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März 2010: ca. 1,6 MB - Ev. Paul-Gerhardt-Gemeinde Wiesbaden

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Kontakte<br />

Pfarrer<br />

Friedrich-Wilhelm Bieneck<br />

Wenzel-Jaksch-Str. 5<br />

65199 <strong>Wiesbaden</strong><br />

Tel: 0611-46 36 17<br />

Fax: 0611-44 77 912<br />

Email: pfarrer@pgg-info.de<br />

Diakon<br />

Thomas Tippner<br />

Eulenstr. 18<br />

65199 <strong>Wiesbaden</strong><br />

Tel: 0611-46 45 65<br />

Fax: 0611-46 45 60<br />

Email: tippner@online.de<br />

www.tippner.info<br />

Vorsitzender des KV<br />

Friedrich-Wilhelm Bieneck<br />

Wenzel-Jaksch-Str. 5<br />

65199 <strong>Wiesbaden</strong><br />

Tel: 0611-46 36 17<br />

Email: vorstand@pgg-info.de<br />

<strong>Gemeinde</strong>büro<br />

(Di +Do, 9.00-13.00 Uhr)<br />

Gerlinde Widder<br />

Wenzel-Jaksch-Str. 5<br />

65199 <strong>Wiesbaden</strong><br />

Tel + Fax: 0611-46 24 59<br />

Email: buero@pgg-info.de<br />

Jugendpastorin<br />

Judith Bojert<br />

Am Hang 14<br />

65199 <strong>Wiesbaden</strong><br />

Tel: 0611-9713137<br />

Email: jugendpastorin@pgg-info.de<br />

2<br />

Kindertagesstätte<br />

Sprechzeiten 14.00-15.00 Uhr<br />

Leitung: Sonja Meier/Nicole Abt<br />

Eulenstr. 18<br />

65199 <strong>Wiesbaden</strong><br />

Tel: 0611-46 65 44<br />

Email: kita@pgg-info.de<br />

Küster<br />

Joachim Pfeiffer<br />

Goerdelerstr. 16<br />

65197 <strong>Wiesbaden</strong><br />

Tel: 0163-184 4759 (tagsüber)<br />

0611-9 46 5133 (abends)<br />

Fax: 0611- 9 46 5134<br />

Email: kuester@pgg-info.de<br />

Konto der <strong>Gemeinde</strong><br />

Kto.Nr.119 792 002<br />

NASPA <strong>Wiesbaden</strong><br />

BLZ 510 500 15<br />

<strong>Gemeinde</strong>homepage: www.pgg-info.de<br />

Impressum: Der <strong>Gemeinde</strong>brief wird herausgegeben im Namen des Kirchenvorstandes<br />

der <strong>Ev</strong>angelischen <strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong>-<strong>Gemeinde</strong>, <strong>Wiesbaden</strong>-Kohlheck,<br />

Wenzel-Jaksch-Str. 5, 65199 <strong>Wiesbaden</strong>. Verantwortlich für diese Ausgabe ist das<br />

Redaktionsteam: Friedrich-Wilhelm Bieneck, Klaus Bertelsmann, Ilona Henn, Irmela<br />

Milch; Gernot Schaake; Thomas Tippner.<br />

Email an die Redaktion: gemeindebrief@pgg-info.de


Inhalt<br />

Der Kirchenvorstand berichtet 4<br />

Glaube gut verpackt? 5<br />

Kinderseite 6<br />

Winter in Kohlheck 7<br />

Guten Tag, ich komme von ihrer <strong>Gemeinde</strong><br />

8<br />

Worauf ist Verlass? 9<br />

Auferstehung - Hoffnung gegen den<br />

Tod 10<br />

Auferstehung? Unglaublich! 11<br />

Ostern 12<br />

Wer glaubt, wird selig 14<br />

Christsein kein Solopart 15<br />

Im Bann der Esoterik 16<br />

Bericht aus der KITA 20<br />

Der Tanz der Stachelschweine 22<br />

Gott im Dorfkino 23<br />

Goldene Konfirmation 24<br />

Gottesdienste an Ostern 25<br />

Regelmässige Veranstaltungen 27<br />

Angedacht 28<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Spiritualität ist heute zum Modewort<br />

geworden. Was wird in diesem Begriff<br />

nicht alles untergebracht: geheimnisvolle,<br />

mehr oder weniger hilfreiche Praktiken<br />

im weiten Feld der Esoterik, Menschen,<br />

die sich mit diesem Begriff<br />

schmücken und meinen, sie hätten anderen<br />

etwas voraus, aber auch im christlichen<br />

Bereich wird „Spiritualität“ oft und<br />

gern gebraucht. Und wem das alles gar<br />

nichts sagt, der kann sich immer noch das<br />

Buch „Spiritualität für Dummies“ (gibt<br />

es wirklich) kaufen.<br />

Aber bei all´ dem, wozu dieses Wort<br />

ge- aber auch oft missbraucht wird, geht<br />

es doch letztlich oft darum, wie ich meine<br />

eigene, persönliche Spiritualität gestalte.<br />

Lebe ich Gott-los in meine Zukunft hinein,<br />

versuche ich zweifelhafte Quellen<br />

anzuzapfen, weil es da doch was zwischen<br />

„Himmel und Erde“ gibt oder baue ich<br />

mir meine Patch-Work-Spiritualität auf<br />

dem Markt der religiösen Möglichkeiten<br />

so zusammen, wie es mir gerade in den<br />

Kram passt.<br />

Sie merken, wir können dieses Thema<br />

nicht neutral behandeln - und das wollen<br />

wir auch gar nicht - .<br />

Wenn in der <strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong>-<strong>Gemeinde</strong><br />

bald wieder Ostern gefeiert wird, dann<br />

geschieht dies nicht „spirituell-nebulös“,<br />

sondern ganz konkret mit dem lauten<br />

Ruf: „Der Herr ist auferstanden!“ Dieser<br />

Satz steht im Zentrum und ist gleichzeitig<br />

ein Bekenntnis zu einem Gott, dem man<br />

sein Leben wirklich anvertrauen kann.<br />

Das erleben Menschen immer wieder. Mit<br />

diesem <strong>Gemeinde</strong>brief wollen wir davon<br />

berichten, wie dieser Glauben an den<br />

auferstandenen Jesus in <strong>Wiesbaden</strong>-Kohlheck<br />

und darüber hinaus ganz praktisch<br />

erlebt und erfahren wird.<br />

Ihr <strong>Gemeinde</strong>brief-Team<br />

3


Der Kirchenvorstand berichtet<br />

Der Kirchenvorstand arbeitet in seiner<br />

neuen Amtsperiode unter dem Vorsitz<br />

des Pfarrers. Den stellvertretenden<br />

Vorsitz hat Herr Helmut Müller inne.<br />

Die Führung der Kollektenkasse<br />

wechselt in die Hände von Frau Beate<br />

Kommritz-Schüler.<br />

Ein neu eingerichteter Verwaltungsausschuss<br />

soll helfen, dem Vorstand<br />

mehr Raum für inhaltliche Arbeit zu<br />

geben.<br />

Der Vertreter der <strong>Gemeinde</strong> in<br />

der Dekanatssynode ist Herr Peter<br />

Kosmehl und in der <strong>Ev</strong>angelischen Allianz<br />

<strong>Wiesbaden</strong> vertritt Herr Karl-Heinz<br />

Henn die <strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong>-<strong>Gemeinde</strong>.<br />

