Nataly und ergänzt:<br />
„Ich hab das Gefühl, das viele Künstler mal mit uns reden sollten, oder wir<br />
sollten mal ein „how to“-Video herausgeben. Die Sache ist die: die Leute glauben<br />
immer, dass all das nur von Genies hinter riesigen Schreibtischen oder in<br />
Wolkenkratzern bewerkstelligt werden kann, aber Du kannst einfach online<br />
gehen und es selbst tun.“ – Wer Nataly Dawn und Jack Conte hören und sehen<br />
möchte: einfach auf YouTube gehen, „Nataly Dawn“, „Jack Conte“ oder „Pomplamoose“<br />
eingeben und sich vom Hocker hauen lassen. - km
ock Me<br />
crazY in berlin?<br />
ZuM ersten Mal ziehen die drei komplementären<br />
Formate Popkomm (Messe), BerlinFestival<br />
(Live) und all2gethernow (Kongress), im Rahmen<br />
der Berlin Music Week gemeinsam an einem<br />
Strang und schaffen so einen einzigartigen Treffpunkt<br />
der internationalen Musikwirtschaft und<br />
Musikkultur. Berlin vereint wie keine andere Stadt<br />
Musikgeschichte und Musikzukunft in sich. Ab<br />
September wird die Stadt jährlich zur Bühne der<br />
internationalen Musikwelt. Den Anfang macht am<br />
6.–7. September das Camp der all2togethernow in<br />
der Kulturbrauerei Berlin im Prenzlauer Berg. Die<br />
VON ANDREAS GEBHARD<br />
viele Fragten sich iM Jahr 2009: „hat berlin seine stellung als<br />
MusikhauPtstaDt verloren?“. iM soMMer Platzte Die boMbe. Mit<br />
DeM verweis auF Die negativen auswirkungen Der Freiheiten iM<br />
internet wurDe Die renoMMierte MusikMesse PoPkoMM ersatzlos<br />
abgesagt. Das neue berliner konFerenzForMat all2gethernow<br />
(a2n) grünDete sich iM soMMer 2009 als sPontane antwort<br />
auF Die absage Der PoPkoMM. nach nur 9 wochen vorbereitungszeit<br />
zog sie über 1000 besucher an. iM sePteMber 2010 startet<br />
zuM ersten Mal Die berlin Music week als geMeinschaFtsPro-<br />
Jekt sehr unterschieDlicher akteure. ein herzstück Der berlin<br />
Music week wirD Die zweite all2gethernow sein, Die 2009 ihre<br />
PreMiere Feierte.<br />
im Barcampformat organisierte Veranstaltung umfasst<br />
Workshops und Sessions. Im #a2n_camp wird<br />
auf den guten Erfahrungen aus dem vergangenen<br />
Jahr aufgebaut und eine offene Plattform geboten<br />
für Gespräche in der thematischen Breite. Auch<br />
diesmal sind wieder alle – vom Künstler, über Musikgeschäft,<br />
Medien, Webdienstleister, Politiker bis<br />
Fans – eingeladen ihre Themen als Sessions in das<br />
#a2n_camp einzubringen und zu gestalten.<br />
ab Mittwoch, den 8. September findet für<br />
zwei Tage die #a2n_conference im Flughafen Tempelhof<br />
statt. Diese Konferenz, parallel zur Popkomm,<br />
verdichtet die Themen des #a2n_camps<br />
und diskutiert gezielt Fragestellungen mit geladenen<br />
Gästen. Zudem kommen Vor- und Querdenker<br />
der Musikwirtschaft und -kultur in Keynotes<br />
zu Wort. Den Abschluss des inhaltlichen<br />
Trios der Berlin Music Week bildet am 10. und<br />
11. September 2010 das all2gethernow Forum im<br />
Flughafen Tempelhof. Beim #a2n_forum werden<br />
die Ergebnisse aus #a2n_camp und #a2n_conference<br />
im Gespräch mit Künstlern und Besuchern<br />
des Berlin Festivals reflektiert. So findet über die<br />
a2n Tage hinweg eine Zuspitzung der Themen<br />
statt. Die all2gethernow ist eine Plattform und<br />
Konferenz für eine moderne, zukunftsgerichtete<br />
Musikwirtschaft und Musikkultur.<br />
GePlant sinD bis zu 300 verschiedene Workshops<br />
und Sessions sowie 24 Keynote Speakers<br />
aus aller Welt. Das Programm der a2n gliedert<br />
sich in einen kuratierten und einen offenen Teil.<br />
BERLINMUSICWEEK<br />
BERLINMUSICWEEK<br />
BERLINMUSICWEEK<br />
///// //<br />
6.-12.sep. 2010<br />
WWW.BERLIN-MUSIC-WEEK.DE<br />
//// /<br />
Sieben Thementracks bilden das Raster für die<br />
zentralen Fragestellungen der Musik- und Kreativwirtschaft:<br />
ROLES & IDENTITIES, BUSINESS<br />
MODELS, MARKETING & DISTRIBUTION, PO-<br />
LITICS & CULTURE, COPYRIGHT & LICENSING,<br />
MEDIA & TECHNOLOGY, ARTS & MAKING MU-<br />
SIC. Das #a2n_camp 2-day-Ticket kann für 30,–<br />
Euro (#a2n_camp @ Kulturbrauerei Berlin, Prenzlauer<br />
Berg) erworben werden: (http://www.a-2-n.<br />
com/ticket) dort findet man auch das Kombiticket<br />
für alle Berlin Music Week Tage.<br />
Die berlin Music weeK ist ein Signal in die<br />
ganze Stadt. Sehr unterschiedliche Partner haben<br />
sich zusammen gefunden um eine Woche voller<br />
Musik und Aktion zu gestalten. Neben den drei<br />
Akteuren a2n, Berlin Festival und Popkomm finden<br />
eine Vielzahl von Formaten in der gesamten<br />
Stadt statt. Dazu gehört u. a. auch die Clubnacht<br />
der Berliner Club Commission die am Samstag<br />
den 11. September stattfindet. Das Berlin Festival<br />
steigt am 10. und 11. September u. a. mit: Editors,<br />
LCD Soundsystem, Fever Ray, Soulwax, Adam<br />
Green, Tricky, Blood Red Shoes, Atari Teenage Riot,<br />
Caribou, Wedding Present performing Bizarro. /<br />
Andreas Gebhard (Der Autor ist Vorstandmitglied<br />
des all2gethernow e. V.)<br />
Alle Informationen finden sich unter:<br />
http://a-2-n.de<br />
http://berlinfestival.de<br />
http://popkomm.de<br />
http://berlin-music-week.de<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 7
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
bibliothek to go<br />
auDible bietet bücher auF Die ohren; Dabei ist Die klassische cD nicht<br />
Mehr Die einzige Möglichkeit, hörbücher zu hören. hörbuch-DownloaDs<br />
aus DeM internet werDen iMMer beliebter. auF seineM MP3-PlaYer kann<br />
Man heute seine gesaMte bibliothek Mit sich tragen, unD kann beiM Joggen,<br />
beiM autoFahren oDer in öFFentlichen verkehrsMitteln Das buch<br />
oDer <strong>Magazin</strong> Der wahl hören.<br />
Die nachfraGe nach Hörbüchern wächst stetig.<br />
Mittlerweile macht das Hörbuch-Download-<br />
Segment 10% des gesamten Hörbuchmarktes<br />
aus. In den USA liegt der Anteil der Downloads<br />
am gesamten Hörbuchmarkt bei über 15%. Eine<br />
Umfrage unter Hörbuchverlagen ergab, dass bereits<br />
etwa ein Viertel der Verlage ihre Hörbücher<br />
über Downloadportale vertreibt, knapp die Hälfte<br />
plant, Hörbücher mittelfristig über eine Download-Plattform<br />
anzubieten. Die Audible GmbH<br />
mit Sitz in Berlin ist einer der führenden Anbieter<br />
für Hörbuch-Downloads. Derzeit stehen mehr als<br />
40.000 Titel in deutscher, englischer, spanischer<br />
und französischer Sprache von mehr als 800 Verlagen<br />
zur Verfügung – darunter die größte Auswahl<br />
ungekürzter Hörbücher. Audible ist weltweit exklusiver<br />
Hörbuch-Partner des Apple iTunes Store.<br />
über 500 MP3-Player aller großen Hersteller,<br />
inklusive aller Apple iPods sowie dem Apple<br />
iPhone, sind mit dem speziell für Hörbücher entwickelten<br />
Audible-Dateiformat kompatibel. Ein<br />
großer Nachteil von Hörbüchern im MP3-Format<br />
liegt darin, dass diese in zahlreiche einzelne Audiodateien<br />
unterteilt werden – ein mehrstündiges<br />
Hörbuch kann da schnell mehrere Dutzend Dateien<br />
umfassen. Audible liefert dagegen Hörbücher<br />
bzw. Audiomagazine in einer einzigen, einfach<br />
handhabbaren Datei. Das MP3-Format ist auf Musik<br />
abgestimmt und deshalb für das Hörerlebnis<br />
von Sprache nicht optimal. Das Komprimierungsformat<br />
von Audible bildet dagegen die Charakteristik<br />
von Sprache sehr gut ab und erreicht eine<br />
optimale Silbenverständlichkeit. Es reduziert die<br />
Dateigröße von Hörbüchern im Vergleich zu MP3<br />
signifikant, so dass auch MP3-Player mit geringer<br />
Speicherkapazität viele Stunden Hörgenuss speichern<br />
können. Gerade vor dem Hintergrund mobiler<br />
Datenübertragung direkt auf Mobiltelefone etc.<br />
gewinnt die kompakte Größe der Audible-Dateien<br />
8 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
an Bedeutung. Das Audible-Format erlaubt das<br />
Weiterhören an der Stelle, an der ein Hörbuch unterbrochen<br />
wurde, auch wenn mehrere Bücher parallel<br />
oder zwischendurch Musik gehört werden.<br />
Mit auDibleair wurde außerdem eine innovative<br />
Technologie entwickelt, die den direkten automatischen<br />
drahtlosen Download von Audio-Inhalten<br />
auf Smartphones erlaubt, ohne den klassischen<br />
„Umweg“ über einen Desktop- Rechner nötig zu<br />
machen. Mit AudibleAir können User jederzeit<br />
und überall bequem auf ihre Online-Bibliothek<br />
bei Audible zugreifen und ihre Wunsch-Inhalte<br />
herunterladen, ohne dabei einen Rechner zum<br />
Download zu benötigen. Audiomagazin-Abonnenten<br />
können den Service auch automatisieren. Das<br />
<strong>Magazin</strong> wird dann jeden Morgen automatisch auf<br />
das Smartphone übertragen.<br />
auDible bietet den Lesern des <strong>Feed</strong>-<strong>Magazin</strong>s<br />
gratis einen MP3-Player von Philips, und – ebenfalls<br />
kostenlos – drei Hörbücher zur freien Auswahl<br />
für den Abschluss eines dreimonatigen Probeabos<br />
für nur 9,95 Euro monatlich. Interessierte<br />
können auf www.audible.de/feed den auf der umseitigen<br />
Anzeige angegebenen Gutscheincode eingeben.<br />
Attraktive Angebote finden sich außerdem<br />
auf www.audible.de/schnaeppchen.<br />
Foto: Audible<br />
Cartoon: Kittihawk
Gratis-Hörbuch für Ihren<br />
MP3-Player<br />
GRATIS!<br />
Thriller-<br />
Bestseller<br />
Atemlose<br />
Spannung garantiert!<br />
Das Hörbuch-Down-<br />
loadportal Audible.de<br />
schenkt jedem<br />
<strong>Feed</strong>-Leser einen<br />
packenden Thriller<br />
als kostenlosen<br />
Hörbuch-Download<br />
Das Hörbuch<br />
„DEVIL‘S KISS“<br />
Es ist der Alptraum eines<br />
jeden Vaters – und Spezialermittler<br />
Jack Donovan<br />
kann nichts dagegen tun:<br />
Seine Tochter wird von Alexander<br />
Gunderson, einem kaltblütigen<br />
Terroristen, entführt<br />
und mit einer Atemmaske,<br />
die nur für 48 Stunden Sauerstoff<br />
hat, beerdigt. Es geht<br />
nicht um Lösegeld, sondern<br />
nur um Rache: Gunderson will<br />
sehen, wie Jack sich quält<br />
und langsam zugrunde geht.<br />
Niemand ahnt, dass Gunderson<br />
darüber hinaus noch ein viel schrecklicheres<br />
Ziel verfolgt.<br />
Gesprochen wird das Hörbuch von Erich<br />
Räuker. Seine Stimme ist bekannt aus Film<br />
und Fernsehen – in „Troja“ spricht er Eric<br />
Bana (Hektor) oder Jimmy Smits (Senator<br />
Organa) in den neuen Star Wars Filmen. Der<br />
Hörbuch-Bestseller hat eine Spieldauer von<br />
acht Stunden und 49 Minuten.<br />
Gratis MP3-Player<br />
Haben Sie noch keinen kompatiblen Player,<br />
können Sie unter www.audible.de/<br />
schnaeppchen ein Audible Testabo für drei<br />
Monate abschließen (Abopreis 9,95 Euro pro<br />
Monat). Für knapp 30 Euro bekommen Sie<br />
also 3 Hörbücher nach Wahl und den gratis<br />
MP3-Player „Philips GoGear Spark SA2940<br />
4GB“. Zu den Abogebühren kommen lediglich<br />
noch 7,95 Euro Versandkosten hinzu.<br />
Unterwegs<br />
Bücher hören<br />
Sie haben immer weniger<br />
Zeit all die Bücher<br />
zu lesen, die sie gerne<br />
lesen würden?<br />
Laden Sie sich jetzt<br />
ein Hörbuch aus dem<br />
Internet herunter und<br />
übertragen es auf Ihren MP3-Player. So können<br />
Sie auch die Zeiten sinnvoll nutzen, die vorher ungenutzt<br />
blieben, wie z.B. lange Autofahrten, das<br />
Warten auf die U- oder S-Bahn, lange Zugfahrten<br />
oder Flüge.<br />
Mit einem Hörbuch kann diese Zeit extrem spannend<br />
werden, wenn man von einer Stimme gefesselt<br />
wird, die es schafft, Bilder im Kopf entstehen zu lassen.<br />
Auf Ihrem MP3-Player haben Sie Ihre gesamte<br />
Bibliothek immer und überall dabei. Nicht alle MP3-<br />
Player und Smartphones sind mit dem Hörbuch-Format<br />
von Audible kompatibel. Eine Liste kompatibler<br />
Abspielgeräte fi nden Sie hier:<br />
www.audible.de/abspielgeraete<br />
Ihr Gutscheincode:<br />
Hier einlösen:<br />
So einfach geht‘s!<br />
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Gültig bis 31. Juli 2010<br />
In fünf Schritten zum Gratis-Hörbuch:<br />
1. www.audible.de/feed aufrufen<br />
2. Gutscheincode (siehe oben) eingeben<br />
3. Benutzernamen und Kennwort wählen<br />
4. „Erste-Schritte-Assistenten“ folgen und<br />
kostenlose Software installieren<br />
5. Download beginnen. Das Hörbuch fi nden<br />
Sie unter „Meine Bibliothek“
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
Mehr klangqualität:<br />
alternativen zu MP3<br />
iMMer wieDer entwickeln Tüftler neue Dateiformate<br />
für Musik auf Rechnern und mobilen<br />
Abspielgeräten. Doch bislang hat es keines davon<br />
geschafft, das gängige Format MP3 vom Thron zu<br />
stoßen. «MP3 ist definitiv das am weitesten verbreitete<br />
Audioformat», sagt Christine Tantschinez von<br />
der Zeitschrift «Audio». Dabei ist die Klangqualität<br />
alles andere als top.<br />
weM nicht nur die Musik selbst, sondern auch<br />
ein satter Klang wichtig ist, der ist mit anderen Formaten<br />
besser beraten. WAV ist eines davon, bei dem<br />
Daten nicht wie bei MP3 komprimiert, sondern verlustfrei<br />
gespeichert werden.<br />
av-receiver:<br />
guter sounD schon Für relativ wenig gelD<br />
ein av-receiver ist das Stellwerk im Heimkino.<br />
Bei der Wahl des richtigen Gerätes kommt es<br />
- wie so oft - auf persönliche Vorlieben an. Wer viel<br />
Wert auf guten Sound legt, sollte aber wissen: «Je<br />
teurer die Geräte, desto besser die klangliche Qualität»,<br />
sagt Sedin Mujic von der Fachzeitschrift<br />
«Audio» in Poing bei München.<br />
Dabei Muss Man für den schönen Klang aber<br />
lange nicht mehr so tief in die Tasche greifen,<br />
wie noch vor etwa fünf Jahren, als man locker<br />
1000 Euro auf den Tisch legen musste. Bereits ab<br />
einem Preis von etwa 350 Euro unterstützen AV-<br />
Receiver laut Mujic die beiden wichtigsten digitalen<br />
Filmton-Formate Dolby TrueHD und DTS-HD.<br />
Zur verlustfreien Übertragung dieser Tonformate<br />
benötigen AV-Receiver eine HDMI-Schnittstelle.<br />
Neue Receiver sollten mehrere HDMI-Eingänge<br />
und mindestens zwei Ausgänge besitzen. Aktuell<br />
ist die Version HDMI 1.3a.<br />
10 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
Der haKen: WAV-Dateien sind deshalb sehr<br />
groß und nicht zum Abspielen auf tragbaren Geräten<br />
geeignet. Dafür sind sie mit allen Abspielprogrammen<br />
kompatibel. Soll Musik digital nachbearbeitet<br />
werden, ist es sinnvoll, sie als WAV<br />
einzulesen.<br />
ebenfalls verlustfrei ist FLAC. Die Dateien<br />
sind kleiner als WAVs, so dass sich das Format<br />
besser zum Archivieren eignet. Hinzu kommt: Aus<br />
FLACs lässt sich das Original eins zu eins wiederherstellen<br />
und nach Belieben bearbeiten. - dpa<br />
bei etwa 700 euro gelangt der Nutzer bereits<br />
in die höhere Preisklasse. Hier ist eines der neuesten<br />
Features die Netzwerkfunktionalität: USB- sowie<br />
Ethernet-Schnittstellen zieren die Receiver.<br />
Als Musikquelle lassen sich USB-Sticks, iPods und<br />
sogar die komplette MP3-Sammlung vom PC verwenden.<br />
Mit manchen Modellen kann man auch<br />
auf Internetmusik-Dienste wie last.fm zugreifen.<br />
wer DaGeGen Blu-ray in 3D anschauen will,<br />
muss sich noch bis etwa Mitte dieses Jahres gedulden.<br />
Dann sollen auch entsprechende Fernseher<br />
und Player auf den Markt kommen. Für dieses Format<br />
wird die Nachfolgeversion HDMI 1.4 benötigt,<br />
erläutert Jürgen Timm vom Hersteller Pioneer.<br />
Doch nicht nur die Zukunft, auch die Vergangenheit<br />
lässt sich per AV-Receiver ins Wohnzimmer<br />
holen. Auch dafür braucht es einen HD-<br />
MI-Ausgang. Der Receiver rechnet das analoge<br />
Foto: Jens Schierenbeck/dpa/mag<br />
VHS-Signal mit seiner relativ niedrigen Auflösung<br />
für die Darstellung auf dem Flachbildfernseher<br />
um. Allerdings kommt es nicht selten zu Fehlern<br />
bei der Digitalisierung. Bei einem Test von Audio-<br />
Video-Empfängern bemängelte die Stiftung Warentest,<br />
dass bei acht von zehn Modellen die Kanten<br />
ausgefranst wirkten. - dpa<br />
Foto: Denon/dpa/mag
MaP-aPP Für iPhone<br />
hochwertige lanD- unD<br />
strassen-karten oFFline nutzen<br />
eine lanD- unD strassenKarte im Westentaschenformat,<br />
genau diesen Wunsch erfüllt<br />
das Programm map-app, auch wenn der nächste<br />
Mobilfunkmast weit entfernt ist. map-app enthält<br />
eine umfassende und hochwertige Kartensammlung,<br />
die mit dem Programm direkt auf das iPhone<br />
oder iPod touch abgespeichert wird. Der Vorteil, z.B.<br />
gegenüber Google Maps: Die Karten lassen sich jederzeit<br />
offline und ohne teure Datentarife oder Roaming-Kosten<br />
nutzen. Optional mit Lokalisierung<br />
der eigenen Position auf den bereits mitgelieferten<br />
Karten per GPS- oder WiFi-Signal. Map-app kombiniert<br />
hochwertige Karten, schnelle und einfache<br />
map-app<br />
map-app<br />
map-app.de<br />
map-app<br />
map-app<br />
screenshots<br />
screenshots<br />
Land- und Strassenkarten offline<br />
Land- und Strassenkarten offline<br />
Deutschlandweit über 60.000 Suchtreffer<br />
Deutschlandweit über 60.000 Suchtreffer<br />
auch ohne Internet oder Mobilfunksignal<br />
auch ohne Internet oder Mobilfunksignal<br />
Ein Vorteil, z.B. gegenüber Google Maps:<br />
Die<br />
Ein Vorteil,<br />
Karten<br />
z.B.<br />
lassen<br />
gegenüber<br />
sich jederzeit<br />
Google<br />
offline<br />
Maps:<br />
und Die Karten ohne teure lassen Datentarife sich jederzeit oder offline Roaming-<br />
Kosten und ohne nutzen. teure Datentarife oder Roaming-<br />
Kosten nutzen.<br />
Bedienung, mit der vollständigen offline-Nutzung,<br />
ohne weitere Kosten für Internet oder Mobilfunk.<br />
Die version 1.0 der mobilen Offline-Kartenanwendung<br />
map-app enthält das Kartenmaterial<br />
"Deutschland", mit Übersichts- und Detailkarten in<br />
bis zu 11 Maßstäben und Zoomstufen. Deutschlandweit<br />
ist über das Texteingabefeld die Volltextsuche<br />
nach aktuell über 60.000 Städten, Gemeinden und<br />
ortsähnlichen Ansammlungen möglich. Bis auf<br />
Strassenebene sind derzeit die mehrstufig zoombaren<br />
Stadtpläne von Berlin, München und Hamburg<br />
installiert. Weitere Städte, Orte und Ballungsgebie-<br />
map-app map berlin<br />
hochwertige Land- und Strassenkarten offline<br />
keine Internetverbindung notwendig (mit (mit GPS) GPS)<br />
keine Roaming-Kosten (mit (mit GPS) GPS)<br />
Lokalisierung der der eigenen Position<br />
Suche komplett offline offline<br />
für für iPhone iPhone und und iPod iPod touch touch<br />
hochwertige Karten offline<br />
hochwertige Karten offline<br />
Kartenmaterial "Deutschland", mit<br />
Kartenmaterial "Deutschland", mit<br />
Übersichts- und Detailkarten in bis<br />
Übersichts- und Detailkarten in bis<br />
zu 11 Maßstäben und Zoomstufen.<br />
zu 11 Maßstäben und Zoomstufen.<br />
Bis auf Strassenebene sind derzeit<br />
die<br />
Bis<br />
mehrstufig<br />
auf Strassenebene<br />
zoombaren<br />
sind derzeit<br />
Stadtpläne die mehrstufig von Berlin, zoombaren München<br />
und Stadtpläne Hamburg von installiert. Berlin, München<br />
und Hamburg installiert.<br />
*<br />
map-app<br />
map-app<br />
im<br />
im<br />
App-Store<br />
App-Store<br />
für<br />
für<br />
Euro<br />
Euro<br />
2,99<br />
2,99<br />
te sowie Themenkarten sind in Vorbereitung.<br />
hinterGrunD: Die mapcompany GmbH wurde<br />
im Jahr 2008 von Sascha Chowdhury und Dr.<br />
Florian Korff gegründet. Firmensitz ist Ottobrunn<br />
bei München. Der Unternehmensschwerpunkt<br />
liegt in der Entwicklung, Implementierung und<br />
dem Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen<br />
kartenbasierter Informationssysteme. Die entwicklungsschmiede<br />
UG & Co KG wurde 2009 von Holger<br />
Frank in München gegründet. Im Mittelpunkt<br />
steht die Entwicklung von mobilen Anwendungen.<br />
Weitere Informationen unter www.map-app.de.<br />
für iPhone und iPod touch<br />
für iPhone und iPod touch<br />
Kategorie: Reise<br />
Kategorie: Reise<br />
Version: 1.2<br />
Version: 1.2<br />
Stand: Mai 2010<br />
Stand: Mai 2010<br />
Programmgröße: 689 MB<br />
Sprachen:<br />
Programmgröße:<br />
Deutsch,<br />
689<br />
Englisch<br />
MB<br />
iPhone Sprachen: und iPod Deutsch, touch: Englisch ab OS 3.0.x<br />
© iPhone 2010 mapcompany und iPod touch: GmbH ab OS 3.0.x<br />
© 2010 mapcompany GmbH<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 11
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
gastFreunDschaFt 2.0 –<br />
kulturenzusaMMenFührung<br />
über Das couchsurFing-netzwerk<br />
Foto: CouchSurfing International, Inc.<br />
Dass Das internet sich hervorragend dazu<br />
eignet, internationale Kontakte zu pflegen und Reisen<br />
zu organisieren, wissen wir nicht erst seit dem<br />
Facebook-Boom: schon in den frühen Tagen des<br />
Netzes wurden z. B. Ferienwohnungen getauscht.<br />
1999 registrierte Casey Fenton die Domain couchsurfing.com,<br />
um ein Gastfreundschaftsnetzwerk<br />
einzurichten. Die Idee ist einfach: die Mitglieder<br />
