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Technische Universität Berlin - Fachgebiet Marketing - TU Berlin

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ABWL <strong>Marketing</strong> Grundlagen<br />

2. Übung: Vertriebspolitik<br />

Klaus Heine, <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong>, <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Prof. Dr. V. Trommsdorff, Sekr. WIL‐B‐3‐1, Wilmersdorfer Straße 148, 10585 <strong>Berlin</strong>, Tel: +49.(0)30.314‐29.922,<br />

Mobil: +49.(0)177.459.14.73, Fax: +49.(0)30.314‐22.664, E‐Mail: Klaus.Heine@marketing‐trommsdorff.de, Internet: www.marketing‐trommsdorff.de<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff


Einführung<br />

Das magische Dreieck ist der Bezugsrahmen für die <strong>Marketing</strong>ziele<br />

UUnternehmen t h<br />

(Stärken und Schwächen)<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

Kunden<br />

(Kundenproblem)<br />

(Bedarf und Nachfrage)<br />

Ziele<br />

Strategien<br />

Instrumente<br />

Produkt Kommuni- Preis<br />

kation<br />

Umfeld<br />

WWettbewerber ttb b<br />

(Stärken und Schwächen)<br />

Distribution<br />

Markt-<br />

Forschung<br />

2


Einführung<br />

Express‐Fallstudie<br />

Stell Dir vor, Du hast Dir im KaDeWe Gesichtscreme gekauft. Seitdem hast Du<br />

jeden Morgen das unglaubliche Gefühl, Gefühl Dir etwas Gutes zu tun tun, ein exklusives<br />

Treatment zu genießen und noch wunderschöner zu sein.<br />

Einige Wochen später kaufst Du Lebensmittel bei einem Discounter und<br />

entdeckst dabei eine schäbige Palette auf der Deine Crème angeboten wird –<br />

zum selben Preis wie im KaDeWe.<br />

Ändert diese Entdeckung etwas an Deinem morgendlichen Crème-Gefühl?<br />

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<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

3


Agenda<br />

• Ziele und Aufgaben der Vertriebspolitik<br />

• Di Die Gestaltung G t lt der d Vertriebswege<br />

V t i b<br />

•Die vertikale Vertriebsstruktur<br />

• Die horizontale Vertriebsstruktur<br />

•Komplexe vertragliche Vertriebssysteme<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

4


Ziele und Aufgaben<br />

Die Vertriebspolitik befasst sich mit der Versorgung nachgelagerter<br />

Vertriebsstufen mit Unternehmensleistungen<br />

Die Vertriebspolitik (auch Distributionspolitik) ist die Regelung bzw. Festlegung aller betrieblicher<br />

Aktivitäten Aktivitäten, um Leistungen vom Ort der Produktion zum Ort der Verwendung zu bringen bringen.<br />

Verkauf (POS)<br />

Hersteller<br />

Vertrieb Vertrieb<br />

Absatzmittler<br />

(� Handel)<br />

Distribution<br />

Abgrenzung der Begriffe<br />

Endabnehmer<br />

Distribution<br />

Vertrieb<br />

Verkauf<br />

sind die betrieblichen<br />

Funktionen zwischen<br />

HHersteller t ll und d<br />

Endverbraucher.<br />

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Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

sind die betrieblichen<br />

Funktionen zwischen zwei<br />

VVertriebsstufen, t i b t f so z.B. B<br />

zwischen Hersteller und dem<br />

Absatzmittler.<br />

sind die direkten Aktivitäten<br />

der Veräußerung &<br />

Verkaufspolitik<br />

5<br />

V


Ziele und Aufgaben<br />

Die Ziele der Vertriebspolitik sind sowohl auf den Endabnehmer als auch auf<br />

den Groß‐ Groß und Einzelhandel Einzelhandel, Speditionen etc etc. ausgerichtet<br />

Ökonomisch-<br />

Ökonomischorientierte<br />

Vertriebsziele<br />

Versorgungsorientierte<br />

Vertriebsziele<br />

Psychologisch<br />

-orientierte i ti t<br />

Vertriebsziele<br />

Quelle: Q Bruhn, , <strong>Marketing</strong>, g,<br />

Wiesbaden 1999<br />

� Erhöhung von Absatzmengen<br />

� Sicherstellung von Deckungsbeiträgen<br />

� Sicherstellung von Preisniveaus<br />

� Senkung von Vertriebs- und Logistikkosten<br />

� Erhalt bzw. Steigerung des Distributionsgrades<br />

�� Beeinflussung des Bevorratungsverhaltens des Handels<br />

� Senkung von Lieferzeiten<br />

� Erhöhung der Lieferbereitschaft und Lieferzuverlässigkeit<br />

� Sicherstellung eines guten Vertriebsimages<br />

� Si Sicherstellung h t ll einer i hhohen h QQualifikation lifik ti der d Beratung B t<br />

