ZT | Ausgabe 33 — Q2/2015
Ausgabe 33 - Q2/2015
Ausgabe 33 - Q2/2015
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33
2. Quartal 2015
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Z U K U N F T - T R A I N I N G
DAS MAGAZIN FÜR AUS- UND WEITERBILDUNG
Im Rhythmus liegt die Kraft
So können Routine und Erneuerung ins
Gleichgewicht gebracht werden
Der Medici-Effekt
Neue Chancen für den stationären Einzelhandel
Entschlossen - Erfolgreich - Entscheiden
Wie Sie mit der richtigen Sicht aufs Risiko
Entscheidungen entschlossen treffen
Mehr Struktur, mehr Zeit, mehr Umsatz
Wie sich Trainer und Seminaranbieter bei der Seminarverwaltung
auf das Wesentliche konzentrieren können
SELBSTINSZENIERUNG
BIS AN DIE GRENZEN
WARUM SICH TRAINER, BERATER, REDNER UND COACHES
VERMARKTEN MÜSSEN WIE CELEBRITIES
FALK S. AL-OMARY
EXPERTE FÜR EGOSELLING
Weiterbildung für Unterwegs!
Die App von Zukunft-Training — für iPhone & iPad.
33 Ausgaben Zukunft-Training
185 Fachartikel
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Das Wort des Herausgebers
Time to shine! Neue Qualität - glänzende Hülle
Liebe ZT-Leser,
Ja - es gibt uns noch. Und falls Sie den Eindruck haben, dass dieses Heft das erste in diesem
Jahr ist, dann haben Sie völlig recht.
Wir möchten der Qualität in Zukunft noch mehr Raum lassen, sich zu entfalten. Und darum
mehr Zeit in die Kreation und Distribution jeder einzelnen Ausgabe stecken. Aus diesem
Grund wird ZT zum Quarterly - und somit noch exklusiver.
Frederic M. Fuchs
Herausgeber
Zukunft-Training
Seit Anfang des Jahres ist zudem unser neues Experten-Portal online. Die übersichtliche
Plattform bietet ZT-Mitgliedern eine breite und attraktive Form der Sichtbarkeit, gefunden
und gebucht zu werden. Eine Übersicht unserer Experten finden Sie auf:
www.zukunfttraining.de/experten
Die Titelstory dieser Ausgabe kommt von einem Mann, der kein Unbekannter in der Weiterbildungsbranche
ist. Falk S. Al-Omary gilt als Der Namen-Macher (S.36) und verhilft vielen
Trainern, Speakern, und Unternehmern zur Markenkreation.
“Selbstinszenierung bis an die Grenzen — Warum sich Trainer, Berater, Redner und
Coaches vermarkten müssen wie Celebrities” (S.6)
Ein Titel, der provoziert und aufmerksam macht. Genau darauf kommt es ihm auch an.
Sichtbarkeit durch Andersartigkeit - im glänzenden Sinne; und vor allem durch eine klare
Botschaft. Eine der vielen Aufgaben, die sich der Trainerbranche in der Zukunft stellt.
Auch Götz W. Werner, Gründer der größten und erfolgreichsten deutschen Drogeriemarktkette
dm reiht sich in unserem Autorenstamm ein und begeistert für die Notwendigkeit von
Flexibilität, Reflexion und Erneuerung in Unternehmen (S.14).
Die Themenvielfalt ist wieder einmal faszinierend. Der Wissenszuwachs sogar beeindruckend.
Freuen Sie sich also auf sechs hervorragende Beiträge unserer Experten.
Sie können alle Artikel übrigens auch kostenfrei online lesen und weiterempfehlen auf:
www.zukunfttraining.de/artikel
Herzlichst
Ihr
Frederic M. Fuchs
INHALT
06
18 20
36
36 14
28
48 44
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privaten Archiv unserer Autoren.
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4 | Zukunft-Training • 2. Quartal 2015
33. Ausgabe — 2. Quartal 2014
06
Selbstinszenierung bis an die Grenzen
Warum sich Trainer, Berater, Redner und Coaches
vermarkten müssen wie Celebrities
von Falk S. Al-Omary
30
14
20
28
Im Rhythmus liegt die Kraft
So können Routine und Erneuerung ins
Gleichgewicht gebracht werden
von Götz W. Werner
Entschlossen - Erfolgreich - Entscheiden
Wie Sie mit der richtigen Sicht aufs Risiko
Entscheidungen entschlossen treffen
von Thomas Wuttke
Der Medici-Effekt
Neue Chancen für den stationären
Einzelhandel
36
Der Namen-Macher
ZT im Interview mit Falk S. Al-Omary
44
Im Interview
Mehr Struktur, mehr Zeit, mehr Umsatz
Wie sich Trainer und Seminaranbieter bei der
Seminarverwaltung auf das Wesentliche konzentrieren können
von Michael Bühren
Zukunft-Training • 2. Quartal 2015 | 5
6 | Zukunft-Training • 2. Quartal 2015
SELBSTINSZENIERUNG
BIS AN DIE GRENZEN
WARUM SICH TRAINER, BERATER, REDNER UND
COACHES VERMARKTEN MÜSSEN WIE CELEBRITIES
Dieses gewisse Etwas. Manche haben es – und manche einfach nicht. Wirklich? Das
Unverwechselbare, ganz Besondere an einer Person ist keine Magie, sondern setzt sich
häufig aus einer geschickt komponierten Selbstinszenierung zusammen. Wie schafft man
es, sich positiv zu einer auf dem Markt unverkennbaren Marke zu stilisieren, ohne die
eigene Persönlichkeit zu verbiegen?
von Falk S. Al-Omary
Erfolgs- und Management-Trainer, Unternehmensberater,
Business-Coaches, ja selbst Vortragsredner
gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Immer mehr
Menschen, die in erster Linie ihr Know-how verkaufen
möchten, strömen auf den Markt. Einige sehen
in Trainings und Vorträgen einen zusätzlichen Vertriebskanal.
Ihnen geht es weniger um Honorare als darum, direkt oder
indirekt ihr Beratungsgeschäft anzukurbeln oder zusätzliche
Dienstleistungen an die Teilnehmer zu verkaufen. Andere wiederum
sehen in Trainings und Vorträgen ein probates Mittel
der PR – Wissensweitergabe und lebendiger Know-how-Transfer
sind schließlich auch in den Augen von Zeitungen und
Fachmedien weniger werblich als plumpe Mediaschaltungen.
Und einige definieren Training und Vorträge wirklich als ihren
Hauptberuf, ihre Trainings und Keynotes sind ihr Produkt, das
auch entsprechend gut bezahlt werden muss.
Die Bandbreite der Businessmodelle, mit denen Selbständige
oder Unternehmer fürs Reden direkt oder indirekt bezahlt
werden ist groß. Und sie wächst ständig weiter.
Zukunft-Training • 2. Quartal 2015 | 7
„Ein unverzichtbares Muss sind Vorträge in den seltensten Fällen.“
Bedarf – Lösung. Ist es so einfach?
Dabei unterscheidet der Markt nur in den seltensten Fällen,
ob jemand ein sprechender Berater mit Fachvortrag ist, ob jemand
seine individuellen Lebenserfahrungen und Leistungen
in einen anderen Zusammenhang stellt und als vorbildlich für
Unternehmen, Teams oder Abteilungen deklariert, ob jemand
vorher Managementtrainer war und reine Methoden, Skills
oder Verfahren „gelehrt“ hat und nun meint, sich als Redner
besser zu stellen. Oder ob jemand sein „Bühnenhandwerk“
wirklich gelernt hat und eine inspirierende Performance verspricht.
Die meisten Geschäftsführer, Personalmanager und
Einkäufer von Trainern und Rednern unterscheiden wahrscheinlich
nicht einmal so fein differenziert wie die Branche
selbst in den Tugenden, Anforderungen und Eigenschaften
die Trainer, Redner, Coaches und Berater für die jeweilige
Aufgabe benötigen. Die meisten haben schlicht einen Bedarf
und suchen dafür eine Lösung. Und sie treffen dann auf einen
Markt, auf dem jeder alles verspricht – so wie in der Politik. Da
kann auch jeder alles, suggeriert zumindest, alles zu können.
Der Markt wird also unübersichtlicher. Und das wird so weitergehen,
auch, weil mit der Zahl der Trainer, Coaches und Redner
die Zahl der Institute und Dienstleister wächst, die solche
ausbilden und/oder mit Zertifikaten, Auszeichnungen und
Prädikaten dekorieren und sie vermeintlich fit machen für den
Markt. Es ist gut, dass Trainer, Coaches und andere sprechende
Experten ausgebildet werden, Methoden lernen und sich so
von anderen zu unterscheiden versuchen. Es ist auch gut, dass
es immer mehr Ausbildungen für professionelle Vortragsredner
gibt. Vielleicht wird dann die Summe der Vorträge weniger
langweilig und es springen zukünftig mehr Funken über bei
Unternehmensevents, Messen und Kongressen.
Bedarf muss manchmal erst geschaffen werden
Bei den meisten Ausbildungen wird vernachlässigt und von
vielen Trainern und Unternehmensberatern wird unterschätzt,
dass Kompetenz sowie Fach- und Methodenwissen allein bei
weitem nicht ausreichen, um das gewünschte Business-Ziel
zu erreichen. Der Markt ist recht voll – mit echten und mit
selbsternannten Experten, die alle Top-Trainings und inspirierende
Vorträge zu ihrem jeweiligen Thema versprechen. Und
sie alle stehen untereinander im Wettbewerb, denn, seien wir
ehrlich, für einen Vortragsredner gibt es im Grunde keinen
echten Bedarf. Ein unverzichtbares Muss sind Vorträge in den
seltensten Fällen. Deswegen ist der Markt rein angebotsorientiert
– der Trainer, Speaker oder Coach muss den Bedarf nach
sich selbst auch selbst schaffen. Er muss einen Sog erzeugen.