bieten sich gegenseitig Übernachtungsplätze in<br />
ihren Wohnungen an. Das reicht vom eigenen Gästezimmer<br />
über einen Schlafsackplatz zum geteilten<br />
Bett. Und setzt ein gewisses Vertrauen voraus:<br />
Vertrauen zu den Netzwerk-Betreibern, Vertrauen<br />
zur Gemeinschaft und Vertrauen zu den einzelnen<br />
Mitgliedern. Dabei geht es um mehr als nur einen<br />
kostenlosen Schlafplatz. Im Vordergrund steht der<br />
kulturelle Austausch.<br />
aus Der anfraGe und dem Couchsurfing-<br />
Profil lässt sich mit ein wenig Menschenkenntnis<br />
erahnen, wer da kommen könnte. Manchmal<br />
erreichen mich etwas verwirrte Couchsurfing-<br />
Anfragen. In der Regel liegt das an Sprachschwierigkeiten<br />
oder an kulturellen Mißverständnissen,<br />
die sich meistens schnell klären lassen. Im Profil<br />
findet sich eine Beschreibung des Couchsurfers<br />
mit seinen Vorlieben, seiner Couch und den Referenzen.<br />
Zusätzlich gibt es ein Bürgschafts-System.<br />
12 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
Indem ein Couchsurfer für einen anderen bürgt,<br />
erklärt er ihn für vertrauenswürdig. Sollte das<br />
Vertrauen sich später als nicht gerechtfertigt herausstellen,<br />
fällt das auch auf den Bürgen zurück.<br />
Wenn man einen Couchsurfer als Freund wählt,<br />
kann man angeben, ob man ihn virtuell oder aus<br />
dem Real Life kennt und ob es eine positive Erfahrung<br />
war. Darüber hinaus eine Einschätzung, wie<br />
gut man ihn kennt, wie gut man meint, daß der<br />
andere einen selbst kennt und wieweit man ihm<br />
vertraut. Diese Angaben werden im Hintergrund<br />
verarbeitet. Bei Problemen kann man eine negative<br />
Referenz hinterlassen oder, falls nötig, einen<br />
der Couchsurfing-Botschafter einschalten. Diese<br />
versuchen, entweder zu vermitteln oder beobachten<br />
manche Mitglieder bis hin zum Ausschluß.<br />
in Den GrÖsseren stäDten gibt es aktive<br />
Gemeinschaften, manchmal mit regelmäßigen<br />
Treffen, die einfachen Anschluß bieten, z. B. bei<br />
einem Filmabend oder einem Fußballturnier im<br />
Park. Die Couchsurfing-Botschafter kümmern<br />
sich um die Organisation der Treffen und sind Ansprechpartner<br />
bei Problemen: z. B. bei Zweifeln, ob<br />
man jemanden aufnehmen sollte oder nicht oder<br />
einfach nur, um Kontakt zu anderen Couch-Anbietern<br />
herzustellen. Ein guter Couchsurfer fragt<br />
nicht einfach nur an, ob ein Schlafplatz für ihn<br />
VON REGINE HEIDORN<br />
wer gerne auF reisen ist, Dabei<br />
nicht nur Die üblichen sehenswürDigkeiten<br />
abklaPPern Möchte,<br />
unD ausserDeM noch „Preisbewusst“<br />
ist, ist auF couchsurFing gut auFgehoben.<br />
Das netzwerk Führt aber<br />
auch Menschen zusaMMen unD<br />
FörDert Den kulturaustausch.<br />
frei wäre. Viele erzählen in ihrer Anfrage über ihre<br />
Reise und ihre Erwartungen. Meistens bringen sie<br />
ein Gastgeschenk mit, so konnte ich Kräuterlikör<br />
aus Riga kennenlernen oder Kernöl aus der Steiermark.<br />
iM letZten Jahr waren bei mir ca. 70 Couchsurfer<br />
zu Gast, die ganz unterschiedliche Bedürfnisse<br />
hatten. Angefangen bei einer Gruppe von 3<br />
Türken, die abends loszogen, früh morgens wieder<br />
eintrudelten und den ganzen Tag schliefen. (Oder<br />
der Brite aus Cambridge, Reiseschriftsteller, der<br />
dauernd nach dem Weg gefragt wurde. Abends<br />
war meine erste Frage: „Wie oft wurdest Du heute<br />
nach dem Weg gefragt?“ „Oh, nicht so viel, ca.<br />
5 mal.“ „Wie reagieren die Leute, wenn Du ihnen<br />
sagst, daß Du selbst Tourist bist?“ „Sie fragen auf<br />
Englisch nach dem Weg.“) Über Neujahr hatte ich<br />
4 Österreicher zu Gast, wir hatten lange Spiele-<br />
Abende mit guter Unterhaltung.<br />
ManchMal wirD auch nur um ein Treffen<br />
auf einen Kaffee oder ein Bier angefragt, so wie<br />
von Lorenzo und Sara aus Nord-Italien. Mein Profil<br />
verriet italienische Sprachkenntnisse und die Referenz,<br />
die sie mir hinterliessen, erzählt von dem<br />
Abend in der Friedrichshainer Kneipe mit dem<br />
selbstgebrauten deutschen Bier und der italieni
Die Autorin Regine Heidorn (links im Bild) mit zwei Gästen aus Italien.<br />
Regine Heidorn ist Informationsarchitektin und lebt in Berlin.<br />
schen Kartenspielrunde. Auch ihr Sohn hat ihnen eine Referenz hinterlassen:<br />
„Meine Eltern sind smart und mitfühlend. Sie können Euch die besten<br />
Plätze zeigen und das Gefühl geben, zu Hause zu sein. Sara ist fürsorglich und<br />
süß, Lorenzo ist ein guter Mann, gesund und weise. Lern sie kennen!“ Natürlich<br />
gibt es auch eine Bewertung der Eltern für den Sohn: „Federico ist unser<br />
lieber Sohn. Er ist friedlich, easygoing, lazy, kluger Junge. Wir empfehlen ihn<br />
sehr.“ Diesen Sommer werde ich sie besuchen und vielleicht auch den Sohn<br />
kennenlernen.<br />
wer Gerne auf reisen ist und dabei nicht nur die üblichen Sehenswürdigkeiten<br />
abklappern möchte, ist auf Couchsurfing gut aufgehoben.<br />
Die Teilnahme ist kostenlos, das Netzwerk finanziert sich über Spenden der<br />
Mitglieder und ehrenamtliche Tätigkeit. Die Anmeldung geht einfach. Für<br />
den Einstieg sollte man sein Profil möglichst gut ausfüllen, insbesondere die<br />
Angaben über die Couch, die man anbieten möchte, sind wichtig. Dazu gibt<br />
es von Couchsurfing Stichpunkte, etwa: Ist die Couch in einem eigenen Zimmer?<br />
Gibt es Haustiere? Ist es ein Raucher-Haushalt? Wieviele Tage sind un-<br />
problematisch? Welches Geschlecht soll ein potentieller Couchsurfer haben?<br />
Auch die Beschreibung der eigenen Vorlieben ist wichtig: hier kann man am<br />
besten sehen, ob man zueinander passt, ob sich Neugier auf einen Kontakt<br />
einstellt. Ist diese Neugier nicht vorhanden, sollte man nicht zögern, eine<br />
Anfrage abzulehnen. Eine solche Ablehnung ist im beiderseitigen Interesse,<br />
denn als Gast möchte man gerne das Gefühl haben, in der Wohnung des Anderen<br />
willkommen zu sein.<br />
Die Meisten couchsurfer zeigen gerne gute Plätze und nehmen Fremde<br />
mit in ihre Freundeskreise. Sie interessieren sich für ihre Gäste. Diese sind<br />
froh über eine freundliche Aufnahme und zeigen gerne ihre Kultur, indem<br />
sie z. B. ein typisches Gericht kochen. Couchsurfing wird damit mehr als ein<br />
Gastfreundschaftsnetzwerk: es ist vielmehr ein interkultureller Kommunikationsraum.<br />
Und laut Statistik sind 99, 79 % der Referenzen positiv.<br />
Mehr Information gibt es unter http://www.couchsurfing.org bzw.<br />
http://www.couchsurfing.org/about.html<br />
zweiraD-einMaleins:<br />
Das PassenDe bike FinDen<br />
beiM Kauf von neuen oder gebrauchten Zweirädern gibt es daher ein paar<br />
Grundregeln zu beachten. Schon die eigene Körpergröße ist beim Kauf mitentscheidend,<br />
denn mit einer Länge um die 1,60 Meter wird man kaum mit einer hochbeinigen<br />
Enduro glücklich. Ruprecht Müller, Motorradexperte am ADAC-Technikzentrum<br />
in Landsberg, rät davon ab, sich mit dickeren Sohlen oder höheren<br />
Absätzen unter den Schuhen an ein hochbeiniges Zweirad anzupassen. Wiedereinsteiger<br />
und Fahranfänger sind zudem mit aktuellen Motorrädern der Einsteigerklasse<br />
gut bedient. Mit 600 bis 800 Kubikzentimeter Hubraum und einer Leistung,<br />
oberhalb von 80 PS sind diese Modelle beileibe nicht mehr schwachbrüstig.<br />
Das institut für ZweiraDsicherheit (ifz) in Essen rät, auf Spuren wie<br />
Kratzer an äußeren Bauteilen zu achten. Sind Blinker, Lenkerenden oder Verkleidungsteile<br />
verschrammt, ist das zumindest ein Hinweis auf einen Umfaller.<br />
Wirken diese Teile dagegen bei einem durchschnittlich erhaltenen Fahrzeug nagelneu<br />
- dann wurden sie womöglich eben erst ausgetauscht, um den Verkaufswert<br />
zu erhöhen. Ein Warnsignal ist es, wenn der Verkäufer das Motorrad mit<br />
warm gefahrenem Motor präsentiert. Denn ein schlechtes Kaltstartverhalten<br />
deutet oft darauf hin, dass eventuell ein Schaden am Motor vorliegt. - km mit dpa<br />
Nicht ohne Praxistest:<br />
Eine ausgiebige Probefahrt<br />
gehört zum Pflichtprogramm<br />
beim Motorradkauf.<br />
Foto: Honda<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 13
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
VON SIMON GRÜNKE<br />
khan san roaD –<br />
tor nach asien<br />
Die khao san roaD ist weltweit wohl Die<br />
berühMteste strasse bangkoks. einst ein<br />
geheiMtiPP unter iDealistischen rucksacktouristen<br />
unD zentruM Des internationalen<br />
rucksacktourisMus, ist sie heute lange<br />
nicht Mehr Die verschlaFene staubige back-<br />
PackerMeile von vor 20 Jahren. Die touris-<br />
MusinDustrie hat auch in bangkok einzug<br />
gehalten. Für Die alte backPacker-generation<br />
hat Die khao san roaD ihren charMe verloren,<br />
Für Den klassischen thailanD-<br />
touristen ist Die als vergeichsweise westlich<br />
gePrägte strasse ein sanFter einstieg in<br />
Die welt asiens.<br />
14 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
nicholas Zieht an seiner selbstgedrehten<br />
Zigarette, spült mit einem kräftigen Schluck Bier<br />
nach und mustert mit in Falten gelegter Stirn ein<br />
europäisches Ehepaar, das mit seinen zwei kleinen<br />
Kindern die Straße herunterschlendert. „So etwas<br />
hätte man sich hier vor zehn Jahren noch nicht<br />
vorstellen können“, murmelt er kopfschüttelnd.<br />
Gemeint ist die Khao San Road – die weltweit wohl<br />
bekannteste Straße Bangkoks, die seit Jahrzehnten<br />
das absolute Zentrum des internationalen Rucksacktourismus<br />
ist. Seit Mitte der 80er Jahre ist die<br />
etwa 400 Meter lange Straße in Bangkoks zentralem<br />
Stadtteil Banglampoo die Anlaufstelle für<br />
routinierte Globetrotter und junge Backpacker auf<br />
ihrer ersten Individualreisende.<br />
in Den anfanGsJahren gab es auf der noch<br />
staubigen Khao San Road lediglich ein paar kleine<br />
Fremdenzimmer ohne jeglichen Komfort. Die Straße<br />
war ein Geheimtipp für idealistische Rucksackreisende,<br />
die sich hier auf ihrem Weg durch Asien<br />
trafen und Erfahrungen austauschten. Inzwischen<br />
musste auch die Khao San Road der milliardenschweren<br />
Tourismusindustrie Tribut zollen und so<br />
hat sich das Gesicht der Backpacker-Meile massiv<br />
verändert. Vor allem die Entwicklung in den letzten<br />
sieben Jahren war rasant. Wo zuvor noch kleine,<br />
charmante Gästehäuser und Garküchen das Bild<br />
prägten, gehören anno 2009 moderne Pensionen<br />
mit Swimming-Pools sowie Filialen der großen<br />
Ketten Mc Donald’s, Burger King, Subway und Starbucks<br />
schon fast zum Inventar.<br />
wer heute über die Khao San Road läuft, findet<br />
in erster Linie zwei Gruppen von Reisenden. Zu<br />
der einen gehört Nicholas, ein Engländer Mitte Vierzig,<br />
der den guten, alten Zeiten hinterher trauert und<br />
es nicht begreifen kann, dass der allseits gestiegene<br />
Komfort inzwischen eben auch Familien mit kleinen<br />
Kindern an die früher als etwas verrucht bekannte<br />
Road lockt. Tatsache ist aber, dass die ersten<br />
Generationen der Backpacker ihre geliebte Straße<br />
selbst zu dem gemacht haben, was ein überzeugter<br />
Individualtourist mehr meidet als alles andere: eine<br />
klassische Touristenattraktion, die Bestandteil jeder<br />
Sightseeing-Rundfahrt durch Bangkok sein dürfte.<br />
Die Zweite GruPPe bilden jene Reisenden, die<br />
in der Khao San Road noch immer einen faszinierenden<br />
Ort sehen. Dies sind einerseits erfahrene<br />
Touristen, die den Verlust jeglicher Abenteuerromantik<br />
zwar zur Kenntnis genommen haben, für<br />
die es aber dennoch niemals in Frage käme, in Bangkok<br />
irgendwo anders abzusteigen als an der Khao
Zwei Rucksacktouristen durchqueren das „Tor nach Asien“.<br />
Die legendäre Khao San Road ist nur 400 Meter lang und<br />
doch die weltweit wohl bekannteste Straße Bangkoks.<br />
San Road. Sie fühlen sich hier zu Hause, kennen<br />
jede Ecke und werden von den Barbesitzern bei jeder<br />
Rückkehr persönlich begrüßt. So viel Familiäres<br />
schätzt man eben.<br />
ZuDeM trifft Man vermehrt junge Rucksackreisende,<br />
die oft das erste Mal in ihrem Leben Europa<br />
verlassen haben, um nun das exotische Thailand<br />
zu erkunden. Für sie ist die Khao San Road der perfekte<br />
Einstieg in diese andere Welt, denn sie federt<br />
den Kulturschock wunderbar ab. Das gesamte Viertel<br />
rund um die eigentliche Straße ist inzwischen<br />
komplett von westlichen Touristen annektiert und<br />
völlig auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Hier erwartet<br />
sie eine preisgünstige Rundumversorgung<br />
aus Geldautomaten, Internet-Cafés, Wäschereien,<br />
klimatisierten Zimmern mit Fernsehern, durchgestylten<br />
Bars, die man so auch in Europa finden<br />
könnte und unzähligen Restaurants mit allerlei Gerichten<br />
aus der Heimat. Und Englisch spricht hier<br />
sowieso jeder.<br />
DeMentsPrechenD wirD die Khao San Road<br />
oft auch als „Tor nach Asien“ bezeichnet. Dies liegt<br />
zum einen daran, dass Bangkok das unbestrittene<br />
Drehkreuz für viele Asien-Reisende ist und die Road<br />
von vielen Backpackern als Ort für einen kurzen<br />
Zwischenstopp genutzt wird. Andererseits unterstreicht<br />
dies aber auch den Charakter der Khao San<br />
Road als eigenes Subuniversum. Getreu dem Motto:<br />
„Nicht mehr Europa und noch nicht Asien“.<br />
Zur GruPPe Des erstreisenDen, deren logisches<br />
Ziel die Backpacker-Meile war, gehören Julia<br />
und Sonja aus Hamburg. Sie führte wie viele andere<br />
zuvor ein Buch hierher, das für Millionen von<br />
Rucksackreisenden zu einer Art Bibel geworden ist:<br />
der Reiseführer „Lonely Planet“, dessen Thailand-<br />
<strong>Ausgabe</strong> inzwischen auch auf Deutsch erhältlich<br />
ist. „Die Khao San Road muss man einfach mal<br />
gesehen haben. Ich finde es toll, dass man hier so<br />
viele Menschen aus allen Teilen der Welt trifft. Gerade<br />
für uns ist das sehr nützlich, weil man ganz<br />
unkompliziert viele interessante Geschichten und<br />
wertvolle Reise-Tipps mitbekommt. Hier ist jeder<br />
Tag eine kleine Party. Und hier bekommt man alles,<br />
was das Herz begehrt“, sagt Julia und ihre Freundin<br />
nickt zustimmend.<br />
tatsächlich hat es das Angebot auf der Khao<br />
San Road in sich. Neben all den günstigen Hostels,<br />
Bars und Restaurants reihen sich unzählige Reisebüros,<br />
Wechselstuben, Apotheken, Supermärkte,<br />
Juweliere, Tätowiershops, Massagesalons, Maßschneidereien,<br />
Antiquariate, Buchhandlungen mit<br />
wahren Schätzen, Marktstände mit Kleidung, skurrilen<br />
Souvenirs und natürlich DVD- und Musik-CD-<br />
Raubkopien aneinander. Überhaupt findet man hier<br />
von Führerscheinen, über Diplome bis hin zu Personal-<br />
und Journalistenausweisen so ziemlich alles an<br />
Kopiertem und Gefälschtem, was einem nur in den<br />
Sinn kommen kann.<br />
richtiG erwacht die Khao San Road allerdings<br />
erst nach Einbruch der Dunkelheit. Dann<br />
werden all die kleinen Cocktail-Stände auf die Straße<br />
gerollt. Sie bieten die Bühne für die Anekdoten<br />
der durstigen Glücksritter aus aller Welt. Auch<br />
Karsten aus der Nähe von Stuttgart sitzt lässig auf<br />
einem der Hocker vor einer der neon-rot beleuchteten<br />
kleinen Bars mitten auf der Road. Er genießt<br />
es sichtlich, zwei jungen Schwedinnen von seinem<br />
kürzlichen Trip durch Laos und Kambodscha zu<br />
erzählen. Sein Englisch begleitet ein starker schwäbischer<br />
Akzent. Dann trinkt er hastig seinen Thai-<br />
Whiskey aus, zahlt, verabschiedet sich und sagt:<br />
„Ich muss jetzt ganz schnell ins Internet-Café, ein<br />
Fußball-Ergebnis checken.“<br />
Auch so etwas hätte man sich hier vor zehn Jahren<br />
nicht vorstellen können.<br />
info box<br />
Julia und Sonja: „Jeder Tag eine kleine Party“.<br />
Die Hamburgerinnen genießen das kosmopolitische Leben<br />
auf der Khao San Road. Für junge Erstreisende ist der<br />
kulturelle Mix ein sanfter Einstieg nach Asien.<br />
„DisneylanD für freiZeit-hiPPies“<br />
Die legendäre Khao San Road (auch „Khaosan<br />
Road“, „Kao Sarn Road“ oder „Kousan Road“) liegt<br />
etwa einen Kilometer nordöstlich vom alten<br />
Königspalast im Bangkoker Stadtteil Banglamphu<br />
(auch „Bang Lumpu“) und ist weder mit dem Sky-<br />
train noch mit der Untergrundbahn zu erreichen.<br />
Der Bau der Straße geht zurück in die Regierungs-<br />
zeit von König Chulalongkorn. Erste hölzerne<br />
Geschäftshäuser am Rande der Straße sind auf<br />
einer Karte aus dem Jahre 1921 zu erkennen. Ihren<br />
Namen hat die Khao San Road von der Ware, mit<br />
der hier früher hauptsächlich Handel betrieben<br />
wurde: ungekochter Reis. Inzwischen liegt die Road<br />
im Zentrum eines weltweit bekannten Viertels für<br />
Rucksackreisende mit kleinem Budget. Übernach-<br />
tungen gibt es in einigen Hostels ab 200 Baht pro<br />
Nacht. Kleine Mahlzeiten, wie beispielsweise einen<br />
Teller „Pad Thai“ (frittierte Nudeln mit Gemüse),<br />
gibt es am Straßenrand bereits für 20 Baht. Zahl-<br />
reiche Medien haben sich im Laufe der Jahre mit<br />
der Khao San Road befasst und immer wieder neue<br />
Schlagworte kreiert. Die gängigsten Formeln sind<br />
dabei „Disneyland für Freizeit-Hippies“, „Boule-<br />
vard der Eitelkeiten“ oder auch „Ballermann für<br />
Rucksack-Touris“. Was auch immer zutreffen mag,<br />
eines ist die Khao San Road in jedem Fall nicht –<br />
eine ganz normale Straße in Bangkok.<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 15
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
es gibt reis, babY!<br />
in Der KulinariK-rubriK unserer <strong>Preview</strong>-Aus´gabe präsentieren wir ein<br />
Rezept, das uns die Zeitschrift „Effilee - <strong>Magazin</strong> für Essen und Leben“ freundlicher<br />
Weise zur Verfügung gestellt hat. Effilee erscheint zweimonatlich im Verlag<br />
Effilee GmbH Hamburg und ist für 6,80 Euro zu erwerben. Das <strong>Magazin</strong> hat<br />
außerdem ein sehr interessantes Internet-Portal, das übrigens älter ist als das<br />
Print-<strong>Magazin</strong>, – bin dort öfters mal vorbeigesurft, auf dem neben Wissenswertem<br />
zu Ernährungsfragen, lesenswerten Geschichten rund um Küche, Herd und<br />
savoire vivre, sowie vielen leckeren Rezepten auch das hier verwendete zu finden<br />
ist. Auf der folgenden Seite stellen wir Effilee nochmal ausführlicher vor.<br />
reis wirD in asien seit mehr als 10 000 Jahren angebaut und ist damit<br />
eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Reis liefert rund ein Fünftel aller<br />
zubereitung:<br />
1. Knoblauch durchpressen und mit Sojasauce und Chilisauce verrühren.<br />
Schweinefleisch in Streifen schneiden und mit der Sauce verrühren. 1 Stunde<br />
zugedeckt marinieren. Jasminreis in Salzwasser 10 Minuten kochen, kalt abschrecken<br />
und abtropfen lassen. Tomaten vierteln und entkernen, Frühlingszwiebeln<br />
in feine Ringe schneiden. Eier mit einer Prise Salz verquirlen.<br />
2. 3 Esslöffel Öl in einem Wok oder einer großen, beschichteten Pfanne erhitzen,<br />
das Fleisch zugeben und 5 Minuten braten. Fleisch in der Pfanne bei-<br />
16 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
weltweit aufgenommenen Kalorien, was ihn zum wichtigsten Nahrungsmittel<br />
macht. In China und Japan werden Frühstück, Mittag- und Abendessen als<br />
Morgen-, Mittag- und Abendreis bezeichnet, in Thailand, Bangladesch, Birma,<br />
Vietnam, Laos und Bali ist das Wort Reis gleichbedeutend mit Essen.<br />
unD in afriKa will die Initiative Neuer Reis für Afrika (NERI RI CA) mit<br />
neu entwickelten Reissorten nicht nur für eine bessere Ernährung auf dem<br />
ärmsten Kontinent sorgen, sondern damit auch die Basis für einen neuen Entwicklungsschub<br />
legen. Alle haben Reis gern! Außer in Deutschland. Die Chinesen<br />
essen jährlich rund 91 Kilo Reis pro Kopf – die Deutschen gerade mal 3,3<br />
Kilo. Darüber lacht die ganze Welt. So geht das nicht weiter! Deshalb nun hier<br />
der Rezeptvorschlag - Rezepte & Foodstyling: stevan paul, Foto: Andrea Thode<br />
khao PaD Moo –<br />
gebratener reis Mit schweineFleisch /<br />
rezePt Für 4 Personen:<br />
zutaten:<br />
1 Knoblauchzehe<br />
4 EL Sojasauce<br />
4 EL Ingwer-Chilisauce (wahlweise süße Chilisauce)<br />
450 g magere Schweinenackensteaks<br />
150 g Jasminreis<br />
Salz<br />
2 Tomaten<br />
2 Frühlingszwiebeln<br />
2 Eier (M)<br />
4 EL Öl<br />
60 g geröstete, gesalzene Cashewkerne<br />
4 Zweige Basilikum<br />
2 Zweige Koriander<br />
Cayennepfeffer<br />
Zubereitungszeit: 35 Minuten (plus 1 Stunde Zeit zum Marinieren)<br />
seiteschieben, 1 Esslöffel Öl und das Ei zugeben, unter Rühren stocken lassen<br />
und dann mit dem Fleisch vermengen. Reis zugeben und weitere 2 Minuten<br />
braten. Tomaten, Frühlingszwiebeln und Cashewnüsse zugeben und noch 1<br />
Minute braten.<br />
3. Basilikum und Koriander grob hacken und untermengen. Eventuell mit<br />
Salz und Cayennepfeffer würzen.
