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Patienten und Patientinnen mit CED, richtiger<br />

Einsatz von Biologika bei mittelschwerem bis<br />

schwerem Krankheitsverlauf<br />

ao Univ.Prof. Dr. Christoph Högenauer<br />

UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR INNERE MEDIZIN GRAZ<br />

KLINISCHE ABTEILUNGEN FÜR GASTROENTEROLOGIE UND<br />

HEPATOLOGIE<br />

21.April 2012 Salzburg


Biologika bei CED<br />

• Pathogene der CED<br />

• Hintergrund monoklonale<br />

Antikörper/Biologika<br />

• Therapie mit TNF-Blockern bei CED<br />

– Indikation<br />

– Durchführung<br />

– Wechsel der Therapie<br />

– Sicherheitsmaßnahmen<br />

– Nebenwirkungen<br />

– Praktische Aspekte


PATHOGENESIS OF IBD


Podolsky DK<br />

NEJM 2002


Sartor RB. GASTROENTEROLOGY 2010;139:1816–1833


Zytokin Ungleichgewicht bei chronisch<br />

entzündlichen Darmerkrankungen (CED)<br />

adapted from Papachristou G et al. Pract Gastroenterol. 2004;28:18-30.


Entzündungsmediatoren bei CED


Definition: Antikörper<br />

• Immunglobuline oder Gammaglobulin<br />

• Proteine (Eiweiße)<br />

• Gebildet durch<br />

Plasmazellen (B-Zellen)<br />

• Reaktion auf Antigene<br />

– Bakterielle Bestandteile<br />

• Immunabwehr


Aufbau und Einteilung von Antikörpern(Ak)<br />

• 2 Fab Fragmente<br />

– binden Epitope (Antigene) nach Schlüssel-Schloß<br />

Prinzip<br />

– Variabler Bereich<br />

• 1 Fc Fragment<br />

– bindet Komplement<br />

– Ermöglicht Phagozytose<br />

• Polyklonale Ak<br />

– Gegen diverse Epitope<br />

• Monoklonale Ak<br />

– Nur gegen ein Epitop


Einteilung von Antikörper<br />

• Immunglobulin A (IgA)<br />

– Auf Schleimhäuten (Gastrointestinaltrakt)<br />

• Immunglobulin E (IgE)<br />

– Schutz vor Parasiten<br />

– Allergien<br />

• Immunglobulin M (IgM)<br />

– In akuter Infektionsphase einer<br />

Krankheit gebildet<br />

– Blutgruppenantikörper AB0-System<br />

• Immunglobulin G (IgG)<br />

– In verzögerter Abwehrphase gebildet,<br />

bleiben lange bestehen<br />

– Impfschutz


Monoklonale Antikörpertherapie (IgG)<br />

• Werden als Immuntherapie eingesetzt um<br />

gewissen körpereigene Stoffe zu blockieren<br />

• Onkologie - Hämatologie<br />

Biologika - Definition<br />

• Therapeutika die gezielt gegen Substanzen<br />

gerichtet sind, die in der Pathogenese von<br />

chronischen Entzündung eine kausale Rolle<br />

spielen<br />

– Anti Interleukin 1<br />

– Anti – TNF alpha<br />

– Anti Interleukin 12


Monoklonale Antikörper als Therapie<br />

• Suffix „…mab“, steht für „monoclonal antibody“<br />

• Chimäre Antikörper: Endung -ximab (Nur der<br />

variable Teil des AK ist Mausprotein)<br />

• Humanisierte Antikörper: Endung -zumab (Nur die<br />

Antigenbindungstellen sind Mausprotein)<br />

• Humane Antikörper: Endung -umab


Generationen von TNF-alpha Antikörpern<br />

1st Murine<br />

100% Mouse Protein<br />

2nd Chimeric<br />

25% Mouse Protein<br />

Infliximab<br />

3rd Humanized<br />

10% Mouse Protein<br />

CDP-571<br />

CDP-870<br />

Certolizumab<br />

Fully-Human<br />

