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Vortrag "Jugendschutz in der Öffentlichkeit" - Jugendschutz aktiv

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Fachtagung <strong>Jugendschutz</strong> <strong>aktiv</strong> 15.November 2012<br />

Programmpunkt Was heißt <strong>Jugendschutz</strong> im öffentlichen Raum? Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis<br />

<strong>Jugendschutz</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

Umsetzung im ländlichen Raum<br />

hier: Landkreis Unstrut-Ha<strong>in</strong>ich-Kreis<br />

Situation vor Ort:<br />

<strong>Jugendschutz</strong> (gesetzlicher wie erzieherischer, struktureller <strong>Jugendschutz</strong>)<br />

= Teilbereich des Sachgebiets Jugendarbeit / Jugendsozialarbeit /K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und<br />

<strong>Jugendschutz</strong> des Fachdienstes Familie und Jugend (Jugendamt)/ Landratsamt<br />

Unstrut-Ha<strong>in</strong>ich-Kreis<br />

durchschnittlich nur ca. 5% <strong>der</strong> Arbeitszeit für <strong>Jugendschutz</strong><br />

<strong>Jugendschutz</strong>beauftragte – ke<strong>in</strong>e Vollzugskraft<br />

vieles dadurch nicht vollumfänglich realisierbar, z.B.:<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Prävention:<br />

ke<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierlichen, flächendeckenden Angebote<br />

ke<strong>in</strong>e öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen wie Tag <strong>der</strong> gewaltfreien<br />

Erziehung o.ä.<br />

im gesetzlichen <strong>Jugendschutz</strong>:<br />

Umsetzung gesetzlicher <strong>Jugendschutz</strong> nur <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Fachdienst<br />

Sicherheit und Ordnung (Vollzugsbehörde <strong>der</strong> <strong>Jugendschutz</strong>beauftragten<br />

<strong>in</strong>kl. Bußgeldstelle, Zentraler Außendienst etc.)<br />

Kontrollteilnahme <strong>der</strong> <strong>Jugendschutz</strong>beauftragten nur punktuell<br />

im strukturellen <strong>Jugendschutz</strong>:<br />

Beteiligung/E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von jungen Menschen kaum möglich<br />

im Allgeme<strong>in</strong>en:<br />

Fachberatung nur auf gezielte Nachfrage von Institutionen, Ämtern,<br />

Träger, Mitarbeitern <strong>der</strong> Jugendarbeit / Jugendsozialarbeit<br />

fehlende Quantität <strong>in</strong> den Kontrollen – regelmäßige Präsenz, ke<strong>in</strong>e<br />

Testkäufe (zu hoher zeitlicher Aufwand)<br />

Information und Öffentlichkeitsarbeit ger<strong>in</strong>g<br />

Nachhaltigkeit und Qualität erfor<strong>der</strong>t kont<strong>in</strong>uierliche Arbeit etc.<br />

ZIEL ist es:<br />

ABER<br />

mit den Bed<strong>in</strong>gungen vor Ort und unter Bezug auf e<strong>in</strong>e realistische<br />

E<strong>in</strong>schätzung des damit Möglichen, die Sicherstellung von kont<strong>in</strong>uierlichen,<br />

für alle machbaren Standards zur Umsetzung nach § 1 Abs.3 Nr.3 SGB VIII,<br />

zum Schutz von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen vor Gefahren<br />

unter Rückgriff auf bestehende Netzwerkstrukturen / Angebote,<br />

unter E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Maßnahmen <strong>der</strong> Jugendarbeit/<br />

Jugendsozialarbeit und des K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und <strong>Jugendschutz</strong>dienstes<br />

(beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> Prävention),<br />

<strong>Jugendschutz</strong>beauftragte - Landkreises Unstrut-Ha<strong>in</strong>ich-Kreis – Ines Schnellert<br />

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Fachtagung <strong>Jugendschutz</strong> <strong>aktiv</strong> 15.November 2012<br />

