Ergebnisse Alle Versuche ergaben eine Haftung, wobei der Einfluss der verwendeten Dentinhaftvermittler sowohl bei trockenen als auch perfundierten Proben signifikant war (ANOVA; p < 0,001). Die höchste <strong>Zugfestigkeit</strong> zeigte der Haftvermittler Clearfil liner bond 2.0, die sich als signifikant höher gegenüber den anderen Haftvermittlern erwies. Dies gilt mit Ausnahme gegenüber Optibond Solo sowohl für die Tests am trockenen als auch am perfundierten Dentin. Die signifikant niedrigste <strong>Zugfestigkeit</strong> wies Etch & Prime 3.0 auf. <strong>Zugfestigkeit</strong> Material trockenes Dentin perfundiertes Dentin Clearfil liner bond 2.0 9,12 ± 1,80 MPa 8,54 ± 1,95 MPa Optibond Solo 7,59 ± 2,44 MPa 6,47 ± 2,45 MPa Scotchbond MP 6,66 ± 3,02 MPa 5,16 ± 2,86 MPa Syntac sprint 5,37 ± 1,88 MPa 4,35 ± 2,11 MPa Scotchbond 1 4,39 ± 1,55 MPa 3,64 ± 1,27 MPa Syntac classic 2,48 ± 1,85 MPa 4,36 ± 2,07 MPa Etch & Prime 3.0 1,20 ± 1,20 MPa 1,11 ± 0,82 MPa Im Vergleich der <strong>Zugfestigkeit</strong> bei trockenem und perfundiertem Dentin ergab sich für alle Haftvermittler mit Ausnahme <strong>von</strong> Syntac classic ein nicht signifikanter Abfall der <strong>Zugfestigkeit</strong>. Syntac classic zeigte als einziger der getesteten Haftvermittler unter Perfusion eine gesteigerte <strong>Zugfestigkeit</strong> gegenüber dem trockenen Dentin. Diskussion Für die niedrigen Haftwerte <strong>von</strong> Etch & Prime 3.0 könnte nach Ansicht der Autoren u. U. die unvollständige Beseitigung der Schmierschicht und in Folge dessen eine geringere Ausbildung der Hybridschicht verantwortlich sein. Die Konditionierung der Dentinproben mit der vom Hersteller mitgelieferten Phosphorsäure (Optibond Solo, Scotchbond MP, Scotchbond 1, Syntac sprint) sorgte im Vergleich zu Haftvermittlern, bei denen keine oder milde Säuren verwendet werden, für eine höhere Dentinpermeabilität. Dies könnte eventuell die signifikant niedrigere <strong>Zugfestigkeit</strong> dieser Haftvermittler im Vergleich zu Clearfil liner bond 2.0 erklären. Die vorliegenden <strong>Studie</strong>nergebnisse konnten keinen signifikanten Einfluss der Dentinperfusion belegen. Die generelle und nicht signifikante Reduktion der Haftkraft korreliert mit den Ergebnissen anderer <strong>Studie</strong>n. Die Ausnahmestellung <strong>von</strong> Syntac classic, das eine Erhöhung der <strong>Zugfestigkeit</strong> aufwies, könnte nach Ansicht der Autoren auf die herstellergetreue Anwendung <strong>zur</strong>ückzuführen sein, da keine Konditionierung mit Phosphorsäure analog der "total etch technique" vorgenommen wurde. Die Konditionierung erfolgte nur durch die Maleinsäure des Syntac Primers. Fazit: Verbesserte Materialeigenschaften sorgen für hohe Belastbarkeit 2
Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den <strong>Zugfestigkeit</strong>stests auf trockenem und perfundiertem Dentin beobachtet werden. Die modernen Haftvermittler scheinen weitaus weniger durch die Perfusion der Dentins beeinflusst zu werden wie in früheren <strong>Studie</strong>n beobachtet, so die Schlussfolgerung der Autoren. Dies könnte an dem Bestreben der Hersteller liegen, die amphiphilen Merkmale der Haftvermittler durch die Nutzung hydrophiler Monomere und unterschiedlicher Konditionierungsverfahren zu optimieren. 3