„Der Markt ist recht voll
– mit echten und mit
selbsternannten Experten,
die alle Top-Trainings und
inspirierende Vorträge zu
ihrem jeweiligen Thema
versprechen.“
Dabei hilft ihm seine Kompetenz nur mittelbar. Kompetenz ist
eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für den
gewünschten Erfolg. Kompetenz sieht und erkennt der buchende,
und hoffentlich auch zahlende Kunde erst nach dem
Event, erst dann ist sie bewiesen. Die Buchung erfolgt aber
weit vorher. Was Trainer und andere also brauchen, ist ein vorauseilendes
Renommee, eine Kompetenzanmutung, eine Begehrlichkeit
nach ihm als dem einzig wahren Experten für sein
Thema. Trainer, Redner, Coaches, Berater und andere brauchen
also eine auf Dauer angelegte Selbstinszenierung, die sie zu
Prominenten ihres Faches macht. Wissen und Fähigkeiten, die
von den meisten Ausbildungsinstituten leider nicht vermittelt
werden – eine Lücke, die Trainer und Redner allzu oft selbst
schließen müssen.
Die schlechte Nachricht: Dabei helfen auch keine 08/15-Agenturen.
Es ist nämlich nicht mit schicken Websites, netten Logos,
Flyern oder gestylten Social Media-Beiträgen getan – die
8 | Zukunft-Training • 2. Quartal 2015
sind bestenfalls das Ergebnis bzw. das transportierende
Medium der eigenen Persönlichkeit.
Viel wichtiger sind eine Selbstdefinition,
eine echte und tiefgreifende Identitätsentwicklung,
die die eigene Botschaft
in den Mittelpunkt stellt und die Frage beantwortet,
was jemand der Welt zu geben
hat und warum ausgerechnet er es der Welt
geben kann und muss. Die Antwort auf diese
Fragen kumulieren dann in einem Claim,
einem Corporate Wording – eben in einer
Botschaft und Aussagen, die nur auf diese
eine Person zutreffend sind. Damit ist dann
auch der erste Schritt getan, sich von anderen
unterscheidbar zu machen, einmalig zu
sein. Ein Anspruch, den Agenturen nicht bedienen
können, denn sie sind in erster Linie
„Schönfärber“, Kreative mit künstlerischem
Anspruch. Was Trainer, Redner, Berater, Coaches
und Experten aber wirklich brauchen,
sind Experten mit Kompetenzen in Sachen
Persönlichkeitsentwicklung, Coaching und
Medienkompetenz. Wer zu Werbeagenturen
geht, kratzt im besten Falle an der Oberfläche.
Pixel machen keine Persönlichkeiten, sie
drücken sie bestenfalls aus.
Selbstinszenierung als Schlüssel zur
Markenpersönlichkeit
Hilfreich ist es, sich den Methoden der echten
Promis, der Celebrities, zu bedienen. Sie
sind in den Medien präsent, machen permanent
auf sich aufmerksam und inszenieren
sich mit all ihren Verrücktheiten, ihren
Spleens und Marotten und bekommen so
Aufmerksamkeit. Sie sind ihr eigenes Produkt,
eine markante Markenpersönlichkeit,
und zeigen durch sichtbare Symbole an ihrer
Kleidung, ihren Accessoires oder in sich wiederholenden
Worten und Gesten ihre Identität.
So avancieren manche Promis zur echten
Kultfigur.
Die Herausforderung ist nun, dass man sich
nicht einfach entscheiden sollte, ab jetzt
immer einen Tiroler-Hut zu tragen oder sich
das eigene Monogramm auf den Kragen
sticken zu lassen. Es muss passen: Symbole
Falk S. Al-Omary
Experte für Egoselling
Falk S. Al-Omary ist der Experte für Selbstinszenierung,
Medienreichweite und Egoselling. In mehr als
20 Jahren in politischen Ämtern und Mandaten und
mehr als 50 Funktionen in Verbänden, Organisationen
und Unternehmen hat er gelernt, wie strategisches
Denken und Handeln in einem komplexen und meist
rauen Umfeld funktioniert, wie sich starke Persönlichkeiten
an die Spitze kämpfen und dort auch bleiben.
Mit diesem Wissen leitet er heute seine eigene Unternehmensgruppe.
Er ist Mentor, Marken- und Identitätsentwickler
sowie zupackender Markenbotschafter
für all diejenigen, die vor allem sich selbst verkaufen,
sich mit ihrem Namen und ihrer Expertise durchsetzen
und auf ein positives Meinungsklima sowie auf
ein ihnen vorauseilendes Renommee angewiesen
sind.
Der Autor von „Bescheidenheit zieht Armut an“ und
anderen Werken rund um die Themen Marketing, PR
und Selbstinszenierung arbeitet für viele prominente
Persönlichkeiten sowie für namhafte Unternehmen
und Eventveranstalter. Er sorgt dafür, dass Experten
höhere Honorare mit ihrem Wissen und Können sowie
maßgeschneiderten Produkten erzielen. Dafür
spielt er die Klaviatur der Medien: von Print und Online
über Radio und TV bis hin zu crossmedialen Kampagnen
transportiert er Botschaften, Themen und
Meinungen und sorgt so für starke Anziehungskräfte
des Marktes. Der PR-Profi, Wirtschaftsjournalist, Autor,
Top 100-Unternehmer, ausgebildete Business-Coach
und professionelle Vortragsredner ist zudem gefragter
Keynote-Speaker. Seine Vorträge und Workshops
sind frech und spritzig, maximal provokant und ein
schonungslos ehrlicher Blick hinter die Kulissen der
Erfolgreichen.
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und Handlungen, Worte und Gesten, das eigene
Auftreten auch abseits der Seminarräume und
Bühnen – das alles muss treffsicher die eigene
Botschaft, die besetzten Themen und vor allem
die individuelle Persönlichkeit unterstreichen. Erst
dann hat es die Kraft, sich nach längerer Zeit und
permanenter Wiederholung in den Köpfen der
Kunden und der Zielgruppen festzusetzen. Erst
dann entsteht so etwas wie eine Marke.
Im nächsten Schritt müssen dann auch eigene
Expertenprodukte entwickelt werden – mit der
Kraft, die eigene Marke zu unterstreichen. Bücher,
CDs und DVDs sind nur der Anfang, die haben
nämlich viele. Weiter geht es mit Merchandising-
Artikeln wie aus einem Fanshop – aber immer
passend zu den besetzten Themen und mit einem
gewissen Nutzwert – schließlich soll immer noch
Wissen und Kompetenz vermarktet werden. Aber:
Anziehende Marken, und das sollten Top-Trainer,
Star-Redner, Promi-Coaches und Berater-Kapazitäten
immer sein, wenn sie oft gebucht werden
wollen und die Honorarfrage nicht das Ausschlaggebende
sein soll, haben auch immer Fans. Und
die wollen bedient werden, mit Inhalten und immer
neuen Angeboten.
„Die glaubhaft inszenierte
Personenmarke mit
kompetenz- und
imagetransferierenden
Produkten in Kombination
mit einer effektiven
Medienarbeit macht in der
Summe den Erfolg.“
Diese Art der Selbstinszenierung, des „Egoselling“,
und der Mut, die eigene Persönlichkeit bis ins
Kleinste konsequent zu leben, sind in der heutigen
Wettbewerbssituation und Medienlandschaft
fast unumgänglich. Die glaubhaft inszenierte
Personenmarke mit kompetenz- und imagetransferierenden
Produkten in Kombination mit einer
effektiven Medienarbeit macht in der Summe den
Erfolg. Ein neues Selbstverständnis für Trainer,
Redner, Coaches und Berater ist hier notwendig,
ein neues Selbstverständnis von Marketing, eines,
das sich an den Spielregeln der Promis aus Politik,
Kultur und Gesellschaft orientiert und die eigenen
Potentiale der Eigenvermarktung vollends
ausreizt, um den eigenen Erfolg zu beflügeln. Sie
sollten lernen, sich wie Celebrities zu verkaufen
und zu benehmen.
***
Falk S. Al-Omary
10 | Zukunft-Training • 2. Quartal 2015
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14 | Zukunft-Training • 2. Quartal 2015
IM RHYTHMUS
LIEGT DIE KRAFT
SO KÖNNEN ROUTINE UND ERNEUERUNG INS
GLEICHGEWICHT GEBRACHT WERDEN
Sie ist leise, kommt schleichend und ist den meisten Menschen durchaus angenehm: Die
Routine sichert zwar gerade im Arbeitsleben den laufenden Betrieb durch feste Abläufe.
Gleichzeitig ist sie aber auch einer der lästigsten Feinde von Selbstreflexion, Entwicklung und
Erneuerung im Unternehmen. Prof. Götz W. Werner erklärt, wie man es schafft, die Balance
zu finden. Zwischen dem Beibehalten von Allem, was gut läuft, und dem Abstoßen von Allem,
was träge und unflexibel macht.
Prof. Götz W. Werner
Unternehmerisch Wirken – und jeder Mensch ist
ein Unternehmer, ein Lebensunternehmer –
heißt, gegensätzliche Pole in einen angemessenen
Rhythmus bringen. Es ist wie beim Atmen:
Niemand kann gleichzeitig ein- und ausatmen.
Gesund ist, wer Gegensätze in einen angemessenen Rhythmus
bringt. Zwei sich wiedersprechende Pole, mit denen jeder
Menschen umgehen muss, sind Routine und Erneuerung.
