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Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto

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Der Jahrhundert-Mann<br />

Der geborene Unternehmer<br />

forderte er <strong>in</strong> Memos, Konferenzen und Ansprachen immer wieder, sie sollten<br />

sich weg vom re<strong>in</strong> „rechenhaften Denken“ h<strong>in</strong> zum „Kundendenken“<br />

entwickeln. Die konsequent, oft sehr streng vorgetragene Forderung an se<strong>in</strong>e<br />

Mitarbeiter, das Naheliegende, Unmittelbare nie aus den Augen zu verlieren,<br />

zieht sich wie e<strong>in</strong> roter Faden durch die Erfolgsgeschichte des <strong>Werner</strong><br />

<strong>Otto</strong>. Von se<strong>in</strong>en Geschäftsführern forderte er e<strong>in</strong>mal, nicht so viele Rundschreiben,<br />

sondern kurze und klare Anweisungen zu produzieren. „Vermeiden<br />

Sie Dauersitzungen, machen Sie nicht zu viele Exposees über Tagesprobleme,<br />

entwerfen Sie nicht zu viele Formulare, sondern gewöhnen Sie<br />

sich vielmehr daran, kurze und klare Anweisungen zu geben“, so <strong>Otto</strong>. Gerne<br />

berichtete er, dass ihm e<strong>in</strong> Spitzenmanager nach e<strong>in</strong>em ausführlichen<br />

Gespräch e<strong>in</strong>mal besche<strong>in</strong>igt hatte, welche Wohltat es sei, jemanden vom<br />

Kaliber e<strong>in</strong>es <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> „gerade und e<strong>in</strong>fach denken zu hören“.<br />

Früh hatte sich <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> <strong>in</strong> anderen Ländern umgesehen, aber genauso<br />

früh hatte er erkannt, dass sich nicht jedes Erfolgsmodell auf den deutschen<br />

Markt übertragen ließe. Se<strong>in</strong>e Projekte, egal, ob es um den Ausbau<br />

des Versandhandelsnetzes oder den Bau von E<strong>in</strong>kaufszentren g<strong>in</strong>g, waren<br />

daher nie simple Imitationen.<br />

Ebenso klar und nüchtern denkend g<strong>in</strong>g <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> vor, als er sich entschloss,<br />

im Ausland zu <strong>in</strong>vestieren und dort neue Geschäftsfelder zu erschließen.<br />

Südamerika kam für ihn wegen der wackligen politischen und<br />

rechtlichen Verhältnisse nicht <strong>in</strong> Frage, Australien war ihm zu weit entfernt.<br />

Se<strong>in</strong>e Entscheidung fi el also bekanntlich für Kanada und die USA<br />

– aus streng logischen, e<strong>in</strong>fachen Überlegungen heraus, die ihn schließlich<br />

vor krassen Fehl<strong>in</strong>vestitionen bewahrten. Nur mit Hilfe dieser geraden,<br />

zielgerichteten Art konnte es sich <strong>Otto</strong> leisten, wagemutige, progressive<br />

Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“ zu treff en – se<strong>in</strong> gesunder<br />

Menschenverstand hat ihn dabei so gut wie nie verlassen.<br />

Doch Vorsicht. Wer glaubt, dass <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> im Grunde nur e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>er<br />

Inst<strong>in</strong>ktmensch war, der e<strong>in</strong>ige eher schlichte Lebensweisheiten <strong>in</strong> die Geschäftswelt<br />

übertrug, irrt sich gewaltig. Denn kaum hatte sich <strong>Otto</strong> für<br />

e<strong>in</strong> bestimmtes Projekt entschieden, sicherte er dessen Erfolg über e<strong>in</strong> eng<br />

geknüpftes Netz aus ständigen Analysen und Kontrollen ab. So sche<strong>in</strong>bar<br />

spontan und leichtherzig manche Entscheidung auch gefallen zu se<strong>in</strong>

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