eFFilee – <strong>Magazin</strong><br />
Für essen unD leben<br />
essen ist ein abenteuer. Und das, was dazugehört,<br />
ebenso: das Kochen, das Einkaufen und der<br />
Wein. Jedenfalls, wenn man offen ist, immer wieder<br />
probiert und sich auf Neues einlässt. Von diesem<br />
Abenteuer erzählt die Zeitschrift Effilee, die seit Oktober<br />
2008 auf dem deutschsprachigen Markt vertrieben<br />
wird und seither alle zwei Monate erscheint.<br />
Das <strong>Magazin</strong> für Essen und Leben, so der Claim, ist<br />
mehr als ein bloßes Rezeptheft. In umfangreichen<br />
Reportagen berichtet Effilee über eine große Bandbreite<br />
kulinarischer Themen: von Straßenimbissen<br />
in Togo und Gefängnisköchen in Peru; von einer<br />
amerikanischen Foodhistorikerin, die Kochbücher<br />
entschlüsselt, und von den Letzten, die in Köln Pferd<br />
schlachten; von einem Koch, der Demonstranten<br />
verpflegt und von ambitionierten Hobbyköchen, die<br />
sich auf Wettbewerben miteinander messen; davon,<br />
wie das Lamm auf den Tisch kommt, wie die Currywurst<br />
zum Edelsnack wurde, wie Kinder über das<br />
Kochen und Essen denken und wie in Dänemark am<br />
J-Dag das Weihnachtsbier ausgeliefert wird.<br />
effilee hat sowohl die Spitzengastronomie<br />
wie den eigenen Herd im Blick. In jeder <strong>Ausgabe</strong><br />
gibt es Rezepte für „Schnelle Teller“, die sich unkompliziert<br />
und in kurzer Zeit zubereiten lassen.<br />
In der Rubrik „Ein Teller“ dagegen erklärt ein Sternekoch<br />
im Interview eines seiner Gerichte – samt<br />
�������������������������������<br />
����������������<br />
detailliertem Rezept. Jedes Heft enthält außerdem<br />
themenbezogene Rezeptstrecken, die nicht nur<br />
zum Nachkochen inspirieren, sondern durch die<br />
aufwändige Food-Fotografie auch optisch ein Genuss<br />
sind. Im Kochkurs gibt Effilee-Herausgeber<br />
Vijay Sapre ausführlich Tipps zu Lebensmitteln<br />
und Zubereitungsmethoden: Wie bereitet man ein<br />
perfektes Spiegelei zu? Wie stellt man Wurst selber<br />
her? Wie funktioniert Niedrigtemperaturgaren und<br />
was sind die Vorteile dieser Technik? Ist Glutamat<br />
essenzielle Zutat oder böser Geschmacksverstärker?<br />
Der Serviceteil des <strong>Magazin</strong>s enthält Weinkritiken<br />
renommierter Sommeliers und Weinautoren,<br />
Restaurantbesprechungen, Buchvorstellungen und<br />
Wissenswertes über Küchenhardware.<br />
hervorGeGanGen ist die Zeitschrift aus<br />
dem gleichnamigen Internetportal, das seit 2004<br />
online ist und bis 2007 Kochpiraten hieß. Auf der<br />
Effilee-Website sind neben den Geschichten und<br />
Rezepten des <strong>Magazin</strong>s Informationen über Lebensmittel<br />
und Zubereitungstechniken zu finden,<br />
ein Verzeichnis sämtlicher von den einschlägigen<br />
Gourmet-Führern ausgezeichneter Restaurants<br />
und weitere Rezepte von den Nutzern der Plattform.<br />
Außerdem bietet die Website einen Shop, über den<br />
qualitativ hochwertige Küchengeräte und andere<br />
kulinarische Produkte vertrieben werden.<br />
Der beGriff effilee stammt übrigens aus<br />
dem Französischen: Als »effilé« wird in Frankreich<br />
Geflügel bezeichnet, das gerupft, aber ansonsten<br />
vollständig mit Kopf, Füßen und Innereien in den<br />
Handel kommt. So ist das Geflügel länger haltbar,<br />
vor allem aber lassen sich Rückschlüsse auf seine<br />
Haltung ziehen. Anders als Käfighühner haben<br />
Tiere, die im Freien aufgezogen wurden, nämlich<br />
ansehnliche, gesunde Füße. Für diesen Qualitätsstandard<br />
möchte auch das Effilee-<strong>Magazin</strong> stehen:<br />
für einen genussvollen, aber kenntnisreichen und<br />
stets bewussten Umgang mit dem, was wir essen.<br />
info box<br />
PresseKontaKt: Julia Goldberg,<br />
Effilee, Rothenbaumchaussee 73, 20148 Hamburg<br />
Tel. +49 40 80 90 538-14,<br />
E-Mail: presse@effilee.de;<br />
Mehr Material unter<br />
www.effilee.de/presse/index.html.<br />
effilee MeDiaDaten:<br />
* Erscheinungsweise: zweimonatlich<br />
* Startauflage: 113.000<br />
* Erstverkaufstag: letzter Freitag im Monat<br />
* Preis: 6,80 Euro<br />
* Umfang: 148 Seiten<br />
* Verlag: Effilee GmbH Hamburg<br />
* Herausgeber / Chefredakteur: Vijay Sapre<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 17
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
sPex anD the citY<br />
Das berliner brillen-onlinePortal<br />
Mister sPex lässt brillen neu erleben<br />
eine brille Muss ich anfassen und in wirklich<br />
aufsetzen können, um zu sehen und zu spüren,<br />
wie sie sitzt, und um zu prüfen, wie ich durch sie<br />
sehen kann. Mister Spex musste sich seit seiner<br />
Gründung im Dezember 2007 mit ganz ähnlichen<br />
Bedenken und Vorurteilen auseinandersetzen wie<br />
etwa auch MyParfuem. So wie es Vielen unmöglich<br />
erschien, Parfüm online zu vermarkten, so fragwürdig<br />
erscheint es, ein so haptisches Gut wie eine Brille<br />
über eine Internet-Plattform anbieten zu wollen.<br />
Umso erstaunlicher, dass beide Unternehmungen<br />
so erfolgreich sind. – Was Mister Spex anbetrifft,<br />
der mittlerweile Deutschlands führender Internethändler<br />
für Markenbrillen ist: nach einem Umsatz<br />
von einer halben Million Euro im Startjahr 2008,<br />
setzte das Startup 2009 bereits 4,5 Millionen Euro<br />
um; für das laufende Jahr rechnet man mit einer<br />
neuerlichen Umsatzverdoppelung.<br />
18 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
erstaunlich vielleicht nur auf den ersten<br />
Blick; bei genauerer Betrachtung bringt das Brillen-Online-Shopping<br />
ein paar handfeste Vorteile<br />
mit sich. „Der große Vorteil des Internets besteht<br />
für uns darin, dass wir ein sehr großes Sortiment<br />
an unterschiedlichen Brillen anbieten können und<br />
dabei nicht auf eine bestimmte Ladenverkaufsfläche<br />
angewiesen sind“, sagt Dirk Graber, Geschäftsführer<br />
von Mister Spex, „für den Kunden bietet das<br />
Internet den Vorteil der Selbstbestimmtheit. Der<br />
Kunde kann so lange in unserem Angebot stöbern,<br />
wie er möchte; er kann dies mitten in der Nacht tun<br />
oder am Wochenende. Und wenn er Fragen hat und<br />
eine Beratung wünscht, schickt er uns eine E-Mail<br />
oder ruft unsere kostenlose Servicenummer an.“<br />
KoMMt hinZu, dass Mister Spex alle Brillengestelle,<br />
die im Angebot sind auch auf Lager hat und<br />
nach Bestellung direkt liefern kann, während das<br />
bei der Online-Konkurrenz angeforderte Modell gut<br />
Mister Spex im neuen Look: im Mai wurde die Website des Brillen-<br />
Onlinehändlers generalüberholt. Neben einem neuen Design gibt<br />
es auch viele hilfreiche neue Funktionen.<br />
und gerne ein paar Wochen auf sich warten lassen<br />
kann, weil es erst beim Hersteller geordert werden<br />
muss. Mister Spex´ Produktpalette umfasst derzeit<br />
über 5000 verschiedene Korrektionsbrillen, Sonnen-<br />
und Sportbrillen von mehr als 60 namhaften<br />
Marken und Designern, darunter: Adidas, Burberry,<br />
Bvlgari, Calvin Klein, Dolce&Gabbana, Gucci, Jil<br />
Sander, Lacoste, Oakley, Persol, Prada, Quiksilver,<br />
Ray-Ban, Tom Ford, Tommy Hilfiger und Versace.<br />
ein weiterer GanZ hanDfester Vorteil<br />
für den Mister Spex-Kunden ist der Preis: bei den<br />
Komplettbrillen mit Sehstärke ist das Unternehmen<br />
bis zu 60 % günstiger als der traditionelle<br />
Fachhändler. Das liegt zum Einen an der bereits<br />
erwähnten günstigeren Kostenstruktur des Online-Händlers<br />
– Mister Spex kann beispielsweise<br />
die Ersparnis der Ladenmiete über den Preis an<br />
seine Kunden weitergeben – zum Anderen hängt<br />
das aber auch mit der meist nicht sehr kunden-
In der Abwicklung<br />
freundlichen Preisgestaltung der etablierten<br />
Augenoptiker-Ketten zusammen: „Meiner Meinung<br />
nach sind die Margen der vieler Augenoptiker<br />
total überzogen. Der Marktführer verkauft<br />
beispielsweise ein paar Brillengläser für 80 Euro,<br />
das wir für vier Euro netto einkaufen“, erklärt<br />
Graber. Mister Spex bietet seinen Kunden eine<br />
Bestpreisgarantie und räumt ein 14-Tage-Rückgaberecht<br />
ein mit Geld-zurück-Garantie ein, so dass<br />
der Kunde überdies kein Risiko eingeht.<br />
Zur unterstütZunG bei der Auswahl der<br />
Brillen bietet Mister Spex seinen Kunden eine<br />
Reihe von Hilfestellungen: die Website enthält<br />
Such- und Filterfunktionen, mit denen das Angebot<br />
beispielsweise nach Marke, Farbe und Preis<br />
sortiert werden kann; um einen optischen Eindruck<br />
davon zu erhalten, inwieweit das ausgesuchte<br />
Modell an ihm zur Geltung kommt, kann<br />
der Kunde ein eigenes Porträtfoto hochladen und<br />
die Online-Anprobe nutzen. Seine Favoriten kann<br />
man sich dann kostenfrei zur Ansicht nach Hause<br />
bestellen, bevor man sich sich gegebenfalls für einen<br />
Kauf entscheidet.<br />
was Das DesiGn aber auch die Usability seines<br />
Internetauftritts anbetrifft, hat Mister Spex kürzlich<br />
nochmals Einen draufgelegt: Im Mai erfolgte<br />
ein Relaunch der Website, mit neuem modernen<br />
zeitlos und unaufdringlich in schwarz-weiß gehaltenem<br />
Logo und einem optisch eindrucksvollen<br />
und aufgeräumten neuen Design. In den neuen<br />
Bilderwelten tauchen verstärkt Menschen mit<br />
Gesichtern auf, die der Darstellung des Angebots<br />
Lebendigkeit verleihen. Die eigens gecasteten Models<br />
sind auch in den TV-Werbespots zu sehen, die<br />
derzeit auf RTL2 und Pro 7 laufen.<br />
Der GanZe shoP wurde unter Funktionalitäts-<br />
und Nutzerfreundlichkeitsgesichtspunkten<br />
komplett überarbeitet und optimiert; bereits auf<br />
der Startseite finden sich jetzt eine Reihe von Einstiegsmöglichkeiten<br />
in relevante Themen und<br />
Produktwelten und die Eigenschaften einer Brille<br />
wie Abmessungen, verwendete Materialien oder<br />
verfügbare Farben sind künftig für jedes Produkt<br />
sehr übersichtlich dargestellt. Im neuen Hilfe-,<br />
Service- und Beratungsbereich sind alle Fragen<br />
zu Auswahl, Bestellprozess und Anprobemöglichkeiten<br />
detailiert und oft anhand anschaulicher<br />
Grafiken erläutert.<br />
ausserDeM Gibt es neuerdings zwei Blogs:<br />
der alte Newsblog wird künftig als reiner Corporate<br />
Blog betrieben, in dem die neusten Unternehmensnachrichten<br />
veröffentlicht werden. Anfang<br />
Juni ist schließlich auch Mister Swpex´ neues Fashion-<br />
und Lifstyle-Blog „Frame“ an den Start gegangen;<br />
hier finden sich Interviews mit Designern<br />
und Brillenherstellern, aber auch Streetshots von<br />
interessanten Brillenträgern. Denn im Gegensatz<br />
zu den meisten stationären Optikern hat Misterspex<br />
erkannt, dass man durch Brillen nicht nur<br />
sieht, sondern auch aussieht. Brillen sind ein Modeartikel,<br />
mittels dessen sich die eigene Persönlichkeit<br />
oder auch ein Lebensgefühl ausdrücken<br />
kann. Das meint Mister Spex mit seinem neuen<br />
Claim: „Brillen neu erleben“!<br />
auf erlebnisse dieser Art können sich bald<br />
auch französische Kunden freuen, denn Mister<br />
Spex expandiert in Kürze nach Frankreich. Unsere<br />
modebewußten Nachbarn werden es zu schätzen<br />
wissen. - km<br />
Das Management-Team von Mister Spex. Von links nach rechts: Thilo Hardt, Sebastian Fellhauer, Sebastian Wallroth, Stefanie Budes-<br />
heim, (dahinter:) Björn Sykora, Philipp Frenkel und Dirk Graber. Nicht im Bild der erst kürzlich zu Mister Spex gestoßene Tobias Jörk.<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 19
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
Per Mausklick zuM eigenen<br />
unverwechselbaren DuFt<br />
Yannis unD Matti niebelschütz<br />
unD Patrick wilhelM haben,<br />
alle geraDe Mal anFang zwanzig,<br />
eine PFiFFige iDee uMgesetzt:<br />
Das angebot, sich Das<br />
eigene unverwechselbare<br />
ParFüM über eine online-Platt-<br />
ForM selbst zu Mixen. tatsächlich<br />
startete Das 2008 gegrün-<br />
Dete web2.0-startuP Mit DieseM<br />
geschäFtsMoDell Durch. Mittlerweile<br />
ist MYParFueM ein Fester<br />
bestanDteil Der internationalen<br />
ParFüMszene.<br />
PatricK, yannis unD Matti hatten schon seit<br />
Längerem vor, etwas gemeinsam auf die Beine zu<br />
stellen, es fehlte nur noch der geeignete Aufhänger,<br />
als sie Ende 2007 auf einer Geburtstagsparty<br />
Freundinnen über ihre Parfüms reden hörten. Eine<br />
beschwerte sich darüber, dass sie neulich schon<br />
wieder eine Andere mit „ihrem“ Parfüm getroffen<br />
habe. Die drei Jungs überlegten, wie man das Problem<br />
der Duftdoppelgänger vermeiden könnte, und<br />
die Geschäftsidee war geboren: Der unverwechselbare<br />
Duft für Menschen mit Individualität, vom<br />
Kunden online selbst gemischt.<br />
in Den folGenDen Monaten bereiteten die<br />
Drei die Gründung sorgfältig vor: arbeiteten sich<br />
in das Thema Parfümerie ein, knüpften Geschäftskontakte,<br />
suchten geeignetes Personal; Das Labor<br />
konnte zunächst Vater Niebelschütz, von Beruf<br />
Chemiker, zur Verfügung stellen. In dieser Phase<br />
wurden die Drei einerseits mit offenen Armen aufgenommen<br />
– man half den angehenden Jungunternehmern<br />
gerne aus. Andererseits begegneten ihnen<br />
auch immer wieder Bedenken, ob es denn gelingen<br />
könne, Parfüm, deren entscheidendes Charakteristikum<br />
eben der Duft ist, über das Internet anzubieten,<br />
das bekanntlich noch nicht in der Lage ist,<br />
20 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
Das MyParfuem-Team. Die Gründer und Geschäftsführer: Patrick Wilhelm: 3. von links, in der Mitte Matti Niebelschütz,<br />
olfaktorische Reize zu übermitteln. „Ganz wichtig“,<br />
sagt Matti Niebelschütz, „solche Kritik zeigt Einem<br />
auf, worauf es ankommt, – welchen Problemen<br />
man vorrangig Rechnung tragen muss, um eine Erfolgschance<br />
zu haben.“<br />
Die Drei freunDe entwickelten daraufhin<br />
ein ausgeklügeltes System mittels dessen sich der<br />
Interessent sein eigenes Parfüm selbst mixen kann.<br />
Kernstück war von Anfang an der Online-Duftdesigner:<br />
zunächst kann man hier eine von insgesamt<br />
acht männlichen und weiblichen Duftbasen wählen,<br />
um die Duftrichtung des späteren Parfüms zu<br />
bestimmen. Anschließend kann man aus einer<br />
großen Auswahl blumiger, frischer und fruchtiger,<br />
sowie animalisch und würziger Zutaten das eigene<br />
Parfüm designen. Von jeder Zutat können bis zu<br />
drei Portionen gewählt werden, um die Intensität<br />
der jeweiligen Duftnote zu bestimmen. Der Kreativität<br />
des Duftdesigners sind somit keine Grenzen<br />
gesetzt. Mit über 8 Billiarden Möglichkeiten,<br />
die einzelnen Duftkomponenten miteinander zu<br />
kombinieren, sollte jedem Kunden sein Unikat garantiert<br />
sein. Das selbst „erfundene“ Parfüm erhält<br />
sein Schöpfer in einem für ihn individualisierten<br />
Designerflakon. Jede Kreation wird unter einer ei-<br />
Yannis Niebelschütz: 4. von rechts.<br />
ner einmaligen Parfüm-ID gespeichert, so dass sie<br />
jederzeit erneut bestellt werden kann. Und sollte<br />
einem Kunden eine Kreation ausnahmsweise nicht<br />
gefallen, so kann er sie einfach zurückschicken und<br />
erhält sein Geld zurück. Eine Option, von der ganz<br />
selten Gebrauch gemacht wird.<br />
als alternative zum Online-Duftdesigner<br />
wurde 2009 auf vielfachen Kundenwunsch die<br />
Möglichkeit angeboten, sich von erfahrenen Parfüm-Designern<br />
ein individuelles Parfüm erstellen<br />
zu lassen. Das exklusive Duftunikat wird exakt auf<br />
den Typ, den Stil, die Vorlieben des Kunden und gegebenenfalls<br />
den besonderen Anlass abgestimmt.<br />
Hierfür wurde ein spezieller Fragenkatalog entwickelt,<br />
der den Experten Rückschluss auf den<br />
optimal zur Person passenden Duft geben soll. Seit<br />
April 2010 gibt es, ebenfalls auf Kundenwunsch,<br />
zusätzlich auch noch die Duftbox – ein Set von<br />
15 in kleine Fläschchen gefüllten Duftakkorden,<br />
einer Pipette, drei Flakons und einer Broschüre,<br />
die Informationen, Anleitungen und Tipps für die<br />
Entwicklung eines Parfüms enthält. Mit der Duftbox<br />
kann man so sein eigenes Parfüm bequem zu<br />
Hause kreieren – wo man es sogar riechen kann!<br />
Das scheint übrigens ein ganz entscheidendes Er-
feeD-MaGaZin 06-2010 21
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
Parfümhersteller müssen strenge behördliche Auflagen erfüllen. Die<br />
Handschuhe sind aber nicht vorgeschrieben, sondern sollen die La-<br />
bormitarbeiterinnen prophylaktisch vor Allergien schützen.<br />
folgsgeheimnis vieler Web2.0-Startups zu sein:<br />
die ständige Interaktion mit dem Kunden und das<br />
zeitnahe Reagieren auf Kundenwünsche. Das geht<br />
natürlich im Netz so gut wie nirgends sonst.<br />
MyParfueM bietet schließlich auch noch<br />
an, sich ab einer Bestellung von 50 Flakons eine<br />
eigene Parfümlinie entwickeln zu lassen, sei es<br />
als Privatperson oder als Unternehmen, die man<br />
dann nach Belieben selbst vermarkten kann. Die<br />
Duftexperten haben so bereits exklusiv den Duft<br />
für die Mercedes-Benz Fashion Week 2009 und<br />
für die Einweihung des Sky Office in Düsseldorf<br />
entwickelt.<br />
nach Der GrünDunG des Unternehmens im<br />
Juni 2008 ging die Website am 1. August 2008 online.<br />
Zu Beginn hatten die drei Jungunternehmer<br />
dann mit Problemen zu kämpfen, die sich jedes<br />
Startup wünscht: ihr Businessplan – der im Juli<br />
2009 beim Businnes-Plan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg<br />
den 1. Preis gewann – war bereits nach<br />
dem ersten Geschäftsmonat Makulatur, da die geplanten<br />
Einnahmen bei Weitem übertroffen wurden.<br />
Im Weihnachtsgeschäft des Dezembers 2008<br />
verkaufte das junge Unternehmen bereits mehrere<br />
hundert Parfümkreationen täglich. Das alles erreichten<br />
die Drei nur durch Mundpropaganda und<br />
intensive Pressearbeit.<br />
22 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
ein so rasantes wachstuM bringt dann<br />
wieder andere Probleme mit sich. Angesichts der<br />
hohen Nachfrage kam man zwischenzeitlich<br />
kaum mit der Produktion hinterher. Bevor man<br />
aber die Produktion in den Griff bekommt, also in<br />
neue Geräte etc. investieren kann, muss diese Investition<br />
erst erwirtschaftet werden. Ein kurzfristiger<br />
Teufelskreis, der ebenfalls vielen erfolgreiche<br />
jungen Startups bekannt ist. Im Dezember 2008<br />
wurden die alten Räume in der Wiesener Strasse<br />
schließlich zu klein und man zog in die gut 230 qm<br />
der Feurigstrasse, die nun bis auf Weiteres genug<br />
Platz bieten.<br />
Das Jahr 2009 bescherte einen Umsatz von<br />
über 500.000 Euro und die ersten drei Monate des<br />
laufenden Jahres weisen zum entsprechenden<br />
Zeitraum des Vormonats bereits eine Steigerung<br />
um 50 % auf. Fünfzig bis fünfhundert Flakons,<br />
je nach Saison, verschickt MyParfuem jeden Tag<br />
– über 40.000 Fläschchen haben schon das Lager<br />
verlassen. Anfragen kommen mittlerweile nicht<br />
nur aus Deutschland, sondern aus den USA, Kanada<br />
und sogar aus Thailand und dem Emirat Katar.<br />
Bereits im Februar 2009 wurde deshalb eine englischspachige<br />
Version der Website eingerichtet.<br />
iM aPril diesen Jahres nahm man dann einen<br />
Relaunch vor, der die Website nochmal übersichtlicher<br />
gestaltete, hilfreiche Empfehlungsfunktionen<br />
beim Online-Designer einführte, und einige<br />
Das individuelle Parfüm über den Online-Designer selbst gemischt<br />
kostet -mit individualisiertem Flakon inklusive -<br />
29 Euro. Für ein persönliches Duftdesign durch MyParfuems<br />
Duftdesign-Experten zahlt man 59 Euro.<br />
Erweiterungen des Produktsortiments mit sich<br />
brachte, wie nahezu uneingeschränkte Freiheiten<br />
beim Gestalten der Flakons und wie die bereits erwähnte<br />
Duftbox.<br />
Die ParfüMs werden übrigens in etwa zu gleichen<br />
Teilen von Frauen wie von Männern bestellt,<br />
wobei die männlichen Kunden dann aber oftmals<br />
nicht für den Eigenbedarf orderten, sondern als Geschenk<br />
für Freundin, Frau, Mutter, Schwester. - km<br />
Die Duftbox ist erst seit wenigen Monaten im Angebot. Sie kostet 49 Euro.
häkelhauben, kirschkernkissen,<br />
Duschbutter –<br />
es gibt nichts, was es nicht gibt<br />
in DawanDas wunDerbarer welt Der<br />
einzigartigkeiten<br />
DawanDa ist ein social<br />
coMMerce-Portal Für unikate<br />
unD kleinserien, auF DeM<br />
kleine hersteller so zieMlich<br />
alles anbieten, was hergestellt<br />
unD angeboten werDen<br />
kann; in kleinen stückzahlen<br />
unD oFtMals sPeziell auF kun-<br />
Denwunsch angeFertigt. Dass<br />
bei DawanDa kunDenwünsche<br />
oFFen bleiben, ist unwahrscheinlich.<br />
DawanDa, – der Online-Marktplatz für Einzigartiges.<br />
Ausdrücke wie „Einkaufserlebnis“ oder<br />
„Einkaufsspaß“ klingen leicht nach abgedroschenem<br />
PR-Sprech für das neueste Markenoutlet vor<br />
der Stadt. Als Beschreibung für das Klicken und<br />
Scrollen durch Dawandas Angebotsseiten machten<br />
sie aber Sinn. Denn es ist nicht nur das Angebot<br />
an sich, das den Besuch auf der Dawanda-Website<br />
lohnenswert macht – die Produktsuche an sich hat<br />
bereits etwas von einem Abenteuer. Wer in der unerschöpflichen<br />
Auswahl stöbert – auf Dawanda finden<br />
sich 900.000 Artikel von 65.000 Anbietern und<br />
täglich werden es mehr – staunt über den Umfang<br />
und die Vielfalt des Angebots.<br />
es finDen sich Unterkategorien und Produktlinien,<br />
die man nicht unbedingt auf der Rechnung<br />
hatte: Über „Accessoires“ und dann „Kopfbedeckung“<br />
zu Schwester-bs Häkelhauben, über<br />
„Wohnen & Leben: Wohntextilien: Kissen“ zu<br />
daszaeples Kirschkernkissen oder über „Wohnen<br />
& Leben: Beauty & Body“ zu El Sapones Duschbutter<br />
zu gelangen, geht vielleicht noch an; aber über<br />
„Taschen: Kosmetik & Kulturtasche: Tampontasche“<br />
finde ich die Tampontasche „Blutsauger“<br />
von Lumilu aus Filz, Baumwolle, Garn, Plusterstift<br />
(individualisierbar; für 5,00 Euro). Moment – es<br />
gibt eine Unterkategorie für Tampontaschen? Na<br />
klar, und unter Kategorie: „Material: Werkzeuge &<br />
Hilfsmittel: E-Books & Anleitungen“ finde ich sogar<br />
eine Tampontäschchen-Nähanleitung (eBook)<br />
von Ni-Ko – kostet 4,50.<br />
was auffällt ist aber auch, dass in ein und<br />
derselben Produktkategorie kaum ein Artikel dem<br />
anderen gleicht. Wenn ich beispielsweise in den<br />
Produktkategorien auf Taschen und dann auf Handytaschen<br />
klicke, dann finde ich dort solche aus Leder,<br />
Denim, Filz oder Schurwolle, Blümchentapete-<br />
Varianten, gestrickte, gehäkelte… Jeder Hersteller<br />
hat wirklich einen eigenen, völlig unverwechselbaren<br />
Stil und oft eigene originelle Ideen für Produkt-<br />
Kreationen ganz neuer Art. Und das ist kein Zufall,<br />
sondern Programm: die großen Marken sucht man<br />
hier vergebens. Dawanda ist ein Schaufenster für<br />
kleine Hersteller – oftmals Ein-Mann- beziehungsweise<br />
Ein-Frau-Betriebe –, die Unikate und Produktlinien<br />
in limitierter Auflage in ihren eigenen<br />
Dawanda-Shops präsentieren. Darunter Vieles, was<br />
besonderen Kundenwünschen Rechnung tragend<br />
individuell gefertigt werden kann. Die Kaufinteressenten<br />
haben die Möglichkeit, mit den Anbietern<br />
in Kontakt zu treten, ihnen Fragen zu stellen, auch<br />
das Angebot zu kommentieren – ein wichtiges<br />
<strong>Feed</strong>back, das dem Hersteller hilft seine Produktlinien<br />
den Kundenwünschen anzupassen.<br />
Cartoon: Kittihawk<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 23
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
Die besucher Der DawanDa-website können<br />
außerdem der Community beitreten (derzeit<br />
hat die Dawanda-Community 600.000 Mitglieder,<br />
Tendenz steigend) und sich untereinander auszutauschen,<br />
sich gegenseitig Tipps und Empfehlungen<br />
geben, – wie beispielsweise über den Geschenkedetektive-Link.<br />
Man kann sich aber auch im DaWanda-<br />
Blog an den Promi-Geschenktipps von Nora Tschirner,<br />
Michael Schuhmacher, Sarah Connor oder Uwe<br />
Ochsenknecht orientieren. Es besteht die Möglichkeit<br />
sich durch Lieblingslisten anderer Mitglieder<br />
inspirieren zu lassen. Der Herz-o-Mat zeigt über die<br />
Zahl der vergebenen Herzen an, welche Produkte<br />
die beliebtesten in der Community sind.<br />
„social coMMerce“ nennt sich diese<br />
neue Form des elektronischen Handelns, die die<br />
Anonymität herkömmlicher Verkaufsportale<br />
überwindet, und die Menschen und Geschichten<br />
hinter den Produkten sichtbar macht, und einen<br />
lebendigen, inspirierenden Marktplatz entstehen<br />
lässt. Dawanda versteht sich als Teil einer<br />
Gegenbewegung zum industrialisierten Massenkonsum<br />
und spricht Menschen an, die an individuellen<br />
Produkten und an trend- wie verantwortungsbewusstem<br />
Konsum interessiert sind.<br />
wer ZielGerichtet für eine bestimmte Person<br />
(Freund / -in, Ehemann / -frau,…) oder aus bestimmtem<br />
Anlass (Geburtstag, Hochzeitstag,…)<br />
sucht, dem gibt Dawanda neben den Produktkategorien<br />
eine Vielzahl von Orientierungs- und<br />
Navigationshilfen an die Hand. Es gibt die Themenwelten<br />
– zum Beispiel „Grünes Design“ für<br />
Menschen, die auf biologische Materialien, umweltbewusste<br />
Herstellung und Nachhaltigkeit<br />
24 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
Wert legen. Dann die Themenwelt „Schulanfang“,<br />
über die man originelle Schultüten, Federmäppchen<br />
und Glücksbringer für ABC-Schützen findet.<br />
„Ja, ich will!“ – hier gibt´ s eine umfassende<br />
und vielfältige Auswahl an Hochzeitkleidern<br />
und passenden Accessoires. Schließlich – aus aktuellem<br />
Anlass – die Dawanda-Fanmeile: Mode,<br />
Schmuck und Taschen für den WM-Sommer.<br />
Der GeschenKefinDer, untergliedert in<br />
Person (Vater, Mutter, Kind, oder Leute, die schon<br />
alles haben,…), Anlass (Kindergeburtstag, 18., 40.,<br />
60. Geburtstag, Wohnungseinweihung, Semesterstart,…),<br />
Beruf / Berufung (Partymaus, Hobbykoch,<br />
Leseratte, Naturbursche,…) oder Macken<br />
(Putzteufel / Dreckspatz, Naschkatze, Frostbeule),<br />
führt Einen (über „Person: beste Freundin“)<br />
zum Beispiel zu MooDs „Cat Triple Mood“-Tasche<br />
für 32,90 Euro. Unter Trend & Styles finden sich<br />
Kategorien wie Forever Denim, Modern Hippie,<br />
Für Schleifen-Fans, Streifen-Fieber, Spitze (Kragen,<br />
Säume, Gürtel, Stirnbänder … aus Spitze),<br />
Do-it-yourself (hier findet sich auch Ni-Kos besagte<br />
Nähanleitung) oder High Fashion, wo ich Fadenrots<br />
„Shirt Puffärmel Klatschmohn“ für 45,00<br />
Euro, Stadtkleids „Lorelei mit Petticoat Rosalie“<br />
für 533,00 oder Schandras Schwarzes Gothic-<br />
Brautkleid für 1299,00 Euro finde.<br />
uM GeZielt nach bestimmten Designer zu<br />
suchen oder einfach mal zu gucken, wer hier so<br />
alles am Start ist, kann das über den Link: Designer<br />
& Kreative tun. Oder auch über „Community“<br />
(Link oben rechts auf der Startseite) und dann<br />
in den DaWanda-Blog zu „Hinter-den-Kulissen“<br />
oder „Hersteller-Interviews“. Neben „Zierstiches“<br />
Herstellerin MyMaki fertigt Handytaschen und andere Taschen,<br />
Becher, Teller, CD-/DVD-Hüllen oder zum Beispiel auch dieses<br />
Mousepad hier in ihrem typischen „Fräulein Ling“-Stil.<br />
Das Stück ist für 10 Euro zu haben.<br />
aka Martina Stobinskys „Lovely Monsters“, „Joki<br />
Papierkrams“ Grußkarten, Tischdeko oder Geschenkpapier<br />
und Modedesignern wie Meko, Ken<br />
Panda, Vibe Lich, Stadtkleid oder VonGestern wird<br />
hier auch „Knuschels“ alias Janine Sommer vorgestellt,<br />
die unter anderem Stofftiere für Kinder herstellt<br />
(wie z. B. „Fritz Fuchs“ für 45,00 Euro).<br />
DawanDa wurDe im Dezember 2006 von<br />
Claudia Helming und Michael Pütz in Berlin ge-<br />
„Fritz Fuchs“ von „Knuschels“, - erhältlich für 45,00 Euro.
