Woche25 - Mein kleines Blatt

22. JUNI 2012
Laut einer Mitteilung der
OECD sind Gesundheit, Bildung
und Zufriedenheit die universellsten
Werte unserer Zeit.
Diese drei Werte gaben die
Nutzer des OECD-„Your Better
Life Index“ als ihre Priorität
an. Was hat dieses Ergebnis mit
der Landespolitik zu tun?
Neben vielen weiteren Handlungsfeldern
sind Gesundheit
und Bildung die zwei dominierenden
Bereiche, die die enormen
Druckstellen unseres Bundeslandes
aufzeigen.
In Zeiten wie diesen, in denen
die zur Verfügung stehenden
Mittel immer knapper werden,
ist es umso wichtiger und von
großer Bedeutung, wie diese
eingesetzt werden, welche
Prioritäten im Landeshaushalt
gesetzt werden. Dabei geht es
einerseits um die Summen, genauer
gesagt, die fi nanziellen
Mittel, die uns zur Verfügung
stehen und deren zukunftsweisenden
Einsatz. Vor allem aber
vorarlberg panorama 3
Bregenz und Hard im Handballfi eber
Die diesjährige Jugend Handball
Euro wird vom 12. bis 22.
Juli an Spielstätten in Bregenz
und Hard ausgetragen.
16 Nachwuchsteams aus ganz
Europa des Jahrgangs 1994
und jünger werden in diesen
zehn Tagen in der Bregenzer
Handball-Arena Rieden-Vorkloster
und der Harder Sporthalle
am See um den Titel des
Jugendeuropameisters kämpfen.
Der ÖHB (Österreichische
Handballbund) ist stolz darauf,
in diesem Jahr dieses
große Handball-Event zu organisieren.
Bereits in der Vergangenheit
hat sich Österreich
als Gastgeberland internationaler
Handball-Events auf
europäischer Ebene einen sehr
guten Namen gemacht. 1997,
2005 und 2006 war der ÖHB
Ausrichter von Jugendeuropameisterschaften,
im Jahr 2010
folgte die Europameisterschaft
der Männer. Mit den Austragungsorten
Bregenz und Hard
ist es möglich, eine Jugend-
GASTKOMMENTAR: WEGE AUS DER SACKGASSE – LANDESPOLITIK MUSS PRIORITÄTEN SETZEN
geht es um die Menschen in diesem
Land und deren Zukunft,
für die wir Verantwortung tragen.
Bildung und Gesundheit
sind herausragende Indikatoren
für erfolgreiche
individuelle Lebensläufe
und
insgesamt für den
Lebensraum Vorarlberg.Bildungspolitisch
bedingte
Probleme im Bildungs-
und Hochschulwesen:
die
Probleme beginnen
bereits bei der
Silvia Benzer
Frühpädagogik,
zeigen sich im Kindergarten,
reichen über die Pfl ichtschulen
und enden bei den Hochschulen.
Ein Missverhältnis zwischen
Kosten und Leistung des Bildungssystems
ist offensichtlich
und bedarf dringend einer Korrektur.
Mutige Reformen sind
EM mit kurzen Distanzen
auszurichten. Dazu kommt
die Handball-Euphorie, die
im Ländle vor allem seit dem
Meistertitel-Sieg der Roten
Teufel herrrscht.
Bereits jetzt kann der Weg der
notwendig, wie die der Einführung
einer Gesamtschule und
der Installierung eines neuen
Lehrerdienstrechtes und einer
gleichwertigen Ausbildung aller
Pädagogen,
sowie dem Abbau
des Verwaltungsaufwandes.
Generell ist eine
Neubewertung
der Arbeit der
Pädagogen erforderlich,
damit
sich diese voll
und ganz ihrer
Kernkompetenz,
nämlich Unterricht
und Erziehung
widmen können.
Die für Schulentwicklung notwendigen
fi nanziellen und personellen
Ressourcen müssen
bereit gestellt werden. Ebenfalls
ist es erforderlich, dass die
gesetzlichen Grundlagen für
mehr Schulautonomie, sprich
Gestaltungsspielräume für die
Foto: Elisabeth Schmid
Jugend-Nationalmannschaft
im Internet verfolgt werden.
Alle Infos über die österreichische
Mannschaft sowie Spielpläne,
Termine, Gegner usw.
sind unter www.handball-euro2012.at
ersichtlich.
Schulstandorte mit ihren jeweiligen
spezifi schen Bedürfnissen,
geschaffen werden. Denn
nur mit diesem Hintergrund
können Schulentwicklungsprozesse
überleben, alles andere ist
Augenauswischerei.
Namhafte Experten sprechen
davon, dass Bildungsinvestitionen
sich bis zu achtfach rentieren
und unterstreichen damit
den hohen volkswirtschaftlichen
Nutzen – weniger Sozialausgaben,
Einsparungen an
Gesundheitskosten und Kosten
für Arbeitslosigkeit.
Klare Prioritäten setzen, Finanzausgleich
neu überdenken,
regionale Spielräume endlich
nützen – kann nur eines heißen:
Modellregion Vorarlberg in Sachen
Bildung und Gesundheit.
Mein Kleines Blatt gibt Gastkommentatoren
die Möglichkeit zur
persönlichen Meinungsäußerung.
Deren Meinung muss nicht mit der
der Redaktion übereinstimmen.