In Unternehmen ist immer wieder zu beobachten, dass Beteiligte
schnell in Routine verfallen. Das hat zwei Seiten: Routine
führt einerseits dazu, dass wir in unserem Tun sicherer werden.
Im Straßenverkehr beispielsweise ist es hilfreich, denn je routinierter
wir mit dem Auto fahren, desto sicherer sind wir, und
agieren mit der sprichwörtlich schlafwandlerischen Sicherheit.
Andererseits führt Routine zu Verhaltensweisen, die sich so in
die eigene, persönliche Veranlagung eingraben, dass man sie
nicht mehr ändern kann.
Immer wieder kann man erleben, dass Menschen meinen, etwas
müsse auf eine ganz bestimmt Weise sein oder passieren.
Fragen wie ‚Sind wir noch auf dem richtigen Weg?’ und ‚Was
Zukunft-Training • 2. Quartal 2015 | 15
hat sich verändert?’ geraten dann plötzlich aus dem Blick. Obwohl
sich im Umfeld ständig alles ändert.
Erneuerung ist eine wesentliche Aufgabe
Routine ist das eine, das andere ist Erneuerung, die Dinge
immer wieder neu zu durchdenken. Erneuerung ist eine wesentliche
Aufgabe für uns als Gesellschaft, aber auch essenziell
in einem Unternehmen. Es bedeutet, sich immer wieder nach
dem richtigen Weg zu fragen und auf die Veränderungen, die
um einen herum passieren, zu reagieren oder sie sogar vorwegzunehmen,
wenn man ein erfolgreicher Unternehmer sein
will. Die Methode, die dahintersteckt, ist: Das Gewordene zu
hinterfragen, das Neue zu denken, es zu kreieren und dann
in das Bestehende zu integrieren. Anders ausgedrückt muss
das Bestehende aus der Routine herausgerissen, ins Chaos
gewandelt und dann gedanklich neu strukturiert werden. Man
fegt die Treppe von oben und es entsteht ein neues Konzept
oder eine neue Strategie, die dann wiederum in den sozialen
Organismus oder in die soziale Umgebung integriert werden
muss. Erneuerung bedeutet also Entwicklung.
Erfolg hat Folgen
In uns Menschen gibt es eine Grundströmung, einfach so weiter
zu machen wie bisher. Wir möchten das Erfolgte konservieren,
perpetuieren und in die Zukunft reproduzieren. Diese
Erkenntnis kann man auch bei Goethe nachlesen, wenn Faust
zu Mephisto sagt: ‚Werd‘ ich zum Augenblicke sagen: Verweile
doch! Du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
dann will ich gern zu Grunde gehen!’ Die Frage ist: Wie
oft hat jeder Einzelne diese Wette schon verloren? Erfolg hat
“Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein
Schneider. Er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich trifft,
während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der
Meinung, sie passten auch heute noch.”
George Bernard Shaw
Folgen! Und diese Folgen sind, dass man nicht so weitermachen
kann, wie man zum Erfolg gekommen ist. Man muss den
Dingen immer wieder einen neuen Impuls geben. – Unternehmer,
Lebensunternehmer zu sein, heißt, die Dinge aufzugreifen
und zu verwandeln – und nicht aufzugreifen und so weiterzumachen
wie bisher. Das, was wir tun, müssen wir immer
wieder geistig durchdringen.
Ein Unternehmen ist ein sozialer Organismus
Unsere ganze Sozietät besteht aus sozialen Organismen. Und
ein Organismus, also auch ein Unternehmen, ist kein Gebilde,
in dem es ein unten und oben gibt. Es ist eine Prozessorganisation
mit einer horizontalen Struktur, in der entlang der
Wertschöpfungskette geleistet wird. Ein sozialer Organismus
wird dann zu einer Gemeinschaft, wenn Menschen auf ein gemeinsames
Ziel hinarbeiten. Woher kommt das gemeinsame
Ziel? Das kommt nicht aus der Routine, es kommt aus einem
bewussten Vorgang. Das bedeutet: Bewusstsein führen. Mein
Vater, der ein Drogerieunternehmen in Heidelberg führte,
sprach noch von seiner ‚Gefolgschaft’, und niemand hat sich
damals an diesem Begriff gestört. Das ist kein zeitgemäßer
Begriff mehr. Heute bedeutet Führung nicht mehr, Menschen
zu führen, sondern ein bestimmtes Bewusstsein zu verfolgen.
Menschen zu führen ist überhaupt nur dann legitim, wenn es
die Selbstführung zum Ziel hat. Denn dann ist es eine Hilfestel-
16 | Zukunft-Training • 2. Quartal 2015
lung für einen Mitmenschen, damit er in die
Lage kommt, sich selbst zu führen.
Im Sozialen lebt man mit Fragen
In den Vereinigten Staaten wird oft gefragt:
‚Does it work?’ Diese Haltung ist in unserer
Zeit nicht ausreichend. Die Know-Why-Frage
ist eigentlich die spannende, die Bewusstsein
befördert. Eine fragende Haltung ist entscheidend.
Wenn sie uns jeden Tag umtreibt,
wird sie uns enorm weiter bringen. Im Sozialen
lebt man mit Fragen und nicht mit Antworten.
Das gilt in einer Freundschaft, in einer
Ehe ebenso wie in einem Unternehmen.
Sobald die Antworten das Miteinander beherrschen,
lebt man aus der Routine heraus.
Die Dinge erstarren. Und man kommt schnell
an den Punkt, an dem man sagt: ’Wir machen
das, weil wir es schon immer so gemacht
haben.’ An dieser Haltung sind schon viele
Unternehmen gescheitert. Obwohl sie einst
erfolgreich waren, obwohl alle wussten, wie
es gemacht wird und obwohl sie hoch rentabel
waren, viel Kapital angehäuft hatten.
Aber Investitionen wurden versäumt, denn
sie entstehen aus Fragestellungen. Wenn die
Beteiligten einer Arbeitsgemeinschaft keine
Fragen haben, kann auch nichts investiert
werden: Dazu brauchen wir die denkende
Reflexion.
Prof. Götz W. Werner
Gründer DM-Drogeriemarkt
Prof. Götz W. Werner, Jahrgang 1944, ist Gründer und
Aufsichtsrat des dm-drogerie markt Deutschland.
1973 eröffnete er den ersten Markt in Karlsruhe. Heute
arbeiten mehr als 52.000 Menschen bei dm, sie erwirtschaften
mehr als 8,3 Mrd. Euro Umsatz. 2003 bot die
Universität Karlsruhe Werner einen Lehrstuhl für Unternehmertum
an, er lehrte bis 2010 dort. Werner ist
Mitglied mehrerer Aufsichtsräte und Beiräte national
und international operierender Unternehmen. Daneben
gilt sein Engagement der Idee des bedingungslosen
Grundeinkommens. Über sein Leben erzählt der
Vater von sieben Kindern in der Autobiografie „Womit
ich nie gerechnet habe“.
www.unternimm-die-zukunft.de
Bildquelle Alex Stiebritz
Wer will, findet Wege
Neues entsteht, wenn ausreichend Menschen
bereit sind, in das Bestehende so
hineinzuschauen, dass sie sich über das
Gewohnte hinwegsetzen und bereit sind,
aufmerksam zu beobachten, sodass Fragen
aufkommen. Und dann muss man versuchen,
mit diesen offenen Fragen umzugehen,
Lösungen suchen und sich neue Ziele zu
setzen. So kommen wir zu Neuem. Frei nach
dem Motto: „Wer will, findet Wege, wer nicht
will, findet Gründe“ können wir uns so viele
Dinge leichter machen.
***
Prof. Götz W. Werner
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20 | Zukunft-Training • 2. Quartal 2015
ENTSCHLOSSEN — ERFOLGREICH
ENTSCHEIDEN
WIE SIE MIT DER RICHTIGEN SICHT AUFS RISIKO
ENTSCHEIDUNGEN ENTSCHLOSSEN TREFFEN
Der Zeitplan läuft unaufhaltsam Richtung rot, die Partner antworten immer einsilbiger,
die Motivation hängt immer tiefer – aber das Projekt muss schließlich durchgezogen
werden! In diese Denkfalle geraten Viele, und fallen damit wiederholt auf die Nase. So, wie
sich im Leben immer wieder unvorhergesehene Wendungen ergeben, sind auch Projekte
Änderungen und Risiken unterworfen. Doch wie kann man diese gelassen in den Prozess
einfließen lassen, ohne das Augenmaß und die nötige Entscheidungsstärke zu verlieren?
von Thomas Wuttke
Montagmorgen, 11:00 Uhr. Hochkarätiges
Meeting des Steuerkreises in einem renommierten
Unternehmen. Es geht um den Status
eines komplexen Projekts. Die Einführung
eines neuen Vertriebssystems. Die Agenda
des heutigen Tages ist mehr als brisant: Der ursprünglich geplante
Umfang des Projekts hat sich durch neue Anforderungen
einiger Beteiligter deutlich vergrößert.
Das Projekt wird teurer, der Zeitplan (aktuell im 3. Drittel) ist
ernsthaft in Gefahr und zwei Schlüsselpersonen haben vor
kurzem das Unternehmen verlassen. Die Luft vibriert. Anspannung
steht im Meetingraum. Die gesamte Atmosphäre strahlt
ein Wort aus: Krise!
Zusätzlich ergeben sich möglicherweise neue Rahmenbedingungen.
Die gerade stattfindende Verschmelzung zweier
französischer Konkurrenten wird den Zielmarkt massiv
beeinflussen. Eine Reform der Produktvorschriften seitens
der EU ist auch so gut wie sicher. Grund genug, den bisherigen
Vertriebsansatz zu überdenken. Dieser neue, notwendige
Ansatz ist in dem gegenständlich zur Debatte stehenden
Zukunft-Training • 2. Quartal 2015 | 21
„Was weg ist, ist weg. Durchhalteparolen sind fehl am Platz“
Vertriebssystem noch nicht enthalten. Der Steuerkreis ist
massiv gefordert, in dieser Situation richtige und wichtige
Entscheidungen zu treffen. Wie gehen die Mitglieder dieses
Kreises also vor?