Human<br />

(No Mouse Protein)<br />

Adalimumab


Monoklonale Antikörper and Fab’ Fragmente gegen<br />

TNF �<br />

Chimärer<br />

monoklonaler<br />

Antikörper<br />

Infliximab<br />

mAb<br />

REMICADE ®<br />

Humaner<br />

monoklonaler<br />

Antikörper<br />

Adalimumab<br />

mAb<br />

HUMIRA ®<br />

Humanisiertes<br />

Fab’ Fragment<br />

Ck<br />

VL VH<br />

•PEG<br />

CH1<br />

•PEG<br />

Certolizumab pegol<br />

Fab’<br />

CIMZIA ®<br />

Humaner<br />

monoklonaler<br />

Antikörper<br />

Golimumab<br />

mAb<br />

SYMPONY ®


Zur Behandlung der CED in Österreich zugelassene<br />

monoklonale Antikörper gegen TNF �<br />

Chimärer<br />

monoklonaler<br />

Antikörper<br />

Infliximab<br />

mAb<br />

REMICADE ®<br />

Humaner<br />

monoklonaler<br />

Antikörper<br />

Adalimumab<br />

mAb<br />

HUMIRA ®


Wirkungsprinzip von Biologika (Anti-<br />

TNF alpha)


TNF α vor<br />

Infliximab<br />

TNF α Expression<br />

TNF α nach<br />

Infliximab<br />

Baert et al. Gastroenterology 1999;116:22–28


The central role of TNF-alpha in<br />

inflammatory conditions<br />

Definition: Tumor Necrosis Factor alpha, or TNF α, is a cytokine which<br />

is involved in the inflammatory process. Cytokines are chemical<br />

substances that deliver messages between cells in the body<br />

Ankylosing Spondylitis<br />

Crohn’s Disease Ulcerative Colitis<br />

Uveitis<br />

TNF�<br />

Rheumatoid Arthritis<br />

Psoriasis<br />

Psoriatic Arthritis


Aktivität<br />

0<br />

Verlauf einer CED<br />

Jahre


Morbus Crohn (MC)<br />

Inzidenz: 3-14 / 100.000 / Jahr<br />

• Chronisch entzündliche Darmerkrankung<br />

• Diskontinuierlicher Befall<br />

• Gesamter GI-Trakt<br />

• Befall sämtlicher Wandschichten<br />

• Luminal entzündliche Form<br />

• Abszedierend/fistulierende Form<br />

• Stenosierende Form<br />

Klinik:<br />

– Abdominale Schmerzen<br />

– Diarrhoe<br />

– Fisteln/Abszesse<br />

– Fieber<br />

– Allgemeinsymptome<br />

• Anämie


Kumulative Wahrscheinlichkeit (%)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Morbus Crohn verläuft<br />

0<br />

12<br />

24<br />

36<br />

48<br />

progressiv<br />

entzündlich<br />

60<br />

72<br />

fistulierend/penetrierend<br />

84<br />

96<br />

108<br />

120<br />

132<br />

Monate<br />

144<br />

156<br />

stenosierend<br />

168<br />

180<br />

192<br />

204<br />

216<br />

228<br />

240<br />

Cosnes J et al. Inflamm Bowel Dis. 2002;8:244.


Indikationen für eine Anti-TNF<br />

Therapie bei CED


Anti-TNF α Therapie bei Morbus Crohn<br />

Klassische Indikationen<br />

• Fistulierender Morbus Crohn<br />

– unzureichendes Ansprechen auf Standardtherapie<br />

(Antibiotika, Immunsuppressiva)<br />

• Entzündlich aktiver Morbus Crohn<br />

– Steroid-abhängiger Verlauf<br />

– Steroid-refraktärer Verlauf<br />

– Unzureichendes Ansprechen oder<br />

Unverträglichkeit der Immunsuppression


Infliximab bei fistulierendem Morbus Crohn<br />

23%<br />

Present D et al.<br />

NEJM 1999<br />

Sands NEJM<br />

2004<br />

(ACCENT II)