Die Räume im neuen <strong>Gemeinde</strong>haus<br />

sollen Namen erhalten. Dazu erbittet<br />

der Kirchenvorstand bis Ostern Vorschläge.<br />

Sie sollen an Dichterinnen<br />

und Dichter geistlicher Lieder erinnern.<br />

Die Kirchenvorsteherin Frau Doris<br />

Kubi<strong>ca</strong> hat sich bereit erklärt, für die<br />

<strong>Gemeinde</strong> an der Fundraisingausbildung<br />

der <strong>Ev</strong>angelischen Kirche in Hessen<br />

und Nassau teilzunehmen.<br />

Eine detaillierte Nutzungsvereinbarung<br />

für das neue <strong>Gemeinde</strong>haus wurde<br />

erstellt. Ab sofort ist es für <strong>Gemeinde</strong>glieder<br />

möglich, den großen Raum für<br />

eine private Feier zu nutzen. Die<br />

festgelegten Bedingungen erfahren Sie<br />

bei Frau Ilona Henn (Tel. 46 81 26),<br />

die so freundlich ist, die Organisation<br />

solcher Anfragen zu managen.<br />

Das Kindergottesdienstteam hat<br />

Verstärkung erhalten. Frau Ulrike Sixdorf<br />

und Frau Kaiken Sothmann unterstützen<br />

seit Februar <strong>2010</strong> <strong>Ev</strong>a Lemberger<br />

und Annegret Müller in diesem<br />

wichtigen Aufgabenbereich im Dienst<br />

an den kleinen Leuten der <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Der Kirchenvorstand hat den Kontakt<br />

zum Vorstand der Auferstehungsgemeinde<br />

Schierstein-Nord<br />

am Aschermittwochabend mit einem<br />

gemeinsamen Essen und einem Gedankenaustausch<br />

über ähnliche Interessen<br />

der beiden <strong>Gemeinde</strong>n fortgesetzt.<br />

Der Kirchenvorstand stimmt dem<br />

Fortbildungsantrag der Erzieherin<br />

Frau Corinna Harsch inklusive der darin<br />

enthaltenen Präsenztage zu.<br />

Die Goldene Konfirmation soll<br />

dieses Jahr am Sonntag, den 1.August<br />

stattfinden.<br />

Der nächste Ökumenische Kirchentag<br />

Dotzheim findet am 27. Juni<br />

<strong>2010</strong> statt. Die <strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong>-<strong>Gemeinde</strong><br />

nimmt daran teil. Der Vorstand<br />

lädt alle <strong>Gemeinde</strong>glieder an diesem<br />

Sonntag ein, auf den Pfarrer-Luja-Platz<br />

zum Gottesdienst zu kommen.<br />

4


Glaube – gut verpackt?<br />

Woran merken die Menschen um mich<br />

her, dass ich Christ bin?<br />

Ich bin freundlich, hilfsbereit, nicht<br />

streitsüchtig – das sind andere auch!<br />

Wer mich etwas näher kennt, weiß,<br />

dass ich sonntags zur Kirche gehe und<br />

einen Fischaufkleber am Auto habe.<br />

Das ist alles, was nach außen sichtbar<br />

wird. Ich halte meinen Glauben gut verpackt<br />

und zeige ihn nicht vielen.<br />

Dazu ist der Glaube aber nicht da, er<br />

sollte irgendwie für meine Umgebung<br />

sichtbar und einladend sein. Manchmal<br />

denke ich, ob mein Glaube überhaupt<br />

echt ist, oder ob ich mir nur selbst etwas<br />

vormache. Mein Glaube beruht<br />

nicht auf einem besonderen Erlebnis,<br />

sondern seit meiner Konfirmandenzeit<br />

gehört er – mal mehr oder weniger – zu<br />

meinem Leben und ist somit etwas<br />

Selbstverständliches. Aber gerade das<br />

macht mich manchmal unsicher. Ist<br />

nicht alles nur Verpackung?<br />

Worte von Dietrich Bonhoeffer sind<br />

dann sehr hilfreich für mich:<br />

„Wir hindern Gott, uns die großen<br />

geistlichen Gaben zu schenken, die<br />

er für uns bereit hat, weil wir für die<br />

täglichen kleinen Gaben nicht danken.<br />

Wir meinen wir dürften uns mit<br />

dem kleinen Maß uns geschenkter<br />

geistlicher Erkenntnis, Erfahrung,<br />

Liebe nicht zufrieden geben und hätten<br />

immer begehrlich nach den großen<br />

Gaben auszuschauen. Wir beklagen<br />

uns dann darüber, dass es uns an<br />

der großen Gewissheit, an dem starken<br />

Glauben, an der reichen Erfahrung<br />

fehle, die Gott doch anderen<br />

Christen geschenkt habe, und wir<br />

halten diese Beschwerden für<br />

fromm.“ (D.B.: Gemeinsames Leben)<br />

So will ich getrost meinen Weg weiter<br />

gehen, für das Geschenk meines<br />

Glaubens dankbar sein und nicht Ausschau<br />

halten nach großen Möglichkeiten,<br />

ihn zu beweisen. Gott schenkt uns<br />

das Wollen und Vollbringen.<br />

Irmela Milch<br />

5


Aufgepasst Kinder,<br />

hier sind 2 Botschaften für Euch versteckt, die Ihr auf keinen Fall<br />

verpassen solltet:<br />

1. Botschaft:<br />

Ordne die Schafe in richtiger Reihenfolge und Du entschlüsselst die Botschaft aus<br />