Der Steuerkreis steuert, aber...
Der Steuerkreis beschließt, sich mit den Fusions- und EU-Konsequenzen
später zu befassen, zuerst muss das Projekt wieder
„auf Linie gebracht werden“. Zu viel Geld steckt da nun schon
drin. Schnell geht es in die operativen Details. Personalersatz
für die Schlüsselpersonen, eine mit den Fachabteilungen erneut
abgestimmte Umfangsdefinition und neue Pläne vorlegen.
Die strikte Vorgabe: Keinesfalls die Budgets überschreiten.
Am Terminplan ist nicht zu rütteln, der Vorstand erwartet
eine strikte Einhaltung der genannten Fristen.
Der Steuerkreis beweist an sich durchaus Handlungsvermögen
und gibt eine klare Linie vor. „In diesen Zeiten braucht es
klare Ansagen, um erfolgreich am Markt bestehen zu können“,
sagt der vorsitzende Bereichsleiter zum Abschluss des Meetings.
Wie recht er hat! Nur führt dieser Weg wahrscheinlich
geradewegs ins massive Geldvernichten.
Der Steuerkreis hat also einen Handlungsrahmen festgelegt.
Erleichtert machen alle weiter und werden erneut einen gehörigen
Batzen Geld versenken. Und dann einen Schuldigen
suchen. Wie kann dieses Szenario verhindert werden?
Die unausrottbare Planungsgläubigkeit
Was passiert hier? Mit aller Gewalt wird an einem Plan festgehalten,
der ursprünglich vielleicht gar nicht einmal schlecht
war. Projekte werden aber nicht ins Leben gerufen, um Budgets
einzuhalten oder Zeitzusagen zu halten. Sie werden initiiert,
um etwas zu ändern, um etwas zu verbessern! Jedes
Projekt IST Change. Meist ist auch eine „Not-Wendigkeit“ gegeben,
also eine Not, etwas zu wenden. Die Entscheidung, ein
Projekt anzugehen, etwas zu „unternehmen“ ist dann eine bewusste
Entscheidung auf Basis der vorliegenden Kenntnisse.
Für den Change gibt es einen Business Case, einen Zeitplan,
eine Kostenaussage.
Zeit und Kosten sind stets Folgen des Zwecks, des Umfangs,
nicht umgekehrt. Natürlich ist es wünschenswert, den Umfang
innerhalb der festgelegten Zeit und der fixierten Kosten zu
realisieren. Sind aber Kosten- und Termintreue die Primärziele?
Nein, natürlich nicht. Leider sieht die Realität aber so aus,
dass sich der Umfang konsequent der einmal getroffenen Zeit
und Kostenaussage unterwirft. Zur Not wird abgespeckt, eine
Krücke geschaffen. Spätestens jetzt gibt sich das Gesamtvorhaben
der Lächerlichkeit preis.
„Wer den Risikoaspekt
ausblendet, hat die Risiken
nicht vermieden. Sondern
nur ignoriert.“
Halt! Nein, ich trete nicht für Zeit- und Kostenüberschreitungen
ein. Aber in dem eingangs erwähnten Fall war die früher
getroffene Entscheidung eine „Umfangs“-entscheidung. Eine
der wichtigsten Voraussetzungen hier ist, als Führung auch bereit
zu sein, einmal beschlossene Strategien neu anzupassen.
Das kann natürlich bedeuten, dass ursprüngliche Planungsaussagen
Makulatur werden können, ja sogar müssen. Und
damit sind wir genau bei unserem Thema: Bei den wahren,
entschlossenen Entscheidungen, die zum Erfolg führen.
Wer will schon versenkte Kosten...
Ich behaupte: Das Einbeziehen bereits ausgegebenen Geldes
in eine (künftige) Entscheidung ist Blödsinn. Was weg ist, ist
weg. Durchhalteparolen sind fehl am Platz. Dieses Phänomen
ist in Unternehmen aber leider ähnlich unausrottbar wie die
Planungsgläubigkeit. Sunk-Costs, unwiderruflich versenkte, in
den Sand gesetzte Kosten, nennen wir das in der Fachsprache.
Die Entscheidung, ein Vorhaben weiterzuführen, weil man
schon so viel Geld investiert hat, schafft am Ende in den meisten
Fällen eine Investitionsruine bis hin zur Insolvenz.
Warum nur? Nun, Sunk-Costs haben einen hohen emotionalen
Faktor. Solange das Vorhaben läuft, ist das Geld eine
Investition, sinnvoll angelegt, scheinbar nutzstiftend. Eine
Entscheidung zum Abbruch macht daraus mit einem Schlag
22 | Zukunft-Training • 2. Quartal 2015
einen Verlust. Der Verlust war aber schon
vorher da, nur unter einem anderen Namen.
Verluste schmerzen, Verluste muss jemand
verantworten, Verluste suchen nach Schuldigen.
Autsch. Also weitermachen, scheinbar
nutzstiftend weiter Geld zum Fenster hinausschmeißen?
Merke: Verluste zu realisieren und anzuerkennen
tut immer weh, egal ob Projekt, Firmenkauf,
Ehe oder Euro-Rettung. Verluste
zu realisieren ist eine der härtesten Entscheidungen,
die es zu treffen gilt. Keine Verluste
zu realisieren löst aber nicht das Problem,
sondern vergrößert es. Morgen und darüber
hinaus.
Risiken zulassen!
Das vielleicht größte Problem in vielen Unternehmen:
Risiken werden nicht zugelassen.
Ein Risiko ist eine Unsicherheit bezogen auf
ein Ziel. Mehr nicht. Planungen sind immer
mit Unsicherheiten verbunden, ergo mit Risiken.
Wer den Risikoaspekt ausblendet, hat
die Risiken nicht vermieden. Sondern nur
ignoriert.
Eine Unsicherheit kann zur Gewissheit werden.
Kann, aber muss nicht. Aber dann, wenn
sie da ist, ist es viel schwieriger und teurer,
darauf zu reagieren. Risiken haben eine hohe
emotionale Komponente. Das Wesen der Unsicherheit
ist es ja gerade, dass nicht jedes
Risiko auch eintritt. Eine Organisationskultur
muss diesen Umstand erkennen, pflegen und
fördern, dann erst wird ein offener Umgang
mit Risiken die erhofften Früchte tragen. Ein
Mittel hilft aber definitiv nicht gegen Risiken:
Noch intensiver am Plan festzuhalten.
Thomas Wuttke
Experte für Risikomanagement
Thomas Wuttke ist Speaker, Trainer, Manager, Dozent,
Autor und Experte für Risikomanagement und erfolgreiche
Entscheidungen. Er hatte über lange Jahre zahlreiche
hohe nationale und internationale Managementpositionen
inne. Der Herzblut-Unternehmer ist
seit Mitte der 80er Jahre selbstständig. Kurz nach dem
Studium gründete er seine erste Firma, ein Softwarehaus.
Über ein Dutzend Firmen hat er seitdem ins Leben
gerufen, gekauft und wieder verkauft - mit dickem
Plus, aber manchmal auch mit schmerzhaftem Minus.
Thomas Wuttke weiß, was er sagt, wenn er über Risiken
und harte Entscheidungen spricht. Ganz nach seinem
Motto „Entschlossen – Erfolgreich – Entscheiden“
legt er dar, wie wichtig es ist, Risiken zu erkennen und
bewusst einzugehen, und dass keine Entscheidungen
zu treffen garantiert keinen Erfolg bringt. Die Zuhörer
der Vorträge von Thomas Wuttke schätzen die Kombinationen
aus tiefem Erfahrungsschatz, profunder
Theorie und eingängiger Darstellung. Ganz ohne
PowerPoint und äußerst unterhaltsam!
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Die gefährliche
Fehl-Entscheidungsmelange
Alle drei oben genannten Punkte verbinden
sich zu einer gefährlichen Fehl-Entscheidungsmelange.
Das Grundaxiom dabei
lautet, dass Planung Unsicherheit reduziert
(soweit ok) und ergo noch mehr Planung die
Unsicherheit komplett reduziert (ganz und gar nicht ok). Leider ist
das unser gelebter Alltag in vielen Organisationen. Wenn wir nicht
mehr weiter wissen, wird noch mehr geplant. Wer zufällig am Ende
richtig lag, wird geadelt. Risiken passen nicht in diese Welt.
Entscheidungen betreffen immer das Morgen, sind aber mit dem
Wissen von heute zu fällen. Und dieses Wissen ist aus heutiger Sicht
natürlich unvollständig, von sich ständig ändernden externen Einflussfaktoren
ganz zu schweigen. Der Schlüssel zur Lösung lautet:
Flexibilität und ein freudvoller Tanz mit dem Risiko.
Wie ging es weiter?
Die nächste Steuerkreissitzung fand statt. Nun galt es, eine wahre
und kraftvolle Entscheidung zu treffen. Das Unternehmen hatte
hier zwei klare Optionen.
Option eins:
Augen zu und durch! Der avisierte Termin zur Einführung des neuen
Vertriebssystems wird auf Biegen und Brechen eingehalten. Der
Vorstand wird ob der zeitlichen Präzision bestimmt entzückt sein.
Weitere Mitarbeiter verlassen das Unternehmen und das neue Vertriebssystem
findet nur schwer Akzeptanz, da wichtige Funktionen
fehlen. Nach drei Monaten wird hektisch ein Nachfolgeprojekt Version
2.0 gestartet, da Brüssel „überraschend“ die gesetzlichen Rahmenbedingungen
geändert hat. Konnte ja niemand ahnen….
