15.11.2012 Aufrufe

Bestimmung von Schwerpunkten - Oberstudienrat Wolfgang Gerhards

Bestimmung von Schwerpunkten - Oberstudienrat Wolfgang Gerhards

Bestimmung von Schwerpunkten - Oberstudienrat Wolfgang Gerhards

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!

Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.

<strong>Bestimmung</strong> <strong>von</strong> <strong>Schwerpunkten</strong><br />

Merke:<br />

Jeder Körper hat einen Punkt, in dem man sich sämtliche Massekräfte als seine gesamte<br />

Eigenlast vereinigt denken kann. Dieser Massemittelpunkt ist der Angriffspunkt der<br />

gesamten Schwerkraft eines Körpers. Es ist der Schwerpunkt. Für den Schwerpunkt heben<br />

sich die Drehmomente aller Kräfte der Masseteilchen gegenseitig auf.<br />

Die Lage des Schwerpunktes wird nur durch seine geometrische Form<br />

bestimmt, wenn der Körper eine homogene Struktur besitzt. Alle gerade<br />

Linien, die durch den Schwerpunkt gehen, sind Schwerelinien. Beim<br />

Aufhängen eines Körpers an den Punkten P 1 bis P 3 wird sich der<br />

Schwerpunkt durch die Erdanziehungskraft soweit wie möglich nach<br />

unten bewegen. Der Schwerpunkt befindet sich dann lotrecht unter dem<br />

Aufhängepunkt. Von beliebigen Aufhängepunkten ausgehende lotrechte<br />

Linien sind Schwerelinien. Alle diese Linien schneiden sich in einem<br />

Punkt. Es ist der Schwerpunkt.<br />

Folie (siehe Bild rechts)<br />

a) Schwerpunkt <strong>von</strong> Körpern<br />

Kugel: Der Schwerpunkt einer Kugel ist ihr Mittelpunkt.<br />

Quader: Die Raumdiagonalen eines Quaders schneiden sich im Schwerpunkt.<br />

Prisma: Die Mitte der Verbindungslinien der Schwerpunkte <strong>von</strong> Grund- u. Deckfläche<br />

ist der Schwerpunkt.<br />

Pyramide u.<br />

Kegel: Schwerpunkt liegt im Viertelspunkt der Verbindungslinie vom Schwerpunkt der<br />

Grundfläche zur Spitze.<br />

Folie: Schwerpunkte <strong>von</strong> Körpern<br />

Merke:<br />

In der Praxis wird man oft nur die Schwerpunkte <strong>von</strong> prismatischen Körpern zu bestimmen<br />

haben. Träger und Balken sind solch prismatische Körper. Hierbei bestimmt man den<br />

Schwerpunkt der Querschnittsfläche. Die Verbindungslinie aller Querschnittsflächen ist die<br />

sog. Schwereachse eines Körpers, sie wird auch Stabachse genannt. Der Schwerpunkt kann<br />

auch außerhalb einer Querschnittsfläche liegen. Damit liegt auch die Schwereachse außerhalb<br />

des Körpers.<br />

Folie: - Stabachse eines prismatischen Körpers<br />

- Der Schwerpunkt kann auch außerhalb<br />

des Körpers liegen.


) Schwerpunkt <strong>von</strong> Flächen<br />

Merke:<br />

Unter dem Schwerpunkt einer Fläche stellt man sich den Schwerpunkt eines sehr dünnen<br />

scheibenförmigen Körpers vor. Meist sind die untersuchten Flächen die Querschnittsflächen<br />

<strong>von</strong> Körpern. Bei Flächen mit einer Symmetrieachse liegt der Schwerpunkt auf der<br />

Symmetrieachse. Bei Flächen mit mehreren Symmetrieachsen liegt der Schwerpunkt im<br />