CHARM:<br />

Remission und Ansprechen über 1 Jahr unter<br />

Adalimumab<br />

Patienten (%)<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Plazebo<br />

Adalimumab 40 <strong>mg</strong> 2-wöchentlich<br />

Adalimumab 40 <strong>mg</strong> wöchentlich<br />

12%<br />

*<br />

36%<br />

* p


Anti-TNF alpha Therapie bei<br />

Morbus Crohn - Mukosaheilung<br />

Endoskopie vor… 3. Mai<br />

…und nach<br />

Infliximab<br />

21. Juni


Therapie mit TNF-α-Inhibitoren:<br />

Typische Erfahrungskurve<br />

Hoch<br />

Erfahrung des<br />

Arztes<br />

Niedrig<br />

Allgemein akzeptierte<br />

Indikationen<br />

1. Schwerer<br />

Schub trotz<br />

GK und IS<br />

GK = Glukokortikoide, IS = Immunsuppressiva<br />

2. Chronisch<br />

aktiver<br />

Verlauf<br />

Patiententyp<br />

Diskutierte Indikationen<br />

3. Früher<br />

Erkrankungsbeginn,<br />

schlechte<br />

Prognose<br />

4. Strikturen<br />

und/oder intraabdominelle<br />

Komplikationen<br />

CED Netzwerk<br />

Treffen


... ungünstige Prognose frühzeitig<br />

erkennen<br />

� Früher Erkrankungsbeginn (vor dem 40. Lebensjahr) 1<br />

� Perianaler Befall bei Diagnosestellung 1,2<br />

� Schwerer Verlauf von Beginn an (>5 <strong>kg</strong> Gewichtsverlust,<br />

Steroidtherapie beim ersten Schub) 1,2<br />

� Strikturen bei Diagnosestellung 2<br />

� Tiefe Kolonulzerationen 3<br />

� Ausgedehnter Befall bei Diagnose 1,2<br />

� Positiver prädiktiver Wert von 70-90% bei 2 oder mehr<br />

Parametern 1,2<br />

1 Beaugerie L, et al. Gastroenterology 2006;130:650–6<br />

2 Loly C, et al. Scand J Gastroenterol 2008;43:948–54<br />

3 Allez M, et al. Am J Gastroenterol 2002; 97:947–53<br />

CED Netzwerk<br />

Treffen


Schwerer Colon-Crohn<br />

CED Netzwerk<br />

Treffen


Colitis ulcerosa (CU)<br />

Inzidenz: 3-20 / 100.000 / Jahr<br />

• Chronisch entzündliche Darmerkrankung<br />

• Kontinuierlicher Befall<br />

• Auf Rektum und Colon beschränkt<br />

• Befall oberflächlicher Darm-<br />

abschnitte<br />

Klinik:<br />

– Diarrhoe (±Blut)<br />

– Bauchschmerzen<br />

– Allgemeinsymptome


Percent of Patients<br />

Natürlicher Verlauf der Colitis ulzerosa<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24<br />

Years After Diagnosis<br />

20% der Patienten benötigen eine Kolectomie innerhalb von<br />

10 Jahren und 30% innerhalb von 25 Jahren<br />

Colectomy<br />

Disease activity<br />

Remission<br />

Langholz E et al. Gastroenterology. 1994;107:3.


Anti-TNF α Therapie bei Colitis ulzerosa<br />

Indikationen<br />

• Mittelschwere Colitis ulzerosa<br />

– unzureichendes Ansprechen auf Standardtherapie<br />

– Steroide<br />

– Immunsuppressiva wie (z.B. Imurek®)<br />

– Salizylate (z.B. Salofalk®, Pentasa®)<br />

• Steroid-abhängiger Verlauf<br />

• Schwere Colitis ulzerosa<br />

– Steroid-refraktärer Verlauf<br />

• Extraintestinale Manifestationen


Infliximab – CU (ACT I)<br />

Klinische Remission in Wo. 8, 30 und 54<br />

% Subjects With Clinical<br />

Remission<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

*<br />

†<br />

Placebo<br />

Infliximab 5 <strong>mg</strong>/<strong>kg</strong> (n=121)<br />

Infliximab 10 <strong>mg</strong>/<strong>kg</strong> (n=122)<br />

Week 8 Week 30 Week 54<br />

Clinical Remission<br />

*P < 0.001 compared with placebo group; † P = 0.002; ‡ P < 0.001 compared with placebo group<br />

Analysis stratified by corticosteroid refractory status and center location<br />

‡<br />

*<br />

‡ ‡<br />

Rutgeerts NEJM 2005, DDW 2005 posters A689, ACG 2005 poster 518


Extraintestinale<br />

Manifestationen bei CED<br />

Extraintestinale<br />

Manifestationen können der<br />

CED Monate bis zu Jahren<br />

vorausgehen!