� Erhalt bzw. Erhöhung der Kooperationsbereitschaft des Handels<br />

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6<br />

V


Ziele und Aufgaben<br />

Wie misst man „Distribution“?<br />

Der Distributionsgrad ist die Kennzahl, die die Erhältlichkeit eines Produktes an den<br />

Angebotsstellen im Markt angibt angibt.<br />

Numerischer Distributionsgrad: g<br />

Anzahl der Vertriebsstellen, die irgendein Produkt dieser Kategorie führen<br />

Gewichteter Distributionsgrad: g<br />

Anzahl der Vertriebsstellen, die ein bestimmtes Produkt führen<br />

Umsatz der Vertriebsstellen, die ein bestimmtes Produkt führen<br />

Umsatz der Vertriebsstellen, die irgendein Produkt dieser Kategorie führen<br />

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7<br />

V


Ziele und Aufgaben<br />

Welchen Einfluss hat die Lage der Preis‐Absatz‐Funktion auf Entscheidung für<br />

den Soll‐Distributionsgrad?<br />

Soll Distributionsgrad?<br />

Absatz- Absatz-<br />

II<br />

relativ elastisch<br />

menge<br />

x<br />

I<br />

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p<br />

Preis-Absatz-Funktionen<br />

relativ unelastisch<br />

Preis<br />

8


Ziele und Aufgaben<br />

Was ist der ideale Distributionsgrad?<br />

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Und das hier?:<br />

9


Ziele und Aufgaben<br />

Das Distributions‐Paradox im Luxusproduktmarketing<br />

Luxusproduzenten sind zwar auch bestrebt,<br />

ihren Absatz zu fördern, steigende<br />

Distributions Distributions- Verkaufszahlen vermindern aber die Seltenheit Seltenheit,<br />

Paradox<br />

damit das Luxusimage und folglich den Absatz<br />

ihrer Produkte, d.h. ihre Erfolge gefährden<br />

zukünftige Erfolge Erfolge.<br />

Quelle: Dubios, Comment surmonter les paradoxes p du marketing g du luxe, 1992, pp.<br />

36<br />

Quelle: Trommsdorff/Heine, <strong>Marketing</strong> von Luxusprodukten. In: WISU, Heft 12/2008<br />

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10


Ziele und Aufgaben<br />

Fazit<br />

Die Beispiele zeigen:<br />

Die Art des Produktes und die Marke übt maßgeblichen Einfluss auf die Wahl der<br />

Distributionspolitik aus<br />

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11


Ziele und Aufgaben<br />

Distribution sollte systematisch geplant und durchgeführt werden<br />

Integration<br />

in das <strong>Marketing</strong>-M<br />

M Mix<br />

Durchführung einer Situationsanalyse<br />

Festlegung der operativen und strategischen Distributions-<br />

/Vertriebsziele<br />

Bestimmung der Distributions-/Vertriebsstrategie<br />

(u.a. Festlegung Absatzkanalstruktur, Einsatz von Entscheidung über<br />

Verkaufsorganen)<br />

Bestimmung des Distributions-/Vertriebsbudgets<br />

Durchführung der Maßnahmen<br />

(Gestaltung der Distributionswege, Einsatz der Organe, Logistikkonzept)<br />

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Kontrolle<br />

12<br />

V


Agenda<br />

• Ziele und Aufgaben der Vertriebspolitik<br />

• Di Die GGestaltung t lt der d Vertriebswege<br />

V t i b<br />

•Die vertikale Vertriebsstruktur<br />

• Die horizontale Vertriebsstruktur<br />

•Komplexe vertragliche Vertriebssysteme<br />

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13


Gestaltung der Vertriebswege<br />

Im <strong>Marketing</strong> wird nicht die physische Distribution (Logistik),<br />

sondern die akquisitorische Seite der Distribution behandelt<br />

Physische<br />

Distribution<br />

Akquisitorische<br />

Distribution<br />

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Entscheidungsfelder der Vertriebspolitik<br />