Psalm 23!<br />

2. Botschaft:<br />

Streiche die Buchstaben, die dreimal vorkommen und ordne die übrigen!<br />

6


Winter in Kohlheck<br />

Schneeflöckchen, Weißröckchen,<br />

wann kommst du geschneit,<br />

du kommst aus den Wolken,<br />

dein Weg ist so weit.<br />

Komm setz dich ans Fenster,<br />

du lieblicher Stern:<br />

Malst Blumen und Blätter,<br />

wir haben dich gern.<br />

Schneeflöckchen, du deckst uns die Blümelein* zu,<br />

dann schlafen sie sicher in himmlischer Ruh.<br />

* nicht nur die Blümchen, sondern auch “Fritz-Georg”!<br />

7


Guten Tag,<br />

ich komme von Ihrer <strong>Gemeinde</strong>!<br />

8<br />

Meine Erfahrungen und Erlebnisse bei<br />

den Geburtstagsbesuchen in unserer<br />

<strong>Gemeinde</strong> konnte ich in den letzten 5<br />

Jahren sammeln. Ca. 50 Besuche habe<br />

ich durchgeführt und nach vorheriger telefonischer<br />

Ankündigung auch alle bis auf<br />

ganz wenige angetroffen. Grundsätzlich<br />

war ich auch willkommen. »Da kommt<br />

jemand von der Kirche, dass die auch<br />

noch an mich denkt, sind Sie der Pfarrer?«,<br />

so wurde ich häufig begrüßt.<br />

Mein Wunsch, bei den Besuchen auch<br />

über Gott und den persönlichen Glauben<br />

ins Gespräch zu kommen, hat sich nicht<br />

oft erfüllt, sind wir doch meistens bei allgemeinen<br />

Problemen unserer Zeit hängen<br />

geblieben, oder wurden durch Telefonanrufe<br />

(meist bei den runden Geburtstagen)<br />

unterbrochen.<br />

Da in Kohlheck besonders viel ältere<br />

Menschen wohnen, die aus Ostpreußen,<br />

Pommern und dem Sudetenland geflüchtet<br />

sind, war auch immer von Krieg, Flucht<br />

und Vertreibung die Rede. Eigentlich ein<br />

guter Grund, für das Durchtragen und<br />

Bewahrung Gottes dankbar zu sein; war<br />

aber leider nicht immer der Fall.<br />

Das häufig geäußerte Argument, man<br />

sei ja kein Kirchgänger und könne seinen<br />

»Glauben« auch allein zu Hause leben,<br />

macht schon nachdenklich und traurig.<br />

Persönliche Glaubenszeugnisse sind<br />

eher der Einzelfall. Traditionelle Gottesdienstbesuche<br />

der Familien zu Weihnachten<br />

und Ostern haben besonders bei Älteren<br />

(noch) einen hohen Stellenwert.<br />

Ich habe immer versucht, auf die Veranstaltungen<br />

der <strong>Gemeinde</strong> hinzuweisen<br />

und auf unseren <strong>Gemeinde</strong>brief, der von<br />

den meisten Besuchten auch gern gelesen<br />

wird. Gelegentlich sah ich mich auch<br />

mit kritischen Bemerkungen über unsere<br />

<strong>Gemeinde</strong> und unseren Pfarrer konfrontiert,<br />

was mich zum Teil betroffen<br />

machte.<br />

Dafür gab es aber eine Reihe von<br />

schönen und nachhaltig freundlichen Begegnungen,<br />

an die ich mich gern erinnere<br />

und die bis heute anhalten, wenn man<br />

sich im Gottesdienst oder anderen Begegnungen<br />

in der Stadt, im Supermarkt,<br />

bei Post oder Bank wieder begegnet. Gut<br />

ist, wenn ich mich bei dieser Gelegenheit<br />

wieder an den richtigen Namen erinnern<br />

kann, dann sind die Menschen<br />

immer wieder positiv überrascht.<br />

Fazit: Solange es unsere<br />

Kräfte erlauben, sollten<br />

wir unbedingt<br />

diese Besuche<br />

weiter durchführen<br />

und um Verstärkung<br />

für unser<br />

Besuchsteam<br />

werben.<br />

Bernd Ebeling


Worauf ist Verlass?<br />

Was sollen wir denen sagen, die äußerlich<br />

und innerlich erschüttert zu uns kommen<br />

mit der Klage: »Alles ist uns zerbrochen,<br />

das Vertrauen zu den Menschen,<br />

das Vertrauen zu uns selber. Unser<br />

Leben, einst mit stolzen Hoffnungen<br />

angefangen, hat uns bitter enttäuscht.«<br />

Was sollen wir den jungen Leuten sagen,<br />

die, von der Unruhe dieser Zeit ergriffen,<br />

hierhin und dahin laufen? Hinter<br />

ihrem oft wunderlichen Wesen, ihren verzerrten<br />

und verkrampften Worten und<br />

Gedanken verbirgt sich doch nur diese<br />

eine Sehnsucht: »Gebt uns einen festen<br />

Grund, auf dem man stehen kann!« Wo<br />

ist die Gewissheit, die uns Ruhe gibt?<br />

Was sollen wir unserm eigenen Herzen<br />

sagen, wenn es, von Schuld und Schicksal<br />

hin- und hergerissen, immer wieder<br />

schwankend werden will, wenn auch da,<br />

wo der Glaube eine Macht wurde, der<br />

Zweifel wieder Raum gewinnt und die<br />

Niederlagen und Enttäuschungen unsere<br />

Müdigkeit zu einem Nebel werden lassen,<br />

den wir nicht mehr durchstoßen können?<br />

Ich weiß nur einen Rat: dass wir<br />

uns unverwandt an die Tat Gottes halten,<br />

die so fest und klar ist wie die Ewigkeit<br />

- an das Sterben und Auferstehen<br />

Jesu Christi.<br />

Friedrich von Bodelschwingh<br />

1831 - 1910<br />

9


Auferstehungshoffnung gegen den Tod<br />

Das Telefon klingelt. Der Pfarrer wird<br />

gerufen. Der Opa liegt im Sterben. Die<br />

Familie schaut entsetzt und hilflos zu, wie<br />

sich der Großvater zum Sterben aufmacht.<br />

Nach einem kurzen intensiven<br />

Gespräch mit dem Sterbenden wünscht<br />

sich der Großvater, noch am selben Tag<br />

zusammen mit seinen Angehörigen das<br />

Heilige Abendmah zu feiern. Am Ende<br />

der Feier weicht bei dem alten Mann die<br />

Anspannung. Seine Gesichtszüge werden<br />

friedlich und gelöst. In der Nacht geht<br />

er heim.<br />

Der Tod wartet auf alle, auf die Frommen<br />

und Menschen ohne christliche Prägung.<br />

Keiner entgeht ihm. Aber angesichts<br />

des Todes wird deutlich, woran jemand<br />

glaubt. Worauf er sich verlässt im<br />

Leben und im Sterben. In kirchlich geprägten<br />

Familien holt man in solchen Situationen<br />

mitunter noch den Seelsorger.<br />

Auch fromme Menschen kann der Tod<br />

eines lieben Angehörigen<br />

tief erschüttern.<br />

Das eigene Leben<br />

wird verletzt, wenn<br />

ein naher Verwandterstirbt,wenn<br />

eine vertraute<br />

Person nicht mehr antwortet. Fragen<br />

brechen dann vielfach auf: Wer ist<br />

schuld? Warum so plötzlich? Wo ist der<br />

oder die Angehörige nach dem Tod?<br />

Christen schauen hier auf Christus,<br />

seinen Tod und seine Auferstehung. Im<br />

Einzelnen kann das sehr unterschiedlich<br />

aussehen. Für die vorgenannte Familie<br />

war es gut, dass sie ihren Opa bei Gott<br />

geborgen wusste. Das half ihr das Leid<br />

der Trennung anzunehmen und die Trauer<br />

zu verarbeiten.<br />

Nicht jeder kann diesen christlichen<br />

Trost so annehmen. Da bleibt oft eine<br />

seltsame Leere, eine angespannte Unsicherheit.<br />

Das Leben und die Weltsicht<br />

werden bis in die Grundfesten erschüttert.<br />

Die eigene Begrenztheit wird existenziell<br />

erfahren. Mancher wagt in solchen<br />

Situationen aber auch ganz neue<br />

Schritte.<br />

Manchmal sind es tragische Todesfälle,<br />

die Menschen<br />

plötzlich, unvorbereitet<br />

und sehr heftig<br />

treffen. Diese Katastrophen<br />

lassen Angehörige noch<br />

viel heftiger nach Klarheit über<br />

10


das fragen, was danach kommt.<br />

Bei einem tragischen Verkehrsunfall<br />

wurde ein junger Mann überfahren. Nach<br />

massiver Erschütterung machte sich die<br />

Mutter auf und fragte nach Hilfe und<br />

Halt. Das tragische Ereignis blieb in Erinnerung,<br />

aber schließlich fand sie zu einem<br />

lebendigen Vertrauen zu Christus<br />

und zu einer Hoffnung, die über den<br />

Tod hinaus reichte.<br />

Begleiten kann man Trauernde mit biblischen<br />

Texten oder Liedern, die schweres<br />

Leld verarbeiten helfen. Die knappen<br />

Verse z.B.des.23.Psalms leihen vielen<br />

die Worte, in denen sie ihr schweres<br />

Leid ausdrücken können. Anderen helfen<br />

die Lieder von <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong>, die für<br />