gründet. Heute arbeiten dort 30 Mitarbeiter aus sieben Nationen. Die Webseite ist auf Deutsch, Englisch<br />
und Französisch verfügbar. Die Länderversionen werden an die regionalen Bedürfnisse der Kunden angepasst<br />
und von Muttersprachlern betreut (Übrigens ist uns bei den Recherchen zu unserer Titelstory<br />
aufgefallen, dass Jack Conte unabhängig von uns auf DaWanda aufmerksam geworden war: auf seinem<br />
Twitter-Account fand sich der Tweed „most awesome PILLOWS EVER. http://en.dawanda.com/shop/<br />
softmachines 10:42 AM Apr 26th via web“). DaWanda wurde in Untersuchungen des deutschsprachigen<br />
Startup-Monitors der ethority GmbH & Co.KG mehrfach zum beliebtesten Startup der Internetnutzer<br />
gewählt. Zudem wurde das Unternehmen mit dem „Oskr“, dem Award der Social Media Week 2010, ausgezeichnet.<br />
Der Name „DaWanda“ stammt übrigens aus dem Afrikanischen und bedeutet „Die Einzigartige“<br />
– irgendwie passend. - km<br />
����������������<br />
����������������<br />
Suchst Du kreative Dinge, die sonst keiner<br />
hat? Dann komm zu DaWanda, dem Online-<br />
Marktplatz für ausgefallene Designerstücke<br />
und Handgefertigtes aller Art! Hier fi ndest Du<br />
mehr als 1.000.000 Angebote, hergestellt<br />
von mehr als 65.000 Kreativen.<br />
Abgebildete Produkte:<br />
Schleifenstrumpfhose von miirazukale, schwarz-grünes Kleid von canuto, T-Shirt von partybots, Kissen von aller-hand,<br />
„Augentest“-Kette von tillybloom, Hoodies von kenpanda, Stempel von PureHome, Tasche von Erdbeerbeet<br />
Party-Einladungskarten von „Joki Papierkram“<br />
www.dawanda.de
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
DawanDa-herstellerinterview:<br />
„staDtkleiD“<br />
„staDtkleiD ist Für Mich allgegenwärtig. so wichtig wie Die luFt<br />
zuM atMen…“, sagt anDrea, Die Designerin hinter DeM label<br />
staDkleiD. selten haben wir JeManD so eMotional über Die staDt<br />
berlin unD Die insPiration, Die Die kreativhauPtstaDt bietet,<br />
reDen hören. anDrea entwirFt zauberhaFte „staDtkleiDer“ Für<br />
alle grossstaDtaMazonen, kleinstaDtkäMPFerinnen unD DorFhel-<br />
Dinnen. Für Die 33-Jährige berlinerin ist ihr label eine herzensangelegenheit<br />
unD so wichtig wir Die luFt zuM atMen. aM besten<br />
Die berliner luFt natürlich;) was staDtkleiD ausMacht unD wie<br />
anDrea zu neuen iDeen koMMt lest ihr bei uns iM interview.<br />
bitte stell Dich KurZ vor:<br />
Ich bin in Berlin geboren: ich sehe seine schönen und seine hässlichen Seiten,<br />
ich würde jederzeit abhauen – aber immer wiederkommen. Ich glaube, Berlin<br />
prägt. Es gibt Mut zur Hässlichkeit und lässt einen nach Schönheit lechzen,<br />
es macht einen stark und überrollt Schwäche mühelos. Das, was ich mache,<br />
ist eine zweite Haut für das Leben in dieser Stadt. Das Label Stadtkleid könnte<br />
aber längst nicht alle Bestellungen erfüllen, hätte ich nicht zwei fleißige Helferinnen…<br />
wie hast Du Deine Kreative aDer entDecKt?<br />
Die war schon immer da. Als ich noch klein war und noch nicht schreiben<br />
konnte, wollte ich Schriftstellerin werden. Etwas später war klar, dass es nicht<br />
um Bücher geht, in die ich meine Gedanken legen wollte, sondern dass es Bilder<br />
sind, die ich schaffen wollte. Lebendige Bilder zum Eintauchen, zum Nachfühlen,<br />
zum Anziehen. Daraus wurde das Modemachen und letztlich auch das<br />
Fotografieren der fertigen Modelle. Diese Tat ist für mich der letzte Schritt im<br />
Schaffensprozess.<br />
woher beZiehst Du Deine insPiration?<br />
Mein ganzes Dasein ist Inspiration. Ich sauge alles im mich auf: den Geruch<br />
von Berlin an einem trüben, feuchten Novembertag, das Klappern der Tassen<br />
in meinem Lieblingscafé; Bauplanen, die an einem Gerüst schief angehängt<br />
wurden; die Gesichter der Leute in der Straßenbahn (insbesondere, wenn<br />
man in ihren Augen ihre Träume lesen kann), die Farbe von frischem Grünen<br />
Tee, Fische in einem Aquarium; ein treffender, sehr wahrer Satz in einem<br />
Buch, eine Filmsequenz… Dazu kommen Erinnerungen, die wieder auftauchen,<br />
wichtig werden. Erlebnisse, über die ich noch einmal nachdenke. Und<br />
eine wichtige Triebfeder ist immer die Sehnsucht. Nach einem schöneren Ort,<br />
manchmal auch einer anderen Zeit, einem anderen Ich. Da gibt es unendlich<br />
viel. Doch wenn ich dort wäre, an dem Ort der Sehnsucht, wäre es vorbei. Dort<br />
könnte ich nichts tun. Der Perfektion ist nichts hinzu zu setzen. Daher ist<br />
Berlin wunderbar. Hier ist nie etwas perfekt. Hier hat man immer<br />
26 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
INTERVIEW: ANNA NEUMANN / DAWANDA<br />
Kleid „Lorelei“ / Herstellerin: „Stadtkleid“ über dawanda.de
hast Du vorbilDer iM bereich DesiGn? falls Ja, wen unD waruM?<br />
Ich bewundere vielleicht den einen oder anderen dafür, wie er das, was er tut<br />
tut, aber das betrifft nicht unbedingt immer auch das Design.<br />
wie kamst Du auf die idee für die Produkte in Deinem Dawanda-shop?<br />
Die Produkte im Stadtkleid-Shop stellen zu 95% die gesamte Kollektion dar,<br />
die wir im Moment anfertigen. Da unsere Kollektionen nicht saisonal begrenzt<br />
sind, sondern über das ganze Jahr bestellt werden können, sind sozusagen immer<br />
viele kleine Kollektionen als eine große sichtbar. Die Inspirationsquellen<br />
können sich zwar unterscheiden, aber stilistisch bleiben die Modelle immer<br />
mit einander verwandt. Nach Möglichkeit sind sie sogar untereinander kombinierbar.<br />
Mit welchen Materialien arbeitest Du bei Der herstellunG<br />
Deiner ProDuKte?<br />
Vor allem verwende ich Naturmaterialien (Baumwolle, Seide, Wolle); manchmal<br />
auch synthetische Materialien um einen Kontrast herzustellen.<br />
beschreibe bitte KurZ Deinen Kreativen arbeitsProZess:<br />
Ich beginne, alles um mich herum intensiver aufzunehmen. Als Einziges verbiete<br />
ich mir in so einer Phase die Lektüre von Modemagazinen. Aus diesem<br />
Konglomerat beginnen sich langsam bestimmte Formen für Modelle zu entwickeln.<br />
Sehnsüchte entstehen. Noch ist aber keine konkrete Formulierung da.<br />
Ich lasse mir Zeit – so viel wie möglich. Wenn die ersten Formen wie aus einem<br />
Kleid „Versailles“ / Herstellerin „Stadtkleid“ über dawanda.de<br />
Kleid „Juni-1 “ / Herstellerin: „Stadtkleid“ über dawanda.de<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 27
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
dichten Nebel auftauchen, die auch noch eine Nacht überdauern, beginne ich<br />
mit dem Zeichnen. Der „mysteriöse“ Part des Entwerfens wird abgelöst von Fragen<br />
wie “Wann kann man das tragen? Wer kann das tragen? Ist das praktisch?<br />
Aus welchem Material müsste man das machen? Welche Farben müsste man<br />
verwenden?” und zuletzt: “Ist das umsetzbar?” Der Rest ist schnell erzählt:<br />
Schnittkonstruktion, Ausfeilen des Schnittes durch die Herstellung von Probeteilen,<br />
Herstellung des Prototypen.<br />
was Zeichnet Deine ProDuKte / Deinen stil aus?<br />
Wir machen Abendkleider, die man auf der Kurzreise gefahrlos in die kleine<br />
Reisetasche stecken kann! Wir machen Jacken, die das gesamte Outfit einzigartig<br />
erscheinen lassen! Wir machen Modelle, die den Tag, an dem man sie<br />
trägt verzaubern! Stadtkleid Berlin lebt vom Kontrast – genau wie die Stadt,<br />
aus der es kommt: Klares trifft Ungewöhnliches, Weibliches trifft Sportliches,<br />
Verspieltes trifft Praktisches. Dieser Kontrast erzeugt Lebendigkeit in<br />
den Entwürfen und bringt Innovation mit uralten Formen zusammen. Es<br />
entstehen Modelle, die man irgendwie kennt und doch lassen sie sich nirgendwo<br />
anders finden. Schließlich paaren sich hohe Ansprüche an Schnitt<br />
und Entwurf mit dem Gedanken an unkomplizierte Pflege und angenehme<br />
Trageeigenschaften.<br />
wer sinD Deine KunDen?<br />
Frauen mit Mut zu ihren eigenen Stärken, mit Sehnsucht nach Schönheit und –<br />
die keine Zeit für ein Bügeleisen haben.<br />
wie siehst Du Deine ZuKunft als DesiGnerin?<br />
Ich werde weiterhin daran arbeiten, mit meiner Mode Frauen schön zu kleiden.<br />
Innovativ zu sein ohne die Körperform zu negieren und ohne auf weibliche<br />
Schönheit zu verzichten, ist ein anspruchsvolles Ziel. Danach strebe<br />
ich von Anfang an – und das wird wohl auch so weiter gehen, so lange ich<br />
Mode mache.<br />
welche rolle sPielt DawanDa für Deine Kreative tätiGKeit?<br />
Viele Leute kommen zu uns in den Laden mit den Worten: „Wir haben euch<br />
bei DaWanda gesehen…“ Sie kommen von überall her. Aus den letzten Winkeln<br />
dieses Landes. Das bedeutet natürlich immer auch eine Bestätigung für<br />
meine und unsere Arbeit.<br />
was hat sich für Dich veränDert, seit Du Deinen DawanDa-shoP<br />
erÖffnet hast?<br />
Wir sind bekannter geworden.<br />
nenne bitte Deine vier lieblinGsshoPs auf DawanDa:<br />
– filzfrieda<br />
– Johanna<br />
– kitaken<br />
– tumult-berlin<br />
28 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
Kleid „Juni-28 “ / Herstellerin: „Stadtkleid“ über dawanda.de<br />
ist Dir auf DawanDa schon einMal etwas unGewÖhnliches Pas-<br />
siert? hast Du ZuM beisPiel freunDe wieDerGetroffen oDer hat<br />
ein „star“ bei Dir einGeKauft? hast Du fans Gewonnen oDer ver-<br />
rücKte KunDenbestellunGen erlebt? erZähl uns Deine PersÖn-<br />
liche DawanDa-story:<br />
DaWanda ist für mich so etwas wie positive Energie. Wenn ich mal einen<br />
schlechten Tag habe und alles in Frage stelle, muss ich nur die Bewertungen<br />
und Kommentare lesen und alles ist wieder gut. Dann weiß ich wieder: Es gibt<br />
Leute, die von Deinen Kleidern träumen! Das ist ein schönes Gefühl.<br />
Dein Schlusswort?<br />
(Ein Stadtkleid namens Berlin)<br />
Dem Grün unseres Wassers – klatschend an die Ufer – gib weiße Spitze mit<br />
ein bisschen Sehnsucht nach Wellen,<br />
in verschwenderischer Fülle umhüllend, doch zart.<br />
Besetzt mit glitzernden Steinen.<br />
Nur ein bisschen echt wie die Nächte an manch angesagten Orten.<br />
Dazu ein Mantel vom alten Rot der Backsteinmauern schweigender Fabriken<br />
mit einem Band von Stolz.<br />
Etwas Halbseidenes darunter, ein bisschen frivol und noch mehr mutig,<br />
in einem blassen Morgengrauen.<br />
P.S.: Wenn Du auch im Montagsinterview vorgestellt werden möchtest, sende<br />
bitte Deinen ausgefüllten Fragebogen an interview@dawanda.com.
unte zeiten<br />
Die uhrenMoDe koMMt Diesen soMMer<br />
knallig unD FarbenFroh Daher<br />
Da steiGt Doch gleich die Laune, wenn man sich die aktuellen Farbentrends<br />
so ansieht, denn nie war es vielfältiger und auffälliger. Knallfarben wohin<br />
das Auge blickt, es wird farbenfroh in der anstehenden Modesaison. Froschgrün,<br />
Knallgelb, Tiefrot: Je auffälliger und satter die Farben, desto größer der<br />
Effekt. Zurückhaltung und Understatement war gestern, heute darf es ruhig<br />
ein bisschen mehr und vor allem auffälliger sein. Und dabei ist es vor allem<br />
wichtig, dass man das restliche Outfit nicht zu auffällig wählt, denn auch hier<br />
gilt die alte Moderegel weniger ist mehr. Auch die Uhrenwelt hat diesen Trend<br />
für sich entdeckt und so warten die aktuellen Kollektionen mit einer nie da<br />
gewesenen Farbenvielfalt auf. Ob klassisches Design, ausgeflippte Formen oder<br />
schlicht digital. Wer sich selber einen Überblick verschaffen möchte, findet im<br />
Internet unter www.uhrzeit.org eine Auswahl der bunten Zeitmesser.<br />
uhrZeit.orG ist ein in Hamburg ansässiges eCommerce Unternehmen,<br />
das sich im Laufe der fast 10 jährigen Existenz zum deutschlandweiten Marktführer<br />
im Online-Vertrieb von Markenuhren und Schmuck entwickelt hat. Ein<br />
Ladengeschäft im Herzen der Hamburger Innenstadt erweitern den Wirkungskreis<br />
und machen die Marke uhrzeit.org anfassbar. Neben dem reinen Versandgeschäft<br />
kümmern sich in der Hamburger Zentrale verschiedene Teams um die<br />
Bereiche Marketing und Sales, Grafik, IT, PR und Kommunikation.<br />
KontaKt:<br />
Uhrzeit.org GmbH // Public Relations // Karolin Rutkowski // Holzbrücke 7 // 20459 Hamburg //<br />
040/244249 47<br />
www.uhrzeit.org<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 29
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
gesunDe Farben<br />
wie Farben Das seelische wohl eMPFinDen<br />
beeinFlussen können<br />
Bunte Farbakzente können die Laune positiv beeinflussen.<br />
Foto: Kai Remmers / dpa<br />
30 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
farben erZeuGen in uns Menschen Gefühle.<br />
Das wusste schon Goethe, der in seiner «Farbenlehre»<br />
den Farben bestimmte Eigenschaften<br />
zugeschrieben hat. Diese kann sich der Mensch<br />
zunutze machen und Stimmungen positiv beeinflussen.<br />
Nach heutiger Terminologie lassen sich<br />
Goethes helle, warme und aktive Farben Gelb und<br />
Orange als stimulierend, extensiv und expansiv<br />
bezeichnen, erläutert die in München tätige Heilpraktikerin<br />
Ingrid Kraaz von Rohr. Violett und<br />
Blau lösten dagegen eine ruhige, weiche, eher introvertierte<br />
Empfindung aus. Rot stehe zwischen<br />
beiden Bereichen und könne, je nach Färbung,<br />
dem einen oder anderen angehören. Grün sei die<br />
ausgleichende, ruhende Mitte aller Farben.<br />
Professor haralD braeM vom Bundesverband<br />
Deutscher Psychologen in Berlin vergleicht<br />
die Wirkung von Farben mit Radiowellen, die in<br />
unterschiedliche Bereiche des Gehirns gelangen<br />
und von dort Einfluss auf das Nervensystem ausüben.<br />
Die Signalfarbe Rot etwa erinnere an Blut<br />
oder Feuer und löse beim Menschen stressähnliche<br />
Gefühle aus. In einigen psychiatrischen Kliniken<br />
wird Rot wegen dieser Eigenschaft gezielt<br />
... günstiger geht‘s kaum.<br />
* 20% Basisrabatt<br />
Angebote sogar bis zu 70% *<br />
Versandkostenfreie Lieferung<br />
innerhalb Deutschlands<br />
gebührenfreie Rufnummer 0800-1011422<br />
* auf die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. Rabatte gelten bei<br />
fast allen freiverkäuflichen, apothekenpflichtigen Arzneimitteln und vielen<br />
Kosmetikserien, nicht bei verschreibungspflichtigen Medikamenten.<br />
eingesetzt, um stark selbstmordgefährdete depressive<br />
Melancholiker «umzustimmen», erläutert<br />
Braem. In der eigenen Wohnung sollte Rot<br />
aber vorsichtig dosiert werden. Als Farbtupfer<br />
kann es im Schlafzimmer sexuell stimulierend<br />
wirken. Bei Schlafstörungen, leichter Erregbarkeit<br />
oder Neigung zu Hyperaktivität sollte aber<br />
besser darauf verzichtet werden.<br />
auch iM büro könnten einige Tupfer Rot leistungssteigernd<br />
wirken. Für geistige Arbeit eignet<br />
sich auch «Spinellorange» – dieser Farbton beschwingt.<br />
In einem blauen Raum gerät der Körper<br />
dagegen leicht ins Frösteln – und der Mensch friert<br />
dann auch emotional. Grundsätzlich wirke die<br />
Farbe aber beruhigend, sagt Braem. Diesen Effekt<br />
nutzten anthroposophisch orientierte Therapeuten<br />
daher zum Beispiel, um Patienten mit nervösen<br />
Störungen zu besänftigen. - dpa<br />
Literatur:<br />
Harald Braem: Die Macht der Farben, Langen Müller Herbig,<br />
ISBN: 978-3-7844-7434-2, 9,95 Euro;<br />
Ingrid Kraatz von Rohr: Farbtherapie, Nymphenburger,<br />
ISBN: 978-3-485-01200-3, 7,95 Euro.<br />
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PZN 0458532<br />
Grundpreis<br />
5,91 € /100 g<br />
Wirkstoff: Diclofenac, Diethylaminsalz.<br />
Anwendungsgebiete: Zur äußerlichen Behandlung von Schmerzen,<br />
Entzündungen und Schwellungen bei rheumatischen Erkrankungen der<br />
Weichteile, degenerativen Erkrankungen der Extremitätengelenke und<br />
im Bereich der Wirbelsäule sowie bei Sport- und Unfallverletzungen.<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen<br />
Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
voM bollerwagen<br />
zur online-<br />
versanDaPotheke<br />
über 20.000 niedergelassene Apotheken versorgen<br />
in der Bundesrepublik Deutschland Patienten<br />
mit verschreibungspflichtigen Medikamenten und<br />
gesundheitsnahen Produkten. Was aus den Drogen-<br />
und Gewürzhändlern des Mittelalters hervorging<br />
und sich im Laufe der Jahrhunderte zu einer Säule<br />
des Gesundheitswesens entwickelte, stellt heute<br />
die Arzneimittelversorgung in Deutschland sicher.<br />
Die Entwicklung der Apotheke nahm dabei ihren<br />
Weg vom Bollerwagen des fliegenden Händlers ins<br />
Offizin des Apothekers. Im Jahr 2004 wurde die Genehmigung<br />
des Arzneimittelversands in Deutschland<br />
erteilt und Arzneimittel können seither auch<br />
online bestellt und per Post ausgeliefert werden.<br />
als einer Der ersten Versender nahm die<br />
Versandapotheke medpex ihren Betrieb im Januar<br />
2005 auf. Im jungen Segment der Online-Apotheken<br />
entstand ein Markt, dessen Regeln neu geschrieben<br />
wurden. Im Unterschied zur niedergelassenen Apotheke,<br />
wurde dem Kunden seit Beginn ein Preisvorteil<br />
auf die sprichwörtlichen Apothekenpreise gebo-<br />
ten. Insbesondere im Bereich der freiverkäuflichen<br />
Arzneimittel konnte ein starkes Wachstum erzielt<br />
werden, da hier ein Nachlass auf den empfohlenen<br />
Verkaufspreis gewährt werden darf und der Bestellablauf<br />
wesentlich einfacher ist als bei Rezeptbestellungen.<br />
Denn obwohl Patientendaten seit geraumer<br />
Zeit elektronisch gespeichert werden, gilt nach wie<br />
vor die Regelung, dass ein Original-Rezept zur Apotheke<br />
gelangen muss, um beliefert zu werden. Bei<br />
medpex werden daher zu 90% freiverkäufliche Arzneimittel,<br />
sogenannte OTC-Artikel eingekauft.<br />
franK Müller, Geschäftsleiter von medpex<br />
erklärt dazu: „Der Markt der freiverkäuflichen<br />
Arzneimittel lag über Jahrzehnte im Dornröschenschlaf.<br />
Der Verbraucher profitiert mit der Deregulierung<br />
durch günstige Preise und Kundenservice.“<br />
Obwohl sich medpex als reiner Online-Versender<br />
etabliert hat, bietet die Versandapotheke doch das<br />
gesamte Spektrum der Apothekenleistung an. Neben<br />
der Rezeptbelieferung werden Beratung durch<br />
pharmazeutisches Fachpersonal am Telefon und<br />
per E-Mail angeboten. Insbesondere bei Tabuthemen<br />
wie Inkontinenz und Sexualität bietet die<br />
Anonymität und Diskretion der Versandapotheke<br />
Hilfesuchenden eine passende Anlaufstelle.<br />
für sofort benötigte Akutmedizin wird dagegen<br />
die niedergelassene Apotheke nicht zu ersetzen<br />
sein. So schafft das Internet durch seine Angebote<br />
hilfreiche Information und in manchen Bereichen<br />
auch Einsparmöglichkeiten, wird jedoch die deutsche<br />
Apothekenstruktur lediglich ergänzen können.<br />
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Schmerzfrei<br />
Schmerzfre<br />
mit apo-rot mit – apo-rot Ihrer Versandapotheke!<br />
– Ihrer Versa<br />
Apotheke am Rothenbaum | | Birgit Dumke e. e. K. | | Rothenbaumchaussee 76 76 | 20148 | 20148 Hamburg *Bezieht sich sich auf feeD-MaGaZin auf die die Unverbindliche Preisempfehlung 06-2010 des des Herstellers.<br />
31<br />
Apotheke am Rothenbaum | Birgit Dumke e. K. | Rothenbaumchaussee 76 | 20148 Hamburg *Bezieht sich auf die Unverbindliche Pre
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
Das lange geDächtnis<br />
Des internets<br />
„leben ist wie Zeichnen ohne Radiergummi“.<br />
Etwas banal (und für hässliche Grußkarten missbraucht),<br />
aber doch irgendwie treffend ist diese<br />
Weisheit von Kees Snyder. Für unsere Aktivitäten<br />
im Internet ist es allemal ein passendes Bild. Wir<br />
hinterlassen Spuren, die bleiben. Bewusst, wenn<br />
wir uns in sozialen Netzwerken präsentieren,<br />
Kommentare oder Blogbeiträge schreiben, aber<br />
oft auch ohne es zu wissen. Spuren, die gefunden<br />
werden. Technisch möglich und wirtschaftlich<br />
verheißungsvoll, war das Aufkommen von speziellen<br />
Personensuchmaschinen nur eine Frage<br />
der Zeit. yasni ist einer dieser Anbieter und nach<br />
eigenen Angaben mit über 30 Millionen Zugriffen<br />
pro Monat der Marktführer in Europa. Die Suchergebnisse<br />
sind dabei weitaus umfassender als<br />
bei normalen Suchmaschinen und werden übersichtlich<br />
nach Quellen geordnet angezeigt. Neben<br />
der Personenrecherche bietet yasni auch die<br />
Möglichkeit, an der eigenen Online-Reputation zu<br />
arbeiten, wichtig vor allem für Leute, die z.B. aus<br />
beruflichen Gründen, gefunden werden wollen. In<br />
jedem Fall kann die Frage, „Was findet, wer online<br />
nach mir sucht?“, recht spannend sein.<br />
als träGer eines recht seltenen Namens war<br />
ich froh, keine Namensvetter zu haben, mit denen<br />
man ungern in Verbindung gebracht werden will:<br />
Ein Unternehmensberater aus München, ein jüdischer<br />
Rabbi und ein irgendwie im NDW-Bereich<br />
32 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
agierender Musiker – sicherlich nicht die schlechteste<br />
Gesellschaft. Die tatsächlich zu mir passenden<br />
Ergebnisse überraschten mich weniger. Etwas<br />
irritiert war ich lediglich davon, dass meine<br />
Amazon-Wunschliste auch gelistet ist. Dass diese<br />
öffentlich einsehbar ist, war mir bis dato nicht bewusst.<br />
Wer nicht will, dass die persönlichen Leseinteressen<br />
jedermann preisgegeben werden, kann<br />
seine Wunschlisten im Amazon-Mitgliedskonto<br />
auf „privat“ stellen.<br />
an DieseM beisPiel wird deutlich, wie die<br />
Arbeit am guten Online-Ruf aussehen kann. Erst<br />
wer weiß, welche Informationen zum eigenen Namen<br />
online sind, kann versuchen die Verbreitung<br />
unliebsamer Einträge durch die entsprechenden<br />
Quellseiten zu verhindern. Das kann manchmal<br />
sehr einfach sein, wie beim Wunschlisten-Beispiel<br />
durch einen einzigen Klick, häufig müssen aufwändigere<br />
Wege beschritten werden, unter Umständen<br />
rechtliche. Neben dem simplen "search<br />
and destroy" hat man bei yasni die Möglichkeit, ein<br />
persönliches Exposé anzulegen, und diesem nur<br />
jene Suchergebnisse hinzuzufügen, die man selbst<br />
für wesentlich und repräsentativ hält. Sucht dann<br />
jemand über Google und Co. nach ihrem Namen,<br />
findet sich das Exposé unter den ersten angezeigten<br />
Treffern. Wo Daten gesammelt werden, regt sich<br />
naturgemäß das Interesse der Datenschützer. Thilo<br />
Weichert, Leiter des Unabhängigen Datenschutz-<br />
zentrums Schleswig-Holstein, sieht in Personensuchmaschinen<br />
„Internet-Fahndungsinstrumente<br />
für Jedermann und Jedefrau“, die für die „Objekte<br />
der Suchbegierde schlimme existenzielle Konsequenzen<br />
bewirken“ können. Allerdings kann man<br />
dagegenhalten, dass Dienste wie yasni nur schneller<br />
und unkomplizierter das ans Tageslicht befördern,<br />
was theoretisch auch über normale Suchmaschinen<br />
gefunden werden kann.<br />
veilfach wirD als problematisch empfunden,<br />
dass yasni zu jedem Namen, der jemals in die<br />
Suchmaske eingegeben wird, eine Seite mit den<br />
gefundenen Ergebnissen anlegt und diese speichert.<br />
Laut yasni-Gründer Steffen Rühl werden<br />
keine personenbezogenen Profile ohne Wissen der<br />
Betroffenen erstellt. Was aber unterscheidet die<br />
personenbezogenen Informationen die in den automatisch<br />
generierten Namensraumlisten gespeichert<br />
sind, von einem Profil?<br />
wer sich uM seinen guten Online-Ruf sorgt,<br />
sollte am Besten von vornherein darauf achten,<br />
welche persönlichen Daten von ihm ins Internet<br />
gelangen, denn wir hinterlassen Spuren, die<br />
gefunden werden und die sich oft nur schwer<br />
wieder entfernen lassen. Getreu der Weisheit<br />
von Kees Snyder. Wer sich hinter diesem Namen<br />
eigentlich verbirgt, konnte mir übrigens<br />
weder google noch yasni beantworten. - thn.