• Absatz-Logistik<br />

• Das richtige Produkt<br />

• ZZur richtigen i hti ZZeit it<br />

• In der richtigen Menge<br />

• Am richtigen Ort<br />

• Mit möglichst geringen Kosten<br />

• Festlegung der Distributionswege<br />

(direkt oder indirekt)<br />

• Festlegung und Steuerung der<br />

Vertriebsorgane (eigener Vertrieb und/oder Absatzmittler<br />

und/oder Absatzhelfer)<br />

14<br />

V


Gestaltung der Vertriebswege<br />

Die Entscheidung über die Zahl der Absatzstufen in der vertikalen<br />

Absatzkanalstruktur führt zum direktem oder indirektem Vertrieb<br />

Direkkter<br />

Vertrieeb<br />

Einstufiger E r<br />

indireekter<br />

Vertrrieb<br />

Hersteller<br />

Absatzmittler<br />

Verbraucher<br />

Meehrstufigeer<br />

indireekter<br />

Vertrrieb<br />

Ab Absatzmittler t ittl 1<br />

Absatzmittler 2<br />

Bei der Auswahl der Vertriebssysteme werden die Vertriebswege bzw. die<br />

Absatzkanäle des Herstellers bestimmt, um ein Produkt am Markt zu plazieren.<br />

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Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

15<br />

V


Gestaltung der Vertriebswege<br />

Direkte und indirekte Absatzwege en Detail<br />

Direkter Absatzweg<br />

Indirekter Absatzweg<br />

(eigene Vertriebsorgane) (fremde Vertriebsorgane)<br />

Niederlassungen<br />

Verkaufsstellen<br />

Reisende<br />

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Hersteller<br />

Handelsvertreter<br />

Großhandel<br />

Spezialgroßhandel<br />

Sortimentsgroßhandel<br />

Einzelhandel Einzelhandel Einzelhandel<br />

Endkunden<br />

16<br />

V


Agenda<br />

• Ziele und Aufgaben der Vertriebspolitik<br />

• Di Die Gestaltung G t lt der d Vertriebswege<br />

V t i b<br />

• Die vertikale Vertriebsstruktur<br />

• Die horizontale Vertriebsstruktur<br />

•Komplexe vertragliche Vertriebssysteme<br />

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17


Die vertikale Vertriebsstruktur<br />

Direktvertrieb: der Hersteller vertreibt direkt an den Endabnehmer<br />

Beim direkten Vertrieb werden keine unternehmensfremden Absatzorgane<br />

(Absatzmittler) eingesetzt<br />

Verkauf über:<br />

Vorteil:<br />

Nachteil:<br />

• Eigene Verkaufsstellen (Verkaufsniederlassungen, Verkaufsfilialen), die wirtschaftlich und<br />

rechtlich nicht selbständig sind<br />

• Persönlicher Verkauf durch „Reisende“ (Abgrenzungsprobleme, wenn Händler gebunden<br />

sind, z.B. Vertragshändler/Franchisenehmer, aber es kommt nur auf die rechtliche<br />

Selbständigkeit an: kein direkter Vertrieb!)<br />

• Katalog, Telefon, Internet usw.<br />

• Kontrolle und Sicherstellung des eigenen Anspruchs an die Qualität des Vertriebs<br />

• Möglichkeit der direkten Steuerung des Vertriebes<br />

• Direkter Kontakt des Herstellers mit den Verbrauchern<br />

• Hohe Vertriebskosten und Kapitalbedarf (z.B. Aufbau eines Filialsystems)<br />

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18<br />

V


Die vertikale Vertriebsstruktur<br />

Der direkte Vertrieb dominiert im Industriegüterbereich<br />

(Business to Business: B2B)<br />

• Erklärungsbedürftigen Produkten<br />

• Kundendienstintensiven Produkten<br />

• Kl Kleinen i Zi Zielkundenzahlen<br />

lk d hl<br />

• Regionaler Kundenkonzentration<br />

• Großen zeitlichen Abständen der Käufe<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

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Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

Der direkte Vertrieb dominiert bei…<br />

19<br />

V


Die vertikale Vertriebsstruktur<br />

Direktvertrieb bei Vorwerk<br />

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• In den 30er Jahren war der Handel nicht bereit,<br />

das Standardprodukt „Kobold“ ins Sortiment<br />

aufzunehmen<br />

• Entscheidung � Direktvertrieb<br />

• Fachberater führen Raumpflegeprogramm an Ort<br />

und Stelle vor<br />

• Vorteil: in der Wohnung, also genau da, wo<br />

Raumpflegeprobleme entstehen, kann man sich<br />

von dder LLeistung i t und d dder QQualität lität dder PProdukte d kt<br />

überzeugen<br />

• Kundennahe Produktpräsentation in den<br />

Haushalten<br />

• Strenge Auswahl der ADM<br />

• Imageaufbau der Marke Vorwerk als<br />

Qualitätsprodukt<br />

20<br />

V


Die vertikale Vertriebsstruktur<br />

Experience Flagship Stores<br />

Prada Epicenter<br />

Prada Epicenter<br />

Prada's Prada s “Epicenter“ Epicenter presents many different hightech<br />

comforts for example the changing cubicle<br />

have glass doors, which can be iced when the<br />

customer changes clothes<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

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Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