Pyoderma gangränosum


Nach 6 <strong>Woche</strong>n Anti-TNF alpha Th.


Durchführung einer Anti-TNF<br />

Therapie und<br />

Sicherheitsmaßnahmen


Therapiestart mit<br />

TNF-α-Inhibitoren<br />

� Bewertung von Indikation und Kontraindikationen<br />

� Erörterung der Therapie mit dem Patienten und<br />

Information des behandelnden Hausarztes<br />

� Basisuntersuchungen<br />

� Entscheidung über immunsuppressive<br />

Begleitmedikation<br />

� Wahl der Initialdosis (Adalimumab)<br />

� Verlaufskontrolle<br />

TNF = Tumor-Nekrose-Faktor<br />

CED Netzwerk<br />

Treffen


Therapie mit TNF-α-Inhibitoren:<br />

Ausschlusskriterien<br />

� Herzinsuffizienz<br />

� Bestehende maligne Erkrankungen<br />

� Aktive Infektionserkrankungen<br />

� Latente oder aktive Tuberkulose<br />

� Abzsess<br />

� Frühere Maligne Erkrankung*:<br />

Mammakarzinom oder andere Tumorerkrankungen † innerhalb der letzten<br />

5 Jahre<br />

� Multiple Sklerose<br />

� Aktive Hepatitis B<br />

� Relative Kontraindikationen<br />

– Schwangerschaft *<br />

– Dünndarmstenose *<br />

CED Netzwerk<br />

Treffen


Basisuntersuchungen:<br />

Tb-Screening und Prophylaxe<br />

� Screening aller Patienten auf eine aktive oder latente<br />

Tuberkulose entsprechend des nationalen Standards<br />

mittels Röntgenthoraxaufnahme, Tuberkulin-<br />

Hauttest oder Bluttest<br />

– Falls positiv: Tuberkulose-Behandlung des Patienten<br />

vor Beginn der Anti-TNF-α-Therapie<br />

– Behandlung entsprechend der lokalen Richtlinien zur<br />

Tb-Therapie<br />

� Für alle in Indien oder Schwarzafrika geborenen<br />

Patienten<br />

– Einleiten einer Tb-Prophylaxe entsprechend der<br />

nationalen Empfehlungen<br />

Tb = Tuberkulose<br />

CED Netzwerk<br />

Treffen


Intradermale Injektion<br />

Anlage des Tuberkulin-Hauttest<br />

nach Mendel-Mantoux (MMT)<br />

Quaddel 6 bis 10 mm im Diameter nach 72h<br />

CED Netzwerk<br />

Treffen


Quantiferon-Test<br />

CED Netzwerk<br />

Treffen


MR – Becken: Abszess mit Fistelgang


Wahl des Anti-TNF Präparats*<br />

Remicade ® Humira ®<br />

IV (Infusion) Subcutan<br />

(Pen-Fertigspritze)<br />

<strong>Start</strong>:<br />

5 <strong>mg</strong>/<strong>kg</strong> <strong>Woche</strong> 0<br />

<strong>Woche</strong> 2<br />

<strong>Woche</strong> 6<br />

Erhaltung:<br />

5 <strong>mg</strong>/<strong>kg</strong> alle 8 <strong>Woche</strong>n<br />

2 Stunden Infusion<br />

<strong>Start</strong>:<br />

160 <strong>mg</strong> <strong>Woche</strong> 0<br />

80 <strong>mg</strong> <strong>Woche</strong> 2<br />

Erhaltung:<br />

40 <strong>mg</strong> alle 2 <strong>Woche</strong>n<br />

Wenige Minuten<br />

Ambulanz / Arzt Zu Hause -<br />

Selbstadministration<br />

*Cimzia (certolizumab) is also approved in Switzerland (and the USA) for Crohn’s disease