Entscheidungen betreffen
immer das Morgen, sind
aber mit dem Wissen
von heute zu fällen. Und
dieses Wissen ist aus
heutiger Sicht natürlich
unvollständig, von sich
ständig ändernden
externen Einflussfaktoren
ganz zu schweigen.
Option zwei:
Die Aufmerksamkeit der Entscheider richtete sich auf die externen
Einflussfaktoren und die neuen Erkenntnisse seit der ursprünglichen
Entscheidungsfindung. Verschiedene Szenarien wurden
durchgespielt, bewertet und diskutiert und vor allem mit der neuen,
gegenwärtigen Situation kombiniert. Die von den Fachabteilungen
gewünschten Anforderungen fanden unter diesem Aspekt
eine gänzlich neue Bewertung und flossen in die Gesamtbetrachtung
mit ein. Am Ende entstand eine Entscheidungsvorlage, die
unter Berücksichtigung der Risiken und des gegenwärtigen Status
einerseits und der Nicht-Berücksichtigung der bereits eingesetzten
Geldmittel andererseits dem Vorstand klar den Abbruch des laufenden
Projektes empfahl. Das Ziel, die Vertriebseffizienz zu erhöhen,
war in der gegebenen Situation derzeit nicht sinnvoll umsetzbar.
Mit der richtigen Sicht auf die Risiken und die möglichen Konsequenzen
entstand so eine kraftvolle, wenn auch schmerzliche Entscheidungsgrundlage.
Der Vorstand entschied sich schlussendlich
auf dieser Basis für den Abbruch. Eine weise Entscheidung!
***
Thomas Wuttke
24 | Zukunft-Training • 2. Quartal 2015
AUSBILDUNG ZUM
TAM-LERNARCHITEKTEN
WWW.TRAINER-AKADEMIE.DE
Zukunft-Training • 2. Quartal 2015 | 25
PERSONAL2015
6. bis 7. Mai 2015, Hamburg Messe und Congress
19. bis 20. Mai 2015, Messe Stuttgart
Agile Personalentwicklung ist gefragt
Frühjahrsmessen PERSONAL2015 Nord und Süd zeigen Trends auf dem Weiterbildungsmarkt
Die Weiterbildungsbranche steht derzeit gut da – die Nachfrage
nach klassischen Trainings und E-Learning steigt. Dies spiegelt
zum einen die gesamtwirtschaftliche Lage, hat aber auch mit der
Digitalisierung und Beschleunigung der Arbeitswelt zu tun: Um up
to date zu bleiben, müssen Mitarbeiter ihre Kompetenzen ständig
an neue Anforderungen anpassen. Wie Unternehmen eine
agile Personalentwicklung unterstützen können, zeigen die Messen
PERSONAL2015 Nord und Süd in Stuttgart und Hamburg.
die Systemische Prozessberaterausbildung berichten zudem Jette
Greenland und Hans Hermann Rieckmann von Rambøll Management
Consulting. Spannende Einblicke in die Personalentwicklung
von morgen gibt auch Jörg Janzen, Senior Consultant faszinatour.
Bei seinem Beitrag geht es um emotionales Lernen.
Ein weiteres Trendthema im Trainingssektor ist Betriebliches Gesundheitsmanagement.
Auf einen adäquaten Umgang mit Belastungen
und Stress auf Grundlage neuer Erkenntnisse und Methoden
der Prävention zur psychischen Gesundheit gehen etwa Dr.
Frank Steinhoff und Dr. Anke Frieling von addisca ein. Unter dem
Motto „Wer sich bewegt, bewegt was“ gibt Fitnesstrainerin Kerstin
Franke Tipps für die gesunde Pausengestaltung.
Wer sind die besten Dienstleister
für die Personalentwicklung?
Zuschauer drängen sich beim Keynote-Vortrag im Praxisforum © Fotostudio Franz Pfluegl
Die immense Beschleunigung aufgrund digitaler Vernetzung verändert
die Arbeitswelt massiv. Welche Folgen kommen auf Unternehmen
und Gesellschaft zu? Was geschieht mit denjenigen, die
sich von der digitalen Veränderung überfordert fühlen? Wird die
Festanstellung zum Auslaufmodell? Tim Cole, Journalist, Buchautor
und New-Media-Trainer, gibt als einer von insgesamt sechs Hauptrednern
auf den führenden regionalen Frühjahrsmessen Antworten
auf diese Fragen – und zwar gleich auf beiden Messen, der
PERSONAL2015 Nord und Süd.
Auf den regional führenden HR-Plattformen erhalten Personalentscheider,
Geschäftsführer und Mitarbeiter von Personalabteilungen
neben derartigen Highlights einen Überblick über die Trends im
Personalmanagement. Integriert in den Ausstellungsbereich läuft
jeweils an beiden Messetagen ein umfassendes Begleitprogramm
aus Vorträgen, Diskussionen und Networking-Formaten.
Während viele Highlights an beiden Standorten laufen, setzen die
Messen auch lokale Akzente. Um mehr Transparenz in den umfangreichen
Markt für die Personalarbeit zu bringen, vergibt das
Magazin Personal im Fokus gemeinsam mit ServiceValue auf
der PERSONAL2015 Nord erstmals den HR-Supporter-Award.
Eine von zehn Kategorien ist „Weiterbildung & Training“. Die
PERSONAL2015 Süd punktet hingegen mit dem neuen Forum
„Corporate Learning & Working“, in dem an beiden Messetagen
spezifisches Programm zu Trends im arbeitsplatznahen Lernen
läuft.
PERSONAL2015 Nord
6. bis 7. Mai, Hamburg Messe und Congress, Halle A4
rund 250 Aussteller
PERSONAL2015 Süd
19. bis 20. Mai, Messe Stuttgart, Halle 6 & 8
rund 280 Aussteller
Weitere Informationen und Anmeldung:
www.personal-messe.de
Aktionsflächen:
Der Trainer als Architekt im Wandel
Neben den Beiträgen in den so genannten Praxisforen, den Haupt-
Vortragsbühnen der Messen, lohnt sich für betriebliche Weiterbildungsexperten
insbesondere ein Besuch auf den Aktionsflächen
Training. Dort demonstrieren Trainer und Coachs Auszüge aus
ihrem Seminarprogramm. Ein Schwerpunktthema der Weiterbildungsbranche
ist derzeit Change-Leadership: Welche Führungsstile
sind in Veränderungsprozessen gefragt und wie werden Personalentwickler
zu Architekten im Wandel? Frank Leonhardt von
Connect Change, Susanne Alwart von alwart+team und Cornelia
Hogrefe von Competence on Top gehören zu den Referenten. Über
Die Messen PERSONAL2015 Nord und Süd
sind Goldgruben zum Netzwerken
© Fotostudio Franz Pfluegl
Budapest
Genf
Hamburg
Istanbul Köln Moskau Stuttgart Wien Zürich
2015 Nord
5. Fachmesse für Personalmanagement
• Führende HR-Messe in Norddeutschland
• Spezifische Themenreihen :
Corporate Health,
HR in Maritimer Wirtschaft & Logistik
• Neu : We c h s e l i n d ie M e s se H amb ur g,
Halle A.4
PERSONAL2015 Süd
Stuttgart
19.-20. Mai 2015
06.-07. Mai 2015 Hamburg
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Zukunft-Training • 2. Quartal 2015 | 27
28 | Zukunft-Training • 2. Quartal 2015
DER
MEDICI-EFFEKT
NEUE CHANCEN FÜR DEN STATIONÄREN
EINZELHANDEL
Es gibt sie noch. Die inhabergeführten Einzelhändler, die Amazon und den mit Billig-Filialen
vollgestopften Shopping-Centern trotzen. Und die dabei tagtäglich selbst im Laden stehen
und einen wichtigen Teil lebendiger Innenstädte bilden. Parallel dazu sehnen sich Kunden
wieder zunehmend nach dieser Individualität und schätzen authentisch ehrliche Beratung
– aber wie finden Einzelhändler diese Kunden auch in Zukunft?
Kaum eine andere Branche durchläuft derzeit einen
ähnlich umfangreichen Strukturwandel wie der
Einzelhandel. Konzentrationsprozesse, einschließlich
der Verlagerung von Einzelhandelsaktivitäten
auf die „Grüne Wiese“, gepaart mit enormem
Wettbewerbs- und Preisdruck über unzählige Internet-Portale
sorgen im Einzelhandel für einen immensen Umsatz- und Ertragseinbruch.
Im Ergebnis öffnen sich die Türen der inhabergeführten Einzelhändler
immer seltener oder müssen oft für immer schließen.
Wie Einzelhändler dennoch zukunftsweisend und einfallsreich
neue Kunden gewinnen können, zeigte jüngst Peter Rausch,
der in Essen-Kettwig sein Kaminstudio ‚Flammenspiel‘ betreibt
und erfolgreich der Marktentwicklung entgegenwirkt.
Neukunden gewinnen wird immer schwerer
Trotz steigender Werbeausgaben und guter Beratung betreten
auch dort immer weniger potenzielle Neukunden das außergewöhnlich
schöne Ladengeschäft in zentraler Lage. Der
Grund ist bekannt: Kunden scheuen sich oft, in die schlecht
Zukunft-Training • 2. Quartal 2015 | 29
Im Bild (Mitte): Geschäftsführer Peter Rausch vernetzt regionale Unternehmer
erreichbare Innenstadt mit knappem Parkraum zu fahren und
steuern stattdessen immer öfter autoorientierte Fachmarktzentren
an der Peripherie auf der „Grünen Wiese“ an.