eine Privatheit Der<br />
besonDeren art<br />
über Den uMgang Mit nutzerDaten<br />
in sozialen netzwerken<br />
Die iDee Des sozialen (Online-)Netzwerks an<br />
sich ist schon ziemlich verrückt und im Grunde<br />
ein Widerspruch in sich: Man geht an die ÖF-<br />
FENTLICHKEIT zum Zwecke der Herstellung eines<br />
PRIVATEN Raums. Man stellt sich öffentlich<br />
dar, um potentielle „Freunde“ auf sich aufmerksam<br />
zu machen. Und das prinzipiell weltweit mit<br />
Menschen, die einem erstmal wildfremd sind,<br />
die aber möglicherweise gemeinsame Interessen<br />
teilen, mit denen man auf gemeinsamer Wellenlänge<br />
funkt – mit denen man sich vielleicht sogar<br />
wirklich anfreunden würde, wenn man ihnen irgendwo<br />
auf Reisen begegnen würde. Ein soziales<br />
Netzwerk bietet einem gewissermaßen die Möglichkeit,<br />
annähernd instantan eine Vielzahl von<br />
Freundschaften zu knüpfen, mit Menschen, die<br />
man offline vielleicht nie kennengelernt hätte,<br />
weil sie etwa in einer anderen Stadt, einem anderen<br />
Land oder Kontinent beheimatet sind.<br />
freunDschaft ist aber etwas, das sich in<br />
der Privatsphäre abspielt. „Privat“ bedeutet nicht<br />
zwangsläufig „auf sich selbst zurückgezogen, isoliert<br />
sein“. In Meyers Enzyklopädischem Lexikon,<br />
<strong>Ausgabe</strong> 1977 (ein Lexikon ist sowas Ähnliches wie<br />
Wikipedia; gab´s früher mal) heißt es zum Stichwort<br />
„Privatheit“: „ ...im Gegensatz zur Öffentlichkeit<br />
derjenige Bereich individueller und sozialer<br />
Lebensgestaltung, der besonders ausgeprägte<br />
Möglichkeiten der Selbstdarstellung, Interessenentfaltung,<br />
risiko- und sanktionsfreier sozialer<br />
Kontakte bietet...“. Das ist ein Satz, der grundsätzlich<br />
auch in einer Beschreibung des Geschäftsmodells<br />
sozialer Netzwerke auftauchen könnte.<br />
Das ParaDoxe an Der GrunDiDee sozialer<br />
Netzwerke ist aber, dass dort für die Nutzer einerseits<br />
so etwas wie eine Privatsphäre hergestellt<br />
werden soll – ein sozialer Raum, in dem man sich<br />
mit seinem Freundeskreis kurzschliessen können<br />
soll. Andererseits geht man auf Facebook und Co.<br />
an die Öffentlichkeit, die anders als der private<br />
Raum, durch asymmetrische Beziehungen gekennzeichnet<br />
ist. Damit soll gemeint sein: Eine<br />
Freunschaft basiert auf Vertrauen, das sich nur<br />
einstellt, wenn die Freunde einander auf Augenhöhe<br />
begegnen können; das heißt, wenn beide annähernd<br />
dasselbe Wissen über die Leichen im Keller<br />
des Anderen haben. Auf der Plattform eines sozialen<br />
Netzwerks gebe ich dagegen in der Regel mir<br />
völlig unbekannten Leuten, über die ICH zunächst<br />
einmal garnichts weiß, Dinge über mich preis.<br />
Dieser wiDersPruch ist nicht vollständig<br />
dadurch aufzulösen, dass man, wo das möglich ist,<br />
restriktivste Privatheitseinstellungen vornimmt,<br />
denn es ist ja gerade der Witz an einem sozialen<br />
Netzwerk, dass man sich einer breiten Öffentlichkeit<br />
präsentiert, damit potentielle zukünftige<br />
„Freunde“ auf einen aufmerksam werden können.<br />
Damit das ganze ansatzweise funktionieren kann,<br />
sollte der Nutzer jedenfalls die Kontrolle darüber<br />
haben, WEM er WAS von sich preisgibt.<br />
Das sicherZustellen ist alles andere als<br />
einfach. Zunächst gilt es einerseits den Wunsch<br />
des Nutzers nach Kommunikationmöglichkeiten<br />
mit anderen Nutzern, erst recht mit dessen<br />
„Freunden“, mit den Datenschutzbedürfnissen des<br />
Nutzers in demzufolge mehr oder weniger komplizierten<br />
Datenschutzrichtlinien in Einklang zu<br />
bringen. Hinzu kommt, dass es auch technisch<br />
mit einigem Aufwand verbunden ist, die Daten der<br />
Nutzer beispielsweise vor Hackerangriffen oder<br />
versehentlichen Datenlecks zu schützen.<br />
es Gibt aber noch einen Umstand, der dem<br />
Schutz der Nutzerdaten auf sozialen Netzwerken<br />
nicht immer zuträglich ist: die Plattformen sozialer<br />
Netwerke sind nicht einfach so da! Sie werden<br />
von Wirtschaftsunternehmen mit nicht unerheblichem<br />
finanziellen Aufwand eingerichtet. Diese<br />
erwarten ein Return on Investement. Das heißt sie<br />
haben Interessen, die nicht notwendigerweise zu<br />
denen ihrer Nutzer im Gegensatz stehen, aber auch<br />
nicht zwangsläufig im Einklang mit ihnen stehen<br />
müssen. Soziale Netzwerke sind in der Regel werbefinanziert<br />
(einige der wenigen Ausnahmen ist<br />
etwa das Geschäftskontakte-Netzwerk XING, das<br />
neben einer kostenlosen Standard-Mitgliedschaft<br />
eine funktionsumfänglichere kostenpflichtige<br />
Premium-Mitgliedschaft anbietet). Die Höhe der<br />
Werbeeinnahmen hängt zum Einen von der Zahl<br />
der Nutzer des betreffenden Netzwerks ab, zum<br />
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feeD-MaGaZin 06-2010 33
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
Anderen aber auch von der Qualität der Nutzer bzw. davon, wie gut man sie<br />
kennt und über ihre kommerziell verwertbaren Vorlieben Bescheid weiß. Je<br />
mehr der Kunde des Netzwerks über den Nutzer des Netzwerks weiß, desto<br />
zielgenauer kann er seine potentiellen Kunden (das sind dann also die Nutzer<br />
des betreffenden Netzwerks) ansprechen, und desto größer seine Bereitschaft,<br />
auf der betreffenden Plattform zu werben. Der Social Network-Betreiber steht<br />
so strukturell beständig in der Versuchung der Nutzerdaten-Preisgabe. Das<br />
mag nicht unbedingt zum vorsetzlichen Datenmißbrauch führen, aber vielleicht<br />
eine gewisse Nachlässigkeit begünstigen.<br />
unter Den uMstänDen überrascht es nicht, wenn es immer wieder<br />
Probleme mit den Daten der Nutzer sozialer Netzwerke gibt. Allein Facebook<br />
war zuletzt zweimal in der Kritik. So berichtete das Wall Street Journal Ende<br />
Mai, das Facebook, aber auch MySpace, seinen Werbekunden keine anonymisierten<br />
Links übergaben. Nutzer, die auf ihren Profilseiten auf entsprechende<br />
Werbebanner klickten, übermittelten so den Werbekunden von MySpace<br />
und Facebook unfreiwillig den enthaltenen Accountnamen oder Identifikationsnummern,<br />
auf welchem Nutzerprofil die Werbung angeklickt wurde.<br />
Werbekunden könnten so ohne Probleme die entsprechenden Profilseiten<br />
mit etwaigen weiteren persönlichen Informationen – etwa den vollen Namen,<br />
das Alter, den Beruf und den Wohnort – herausfinden. Bei Facebook soll<br />
das Problem weitreichender gewesen sein, da hier nicht nur übertragen wurde,<br />
auf wessen Profil Werbung angeklickt wurde, sondern auch, wer klickte.<br />
Das arD-MaGaZin Monitor berichtete, ebenfalls im Mai, dass, wer Facebook<br />
die eigenen Skype- und E-Mail-Accounts nach potenziellen Freunden<br />
durchsuchen lässt, ein hohes Risiko eingeht. Die überantworteten Passwörter<br />
werden von Facebook nämlich teils unverschlüsselt übertragen. In den<br />
Facebook-Datenschutzrichtlinien heißt es laut Monitor eigentlich: „Wenn<br />
Du vertrauliche Daten, wie zum Beispiel Kreditkartennummern und Passwörter,<br />
eingibst, werden diese Informationen mithilfe der SSL-Technologie<br />
(Secure Socket Layer) von uns verschlüsselt.“ Informatiker vom Institut für<br />
Internet-Sicherheit der Fachhochschule Gelsenkirchen haben aber festgestellt,<br />
dass Facebook diese Zugangsdaten zu Skype, Instant-Messenger- oder<br />
E-Mail-Diensten unverschlüsselt überträgt. „Damit sind kriminelle Organisationen<br />
in der Lage, mein Password mitzulesen und sich Zugang zu meinem<br />
E-Mail-Account zu verschaffen“, sagt Norbert Pohlmann von dem Institut.<br />
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Mit Den DatenschutZrichtlinien der Sozialen Netzwerke ist das<br />
überhaupt so eine Sache: Erstens muss man sich auch daran halten, was man<br />
da hineinschreibt – bei Facebook klingt das auf dem Papier immer alles sehr<br />
schön. Und zweitens sollten sie für den Nutzer auch verständlich und nachvollziehbar<br />
sein. Facebooks Datenschutzerklärung hat 5830 Wörter und ist<br />
damit länger als die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika. Das<br />
liest sich niemand durch.<br />
aber auch Deutsche anbieter sind nicht ohne Fehl und Tadel. Bei<br />
den VZ-Netzwerken gab es bereits vor Jahren schon einmal Probleme, als Profildaten<br />
auf StudiVZ, die explizit als nicht öffentlich gekennzeichnet waren,<br />
durch eine leichte Änderung der URL des gesperrten Profils abgerufen werden<br />
konnten. Im Laufe der letzten Monate kam es dann wiederholt zu Pannen<br />
bei SchülerVZ, als über sogenannte Crawler (Computerprogramme, die<br />
automatisch Webseiten durchsucht und analysieren) massenhaft Profildaten<br />
der Nutzer ausgelesen werden konnten. Kritikwürdig an diesen Fällen ist<br />
weniger, dass so etwas (einmal) passiert, sondern die Art und Weise des Um-<br />
34 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
gangs mit solchen Pannen – die Tatsache, das nach wiederholt aufgedeckten<br />
Datenlecks keine ausreichenden Schritte unternommen werden, die Probleme<br />
zu beseitigen. Bei technischen Neuerungen kann man das Auftreten<br />
von Sicherheitslücken nie ganz ausschliessen (erst im Anfang Juni wurde<br />
bei SchülerVZ eine neue Sicherheitslücke offenbar, als nach Einführung<br />
neuer Funktionen (Videolinks), das Auslesen von Account-Daten, Cookies<br />
und privaten Nachrichten sowie das Unterschieben von Schadcodes möglich<br />
wurde). Wichtig ist, dass man in solchen Fällen völlige Offenheit und<br />
Transparenz sicherstellt und sich um schnellstmöglich um die Behebung<br />
des Problems kümmert.<br />
wie so etwas Geht, zeigte das Geschäftskontakte-Netzwerk XING, als<br />
dort Dr. Johannes Mainusch, Vice President Operations bei XING, darauf aufmerksam<br />
wurde, dass sich verschlüsselte XING-Profildaten mit einem Trick<br />
de-anonymisieren ließen. Dabei handelte es sich um eine Form des History<br />
Stealings: Es wurde ein Fingerabdruck des Browsers erstellt, an dem der Benutzer<br />
sitzt. Und zwar wurde in dem betreffenden Fall die History („Verlauf“)<br />
des Browsers benutzt, also der Ort, wo besuchte Links abgespeichert werden.<br />
Diese History wird verwendet, damit der Zurück-Button des Browsers funktioniert<br />
und auch dazu, besuchte Links einzufärben. Zwar lässt sich die History<br />
nicht aus dem Browser abfragen, aber es lässt sich dadurch einfach herausfinden,<br />
ob eine Seite schon besucht wurde oder nicht, indem, vereinfacht gesagt,<br />
per Javascript die Farbe eines Links abgefragt wird. Ist der Link auf http://<br />
www.google.com lila – dann war der User schon drauf. Wenn nun der Benutzer<br />
beispielsweise XING besucht hat, so könnte man anschließend nach allen<br />
Gruppen fragen, die es bei XING gibt und die eine Adresse haben. Bei etlichen<br />
Benutzern ergäbe das eine eineindeutige Zuordnung.<br />
aus Den Öffentlich ZuGänGlichen GruPPen wird dann eine Datenbank<br />
erzeugt, die für die öffentlich bekannten Benutzer von Gruppen<br />
eine Zuordnung von Fingerabdruck zur Person erlaubt. Dazu muss man alle<br />
öffentlichen Gruppen besuchen und sich die Benutzer in den Gruppen merken<br />
(crawlen). Mit ein bisschen technischem Aufwand kann man nun einen<br />
Service programmieren, der einem zum Fingerabdruck alle Personen mit<br />
diesem oder einem ähnlichen Finderabdruck liefert.<br />
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nachDeM Das lecK entDecKt wurDe, gelang<br />
es den zuständigen XING-Mitarbeitern innerhalb<br />
von nur vier Tagen wirksame Gegenmaßnahmen<br />
einzuleiten. Dazu wurde in alle relevanten<br />
Links (also Links, die Gruppennamen enthalten)<br />
auf der Plattform eine Zufallszahl eingebaut. Diese<br />
wird nun in der History gespeichert und lässt die<br />
Wahrscheinlichkeit gen Null gehen, dass irgendjemand<br />
diesen Link mit dem „ja/nein“-Frage/Antwortspiel<br />
erraten kann. Eine ausführliche Darstellung<br />
des Falls findet man auf XINGs Corporate<br />
Blog unter „http://blog.xing.com/2010/02/de-de-anonymisierung-in-vier-tagen/“.<br />
Christian Burchten,<br />
technischer Redakteur bei XING, gibt darüberhinaus<br />
auf dem XING-Blog Tipps, wie man sich selbst<br />
in solchen und ähnlichen Fällen wirkungsvoll<br />
schützen kann: „http://blog.xing.com/2010/02/<br />
update-so-bleiben-sie-im-netz-anonym/“.<br />
Die soZialen netZwerKe bringen – wie<br />
vieles, was in den letzten Jahren mit dem Internet<br />
daherkam – unsere Begriffe, von Privatheit<br />
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und Öffentlichkeit beispielsweise, einigermaßen<br />
durcheinander. Die vorhandenen Probleme solcher<br />
Institutionen sollte einen aber nicht dazu<br />
bewegen, das gesamte Angebot in Bausch und Bogen<br />
zu verdammen, denn soziale Netzwerke sind<br />
natürlich viel mehr als nur virtuelle Treffpunkte<br />
für echte oder virtuelle Freunde. Sie sind Kommunikationsräume<br />
ganz neuer Art, deren Potential<br />
nicht annäherungsweise ausgereizt ist. Gerade<br />
deshalb ist es aber wichtig mit diesen neuen Instrumenten<br />
pfleglich umzugehen. - km<br />
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feeD-MaGaZin 06-2010 35
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
entscheiDungssPiel<br />
vor DeM bgh –<br />
Die hartPlatzhelDen käMPFen Für Den<br />
aMateurFussball unD Das grunDrecht<br />
auF inForMationsFreiheit<br />
Der RSV Büblingshausen feiert 2008 seinen Aufstieg in die Bezirksliga. 3. von rechts (vom Betrachter aus) in der Reihe der Stehenden: Oliver<br />
Fritsch, der Gründer der Hartplatzhelden und damaliger Spielertrainer des RSV Büblingshausen.<br />
Die aMateurfussballer sind die größte<br />
Sportgemeinschaft in Deutschland. Jede Woche<br />
finden zehntausende Spiele vor einem Millionenpublikum<br />
statt, aber auf einen Stadionzuschauer<br />
der Bundesliga kommen mindestens zehn, die ihre<br />
Sonntagnachmittage auf Deutschlands Hart- und<br />
Tennenplätzen verbringen. An der Seitenlinie stehen<br />
die Freunde, Ehepartner oder Eltern der auf<br />
dem Platz agierenden Ballkünstler, fiebern mit, jubeln,<br />
beschimpfen den Schiedsrichter. Und immer<br />
öfter werden die Aktionen der Lieben gefilmt – mit<br />
Amateurvideokameras oder einfach nur der Handykamera.<br />
Die verwackelten Bewegtbilder werden<br />
dann nicht nur im heimischen Wohnzimmer oder<br />
auf der nächsten Vereinsfeier gezeigt, sondern landen<br />
heutzutage immer öfter auch im Netz: auf Portalen<br />
wie Youtube oder MyVideo zum Beispiel, wo sie<br />
aber bei der Masse des Angebots leicht untergehen.<br />
36 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
in Der uMKleiDeKabine eines hessischen<br />
Bezirksligisten entstand eines Tages die Idee für<br />
solche selbst gedrehten Filmchen eigens eine eigene<br />
Internetseite einzurichten – ein Spezialportal<br />
mit nutzergeneriertem Angebot, auf dem die<br />
Amateuraufnahmen der Freizeitkicker gepflegt<br />
und in entsprechendem Rahmen gewürdigt werden.<br />
Auch in nüchternem Zustand fanden die drei<br />
fußballverrückten Steffen Wenzel, Thomas Ramge<br />
und der freie Sportjournalist und Spielertrainer<br />
Oliver Fritsch die Idee noch gut und gründeten so<br />
2006 „Hartplatzhelden.de“, ein nutzergeneriertes<br />
Internetportal für Amateurfußball-Videos.<br />
Das ProJeKt startete verheißungsvoll.<br />
Spielszenen aus allen Winkeln Deutschlands waren<br />
bei den Hartplatzhelden zu bewundern, einige<br />
Videos verzeichneten bald Klickzahlen im fünf-<br />
stelligen Bereich. Es fanden sich viele prominente<br />
Unterstützer wie Günter Jauch oder Miro Klose,<br />
der mit dem Satz „Mensch, ich hätte nicht gedacht,<br />
wie viele geile Tore auf Deutschlands Nebenplätzen<br />
fallen! ...“ zitiert wird. Eine prominente Jury<br />
(u. a. mit Ex-Profi Marco Bode oder Premiere-Moderator<br />
Sebastian Hellmann) vergab allmonatlich<br />
einen Award für das Tor oder die Grätsche des Monats.<br />
Sogar der DFB sendete in Person von Oliver<br />
Bierhoff eine Video-Grußbotschaft.<br />
Doch schon 2007 bremste der Württembergische<br />
Fußballverband (WFV) die Hartplatzhelden<br />
foulverdächtig aus: Der WFV warf den Betreibern<br />
des Portals vor allem eine „unlautere Leistungsübernahme“<br />
im Sinne des § 4 Absatz 9 des Gesetzes<br />
gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) vor<br />
– der Verband organisiere den Spielbetrieb und<br />
hätte demnach das alleinige Nutzungsrecht am<br />
Geschehen auf dem Fußballplatz – außerdem sah<br />
der WFV eine gezielte Behinderung (§ 4 Abs. 10<br />
UWG). In dem folgenden Rechtsstreit schloss sich<br />
im Mai 2008 zunächst das Landgericht Stuttgart<br />
der Ansicht des Klägers an; zweitinstanzlich gab<br />
das Oberlandesgericht dem WFV Recht.<br />
von rechtsexPerten wurden die Urteile<br />
im Allgemeinen mit Kopfschütteln quittiert.<br />
Vergleichsweise zurückhaltend äußert sich da<br />
noch Simon Möller vom renommierten juristischen<br />
Weblog Telemedicus, der sich über den<br />
von den Klägern angeführten vermeintlichen<br />
Nachahmungstatbestand wundert, denn es gab<br />
ja vom WFV gar kein entsprechendes Angebot,<br />
das von den Hartplatzhelden hätte nachgeahmt<br />
werden können. Das Gericht glaubt, dass die bloße<br />
Vermarktungsmöglichkeit nachgeahmt wurde.<br />
Möller / Telemedicus hierzu: „Die Veranstaltung
des Spiels ist aber gerade nicht identisch mit dem<br />
Recht, es auch medial verwerten zu dürfen – es ist<br />
ja genau diese Frage, die hier in Streit steht. Wenn<br />
das OLG Stuttgart ein genuines Verwertungsrecht<br />
des Sportveranstalters annimmt, das hier nachgeahmt<br />
worden sein soll, dann folgt es einem Zirkelschluss:<br />
Zuerst geht es davon aus, dass Fußballveranstalter<br />
ein exklusives Leistungsschutzrecht<br />
hätten – und bejaht dann, durch „Nachahmung“,<br />
einen Eingriff in dieses Leistungsschutzrecht. Erst<br />
durch diesen Nachahmungstatbestand begründet<br />
es das Leistungsschutzrecht dann wieder. Diese<br />
Argumentation ist fragwürdig. Der Begriff „Nachahmung“<br />
setzt nun einmal voraus, dass es ein Vorbild<br />
gegeben haben muss. Hier hat es ein solches<br />
Vorbild aber nie gegeben.“ Zum Abschluss seines<br />
Kommentars zieht Möller das nüchterne Fazit:<br />
„Das OLG Stuttgart hat sich mit dem Fall Hartplatzhelden<br />
eingehend auseinandergesetzt. Seine<br />
Ausführungen wirken dabei jedoch stark interessengerichtet.<br />
Insbesondere die Frage, was eigentlich<br />
nachgeahmt worden sein soll, kann das OLG<br />
nicht befriedigend beantworten. Dabei bleibt der<br />
Gedanke, dass es auf manche Informationen auch<br />
ein gesellschaftliches Freihaltebedürfnis gibt, leider<br />
auf der Strecke.“<br />
für Den laien mit gesundem Menschenverstand<br />
sind die Urteile der Stuttgarter Gerichte erst<br />
recht nicht nachvollziehbar. Die Hartplatzhelden<br />
jedenfalls sind überzeugt, dass der Fußball nicht<br />
den Verbänden gehört, sondern denjenigen, die ihn<br />
spielen. Fußballspiele werden nicht von Verbänden<br />
organisiert, sondern von Vereinen. Die Filme, die<br />
bei den Hartplatzhelden gezeigt werden, gehören<br />
nicht den Verbänden, sondern Privatleuten. Es werden<br />
also keine Leistungen des Verbandes übernommen,<br />
und schon gar nicht in unlauterer Weise, wie<br />
den Hartplatzhelden vorgeworfen wird. Deshalb<br />
sind die Hartplatzhelden in Revision gegangen und<br />
suchen jetzt das Entscheidungsspiel vor dem BGH.<br />
Die Entscheidung steht wohl erst Ende des Jahres<br />
an. Den Gerichtskostenvorschuss von 15.000 Euro<br />
mussten die Hartplatzhelden schon mit dem Revisionsantrag<br />
bezahlen, zunächst größtenteils aus<br />
eigener Tasche. Lediglich ein Teil der Summe kam<br />
über Spenden auf das eigens für diesen Zweck eingerichtete<br />
Konto herein.<br />
Die anstehenDe entscheiDunG des BGH<br />
nun ist eine grundsätzliche, mit – so oder so – weitreichendsten<br />
Konsequenzen. Zunächst für den<br />
Fußball, vor allem den Amateurfußball, für die<br />
Vereine. Wer sagt denn, dass die Verbände nicht<br />
eines Tages hingehen und den Vereinen verbieten,<br />