sie zum Gebet werden.<br />

In unserer Zeit wird leider das Sterben<br />

immer mehr individualisiert und anonymisiert.<br />

Den Christen wächst eine<br />

wichtige Aufgabe zu, Menschen im Sterben<br />

und in der Trauer zu begleiten, damit<br />

andere durch die Auferstehungshoffnung,<br />

die Jesus uns gibt, getröstet werden<br />

und neuen Mut fassen.<br />

Dekan Erwin Lechner, München<br />

aus »Wir - gemeinsam unterwegs«<br />

(von der Redaktion leicht gekürzt)<br />

Auferstanden? Unglaublich!<br />

Die erste Reaktion auf das leere Grab<br />

waren Furcht und Entsetzen. Und auch<br />

danach gab es im Jüngerkreis noch Unverständnis<br />

und Zweifel. Der Ruf „Er ist<br />

auferstanden!“ ist nicht nur für moderne<br />

den. Die Angst hat sich nicht bestätigt.<br />

Die Dunkelheit hat das Licht nicht verschluckt.<br />

Gott ist unendlich viel größer<br />

als mein Denken!<br />

So brauche ich nicht länger an einen<br />

Gott zu glauben, der sich einem Denken<br />

unterordnet. Ich darf an einen Gott glauben,<br />

„der die Toten lebendig macht“.<br />

Ohren unglaublich. So war es damals, so<br />

ist es heute. In unser Denken und Forschen<br />

passt so etwas nicht.<br />

Als zweite Reaktion kam zu der Furcht<br />

eine unbeschreibliche Freude. Das Leben<br />

ist also nicht vom Tod besiegt wor-<br />

»<br />

Rainer Haak<br />

aus »Heute ist Zeit zu leben«<br />

11


OSTERN<br />

Von Ostern zu reden heißt, den Grund<br />

unseres Glaubens darzulegen. Die Auferstehung<br />

Jesu ist nicht eine unter anderen<br />

Tatsachen der Geschichte Jesu, sondern<br />

sie ist Grundlage unseres Glaubens.<br />

Ohne Ostern würden wir wahrscheinlich<br />

von Jesus überhaupt nichts mehr wissen,<br />

weil es dann keine Gläubigen gegeben<br />

hätte, die an einer Überlieferung interessiert<br />

waren. Was wäre auch von ihm<br />

zu sagen gewesen? Er hat keine Lehre<br />

aufgerichtet, die man hätte verbreiten<br />

können. Sein Leben war sehr einfach,<br />

und von seinen wunderbaren Taten wäre<br />

nach einigen Generationen nicht mehr die<br />

Rede gewesen, weil es starke Kräfte gab,<br />

die diese Überlieferungen unterdrückten.<br />

Jesus selber hat auch keine derartigen<br />

Anweisungen gegeben, die über seinen<br />

Tod hinausreichten. Das einzige,<br />

was er in dieser Hinsicht anordnete,<br />

war das Abendmahlswort:<br />

»Solches tut zu meinem Gedächtnis«.<br />

Den Befehl,<br />

seine Zeugen zu sein und<br />

die Botschaft weiterzutragen,<br />

hat erst der Auferstandene<br />

gegeben. Wenn Karfreitag<br />

das Ende seines Lebens<br />

und Wirkens gewesen wäre, dann wäre<br />

das Kapitel Jesus von Nazareth dainit<br />

restlos abgeschlossen.<br />

Ohne Ostern wäre die Geschichte<br />

Jesu von Nazareth im Strom der Weltge-schichte<br />

untergegangen. Wen hätte es<br />

schon ioo Jahre später interessiert, dass<br />

sich in einem fernen Winkel der Erde, inmitten<br />

eines kleinen, unbedeutenden Volkes,<br />

drei Jahre lang ein Mann bewegte,<br />

merkwürdige Dinge sagte und erstaunliche<br />

Heilungen vollzog? Was bedeutet das<br />

im Wirbel der weltgeschichtlichen Ereignisse?<br />

Der christliche Glaube ruht nicht<br />

nur auf diesen kurzfristigen und spärlich<br />

überlieferten Ereignissen eines stillen<br />

Lebens und Wirkens. Er steht und fällt<br />

mit der Tatsache der Auferstehung Jesu<br />

von den Toten! <strong>Paul</strong>us hat das mit aller<br />

Schärfe und Unerbittlichkeit betont:<br />

»Wäre aber Christus nicht auferstanden,<br />

so hätte unsere ganze Predigt keinen<br />

Sinn, und euer Glaube wäre völlig<br />

wertlos. Mit Recht könnte man uns<br />

dann vorwerfen, wir seien Lügner und<br />

keine Zeugen Gottes. Denn wir behaupten<br />

doch, Gott hat Christus auferweckt.<br />

Das kann aber gar<br />

nicht stimmen, wenn mit dem Tode<br />

alles aus ist….Wenn aber Christus<br />

nicht von den Toten auferweckt<br />

wurde, ist euer Glaube<br />

nichts als eine Illusion …<br />

Tatsächlich aber ist Christus<br />

als erster von den Toten<br />

auferstanden !«<br />

(1. Kor. 15,14 ff.).<br />

12


In der heutigen Diskussion um die Auferstehung<br />

Jesu muß dieses Wort sorgfältig<br />

gehört werden. Wenn die Auferstehung<br />

nicht eine unumstößliche Tatsache<br />

war, sondern nur eine Überzeugung der<br />

Jünger, eine Annahme, an die sie glaubten<br />

und von der sie dann redeten, dann<br />

müssen wir aufhören, uns Christen zu<br />

nennen. Wenn Jesus nicht wirklich auferstanden<br />

ist, dann fällt damit nicht nur<br />

eine unter anderen Aussagen unseres<br />

Glaubensbekenntnisses weg, sondern unser<br />

ganzer Glaube ist gegenstandslos und<br />

hinfällig, sinnlos und töricht, und man sollte<br />

dann auch so ehrlich sein, das ganze<br />

Unternehmen aufzugeben. Mit dem<br />

Zeugnis von der wahrhaftigen Auferstehung<br />

Jesu begann der Glaube der Christenheit,<br />

und der Auferstandene selber<br />

ist heute bis an das Ende der Zeit Mitte<br />

und Ziel unseres Glaubens.<br />

Was geht uns das alles an? Man kann<br />

die Botschaft von der Auferstehung bereitwillig<br />

hören und für richtig halten,<br />

auch korrekt weitersagen, und bleibt<br />

doch ganz kühl und ohne einen Funken<br />

Freude, von der in den alten Osterliedern<br />

gesungen wird. Auch die aus der Auferstehung<br />

Jesu folgende Aussage, daß wir<br />

alle einmal auferstehen werden, kann<br />

man bejahen, ohne daß sich in uns etwas<br />

bewegt. Wahrscheinlich wäre es<br />

vielen Menschen angenehmer, sie könnten<br />

auf eine Auferstehung verzichten und<br />

dafür lieber in das Nichts oder in eine<br />

»All-Seele« eingehen. Das kann man verstehen,<br />

denn auf die Auferstehung folgt<br />

ja das Gericht. Nein, die Lehre von der<br />

Auferstehung der Toten ist an sich nichts<br />

Tröstliches, sondem muß alle die zutiefst<br />

erschrecken, deren Namen nicht im<br />

Buch des Lebens verzeichnet sind.<br />

Ostern als Gegenstand einer Lehre ist<br />

für die meisten Menschen uninteressant,<br />

für andere nicht gerade bewegend oder<br />

erfreulich. So hat sich unter dem christlichen<br />

Überbau des Auferstehungsfestes<br />

die alte Ostara, die Frühlings-Göttin, wieder<br />

aufgemacht und läßt von den Massen<br />

der Getauften ihr heidnisches Fest<br />

des Erwachens der Natur feiern.<br />

Ostern geht spurlos an uns vorüber,<br />

wenn wir nicht heute die Macht und Kraft<br />

der Auferstehung erfahren.<br />

Ostern gibt Hoffnung, die sich an uns<br />

jetzt schon zu verwirklichen beginnt. Die<br />

Kraft der Auferstehung ist heute an<br />

Menschen wirksam und schenkt neues<br />

Leben. »Und wer da lebt und glaubt<br />

an mich, der wird nimmermehr sterben«<br />

(Joh.11,26), das ist unsere Hoffnung.<br />

Die Auferstehung Jesu von den Toten<br />

ist der Sieg, der die neue Welt schaffen<br />

wird. Das wollen wir zu Ostern feiern.<br />

Arthur Richter<br />

aus »Stationen«<br />

13


Wer glaubt, wird selig!<br />

Gedanken eines Suchenden über Gott und die Welt (18)<br />

Lieber Mitmensch!<br />

Im <strong>Gemeinde</strong>brief vom Dezember<br />

2008 habe mich rnlich zuletzt an Sie gewandt.<br />

Seitdem ist mehr als ein Jahr<br />

vergangen. In dieser Zeit ist mir der<br />

Teufel nicht nur als bloßes Symbol des<br />

Bösen, sondern als schreckliche Realität<br />

begegnet. Ich spreche davon, dass<br />

mir das Leben zur Qual wurde, dass ich<br />

mir fortwährend die schwersten<br />

Schuldvorwürfe machte, und überzeugt<br />

war, mein Leben verpfuscht zu haben,<br />

und darum den Kontakt mit Bekannten,<br />

Freunden und Verwandten scheute. Ich<br />

spreche von der Depression, die in ihrer<br />

schwersten Ausprägung sicherlich<br />

zu den häufigsten Todesursachen zählt.<br />

Sieben organische Operationen, darunter<br />

eine lebensbedrohliche, sind mir dagegen<br />

als das geringere Übel erschienen.<br />

Das Beten fiel mir schwer, um so<br />

dankbarer bin ich allen, die dies für<br />

mich übernommen haben.<br />

Die so erlittene Erfahrung lässt mich<br />

an die Menschen denken, die aufgrund<br />

ebenso schrecklicher Krankheiten oder<br />

Naturkatastrophen wie jüngst in Haiti<br />

an Gottes Barmherzigkeit zweifeln oder<br />

sich ganz von ihm verlassen fühlen. Selig<br />

ist, wer in solchen Situationen wirklich<br />

glaubt, das heißt über der schlimmsten<br />

Wirklichkeit der Welt auf die<br />

Wirklichkeit Gottes und seiner Verheißungen<br />

vertraut: „Selig sind, die da Leid<br />

tragen; denn sie sollen getröstet werden“<br />

(Mt.5,4). Ich weiß sehr gut, dass<br />

dies wohl eine der schwersten Prüfungen<br />

des Glaubens ist.<br />

Werner Ziegler<br />

14


Die Frau ist hochbegabt. Sie spielt die<br />

Violine sehr ausdrucksvoll. Aber sie<br />

wird das Violinkonzert Nr. 5 A-Dur<br />

von Mozart nicht zum Erklingen bringen.<br />

Sie sagt: Ich spiele nur solo. W.A.<br />

Mozart aber hat das besagte Konzert<br />

für zwei Violinen, eine Viola, einen<br />

Bass, zwei Oboen und zwei Hörner geschrieben.<br />

Christen sind gleichfalls<br />

Konzertspieler(innen). Gott hat die<br />

Menschen für die Gemeinschaft miteinander<br />

und für die Gemeinschaft mit<br />

Gott geschaffen. Jesus Christus hatte<br />

eine bunte Schülergruppe von zwölf<br />

ganz individuellen Typen zu einer Gemeinschaft<br />

geformt. Ihnen gemeinsam<br />

hat er die große Aufgabe übertragen,<br />

die Menschen auf den Weg nach Hause<br />

zum himmlischen Vater einzuladen und<br />

darauf zu begleiten.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> ist unverzichtbar. Und<br />

