Wirtschaftsbericht 2012 - Landesregierung Nordrhein-Westfalen
Wirtschaftsbericht 2012 - Landesregierung Nordrhein-Westfalen
Wirtschaftsbericht 2012 - Landesregierung Nordrhein-Westfalen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
29<br />
regierung ihre Bemühungen für eine verstärkte öffentliche<br />
Akzeptanz für die zur erfolgreichen Umsetzung der<br />
Energiewende erforderlichen Infrastrukturprojekte insgesamt<br />
nochmals intensivieren.<br />
Neue Anforderungen an die Infrastruktur –<br />
Fernwärmenetze<br />
Neben den Herausforderungen, die sich im Strombereich<br />
stellen, hat NRW ein weiteres bedeutendes Netz, das<br />
zukünftig ausgebaut werden sollte: das Fernwärmenetz.<br />
Bereits in den 60er Jahren wurden in verschiedenen<br />
Großstädten des Ruhrgebietes Fernwärmenetze als Inselnetze<br />
errichtet und betrieben. Ab 1975 begann der systematische<br />
Ausbau der Fernwärmeschiene Ruhr, mit dem<br />
die Unternehmen STEAG-Fernwärme GmbH und EON-<br />
Fernwärme GmbH (ehemals VEBA AG) ihre örtlichen<br />
Netze zu Verbundnetzen zusammenschlossen und erweiterten.<br />
Dieser Ausbau wurde bis vor wenigen Jahren in<br />
erheblichem Maße mit Landesmitteln (Landesprogramm<br />
Fernwärme) gefördert. Die Fernwärmeschiene Ruhr nutzt<br />
im Wesentlichen Abwärme aus Steinkohlekraftwerken,<br />
hinzu kommen kleinere Heizkraftwerke auf Kohle-, Gasund<br />
Müllbasis.<br />
Die Versorgungsgebiete beruhen auf Konzessionsverträgen,<br />
die die Fernwärmeunternehmen mit den Städten<br />
geschlossen haben. Obwohl die Fernwärmeverbundleitungen<br />
von STEAG und EON teilweise eng beieinander-<br />
liegen bzw. sich kreuzen, wurde ein Verbundsystem<br />
bisher nicht realisiert.<br />
Im Zuge verstärkter Bemühungen zur Energieeinsparung<br />
geht mittel- und langfristig der spezifische (Fern-)Wärmebedarf<br />
der Kunden durch die ebenfalls politisch gewollte<br />
und unterstützte energetische Gebäudesanierung zurück.<br />
Gleichfalls nimmt die umweltfreundliche Wärmeerzeugung<br />
durch Solarthermie zu. Zur Auslastung des bestehenden<br />
Netzes und auch für den gewünschten weiteren Ausbau<br />
der Fernwärmeversorgung muss diese für vorhandene<br />
und zukünftige Kunden attraktiv gestaltet werden. Durch<br />
strukturelle Änderungen bei den Fernwärmeunternehmen<br />
erscheinen im Fernwärmebereich jetzt auch Synergien<br />
bei benachbarten Fernwärmenetzen verschiedener<br />
Betreiber möglich. Sofern daraus technische Zusammenschlüsse<br />
wie die gemeinsame Nutzung von Wärme -<br />
er zeugungsanlagen oder die gemeinsame Nutzung von<br />
Trassen/ Leitungen resultieren würden, könnte dies der<br />
Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Verbreitung<br />
der Fernwärme förderlich sein. In jedem Fall ist aber<br />
auch die Forschung auf dem Gebiet der Wärmespeicherung<br />
voranzutreiben.<br />
Für Fördermaßnahmen im Fernwärmebereich stehen<br />
in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> aus Landes- und EU-Mitteln insgesamt<br />
250 Millionen Euro zur Verfügung. Zuständig<br />
für entsprechende Fördermaßnahmen ist das Umweltministerium.<br />
Dorsten<br />
Scholven<br />
Westerholt<br />
Gladbeck<br />
Marl<br />
Marl<br />
Herten<br />
Oer-<br />
Erkenschwick<br />
Recklinghausen<br />
Recklinghausen<br />
Castrop-<br />
Rauxel<br />
Datteln<br />
Datteln<br />
Waltrop<br />
Knepper<br />
BOTTROP<br />
Emscher<br />
Müllheizkraftwerk<br />
Karnap (RWE)<br />
HERTEN<br />
Heizkraftwerk<br />
Herne<br />
Bottrop<br />
Gelsenkirchen<br />
Shamrock<br />
Wanne-<br />
Eickel<br />
Herne<br />
Dortmund<br />
Rhein-Herne Kanal<br />
ESSEN<br />
GELSENKIRCHEN<br />
Essen<br />
Bochum<br />
Witten<br />
Fernwärmeschiene Ruhr<br />
Heizkraftwerke<br />
+ Reserve<br />
direkt versorgte<br />
Gebiete<br />
Fernwärmeverbundleitungen<br />
Heizkraftwerk<br />
Spitzenkessel<br />
Verwaltung<br />
von Vertriebspartnern<br />
versorgte Gebiete<br />
Übergabestation/Spitzenheizwerk<br />
Gegenwärtig umfasst das Fernwärmeversorgungsnetz der STEAG-Fernwärme GmbH rund 550 km in den Städten Essen, Bottrop und Gelsenkirchen<br />
(Nord). Es hat eine Anschlussleistung von 3.200 MW und kann damit rund 450.000 Haushalte versorgen. Das Fernwärmenetz der EON-Fernwärme<br />
GmbH umfasst rund 670 km in den Städten Gladbeck, Recklinghausen, Castrop-Rauxel, Marl, Herten, Gelsenkirchen (Süd), Herne (gemeinsam mit den<br />
Stadtwerken Herne) und Datteln. Es hat eine Anschlussleistung von 900 MW und kann damit rund 170.000 Haushalte versorgen.