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Bildungssituation und Bildungsverhalten migrantischer Gruppen in ...

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paradoxe Schwierigkeit dar<strong>in</strong> zu bestehen, gerade durch die zunehmende Gewährung von<br />

Eigenständigkeit <strong>und</strong> Freiheit B<strong>in</strong>dung zu ihnen aufrecht zu erhalten, weil nur diese wiederum<br />

die emotionale <strong>und</strong> soziale Stabilität gewährleisten, welche die K<strong>in</strong>der für ihr späteres Leben<br />

brauchen, die aber genauso die Eltern <strong>und</strong> den sozialen Verband Familie aufrecht erhalten.<br />

Das kl<strong>in</strong>gt vertraut. Andererseits sche<strong>in</strong>t die Suchbewegung um erneut zu solchen Formen<br />

dafür zu gelangen, <strong>in</strong> vollem Gange zu se<strong>in</strong>. Und vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> des jetzt <strong>in</strong> diesem<br />

Abschnitt erläuterten, muss es auch Toleranz geben vor den dafür vorhandenen<br />

„Modellversuchen“ <strong>und</strong> Suchbewegungen. So beobachtet der sechste Familienbericht: „Neu<br />

für die Migrantenfamilien ist die zunehmende Anzahl der Drei-Generationen-Haushalte. Die<br />

Großelterngeneration übernimmt <strong>in</strong> Bezug auf die dritte Migrantengeneration zunehmende<br />

erzieherische Funktionen, wobei <strong>in</strong> der sprachlichen Sozialisation die Herkunftssprache e<strong>in</strong>e<br />

dom<strong>in</strong>ante Rolle spielt. H<strong>in</strong>zu kommt e<strong>in</strong>e Zurückhaltung von Familien ausländischer<br />

Herkunft gegenüber e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dergartenerziehung; sie ist vor allem vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> der<br />

unterschiedlichen Erziehungsziele- <strong>und</strong> Praktiken <strong>und</strong> den sich daraus ergebenden<br />

Befürchtungen e<strong>in</strong>er kulturellen <strong>und</strong> familiären Entfremdung des K<strong>in</strong>des zusehen“. 83<br />

Der sechste Familienbericht br<strong>in</strong>gt damit verhalten e<strong>in</strong>e Besorgnis h<strong>in</strong>sichtlich<br />

Entwicklungen der Isolation zum Ausdruck, die hier gar nicht abgestritten werden soll. Die<br />

genannte Entwicklung wird hier auch vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> der Überlegung der<br />

Suchbewegung nach künftigen Formen sozialer „Kerngeme<strong>in</strong>schaften“ verstanden, die es <strong>in</strong><br />

der e<strong>in</strong>heimischen Bevölkerung ebenso gibt. Sie zeigt sich dem Verständnis dieses Berichts<br />

nach z. B. <strong>in</strong> der Entwicklung der Mehrgenerationenhäuser. 84 Davon gibt es <strong>in</strong> Deutschland<br />

bereits 500. Sie werden durch Politik <strong>und</strong> Gesellschaft unterstützt. Wesentlich auch durch<br />

ehrenamtliche Tätigkeiten, die da erfolgreich s<strong>in</strong>d, wo sie auf dauerhafte strukturelle<br />

Unterstützung aufbauen können. Ihrem Selbstverständnis nach arbeiten<br />

Mehrgenerationenhäuser gr<strong>und</strong>sätzlich nachfrageorientiert lebensnah <strong>und</strong> bezahlbar. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus müssen sie sieben M<strong>in</strong>destkriterien erfüllen: Die E<strong>in</strong>beziehung der vier Lebensalter:<br />

K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche, Erwachsene, junge Alte (über 50 Jahre) <strong>und</strong> Hochbetagte,<br />

generationenübergreifende Angebote, K<strong>in</strong>derbetreuung, Zusammenwirken von Haupt- <strong>und</strong><br />

Ehrenamtlichen auf gleicher Augenhöhe; starke E<strong>in</strong>beziehung des bürgerschaftlichen<br />

83<br />

84<br />

Vgl. Sechster Familienbericht. Familien ausländischer Herkunft <strong>in</strong> Deutschland. Leistungen – Belastungen –<br />

Herausforderungen, 20.10.2000: Kapitel V.5 Migration <strong>und</strong> Bildung, S.<br />

Vgl. hier <strong>und</strong> im Folgenden: www.mehrgenerationenhaeuser.de , Zugriff 25.01.2010.<br />

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