15.11.2012 Aufrufe

Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto

Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto

Download-PDF (8,1 MB, in German) - Werner Otto

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

228<br />

Der Jahrhundert-Mann<br />

<strong>Werner</strong> <strong>Otto</strong>s Unternehmerpr<strong>in</strong>zipien<br />

besitzt, hatte die Qualität des Standortes sofort erkannt und übernahm<br />

das e<strong>in</strong>e der Warenhäuser für den Kaufhof. Aber auf dem anderen saßen<br />

wir fest. Wir konnten andere geeignete Interessenten nicht überzeugen.<br />

Zu jedem Geschäftsabschluss gehören zwei. Der andere muss auch den<br />

Vorteil für sich erkennen. Wie viel Möglichkeiten gibt es, dass der Partner<br />

an der anderen Seite des Verhandlungstisches den Vorteil nicht e<strong>in</strong>sehen<br />

will oder kann! Es beg<strong>in</strong>nt mit der Tatsache, dass ihm die Intelligenz dazu<br />

fehlt, bis zu der Zwangssituation, dass er gerade e<strong>in</strong>e Pause <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Expansionsvorhaben<br />

e<strong>in</strong>legen muss. Es gibt viele Gründe, ne<strong>in</strong> zu sagen oder<br />

ne<strong>in</strong> sagen zu müssen.<br />

Der Nichtverkauf dieses Warenhauses hätte unseren Ausbau damals <strong>in</strong>s<br />

Stocken br<strong>in</strong>gen können, hätten wir nicht zufällig e<strong>in</strong>e andere Lösung<br />

gefunden.<br />

Große Gefahren stecken <strong>in</strong> so genannten risikolosen Bürgschaften. Man<br />

gibt die Bürgschaft <strong>in</strong> guten Zeiten für e<strong>in</strong>e gute Sache, sonst gäbe man<br />

sie ja nicht. Wann wird man nun wegen dieser Bürgschaft zur Kasse gebeten?<br />

Natürlich dann, wenn die Unternehmung, für die man sich verbürgt<br />

hat, <strong>in</strong> Schwierigkeiten gerät. Wann passiert das? In schlechten Zeiten,<br />

also zu Zeiten, <strong>in</strong> denen man entweder selbst alles zusammenhalten muss,<br />

um den Sturm zu überdauern, oder aber die Chance nutzen möchte, mit<br />

eigenen fl üssigen Mitteln irgendwo günstig zu <strong>in</strong>vestieren.<br />

In der Bürgschaft für e<strong>in</strong>e gute Unternehmung liegt e<strong>in</strong> verstecktes Risiko.<br />

Sie ist fi nanziell nicht so gut abgesichert, um e<strong>in</strong>e Krise zu überstehen;<br />

sonst benötigte diese Unternehmung ke<strong>in</strong>e Bürgschaft. Andererseits ist sie<br />

so gut, dass erst e<strong>in</strong>e Krise nötig ist, um sie <strong>in</strong> Schwierigkeiten zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Die Bürgschaft wird dann im ungünstigsten Augenblick fällig.<br />

Das gleiche gilt für Firmen e<strong>in</strong>er Unternehmensgruppe, die nicht untere<strong>in</strong>ander<br />

haften sollten; das ergibt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kritischen Lage den so genannten<br />

Reißverschlusseff ekt. Wir haben es bei e<strong>in</strong>em guten, soliden Fabrikanten<br />

erlebt, dessen drei gesunde Firmen bei e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Schwierigkeit bei<br />

se<strong>in</strong>er vierten Firma <strong>in</strong>solvent wurden. Es kamen mehrere Faktoren zusammen.<br />

Die vierte Firma war aus e<strong>in</strong>em Liquidationsfall h<strong>in</strong>zugekauft

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!