Videos ihrer Spiele auf den Vereins-Webseiten zu<br />
verwenden – sollte das BGH die beiden vorinstanzlichen<br />
Urteile bestätigen? Faktisch verbietet der<br />
WFV es den Vereinen Württembergs jetzt schon,<br />
denn mit den Urteilen der Stuttgarter Gerichte<br />
verhindert er das Angebot der Hartplatzhelden an<br />
die Vereine, die Videos der Hartplatzhelden-Seite<br />
per Quellcode kostenlos auf der Vereinsseite einzubinden.<br />
auch für anDere MeDien könnte eine Klärung<br />
der Rechtslage im Sinne des WFV Folgen haben.<br />
In wenigen Jahren wird es selbstverständlich<br />
sein, dass etwa Lokalzeitungen in ihren Online-<br />
Angeboten Bewegtbilder vom Sport verwenden.<br />
Zumindest die, die überleben wollen. Bei einer<br />
Bestätigung der vorinstanzlichen Urteile durch<br />
den BGH hätten die Verbände dann also die Möglichkeit<br />
den Lokalzeitungen die Nutzung solcher<br />
Inhalte zu verbieten. Und wer weiß, ob es beim<br />
Fußball bleiben würde? Was ist denn, wenn jemand<br />
das Silvesterfeuerwerk am Brandenburger<br />
Tor in Berlin filmt, um den Clip anschließend auf<br />
Youtube hoch zu laden? Darf der Veranstalter das<br />
dem Hobbyfilmer per Hausrecht oder Leistungsschutzrecht<br />
dann verbieten? Bei dem Rechtsstreit<br />
zwischen dem Württembergischen Fußballverband<br />
und den Hartplatzhelden geht es um mehr<br />
als um die Rechte des WFV oder der Hartplatzhelden.<br />
Es geht um die Frage, wem der Fußball gehört:<br />
den Verbänden oder den ereinen und den Spielern.<br />
Und letztlich geht es auch um die Freiheit im Netz<br />
und um das Grundrecht auf Informationsfreiheit.<br />
Wer die Hartplatzhelden unterstützen möchte,<br />
kann dies zum Beispiel mittels einer Überweisung<br />
auf das Prozesskosten-Spendenkonto der Hartplatzhelden<br />
tun:<br />
Hartplatzhelden GmbH<br />
Dresdner Bank AG Gießen<br />
BLZ 513 800 40<br />
Nr. 873701001<br />
Das gespendete Geld liegt bis zur Entscheidung<br />
des BGH auf einem Treuhandkonto und wird bei<br />
einem Gerichtserfolg der Hartplatzhelden an die<br />
Spender zurückgezahlt. Auch kleinste Summen<br />
sind willkommen. - km<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 37
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
interview Mit<br />
oliver Fritsch von Den<br />
hartPlatzhelDen<br />
oliver Fritsch unD ich hatten iM Mai tele-<br />
Foniert. wir sPrachen über Den Den Deutschen<br />
aMateurFussball, Den rechtsstreit Mit DeM<br />
württeMbergischen FussballverbanD unD Die<br />
weitreichenDen konsequenzen Des anstehen-<br />
Den bgh-urteils.<br />
KM: ihr seiD nach Den beiDen nieDerlaGen GeGen Den würt-<br />
teMberGischen fussballverbanD iM frühJahr 2009 in revision<br />
GeGanGen unD wartet nun auf Das alles entscheiDenDe ur-<br />
teil Des bGh. was ist Denn Da JetZt Der stanD Der DinGe? wann<br />
steht Die entscheiDunG Des bGh an?<br />
OF: Vermutlich Ende diesen Jahres.<br />
KM: Das ist Ja noch ne weile hin…<br />
OF: Ja schon. Aber das ist uns eigentlich ganz recht…<br />
KM: wieso Das?<br />
OF: Na, ich glaube einfach, dass die Zeit für uns arbeitet. Bei den beiden ersten<br />
Verfahren war deutlich zu spüren. Ich hatte den Eindruck, dass die Richter<br />
nicht verinnerlicht haben, was zum Beispiel YouTube ist und was die Leute<br />
gut daran finden.<br />
KM: unD ihr hofft, Dass sich Da iM laufe Der Zeit ein tiefer Ge-<br />
henDes verstänDnis breit Macht, was Das internet ist unD wie<br />
es eiGentlich funKtioniert?<br />
OF: Ja, das glaube ich schon. Überhaupt waren die beiden erstinstanzlichen<br />
Verfahren von einer Anti-Haltung gegenüber dem Schmuddelkind Internet<br />
geprägt. Die bisherigen Urteilsbegründungen durchzog ein internet-skeptischer<br />
Ton. Einer Zeitung oder einem Fernsehsender hätte man diesen Prozess<br />
sicher nicht gemacht.<br />
KM: unD was läuft in Der ZwischenZeit bei Den hartPlatZhel-<br />
Den? ihr Kocht Zur Zeit etwas auf sParflaMMe?<br />
OF: Ja klar. So lange unklar ist, was wir dürfen und was nicht, sind wir natürlich<br />
erstmal etwas zurückhaltend. Und wir haben ja alle auch noch andere Projekte<br />
laufen. Bei mir ist es z. B. der indirekte freistoss und das Traineramt bei der<br />
Spielvereinigung Blankenese. Außerdem müssen wir auch alle noch irgendwie<br />
Geld verdienen; ich bin freier Journalist und Sportredakteur bei Zeit Online.<br />
38 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
INTERVIEW: KARSTEN MAROWSKI<br />
KM: unD wenn ihr JetZt Mit Den hartPlatZhelDen Durchstar-<br />
ten unD KräftiG werbeeinnahMen einstreichen würDet, KÖnn-<br />
te Das Die GeGenseite bei Gericht GeGen euch ausleGen?<br />
OF: Was ist eigentlich verwerflich daran, Geld zu verdienen?<br />
KM: ich finDe überhauPt nichts verwerflich Daran. – ich Meine<br />
nur, Dass Die Das so GeGen euch Drehen KÖnnten…<br />
OF: Ja, das kann schon sein. Das haben sie ja in den ersten Instanzen auch so<br />
gemacht. Aber dann müsste man ja auch jede Lokalzeitung verwerflich finden,<br />
die über Amateurfußball berichtet; die verdienen ja auch Geld damit.<br />
KM: unD wenn es ein ProbleM DaMit Gäbe, Dann wären Die fussball-<br />
verbänDe, Die Den verMarKtunGsGeDanKen über alles stellen,<br />
Die letZten, Die eineM in Der hinsicht irGenDwelche vorhaltun-<br />
Gen Machen KÖnnten…<br />
OF: …oder so, das konnte man ja auch wieder bei der Entscheidung für das<br />
Bundesliga-Sonntagsspiel sehen…<br />
KM: woruM Geht es Da?<br />
OF: Na der DFB hatte im April letzten Jahres einen neuen Grundlagenvertrag<br />
verabschiedet – ohne Gegenstimme, mit nur einer Enthaltung – der<br />
auch die Entscheidung beinhaltete, dass mit der Saison 2009/10 Bundesliga-<br />
Spiele am Sonntag schon um 15:30 stattfinden. Der Sonntagnachmittag war<br />
traditionell für die Amateure reserviert. Da verkauft der Verband also den<br />
deutschen Amateurfußball einfach sang- und klanglos für die Bundesliga-<br />
Penunzen. Die kleinen Kreis- und Bezirksligisten haben daran natürlich<br />
mächtig zu knabbern, weil das selbstverständlich einen zusätzlichen Zuschauerschwund<br />
und entsprechende Einnahmeausfälle mit sich bringt.<br />
Die Kluft zwischen Profi- und Amateurfußball wird immer größer. Es ist<br />
ja heute schon soweit, dass niemand mehr in die Regionalliga aufsteigen<br />
will, weil keiner mehr die Kosten für die mit dem Aufstieg verbundenen<br />
Auflagen in punkto Stadionausbau usw. tragen kann.
KM: unD nieManD wehrt sich DaGeGen?<br />
OF: Es gab seitens einiger Amateurvereine den Versuch, einen Streik auf die Beine<br />
zu stellen, der aber von den Verbänden im Keim erstickt wurde – und der auch<br />
zu wenige Mitstreiter fand. Und sonst muckt keiner auf, auch nicht der Kicker …<br />
KM: Die befürchten wahrscheinlich, Dass sie Dann voM Dfb<br />
boyKottiert würDen unD Keine interviews Mehr beKoMMen …<br />
OF: Ja aber das soll doch der DFB mal wagen. Das gäb ja einen Riesenskandal;<br />
da müsste man doch erstmal sehen, ob der DFB sich das leisten kann…<br />
KM: nochMal Zu Den Kleinen aMateurvereinen: Die würDen<br />
Doch in erster linie von eureM anGebot Profitieren…<br />
OF: Na aber ganz sicher; der Amateurfußball benötigt dringend Aufmerksamkeit;<br />
und die können wir ihm beschaffen. Wir glauben, dass es nicht unmöglich<br />
ist, dass zu kleinen Clubs jeden Sonntag wieder 100, 300 oder sogar<br />
500 Zuschauern kommen; aber so was passiert nicht einfach so; da muss man<br />
etwas für tun; und da sind Videos im Internet ein Mittel. Internet und Videos<br />
sind die Zukunft; im Grunde sind sie schon die Gegenwart.<br />
KM: unD Da will Der Dfb Die vereine vor euch schütZen…<br />
OF: Ich spreche viel und immer wieder mit Leuten aus den Vereinen. Niemand<br />
aus den Vereinen hat gegen unser Portal irgendetwas auszusetzen, ganz im<br />
Gegenteil. Und das wundert mich überhaupt nicht; ich bin ja selbst seit über<br />
30 Jahren Vereinsfußballer. Und was das Argument des WFV angeht, sie würden<br />
den Spielbetrieb organisieren und wir würden deren Leistung schamlos<br />
ausnutzen: ich hab bei uns auf dem Platz noch nie einen Funktionär das Tor<br />
aufstellen, die Spielbegrenzungslinie nachziehen, in der Umkleide aufwischen<br />
sehen, das machen alles wir. Auch das finanzielle Risiko eines Spiels<br />
trägt der Heimverein.<br />
KM: wenn Du in Drei sätZen ZusaMMenfassen solltest, was al-<br />
les an DeM anstehenDen bGh-urteil hänGt …<br />
OF: Es geht zunächst um die Frage, wem der Fußball gehört – den Verbänden<br />
oder den Vereinen und denjenigen, die ihn spielen. Und es geht um die<br />
Zukunft des deutschen Amateurfußballs. Aber es geht auch noch um mehr:<br />
nämlich um die Frage, was man denn überhaupt noch darf im Internet. Darf<br />
man selbst gedrehte Videos von öffentlichen Veranstaltungen ins Netz stellen<br />
oder kann einem JEDER Veranstalter das per Hausrecht oder Leistungsschutzrecht<br />
verbieten. Es geht letztlich um grundlegende Bürgerrechte, um<br />
das Grundrecht auf Informationsfreiheit.<br />
zur person<br />
KM: vielen DanK für Das interview<br />
OF: Gerne<br />
KM: ach, Du hattest vorhin Die sv blanKenese erwähnt; wie<br />
steht´s Denn Da JetZt eiGentlich?<br />
OF: Ich hatte ja im Januar da den Trainerjob übernommen als die SV auf dem<br />
16. von 16 Tabellenplätzen stand; mittlerweile haben wir den 13. Platz gesichert<br />
und den Klassenerhalt geschafft.<br />
KM: na herZlichen GlücKwunsch!<br />
OF: Vielen Dank.<br />
Foto: Nele Heitmeyer<br />
Oliver Fritsch lebt in Hamburg und arbeitet als Sportredakteur bei Zeit-Online. 2001<br />
gründete er „indirekter-freistoss.de“, die Presseschau für den kritischen Fußballfreund,<br />
später kam das Blog „direkter-freistoss.de“ und seit 2006 das Amateurfußball-<br />
Videoportal „hartplatzhelden.de“ hinzu. 2006 war Fritsch für den Goldenen Prometheus<br />
in der Kategorie „bester Online-Journalist des Jahres“ nominiert. Oliver Fritsch<br />
ist seit über 30 Jahren Vereinsfußballer. Er kann auf vier Stationen als Spielertrainer<br />
und Trainer zurückblicken: beim RSV Büblingshausen (2008) und bei der SG Reiskirchen/Niederwetz<br />
(2006) lies sich der Aufstieg in die Bezirksliga nicht vermeiden. Bei<br />
der SG Lardenbach/Weickartshain (1998-2000) schon. Seit Januar 2010 trainiert er die<br />
SV Blankenese in der Landesliga Hammonia, mit der er in der abgelaufenen Saison den<br />
Klassenerhalt schaffte.<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 39
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
MeDienerziehung 2.0<br />
blasse KinDer, die nur noch in Kürzeln miteinander<br />
kommunizieren, Millionen Pädophiler,<br />
die in Kinder-Foren nur auf Opfer lauern, Viren<br />
und Bots, die in Sekundenbruchteilen den Computer<br />
übernehmen und ihn zu einem Zombie machen,<br />
und nur ein falscher Klick und das Konto von<br />
Papa ist leergeräumt. – Wer heute Vorträge über<br />
Kinder und Internet hört, wie z.T. jüngst auf dem<br />
Kongress Zuse 2.0 in Wiesbaden, veranstaltet von<br />
der hessischen Landesregierung, der bekommt ein<br />
gewisses Schreckensszenario vermittelt, das im<br />
Ergebnis vor allem eines bewirkt: Die Gewissheit<br />
der Eltern, dass dieses Internet so lange für ihre<br />
Kinder zu vermeiden ist, wie nur irgend möglich.<br />
Und am besten macht man das, in dem man den<br />
Zugang zum Computer strengstens reglementiert<br />
oder ganz verwehrt.<br />
coMPuter unD internet sind heute keine<br />
Zukunftsvision mehr, sondern real existierender<br />
und integraler Bestandteil unseres Lebens, unserer<br />
Gesellschaft, Kultur, Berufs und Alltags. Den Umgang<br />
damit zu erlernen, das richtige Maß zu finden<br />
und ein Bauchgefühl für „richtig“ und „falsch“, „gefährlich“<br />
und „vertraulich“ zu entwickeln, ist ein<br />
Prozess und nicht in einem Crashkurs zu erlernen.<br />
Wer dabei die Hoffnung hegt, die Schulen würden<br />
das schon richten, unterliegt einem Irrtum. Wie<br />
bei vielen anderen pädagogischen Aufgaben müssen<br />
die Schulen eigentlich daran scheitern, denn<br />
es mangelt oft schlicht an Kapazitäten, an Ausstattung<br />
und in den allermeisten Fällen an der Fachkompetenz<br />
des Lehrkörpers.<br />
MeDienerZiehunG ist Mehr als das technisch-funktionale<br />
Heranführen an einen Computer<br />
oder spezieller Software, sie umfasst alle Belange<br />
der Mediennutzung. Dazu zählen originär auch<br />
TV, hier im Speziellen aber der Umgang mit Computer/Internet,<br />
das Spielen an Konsolen, PC oder<br />
Handhelds, und die Nutzung von Handys. Lässt<br />
man TV-Konsum einmal außen vor, da diese Art<br />
Medium bereits Gegenstand zahlreicher Untersu-<br />
40 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
chungen ist, stößt man für diese Medienerziehung<br />
in der Breite auf einen erheblichen Mangel an<br />
Know-how der Eltern. Das ist ihnen kaum vorzuwerfen,<br />
aber es ist eben keine Sackgasse, an deren<br />
Ende entweder ein Verbot oder ein unkontrollierter<br />
Zugang stehen muss.<br />
Mit Der initiative „Kindern online Laufen<br />
lernen“ hat sich die PC-Manufaktur Frankfurt mit<br />
dieser fehlenden Kompetenz auseinandergesetzt<br />
und bietet kostenfreie Vorträge und Workshops<br />
für Eltern, Erzieher und Betreuer an, wie auch<br />
konkrete Dienstleistungen, und hat dieses Konzept<br />
auch auf der Web 2.0-Konferenz re:publica im<br />
April 2010 einem Fachpublikum vorgestellt. Ziel<br />
ist dabei, Eltern ihr eigenes Informationsdefizit<br />
aufzuzeigen, sich mit den Risiken sachlich auseinandersetzen<br />
zu lassen, aber auch die bestehenden<br />
Chancen zu erkennen. Eine pädagogisch geführte<br />
Medienerziehung kann Kindern nicht nur wirk-<br />
Sicherheit im Kinderzimmer<br />
Vorträge<br />
Für Unternehmen, Vereine oder Gruppen<br />
mit Schwerpunkt in der erzieherischen<br />
Tätigkeit, aber auch zur Information für<br />
Eltern und Erziehungsberechtigte.<br />
Beratung<br />
Analyse der bestehenden Hard- und<br />
Software, Kaufberatung bei Neuanschaffung,<br />
Erarbeitung einer Gesamtkonzeption für<br />
Einrichtungen, individuelle Lösungen für<br />
Eltern im Zusammenhang mit Cyber-Mobbing,<br />
Internet- und Spielesucht oder bei allgemein<br />
auffälligem Nutzungsverhalten am PC.*<br />
Service<br />
Hard- und Software-Lösungen für Privatanwender<br />
und Einrichtungen. Bereitstellung,<br />
Konfiguration, Schulung und Support.<br />
Unterstützung bei Kaufentscheidungen,<br />
Konzeption und Supervision komplexer<br />
Gesamtlösungen.<br />
* Eine Beratung beschränkt sich stets auf den Bereich der technischen<br />
Unterstützung und Prävention. Soweit bereits Suchtmerkmale<br />
festgestellt wurden oder bspw. strafbare Tatbestände vorliegen in<br />
Zusammenarbeit mit autorisierten Einrichtungen.<br />
PC-MANUFAKTUR<br />
FRANKFURT AM MAIN<br />
Königsteiner Straße 32b<br />
65929 Frankfurt/Main<br />
Telefon 069 / 59 77 19 90<br />
Telefax 069 / 152 499 41<br />
kontakt@pc-manufaktur-frankfurt.de<br />
www.pc-manufaktur-frankfurt.de<br />
twitter.com/pc_manufaktur<br />
Initiative<br />
Kindern online Laufen lernen<br />
Im Rahmen der Initiative „Kinder online Laufen lernen“<br />
bieten wir gemeinnützigen Organisationen und<br />
Einrichtungen im Bereich Kindererziehung kostenfreie<br />
Vorträge zum Thema im Rhein-Main-Gebiet an.<br />
www.kinderzimmer-computer.de<br />
VON ALExANDER ENDL<br />
über Die realen unD irrealen geFahren<br />
Für kinDer iM internet unD Den gesunDen<br />
Mittelweg iM uMgang DaMit.<br />
samen Schutz bieten, sondern ihnen auch diese<br />
Chancen eröffnen.<br />
ohne fraGe bestehen bei der Nutzung von<br />
Computer und Internet enorme Risiken. Dazu<br />
zählen neben den eingangs zitierten Bedrohungen<br />
durch Schadsoftware und Missbrauch Dritter vor<br />
allem auch eine falsche Nutzung. Kindern neigen<br />
bei unkontrolliertem Zugang zu übermäßigen<br />
Gebrauch, was neben nicht zu unterschätzenden<br />
gesundheitlichen Schäden (Bewegungsmangel,<br />
Sehfähigkeit, Epilepsie-Gefahren) vor allem ein<br />
hohes Suchtpotenzial aufweist, gerade im Spiele-<br />
Sektor. Auf die Auswirkungen des Konsums nichtaltersgerechter<br />
Spiele oder Websites sei nur kurz<br />
hingewiesen. In sozialen Netzwerken breitet sich<br />
zudem immer stärker eine Art rivalisierender Geltungssucht<br />
aus, die sich durch einen wahren Wettbewerb<br />
nach Aufmerksamkeit äußert. Wer mehr<br />
Online-Freunde, mehr Besucher, mehr Klicks auf<br />
Sicherheit im<br />
Kinderzimmer<br />
Internet, Hard- und Software<br />
Kinder an PC und Internet mit<br />
erzieherischer Verantwortung führen<br />
Vorträge, Beratung, Service<br />
Initiative<br />
Kindern online Laufen lernen
sich zieht, rückt in der Gruppenhierarchie nach<br />
oben. Und um diese Aufmerksamkeit zu generieren<br />
greifen Kinder zu bisweilen extremen Maßnahmen,<br />
wie freizügige Fotos, die Offenbarung intimer<br />
persönlicher Details bis hin zu extremer Gewalt,<br />
die entweder nur in Bild und Ton verbreitet, aber<br />
auch selbst ausgeübt und zur Schau gestellt wird.<br />
Mittels Cyber-Mobbing wird der andere denunziert<br />
und massiv unter Druck gesetzt. Die Gefahren sind<br />
hier nicht zu unterschätzen und die Schäden können<br />
langwierig und folgenschwer sein.<br />
Die initiative „Kindern online Laufen lernen“<br />
will Eltern den Anstoß geben sich der Bedrohungen,<br />
aber auch den Möglichkeiten zu stellen. Sie<br />
will klar machen, dass Verbote keine Lösung sind,<br />
denn die führen oft in das andere Extrem, heimlichen<br />
exzessiven Aktionen der Kinder, die sich<br />
vollends der Kontrolle der Eltern entziehen. Es gibt<br />
individuelle Lösungen, wie Zeitkonten, wirksame<br />
Filtersysteme, Schutzsoftware oder auch Kontrollmöglichkeiten,<br />
die an das pädagogische Ziel, die<br />
Kompetenz der Eltern und dem Bedürfnis des Kindes<br />
angepasst werden können. Die Aufgabe der Medienerziehung<br />
ist heute eine Anforderung an Eltern<br />
und Kind. Zunächst sind die Eltern abzuholen und<br />
auf einen kompetenten Stand zu bringen, in dem<br />
sie ohne Panik die wesentlichen Aspekte bewerten<br />
und so ihre pädagogischen Entscheidungen treffen<br />
können. Diese Entscheidungen sind dann technisch<br />
umzusetzen. So entsteht ein Erziehungsprozess<br />
in dem Computer und Unterhaltungselektronik<br />
eingebunden sind. Ein sich öffnender Korridor,<br />
den man Stück für Stück vergrößert, um am Ende<br />
das Kind in eine eigenverantwortlich gestaltete<br />
Welt entlässt. Gestaltung, Vermittlung und Kontrolle<br />
sind Bausteine, die auf diesem Weg begleiten<br />
und ständig neu zu justieren sind.<br />
MeDienerZiehunG ist Kein „nice to have“<br />
mehr – Medienerziehung ist heute so wichtig wie<br />
Aufklärung oder Verkehrserziehung. Man wird<br />
sein Kind auch nicht einsperren und mit 14 auf die<br />
Straße lassen, sondern man wird es an die Straße<br />
heranführen, es im Verkehr begleiten, die ersten<br />
Wege dann einmal allein gehen lassen und dies<br />
aus der Distanz beobachten und dann irgendwann<br />
erste Schritte unbeaufsichtigt gehen lassen. Nichts<br />
anderes ist die Aufgabe der Eltern in punkto Medien.<br />
Ausreden dürfen hier nicht gelten, zu präsent<br />
und zu folgenschwer sind diese Medien in unserer<br />
heutigen Welt. Eltern sind verpflichtet sich dieser<br />
Entwicklungen anzunehmen – und wenn es an<br />
Kompetenz fehlt, so kann man sich helfen lassen.<br />
Initiative »Kindern online Laufen lernen«<br />
www.kinderzimmer-computer.de<br />
PC Manufaktur Frankfurt<br />
www.pc-manufaktur-frankfurt.de<br />
zur person<br />
Alexander Endl, Autor dieses Beitrags, ist seit 2001<br />
»Projektmanager / Senior Project Manager« in Frank-<br />
furt bei xplicit, Büro für visuelle Kommunikation<br />
(Frankfurt, Berlin). Er betreibt die Weblogs Endl.de,<br />
Zielpublikum.de sowie Clubfans-United.de (1. FC<br />
Nürnberg). Seit 2009 betätigt er sich gemeinsam mit<br />
Ronny Schmelzer am Aufbau der »PC-Manufaktur<br />
Frankfurt« mit der Initiative “Kindern online Laufen<br />
lernen” für verantwortungsvollen und gefahrlosen<br />
Umgang von Kindern/Jugendlichen mit PC und<br />
Multimedia-Geräten.<br />
web:<br />
www.endl.de / www.zielpublikum.de<br />
