Inflation? â Und jetzt? - ALLTRUST AG
Inflation? â Und jetzt? - ALLTRUST AG
Inflation? â Und jetzt? - ALLTRUST AG
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
<strong>Inflation</strong>? – <strong>Und</strong> <strong>jetzt</strong>?<br />
Ein Artikel von Ottmar Beck (Alltrust <strong>AG</strong>)<br />
<strong>Inflation</strong> heißt, wir haben Preissteigerungen und unsere Kaufkraft schwindet. <strong>Inflation</strong><br />
entsteht dann, wenn die Geldmenge gegenüber dem realen Angebot an Handelswaren<br />
überproportional wächst. Für Sie bedeutet das, dass Sie höhere Preise für die von Ihnen<br />
benötigten Dinge zahlen müssen. Als Indikator wird meist der Preisindex für die<br />
Lebenshaltung, der Verbraucherpreisindex, genutzt.<br />
Das folgende Beispiel aus der Hyperinflation können Sie der Internetseite von Wikipedia<br />
(http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Inflation</strong>) entnehmen.<br />
Preis für ein Frühstücksei um 1923<br />
Datum<br />
Kaufpreis<br />
06.06.1912 7 Pfennig<br />
06.06.1923 923 Papiermark<br />
27.06.1923 177.000 Papiermark<br />
17.09.1923 2,1 Millionen Papiermark<br />
15.10.1923 227 Millionen Papiermark<br />
05.11.1923 22,7 Milliarden Papiermark<br />
15.11.1923 320 Milliarden Papiermark<br />
Ab dem 20. November 1923 löste die Rentenmark die Papiermark im Verhältnis 1 zu 1 Billion<br />
ab. Am 30. August 1924 wurde dann die Rentenmark durch die Reichsmark ersetzt.<br />
Die Zentralbanken behaupten heute immer wieder, dass sie eine aufkeimende <strong>Inflation</strong><br />
rechtzeitig bekämpfen würden. Die Vergangenheit zeigt jedoch, dass das nie gelungen ist. So<br />
stieg zum Beispiel in den USA die <strong>Inflation</strong>srate im Zeitraum 1915 bis 1917 von 1 auf 17 %,<br />
in den Jahren 1945 bis 1947 von 2 auf 14 % und im Zeitraum von 1972 bis 1974 von 3,2 auf<br />
11 %. Wenn man diese schnellen Steigerungsraten betrachtet, kann man sich durchaus<br />
vorstellen, dass die <strong>Inflation</strong>srate von 3,2 % für 2011 im Jahre 2015 zweistellig sein kann. In<br />
den aufgeführten Zeitperioden haben die USA enorme Mittel für die Kriegsfinanzierung<br />
aufgewendet und zur Finanzierung Geld gedruckt. Heute ist nicht nur in den USA, sondern<br />
weltweit die Ausgabenseite der Staaten nicht mehr unter Kontrolle, und die Zentralbanken<br />
drucken Geld ohne jedes Ziel. Nimmt man die Zahlen aus der Vergangenheit, lässt sich<br />
durchaus argumentieren, dass wir in 2 bis 3 Jahren in den USA und auch im Rest der Welt<br />
zweistellige <strong>Inflation</strong>sraten haben werden.<br />
Was heißt das nun für die Geldanlage?<br />
Grundsätzlich gibt es zwei Formen der Geldanlage, Sachanlagen und Finanzanlagen. Hinter<br />
Sachanlagen stehen reale Güter wie zum Beispiel Unternehmen und Immobilien. Hinter<br />
Finanzanlagen steht das Versprechen, den geliehenen Betrag in der Zukunft zurückzuzahlen.<br />
Wenn Sie eine Übersicht über Ihr gesamtes Vermögen erstellen, so sind auch Pensions- und<br />
Rentenansprüche unter der Rubrik Finanzanlagen aufzuführen. Denn hinter diesen<br />
Ansprüchen stehen entweder die Zusagen eines Staates oder einer Versicherung, die die<br />
Gelder der Versicherten bis zu 90 % in festverzinslichen Wertpapieren anlegt. Der Staat<br />
verfügt oft über keine Rückstellungen für die zugesagte Altersversorgung. Die aktuelle<br />
Situation in Griechenland zeigt deutlich, wie schnell der Staat seine gegebenen Zusagen für<br />
die Altersversorgung reduzieren kann. Vor allem festverzinsliche Wertpapiere verlieren in<br />
<strong>Inflation</strong>sperioden an Wert, da die Verzinsung so niedrig ist, dass sie die allgemeine Teuerung<br />
nicht wettmachen kann. In einem solchen Szenario muss ein Teil Ihres Vermögens aus<br />
Sachanlagen bestehen.
Viele Anleger verfügen über Immobilien, die zu den Sachanlagen gehören. Allerdings wurden<br />
diese in früheren <strong>Inflation</strong>sperioden in Deutschland oft mit Sondersteuern für Hausbesitzer<br />
belegt. Eine zweite wichtige Gruppe der Sachanlagen sind Unternehmen oder Aktien. Leider<br />
war das vergangene Jahr mit großen Kapitalverlusten für viele Aktienanleger äußerst<br />
unerfreulich. Auch sind Aktien im momentanen Umfeld nicht sehr beliebt, da die meisten<br />
Anleger die Schwankungen, einmal +5 % einmal –10 %, dieser Anlageform fürchten. Aber<br />
hier sei noch einmal deutlich darauf hingewiesen, dass man keine Aktie unter kurzfristigen<br />
Gesichtspunkten kaufen sollte. Die Aktie wird wegen der jährlichen Dividende und dem<br />
langfristigen Werterhalt erworben. So wurden die Unternehmen Siemens und Nestlé um 1880<br />
gegründet und beide Unternehmen zahlen noch heute eine Dividende. Im Gegensatz zur<br />
Immobilie waren keine laufenden Zahlungen für Unterhalt und Wertentwicklung notwendig<br />
und der Verwaltungsaufwand hielt sich auch in Grenzen.<br />
Verlieren Sie bei der Geldanlage wegen kurzfristiger Schwankungen nie Ihr langfristiges Ziel<br />
„Sicherheit“ und „Rendite“ aus dem Blick. Dann ist Ihr Vermögen auch in <strong>Inflation</strong>szeiten<br />
wetterfest.<br />
19.04.2012