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EWU PREMIERE - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.

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Techniken der kraniosacralen<br />

Osteopathie<br />

Der Kraniosacral-Therapeut beeinflusst aber<br />

nicht nur den Liquorfluss und die SBS, sondern<br />

behandelt auch die Suturen im Speziellen. Aufgrund<br />

von Fehlspannungen können die Schädelnähte<br />

blockieren und damit wiederum den PAM<br />

behindern. Zur Behandlung von Suturen wendet<br />

der Therapeut den energetischen oder mechanischen<br />

„V-spread“ an, die Traktionstechnik oder<br />

eine Kombination von Traktion und Kompression.<br />

Beim „V-spread“ schickt der Behandler quasi<br />

eine Liquorwelle durch die Struktur, indem er<br />

einen kleinen Impuls mit dem Finger gibt. Führt<br />

der Therapeut diese Technik mehrmals in Folge<br />

aus, wird die Sutur deblockiert.<br />

Um den Liquorfluss zu verbessern, kennt der<br />

Kraniosacral-Therapeut beispielsweise Techniken,<br />

die den vierten Hirnventrikel komprimieren.<br />

Mit dieser so genannten „CV4“-Technik erreicht<br />

man eine Normalisierung des Liquorflusses in<br />

Rhythmus und Amplitude. Mit einer speziellen<br />

Grifftechnik am Kopf des Pferdes übt der Therapeut<br />

einen nur etwa fünf Gramm starken Druck<br />

auf die lateralen Bereiche des Occiput aus, wobei<br />

zugleich eine leichte Traktion des Occiput in<br />

Richtung Pferdenase durchgeführt wird.<br />

V-Spread-Technik<br />

Der Behandler achtet dabei auf den Atmungsmechanismus<br />

und führt den Zug stets in der Extensionsphase<br />

aus. Wichtige Kernstrukturen der<br />

kraniosacralen Therapie sind die so genannten<br />

Meningen, bei denen es sich um verschiedene<br />

Membranen handelt: 1. Die Falx cerebri (Hirnsichel),<br />

welche die Großhirnhemisphären voneinander<br />

trennt und von der harten Hirnhaut<br />

(Dura mater) gebildet wird. 2. Die Falx cerebelli<br />

(Kleinhirnsichel), die am Occiput ansetzt, 3. Das<br />

Tentorium cerebelli (Kleinhirnzelt), eine bindegewebige<br />

Struktur der Dura mater, welche die<br />

hintere Schädelgrube überdeckt, und 4. Die<br />

kraniale und medulläre Dura mater (harte Hirn-<br />

Seitliche Haltung zum erspüren des PAM<br />

haut), die sich vom Schädel bis zum Kreuzbein<br />

erstreckt. Die Normalisierung dieser Membranen<br />

erfolgt durch so genannte Lifttechniken,<br />

wobei die Hände des Therapeuten wiederum<br />

einen Zug von nur fünf Gramm in eine spezielle<br />

Richtung ausüben. Der Behandler wartet dabei,<br />

bis das Gewebe nachlässt und er einen Release<br />

verspürt. Die Membranen werden dadurch gelöst<br />

und entspannt. Häufige Techniken, die der<br />

Kraniosacral-Therapeut beim Pferd anwendet,<br />

sind der Frontallift, der Parietallift, der Occipitallift,<br />

der Terminallift, der Sacrallift, der Sphenoidallift<br />

und der Temporallift. Die Pferde genießen<br />

die Prozedur sichtlich, wenn man gefühlvoll genug<br />

arbeitet. Lifttechniken haben einen extrem<br />

entspannenden Effekt und können auch nach<br />

Anleitung durch einen Experten vom Pferdebesitzer<br />

selbst durchgeführt werden.<br />

Behandlung der Faszien<br />

In der kraniosacralen Therapie werden auch die<br />

faszialen Strukturen beeinflusst. Der gesamte<br />

Körper ist mit Faszien durchzogen. Dies sind<br />

bindegewebige Umhüllungen von Muskeln,<br />

Nerven, Sehnen und Organen. Sie haben die<br />

Aufgabe des Schutzes der jeweiligen Struktur,<br />

aber auch das Sicherstellen der Abgrenzung<br />

und Gleitfähigkeit gegenüber der Nachbarstruktur.<br />

Nicht selten verkleben jedoch die Faszien<br />

miteinander – oft durch ein Trauma oder aber<br />

auch durch Imobilisation einer Struktur -, so<br />

dass das freie Gleiten der Strukturen nicht mehr<br />

gewährleistet ist. Auch nach Ausheilen einer<br />

Verletzung bleibt die Verklebung bestehen. Es<br />

werden deshalb bestimmte Techniken, einerseits<br />

aus der manuellen Therapie, andererseits<br />

aus der kraniosacralen Therapie, eingesetzt, um<br />

die Faszien zu lösen.<br />

In der kraniosacralen Therapie wählt man eine<br />

extrem sanfte Form und übt lediglich einen<br />

WESTERNREITER – März 2011<br />

medizinserie 17<br />

Druck von fünf Gramm auf das Gewebe aus.<br />

Dieser reicht aus, um die querverlaufenden Faszien,<br />

auf die in der kraniosacralen Therapie sehr<br />

großen Wert gelegt wird, zu lösen. Man spricht<br />

von so genannten Diaphragmen, zu denen in<br />

erster Linie das Zwerchfell zählt, aber auch die<br />

Thorax-Apertur (zervikothorakales Diaphragma),<br />

das Diaphragma des Zungenbeins, der Schädelbasis<br />

und des Beckens. In der kraniosacralen<br />

Therapie wird mit nur sehr wenig Druck gearbeitet,<br />

die Ergebnisse sind aber phänomenal.<br />

Mittlerweile wurde die Wirksamkeit bestimmter<br />

Techniken (z. B. CV4-Technik) der kraniosacralen<br />

Therapie durch Studien belegt. Aufgrund der extrem<br />

sanften Techniken eignet sich diese Therapieform<br />

auch für sehr ängstliche, misstrauische<br />

und übersensible Pferde hervorragend.<br />

Renate Ettl<br />

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