Celux Club is in Omotesando from<br />

Louis Vuitton in Tokyo. Membership<br />

fee amounts 2000 US $ p.a.<br />

Celux offers his members Service pure, for<br />

example they have priority at limited editions<br />

and for Regular customers organized<br />

lunchparties and premiere celebrations.<br />

21


Distributionspolitik<br />

Die vertikale Vertriebsstruktur<br />

Indirekter Vertrieb über externe, rechtlich unabhängige Absatzmittler<br />

Der Hersteller vertreibt seine Produkte über / an Absatzmittler.<br />

Er tritt (zunächst) nicht direkt mit dem Endabnehmer in Kontakt<br />

• Einstufiger, indirekter Vertrieb: ein Absatzmittler ist zwischen Hersteller<br />

und Endkunden (z.B. Vertragshändler)<br />

• Mehrstufiger Mehrstufiger, indirekter Vertrieb: verschiedene Absatzmittler sind in den<br />

Absatzweg integriert (z.B. Groß- und<br />

Einzelhandel)<br />

Großhandel<br />

Einzelhandel<br />

Nach Art der Zustellung<br />

• Zustellgroßhandel<br />

• Cash- und Carry-Großhandel<br />

Nach Breite des Angebots g<br />

• Sortimentsgroßhandel<br />

• Spezialgroßhandel<br />

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Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

• Fachgeschäfte g<br />

• Warenhäuser/Kaufhäuser<br />

• Versandhäuser<br />

• Supermärkte/Verbrauchermärkte<br />

• Discounter<br />

22<br />

V


Die vertikale Vertriebsstruktur<br />

Kontaktbündelung: Handel verringert Transaktionskosten<br />

Ohne Handel Mit Handel<br />

(n x m) = (4 x 4)<br />

� 16 Kontakte<br />

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(n + m) = (4 + 4)<br />

� 8 Kontakte<br />

23


Die vertikale Vertriebsstruktur<br />

Vorteile indirekter Vertrieb<br />

Vorteile:<br />

Nachteile:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Hoher Distributionsgrad<br />

Niedrige Vertriebskosten<br />

Geringe Kapitalbindung<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Gewinnteilungg<br />

Mangelnde Preiskontrolle<br />

Mangelnde Kontrolle über Werbung<br />

Keine direkten Kundenkontakte<br />

• Managemententlastung<br />

• Absatz-Know-How<br />

• Sortimentseffekt<br />

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24<br />

V


Die vertikale Vertriebsstruktur<br />

Übungsaufgabe zur Vertriebspolitik: Bewertungskriterien<br />

Bedingungen am Markt 1.) 2.) 3.)<br />

• Zahl der Kunden + regionale Verteilung<br />

• Einkaufsmengen und Besuchsfrequenzen der Kunden<br />

• Wer kommt üblicherweise zum wem (Kunde zu uns oder wir<br />

zum Kunden)?<br />

• Kauffrequenzen (zeitliche Abstände)<br />

Bedingungen beim Produkt<br />

� Erklärungsbedürftigkeit der Produkte<br />

� Produktverderblichkeit<br />

� Bedarfshäufigkeit beim Kunden<br />

� Sicherstellung von Kundendienstleistungen<br />

� Transport und Lagerfähigkeit<br />

Bedingungen beim Hersteller<br />

• Größe und Finanzkraft des Unternehmens / Marktstellung<br />

• Marktstellung des Unternehmens<br />

• Erfahrungen mit Vertriebswegen<br />

• <strong>Marketing</strong>konzeption und Anspruchsniveau der Vertriebsziele<br />