www.pc-manufaktur-frankfurt.de<br />
www.kinderzimmer-computer.de/<br />
www.clubfans-united.de<br />
social web:<br />
www.facebook.com/alexander.endl<br />
www.twitter.com/Zielpublikum<br />
www.google.com/profiles/zielpublikum<br />
www.xing.com/profile/Alexander_Endl<br />
www.twitter.com/clubfans_united<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 41
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
neue verbraucherkreDitrichtlinie:<br />
PlusPunkte Für DarlehensnehMer<br />
Neues Gesetz - Kreditnehmer sollen vor Vertragsschluss mehr Informationen bekommen.<br />
Foto: Kai Remmers/dpa/mag<br />
ZuM 11. Juni wurde die neue Verbraucherkreditlinie umgesetzt. Darlehensnehmer<br />
sollen dadurch künftig besser informiert und geschützt werden. Die<br />
neuen Regelungen gelten für Verbraucherdarlehen, Überziehungskredite und<br />
geduldete Überziehungen. Nicht unter das Gesetz fallen Kredite von weniger<br />
als 200 Euro, zinsfreie Darlehen und Förderkredite. Altverträge sind von dem<br />
neuen Recht ausgeschlossen.<br />
ausserDeM soll Das neue Gesetz Lockvogelangeboten mit vermeintlich<br />
sehr günstigen Zinssätzen einen Riegel vorschieben. Die Anbieter dürfen<br />
unterversicherung<br />
kann leistung<br />
verringern<br />
wirD in einer wohnunG eingebrochen oder geht zu Hause etwas zu<br />
Bruch, kommt schnell ein hoher Schaden zusammen. Doch nicht alles zahlt<br />
auch die Hausratversicherung, wenn das Inventar unterversichert war. War<br />
beispielsweise der komplette Hausrat nur zu 40 Prozent versichert, zahlt der<br />
Versicherer bei Einzelschäden auch nur diesen Anteil. Ein Beispiel: Wird der<br />
2000 Euro teure Fernseher zerstört, erstattet die Hausratversicherung maximal<br />
800 Euro, erläutert die Versicherung Signal Iduna. Versicherungsnehmer sollten<br />
daher öfter checken, ob ihre Police noch auf dem aktuellen Stand ist.<br />
DaZu sollte eine Inventarliste erstellt und regelmäßig aktualisiert werden.<br />
Am besten setzen Versicherungsnehmer den Wiederbeschaffungswert der Gegenstände<br />
an. Sie können aber auch die einfachere Formel «Quadratmeterzahl mal<br />
700 Euro» wählen, so die Versicherungsexperten. Besonders teure Gegenstände<br />
sollten außerdem fotografiert werden – als Nachweis für den Versicherer. Fotos<br />
könnten auch dabei helfen, die gestohlenen Gegenstände wiederzufinden. - dpa<br />
42 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
künftig nicht mehr nur eine einzige Zahl in der Werbung herausstellen – etwa<br />
einen besonders niedrigen Zinssatz. Auch die weiteren Kosten des Vertrages<br />
müssten angeben werden, erläutert Frank Lücke vom Verband Öffentlicher<br />
Banken in Berlin. So soll der Kunde auf den ersten Blick den effektiven Jahreszins<br />
erkennen können.<br />
ausserDeM Muss der Anbieter die Kosten des Vertrags anhand eines realistischen<br />
Beispiels erläutern. Rechtzeitig vor Abschluss des Vertrags werden<br />
Darlehensnehmer vom Darlehensgeber außerdem künftig ein Informationspapier<br />
erhalten. Damit sollen sie die Tragweite ihrer Entscheidung mit Blick<br />
auf die Verschuldung besser erkennen können.<br />
Der verbraucher soll so selbst die Vor- und Nachteile eines Vertragsschlusses<br />
abwägen können, erklärt Lücke. Änderungen gibt es auch beim Punkt<br />
Rückzahlung und Vertragskündigung: Verbraucher dürfen nun jederzeit ihren<br />
Kredit früher als vereinbart zurückzahlen und müssen keine mehrmonatige<br />
Kündigungsfrist mehr einhalten.<br />
Das Gilt sowohl für die gesamte Restschuld als auch einen Teilbetrag.<br />
Allerdings darf das Kreditinstitut dafür eine «Vorfälligkeitsentschädigung»<br />
verlangen, erläutert Andrea Heyer von der Verbraucherzentrale Sachsen in<br />
Leipzig. Diese sei aber nach oben gedeckelt: Sie darf ein Prozent des vorzeitig<br />
zurückgezahlten Betrags nicht überschreiten, sofern der Vertrag noch wenigstens<br />
ein Jahr laufen sollte. - dpa<br />
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steuerberatunG für it-freiberufler
1<br />
2<br />
Robert probiert den<br />
mühseligen Weg.<br />
Er geht zu<br />
einer Bank.<br />
3<br />
Gar nicht sweet.<br />
Kreditabsage nach<br />
3 Gesprächen bei<br />
der Bank.<br />
4<br />
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Robert und Steve sind Chocoholics.<br />
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Steve nimmt den<br />
einfachen Weg.<br />
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feeD-MaGaZin 06-2010 43
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
VON PHILIP STEFFAN<br />
betaversionen,<br />
selbstgeMacht.<br />
sowohl Die unterschieDlichen sPielrichtungen Der in letzter<br />
zeit verstärkt auF sich auFMerksaM MachenDen Do it YourselF<br />
(DiY)-bewegung, als auch Die ebenFalls iMMer stärker in Den<br />
blickPunkt rückenDe coworking-netzwerke zählen zu Den<br />
insPirierenDsten unD sPannenDsten trenDs Der gegenwart.<br />
Der FolgenDe beitrag hanDelt von Den berliner ablegern<br />
Dieser international vernetzten initiativen.<br />
wenn Man Mich darauf anspricht, erzähle<br />
ich gerne von meiner derzeitigen Beschäftigung.<br />
Dass ich ein Do-it-yourself-Projekt namens „bausteln“<br />
mache und dass ich gemeinsam mit anderen<br />
in Berlins größtem Coworking-Space, dem betahaus,<br />
eine neuartige Werkstatt namens „Open<br />
Design City“ aufbaue. Dann bekomme ich als<br />
Antwort immer erst „Wow, interessant.“ und danach<br />
„Und was machst du eigentlich? Also, für<br />
Geld?“. Na ja, das eben. Das ist mein Job. Und mit<br />
dem Geld, das kommt schon irgendwie. Aber vielleicht<br />
der Reihe nach.<br />
bausteln ist ein ProJeKt, dass ich Anfang<br />
2009 zusammen mit Christian Heller gegründet<br />
habe. Dabei geht es um das Selbermachen von<br />
Dingen, um DIY, „Do it yourself“. Nicht unbedingt<br />
um das selbst gebaute Hochbett oder den selbst gestrickten<br />
Pullover. Schöne Kulturtechniken, aber<br />
irgendwie „einsnullig“, wie es im Web-2.0-Umfeld<br />
heißt, also alt. Auch der teuerste Pullover besteht<br />
am Ende nur aus Garn und das Bett aus Brettern<br />
und Schrauben. Unsere Welt ist derweil elektronischer<br />
und vernetzter geworden. Aber was hält<br />
z.B. Handys und andere Gadgets im Innersten zusammen?<br />
Kann man das als Normalsterblicher<br />
überhaupt noch nachvollziehen? Das Gehäuse zu<br />
öffnen und nachzusehen, wie es funktioniert, ist<br />
klassisches Hacker-Terrain. Spannend, aber dem<br />
möglicherweise interessierten Laien kaum vermittelbar.<br />
Wenn man die Angelegenheit von der<br />
anderen Seite angeht, wird es einfacher: Nicht be-<br />
44 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
stehende Geräte sezieren, sondern selbst welche<br />
entwerfen und aufbauen.<br />
uM nicht GanZ bei Null anzufangen, benutzen<br />
wir dazu fast immer ein kleines Elektronik-<br />
Modul namens Arduino. Die rund 25 Euro teure<br />
handtellergroße Platine ist ein kleiner Minicomputer,<br />
der vor einigen Jahren von italienischen<br />
Kunststudenten entworfen wurde, die es leid<br />
waren, für ein bisschen Interaktivität in ihren<br />
Werken gleich die Hilfe von Informatikern in<br />
Anspruch nehmen zu müssen. Dank des konsequenten<br />
Open-Source-Prinzips hat es der Arduino<br />
schnell zur beliebtesten Microcontroller-Umgebung<br />
geschafft: Die Platine selbst ist „Open Hardware“,<br />
kann also nicht nur fertig gekauft, sondern<br />
auch legal nachgebaut und verändert werden. Die<br />
dazugehörige Programmierumgebung läuft un-<br />
Das Arduino-Modul im Close up<br />
ter allen Betriebssystemen, ist kostenlos erhältlich<br />
und ebenfalls Open Source. Im Internet gibt<br />
es hunderte von Beispielprogrammen, Ideen und<br />
Schaltungen von anderen Nutzern.<br />
PrototyPen sinD so schnell aufgebaut: Sensoren,<br />
Schalter, Leuchtdioden und Motoren werden<br />
über Drähte mit dem Arduino-Modul verbunden,<br />
das über USB am Computer steckt. Ein Klick auf<br />
den „Upload“-Button kopiert das selbst geschriebene<br />
oder aus dem Internet geladene Programm in<br />
Sekunden in das Modul. Läuft etwas nicht wie gewünscht,<br />
ändert man das Programm und kopiert<br />
erneut. Auch ohne Verbindung zum PC läuft der<br />
Arduino weiter und erledigt autark seine Aufgabe.<br />
Die USB-Verbindung kann aber auch benutzt werden,<br />
um z.B. mit Sensoren grafische oder anderen<br />
<strong>Ausgabe</strong>n am Computer auszulösen.
solche anwenDunGen gefallen mir persönlich<br />
auch am besten: Digitale Daten und physische<br />
Ereignisse beeinflussen sich gegenseitig<br />
und verbinden die zwei Welten miteinander.<br />
Das führt zu interessanten Konzepten wie „wearables“,<br />
also intelligenter Elektronik, die in Kleidungsstücke<br />
verbaut wird oder dem Makerbot,<br />
einem 3D-Drucker, der aus digitalen Modellen<br />
echte anfassbare Kunststoffobjekte erzeugt. (Natürlich<br />
ist auch der Makerbot Open Source und<br />
basiert auf dem Arduino.) Mit „bausteln“ wollen<br />
wir diese Möglichkeiten vermitteln und die damit<br />
einhergehende Kreativität auslösen. Dazu<br />
gibt es ein Online-<strong>Magazin</strong> mit angeschlossenem<br />
Webshop und natürlich Workshops vor Ort: Auch<br />
die besten Anleitungen, die man zuhause alleine<br />
befolgen kann, machen nicht so viel Spaß wie das<br />
gemeinsame Ausprobieren und Lernen.<br />
Kreatives Chaos: die baustel-Ecke im Betahaus.<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 45
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
zur person<br />
Philip Steffan, der Autor des umseitigen Beitrags, ist<br />
Mitgründer und Diplom-Baustler von bausteln.de. Zu<br />
bausteln gehört ein deutsches Blog und ein Onlineshop,<br />
außerdem veranstalten er und seine Mitstreiter jeden<br />
Monat in Berlin den Baustel-Montag und arbeiten derzeit<br />
an weiteren Projekten, die im weitesten Sinne mit den<br />
Themen Do-it-yourself und der Demokratisierung des<br />
Produktionswissens zu tun haben.<br />
46 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
Foto: Simon Bierwald<br />
für Diese ereiGnisse braucht man geeignete<br />
Orte. Zum Glück kann man sich bei vielen<br />
Konzepten bedienen: Da gibt es Coworking,<br />
also die gemeinsame flexible Schreibtischarbeit,<br />
die in immer mehr Städten angeboten wird.<br />
Ein„Hackerspace“ versteht sich als Werkstatt<br />
Rechts: Das Bausteler-Handbuch: „Arduino - Physical<br />
Computing für Bastler, Designer und Geeks“;<br />
erschienen bei O´ Reilly.<br />
und Kreativlabor für Geeks, die hier an den Dingen<br />
von morgen tüfteln. Modernste Produktionsmethoden<br />
wie Lasercutter und 3D-Drucker<br />
findet man in „Fab Labs“, wo man den Schritt<br />
von der Idee zum anfassbaren Produkt in wenigen<br />
Stunden schaffen kann. Mit diesen Ideen<br />
im Hinterkopf ist auch die „Open Design City“<br />
im betahaus Berlin entstanden: Vorhanden sind<br />
Geräte, Werkzeuge, Materialien und Menschen<br />
mit Know-how, die die Resultate ihrer Kreativität<br />
nicht nur auf dem Bildschirm sehen möchten.<br />
Das „Open“ im Namen ist dabei der Kern des Ganzen:<br />
Gemeinsam macht es nicht nur mehr Spaß,<br />
sondern es entstehen auch bessere Ergebnisse.<br />
Die Grenzen zwischen Spielerei und Broterwerb<br />
sind dabei unscharf und damit ganz im Sinne der<br />
„Neuen Arbeit“. In der „Open Design City“ stand<br />
als erstes Projekt an, selbst den Raum zu gestalten,<br />
konkret also sinnvoll nutzbare Möbel selbst<br />
zu bauen und auf ihre Tauglichkeit zu prüfen.<br />
Das PrinZiP der „Beta-Version“ und der immer<br />
fortlaufenden Verbesserung hat also den Sprung<br />
von der Software auf Geräte, Räume und Konzepte<br />
geschafft – und auf Geschäftsmodelle: Wie die<br />
„Open Design City“ sich selbst und ihr Kernteam<br />
tragen soll, ist nämlich auch in ständiger Erprobung.<br />
Ich kann also sagen: „Mein Job? Den baue<br />
ich mir gerade selbst.“<br />
rechtlicher wegweiser<br />
Für Die Foto-coMMunitY<br />
hobbyfotoGrafen dürfen nicht automatisch jedes Motiv in Foto-Communitys im Internet veröffentlichen<br />
– auch dann nicht, wenn sie es selbst geknipst haben. Grundsätzlich gilt zwar durchaus, dass<br />
man Bilder online stellen darf, «die man selber gemacht oder bei denen der Fotograf zugestimmt hat», sagt<br />
Thomas Lapp, Rechtsanwalt und Experte für IT-Recht aus Frankfurt. Aber schon, wenn auf den Motiven<br />
Menschen zu erkennen sind, kommt das erste Aber: Sie müssen in der Regel ihr Okay geben, und der Fotograf<br />
tut gut daran, das zu beachten.<br />
richtiG ProbleMatisch kann es werden, wenn das Fotografierte dem Urheberrecht unterliegt. So<br />
dürfen beispielsweise Fotos aus modernen Museen nicht veröffentlicht werden. Dem Hochladen von Fotos<br />
der Vierbeiner aus dem Zoo muss der Tierpark zustimmen – schließlich hat er das Hausrecht. Auch Collagen<br />
mit Werbebildern oder nachgestellte Filmplakate können Ärger nach sich ziehen. Und damit sich der<br />
Fotograf nicht nur gegen Ansprüche anderer absichert, sondern auch seine eigenen wahrt, sollte er vor dem<br />
Hochladen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der Community genau durchlesen. Ziel dieser<br />
Übung ist, zu ermitteln, welche Rechte er durch die Veröffentlichung an die Betreiber des Portals abtritt. - dpa<br />
Erst nachdenken, dann hochladen:<br />
Wer Foto-Communitys<br />
unbedacht nutzt, kann sich Ärger einhandeln.<br />
Foto: Kai Remmers/dpa/mag..
kino iM netz:<br />
Portale Für FilMFans<br />
Viele Portale für noch mehr Filme: Cineasten auf der Suche nach Infos haben im Netz reichlich Auswahl. Foto: Kai Remmers / dpa<br />
internetPortale erleichtern Filmlieb-<br />
habern die Recherche. Eines davon ist moviepilot.de.<br />
Nutzer können sich etwa auf der Basis von<br />
mehr als 3,5 Millionen Filmbewertungen ihre<br />
persönlichen Kino-, TV- und DVD-Tipps erstellen<br />
lassen. Zu jedem Film finden sie auch den Trailer,<br />
Rezensionen und die Liste der Mitwirkenden. Mit<br />
einer immerhin 15 000 Titel umfassenden Trailer-<br />
Sammlung kommt moviemaze.de daher. Darüber<br />
hinaus lassen sich Informationen zu den Streifen,<br />
neueste Nachrichten aus der Kinowelt und eine<br />
große Auswahl an Starporträts abrufen.<br />
Grafik-Design<br />
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Konzeption<br />
Gestaltung Bettina<br />
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Nähere Informationen finden Sie auf unserer Website<br />
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bettina@aigner-berlin.de<br />
www.aigner-berlin.de<br />
Das Portal der Zeitschrift «cinema» bietet<br />
Infos zu den Neustarts, Vorschauen, Trailer, Kinocharts<br />
aus Deutschland und den USA ebenso<br />
wie das Programm fast aller deutschen Kinos. Das<br />
Archiv umfasst rund 43 000 Filme. Zudem können<br />
sich Nutzer in der Community austauschen. Wer<br />
auf der Suche nach Streifen abseits des Mainstream<br />
ist, kann unter anderem bei kino-zeit.de fündig werden.<br />
Die Seite bietet eine bundesweite Programmkino-Suche,<br />
aber auch ein großes Archiv, Porträts von<br />
Schauspielern und Regisseuren, Trailer und Neuigkeiten<br />
aus der Independent-Film-Szene. - dpa<br />
FilMnetz.org–Portal Für<br />
nachwuchs-FilMeMacher<br />
Als eine neuartige Plattform für den Filmnachwuchs<br />
präsentiert sich seit Juni 2010 die<br />
Website www.filmnetz.org, die es Filmschaffenden<br />
im Sinne einer Online Film-Community<br />
ermöglichen soll, sich mit ihren Werken vorzustellen<br />
und mit Gleichgesinnten in Kontakt<br />
treten zu können und vor allem zu bleiben. In<br />
erster Linie als Kommunikations- und Distributionskanal<br />
soll FILMNETZ Filminteressierten<br />
die Möglichkeit bieten, Mitstreiter für neue<br />
Projekte zu finden, bereits bestehende Kontakte<br />
zu pflegen und intensivieren und mit vereinten<br />
Kräften neu entwickelte Konzepte und<br />
Ideen in die Tat umzusetzen. Informationen<br />
über geplante, laufende oder abgeschlossene<br />
Projekte anderer Filmemacher kann man sich<br />
dabei genauso einzuholen, wie Absprachen<br />
über vorhandenes Equipment treffen. Hierbei<br />
liegt unser Fokus auf der Kommunikation unter<br />
Filmschaffenden, die Lust auf gemeinsame<br />
Projekte haben und für die Realisierung noch<br />
Unterstützung brauchen. Und all das, auch<br />
über den Tellerrand der eigenen Stadt hinaus.<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 47
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
DigitalFotograFie Für<br />
neueinsteiger<br />
KoMPaKtKaMeras, Bridgekameras, DSLR oder<br />
PEN-Kameras: Für Digitalfotografen gibt es je nach<br />
Anspruch und Können das passende Gerät. Wollen<br />
sich Einsteiger im großen Urwald des Angebotenen<br />
nicht verirren, sollten sie die Unterschiede kennen.<br />
gal für welche Kameravariante man sich entscheidet:<br />
Das Gerät muss gut in der Hand liegen, sagt<br />
Constanze Clauß vom Photoindustrie-Verband in<br />
Frankfurt. Sonst mache das Fotografieren damit<br />
wenig Spaß. Auch die Größe des Displays kann<br />
entscheidend sein. Das sich im Laden die Bildqua-<br />
48 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
Foto: Oliver Berg / dpa / mag<br />
lität schlecht beurteilen lässt, sollten Käufer sich<br />
zunächst aber Tipps bei Bekannten holen oder die<br />
Testergebnisse einschlägiger <strong>Magazin</strong>e lesen.<br />
für Den schnellen schnaPPschuss und<br />
für Neulinge sind Digitale Kompaktkameras perfekt.<br />
Sie passen inzwischen in jede Jackentasche<br />
und sind mit Preisen von teils weniger als 100 Euro<br />
besonders günstig. Allerdings sind die Gestaltungsmöglichkeiten<br />
unter anderem wegen der geringen<br />
Brennweite eingeschränkt. Wer Fotografie als Hob-<br />
Die reinigung Des kaMera sensors ist<br />
nichts Für grobMotoriker<br />
schwarZe flecKen verunstalten das schöne<br />
Foto. So etwas passiert, wenn der Sensor einer digitalen<br />
Spiegelreflexkamera verstaubt ist. Erste Hilfe<br />
leistet die kamerainterne Sensorreinigung. Hilft sie<br />
nicht weiter, kann der Hobbyfotograf das Gerät zu<br />
einem professionellen Reinigungsservice bringen.<br />
Oder er versucht es auf eigene Faust. Doch das ist<br />
nicht leicht. «Man muss höllisch aufpassen, weil<br />
der Sensor extrem berührungsempfindlich ist»,<br />
warnt Bettina Steeger von Canon Deutschland.<br />
by begreift, wird daher früher oder später in eine<br />
andere Kameraklasse wechseln müssen.<br />
Die nächste stufe bilden Bridgekameras,<br />
auch Zoom- oder Megazoom-Kameras genannt, die<br />
es ab 300 Euro zu kaufen gibt. Sie besitzen fest eingebaute<br />
Objektive und bieten deutlich mehr Zoom<br />
als jene in Kompaktmodellen oder die Standardobjektive<br />
vieler DSLR. Sie sind deshalb laut Nils Häußler<br />
vom Hersteller Olympus in Hamburg eine gute<br />
Lösung für Nutzer, die viel reisen, dabei viel fotografieren,<br />
aber keine Wechselobjektive mitschleppen<br />
wollen.<br />
DiGitale sPieGelreflexKaMeras – kurz<br />
DSLR – sind inzwischen auch schon für weniger als<br />
400 Euro zu haben. Sie haben einen größeren Bildsensor<br />
und liefern in der Regel die bessere Bildqualität.<br />
Auch ihre Ausstattung ist umfangreicher: Blendenautomatik,<br />
Zeitsteuerung, manueller Modus<br />
und Blitzschuh gehören standardmäßig dazu. Und<br />
selbst für Einsteiger sind die Spiegelreflexkameras<br />
einfach zu bedienen. Erst seit relativ kurzer Zeit<br />
gibt es eine neue Klasse digitaler Kameras: PEN-<br />
Kameras. Sie sind – vereinfacht gesagt – kompakter<br />
gebaut als DSLRs, arbeiten aber mit Wechselobjektiven.<br />
Solche Modelle gibt es erst von wenigen Herstellern<br />
wie Olympus und Samsung. - dpa<br />
Wird er beim Reinigen beschädigt, ist das ärgerlicher<br />
als die Verschmutzung. Denn den Sensor<br />
zu ersetzen, kostet je nach Kameratyp schon mal<br />
einen höheren dreistelligen Betrag. Dann wäre<br />
die Reinigung direkt beim Hersteller die bessere<br />
Wahl, sagt Constanze Clauß vom Photoindustrie-<br />
Verband in Frankfurt. Je nach Kameratyp und<br />
Verschmutzung verlangt etwa Canon dafür zwischen<br />
50 und 100 Euro.