Schnittpunkt der Symmetrieachsen und ist damit bekannt.<br />

Folie: - Schwerpunkt auf der Symmetrieachse<br />

- Schwerpunkt liegt im Schnittpunkt<br />

mehrerer Symmetrieachsen<br />

b 1) Einfache Flächen (Folie Schwerpunkte <strong>von</strong> Flächen)<br />

Parallelogramm, Rechteck u. Quadrat<br />

Schwerpunktabstand z 0 = h/2<br />

Der S. liegt im Schnittpunkt der<br />

Diagonalen<br />

Dreieck<br />

Schwerpunktabstand z 0 = h/3<br />

Der S. liegt im Schnittpunkt der<br />

Seitenhalbierenden.<br />

Trapez<br />

Schwerpunktabstand<br />

z<br />

z<br />

0<br />

'<br />

0<br />

h a + 2b<br />

= *<br />

3 a + b<br />

h 2a<br />

+ b<br />

= *<br />

3 a + b<br />

Der S. liegt auf der Verbindungslinie der<br />

Mittelpunkte der parallelen Seiten und<br />

auf der Verbindungslinie der verlängerten<br />

parallelen Seiten.<br />

Regelmäßige Vielecke<br />

Der S. ist der Mittelpunkt des Umkreises.<br />

Kreis u. Kreisring<br />

Der S. ist der Kreismittelpunkt.<br />

Kreisausschnitt<br />

Kreisabschnitt<br />

Halb- u. Viertelkreis


Der Schwerpunktabstand z 0 einer<br />

Kreisausschnittsfläche vom<br />

Kreismittelpunkt M wird berechnet mit<br />

z<br />

0<br />

2 r * s<br />

= *<br />

3 b<br />

Für die Halbkreis- u. Viertelkreisfläche<br />

ergibt sich daraus mit s = 2r und b = rp<br />

z<br />

z<br />

Kreisabschnitt<br />

0<br />

0<br />

2 r * 2r<br />

= *<br />

3 r * p<br />

4 r<br />

= *<br />

3 p<br />

Der Schwerpunktabstand bei flachen<br />

Kreisabschnittflächen kann<br />

näherungsweise berechnet werden mit<br />

Profilflächen<br />

2<br />

z0<br />

5<br />

=<br />

h<br />

Die Maße für die Lage des Schwerpunktes<br />

bei genormten Profilen aus Stahl<br />

sind den Profiltafeln zu entnehmen und<br />

brauchen nicht mehr berechnet zu<br />

werden.<br />

c) Zusammengesetze Flächen (Folie Zusammengesetzte Flächen)<br />

Merke:<br />

Zusammengesetzte Flächen bestehen aus mehreren bestimmbaren Einzelflächen. Sind diese<br />

Einzelflächen symmetrisch angeordnet, liegt der Schwerpunkt in der Symmetrieachse bzw.<br />

im Schnittpunkt der Symmetrieachsen.


Merke (Fortsetzung):<br />

Auch andere Flächen, deren Schwerpunkt durch Zerlegen in Teilflächen bestimmt werden<br />

kann, nennt man zusammengesetzte Flächen. Bei zusammengesetzten Flächen kann der<br />

Schwerpunkt berechnet werden, wenn die Einzelschwerpunkte leicht zu bestimmen sind. Die<br />

Fläche wird dann in Teilflächen mit bekannten <strong>Schwerpunkten</strong> zerlegt (Rechtecke, Dreiecke<br />

usw.). Es wird der Momentensatz angewendet, indem anstelle der Kräfte nun die Teilflächen<br />

eingesetzt werden.<br />

Folie (Zusammengesetzte Flächen)<br />

Aus<br />

F * * wird jetzt<br />

1 a1<br />

+ F2<br />

* a2<br />

+ ...... = R a0<br />

1 * y1<br />

+ A2<br />

* y2<br />

+ ...... = A y0<br />

A *<br />

wobei die Summe aller Teilflächen die Gesamtfläche A ergibt.<br />

Allgemein gilt also<br />

å Ai * yi<br />

= A*<br />

y0<br />

bzw. Ai * zi<br />

= A * z0<br />

y<br />

0<br />

å Ai<br />

* y<br />

=<br />

A<br />

i<br />

å<br />

Übungsbeispiel<br />

Für die zusammengesetzte Fläche<br />

sind die Abstände des Gesamtschwerpunktes<br />

<strong>von</strong> den Achsen<br />

zu berechnen (siehe Folie)<br />

z<br />

0<br />

å Ai<br />

* z<br />

=<br />

A<br />

i<br />

Momentensatz


Übungsbeispiel (Fortsetzung)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!