Quelle: Q Homburg/Kromer, g , <strong>Marketing</strong>management, g g ,<br />

2004<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

25


Die vertikale Vertriebsstruktur<br />

Kriterien der Eignung für den Online‐Vertrieb<br />

Komplex<br />

Erklärungsbedarf<br />

und<br />

Standardisierung<br />

Einfach<br />

Quelle: Q Homburg/Kromer, g , <strong>Marketing</strong>management, g g ,<br />

2004<br />

Matrix<br />

Bedingte Eignung für den<br />

Online-Vertrieb<br />

• Hoher Informationsbedarf<br />

• Präsentationsmethodik erforderlich<br />

• Z.B. Industriegüter, spez. DL<br />

Sehr gute Eignung für den<br />

Online-Vertrieb<br />

Schlechte Eignung für den<br />

Online-Vertrieb<br />

• Durch emotionale Bindung g materielle<br />

Präsenz des Produkts beim Kauf<br />

notwendig<br />

• Z.B. Luxusgüter (Schmuck), teure<br />

Markenprodukte<br />

Bedingte Eignung für den<br />

Online-Vertrieb<br />

• Standardisierte Produkte mit<br />

• Kaufakt wird durch emotionale<br />

geringem Informationsbedarf<br />

Entscheidungsfindung behindert<br />

• Z.B. FMCG, Medienprodukte • Billige Markenprodukte<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

Beziehung des Kunden<br />

zum Produkt<br />

rational emotional<br />

26


Agenda<br />

• Ziele und Aufgaben der Vertriebspolitik<br />

• Di Die Gestaltung G t lt der d Vertriebswege<br />

V t i b<br />

•Die vertikale Vertriebsstruktur<br />

• Die horizontale Vertriebsstruktur<br />

•Komplexe vertragliche Vertriebssysteme<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

27


Die horizontale Vertriebsstruktur<br />

Bei Entscheidungen über die horizontale Vertriebsstruktur werden<br />

Zahl und Art der Absatzmittler je Absatzstufe bestimmt<br />

Die zu beteiligenden Absatzmittler je Absatzstufe werden ausgewählt nach …<br />

� Art: Auswahl der zu beliefernden Betriebstypen<br />

(Fachgeschäfte, Supermärkte usw.)<br />

� Zahl: Universal, Selektiv- und Exklusivvertrieb<br />

Bei der Entscheidung über die Zahl der Vertriebsstätten für Konsumgüter<br />

steht man vor der Wahl zwischen Präsenz (Distributionsgrad) und Exklusivität<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

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Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

28<br />

V


Die horizontale Vertriebsstruktur<br />

Bei der Zahl der Absatzmittler wird zwischen Universalvertrieb,<br />

Selektivvertrieb und Exklusivvertrieb unterschieden<br />

Universalvertrieb: Hersteller akzeptiert p j jeden Absatzmittler, , der bereit ist, ,<br />

seine Produkte anzubieten. Das Ziel ist, dass das Produkt überall<br />

erhältlich ist (Ubiquität).<br />

� Zigaretten<br />

� Zeitschriften<br />

Beim Selektivvertrieb werden kategorial Absatzmittler akzeptiert, die<br />

festgelegten Selektionskriterien entsprechen. Auswahlkriterien können<br />

sein: Qualität Q der Beratung, g, Preispolitik p der Einkaufsstätte, ,<br />

Geschäftsgröße und -lage usw.<br />

� Haushalts-/Bürogeräte<br />

� Kosmetika<br />

Beim Exklusivvertrieb werden individuell qualitativ hochwertige<br />

Absatzmittler akzeptiert, die z.B. bzgl. Beratungsqualität, Image dem<br />

Produkt entsprechen und die Ansprüche an den Vertrieb erfüllen.<br />

� HHochwertiger h ti SSchmuck h k<br />

� Textilien<br />

Quelle: Q Bruhn, , M., , <strong>Marketing</strong>, g,<br />

2001<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

Zunehmende<br />

Selektion<br />

29<br />

AV


Die horizontale Vertriebsstruktur<br />

Bang & Olufsen Strategies<br />

• Increased levels of commoditization<br />

• Reduced margins<br />

•New technology driven<br />

•Format battles<br />

• Dominance of few major players<br />

•Low cost production centers<br />

• Mass distribution channels<br />

• Reduced margins<br />

•Price based retail competition<br />

•Web based competition<br />

Industry Background<br />

Quelle: Taylor, y Graeme, Building g Consumer Desire: Bang g & Olufsen’s Unique q <strong>Marketing</strong> g Philosophy p y<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

30


Die horizontale Vertriebsstruktur<br />

Beispiel: Bang&Olufsen<br />

• Marke, die als Synonym für Exklusivität steht<br />

• Problem: Fachhandel präsentiert teilweise die Produkte mit anspruchsvollem<br />