Programmpunkt Was heißt <strong>Jugendschutz</strong> im öffentlichen Raum? Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit spezifischen (neuen) Organisationsstrukturen und<br />

<strong>der</strong>en Verstetigung,<br />

mit <strong>der</strong> Verlagerung <strong>der</strong> Überwachung von allgeme<strong>in</strong>en<br />

<strong>Jugendschutz</strong>bestimmungen <strong>in</strong> an<strong>der</strong>e, laufende Kontrollbereiche <strong>der</strong><br />

Ordnungsämter, des FD Sicherheit und Ordnung,<br />

unter Schwerpunktsetzung, überwiegend durch Orientierung an<br />

aktuellen Problemlagen im Landkreis,<br />

zu erreichen.<br />

Organisationsstruktur im Unstrut-Ha<strong>in</strong>ich-Kreis<br />

Auf Anregung des Fachdienstleiters des Fachdienstes Sicherheit und Ordnung<br />

(FD SO) geme<strong>in</strong>same Treffen des FD SO und <strong>der</strong> <strong>Jugendschutz</strong>beauftragten mit<br />

den Ordnungsämtern <strong>der</strong> 2 größeren Städte des Kreises und Vertreter <strong>der</strong> Polizei<br />

⇒ Gründung <strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ierungsgruppe <strong>Jugendschutz</strong> für den Landkreis<br />

(Anfang 2007)<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsgruppe <strong>Jugendschutz</strong><br />

Zusammensetzung:<br />

1 Vertreter des Ordnungsamtes Mühlhausen<br />

1 Vertreter<strong>in</strong> des Ordnungsamtes Bad Langensalza<br />

1 Vertreter <strong>der</strong> örtlichen Polizei<strong>in</strong>spektion<br />

3 Mitarbeiter des FD SO aus unterschiedlichen Bereichen<br />

(Bußgeldstelle, Koord<strong>in</strong>ierung Zentraler Außendienst und Fachdienstleitung)<br />

1 Vertreter <strong>der</strong> Staatsanwaltschaft Mühlhausen (seit Ende 2009)<br />

<strong>Jugendschutz</strong>beauftrage des Landkreises<br />

Anzahl <strong>der</strong> Treffen/Treffpunkt:<br />

• m<strong>in</strong>destens 1 Treffen pro Quartal zzgl. Vorbereitungstreffen bei<br />

Großkontrollen<br />

• Beratungsraum im FD SO - gut erreichbarer, zentraler Standort<br />

Inhalte:<br />

• Auswertung von bestimmten Veranstaltungen, stattgefundener<br />

Kontrolltätigkeit bzw. besprochener Aufgaben<br />

• Berichte über bzw. Absprachen zu neuen Bußgeldverfahren<br />

• Berichte <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Ordnungsämter <strong>in</strong>kl. Problemanalyse<br />

• Aktuelle Informationen zum Thema <strong>Jugendschutz</strong><br />

• Festlegung von bzw. Absprachen zu Kontrollen<br />

Organisation:<br />

• Vor- und Nachbereitung <strong>der</strong> Treffen durch <strong>Jugendschutz</strong>verantwortliche<br />

(E<strong>in</strong>ladung, Protokoll etc.)<br />

<strong>Jugendschutz</strong>beauftragte - Landkreises Unstrut-Ha<strong>in</strong>ich-Kreis – Ines Schnellert<br />

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Fachtagung <strong>Jugendschutz</strong> <strong>aktiv</strong> 15.November 2012<br />

Programmpunkt Was heißt <strong>Jugendschutz</strong> im öffentlichen Raum? Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis<br />

<strong>Jugendschutz</strong>kontrollen im Unstrut-Ha<strong>in</strong>ich-Kreis<br />

1. Kont<strong>in</strong>uierliche Kontrollen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> folgenden Bereichen abgesichert:<br />

• Aushang <strong>Jugendschutz</strong>gesetz <strong>in</strong> Gaststätten u.a. Betrieben sowie Märkten<br />

