Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto
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E<strong>in</strong> neuer Konzern<br />
entsteht: die ECE<br />
„Was mich bee<strong>in</strong>druckte, war die<br />
kundenfreundliche Vielfalt der Läden“<br />
<strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> hat e<strong>in</strong>mal geschrieben, dass die 1960er Jahre e<strong>in</strong>e nahezu<br />
ungebremste Boomphase <strong>in</strong> fast allen Industrieländern bedeutet<br />
hatten. Zugleich seien den Menschen damals aber auch die Grenzen<br />
dieses Wachstums und die damit verbundenen Probleme immer deutlicher<br />
geworden. „Die Wohlstandskluft zwischen Nord und Süd war am Ende<br />
der 60er Jahre weiter und tiefer als je zuvor“, so <strong>Otto</strong>. „Irgendwie wuchs<br />
<strong>in</strong> immer mehr Menschen das Gefühl, dass trotz rasenden technischen<br />
Fortschritts die großen Probleme dieser Welt, wie Hunger und Elend von<br />
Hunderten von Millionen, Rüstungswettlauf, Bevölkerungsexplosion,<br />
Entfremdung zwischen Jung und Alt, Infl ation, Arbeitslosigkeit, Rechtsunsicherheit<br />
im nationalen wie im <strong>in</strong>ternationalen Rahmen, Rohstoff verteuerung<br />
bzw. -verknappung, Preisexplosion von Öl und Nahrungsmitteln,<br />
schnell wachsende Umweltverschmutzung und -belastung etc. uns <strong>in</strong><br />
nicht allzu ferner Zukunft über den Kopf wachsen könnten.“<br />
Die zunehmende Politisierung der Gesellschaft, der europaweite „Ruck<br />
nach l<strong>in</strong>ks“ machte sich auch wirtschaftspolitisch zunehmend bemerkbar.<br />
Die Zeiten des kritiklosen Konsumierens g<strong>in</strong>gen zu Ende, zugleich forderten<br />
Arbeitnehmer ihre Rechte stärker als bisher e<strong>in</strong>. In Deutschland<br />
gelang Anfang der 1970er Jahre e<strong>in</strong> kurzer Aufschwung, der unter anderem<br />
e<strong>in</strong>en nur wenig gebremsten Ausbau des sozialen Netzes mit sich<br />
brachte. Die Regierung unter Willy Brandt blähte den Sozialstaat auf.<br />
Unter anderem erhöhte sie das K<strong>in</strong>dergeld, erweiterte die Ausbildungsförderung,<br />
stockte Wohngeld und Sozialhilfe auf. Die Menschen wurden<br />
angehalten, sich Geld von den Ämtern zu holen, das ihnen angeblich zustand<br />
– es schien <strong>in</strong> unbegrenztem Umfang da zu se<strong>in</strong>. In nur fünf Jahren<br />
bis 1975 stiegen die Sozialleistungen des Staates, gemessen am Brutto<strong>in</strong>landsprodukt,<br />
von 25,1 Prozent auf 31,6 Prozent. „Niemand konnte<br />
Der Ausbau 101