Design und ausgefeilter Technik nur stiefmütterlich direkt neben anderen<br />

Marken in einer Ladenecke<br />

• Erkenntnis des Herstellers: Kunden verlangen Spitzenleistung auch beim<br />

Kauf<br />

• Forderung: Engere Bindung der Händler an den dänischen Premiumhersteller<br />

• Händler als Partner im sogenannten Shop-in-Shop-Modell<br />

• Lieferung und Aufbau der Ladeneinrichtung durch den Hersteller<br />

• Eröffnungsparty ff<br />

als Bedingung<br />

• Komplettes Produktsortiment (Unterhaltungselektronik bis<br />

Telefonapparate)<br />

• Andere Marken dürfen weiter geführt g werden, , allerdings g deutlich<br />

abgegrenzt<br />

• Zinsgünstige Finanzierungshilfen vom Hersteller<br />

• Hersteller gewährt 5 Prozentpunkte höhere Gewinnmarge<br />

• Profilierung gegen Slogans wie „Geiz ist geil“ oder „Ich bin doch nicht blöd“ nur<br />

durch besonders hohe Qualität des Angebots und guter Beratung<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

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Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

31<br />

V


Die horizontale Vertriebsstruktur<br />

Vergleich des Store Turnovers<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Anzahl von Verkaufsstellen Umsatz pro Verkaufsstelle in t€<br />

0<br />

1994 2004<br />

700<br />

Quelle: Taylor, y Graeme, Building g Consumer Desire: Bang g & Olufsen’s Unique q <strong>Marketing</strong> g Philosophy p y<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

0<br />

1994 2004<br />

?<br />

32


Die horizontale Vertriebsstruktur<br />

Handelsgerichtete Vertriebsstrategien<br />

Pull-Strategie<br />

Push-Strategie<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

• Die Nachfrage zieht den Handel mit<br />

• Orientierung des <strong>Marketing</strong> am Endverbraucher<br />

• Der Handel drückt in den Markt<br />

• Orientierung des <strong>Marketing</strong> am Handel<br />

33<br />

V


Die horizontale Vertriebsstruktur<br />

Multi‐Channel Systeme<br />

Ziele<br />

• Konsumenten den gewünschten Kanal-Mix bereitzustellen, der<br />

gleichzeitig die Kostenstruktur eines Unternehmens so wenig<br />

wie möglich belastet<br />

• Einsatz unterschiedlicher Kanäle zur Erhöhung der<br />

Kundenbindung<br />

Zigarettenhersteller vertreiben beispielsweise über:<br />

• Automaten<br />

• LLebensmitteleinzelhandel b itt l i lh d l<br />

• Tabakgeschäfte / Kioske<br />

• Gaststätten<br />

• Tankstellen<br />

Swatch-Uhren werden beispielsweise verkauft über:<br />

• Kauf- und Warenhäuser<br />

• Uhrenfachgeschäfte<br />

• Duty Free Shops<br />

• Swatch Shops<br />

• Online Shops<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

34<br />

V


Die horizontale Vertriebsstruktur<br />

The Progressive Mass <strong>Marketing</strong> of Luxury<br />

Objectives: Targets:<br />

• Build prestige<br />

• Establish brand image<br />

• Display full<br />

assortment<br />

• Follow customers as<br />

they y travel<br />

• Extend distribution to<br />

smaller cities,<br />

especially via<br />

lower‐priced<br />

items (e.g., (e g<br />

jeans)<br />

Quelle: Nueno Jose L. and Quelch John A., The Mass <strong>Marketing</strong> g of Luxury, y<br />

1998<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

Monobrand<br />

stores<br />

Duty-free shops<br />

Department stores &<br />

Multibrand independent<br />

specialty stores<br />

• Elite<br />

• Loyal clients<br />

• Luxury hunters<br />

• Class Tourist<br />

Mass Tourist<br />

• Broader massmarket<br />

willing to<br />

pay price premium<br />

for luxury brand<br />

35


Agenda<br />

• Ziele und Aufgaben der Vertriebspolitik<br />

• Di Die Gestaltung G t lt der d Vertriebswege<br />

V t i b<br />

•Die vertikale Vertriebsstruktur<br />

• Die horizontale Vertriebsstruktur<br />

• Komplexe vertragliche Vertriebssysteme<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

36


Komplexe vertragliche Vertriebssysteme<br />

Vertragliche Vertriebssysteme können nach der Stärke ihrer rechtlichen und<br />

faktischen Bindung unterschieden werden<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Zunehmende vertragliche Bindung zwischen Hersteller und Handel<br />

Vertriebsbindungssystem<br />

Alleinvertriebssystem<br />

Vertragshändlersystem<br />

Franchisesystem<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

37<br />

V


Komplexe vertragliche Vertriebssysteme<br />

Vertriebsbindungs‐, Alleinvertriebs‐, Vertragshändler‐ und Franchisesysteme<br />

haben in Deutschland hohe Bedeutung<br />

Die vertraglichen Bindungen zwischen Hersteller und Handelsunternehmen organisieren die<br />

