Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto
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Der Jahrhundert-Mann<br />
Weggefährten er<strong>in</strong>nern sich<br />
die e<strong>in</strong>getretenen Pfade zu verlassen. „Wir g<strong>in</strong>gen zum Kegeln oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Lokal und sagten uns <strong>in</strong> der aufgelockerten Atmosphäre über die zurückliegenden<br />
Arbeitswochen dann D<strong>in</strong>ge, die wir <strong>in</strong> den Räumen des Unternehmens<br />
so wohl nicht ausgesprochen hätten“, erläutert Kullmann. Zur<br />
Erstellung des <strong>in</strong>ternen Fünf-Jahres-Plans reiste der Vorstand <strong>in</strong> jedem<br />
Jahr für acht Tage nach auswärts – meistens <strong>in</strong> ländliche Gegenden. „Auch<br />
hier g<strong>in</strong>g <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong>s Konzept auf“, so Kullmann, „denn bei Lokalrunden<br />
und abendlichen Spaziergängen waren alle <strong>in</strong>spiriert, und wir konnten<br />
unsere Planung sozusagen mit off enem Geist angehen.“<br />
Dazu passt auch, dass <strong>in</strong> den 1970er Jahren orig<strong>in</strong>är ke<strong>in</strong> Vorstandsmitglied<br />
aus dem Versand- oder E<strong>in</strong>zelhandel kam, sondern alle hatten ihre<br />
berufl ichen Wurzeln <strong>in</strong> der Industrie. „Ich möchte nicht, dass alle nur im<br />
eigenen Saft schmoren und nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e bestimmte Richtung denken“,<br />
habe <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> zur Begründung gesagt.<br />
Bis auf se<strong>in</strong>e Familienangehörigen haben außer Max Kullmann vermutlich<br />
nur sehr wenige Menschen <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> über e<strong>in</strong>en so langen Zeitraum<br />
so hautnah erlebt wie Dr. He<strong>in</strong>rich Kraft. 26 Jahre lang – von 1974<br />
bis 2000 – war er Vorstandschef der ECE – e<strong>in</strong> Mann für alle Fälle, dessen<br />
Verdienste auch <strong>Otto</strong> selbst <strong>in</strong> Wort und Schrift immer wieder hervorgehoben<br />
hat. Noch immer hat Kraft e<strong>in</strong> Büro hoch oben <strong>in</strong> der ECE-Zentrale<br />
<strong>in</strong> Hamburg-Poppenbüttel. Dass er ke<strong>in</strong> Mann ist, der sich gerne mit<br />
sentimentalen Rückblicken beschäftigt, ist nur e<strong>in</strong>e der vielen Geme<strong>in</strong>samkeiten<br />
mit se<strong>in</strong>em früheren Chef, dem er sich zuletzt fast freundschaftlich<br />
verbunden fühlte. Für e<strong>in</strong>en Blick aus dem Fenster auf das neu<br />
gestaltete Alstertal-E<strong>in</strong>kaufszentrum (AEZ) ist er dann aber doch zu haben,<br />
und rasch kann sich Kraft die Anfangsjahre bei der ECE wieder <strong>in</strong>s<br />
Gedächtnis rufen. Schon 1972 war er Assistent <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong>s <strong>in</strong> dem<br />
damals noch jungen Unternehmen geworden. Die Zentrale residierte auf<br />
e<strong>in</strong>em Teil des großen Areals, das <strong>in</strong>zwischen längst im AEZ aufgegangen<br />
ist. Der heutige Hauptsitz ist mittlerweile e<strong>in</strong> zentraler Knotenpunkt geworden,<br />
und die Fassaden von ECE-Zentrale und AEZ prägen den Blick<br />
durch die Straße jetzt fast auf ganzer Länge.<br />
1972 sah es hier noch völlig anders aus. Damals konnte <strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong> <strong>in</strong><br />
der Mittagspause noch das Gespräch mit Anwohnern und Ladenmietern