bevor wir auf die ganz sicher vorhandenen<br />

Macken der Kirchengemeinde sehen,<br />

wollen wir bitte auf ihre außerordentliche<br />

Würde achten: Die Bibel sagt<br />

uns, dass wir durch die <strong>Gemeinde</strong> mit<br />

Christus verbunden sind (Epheser 5,<br />

32). Die Gemeinschaft der Christinnen<br />

und Christen ist tatsächlich die große<br />

Liebe des Christus.<br />

Wie beim Violinkonzert unterschiedliche<br />

Künstlerinnen und Künstler mit<br />

verschiedenen musikalischen Begabungen<br />

für Streich- oder Blasinstrumente<br />

notwendig sind, so sind auch in der <strong>Gemeinde</strong><br />

Menschen mit verschiedenen<br />

Gaben notwendig. Gemeinsam haben<br />

sie die Aufgabe einander für den Dienst<br />

an anderen Menschen und für Gott auszurüsten.<br />

Im Kapitel 4 des Epheserbriefes<br />

wird das sorgsam dargelegt.<br />

Das Ziel der <strong>Gemeinde</strong> ist nichts Geringeres<br />

als zur vollen Einheit mit Gott zu<br />

gelangen.<br />

Gegenseitig sollen Christinnen und<br />

Christen sich helfen, im Vertrauen auf<br />

Jesus zu wachsen und in ihrer Beziehung<br />

zu Gott und untereinander mehr<br />

und mehr Reife zu erreichen. Das lässt<br />

sich nicht voneinander trennen. So wie<br />

man trotz virtuoser Begabung mit seiner<br />

Violine alleine kein Konzert spielen<br />

kann, wird auch das Christsein alleine<br />

nicht erfüllen, worum es Gott geht.<br />

Friedrich Wilhelm Bieneck<br />

15


Die Sehnsucht nach Entspannung,<br />

persönlicher Erfüllung und<br />

innerer Harmonie versuchen<br />

immer mehr Menschen durch<br />

die Angebote der Esoterik zu<br />

stillen.<br />

Esoterik kommt vom griechischen<br />

"eso-terikos" nach innen gerichtet, und<br />

wird heute als Sammelbegriff gebraucht<br />

für alle Anschauungen, Glaubenssysteme<br />

und Praktiken außerhalb des christlichen<br />

Glaubens, die mit der Realität<br />

von unsichtbaren, übersinnlichen Kräften<br />

rechnen und diese für die verschiedensten<br />

Zwecke nutzbar zu machen<br />

versuchen.<br />

Dabei kann es um z.B. um den Kontakt<br />

mit Geistern gehen, der Wahrsagerei<br />

oder mit Hilfe von Geistwesen gegenwärtige<br />

und zukünftige Situationen zu<br />

beeinflussen. Vieles von dem fasste<br />

man damals unter dem Begriff Okkultismus<br />

zusammen. Heute gibt es für die<br />

teils gleichen Praktiken den neutraleren<br />

Begriff: Esoterik.<br />

Die Bibel distanziert sich von diesen<br />

Praktiken und verbietet ausdrücklich<br />

die Inanspruchnahme von solchen<br />

Mächten.<br />

Im folgenden ein Interview mit<br />

der Verhaltenstherapeutin Margaritha<br />

S., die sich 10 Jahre im<br />

Bann der Esoterik befand.<br />

Heute weiß sie, daß diese Lehre<br />

nicht hält, was sie verspricht.<br />

Frau S., Esoterik boomt heute sehr<br />

stark. Sie waren selbst einmal eine<br />

große Anhängerin dieser Lehre. Wie<br />

sind Sie zum esoterischen Gedankengut<br />

gekommen?<br />

M.S.: Bereits in der Schule lernten wir<br />

durch die <strong>Ev</strong>olutionstheorie, dass der<br />

Mensch vom "Bananenträger" abstamme.<br />

Der Mensch sei gut, und durch die<br />

Vernunft könne er viel erreichen. Die<br />

Gesellschaft aber sei schlecht. Dies<br />

führte dazu, dass ich mich mit meiner<br />

eigenen Schuld nicht auseinandersetzen<br />

musste. Aufgrund dieses Gedankengutes<br />

wurde ich offen für neue Strömungen.<br />

Ich lernte Techniken der Autosuggestion,<br />

bei der ich mir selbst sagen<br />

konnte: "Ich bin gut, ich bin stark, ich<br />

kann etwas erreichen." Ich befasste<br />

mich mit der Reinkarnations Theorie,<br />

die besagt, dass der Mensch nach sei-<br />

16


nem Tod in einem anderen Körper wiedergeboren<br />

werde. Der Tod hatte für<br />

mich eine reinigende Wirkung.<br />

Ich wollte auch wissen, ob es wahr ist,<br />

dass Sterne eine Schicksalsbestimmung<br />

für mein Leben haben. Ich wollte Kräfte<br />

in mir kennenlernen, die mir halfen,<br />

den Alltag zu überwinden, Erfolg zu haben<br />

und meine Ziele zu erreichen. Ich<br />

wollte mich gut fühlen und anderen etwas<br />

zu bieten haben.<br />

Die Neugierde an der "Geheimlehre<br />

des Übernatürlichen" war geweckt. Die<br />

Esoterik war für mich eine faszinierende<br />

Welt, die mir versprach, dass ich mit<br />

meiner Kraft, die ich in mir habe, höchste<br />

Energie bekommen kann. Ich war<br />

begeistert.<br />

Was fasziniert so viele Menschen an<br />

der Esoterik?<br />

M. S.: Der seelische Kick. Die Seele<br />

braucht Faszination, um zu<br />

überleben. Die Esoterik<br />

verspricht mir, daß<br />

ich bekomme, was<br />

ich brauche. Wenn<br />

ich einmal angefangen<br />

habe, steigt die<br />

Lust nach mehr, und<br />

ich will mich weiterentwickeln.<br />

Die<br />

Grenzen von Gut<br />

und Böse fallen. Das<br />

Gewissen wird<br />

durch Ausreden zurückgedrängt: "Du<br />

musst selbst wissen, was gut ist. Es<br />

muss für dich stimmen." So werde ich<br />

zum Maßstab von mir selbst.<br />

Kann der Mensch nicht selber spüren,<br />

was für ihn gut und was schlecht<br />

ist?<br />

M. S.: Nein. Heute wird alles mit dem<br />

eigenen Ich begründet: "Wenn es mir<br />

gut tut, ist es gut." Die Partnerschaft ist<br />

solange gut, wie meine Gefühle stimmen,<br />

sobald sie nicht mehr in Ordnung<br />

sind, trenne ich mich. Gefühl und Gewissen<br />

werden zum Maßstab aller Dinge.<br />

Man kann aber das Gewissen zu<br />

falschen Schuld oder Unschuldsgefühlen<br />

konditionieren. Ich sehe nur einen<br />

Weg, zwischen Gut und Schlecht unterscheiden<br />

zu können: Jesus ist gekommen,<br />

um uns zu zeigen, dass wir erlösungsbedürftig<br />

sind. Wenn wir<br />

ihn annehmen, bekommen wir<br />

einen neuen Geist. Mit ihm und<br />

durch das Lesen der Bibel erhalten<br />

wir Unterscheidungskraft<br />

und können erkennen,<br />

was gut für uns ist. Im Licht<br />

von Jesus und der Bibel gilt<br />

es, alles zu prüfen. Wir dürfen<br />

uns nicht neben und<br />

nicht über die Bibel stellen,<br />

sondern unter sie. Wer das<br />

nicht tut, läuft Gefahr, in einer<br />

Sackgasse zu landen.<br />

17


Welche Auswirkungen hat die Esoterik<br />

auf den Menschen?<br />

M.S.: Autosuggestionstechniken machen<br />

ruhiger. Meditation ist eine geistige<br />

Narkose. Ich nehme mich zurück, werde<br />

meditativ und versenke mich in mir.<br />

So werde ich den Menschen fremd und<br />

will immer mehr allein sein. Die anderen,<br />

die eigentlich normal sind, finde ich<br />

komisch. Ich werde egoistisch. Alles<br />

dreht sich nur noch um mich. Ich frage<br />