Beim Reinigen eines Kamerasensors ist Fingerspitzengefühl<br />
gefragt. Foto: Kai Remmers/dpa/mag.<br />
für eine reiniGunG im Do-it-yourself-Verfahren braucht es Zubehör. – beispielsweise<br />
ein Reinigungsset aus dem Fachhandel. Ein Fläschchen Isopropyl-<br />
Reinigungsalkohol und fusselfreie Wattestäbchen aus der Apotheke tun es aber<br />
auch. Die Stromzufuhr darf während des Säuberns nicht unterbrochen werden,<br />
weil bei hochgeklapptem Spiegel gearbeitet wird. Klappt er herunter, könnte<br />
die Kamera beschädigt werden. Zunächst wird das Objektiv abgenommen und<br />
mit Hilfe der manuellen Reinigungsfunktion der Spiegel hochgeklappt und der<br />
Sensor freigelegt.<br />
wichtiG ist, in einem staubfreien Raum zu arbeiten. Mit Hilfe eines Blasebalgs<br />
wird dann versucht, den Staub aus der Kamera zu pusten. Das Gehäuse wird<br />
dabei mit der Öffnung nach unten gehalten, damit die Partikel hinausfallen können.<br />
Hartnäckiger Staub lässt sich mit dem Reinigungsstift vorsichtig vom Sensor<br />
tupfen. Ist die Oberfläche noch nicht sauber, muss der Sensor mit einem in Reinigungsalkohol<br />
getränkten Wattestäbchen gesäubert werden. Dabei wird dieses vorsichtig<br />
und ohne Druck über Kreuz über den Sensor geführt. Die Flüssigkeit verdunstet<br />
rückstandsfrei – und der Sensor ermöglicht wieder freie Durchsicht. - dpa
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
aDvanceD it<br />
sascha Pallenberg (netbooknews.De)<br />
Präsentiert Die highlights Der coMPutex 2010<br />
sascha PallenberG gibt auf seinem Blog<br />
„netbooknews.de“ regelmäßig brandaktuelle und<br />
oft exklusive Produktinformationen und Testberichte<br />
von Computerhardware aller Art, vor allem<br />
Netbooks, oft in Form von in Videos oder in Fotogalerien<br />
dokumentierten Erstnutzungen, dabei die<br />
wichtigsten Facts und Figures und persönlichen<br />
Eindrücke in kurzem Text festgehalten. Sascha<br />
reist in Sachen IT und Bloggen um die ganze Welt,<br />
um Hintergrundinformationen aus erster Hand zu<br />
erhalten und immer auf dem allerneuesten Stand<br />
intels Zweites referenZ-DesiGn für neue<br />
Netbooks auf Basis des Intel Atom N550 Dual-<br />
Core Prozessors trägt den Namen “Canoe Lake”<br />
und soll als Beispiel für Geräte mit Unterstützung<br />
für eine bessere Medienwiedergabe dienen.<br />
Wie genau sich dies in der Hardware niederschlägt,<br />
wissen wir zwar noch nicht, das<br />
hochauflösende Display lässt dies aber erah-<br />
50 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
zu sein. Für ihn ist Techblogging nicht einfach nur<br />
ein Job, sondern ein Lifestyle. Er verdient seinen<br />
Lebensunterhaltdamit und das nicht mal schlecht.<br />
Die Gelder der Werbekunden und Sponsoren sprudeln,<br />
denn seine netbooknews sind unter den Techblogs<br />
weltweit ganz vorn dran.<br />
in Der ersten Juni-Woche war er auf der<br />
Computex, einer der wichtigsten Computermessen<br />
der Welt, die alljährlich in seinem derzeitigen<br />
Heimatort Taipeh stattfindet. Uns hat er freundli-<br />
nen. Sascha hat sich auch diesen Prototypen,<br />
der diesmal sogar funktionstüchtig ist, für ein<br />
kurzes Hands-on vorgeknöpft.<br />
wer Mal Genau hinschaut, sieht dass die<br />
Ports bei beiden Referenz-Design hintenrum<br />
gleich angeordnet sind, es dürfte also das gleiche<br />
Mainboard verwendet werden. Für welche Vari-<br />
Sascha Pallenberg stellt in einem Video von der<br />
Computex in Taipeh das neue Intel Referenz-Designs für<br />
ultraflache Netbooks mit Dual-Core Atom N550<br />
cherweise genehmigt, seine Beiträge von der Computex<br />
zu verwenden, so dass wir hier einerseits<br />
einmal diesen besonderen Stil des Journalismus<br />
vorstellen können und andererseits die Highlights<br />
der Computex präsentieren können: das Abgefahrenste,<br />
was derzeit computertechnologisch auf dem<br />
Markt ist, oder teilweise erst auf den Markt kommt.<br />
intel reFerenz-Designs Für ultraFlache<br />
netbooks Mit Dual-core atoM n550<br />
ante man sich letztlich entscheidet, dürfte beim<br />
Kunden liegen. Noch wird es aber eine Weile dauern,<br />
bis wir erste Geräte auf Basis der beiden Referenz-Designs<br />
im Handel erwerben können. Bis<br />
dahin könnt ihr euch von Sascha im folgenden<br />
Video einen ersten Eindruck vermitteln lassen. -<br />
Eintrag vom 1. Juni von Saschas Co-Autor Roland<br />
Quandt
acer aspire one 533 im hands-on<br />
– kommt auch mit hD-Display!<br />
Peter von netbooKeD konzentriert sich auf<br />
der Computex 2010 derzeit voll auf Netbooks und<br />
hat nach ASUS auch den Stand von Acer besucht.<br />
Dort ist der kürzlich erstmals aufgetauchte Acer Aspire<br />
One 533 zu sehen, mit dem Acer einmal mehr<br />
das Gehäuse-Design seiner Netbooks aktualisiert<br />
und auch sonst einige neue Features einführt. So basiert<br />
das neue Modell auf den Intel Atom N455 und<br />
N475 Prozessoren, die mit jeweils 1,66 und 1,83 GHz<br />
takten und DDR3-Speicher unterstützen.<br />
beiM stanDbesuch fand er außerdem heraus,<br />
dass es den neuen Acer Aspire One 533 nicht nur mit<br />
dem typischen 1024x600-Pixel-Display geben wird.<br />
Wie schon bei einigen früheren Acer-Netbooks ist<br />
auch hier eine Version mit HD-Display geplant, die<br />
mit 1280x720 Pixeln auflöst. Außerdem gibt’s optionale<br />
Bluetooth-3.0-Unterstützung. Nach’m Bruch<br />
gibt’s Peters Hands-on-Bilder! - Am 2. Juni von Roland<br />
Quandt / Quelle: Netbooked<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
.<br />
Fotos: Acer Aspire One 533 im Hands-on –<br />
Kommt auch mit HD-Display!<br />
TM<br />
Das neue Xperia X10<br />
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Touchscreen Display (10,2 cm)<br />
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zur person<br />
Sascha Pallenberg betreibt den Techblog „netbook-<br />
news..com“ (bzw in der deutschsprachigen Version<br />
„...de“) und verdient seinen Lebensunterhalt damit.<br />
Geboren 1971 in Dortmund, ausgewandert in die<br />
USA 2005. 2008 den Job in einem Bostoner Startup<br />
gekündigt nachdem das Bloggen erfolgreicher gewor-<br />
den war. 2009 ist er nach Taipei/Taiwan gezogen.<br />
Und sitzt damit direkt an der Quelle der Informatio-<br />
nen, denn - wer es noch nicht wußte: Fernost ist die<br />
Hochburg der Computer-Hardware.<br />
intel zeigt world<br />
of warcraft auf<br />
einem Moorestown<br />
handheld<br />
Just in Diesen Minuten findet die Pressekonferenz<br />
der Intel Ultra Mobility Group statt und<br />
wie ihr es gewohnt seid, haben wir uns bereits vorher<br />
in den Ausstellungsraum begeben (was durchaus<br />
einiges an Überzeugungskraft kostete, aber<br />
mal ehrlich, wer kann widerstehen, wenn Nicole,<br />
Chippy, JKK und ich mit Hundeaugen um Einlass<br />
bitten?)und erste Fotos geschoswsen. Mein Blick<br />
ging sofort Richtung Handhelds und das lag nicht<br />
an dem netten taiwanesischen Model, sondern<br />
an dem Handheld, welches sie in ihren Händen<br />
hielt. Intel zeigt heute ein erstes Moorestown<br />
Handheld/Smartphone, mit dem ihr World of<br />
Warcraft spielen könnt. Bitte fragt mich nicht<br />
nach der Akkulaufzeit, aber ich glaube das ist<br />
mal ein erstes “Performance-Statement” für die<br />
Moorestown-Plattform. - von Sascha am 2. Juni<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 51
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
staDt-breMerhaven.De<br />
carsten knobloch ist ein weiterer Deutscher techblogger,<br />
Dessen blog etwas irreFührenDerweise „staDt-breMerhaven.De“<br />
heisst, Man FinDet ihn aber auch über „caschYs blog“. sein<br />
rePertoire ist iM gegensatz zu saschas netbooknews etwas<br />
Mehr auF soFtware ausgerichtet. harDware Packt Der ausgebilDete<br />
sYsteMelektroniker aber genauso gern an, wie Man<br />
an DeM beisPiel unten sehen kann. wir haben hier Mit seiner<br />
FreunDlichen genehMigung seinen eintrag ebenso ungekürzt<br />
unD unbearbeitet eingestellt wie saschas einträge auF Den<br />
seiten zuvor, uM Denen, Die Mit blogs nicht vertraut sinD,<br />
neben Der technischen inForMation zuM vorgestellten gerät<br />
einMal Den besonDeren stil Der texte zu DokuMentieren.<br />
FuJitsu esPriMo q1510 iM test<br />
KurZ vor MeineM urlaub wurde ich auf<br />
die Möglichkeit hingewiesen (One Living Room),<br />
mich für einen Produkttest zu bewerben. Es wurden<br />
insgesamt 20 Tester gesucht, die den in der<br />
Überschrift genannten Fujitsu ESPRIMO Q1510<br />
52 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
für drei Wochen auf Herz und Nieren testen wollen.<br />
Und da komme ich aus dem Urlaub und es steht<br />
ein Paket bei mir! Irgendwie können 10 Tester den<br />
Hobel auch gewinnen, aber das Punktesystem habe<br />
ich noch nicht ganz gerafft – von daher: erst einmal<br />
anyway. Beim Fujitsu ESPRIMO Q1510 handelt es<br />
sich um einen kleinen Multimedia-PC (19 Watt<br />
Stromverbrauch im Idle-Mode) für euer Wohn-<br />
oder “Was auch immer”-Zimmer. Da ich weiss, dass<br />
sich viele Leser für Multimedia und Heimkino-Gedöns<br />
interessieren, dachte ich mir: “verblogge den<br />
Fujitsu ESPRIMO Q1510 einfach mal”. Ich selber<br />
war ja in der Vergangenheit zwar mit einem geilen<br />
Fernseher (LG LH 5000 42 Zoll) und einem meiner<br />
Meinung nach vernünftigen 5.1-System gesegnet<br />
(Teufel Concept E300 digital), für Blu-ray oder einen<br />
Wohnzimmer-PC hat es bisher aber nicht gelangt.<br />
Das soll sich nun für die nächsten drei Wochen<br />
ändern.<br />
bisher fristete ich mein digitales Dasein<br />
mit einem Mullu-Mullu DVD-Player und einer Nintendo<br />
Wii, die ich an meinem Fernseher hatte. Vor<br />
kurzem gesellte sich noch ein Xtreamer Media Player<br />
& Streamer dazu, den ich bisher aber noch nicht<br />
testen konnte (Urlaub und so). Nun aber zu meinem<br />
neuem Spielzeug, welches ich eben ausgepackt und<br />
kurz eingerichtet habe. Ich fange mal mit den technischen<br />
Fakten an. - Blogeintrag vom 29. Mai<br />
zur person<br />
Carsten „Caschy“ Knobloch , Baujahr 1977, IT-System-<br />
elektroniker, ist ein typischer Dortmunder Jung, der<br />
jetzt in seiner neuen Heimat Bremerhaven lebt.<br />
Er bezeichnet sich als Retrojunkie, Soft- & Hardwarefa-<br />
natiker, Gerne-Basecap-Trager, Horrorfilm-Gut-Finder<br />
und Borussia-Dortmund-Getaufter. Sein Blog<br />
stadt-bremerhaven.de, im Mai 2005 als rein privates<br />
Blog erdacht, hat mittlerweile täglich über 15.000<br />
unique Besucher, über 15.000 <strong>Feed</strong>-Abonnenten, über<br />
450.000 Visits und 850.000 Pageviews im Monat.<br />
info box<br />
ausstattunG Des<br />
fuJitsu esPriMo Q1510:<br />
arbeitssPeicher: 4GB DDR3 1066 MHz<br />
ProZessor: Intel Core i3-330M (mobiler Prozessor,<br />
2 Kerne a 2,13 GHz, 3MB Cache)<br />
oPt. laufwerK: Blu-ray Combo-Laufwerk Slot in<br />
festPlatte: 500GB S-ATA II (2,5 Euro @5400 U/min.)
schnell Mal uMForMatiert:<br />
viDeo-konverter Für hanDYs<br />
ManchMal versaGt Das hanDys oder der Mediaplayer bei der Videovorführung<br />
einfach den Dienst. Weil es keine einheitlichen Video- und Audiostandards<br />
gibt, kann es sein, dass das Gerät die angebotene Videodatei einfach nicht<br />
versteht. Abhilfe leisten spezielle Konverter-Programme. Angeboten werden<br />
kostenpflichtige Programme, aber auch Gratis-Konverter. Sie arbeiteten zuverlässig<br />
und erzeugten dabei in gleicher Qualität Videos, sagt Wolfgang Harbauer<br />
vom Software-Portal Softonic. Kostenpflichtige Konverter punkten häufig mit<br />
einer übersichtlicheren Gestaltung und Komfortbedienung, so Benjamin Lorenz<br />
von der Zeitschrift «PC Praxis» in Düsseldorf. Oft enthalten sie zusätzliche<br />
Funktionen. Die Konverter passen das Video der Wahl an die Displayauflösung<br />
und andere Parameter des jeweiligen Abspielgerätes an. Um das Quellvideo in<br />
das gewünschte Format umzuwandeln, reicht jeder handelsübliche Computer.<br />
Weit verbreitete Gratis-Konverter mit komplett deutscher Menüführung sind<br />
zum Beispiel «Format Factory» (www.formatoz.com) und «XMediaRecode»<br />
(www.xmedia-recode.de). Sie enthalten Profile für viele Abspielgeräte – so muss<br />
der Anwender die technischen Werte für die Umwandlung nicht mühsam von<br />
Hand eingeben.<br />
wer sich ausKennt, kann durch individuelle Einstellungen eine bessere<br />
Videoqualität herausholen als mit einem voreingestellten Profil. Viele erfahrene<br />
Nutzer schwören auf das Programm «Super» (http://www.erightsoft.com/<br />
SUPER.html). Einsteiger lassen jedoch besser die Finger von der manuellen<br />
Videokonvertierung. Denn falsche Eingaben könnten dazu führen, dass am<br />
Ende das Video schlecht oder gar nicht läuft. Zu den Kauf-Alternativen gehören<br />
«Nero Move it», «Magix Videos für unterwegs» und der «Xilisoft Video<br />
Converter Ultimate». Wer einen langsamen Rechner, aber eine schnelle Internetleitung<br />
hat, kann seine Videos auch online konvertieren. Bei Diensten<br />
wie Online-Convert (www.online-convert.com) und Media-Convert (http://<br />
media-convert.com/konvertieren) etwa. Der Server des Anbieters übernimmt<br />
die Konvertierung. Die fertige Datei wird dann wieder auf den Rechner geladen<br />
oder direkt zum mobilen Gerät gesendet. Allerdings ist die Größe der<br />
Videodatei oft beschränkt. - dpa<br />
sD-karten: schneller unD grösser<br />
Muss nicht sein<br />
sD-Karten haben sich als Speichermedium bei den meisten Geräten der Unterhaltungselektronik<br />
durchgesetzt. Bei gehobenen Mittelklasse- und Profikameras ist außerdem CompactFlash verbreitet. Die<br />
Preise für solche Karten hängen vor allem von ihrer Kapazität ab sowie von der Geschwindigkeit, mit der<br />
sie Daten speicher und verfügbar machen. Am besten zur schnellsten Karte greifen – dieser Gedanke liegt<br />
zunächst nahe. Doch tatsächlich verhindern die meisten Geräte besonders hohe Geschwindigkeiten.<br />
woran erKennt Der anwenDer überhaupt die Geschwindigkeit des Speichermediums? Bei den<br />
SD-Karten, die es im Format SD und MicroSD gibt, wird die Schnelligkeit häufig in Klassen angegeben. Also<br />
etwa Klasse 2, 4 oder 6. Je größer die Klasse, umso schneller läuft die Karte. - dpa<br />
Wandelbar: Um Videos etwa für tragbare Abspielgeräte<br />
nutzbar zu machen, gibt es viele Programme.<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 53
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
voll auF stroM:<br />
auDi baut Den suPersPortwagen e-tron<br />
Rote Elektro-Flunder: Audi will den e-tron in einer Kleinserie auf den Markt bringen. Foto: Audi/dpa/mag.<br />
wer an autos mit Elektroantrieb denkt, hat<br />
sicherlich kaum einen Sportwagen vor Augen.<br />
Doch die Entwickler von Audi basteln derzeit<br />
mit dem e-tron an einer solchen Superflunder.<br />
Die Studie, die technisch auf dem R8 basiert, soll<br />
Ende 2012 in Kleinserie gehen. Während den R8<br />
ein Acht- oder Zehnzylinder antreibt, bekommt<br />
der e-tron vier Elektromotoren mit zusammen<br />
230 kW/313 PS. Sie geben ihr Drehmoment von<br />
4500 Nm variabel an jedes einzelne Rad ab. Gespeist<br />
werden sie aus Lithium-Ionen-Akkus, die<br />
fast 500 Kilo schwer sind und eine Kapazität von<br />
42 Kilowatt-Stunden haben.<br />
auch Das DesiGn lässt die Verwandtschaft<br />
zur Serie erkennen. Die LED-Scheinwerfer wirken<br />
ebenso vertraut wie die Silhouette oder der<br />
Kühlergrill. Die variablen Kühlrippen dagegen<br />
sind neu. Ebenso die Heckansicht, wo man vergebens<br />
nach den armdicken Endrohren sucht.<br />
Vom R8 stammt auch das Fahrwerk sowie das<br />
Grundgerüst aus Aluminium, das aber etwas eingedampft<br />
wurde. Deshalb ist der e-tron zwar 1,90<br />
54 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
Meter breit, aber nur noch 1,23 Meter hoch und<br />
4,26 Meter lang. Innen wähnt man sich eher im<br />
Cockpit von Raumschiff Enterprise: Wo bislang<br />
die Zylinder bollerten und der Auspuff röhrte,<br />
hört man nur noch das leise Surren der E-Motoren.<br />
Statt Außenspiegeln gibt es drei kleine Monitore,<br />
auf die Bilder von kleinen Kameras angezeigt<br />
werden.<br />
bei einer ersten exKlusiven Ausfahrt mit<br />
der Studie zeigt sich der e-tron vor allem ungeheuer<br />
schnell. Weil das maximale Drehmoment bei<br />
Elektromotoren jederzeit abrufbereit ist, quittiert<br />
der Wagen jeden noch so sanften Tritt aufs Strompedal<br />
mit einer Vehemenz, wie man sie sonst nur<br />
von Ferrari & Co. kennt. So schafft der e-tron den<br />
Sprint von Null auf 100 in 4,8 Sekunden. Dabei<br />
wurde das Höchsttempo mit Rücksicht auf die<br />
Reichweite auf 200 km/h limitiert. Nach spätestens<br />
250 Kilometern muss der e-tron wieder an die<br />
Steckdose – Ladezeit sechs bis acht Stunden. Aber<br />
mit einem 400-V-Anschluss kann man die Wartezeit<br />
auf gut zwei Stunden drücken. - dpa<br />
info box<br />
auDi e-tron<br />
Motor unD antrieb: Vier Elektromotoren<br />
hubrauM: 0 ccm<br />
Max. leistunG: 230 kW/313 PS<br />
fahrDaten: Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h<br />
beschleuniGunG 0-100 KM/h: 4,8 s<br />
Durchschnittsverbrauch: 0 Liter/100 km
wie Musik aus DeM MP3-<br />
PlaYer in Das auto koMMt<br />
Die cD iM auto bekommt Konkurrenz. Immer mehr Hersteller rüsten<br />
ihre Neuwagen mit Schnittstellen für iPod und MP3-Player aus. Doch nicht<br />
immer passen die angebotenen Lösungen auch mit dem Abspielgerät zusammen.<br />
Die große Vielfalt auf dem Markt der MP3-Player schaffe die Probleme mit<br />
der Kompatibilität, erläutert Arnulf Thiemel vom ADAC-Technikzentrum in<br />
Landsberg (Bayern). Außerdem werden die Geräte kontinuierlich weiterentwickelt<br />
und bekommen Nachfolger – das Auto selbst bleibt aber manchmal<br />
Jahre ohne Veränderungen auf dem Markt. Bleibt also nichts anderes als auszuprobieren,<br />
ob der Adapter mit dem eigenen Player funktioniert. Thiemels<br />
Tipp: Was im Vorführwagen beim Autohändler hinhaut, dürfte später auch<br />
beim bestellten Fahrzeug klappen.<br />
inteGrierte lÖsunGen für MP3-Player gibt es inzwischen von diversen<br />
Autobauern. In der Regel enthalten diese Lösungen eine Buchse im Handschuhfach<br />
oder in der Mittelkonsole, an die der Player angestöpselt wird. Der<br />
Fahrer kann dann über das Autoradio auf seine Playlists zugreifen und sie<br />
über die Fahrzeug-Anlage abspielen. VW beispielsweise bietet die «Media-<br />
In»-Schnittstelle an. Audi nennt sie «Audi Music Interface», und auch Fiat<br />
hat mit «Blue & Me» Ähnliches im Programm. Der Vorteil solcher Systeme:<br />
eine bessere Bedienbarkeit. Denn der Autofahrer müsse nicht während der<br />
Fahrt an seinem iPod herumfummeln, betont der ADAC-Experte. Das verringere<br />
auch die Gefahr der Ablenkung im Straßenverkehr.<br />
Der geist von gestern:<br />
reMakes Mobiler klassiker<br />
weil Die oriGinale längst zu teuer und wenig alltagstauglich sind, werden<br />
immer mehr Klassiker der 50er Jahre im Nachbau angeboten. Manchmal<br />
schrauben ein paar Enthusiasten sie in einer kleinen Werkstatt zusammen.<br />
Manchmal geht das Revival in großem Stil über die Bühne. Nicht zufällig folgte<br />
auf die Ankündigung eines neuen Flügeltürers von Mercedes gleich die Nachricht<br />
der Firma Gullwing America vom Nachbau des Panamericana.<br />
Mit DieseM MoDell hatte die Legende auf den Rennstrecken der 50er<br />
Jahre begonnen. Und seit der SLS AMG auf der Straße ist, streuen die Amerikaner<br />
die ersten Fotos von einem Umrüstsatz, der den neuen Silberpfeil im Look<br />
ProbleMe beKoMMen in der Regel Fahrer älterer Fahrzeuge, wenn sie<br />
unterwegs die Musik vom MP3-Player über die Auto-Musikanlage hören wollen.<br />
Mit einem zwischengeschalteten Adapter kann theoretisch zwar jedes<br />
Autoradio mit CD-Wechslersteuerung auch einen MP3-Player auslesen. In der<br />
Regel müsse die Bedienung aber am Player erfolgen, sagt Guido Randerath,<br />
Chefredakteur der Zeitschrift «Car & Hifi». Er empfiehlt daher, ein neues Radio<br />
zu kaufen, das über eine Ansteuerungsmöglichkeit verfügt. Am besten<br />
gleich das eines Markenherstellers. Autofahrer müssten für ein solches Gerät<br />
mit Kosten von 100 Euro aufwärts rechnen. - dpa<br />
von gestern zeigt. In Südafrika arbeitet derweil auch die amerikanische Firma<br />
Superformance an einem gigantischen Comeback: Dort soll ein Nachbau der<br />
Corvette Grand Sport vom Band laufen. Der Rennwagen wurde eigens konzipiert,<br />
um der Cobra Paroli zu bieten und nur fünfmal gebaut. Mit dem Segen<br />
von General Motors sind nun deutlich mehr Exemplare geplant.<br />
Die Preise für Coupé und Roadster mit bis zu 476 KW/647 PS beginnen<br />
bei etwa 120 000 Euro. Nach Deutschland kommen die ersten Fahrzeuge im<br />
Sommer, sagt der Sprecher des Dortmunder Importeurs GT Classics, Mario<br />
Lantzsch. - dpa<br />
feeD-MaGaZin 06-2010 55
inhalt / geräuschvolles / lebenserhaltenDes / Praktisches / MoDisches / technisches<br />
rätselhaFt<br />
bis lachhaFt<br />
waaGerecht: 1. Ist sein Gang etwa schon aller Laster Anfang? – 7. Weggeworfenes, von dem<br />
aber auch manches noch dem Recycling zugeführt werden kann. – 12. O!, hockt der siebte Grieche in<br />
diesem griechischen Gebirge? – 13. Glaubt man in Brasilien wirklich, dass dies Irlands Währung ist?<br />
– 16. Wenn es bald in Deutschland keine Linda mehr gibt, müssen wir wohl auf holländische Exporte<br />
zurückgreifen. – 17. Ein französischer Mime, der lautlos wie die Nacht ins Kino kam. – 18. Mit ihrem<br />
Strahlenkranz hat eine Göttin die Römer schon früh geweckt. – 19. Afrikanisches Staatenbündnis, kurz<br />
aus der Vokalauswahl entliehen. – 21. Auf ihm treten und spielen sie wie germanische Götteridole – in<br />
den Augen der Fans. – 23. In solchem halben Anzug lässt sich gut Verstecken spielen. – 25. Aegirs bes-<br />
sere Hälfte, beherrschte die nordischen Meere. – 27. Dieser Deutschösterreicher ist zwar ein virtuoser<br />
Opernsänger, aber nicht in der Koloratursparte. – 28. Sie, eine Mäh und eine Tätärätätä! – 29. Japani-<br />
56 FeeD-<strong>Magazin</strong> 06-2010<br />
scher Olympiaort für Tiefkühlsportler. – 31. Auch der Obere labte sich genüsslich am frisch gebrannten<br />
Kräuterwässerchen seiner Mitbrüder. – 33. Zum Besuch dieses jüdischen Festes brauchte Paul Spiegel<br />
keinen besonderen Pass. – 36. Rosinen, Kümmel und auch das macht auch dem Osmanen Spaß. – 38.<br />
Kasachin Lara entdeckte im Rückspiegel den geschrumpften See ihrer Heimat wieder. – 41. Sozusagen<br />
für die „Resteverwertung“ des noch übrigbleibenden Monatssalärs. – 44. Donaunebenfluss, der München<br />
gewissermaßen zu einer griechischen Hauptstadt macht. – 45. In Berg und Tal und überall: dies Buch für<br />
den Juden ganz real. – 46. „Geschmolzenes“ Eis fließt Richtung Gifhorn. – 47. Aktion für Legehennen<br />
– oder eine Papierkollekte für Bürokraten? – 48. Abgebrochener Spezialist für die Altfleischentsorgung<br />
in der Steppe. – 49. Was dem Mediziner das Sitzfleisch, ist dem Stuhl sein gewendeter Satinbezug. – 50.<br />
Den einen sticht der Hafer – und Hein, der sticht in ... – 51. Männlicher Vorname hat mit seiner Ich–<br />
Sucht zu kämpfen. – 52. Wusste eigentlich Goethe schon, dass die europäische Gemeinschaft schon<br />
über den Berg ist? – senKrecht: 1. Altes dänisches Längenmaß, das sich eng an unser Schullineal<br />
anlehnt. – 2. Solche Versprechungen sind wie taube Nüsse: sie beinhalten nichts. – 3. In einem sagen-<br />
haften versunkenen Inselreich verbirgt sich eine tragende männliche Gestalt. – 4. Was fehlt diesem<br />
Kap bei Valencia/Spanien, um dort globale Streitkräfte zu stationieren? – 5. Diesem geschenkten Gaul<br />
schaut man nicht ins Maul (Volksspruch)! – 6. Soll auf diesem Planeten demnächst Nukleares geför-<br />
dert werden? – 7. So was atmet ein Lateiner ein und aus. – 8. Schwäbische Landschaft, nur für doppelte<br />
Barzahler! – 9. So rot kann nur eine amerikanische Zierpflanze werden. – 10. Vorname des beliebten<br />
„Mister Wunnebar“ aus dem Land der Mühlen (†1986). – 11. Für Zungenbrecher: baumlose ebene Steppe<br />
in Südamerika. – 14. Vornämlich stand sie einst der „Trappfamilie“ vor. – 15. Frühere urbane Einzel-<br />
siedlung innerhalb der Stadt Rom, auch als lange Weiße bekannt. – 20. So stattet man auf der Iberischen<br />
Halbinsel seinen Dank ab. – 22. Kleine Nische im „Maxim“, für Techtelmechtel, ganz intim. – 24. Kein<br />
verunglückter Frauenname, sondern Hämoglobinmangel und seine Folgen. – 26. Er legt an der Copaca-<br />
bana seine Eier ins fremde Nest. – 30. Es ist mehr ein Erspüren und Vorfühlen als konkretes Wissen.<br />
– 32. Einer von vielen Nordostspaniern, diesmal aber ohne Mütze. – 34. Bekannter früherer deutscher<br />
Drahteselspezialist, der stets zu „gewaltiger“ Form auffuhr. – 35. Hier strahlt die griechische Mondgöttin<br />
ohne Ende, ganz in ihrem Element. – 37. So ist diese Stadt bei Dortmund, vom Lateiner ausgedrückt. –<br />
39. Deutsch–Französischer Kultursender, der leicht durcheinander gebracht hier ins Abstottern gerät.<br />
– 40. Gekörntes Mehl, das Kraft verspricht – taugt aber für den Bizeps nicht. – 42. Made in Holland,<br />
vor und zurück, aus dieser Stadt ein herzhaftes Stück. – 43. Ging die chinesische Stadt Tsingtau einmal<br />
aus dieser Dynastie hervor? – 46. Verdienstvoller japanischer Politiker (†1909), hier einmal inkognito.<br />
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killersuDoku:<br />
In jeder Zeile, in jeder Spalte und<br />
in jedem 3x3-Block kommen die<br />
Ziffern von 1 bis 9 nur jeweils<br />
einmal vor. Die kleinen Zahlen<br />
geben die Summen der jeweils in<br />
den umpunkteten Bereichen ste-<br />
henden Ziffern an. Innerhalb ei-<br />
nes umpunkteten Bereiches darf<br />
sich keine Ziffer wiederholen.
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