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Chronik 1898 - Zentralverband Hartwarenhandel eV

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Warenverknappung durch<br />

Kriegsproduktion<br />

Die ersten Kriegsmonate des Jahres 1939 bringen<br />

Umsatzsteigerungen, aber auch eine verschärfte<br />

Kontingentierung. Weitere Herstellungsverbote<br />

folgen, zum Beispiel für Reklameund<br />

Firmenschilder, Klosettspülkästen, Blechverpackungen<br />

für Kekse, Süßwaren, Tabakwaren,<br />

gußeiserne Koch-, Brat- und Backgeschirre,<br />

Gußeinlagen für Bohrer, Ofenvorsätze, Untersätze<br />

für Bügeleisen und gußeiserne Blumenvasen.<br />

Auch die Herstellungsbeschränkungen werden<br />

ausgeweitet: auf 50% reduziert werden Hausund<br />

Küchengeräte sowie Schneidwaren, auf 30%<br />

elektrische Heiz- und Kochgeräte, Gasherde, Heizkessel,<br />

Badewannen und Abflußrohre sowie auf<br />

10% Christbaumständer und Rollschuhe.<br />

Eiserne Öfen gehen mit Vorrang an die Wehrmacht.<br />

Eine Mangelsituation entsteht bei Konservendosendeckeln.<br />

Die werden für Hausschlachtungen<br />

dringend benötigt. Ab September 1939 ist<br />

die Verwendung von Kupfer, Nickel, Chrom, Kobalt<br />

und deren Legierungen verboten, es folgt ein<br />

Verbot für die Herstellung von Eimern und Wannen<br />

aus Zinkblech.<br />

In einer Mitteilung der Fachgruppe V heißt es:<br />

„Nunmehr hat der Handel dafür zu sorgen, daß<br />

die im Rahmen der Kriegswirtschaft verfügbaren<br />

Materialmengen so gerecht wie möglich verteilt<br />

werden.“ Der Handel greift auf längst ausgemusterte<br />

Waren zurück, zum Beispiel auf Holzeimer.<br />

Trotzdem wird die Angebotspalette in den Ge-<br />

1940 fand in Goslar eine Arbeitstagung über die Technik von Ofen<br />

und Herd statt. Das Bild zeigt den Tisch der Breslauer, die recht zahlreich<br />

auf dieser Tagung vertreten waren. Zu diesen Breslauern hatte<br />

sich (im Vordergrund rechts) ein Kollege aus Danzig gesellt.<br />

1939 - 1941<br />

Teilnehmer der Arbeitstagung in Goslar im Jahre 1940 vor der<br />

Kaiserpfalz.<br />

schäften kleiner. Priorität hat die Kriegsrüstung<br />

auch bei Nichteisenmetallen und anderen Werkstoffen,<br />

nämlich Kautschuk, Asbestwaren, Konservengläsern,<br />

Batterien, Seilerwaren, technischen<br />

Lederwaren u.a. Am 1. Juli 1940 ergeht das Verbot,<br />

Kunstharze für Haushaltungsgegenstände<br />

und sonstige Gegenstände des täglichen Bedarfs<br />

zu verarbeiten. Es folgen Herstellungsverbote unter<br />

anderem für Kinderwerkzeuge, Aufschnittschneidemaschinen,<br />

Ausstechformen, Backformen,<br />

Brotschneidemaschinen, Eismaschinen,<br />

Gemüsehackmaschinen, Brotröster, Kaffeemaße,<br />

Kohlenlöffel, Mandelreiben, Meßbecher, Nußknacker,<br />

Nachttöpfe, Pfeffermühlen, Reibe- und<br />

Schneidemaschinen, Rühr- und Knetmaschinen,<br />

Waffeleisen, Zitronenpressen, Briefkästen, Gartenmöbel,<br />

Geflügelscheren, Obstmesser, Fahrtenmesser,<br />

Fahrradständer, Garderobenständer, Schlagmausefallen.<br />

Das Herstellungsverbot für Kohlekästen<br />

entfällt nach kurzer Zeit wieder. Der Verband<br />

registriert „Hunger nach Ware und wenig<br />

Aussicht zur Befriedigung“.<br />

Das Jahr 1940 bringt viele Geschäftsschließungen,<br />

weil die Firmeninhaber eingezogen werden.<br />

Im Jahr 1941 greift die Kriegswirtschaftsverordnung<br />

von 1939. Höhere Gewinne im Jahr 1940<br />

als im Jahr 1939 gelten als Kriegsgewinn; der<br />

aber ist verboten. Der Staat fordert Preissenkungen.<br />

Gleichzeitig fordern die Finanzämter, diese<br />

Gewinne abzuführen.<br />

Neue Verbotslisten werden aufgelegt. Ein Verbandslehrgang<br />

für Betriebsführer in Selb bringt<br />

„kriegsbedingte Schwierigkeiten bei Unterbringung<br />

und Verpflegung“.<br />

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