Remission (%)<br />

Dauertherapie?<br />

Patienten mit regelmäßiger Erhaltungstherapie bleiben häufiger in<br />

Remission als Patienten die die Therapie nur episodisch bekommen<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

* *<br />

† *<br />

†<br />

IO/R = Induction only/re-initiation therapy, EOW = every other week, EW = every week<br />

*p


Verlaufskontrolle:<br />

Adalimumab<br />

� Basisuntersuchungen (vor der ersten Injektion)<br />

� <strong>Woche</strong> 4 bis 6:<br />

Einschätzung des primären Ansprechens<br />

� <strong>Woche</strong> 10 bis 14:<br />

Kontrolle des anhaltenden Ansprechens<br />

� Alle 3 Monate im weiteren Therapieverlauf *<br />

Nach jeder Injektion sollten Patienten auf Reaktionen<br />

an der Einstichstelle achten; Bei Wirkverlust oder auffälliger<br />

Symptomatik sollte die Kontrolle eher erfolgen<br />

CED Netzwerk<br />

Treffen


Verlaufskontrolle:<br />

Infliximab<br />

� Basisuntersuchungen (vor der ersten Infusion)<br />

� Nach der 2. Infusion (i. d. R. am Tag der 3. Infusion)<br />

� Alle 8 <strong>Woche</strong>n im weiteren Therapieverlauf<br />

(vor jeder Infusion)*<br />

Während und nach jeder Infusion sollten Patienten auf<br />

Komplikationen und Reaktionen achten; Bei Wirkverlust<br />

oder auffälliger Symptomatik sollte die Kontrolle eher erfolgen<br />

CED Netzwerk<br />

Treffen


Nebenwirkung einer Anti-TNF<br />

Therapie und Vorgehen bei<br />

Nebenwirkungen


Nebenwirkungen der Anti-TNF Therapie<br />

� Überempflindlichkeitsreaktionen<br />

– Infusions- oder Injections-<br />

Reaktionen<br />

– Verspätete<br />

Überempflindlichkeitsreaktion<br />

� Immunogenität<br />

� Kopfschmerzen<br />

� Ausschlag /Ekzem<br />

� Infektionen<br />

– leichte und schwere<br />

� MS<br />

� Psoriasis<br />

� Autoantikörper<br />

� Panzytopenie<br />

� Herzinsuffizienz<br />

� Hepatotoxizität<br />

� Maligne Erkrankungen


Hautnebenwirkungen


MÖGLICHE NEBENWIRKUNGEN<br />

VON TNF-ANTIKÖRPER<br />

• Infektionen 25 %<br />

• Schwere Infektionen 5%<br />

• Risiko von Lymphomen und Karzinomen<br />

• Mortalität 1-2.7 %<br />

(1 % Infliximab assoziiert in Mayo Clinic Experience 1 )<br />

AUSWAHL UND KONTROLLE DER PATIENTEN !<br />

1 Colombel et al Gastroenterology 2004;126:19


Hazard ratio<br />

4,5<br />

4<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

*p


Risiko für opportunistische Infektionen<br />

Number of immunosuppressive medications<br />

None<br />

1<br />

2 or 3<br />

Specific combinations<br />

No medications<br />

Corticosteroids alone<br />

AZA/6MP alone<br />

Infliximab alone<br />

AZA/6MP + corticosteroids<br />

AZA/6MP + infliximab<br />

AZA/6MP + infliximab + corticosteroids<br />

Cases<br />

(n=100)<br />

38<br />

38<br />

24<br />

39<br />

16<br />

20<br />

3<br />

16<br />

1<br />

5<br />

Controls<br />

(n=200) OR (95% CI) p value<br />

129<br />

59<br />

12<br />

129<br />

27<br />

