der Armee - Führungsunterstützungsbrigade 41 / SKS
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TSK Heer: Militärische Unfallverhütung<br />
Sport, Spiel und Spass – aber sicher...!<br />
Die Ursachen <strong>der</strong> Unfälle mit Personenschaden<br />
(exkl. Strassenverkehr) konnten bis anhin in <strong>der</strong><br />
<strong>Armee</strong> nicht erfasst und somit auch nicht<br />
analysiert werden. Die Militärische Unfallverhütungskommission<br />
MUVK hat mit <strong>der</strong><br />
Entwicklung <strong>der</strong> Datenbank «EPES» diese Lücke<br />
letztes Jahr geschlossen. Bereits <strong>der</strong> Pilotversuch<br />
in Rekrutenschulen von August bis<br />
Oktober 2003 zeigt, dass Sportverletzungen<br />
bzw. Unfälle beim Sport einen grossen Teil <strong>der</strong><br />
Personenschäden ausmachen.<br />
Text: Stefanie Stettler, Sachbearbeiterin MUV<br />
Aufwärmprogramm<br />
Dauer Was Übungen<br />
5 Minuten Herz Lockeres Laufen: vorwärts, rückwärts,<br />
seitwärts, Hopserhüpfen, Hüpfen an Ort,<br />
leichte Gymnastikformen mit sanften<br />
Bewegungen<br />
3 Minuten Muskulatur Dehnungs- und Kräftigungsübungen<br />
jener Muskelgruppen, für die nachfolgend<br />
beson<strong>der</strong>s beansprucht werden<br />
Die Lücke ist geschlossen! Die<br />
von <strong>der</strong> Militärischen Unfallverhütungskommission<br />
MUVK entwickelte<br />
Datenbank «EPES»<br />
(Erfassung von Personenschäden)<br />
lässt ab sofort die Erfassung und<br />
Auswertung von Personenschäden<br />
im Militärdienst zu. Damit<br />
kann die Militärische Unfallverhütung<br />
gezieltere Aktionen<br />
lancieren und rasch auf bestimmte<br />
Missstände reagieren. Die<br />
ersten Auswertungsergebnisse<br />
haben bewiesen, dass die Sportunfälle<br />
einen grossen Teil <strong>der</strong><br />
Personenschäden ausmachen.<br />
Fast ein Drittel<br />
Sportunfälle<br />
Im Zeitraum von August bis<br />
Oktober 2003 haben sich in den<br />
Rekrutenschulen 98 Sportunfälle<br />
ereignet. Davon passierten<br />
78 Unfälle während <strong>der</strong> eigentlichen<br />
Sportausbildung,<br />
12 während des Urlaubes und<br />
8 während <strong>der</strong> Gefechtsausbildung.<br />
Mit 24 bzw. 30,8%<br />
aller Sportunfälle sind diejenigen<br />
im Bereich Ballspiel absolute<br />
Spitzenreiter <strong>der</strong> Statistik.<br />
Weitere Schwerpunkte bilden die<br />
Verletzungen aufgrund von<br />
Zusammenstössen (19),<br />
Sturz/Fall (11), Fehltritte (9)<br />
und während des Joggens (10).<br />
75,5% o<strong>der</strong> 74 Verletzte waren<br />
Rekruten, 81 mal konnten die<br />
Unfälle als bagatell o<strong>der</strong> leicht<br />
eingestuft werden. Lei<strong>der</strong> gab<br />
es aber auch 16 mittelschwere<br />
Verletzungen und einen<br />
Schwerverletzten.<br />
Die betroffenen Extremitäten<br />
sind vor allem Fussgelenke (20)<br />
und Knies (13) sowie Schulter,<br />
Füsse, Kopf und Finger. Meistens<br />
handelt es sich dabei um leichte<br />
Verletzungen wie Zerrungen,<br />
Verstauchungen o<strong>der</strong><br />
Quetschungen. Zu verzeichnen<br />
sind aber auch einige mittlere<br />
bis schwere Verletzungen wie<br />
Bän<strong>der</strong>risse und Frakturen. 51,3<br />
% <strong>der</strong> Unfälle ereigneten sich<br />
bei schönem Wetter, 31 davon in<br />
<strong>der</strong> Turnhalle, 14 auf dem<br />
Sportplatz.<br />
Unfallursachen<br />
Die Ursachen für diese Unfälle<br />
sind sehr verschieden. Sei es<br />
nun die falsche Ausrüstung – vor<br />
allem im Feld – kein Aufwärmen<br />
vor dem Sport o<strong>der</strong> auch das<br />
Fehlen einer geeigneten<br />
Aufsichtsperson; viele dieser<br />
Unfälle könnten mit wenig<br />
Aufwand vermieden o<strong>der</strong> die<br />
Verletzungsschwere zumindest<br />
stark gesenkt werden. Mannschaftssport<br />
ist mitreissend und<br />
spannend. Er wird aber nicht<br />
selten auch gefährlich, wenn<br />
Übermut, Selbstüberschätzung,<br />
2 Minuten Kopf Sportartspezifische Reaktions- und<br />
Gleichgewichtsübungen<br />
falsche Kleidung o<strong>der</strong> keine<br />
Spielleitung «mitspielen».<br />
Massnahmen<br />
Die Militärische Unfallverhütung<br />
wird den Sportunfällen vermehrt<br />
Beachtung schenken. Zu Beginn<br />
<strong>der</strong> Sommerschulen 2004 ist<br />
bereits eine entsprechende<br />
Aktion geplant. Die Sportverantwortlichen<br />
und die Sicherheitsberater<br />
(SiBe) in den Schulen<br />
und Kursen werden vermehrt<br />
sensibilisiert. Sport allgemein<br />
und Mannschaftssport im Beson-<br />
Grundsätze des<br />
Aufwärmens<br />
• Vor je<strong>der</strong> sportlichen<br />
Aktivität während 10<br />
Minuten aufwärmen<br />
• Bei kühler und nasser<br />
Witterung im Freien warme<br />
Kleidung tragen und länger<br />
aufwärmen<br />
• Zuerst den ganzen Körper<br />
aufwärmen, dann erst<br />
einzelne Muskelgruppen<br />
• Mit langsamen Bewegungen<br />
beginnen, schnelle<br />
Bewegungen erst am<br />
Schluss<br />
<strong>der</strong>en darf keine Gefahrenquelle<br />
sein. Er soll Spass machen und<br />
gesundheitsför<strong>der</strong>nd sein. Mit<br />
ein wenig mehr Selbstdisziplin<br />
und Mitverantwortung kann<br />
je<strong>der</strong> einzelne Angehörige <strong>der</strong><br />
<strong>Armee</strong> – während des Dienstbetriebes<br />
und im Urlaub – sein<br />
eigenes Unfallrisiko im Bereich<br />
Sport verringern.<br />
Aufwärmen<br />
Vor je<strong>der</strong> sportlichen Aktivität<br />
ein Muss. Vor jedem Spiel o<strong>der</strong><br />
Training muss <strong>der</strong> Körper vorbereitet<br />
werden. Ein Aufwärmprogramm<br />
steigert die Leistungsfähigkeit<br />
und senkt die Gefahr<br />
von Sportverletzungen. 10<br />
Minuten die sich lohnen.<br />
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ARMEE aktuell 1/2004