über die Ordnungsämter <strong>der</strong> Städte und den FD SO im ländlichen Raum<br />

• Umgang mit Abgabe von Alkohol und Tabakwaren im Handel durch FD SO<br />

(Belehrung <strong>der</strong> Mitarbeiter, Kassensysteme, …)<br />

• im Rahmen <strong>der</strong> Kontrollen ggf. auch Aufenthalt <strong>in</strong> Gaststätten, Rauchen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

• Auslage von pornografischen Zeitschriften im Handel (Zeitungsläden,<br />

Tankstellen usw.) – durch FD SO<br />

• E<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong> gesetzlichen Bestimmungen/ Belehrung im K<strong>in</strong>o<br />

Mühlhausen <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Straßensozialarbeit <strong>der</strong> Stadt<br />

• Jugendgefährdende Orte, beson<strong>der</strong>s leerstehende Gebäude durch<br />

Ordnungsämter <strong>der</strong> Städte im Stadtgebiet und FD SO im Kreisgebiet <strong>in</strong>kl.<br />

Sicherstellung <strong>der</strong> Gefahrenabwendung<br />

• Spielhallen – E<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong> Altersbegrenzungen mit durch<br />

Ordnungsämter/ FD SO<br />

Durchführung erfolgt sowohl bei den Ordnungsämtern <strong>der</strong> Städte als auch<br />

beim FD SO im Rahmen an<strong>der</strong>er Kontrolle z.B. E<strong>in</strong>haltung OBG,<br />

Brandschutz, Baurecht. FD SO als Vollzugsbehörde des Landkreises für<br />

<strong>Jugendschutz</strong> geht auch gezielt für <strong>Jugendschutz</strong> entsprechend <strong>der</strong><br />

Absprachen mit <strong>Jugendschutz</strong>beauftragten.<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Ordnungsämter <strong>der</strong> Verwaltungsgeme<strong>in</strong>schaften,<br />

Geme<strong>in</strong>den:<br />

• im Allgeme<strong>in</strong>en schwierig, da nur ger<strong>in</strong>ge personelle Ausstattung, oft ohne<br />

spezifische Kenntnisse im Ordnungs- o<strong>der</strong> <strong>Jugendschutz</strong>gesetz<br />

• Jährliche Veranstaltung durch FD SO zur Beratung und Information<br />

• geme<strong>in</strong>sam mit allen Fachämtern entwickeltes Formblatt für Anzeige e<strong>in</strong>er<br />

Veranstaltung (§42 Abs.1 OBG) etc.<br />

• Zentrale Stelle im FD SO für Sammlung <strong>der</strong> Veranstaltungsmeldungen und<br />

Weiterleitung an die Fachämter (per E-Mail)<br />

2. Kurzfristige geme<strong>in</strong>same Kontrollen<br />

• oft schwierig durch Kurzfristigkeit <strong>der</strong> Veranstaltungsmeldungen,<br />

längerfristige Dienstpläne des FD SO, Besetzung <strong>der</strong> Polizei,<br />

E<strong>in</strong>satzmöglichkeit <strong>der</strong> <strong>Jugendschutz</strong>beauftragten<br />

• <strong>in</strong> dr<strong>in</strong>genden Fällen erfolgt Umsetzung durch <strong>Jugendschutz</strong>beauftragte<br />

nur mit FD SO o<strong>der</strong> mit Polizei<br />

<strong>Jugendschutz</strong>beauftragte - Landkreises Unstrut-Ha<strong>in</strong>ich-Kreis – Ines Schnellert<br />

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Fachtagung <strong>Jugendschutz</strong> <strong>aktiv</strong> 15.November 2012<br />

Programmpunkt Was heißt <strong>Jugendschutz</strong> im öffentlichen Raum? Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis<br />