31<br />

2<br />

6<br />

5<br />

0<br />

1.0 (ref)<br />

2.9 (1.5–5.3)<br />

14.5 (4.9–43)<br />

1.0 (ref)<br />

2.2 (1.0–4.9)<br />

3.4 (1.5–7.5)<br />

11.1 (0.8–148)<br />

17.5 (4.5–68)<br />

1.6 (0.1–19)<br />

Infinite<br />


Vorgehen bei<br />

Therapieversagen


Dosisanpassung<br />

Je nach Therapieziel und Schwere des Rezidivs<br />

� Fortführung der Therapie und Bewertung der Symptome<br />

oder<br />

� Adalimumab<br />

– Erhöhung auf wöchentliche Gabe 2<br />

� Infliximab<br />

– Dosiserhöhung auf bis zu 10<strong>mg</strong>/<strong>kg</strong> 2<br />

oder<br />

– Erhöhung auf 4- bis 7-wöchentliche Gabe<br />

Bei Remission ggf. Senkung der Dosis oder des Intervalls<br />

1 Colombel J-F, et al. Gastroenterology 2007;132:52–65<br />

2 Hanauer S, et al. Lancet 2002;359:1541–49<br />

CED Netzwerk<br />

Treffen


Wechsel des TNF-Blockers<br />

Remission unter Adalimumab nach<br />

Infliximab-Versagen<br />

Remission (%)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

IFX<br />

ges.<br />

IFX ges. = Vorbehandlung mit Infliximab gesamt<br />

PN = Primäres Nichtansprechen<br />

WV = Wirkverlust<br />

U/NW = Unverträglichkeit/Nebenwirkungen<br />

Sonst. = Sonstige<br />

36% 28% 36% 39% 41%<br />

PN WV U/<br />

NW<br />

<strong>Woche</strong> 4<br />

Sonst.<br />

PN = kein ausreichendes Ansprechen auf Infliximab<br />

WV = Wirkverlust nach primärem Ansprechen auf Infliximab<br />

Sonstige = Patienten ohne, mit mehreren oder weiteren Gründen für den<br />

Therapieabbruch mit Infliximab; NRI-Analyse (Non-Responder Imputation)<br />

Lofberg, et al. ACG October 2008; Orlando, Florida: Poster P303;<br />

Lofberg, et al. UEGW October 2008; Vienna: Poster P0721<br />

42% 36% 40%<br />

IFX<br />

ges.<br />

PR WV U/<br />

NW<br />

<strong>Woche</strong> 20<br />

46% 52%<br />

Sonst.<br />

CED Netzwerk<br />

Treffen


Kombinationstherapie<br />

Infliximab plus Azathioprin<br />

Patienten (%)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

In <strong>Woche</strong> 26<br />

57%<br />

44%<br />

31%<br />

IFX = infliximab; AZA = Azathioprin<br />

Centocor News Release, Oct 2008;<br />

Colombel J-F, et al. Gut 2008;57(Suppl II): A1<br />

IFX+AZA (n=169)<br />

IFX (n=169)<br />

AZA (n=170)<br />

44%<br />

30%<br />

17%<br />

Steroidfreie Remission Mukosaheilung<br />

Steroidfreie Remission<br />

IFX + AZA p


Praktische Tipps


Graue Kappe 1 schützt<br />

die Nadel<br />

HUMIRA PEN (Adalimumab)<br />

Nadel<br />

(nicht sichtbar)<br />

Weiße Nadelschutz-<br />

hülse<br />

Fenster füllt sich während<br />

der Injektion mit gelber<br />

Markierung<br />

HUMIRA ® PEN enthält<br />

40 <strong>mg</strong> Adalimumab<br />

Rote Kappe 2 verhindert<br />

den versehentlichen<br />

Knopfdruck<br />

Roter Knopf – zur Auslösung<br />

der subkutanen Injektion<br />

(Achtung: das Berühren des roten<br />

Knopfes kann eine versehentliche<br />

Auslösung verursachen)