Form der Zusammenarbeit zwischen zwei selbständigen g Unternehmen<br />

Vertriebsbindungs<br />

-system<br />

� Zur Absicherung eines Selektivvertriebs<br />

� Nur ausgewählte, den Kriterien entsprechende<br />

Absatzmittler sollen in das System aufgenommen werden<br />

� Vereinbart werden u.a. räumliche Begrenzung des<br />

Absatzgebietes, Beschränkung auf bestimmte<br />

Kundengruppen, Sicherstellung von Leistungsmerkmalen<br />

(Beratung (Beratung, Service usw.) usw )<br />

� Beispiele vielfach in der Möbel- und Textilbranche<br />

� ZZur r Durchsetzung D rchset ng des EExklusivvertriebs kl si ertriebs<br />

� Regionales Ausschließlichkeitsrecht für Verkauf von<br />

Alleinvertriebs- Produkten eines Herstellers<br />

system y � Handelsunternehmen verpflichtet sich zur umfassenden<br />

Sortimentslistung von Produkten des Herstellers und zur<br />

Abstimmung von absatzfördernden Maßnahmen<br />

Quelle: Q Bruhn, , M., , <strong>Marketing</strong>, g,<br />

2001<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

1<br />

2<br />

38<br />

V


Komplexe vertragliche Vertriebssysteme<br />

Vertriebsbindungs‐, Alleinvertriebs‐, Vertragshändler‐ und Franchisesysteme<br />

haben in Deutschland hohe Bedeutung<br />

Vertragshändlersysteme<br />

y<br />

Franchisesystem<br />

Quelle: Q Nieschlag/Dichtl/Hörschgen, g g , <strong>Marketing</strong>, g, <strong>Berlin</strong> 1994; ; Bruhn, , <strong>Marketing</strong>, g,<br />

2001<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

�� Rechtlich selbständige Händler, Händler die sich langfristig dazu<br />

verpflichten, die Erzeugnisse eines Herstellers zu führen und<br />

deren Absatz zu fördern<br />

� Verzicht auf das Angebot von Konkurrenzprodukten<br />

(i (in dder RRegel) l)<br />

� Hersteller gewährt Alleinvertriebsrecht für ein Gebiet<br />

(in der Regel)<br />

� Franchisegeber a c segebe (Hersteller) ( e ste e ) ste stellt t Franchisenehmern<br />

a c se e e<br />

(Händler) gegen Entgelt ein Produkt- und <strong>Marketing</strong>konzept<br />

zur Verfügung<br />

� Produktfranchising (Vergabe von Produktlizenzen an<br />

ausländische Hersteller) oder Betriebsfranchising (OBI (OBI,<br />

Photo Porst, McDonald‘s, Mister Minit, Benetton)<br />

1<br />

2<br />

39<br />

V


Distributionspolitik<br />

Vertragliche Vertriebssysteme können nach der Stärke ihrer rechtlichen und<br />

faktischen Bindung unterschieden werden<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Zunehmende vertragliche Bindung zwischen Hersteller und Handel<br />

Vertriebsbindungssystem<br />

Alleinvertriebssystem<br />

Vertragshändlersystem<br />

Franchisesystem<br />

Chart: <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong>, , Lehrstuhl <strong>Marketing</strong> g Prof. Dr. Volker Trommsdorff (Copyright) ( py g )<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

40


Distributionspolitik 1 2 A<br />

Das Franchisesystem ist das engste vertikale System der vertraglichen<br />

Bindung von Absatzmittlern<br />

Vertikales System der vertraglichen Bindung von Absatzmittlern<br />

� Partnerschaftlich organisierte Vertriebsform, die sich im Laufe der 50er-Jahren<br />

in den USA entwickelte (Beginn war Gründung McDonald‘s McDonald s März 1955)<br />

� Franchisegeber (Franchiser, Lizenzgeber) überträgt an den<br />

Franchisenehmer (Franchisee (Franchisee, Lizenznehmer) das Recht Recht, das Produkt (die<br />

Produkte) nach fest vereinbarten Bedingungen abzusetzen<br />

� Übergabe einer Geschäftsidee, die kontinuierlich weiterentwickelt werden<br />

kann<br />

� Form des ? Vertriebs<br />

Quelle: Q DFV Franchise-Telex 2000; ; Chart: <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong>, , Lehrstuhl <strong>Marketing</strong> g Prof. Dr. Volker Trommsdorff (Copyright) ( py g )<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