mich dauernd, was ich brauche, damit<br />

es mir gut geht. Nur unter Gleichgesinnten<br />

fühlt man sich energetisch aufgeladen.<br />

Dauernd muss ich aufpassen, dass<br />

ich meine Energie nicht stoppe und<br />

mich immer mit neuer guter Energie auflade.<br />

Doch die Angst, diese Energie zu verlieren,<br />

ist immer vorhanden. Auch die<br />

Angst vor dem Tod ist nicht gebannt,<br />

obwohl dieser eine reinigende Wirkung<br />

haben soll. Man weiß nicht sicher, ob<br />

die Reinkarnationslehre am Ende tatsächlich<br />

hält, was sie verspricht.<br />

Diese Ungewissheit<br />

führt zu starken Gefühlsschwankungen<br />

und depressiven<br />

Phasen.<br />

M. S.: Über eine Zeit von zehn Jahren<br />

ließ ich mich immer wieder von der "Internationalen<br />

Vereinigung Christlicher<br />

Geschäftsleute" einladen. Dort sprach<br />

auch Professor Dr. R. Seiss. Ihn wollte<br />

ich hören, denn er wusste über die Seele<br />

Bescheid und auch darüber, wie der<br />

Mensch funktioniert. Er erklärte, dass<br />

wir nach mehr sehnsüchtig sind, als nur<br />

nach Essen und Trinken. Dies machte<br />

mich nachdenklich. Bei einem Aufenthalt<br />

in Thailand hatte ich Erfahrungen<br />

mit Geistern. Seither war ich überzeugt,<br />

dass es Geister gibt.<br />

Aus der Bibel wusste ich, dass auch Jesus<br />

mit ihnen zu tun hatte. So begann<br />

ich, in der Bibel zu forschen und las alle<br />

Texte, die von unsichtbaren Welt handeln.<br />

Dabei stieß auf den Abschnitt, in<br />

dem Jesus von sich sagt: "Ich bin der<br />

gute Hirte.... ich gebe ewige Leben....<br />

niemand kann mir meine Schafe aus der<br />

Hand reißen." Ich war fasziniert und<br />

merkte: Reinkarnation ist nicht das gleiche<br />

wie ewiges Leben. Jesus redet von<br />

Wie sind Sie schließlich<br />

dazu gekommen, Ihren<br />

Weg zu hinterfragen?<br />

18


Auferstehung, von ewigem Leben, das<br />

es nur bei ihm gibt, und vom Gegenspieler<br />

der sich als Engel des Lichts<br />

darstellt.<br />

Dadurch kam ich zu einem sehr wichtigen<br />

Punkt in meinem Leben: Ich entschied<br />

mich für Jesus und stellte mich<br />

unter seine Herrschaft. So habe ich<br />

mich auf ihn eingelassen und erfahren,<br />

dass alles stimmt, was er gesagt hat.<br />

Die Ängste vor dem Tod waren weg,<br />

als ich zu Jesus betete. Ich habe alles<br />

Esoterische aufgegeben. Meine Bücher,<br />

Steine und Orakelbefragungen<br />

stießen mich ab. Sackweise stellte ich<br />

alles auf die Straße. Ich bin radikal in<br />

den Glauben an Jesus eingestiegen und<br />

bin es auch geblieben. Der Heilige Geist<br />

ist mir besonders wichtig geworden. Er<br />

führt in alle Wahrheit. Das habe ich persönlich<br />

immer wieder erlebt.<br />

Was heißt für Sie, Christsein radikal<br />

zu leben?<br />

M.S.: Gnade von Gott annehmen und<br />

weitergeben. Ich will nicht gesetzlich<br />

und rechthaberisch werden, sondern<br />

Menschen auf Gottes Wahrheit aufmerksam<br />

machen. Sie sollen Jesus so<br />

sehen können, dass er für sie faszinierender<br />

wird als die Esoterik. In meinen<br />

Beratungen helfe ich Menschen ihre<br />

seelischen Verformungen abzulegen:<br />

Verhaltensstörungen, verursacht durch<br />

falsches Denken, Depressionen, Magersucht,<br />

Geiz und sexuelle Perversionen.<br />

So wird die Seele in eine richtige<br />

Bahn gelenkt, damit die Menschen<br />

Gottes Maßstab für ihr Leben annehmen.<br />

Ich danke Ihnen herzlich für das Gespräch.<br />

Erinnern Sie sich noch an dieses Bild?<br />

Mit dieser Grafik und der Überschrift „Wie viel ist Ihnen<br />

dieser <strong>Gemeinde</strong>brief wert?“ haben wir Sie beim letzten<br />

Mal um eine Spende für die Finanzierung der nächsten <strong>Gemeinde</strong>briefe<br />

gebeten. Für alle Mitarbeitenden an diesem<br />

Brief war es sehr spannend, wie viel nach diesem Aufruf zusammenkommen würde<br />

– gerade auch deshalb, weil wir ja nicht gerade viele Reaktion auf die Veröffentlichung<br />

eines Briefes bekommen. So war es eine freudige Überraschung, als uns<br />

mitgeteilt wurde, dass mehr als 1200,- Euro zusammengekommen sind. Für die<br />

<strong>Gemeinde</strong> ist dies ein sehr großes Geschenk und für das Team eine wunderbare<br />

Wertschätzung seiner Arbeit. Dafür können wir uns nur recht herzlich bei allen<br />

Spendern bedanken!<br />

Ihr <strong>Gemeinde</strong>briefteam<br />

19


Bericht aus unserer Kindertagesstätte:<br />

Nicole Abt über persönliche Spiritualität und Spiritualität in der Kita<br />

„Silber und Gold habe ich nicht,<br />

aber was ich habe, das gebe ich Dir!“ (Apg 3,6)<br />

Mit <strong>ca</strong>. 18 Jahren hatte ich im Berliner<br />

Olympiastadion den Entschluss gefasst:<br />

Ich will gerne „vollzeitlich“ werden –<br />

das hieß für mich: Bitte Gott, lass mich<br />

kein langweiliges, im Alltagstrott versikkerndes<br />

Leben führen. Ich will daran<br />

beteiligt sein, diese Welt zu verändern.<br />

Heute bin ich 37, verheiratet, habe<br />

zwei Kinder und leite mit<br />

meiner Kollegin Sonja Ulrich<br />

die Kindertagesstätte<br />

der <strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong> <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Langweilig ist<br />

mir nie, Alltagsstress<br />

kenne ich zur Genüge –<br />

verändere ich die Welt?<br />

In meiner Jugendzeit<br />

habe ich eine Erfahrung gemacht,<br />

die mein Leben verändert<br />

und für später geprägt hat – Aus<br />

diesem Schatz heraus gehe ich seitdem<br />

meinen Weg der „Weltveränderung“.<br />

Ich bin nachts aufgewacht,<br />

furchtbar traurig, weil meine Eltern<br />

sich scheiden ließen. Ich habe Gott<br />

gesagt: „Wenn es Dich wirklich gibt,<br />

dann zeig Dich mir jetzt, ich brauche<br />

Halt!“ Um Ihm eine Chance zu geben,<br />

habe ich daraufhin meine Bibel an einer<br />

beliebigen Stelle aufgeschlagen – und<br />

tatsächlich gespürt, wie Gott diese<br />

Worte gebraucht hat, um mir in diesem<br />

Moment zu begegnen. Seit dem weiß<br />

ich: Unabhängig von meinen Umständen,<br />

Er ist bei mir, tröstet mich und beschützt<br />

mich!<br />

Mittlerweile ist meine<br />

Familiengeschichte, ein<br />

Scheidungskind zu sein,<br />

in die Normalität der<br />

Gesellschaft eingegangen.<br />

Aber auch<br />

die damit verbundene<br />

Not. Verändere ich<br />

die Welt?<br />

Dieses Gotteserlebnis<br />

hat sich wirklich oft in meinem<br />

Leben wiederholt. Gott auf<br />

eine persönliche Art begegnen, von<br />

seiner Liebe zu uns zu hören, das<br />

verstehen wir in der Kita Königskinder<br />

der <strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong> <strong>Gemeinde</strong> im<br />

