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eMagazin BEST PRACTICE IN REAL ESTATE

Neue Ausgabe des eMagazin BEST PRACTICE IN REAL ESTATE mit den Themenschwerpunkten "Immobilien Vermarktung", "Immobilien Controlling", "Immobilien Transaktionen" und "Immobilien Bewertung".

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<strong>BEST</strong> <strong>PRACTICE</strong> <strong>IN</strong> <strong>REAL</strong> <strong>ESTATE</strong> / Seite 14<br />

Die Krux mit den Lebenszykluskosten<br />

Eine kritische Betrachtung über Potenziale und Herausforderungen<br />

Für die Prognose der Instandsetzungskosten<br />

werden in der Regel die theoretischen<br />

Lebensdauern der objektspezifischen<br />

Bauteile und die ursprünglichen<br />

Erstellungskosten als Basis verwendet.<br />

Auch hier bestehen erhebliche<br />

Unschärfen hinsichtlich Zeit und Kosten.<br />

Veränderungen<br />

Selbst wenn der Betrachtungszeitraum<br />

im Durchschnitt von 20.0 Rp./kWh auf<br />

17.6 Rp./kWh [11] sinken würde.<br />

Solche Preisänderungen lassen sich<br />

nicht einfach fortschreiben. Die Ungewissheit<br />

bezüglich der zukünftigen Entwicklung<br />

der bestimmenden Faktoren<br />

lässt sich nicht eliminieren. Ihr Einfluss<br />

auf die Lebenszykluskosten kann nur<br />

abgeschätzt und mittels kritischer Sensitivitätsanalysen<br />

simuliert werden.<br />

Bild 1: Verwaltungs- und Bewirtschaftungskosten von Schulbauten pro Jahr in CHF / m 2 Geschossfläche<br />

LUKRETIA: Mittelwert der kalkulierten Kosten von 3 realen Objekten in der Stadt Zürich, nur Total [5]<br />

IFMA: Kalkulierte Kosten gem. IFMA Kalkulationsmethode, Version 2009 [6]<br />

FMM: Mittelwert von 80 realen Objekten in der Schweiz [7]<br />

IG BM: Mittelwert von 67 realen Objekten in der Schweiz [8]<br />

Am besten wären eigene Erfahrungswerte<br />

von ähnlichen Bauten mit gleicher<br />

Nutzung. Derzeit sind jedoch nur die<br />

wenigsten Immobilieneigentümer in der<br />

Lage, eindeutig definierte Kennzahlen<br />

zur Verfügung zu stellen, da die entsprechenden<br />

Grundlagen und Erhebungsmethoden<br />

nicht standardisiert sind. Wohin<br />

allgemeine Vergleichszahlen führen, soll<br />

am Beispiel von öffentlichen Schulhäusern<br />

illustriert werden (vgl. Bild 1).<br />

Die Gegenüberstellung der Verwaltungsund<br />

Betriebskosten von Schulbauten aus<br />

verschiedenen, öffentlich zugänglichen<br />

Quellen zeigt bei den einzelnen Kostenarten,<br />

aber auch insgesamt, eine erhebliche<br />

Bandbreite. Sie beruht im<br />

Wesentlichen auf unterschiedlichen Definitionen<br />

der Kostenarten und Verfahren<br />

zur Kostenermittlung. So werden die<br />

Werte nach LUKRETIA und IFMA als<br />

Langzeitmittelwerte theoretisch berechnet,<br />

wogegen die Werte des FM Monitors<br />

von pom+ und diejenigen der IG BM die<br />

effektiven Aufwände der erhobenen<br />

Stichprobe im Bezugsjahr darstellen.<br />

auf vernünftige 40 bis 50 Jahre reduziert<br />

wird, bleibt die Prognoseungewissheit<br />

gross. Zahlreiche Einflussfaktoren können<br />

sich über den Zeitraum von mehreren<br />

Jahrzehnten erheblich verändern,<br />

und niemand kann das Ausmass vorhersagen.<br />

Wer hätte gedacht, dass in der<br />

Schweiz in den letzten 12 Jahren (2001<br />

– 2013) der Zins für eine 10-jährige<br />

Festhypothek für Wohnen von 5% auf<br />

2% [9] einbrechen, der Heizölpreis (6‘ –<br />

9‘000 l) im Jahresdurchschnitt in derselben<br />

Periode von 45.54 CHF/100 l auf<br />

99.25 CHF/100 l [10] klettern und der<br />

Strompreis für Gewerbe und Dienstleistungen<br />

(150‘000 kWh Niederspannung)<br />

Fazit<br />

Welche Schlüsse<br />

lassen sich aus diesen<br />

Überlegungen<br />

ziehen? Sechs<br />

Feststellungen stehen<br />

im Vordergrund:<br />

o Die Lebenszykluskosten<br />

einer<br />

Immobilie sollten<br />

sämtliche Kosten<br />

inkl. Grundstückerwerb<br />

beinhalten,<br />

d.h. die Verwaltungs-,<br />

Betriebs-,<br />

Instandsetzungs-,<br />

Liquidations- und<br />

Kapitalkosten inkl.<br />

Wertberichtigungen.<br />

Nur so ist eine<br />

betriebswirtschaftlich<br />

korrekte und<br />

aussagekräftige<br />

Kostenrechnung<br />

gewährleistet.<br />

o Lebenszykluskosten-Analysen sind<br />

nur dann sinnvoll, wenn für die relevanten<br />

Kostenarten fallspezifisch zuverlässige<br />

und völlig transparent<br />

hergeleitete Daten vorliegen. Bei<br />

allgemeinen, objektunabhängigen<br />

Richtwerten ist dies nicht der Fall.<br />

o Bauvorhaben und die einzelnen<br />

Komponenten sind frühestens auf der<br />

Stufe Bauprojekt ausreichend genau<br />

spezifiziert. Damit machen Lebenszykluskosten-Analysen<br />

im Rahmen<br />

von Architekturwettbewerben oder<br />

beim Vergleich von Vorprojektvarianten<br />

keinen Sinn.<br />

<strong>BEST</strong> <strong>PRACTICE</strong> <strong>IN</strong> F<strong>IN</strong>ANCE / <strong>BEST</strong> <strong>PRACTICE</strong> <strong>IN</strong> <strong>REAL</strong> <strong>ESTATE</strong> / Academy for Best Execution GmbH / www.BestInFinance.ch / www.BestInRealEstate.ch

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