• Injektionsstelle desinfizieren. PEN nicht<br />

schütteln!<br />

• HUMIRA ® Pen mit roter Kappe nach<br />

oben halten.<br />

• Kappen 1 + 2 abnehmen. Roten Knopf<br />

nicht berühren!<br />

• Fenster des HUMIRA ® PEN soll gut<br />

sichtbar sein.<br />

• HUMIRA ® PEN senkrecht auf die Haut-<br />

oberfläche aufsetzen (90°). Jetzt roten<br />

Knopf drücken!<br />

• Warten bis es .<br />

HUMIRA PEN<br />

Verabreichung<br />

• HUMIRA ® PEN mit<br />

gedrücktem roten<br />

Knopf weiter gegen die<br />

Haut pressen.<br />

<br />

• Warten, bis die<br />

gelbe Markierung im<br />

Fenster komplett sicht-<br />

bar ist.<br />

• Gelbes Fenster zeigt<br />

an, dass die Injektion<br />

erfolgreich beendet<br />

ist.


Lokale Schmerzen an Injektionsstelle<br />

1. Alkoholdesinfektion – vor Injektion trocknen lassen<br />

2. Wechsel der Injektionsstellen<br />

3. Pen/Spritze 15-20 Minuten vor Injektion aus<br />

Kühlschrank nehmen (Raumtemperatur)<br />

4. Wechsel von Pen auf Spritze<br />

5. Kühlpackungen<br />

6. Topische Salben<br />

(Steroide / Anti-histaminika)<br />

7. Orale Medikamente<br />

(Analgetika)


Remicade - Infusion<br />

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Treffen<br />

66


Remicade - Infusion<br />

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67


Prophylaxe bzw. Reservemedikation<br />

Prophylaxe:<br />

• Um das Risiko für Infusionsreaktionen herabzusetzen,<br />

können Patienten z.B. mit einem Antihistaminikum,<br />

Hydrokortison (bzw. Prednisolon-Aquivalente) und/oder<br />

Paracetamol vorbehandelt werden<br />

• Vor allem bei längerem Intervall zwischen Infusionen<br />

Reservemedikation:<br />

• - Adrenalin (z.B. L-Adrenalin®, Suprarenin®)<br />

• - Analgetika (Mexalen®, Perfalgan®)<br />

• - Antihistaminika (z.B. Fenistil®)<br />

• - Kortikosteroide (z.B. Soludacortin®)<br />

• - Volumenersatz (z.B. Ringerlösung, Voluven®)<br />

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68


Remicade – leichte<br />

Infusionsreaktion<br />

®<br />

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Remicade – mittelschwere<br />

Infusionsreaktion<br />

®<br />

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Remicade – schwere<br />

Infusionsreaktion<br />

®<br />

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Was ist zu tun, wenn …<br />

eine Gabe ausgelassen wurde<br />

Adalimumab<br />

� Injektion baldmöglichst nachholen und Folgeinjektion am<br />

ursprünglich vorgesehenen Datum vornehmen (als ob die<br />

Injektion nicht vergessen wurde)<br />

Infliximab<br />

� Infusion baldmöglichst nachholen und zur ursprünglichen<br />

Zeitplanung übergehen<br />

� Es besteht ein erhöhtes Risiko einer anaphylaktischen<br />

Reaktion, insbesondere wen der Intervall zwischen den<br />

Infusionen mehr als 4 Monate beträgt. In diesem Fall sollte eine<br />

Hydrocortison-Prophylaxe erwogen und mit einer Slow-rate<br />

Infusion begonnen werden<br />

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Was ist zu tun bei einer …<br />

Infektion<br />

� Symptome: Husten, starkes Sputum, Fieber, etc.<br />

� Diagnose: Auskultation, Röntgenthoraxaufnahme,<br />

�CRP, �Leukozyten, Harnlabor, evtl. Blutkultur<br />

� Weiterführen der Anti-TNF-Therapie,<br />

wenn Fieber und Pneumonie ausgeschlossen wurden<br />

� Abbruch der Anti-TNF-Therapie<br />

bei Fieber, Pneumonie, starkem grünem Sputum oder<br />

Zeichen eines anderen bakteriellen Infekts<br />

Anmerkung:<br />

Bei Thoraxinfektionen sind Antibiotika indiziert, wenn<br />

sich Verschattungen im Röntgenbild zeigen und<br />

Tuberkulose ausgeschlossen ist<br />

CRP = C-reaktives Protein<br />

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