Bereich „Christliche Erziehung“ als<br />

20


unseren Auftrag. Wir erzählen Geschichten<br />

aus der Bibel und setzen sie<br />

kreativ um. Wir schaffen für jedes Kind<br />

Raum, dass es vertraut damit ist, frei zu<br />

beten. Täglich danken wir mit ihnen<br />

Gott für Vieles und in Not- und Krankheitssituationen<br />

verhalten wir uns so,<br />

wie wir es auch privat tun würden: Wir<br />

wenden uns an Jesus. Wir beziehen also<br />

die Kinder in einen Lebensstil mit ein.<br />

Verändere ich die Welt? Im Aufnahmegespräch<br />

informieren wir die Eltern<br />

immer darüber, was es bei uns praktisch<br />

bedeutet, dass wir eine <strong>Ev</strong>angelische<br />

Kindertagesstätte sind. Sehr oft<br />

bekommen wir dann gesagt, dass Eltern<br />

dies sehr befürworten. Sie sind<br />

dankbar dafür, dass Kinder bei uns mit<br />

Inhalten des christlichen Glaubens vertraut<br />

gemacht werden, weil es ihnen<br />

nicht selbst möglich ist, das ihrem Kind<br />

zu vermitteln. Ich persönlich kann mir<br />

nicht vorstellen, dass es ein spirituelles<br />

Vakuum gibt. Räume, die nicht aktiv<br />

gestaltet und gefüllt werden, werden sicher<br />

überlagert und fremdgefüllt. Deshalb<br />

freuen wir uns, so vielen Kindern<br />

ein Angebot für die großen Fragen des<br />

Lebens machen zu können. Vor allem<br />

erscheint es mir ein Riesenschatz, Menschen<br />

in diesem Alter voller Überzeugung<br />

sagen zu können: Du bist gewollt<br />

und geliebt – von Anfang an bis in alle<br />

Ewigkeit!<br />

Verändere ich die Welt? „Silber und<br />

Gold habe ich nicht, aber was ich habe,<br />

das gebe ich Dir“ – meinen größten<br />

Schatz gebe ich so gut ich kann weiter<br />

und glaube, dass Gott mein Gebet nach<br />

sinnvoller Lebensgestaltung erhört hat.<br />

Nicole Abt<br />

21


Ein Seminar für die ganze <strong>Gemeinde</strong><br />

DER TANZ<br />

DER STACHELSCHWEINE<br />

oder<br />

Wie zwischenmenschliche<br />

Beziehungen gelingen können<br />

Nach Gemeinschaft und Akzeptanz<br />

sehnt sich jeder von uns. Doch gleichzeitig<br />

fahren wir unseren Mitmenschen<br />

gegenüber „Stacheln“ aus. Pastor John<br />

Ortberg nennt dies das „Stachelschwein-Dilemma“.<br />

Unsere Stacheln tragen Namen wie<br />

Ablehnung, Vorurteile, Zorn Arroganz,<br />

Egoismus, Neid, Verachtung. Manche<br />

Menschen verbergen sie besser als andere,<br />

aber wenn sie ihnen nur nahe genug<br />

kommen, werden sie sie entdekken.<br />

Gleichzeitig gehört aber der Wunsch,<br />

dazuzugehören und sich anderen anzuschließen,<br />

zu lieben und geliebt zu werden,<br />

zu den leidenschaftlichsten Sehnsüchten<br />

des Menschen. Und so<br />

versuchen wir unser ganzes Leben lang<br />

herauszufinden, wie wir Beziehungen<br />

knüpfen können, ohne einander zu verletzen.<br />

Gibt es eine Lösung für dieses Problem?<br />

In seinem Buch “Jeder ist normal<br />

bis du ihn kennen lernst“ macht John<br />

Ortberg deutlich, wie zwischenmenschliche<br />

Beziehungen gelingen können, und<br />

wie man sich nahe kommt, ohne verletzt<br />

zu werden. Mit seiner Hilfe wollen<br />

wir das Geheimnis stabiler Beziehungen<br />

entdecken und ganz praktisch in unser<br />

Leben umsetzen. Mit Humor, tief gehenden<br />

Einsichten und seiner Gabe fürs<br />

Geschichtenerzählen zeigt Ortberg, wie<br />

wir die lebensverändernde Kraft einer<br />

Gemeinschaft erfahren können, in der<br />

man sich gegenseitig wertschätzt, achtet<br />

und liebt.<br />

Die weiteren Termine:<br />

Donnerstag, 18. März <strong>2010</strong><br />

Mittwoch, 7. April <strong>2010</strong><br />

Donnerstag, 22. April <strong>2010</strong><br />

Mittwoch, 5. Mai <strong>2010</strong><br />

Donnerstag, 20. Mai <strong>2010</strong><br />

jeweils von 19.30 Uhr – 21.30 Uhr<br />

im <strong>Gemeinde</strong>haus<br />

Seminarleitung:<br />

Friedrich-Wilhelm Bieneck; Judith Bojert;<br />

Bernd Lemberger; Elisabeth Müller.<br />

Keine Seminarkosten, um Spenden wird gebeten.<br />

22


Ich frage mich, was Gott eigentlich für<br />

mich ist. Viele meiner Freunde haben<br />

sich schon lange von der Kirche abgewendet.<br />

Sie wirkt auf sie unglaubwürdig,<br />

veraltet, vergilbt, festgefahren, unbeweglich,<br />

geradezu unmenschlich und<br />

somit haben sich die meisten auch von<br />

Gott abgewendet. Wenn sein Bodenpersonal<br />

so drauf ist, wie muss er selbst<br />

dann erst sein ... wenn es ihn überhaupt<br />

gibt. Geht mir weg mit Gott, sagen leider<br />

die meisten.<br />

Ich sehe das anders. Egal, ob Gott<br />

eine Person, eine Wesenheit, ein Prinzip,<br />

eine Idee, eine Licht, ein Plan oder<br />

was auch immer ist, ich glaube, es gibt<br />

ihn! Gott ist für mich so eine Art hervorragender<br />

Film wie „Gandhi“, mehrfach<br />

preisgekrönt und großartig!<br />

... die Amtskirche ist lediglich das<br />

Dorfkino, in dem das Meisterwerk gezeigt<br />

wird. Die Projektionsfläche für<br />

Gott. Die Leinwand hängt leider schief,<br />

ist verknittert, vergilbt und hat Löcher.<br />

Die Lautsprecher knistern, manchmal<br />

fallen sie ganz aus, oder man muss sich<br />

irgendwelche nervigen Durchsagen<br />

während der Vorführung anhören, wie<br />

etwa: „Der Fahrer mit dem amtlichen<br />

Kennzeichen Remscheid SG 345 soll<br />

bitte seinen Wagen umsetzen.“ Man<br />

sitzt auf unbequemen, quietschenden<br />

Holzsitzen, und es wurde nicht mal sauber<br />

gemacht. Da sitzt einer vor einem<br />

und nimmt einem die Sicht, hier und da<br />

wird gequatscht, und man bekommt<br />

ganze Handlungsstränge gar nicht mehr<br />

mit. Kein Vergnügen wahrscheinlich,<br />

sich einen Kassenknüller wie „Gandhi“<br />

unter solchen Umständen ansehen zu<br />

müssen. Viel werden rausgehen und sagen:<br />

„Ein schlechter Film.“<br />

Wer aber genau hinsieht, erahnt,<br />

dass es sich doch um ein einzigartiges<br />

Meisterwerk handelt. Die Vorführung<br />

ist mies, doch ändert sie nichts an der<br />

Größe des Films. Leinwand und Lautsprecher<br />

geben nur das wieder, wozu<br />

sie in der Lage sind. Das ist menschlich.<br />

Gott ist der Film, und die Kirche ist das<br />

Kino, in dem der Film läuft. Ich hoffe,<br />

wir können uns den Film irgendwann in<br />

bester 3-D-Qualität unverfälscht und<br />

mal in voller Länge angucken. Und vielleicht<br />

spielen wir dann ja sogar mit!<br />

Hape Kerkeling in:<br />

„Ich bin dann mal weg!“<br />

23


Damals gingen zur Konfirmation:<br />

Karl-Werner Eichler; Volker-Joachim Fauth; Wolfgang Frey; Günter Fritsche; <strong>Paul</strong> Gabel;<br />

Michael Habig; Christian Hein; Rainer Hombach; Rainer Jöckel; Klaus Koch; Jürgen Nedoma;<br />

Bernd Piotrowski; Siegfried Reetz; Rainer Reuß; Hans-Ulrich Rossel; Christian Schneider;<br />

Wolf-Dieter Schütze; Heinz-Helmut Voje; Bernhard Volz; Michael Weiß; Klaus-Jürgen<br />

Wesp; und Irmgard Baumbach; Annemarie Debus; Christel Einecke; Ulrike Gauch; Ursula<br />

Graulich; Anneliese Grottke; Renate Held; Ingrid Hübner; Gabriele Klein; Doris Lehmann;<br />

Heidemarie Mischek; Christa Schneider; Jutta Schneider; Ingrid Seitz; Regina Senge; Johanna<br />

Vogelsang; Christina Wintzer.<br />

Wichtiger Hinweis: Bestimmt sind viele von den Konfirmierten umgezogen oder haben<br />

ihren Namen geändert. Falls Sie noch zu jemanden Kontakt haben, sagen Sie doch kurz<br />

