Persönlichkeiten in Meschedes Umfeld

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Persönlichkeiten in Meschedes Umfeld Stadtarchiv Meschede als die Eisenträger für den Balkon gelegt worden waren, zur Eigenhilfe gegriffen. Mit einem befreundeten Schlosser soll er zur Nachtzeit die Eisenträger am Mauerwerk abgesägt haben. Ob das stimmt, ist nicht verbürgt. Jedenfalls waren, solange die Ernestinische Stiftung stand, die Ansätze für den Balkonanbau an der Südseite (von der Mühlengasse her gesehen) deutlich zu sehen. Der in Meschede unvergessene Kaplan Norbert Fischer war auch Initiator der Kreuzweg-Erneuerung am Klausenberg. Er fand damals den Weg zur Klause in keinem guten Zustand vor. Die „sieben Fußfälle“ waren entweder nicht mehr vorhanden oder sehr baufällig gewesen. Aus Aufzeichnungen des Geistlichen Ferdinand Wagner geht hervor, wie Fischer den neuen Kreuzweg verwirklichte. Am 27. November jährte sich für Kaplan Fischer zum fünfzigsten Mal der Jahrestag der Priesterweihe, sein goldenes Priesterjubiläum. Danach machte er sich mit dem Gedanken an den Tod immer vertrauter und verschenkte nach und nach seinen Besitz an die Armen. Der Tod kam früher, als man erwartet hatte. Mitte März 1900 zog er sich eine hartnäckige Erkältung zu, der am 19. Mai eine Herzschwäche folgte, die dem Kranken das Bewusstsein raubte. Schon wenige Minuten später starb er. Die unerwartete Nachricht vom Tod des hochverehrten Kaplans traf die Gemeinde am 19. Mai 1900 wie ein Schlag aus heiterem Himmel und versetzte sie in tiefe Trauer: Der Kreis eines Priesterlebens, eines wohlwollenden Freundes, hatte sich geschlossen. Eifernd und leidend für die Ehre Gottes und die anvertraute Gemeinde, so blieb der verstorbene Kaplan in der Erinnerung der Überlebenden. Hatte er sich doch dem Bismarckschen Staatsterror gegen die katholische Kirche / Christen mutig widersetzt, indem er trotz Verbots den katholischen Christen zur Seite stand und die Sakramente spendete. Am Dienstag, dem 22. Mai, wurden seine sterblichen Überreste unter gewaltiger Beteiligung der Bevölkerung zur letzten Ruhe getragen. Nun ruht er auf dem Mescheder Südfriedhof neben seinen ihm im Tode 10
Persönlichkeiten in Meschedes Umfeld vorausgegangenen und gefolgten Mitbrüdern. Stadtarchiv Meschede Zuerst als Schulvikar, später als Kaplan wirkte Kaplan Norbert Fischer 48 Jahre lang segensreich in Meschede als Seelsorger. Im ehrenden Gedenken, verbunden mit dem Wunsch, Namen und Leistung Fischers in Meschede lebendig zu erhalten, benannte 1955 die Stadt Meschede auf Antrag der Kolpingfamilie eine Straße in der Kolpingsiedlung (Seitenstraße des Ittmecker Weges) mit dem Namen Norbert Fischer. Grimme, Friedrich Wilhelm 25.12.1827 - 3.4.1887 Mit dem Namen Friedrich Wilhelm Grimme ist untrennbar für das 19. Jahrhundert, aber nachwirkend bis in unsere Zeit, der Höhepunkt der plattdeutschen Dichtung im Sauerland verbunden. Während des weihnachtlichen Gottesdienstes 1827 wurde er als siebter Sohn des Lehrers, Küsters und Organisten Josef Grimme geboren, gerade, so erzählt er in den Memoiren eines Dorfjungen, als der Pfarrer das Gloria sang. Schüler in Arnsberg, Student in Münster, Lehrer an den Gymnasien in Brilon, Arnsberg, Münster, Paderborn und Heiligenstadt, das sind die Stationen seines Lebens, das nach nur sechs Jahrzehnten in Münster endete, wo die Universität ihn zum Ehrendoktor ernannte und wo er seine letzte Ruhestätte fand. Er blieb aber dem 11
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