Deshalb nutzt Peter Rausch seit einiger Zeit systematisch Empfehlungsmarketing
für seine Neukunden-Akquise. „Wenn Kunden
nicht mehr zu mir kommen, muss ich mich auf den Weg
zum Kunden machen“, sagt Peter Rausch. Seine Herausforderung:
Im Idealfall sollte er selbst im Geschäft stehen und kann
sich nicht teilen.
Teilen ist das Stichwort für den Empfehlungsmarketing-Experten
Rolf Neijman. „Warum muss ein Einzelhändler seine
Neukunden-Akquise allein betreiben? Wir erleben derzeit den
Boom der Sharing Economy. Das Prinzip des Teilhabens kann
auch der Einzelhandel nutzen. In jeder Stadt gibt es zahlreiche
Betriebe aus unterschiedlichsten Branchen mit direktem
Kontakt zu verschiedensten Kunden. Und wenn der eine etwas
hat, was der andere braucht“, fragt er in seinen Seminaren,
„warum soll man das nicht zusammenbringen?“
Der Medici-Effekt
Der Gedanke ist nicht neu. Die Kultur der gemeinschaftlichen
Unterstützung verschiedenster Branchen entspricht der uralten
Idee des Medici-Effekts, dessen Name von der Familie der
Medici abstammt, welche damals in Florenz für eben diese
Art der Zusammenarbeit von “Branchen-Experten” durch Verknüpfung
verschiedener Berufszweige miteinander bekannt
wurde. Sie machten Florenz zu einem wirtschaftlichen Magneten,
indem sich Vertreter der unterschiedlichsten Disziplinen
regelmäßig trafen, sich austauschten und gegenseitig befruchteten.
Voraussetzung für eine derartige Zusammenarbeit
war damals wie heute ein gut und stringent organisiertes
Netzwerk.
Peter Rausch hat sich deshalb unter Anleitung von Empfehlungsmarketing-Experten
Rolf Neijman ein solches Netzwerk
mit weiteren Unternehmern aufgebaut. Unternehmern, die
mit den gleichen Kunden wie er zu tun haben und ihm nun
regelmäßig provisionsfrei neue Kunden für seine Kamine vermitteln.
Peter Rausch ergänzt freudestrahlend: „Statt noch länger
auf die Versprechen der Politik zur regionalen Wirtschafts-
30 | Zukunft-Training • 2. Quartal 2015
förderung zu warten, haben wir es einfach
selbst in die Hand genommen und betreiben
ein auf Gegenseitigkeit basierendes Empfehlungsnetzwerk“.
„Im Mittelpunkt der Treffen
stehen Kurzpräsentationen
der Mitglieder, Beziehungsaufbau
und die Weitergabe
von Geschäftsempfehlungen,
die zu mehr Umsatz
führen.“
Das von Rolf Neijman vermittelte Prinzip
zur gegenseitigen Unterstützung heißt BNI
(Business Network International) und besteht
bereits seit 30 Jahren. BNI selbst wurde
von Dr. Ivan Misner gegründet und ist ein
internationales Unternehmernetzwerk für
Geschäftsempfehlungen mit derzeit 7000
Unternehmerteams in über 58 Ländern. Wie
Peter Rausch arbeiten allein in Deutschland
mittlerweile knapp 6.500 KMUs in 264 Unternehmerteams
nach dem BNI-System zusammen.
Rolf Neijman
Experte für Empfehlungsmarketing
Wer Empfehlungen nicht länger dem Zufall überlassen
will, findet auf den Workshops von Rolf Neijman
Antworten auf mögliche Alternativen. Der gebürtige
Niederländer und Experte für Empfehlungsmarketing
war in seiner beruflichen Laufbahn im Luxusgütervertrieb
unter anderem für CARTIER, EBEL und JOOP
tätig. Trainings mit Rolf Neijman sind keine Ferien auf
dem Ponyhof: Oft provokativ, gnadenlos ehrlich und
deshalb anstrengend, jedoch immer lehrreich und daneben
auch sehr amüsant!
www.zukunfttraining.de/experten/rolf-neijman
Empfehlungsmarketing ist für
alle Berufsgruppen interessant
Bei BNI schließen sich Unternehmer in Teams
zusammen, wobei jedes dieser Teams aus
etwa 20 bis 60 Vertretern unterschiedlicher
Fachgebiete besteht – vom Architekten über
den Rechtsanwalt, den Dachdecker und den
Fotografen bis hin zum IT-Fachmann. Wichtigste
Säule der Unternehmerteams sind verbindliche,
wöchentliche Frühstückstreffen,
die morgens zwischen sieben und acht Uhr
dreißig stattfinden. Für den Einzelhändler
Peter Rausch ein perfekter Zeitraum, denn er
kann anschließend rechtzeitig sein Ladengeschäft
öffnen.
Im Mittelpunkt der Treffen stehen Kurzpräsentationen
der Mitglieder, Beziehungsaufbau
und die Weitergabe von
Geschäftsempfehlungen, die zu mehr Umsatz führen. Der
Austausch von Firmenkontakten und die gegenseitigen
Empfehlungen generieren provisionsfreien Umsatz, der
ohne das gegenseitige Netzwerk nicht zustande kommen
würde. Mittlerweile gibt es regionale Unternehmerteams,
die auf diesem Weg jedes Jahr zwischen zwei und sechs Millionen
Euro Umsatz zurückmelden. Insgesamt haben deutsche
Unternehmer allein im Jahr 2014 einen Rekordumsatz
von 345 Millionen Euro generiert.
Optimierung der eigenen Angebote inklusive
Prof. Dr. Günter Faltin baute den Arbeitsbereich Entrepreneurship
an der Freien Universität Berlin auf und ist
Gründer der legendären „Teekampagne“. In Interviews
behauptet er „Du musst kein Schwein sein“ und führt
im Rahmen seiner neuesten Buchveröffendlichung ”Wir
sind das Kapital“ die Geschichten von Rolf Neijman &
Peter Rausch als positives Beispiel einer intelligenteren
Ökonomie an. „Jeder hätte die Chance, eine bessere Welt
zu bauen.“
www.wir-sind-das-kapital.de
Für Peter Rausch geht es allerdings nicht nur um Umsatz.
Seiner Ansicht nach hat der stationäre Fachhandel mit Empfehlungsmarketing
deshalb große Chancen, weil die von
ihm praktizierte hybride Vorgehensweise bei der Kunden-
Akquise gleichzeitig eine Möglichkeit war, sein Angebot
kontinuierlich an die Kunden anzupassen. Natürlich kann
man mit guter Arbeit und guter Qualität, mit Freundlichkeit,
Pünktlichkeit etc. bei seinen Kunden punkten. Aber letztlich
wird das jeder Einzelhändler für sich in Anspruch nehmen.
Niemand wird von sich selbst behaupten, dass er unfreundlich
oder unpünktlich ist. Allerdings wird Mittelmaß oder
fachlich gute Arbeit auch nicht weiterempfohlen. Einzelhändler
sollten deshalb die Instrumente kennen, mit denen
sich leichter neue Kunden generieren lassen.
„Niemand wird von sich
selbst behaupten, dass
er unfreundlich oder
unpünktlich ist. Allerdings
wird Mittelmaß oder fachlich
gute Arbeit auch nicht
weiterempfohlen.“
Hilfreich dafür waren laut Peter Rausch die Seminare bei Rolf
Neijman. Er ist bei BNI als Direktor Training National tätig
und trainiert zwischen 800 und 1500 Unternehmer jährlich
in etwa 80 bis 90 Seminaren, um sie fit für das Thema Empfehlungsmarketing
zu machen. Ein wichtiger Punkt in seinen
Seminaren ist die Frage, was Unternehmer tun sollten, damit
man gerne über sie erzählt, was sie dem Wortsinne nach
empfehlenswert macht.
Dabei kombiniert er in seinen Seminaren die Möglichkeiten
des Empfehlungsmarketings mit den Methoden des Entrepreneurship,
um systematisch neue Sichtachsen für empfehlenswerte
Elemente herauszuarbeiten. Und zu lernen, wie
man sich dafür sein eigenes Unternehmernetzwerk aufbaut.
Die Besonderheit dabei: Er zeigt, wie man nach dem Medici-
Effekt selbst nur 5% Einsatz investiert, aber alle gemeinsam
an 100% Erfolg partizipieren können.
32 | Zukunft-Training • 2. Quartal 2015
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Zukunft-Training • 2. Quartal 2015 | 33
Der Kongress für Speaker, Trainer,
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34 | Zukunft-Training • 2. Quartal 2015
Zukunft-Training • 2. Quartal 2015 | 35
DER
NAMENMACHER
ZT im Interview mit Falk S. Al-Omary
Viele Experten sind der Meinung, dass ihre Kompetenz
ausreicht, um beauftragt oder gebucht zu werden. Viele
Experten behaupten auch von sich, gut positioniert
zu sein und über ein gutes Marketing zu verfügen.
Doch sind das wirklich die entscheidenden Punkte?
Worauf es wirklich ankommt, verrät der Experte für
Selbstinszenierung, Medienreichweite und Egoselling
Falk S. Al-Omary.
Herr Al-Omary, Sie sind bekannt als
„Der Namenmacher“. Was sollten Berater,
Trainer, Speaker, Coaches oder
Experten allgemein tun, um sich einen
Namen zu machen?
Zuallererst sollten sie sich selbst kritisch hinterfragen,
idealerweise mit Unterstützung eines Coaches oder
Mentors. Und zwar von einem, der nicht nur auf die
Fassade schaut, sondern auch hinter die Kulissen der
eigenen Persönlichkeit blickt. Wer sich glaubhaft einen
Namen machen möchte – im Sinne einer starken,
wiedererkennbaren und unverwechselbaren Marke
– wird nicht allein mit dem schönen Schein auskommen.