41


Distributionspolitik 1 2 A<br />

Der Franchisenehmer ist aus rechtlicher Sicht ein selbstständiger<br />

Unternehmer<br />

Vertikales System der vertraglichen Bindung von Absatzmittlern<br />

� Franchisenehmer ist selbständiger Unternehmer, aber an Franchisevertrag<br />

gebunden g<br />

� Franchisenehmer zahlt dem Lizenzgeber eine Lizenzgebühr (i.d.R. Fixum +<br />

Prozent vom Umsatz)<br />

� Durch Franchisevertrag werden gegenseitige Rechte und Pflichten<br />

festgeschrieben (seit 01. Januar 2000 Flexibilisierung des europäischen<br />

Kartellrechtes, die neue „Gruppenfreistellung für vertikale Vertriebssysteme“ in<br />

Kraft, d.h. künftig mehr Flexibilität in Gestaltung von Franchise-Verträgen)<br />

Quelle: DFV Franchise-Telex 2000; ; Chart: <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong>, , Lehrstuhl <strong>Marketing</strong> g Prof. Dr. Volker Trommsdorff (Copyright) ( py g )<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

42


Komplexe vertragliche Vertriebssysteme<br />

Die Franchise‐Branche in Deutschland wächst kontinuierlich<br />

Franchise-<br />

Geber<br />

Franchise-<br />

Nehmer<br />

Beschäftigte<br />

der Branche<br />

(in Tsd.)<br />

Umsatz der<br />

Franchise-<br />

Branche (in<br />

Mrd. €)<br />

Quelle: Deutscher Franchise-Verband Franchise Verband e.V., 2010<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

1995 2000 000 2005 005 2009<br />

530 735 870<br />

22.000 37.100 48.700<br />

980<br />

61.000<br />

230 346,5 421 459<br />

12 22 32,3 44<br />

43


Distributionspolitik<br />

Franchisenehmer erhält vom Franchisegeber klar definierte Leistungen<br />

Merkmale des Franchising<br />

• Einheitliches <strong>Marketing</strong>, Partizipation an Kommunikationsmaßnahmen<br />

• Überregionale Marktforschung<br />

• Eingegrenzter Markt<br />

• Exklusives Verkaufsrecht<br />

• Werbeunterstützung<br />

• Verkaufsförderung<br />

• Personalschulung<br />

• Hilfe bei der Standortsuche<br />

• Hilfe bei Ausstattung<br />

• Bessere Einkaufsbedingungen durch Rahmenvereinbarungen mit<br />

Lieferanten, Versicherungen und Dienstleistern<br />

• Warenlieferung u.a.<br />

Anmerkung: auch als Franchisenehmer Zugang zu Fördermitteln<br />

(z.B. Deutsche Ausgleichsbank gibt Gründungsfinanzierung<br />

für Kauf bzw. Ausstattung eines Ladenlokals)<br />

Quelle: Q www.franchise-messe.de, , 2001; ; Chart: <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong>, , Lehrstuhl <strong>Marketing</strong> g Prof. Dr. Volker Trommsdorff (Copyright) ( py g )<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

44


Distributionspolitik<br />

Franchising verbindet die Vorteile des Mittelstandes mit den Vorteilen von<br />

Konzernen<br />

Vorteile des<br />

Franchising für<br />

den<br />

Franchisegeber<br />

• Schnelle Expansion<br />

• Geringe Fixkosten<br />

• Kontrolle des Absatzsystems<br />

• Keine rechtliche Haftung (aber wirtschaftliche Haftung mit<br />

der Marke!)<br />

• Umsatzabhängige Einnahmen<br />

VVorteile t il ddes • WWeitgehende it h d SSelbständigkeit lb tä di k it<br />

Franchising für<br />

den<br />

Franchisenehmer<br />

• Unterstützung und Beratung<br />

• Image und <strong>Marketing</strong> des Franchisegebers<br />

• FFranchisegebühren hi büh sind i d üb überwiegend i d variable i bl KKosten t<br />

Chart: <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong>, , Lehrstuhl <strong>Marketing</strong> g Prof. Dr. Volker Trommsdorff (Copyright) ( py g )<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

45


<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> <strong>Marketing</strong> Professor Dr. Volker Trommsdorff<br />

Klaus Heine –ABWL Grundlagen <strong>Marketing</strong> Übung – Vertriebspolitik<br />

Vielen Dank!<br />

Noch Fragen?<br />

Klaus.Heine@marketing‐trommsdorff.de<br />

46

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