Bescheid oder geben dem <strong>Gemeinde</strong>büro einen Hinweis, wie man die betreffende Person<br />

erreicht. Wir würden gerne alle einladen.<br />

Anmeldung zum neuen Konfi-Kurs<br />

Damit wir auch zukünftig immer wieder zur „Goldenen<br />

Konfirmation” einladen können, dürfen sich ab sofort<br />

Jugendliche zum nächsten Konfi-Kurs anmelden.<br />

Interessenten werden gebeten sich bei Pfr.<br />

Bieneck (Tel. 0611-463617) zu melden. Wer<br />

sich noch nicht ganz sicher ist, den laden wir am<br />

Di. 18. Mai (16.30 Uhr) ein, eine unverbindliche<br />

Konfi-Schnupper-Stunde mitzuerleben.<br />

24


Regelmäßige Veranstaltungen<br />

Gottesdienst<br />

So. 10.00 Uhr<br />

Info: Pfr. F.-W Bieneck<br />

Tel.: 46 3617<br />

zeitgleich Kleinkinderbetreuung<br />

0 bis 3 1 / 2 Jahre<br />

Info: Birgit Neumann-Bieneck<br />

Tel.: 46 36 17<br />

Kindergottesdienst<br />

So. 10.00 Uhr<br />

<strong>Gemeinde</strong>haus<br />

ab 3 1 / 2 Jahre (in 2 Altersgruppen)<br />

Info: <strong>Ev</strong>a Lemberger<br />

Tel.: 4090274<br />

Teenkreis „Ex Alphis“<br />

ab 13 Jahren, jeden Donnerstag<br />

18.30-20.30 Uhr,<br />

<strong>Gemeinde</strong>haus,<br />

Info: Judith Bojert<br />

Tel. 9713137<br />

TeenGo<br />

So. 10.00 Uhr, monatlich<br />

<strong>Gemeinde</strong>haus<br />

ab 10 Jahre<br />

Info: Jacqueline Völker<br />

Tel.: 403110<br />

Gemeinsames Gebet<br />

vor dem Gottesdienst<br />

So. 09.30 - 9.50 Uhr<br />

<strong>Gemeinde</strong>haus<br />

Info: Pfr. F.-W. Bieneck<br />

Band<br />

Di. 20.00 Uhr<br />

Kirche<br />

Info: Lisa Körppen<br />

Tel.: 4 66 77 22<br />

Cafe <strong>Paul</strong><br />

Fr. 19.00 Uhr<br />

Unterkirche<br />

ab 13 Jahre<br />

Info: Judith Bojert<br />

Tel.: 9713137<br />

Pfadfinder Mädchen<br />

Mi. 17.30-19.00 Uhr<br />

<strong>Gemeinde</strong>haus<br />

Mädchen 9-11 Jahre<br />

Ltg.: Alice Krome, Katja Pahls<br />

Di. 15.30-17.00 Uhr<br />

<strong>Gemeinde</strong>haus<br />

ab 8-10 Jahre<br />

Ltg.: Linda Keast, Fran<strong>ca</strong> Zerres<br />

Do. 17.00-18.30 Uhr<br />

<strong>Gemeinde</strong>haus<br />

Mädchen 12-14 Jahre<br />

Ltg.: Kathrin Frost +<br />

Susanne Bloos<br />

Informationen zu allen Gruppen der<br />

Pfadfinderinnen bei<br />

Kathrin Frost, Tel.: 462469<br />

26


Regelmäßige Veranstaltungen<br />

Pfadfinder Jungen<br />

Mi. 16.30 - 18.00 Uhr<br />

9 - 12 Jahre<br />

<strong>Gemeinde</strong>haus<br />

Mo. 16.30 - 18.00 Uhr<br />

ab 13 Jahre<br />

<strong>Gemeinde</strong>haus<br />

Ltg. bzw. weitere Informationen zu<br />

allen Gruppen der Pfadfinder<br />

bei: Vladi Golyschkin (Tel.: 0611 /<br />

36 26 83 3) & Benjamin Kosmehl<br />

(Tel.: 0611 / 41 09 03)<br />

Webseite: www.stamm7.de<br />

Chor<br />

Mo. 19.45 Uhr<br />

<strong>Gemeinde</strong>haus<br />

Info: Christoph Jäger<br />

Tel.: 2 36 44 12<br />

Ökumenisches<br />

Friedensgebet<br />

letzter Dienstag im Monat<br />

19.30 Uhr Haus Marienfried<br />

Info: Pfr. F.-W Bieneck<br />

Tel. 463617<br />

Hauskreise:<br />

Junge Erwachsene<br />

Mi. 20.00 Uhr<br />

Info: Claudia + Marco Gottschalk<br />

Tel.: 4508688<br />

Mittelalter<br />

Do. 19:30 Uhr<br />

Info: Heidi + Thomas Tippner<br />

Tel.: 464565<br />

Do. 19:30 Uhr<br />

Info: Jacqueline Völker<br />

Tel.: 403110<br />

Mi. 20:00 Uhr<br />

Info: <strong>Ev</strong>a & Bernd Lemberger<br />

Tel.: 4090274<br />

Gehobenes Mittelalter<br />

Mi. 19:30 Uhr, 14 tägig<br />

Info: Brigitte + Freimut Friebe<br />

Tel.: 466419<br />

Do. 19:45 Uhr, 14 tägig<br />

Info: Detlef + Elisabeth Müller<br />

Tel.: 5056408<br />

Mi. 19:45 Uhr, 14 tägig<br />

Info: Ilona + Karl-Heinz Henn<br />

Tel.: 468126<br />

Offen für alle<br />

Do. 19:30 Uhr, 14 tägig<br />

Info: Dr. Valentine Heinz<br />

Tel.: 462477<br />

27


Schaut auf das Kreuz. Was ist da zu sehen?<br />

Eigentlich gar nicht viel? Da opfert<br />

einer sein Leben für andere. Aber das ist<br />

doch nun nichts Außergewöhnliches.<br />

Dass eine Mutter sich opfert für ihre<br />

Kinder, ein Wissenschaftler für ein Forschungsziel,<br />

dass eine Schwester und<br />

ein Pfleger sich aufopfern für Kranke<br />

und Alte, dass nehmen wir heute fast<br />

selbstverständlich hin.<br />

Was ist am Kreuz zu sehen? Dass ein<br />

Mensch einen qualvollen Tod stirbt.<br />

Auch das ist heute leider nichts Auffälliges.<br />

Es wird ja so unsagbar viel gelitten<br />

und gestorben in unserer Zeit. Ob das in<br />

einem Krankenhaus in unserer Stadt<br />

oder in einem Foltergefängnis oder in<br />

dem neuen Erdbebengebiet unter den<br />

Fernsehaugen der Welt ist. Nein, dass<br />

einer qualvoll zu Tode kommt, ist nichts<br />

Besonderes.<br />

Was ist am Kreuz zu sehen? Dass einer<br />

unschuldig ermordet wird? Aber<br />

was heißt das schon in einer Zeit, wo<br />

der Terrorismus rund um die Erde geht<br />

und seine unschuldigen Opfer sucht.<br />

Jesu Tod am Kreuz – nichts Besonderes.<br />

Wenn das so wäre, dann würde<br />

es sich in der Tat nicht lohnen, weiter<br />

über den Tod Jesu nachzudenken. Aber<br />

hier stirbt ja nicht ein Mensch wie andere.<br />

Hier stirbt mehr als ein Mensch.<br />

Freilich, solange wir unter Jesu<br />

Kreuz stehen wie die Besucher einer<br />

Nationalgalerie 28<br />

vor einem Gemälde,<br />

bleibt das Geschehen am Kreuz für uns<br />

nichtssagend. Wir brauchen einen<br />

Schlüssel. Im Hebräerbrief 9, 24 lesen<br />

wir, dass Christus in den Himmel eingegangen<br />

ist, um jetzt für uns vor dem<br />

Angesicht Gottes zu erscheinen.<br />

Wir Menschen können so, wie wir<br />

von Natur sind, nicht mit Gott in Verbindung<br />

kommen. Wir sind durch eine<br />

tiefe Kluft von ihm getrennt. Die Sünde<br />

ist nicht eine kleine Panne, ein Betriebsunfall,<br />

sondern der Schatten des Bösen<br />

auf unserem Leben, der uns verfolgt<br />

und zu Verhaltensweisen führt, die für<br />

uns selbst oft genug unerklärlich sind.<br />

Es gibt Augenblicke in unserem Leben,<br />

wo man nur einen Wunsch hat, Geschehenes<br />

ungeschehen zu machen<br />

und noch einmal von vorne anfangen<br />

zu können. Aber wir werden unsere<br />

Schuld aus eigener Kraft nicht los,<br />

Jesus, der von Gott in diese Welt gesandt<br />

wurde als ein Mensch wie wir,<br />

hat sich für unsere Sünde geopfert und<br />

die abgebrochene Brücke zu Gott<br />

durch seinen Tod neu errichtet. Seit<br />

Jesu Sühnetod am Kreuz müssen wir<br />

nicht länger mit unserer Schuld verbunden<br />

bleiben. Jesus will den Sünder<br />

von seiner Sünde loslösen. Sein Tod ist<br />

geschehen, um uns von der Sünde zu<br />

befreien (Hebräerbrief 9,28). Deshalb:<br />

Schaut auf das Kreuz!<br />

Friedrich Wilhelm Bieneck

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