Es reicht nicht, kurzfristig das Image zu polieren,
was in der Regel durch Broschüren oder Websites
geschieht oder mit einem Rollenverhalten, das zu bestimmten
Anlässen oder Auftritten an den Tag gelegt
wird. Wirklich entscheidend ist es, die eigene Persönlichkeit,
die eigene Identität zu erkennen, zu kultivieren
und zu leben – immer, jeden Tag, und nicht nur
zu bestimmten Anlässen. Das Innere muss auch nach
außen. So entsteht ein kongruentes Bild aus der Persönlichkeit,
der eigenen Botschaft und dem eigenen
Tun bzw. den eigenen Produkten. So lässt sich dann
das Image auch durchhalten. Ein aufgesetztes Image
bröckelt schnell, etwa wenn man sich abseits der
Bühnen und Kongresssäle, abseits der Meetings und
außerhalb der Seminarräume plötzlich völlig anders
verhält als eben dort. Man wird entlarvt. Starke Markenpersönlichkeiten
leben aber vom Vertrauen, vom
„Walk your Talk“, von der Kongruenz und der Echtheit.
Aus diesen Begriffen und sichtbaren Eigenschaften
wird dann auch schnell auf Zuverlässigkeit und Kompetenz
geschlossen. Dann erst haben Experten auch
einen Namen, der diesen Begriff verdient – einen Namen,
der etwas beinhaltet, für etwas steht.
Was kommt denn danach? Ein Experte hat nun
seine Persönlichkeit erkannt und kultiviert und
ist bereit, diese konsequent nach außen zu tragen
und zu leben. Aber reicht das denn?
Es ist der erste notwendige Schritt. Danach folgen
nach meiner Definition noch viele weitere. Schritt
eins beinhaltet auch das Finden eines Claims, eines
definierten und wiederkehrenden Wordings, eines
verlässlichen Auftretens in allen Facetten und eine
gewisse Corporate Identity, die sich in weit mehr ausdrückt
als in Pixeln auf der Website oder Farben in
Broschüren.
„Je mehr und je öfter
ein Experte in den
Medien auftaucht
und dort präsent ist,
umso größer wird sein
Promibonus“
Es gilt auch, eine passende Botschaft zu finden, die zu 100 Prozent
zur Persönlichkeit passt. Eine Botschaft ist dabei mehr als
ein Thema, aus der Botschaft aber leiten sich viele Themen ab.
Nehmen wir zum Beispiel die Botschaft „Ich mache Menschen
effizienter“. Unter dieser Botschaft lassen sich mehrere Themen
vereinen: Zeitmanagement, Projektmanagement, Motivation,
Arbeitsorganisation und vieles mehr. Die Botschaft ist sozusagen
das Metathema oder der Markenkern. Mit diesem Markenkern
sollte ein Experte die Markt- und Meinungsführerschaft anstreben,
so wie es fast jede starke Marke tut, die nicht bewusst nur
eine kleine Nische bedienen möchte.
Dazu braucht es eine gute PR und Kontakte zu den Medien, am
besten gleich eine organisierte eigene interne oder externe Presseabteilung,
die alle Redaktions- und Journalistenkontakte genauso
professionell managt wie das eigene Backoffice die Termine
und die Events. Je mehr und je öfter ein Experte in den Medien
auftaucht und dort präsent ist, umso größer wird sein Promibonus.
Ist der geschaffen, eilt ihm sein guter Ruf voraus und ihm
wird automatisch mehr Kompetenz zugetraut, was wiederum zu
höheren Honoraren führt. Prominenz und Medienpräsenz sorgen
für Anziehungskraft.
Klingt gut. Aber wie kann ich dafür sorgen, diese Aufmerksamkeit
auch wirklich zu bekommen und mich von den anderen
abzuheben?
Am allerwichtigsten sind gute Texte und wertvoller Content. Diese
Inhalte müssen über verschiedene Plattformen und eigene
„Ausgabenstellen“ transportiert werden – an die eigenen Fans,
an die Zielbranchen und nicht zuletzt an potentielle Kunden.
Ohne Content keine Expertise. Deswegen sind Blogs, Newsletter
und Social Media, aber auch Bücher, CDs, DVDs und Lernsets so
wichtig. Idealerweise wird der Content gleich zum Produkt und
refinanziert so auch die eigene Selbstinszenierung.
Nächster Punkt: Eine gute Reputation und ein positives Renommee.
Experten werden stark in ihrer Markenpersönlichkeit und
ihrer Kompetenzanmutung, wenn sie sich in guter Gesellschaft
befinden. Hier können Mitgliedschaften in Berufsverbänden und
„Ich provoziere
gerne mit dem Satz
Bescheidenheit zieht
Armut an. Ein gewisses
Sendungsbewusstsein
sollte schon sein.“
Qualitätsgemeinschaften helfen, Gütesiegel, Auszeichnungen
und Awards, aber auch Kooperationen mit anderen Experten, die
so für einen Imagetransfer sorgen. Auch die Übernahme von öffentlichkeitswirksamen
Ehrenämtern gehört dazu. Die Möglichkeiten
sind vielfältig.
Ergänzend und unterstützend sollten Experten Menschen zusammenführen
und zu Events einladen. Ich kenne fast keinen
Trainer, Speaker, Coach oder Berater, der nicht auch offene Seminare
oder eigene Vortragsveranstaltungen anbietet. Es ist die
Möglichkeit, sich eine eigene, selbst kontrollierte Bühne in allen
Facetten zu gestalten und so auch einen Anlass für PR zu schaffen
in einer Kulisse, die man selbst wählt.
Kann das denn jeder erreichen? Und wie lange dauert es, bis
die Anstrengungen wirklich Früchte tragen?
Jeder kann sich einen Namen machen, wenn er bei der Identitätsentwicklung
im ersten Schritt ehrlich ist und Lust auf Bühne und
Öffentlichkeit hat. Das einzige, was den Erfolg verhindern könnte,
ist Graumäusigkeit und Leisetreterei. Ich provoziere gerne
mit dem Satz „Bescheidenheit zieht Armut an“. Ein gewisses Sendungsbewusstsein
sollte schon sein. Aber die Methode klappt
eigentlich bei jedem mit der Zeit.
Was die Dauer angeht: Markenbildung und Selbstinszenierung
hört nie auf, es ist ein andauernder Prozess, der auch mit der eigenen
Wertschöpfungskette einhergeht. Wer hier stehenbleibt,
stirbt in der Wahrnehmung der anderen. Die ersten messbaren
Erfolge sollten spätestens nach einem Jahr eintreten, wenn man
konsequent an den genannten Themen arbeitet. Aber enden
darf das nie.
***
Vielen Dank für das Gespräch und die wertvollen Impulse.
42 | Zukunft-Training • 2. Quartal 2015
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Zukunft-Training • 2. Quartal 2015 | 43
44 | Zukunft-Training • 2. Quartal 2015
MEHR STRUKTUR, MEHR ZEIT,
MEHR UMSATZ
WIE SICH TRAINER UND SEMINARANBIETER BEI
DER SEMINARVERWALTUNG AUF DAS
WESENTLICHE KONZENTRIEREN KÖNNEN
Seminare planen, Teilnehmer gewinnen und die Veranstaltungen komplett abwickeln: Für
die meisten Seminaranbieter und Trainer gehört dies nicht zum Kerngeschäft, sondern eher
zu den ungeliebten Aufgaben, die viel Zeit beanspruchen. Lieber konzentrieren sie sich auf
die Inhalte ihrer Veranstaltung, als sich um die Platzierung im Internet sowie das Erstellen
von Anmeldebestätigungen Teilnehmerlisten und Rechnungen zu kümmern. Dafür gibt es
mit JAVIS jetzt eine besonders einfach zu bedienende und kostengünstige neue Plattform,
die den Aufwand stark minimiert und neue Spielräume für die zielgruppengerechte
Ansprache von potenziellen Teilnehmern weiterer Veranstaltungen eröffnet.
von Michael Bühren
Wer kennt das nicht? Per Telefon, E-Mail, Brief
oder – inzwischen wohl nicht mehr ganz
so häufig – aus dem Faxgerät flattern Anmeldungen
für Seminare ein. Da heißt es:
erfassen, zuordnen, Listen führen und den
Überblick behalten. Vielleicht mit einer Excel-Tabelle, in die
wir Namen, Adressdaten und Telefonnummern mit E-Mail und
Veranstaltungstitel umständlich von Hand eintragen. Ist das
Seminar schon ausgebucht, oder können wir eine Anmeldebestätigung
rausschicken? Und nach dem Seminar geht die
Bürokratie in die nächste Runde. Es folgen die Rechnungsstellung,
der Versand von Teilnahmebescheinigungen und idealerweise
ein Check, welche Teilnehmer auch für den in drei
Monaten stattfindenden Workshop zu begeistern sind.
Wem dieser Verwaltungsaufwand relativ wenig Freude bereitet,
der wird gern auf ein System zurückgreifen, das einen
Großteil dieser Prozesse automatisch und quasi im Hintergrund
übernimmt. Für diese Menschen und eher kleine Organisationen
haben wir, die BIG 5 Concepts GmbH aus Osnabrück,
eine eigene Plattform namens JAVIS entwickelt.
Zukunft-Training • 2. Quartal 2015 | 45
Ihr Clou: Der Veranstalter erhält in Echtzeit
höchste Transparenz darüber, wer
sich wofür angemeldet hat, und der gesamte
Vorgang ist von A bis Z effizient
durchstrukturiert. In wenigen Minuten
lassen sich die Angaben zu einer Veranstaltung
in diesem System hinterlegen.