3. Kontrollen bei Großveranstaltungen<br />

• Festlegung von geme<strong>in</strong>samen Kontrollen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ierungsgruppe <strong>in</strong>kl.<br />

gezielten Absprachen zur Durchführung<br />

Beispiel 2012:<br />

Umfang:<br />

Maifeuer im Unstrut-Ha<strong>in</strong>ich-Kreis<br />

• ca. 25 gemeldete Feuer im ganzen Kreis davon 1 mit ca. 500 Besuchern<br />

und e<strong>in</strong> Großfeuer mit extra Zeltdisco mit ca. 1000 Besuchern<br />

• Kontrolle <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>eren Feuer durch Polizeistreifen bzw. durch<br />

Kontaktbereichsbeamten<br />

• Kontrolle <strong>der</strong> 2 großen Feuer jeweils 2x über Standortwechsel und somit<br />

zu verschiedenen Zeiten<br />

Verlauf:<br />

1. Im Vorfeld Kontrollen <strong>in</strong> Verkaufsstellen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong> Maifeuer.<br />

2. Treffen <strong>der</strong> Kontrollgruppe (2 Beamte Polizei + 7 MA Außendienst FD SO<br />

+ 2 Vertreter Ordnungsamt Stadt (nur 1.Feuer) + Kontaktbereichsbeamter<br />

(nur 2.Feuer) + <strong>Jugendschutz</strong>beauftragte) am Feuer 1 (Beg<strong>in</strong>n Maifeuer:<br />

19.00 Uhr) um 21.00 Uhr<br />

3. Aufgabenaufteilung:<br />

- Gespräche mit Veranstalter, Sicherheitsdienst<br />

- Kontrolle – Auflagenumsetzung durch Veranstalter<br />

(Zelt ab 18 Jahre, Parkplätze, Beschil<strong>der</strong>ung, Regelung<br />

Alkoholausschank usw.)<br />

- Ortsbegehung, Bestreifung<br />

- Situationsanalyse1.Standortwechsel – Treff Feuer 2 um 22.00 Uhr<br />

4. siehe Punkt 3 und <strong>Jugendschutz</strong>kontrollen<br />

5. 2.Standortwechsel – Treff Feuer 1 um 24.00 Uhr<br />

6. Großflächige Bestreifung nach Durchsagen durch Veranstalter<br />

„Jugendliche U16 nur bis 24.00 Uhr“<br />

7. 3.Standortwechsel – Treff Feuer 2 um 01.30 Uhr mit verkle<strong>in</strong>erter<br />

Kontrollgruppe<br />

<strong>Jugendschutz</strong>beauftragte - Landkreises Unstrut-Ha<strong>in</strong>ich-Kreis – Ines Schnellert<br />

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Fachtagung <strong>Jugendschutz</strong> <strong>aktiv</strong> 15.November 2012<br />

Programmpunkt Was heißt <strong>Jugendschutz</strong> im öffentlichen Raum? Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis<br />

Kurze Zusammenfassung:<br />

• deutlich sichtbare Präsenz<br />

• vere<strong>in</strong>zelt Jugendliche nach 24.00 Uhr<br />

• 1 Jugendliche (17 Jahre) stark alkoholisiert aufgegriffen – Heimführung<br />

• ansonsten Alkohol ja, sichtbar aber im erlaubten Rahmen<br />

• ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>lieferung <strong>in</strong>s Krankenhaus<br />

Für Rückfragen:<br />

Landratsamt Unstrut-Ha<strong>in</strong>ich-Kreis, FD Familie und Jugend<br />

Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit/K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und <strong>Jugendschutz</strong><br />

Ines Schnellert<br />

Thamsbrücker Straße 20<br />

99947 Bad Langensalza<br />

<strong>in</strong>es.schnellert@lrauh.thuer<strong>in</strong>gen.de<br />

03601 / 802746<br />

www.unstrut-ha<strong>in</strong>ich-kreis.de/jugendarbeit<br />

<strong>Jugendschutz</strong>beauftragte - Landkreises Unstrut-Ha<strong>in</strong>ich-Kreis – Ines Schnellert<br />

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