Der Anbieter gibt dazu lediglich die
Grunddaten des Seminars in die selbsterklärende
Maske ein. Dazu gehören
Titel und Inhalt der Veranstaltung, Ort,
Datum, Preis sowie die Mindest- und
Höchst-Teilnehmerzahl. Alles Weitere
funktioniert fast von allein.
Seminarangebote mit
nur einem Klick publizieren
Mit einem einzelnen Klick kann das Seminarangebot
veröffentlicht werden.
Nach Eingabe und Freigabe der Daten
erscheint es automatisch auf der eigenen
Webseite, wenn diese technisch
darauf ausgelegt ist. Bei Kunden der
www.seminarboerse.de wird das Angebot
täglich aktualisiert – und das automatisch.
Der Link zum Seminarangebot
kann außerdem einfach per Mausklick
auf das entsprechende Symbol auf sozialen
Netzwerken wie Facebook und
Mit einem einzelnen Klick kann das
Seminarangebot veröffentlicht werden.
Nach Eingabe und Freigabe der Daten
erscheint es automatisch auf der eigenen
Webseite.
Xing publiziert werden. Ganz gleich,
wo das Angebot auftaucht: Interessenten
kommen über den veröffentlichten
Link direkt zum Eingabeformular für die
persönlichen Angaben zum jeweiligen
Veranstaltungsangebot.
Abgesehen von der Tatsache, dass
das Marketing für die Veranstaltung
damit bereits die erste Hürde elegant
genommen hat, profitiert der Trainer
oder Seminaranbieter auch bei den folgenden
Schritten von einem enormen
Zeitgewinn. Denn ab hier erübrigt sich
der ganze traditionelle Aufwand des
Sichtens und Bearbeitens. Die erfassten
Daten stehen für die vollständige
Seminarverwaltung zur Verfügung,
und der Seminaranbieter kann sich die
manuelle Übertragung der Teilnehmerdaten
sparen.
Maximaler Komfort- und Zeitgewinn
Komfortabel ist JAVIS nicht nur für den
Seminaranbieter, sondern auch für den
Interessenten. Er sieht sofort, ob das
Seminar noch buchbar ist und erhält
direkt nach der Eingabe eine Rückmeldung,
dass seine Daten an den Veranstalter
übertragen wurden, sozusagen
als Vorstufe zur Anmeldebestätigung.
Die Ansprache ist personalisiert, und
der Text für die Benachrichtigung kann
vom Veranstalter ganz nach eigenen
Vorgaben und Wünschen formuliert
sein. Erst nach Annahme der Anmeldung
durch den Veranstalter erhält der
Teilnehmer auch hierüber eine Anmeldebestätigung.
JAVIS ist konsequent
auf Mobilität ausgelegt
Dabei kann dies auch jederzeit von unterwegs
aus geschehen. Denn JAVIS ist
als Internet-Lösung responsiv gestaltet,
sodass Anmelder und Veranstalter auch
von mobilen Endgeräten wie Smartphones
und Tablets den vollen Zugriff
auf alle Funktionen haben.
Im Bild: Die Abrechnungsfunktion der JAVIS-Software.
Zum Seminarbeginn lässt sich die aktuelle
Anwesenheitsliste für die Teilnehmer-Unterschriften
auf Knopfdruck
ausdrucken. Nach der Veranstaltung
werden individuelle und auf das Layout
des Ausstellers angepasste Zertifikate
für die Teilnehmer generiert und erstellt.
Die Rechnungen werden grundsätzlich
für alle Teilnehmer als PDF erzeugt
und können auf das Briefpapier
46 | Zukunft-Training • 2. Quartal 2015
des Absenders inklusive Zahlungsziel individuell
abgestimmt werden.
Hohe Flexibilität und Sicherheit durch
Erinnerungsfunktion
Ein besonderer Vorteil von Javis besteht für
den Veranstalter darin, dass er je nach Anzahl
der Anmeldungen flexibel reagieren kann,
um zum Beispiel die Location an den Bedarf
anzupassen. So hilft eine Erinnerungsfunktion
dabei, zu einem festgelegten Termin den
Anmeldestatus des Seminars zu überprüfen.
Auf diese Weise können zum Beispiel Stornierungsfristen
sicher eingehalten werden
für den Fall, dass zu wenige Anmeldungen
vorliegen und das Seminar abgesagt werden
muss.
Andererseits besteht auch die Möglichkeit,
bei sich abzeichnendem großen Interesse
eine Location mit größerer Kapazität zu finden.
Darüber hinaus können mit der Erinnerungsfunktion
von Javis andere Termine
belegt werden, um die Abläufe sicher zu gestalten
und die Prozesse zu optimieren.
Praxiserfahrung: Zeiteinsparung von
50 % bei der Seminarverwaltung
Was den Nutzen von JAVIS für Trainer und
Seminaranbieter ohne großen Overhead
ausmacht, bringt ein „Anwender der ersten
Stunde“ auf den Punkt. Peter Dunkhorst
ist Coach bei der John Strelecky & Friends
GmbH in Hamburg und macht die Besucher
seiner jährlich 20 bis 30 Seminare mit den
„Big Five For Life“ vertraut. Seine Erfahrung
als Beta-Tester und JAVIS-Kunde fasst er so
zusammen: „Erstaunlich sind für uns die Einfachheit
und die intuitive Bedienung des
Systems. Da die Seminarverwaltung nicht
zu unserem Kerngeschäft gehört, erleichtert
es uns die Planung und Nachbearbeitung
ganz erheblich. Wenn man kompliziertere
Verfahren gewöhnt ist – wie zum Beispiel
die herkömmliche Zettelwirtschaft oder das
Arbeiten mit Excel-Tabellen – muss man sich
sogar an diese Einfachheit erst mal gewöh-
Michael Bühren
IT & Seminar-Experte
Was es bedeutet, ein Seminar zu organisieren, weiß
Michael Bühren, Trainer und Geschäftsführer der BIG
5 Concepts GmbH, aus eigener Erfahrung ganz genau.
Von 1995 bis 2005 gab er zahlreiche IT-Workshops
und -Seminare.
2004 begann er bei der Hofmann Büroorganisation
GmbH in Osnabrück, ein eigenes Seminarverwaltungs-Programm
zu erstellen. Das System „VEASY“ ist
für einen größeren Maßstab ausgelegt und bedient in
erster Linie Kunden, die damit jährlich 500 bis 5000
Workshops, Events und Seminare veranstalten können.
Mit Software-Entwicklung und dem Internet beschäftigte
sich der Autor des Buchs „Mit Microsoft-Programmen
ins Internet“ (1998) schon während seines
BWL Studiums; bereits seit 1995 arbeitet er am und
mit dem Internet. Für Michael Bühren lag es somit
nah, eine möglichst einfache und intuitive, webbasierte
Lösung zu schaffen, die auch für kleine Budgets
eine hohe Funktionalität bietet.
Der ehemalige Bundesliga-Basketballer (u.a. Pokalsieger
mit Brandt Hagen 1993/94) baut mit der Gründung
der BIG 5 Concepts GmbH seit Oktober 2013 auf
ein Team, das ganz nach der Philosophie der „Big Five
For Life“ ausgerichtet ist. Die Gemeinschaft und die
Wertschätzung jedes Einzelnen genießen hier besonders
hohe Priorität.
https://www.javis.de
nen. Und es zahlt sich schnell aus: Mit JAVIS sparen wir
schätzungsweise 50 Prozent der Zeit, die wir vorher für
die Seminarverwaltung aufgewendet haben.“
Follow-up: Schlagworte für fokussierte
Zielgruppenansprache
In Zukunft wollen Peter Dunkhorst und seine Kollegen
noch mehr Funktionalitäten verwenden. Denn JAVIS
unterstützt auch das Follow-up der Veranstaltung, insbesondere
hinsichtlich der gezielten Ansprache von
Teilnehmern auf künftige Veranstaltungen. Dazu bedient
sich JAVIS der Tags, mit denen die Teilnehmer
gekennzeichnet werden. Dies kann beispielsweise über
Schlagwörter geschehen, die der Veranstalter für die
einzelnen Seminare vergibt; diese sind dann Bestandteil
der Teilnehmer-Profile.
Aber das selbstlernende System JAVIS ist darüber hinaus
selbst in der Lage, Profile mit Tags zu versehen. Ein
Beispiel: Wer sich für ein Seminar mit dem Inhalt „Ayurveda“
angemeldet hat, ist auch ein „heißer Kandidat“
für andere Wellness-Themen. Mit der Zeit erkennt JAVIS
zunehmend Übereinstimmungen in Interessenprofilen
und erstellt daraus eine fokussierende Grundlage für
die gezielte Kundenansprache und Akquise.
Ergänzende Leistungen mit Mehrwert
„Erstaunlich
sind für uns die
Einfachheit und
die intuitive
Bedienung des
Systems.“
Zurzeit integrieren wir weitere Services in das Portfolio:
Optional zur JAVIS-Nutzung sollen weitere Leistungen
von Partnern aus unserem Netzwerk hinzugekauft und
abgewickelt werden können. Dazu gehören beispielsweise
die Aussendung der Seminarunterlagen per Brief
(Lettershop etc.) oder SMS. Darüber hinaus empfehlen
wir über JAVIS weitere Kooperationspartner; zum Beispiel
für die Einbindung der Plattform in das Content-
Management-System (CMS) der Veranstalter-Homepage,
um die Systeme miteinander zu verzahnen. Die
Texterstellung für die Seminar-Inhalte kann ebenso extern
eingebunden werden wie ein Call-Center, das die
Akquise und Abwicklung unterstützt sowie die Erreichbarkeit
des Trainers für alle Fragen von Interessenten
gewährleistet.
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Michael Bühren
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