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Wege zu den Gesundheitsberufen - Gesundheitsberufe Bern

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Infos<br />

gesundheitsberufe<br />

<strong>Wege</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong><strong>Gesundheitsberufe</strong>n</strong><br />

Berufstätigkeit<br />

24 Jahre +<br />

Tertiärstufe<br />

Höhere Fachschule<br />

Aktivierungsfachfrau/-mann<br />

Biomedizinische/r Analytiker/in<br />

Dentalhygieniker/in<br />

Fachfrau/-mann für Med.-Tech. Radiologie<br />

Pflegefachfrau/-mann<br />

Rettungssanitäter/in<br />

Fachfrau/-mann Operationstechnik<br />

Fachhochschule<br />

Ergotherapeut/in<br />

Ernährungsberater/in<br />

Hebamme<br />

Pflegefachfrau/-mann<br />

Physiotherapeut/in<br />

Universität<br />

Angebote in Pflegewissenschaft<br />

in<br />

Basel und<br />

in Lausanne<br />

19/20 Jahre<br />

Berufsmatur<br />

Fachmatur<br />

Eidg. Fähigkeitszeugnis EFZ<br />

Fachfrau/Fachmann Gesundheit (FaGe)<br />

andere Berufslehre<br />

FMS-Ausweis<br />

Fachmittelschule<br />

Gymnasiale Matur<br />

Gymnasium<br />

18/19 Jahre<br />

Sekundarstufe I Sekundarstufe II<br />

Eidg. Berufsattest EBA<br />

Assistent/in Gesundheit<br />

und Soziales (AGS)<br />

Primar-/Sekundar-/Realschule<br />

15/16 Jahre<br />

www.gesundheitsberufe-bern.ch


Infos<br />

gesundheitsberufe<br />

Die <strong>Gesundheitsberufe</strong> im Kanton <strong>Bern</strong>:<br />

Überblick und wichtige Links<br />

Die beruflichen Grundbildungen Assistent/in Gesundheit und Soziales (AGS) und Fachfrau/Fachmann<br />

Gesundheit (FaGe) ermöglichen <strong>den</strong> Einstieg ins Gesundheitswesen<br />

bereits nach der obligatorischen Schulzeit. AGS können nach erfolgreichem Abschluss<br />

ihrer Grundbildung eine FaGe-Ausbildung absolvieren. Die FaGe-Ausbildung öffnet <strong>den</strong><br />

Zugang <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Ausbildungen auf Stufe Höhere Fachschule respektive Fachhochschule<br />

(nur mit Berufsmatur).<br />

Die HF-Ausbildungen wer<strong>den</strong> im Kanton <strong>Bern</strong> von zwei Kompetenzzentren angeboten,<br />

die FH-Studiengänge von der <strong>Bern</strong>er Fachhochschule.<br />

Studiengänge an der Fachhochschule<br />

<strong>Bern</strong>er Fachhochschule, Fachbereich Gesundheit, <strong>Bern</strong><br />

Ernährungsberater/in BSc BFH (Bachelor of Science BFH in Ernährung und Diätetik)<br />

Hebamme BSc BFH (Bachelor of Science BFH Hebamme)<br />

Pflegefachfrau/Pflegefachmann BSc BFH (Bachelor of Science BFH in Pflege; auch Master of Science BFH möglich)<br />

Physiotherapeut/in BSc BFH (Bachelor of Science BFH in Physiotherapie; auch Master of Science BFH in<br />

Physiotherapie möglich)<br />

www.gesundheit.bfh.ch<br />

Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Winterthur<br />

Ergotherapeut/in BSc ZFH (Bachelor of Science ZFH in Ergotherapie)<br />

www.gesundheit.zhaw.ch<br />

Ausbildungen an der Höheren Fachschule<br />

medi, Zentrum für medizinische Bildung, <strong>Bern</strong><br />

Dipl. Aktivierungsfachfrau/fachmann HF<br />

Dipl. Biomedizinische/r Analytiker/in HF<br />

Dipl. Dentalhygieniker/in HF<br />

Dipl. Fachfrau/Fachmann für Medizinisch-Technische<br />

Radiologie HF<br />

Dipl. Fachfrau/Fachmann Operationstechnik HF<br />

Dipl. Rettungssanitäter/in HF<br />

www.medi.ch<br />

<strong>Bern</strong>er Bildungszentrum Pflege, <strong>Bern</strong> und Thun<br />

Dipl. Pflegefachfrau/Pflegefachmann HF<br />

www.bzpflege.ch<br />

Berufliche Grundbildung/Vorbildung<br />

Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA<br />

Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ<br />

Fachmittelschulen<br />

www.gesundheitsberufe-bern.ch


Infos<br />

gesundheitsberufe<br />

10 Gründe für einen Gesundheitsberuf<br />

1. Hervorragende Verbindung von Theorie und Praxis<br />

Ob Berufslehre, HF-Ausbildung oder FH-Studiengang: Die Ausbildungsinhalte verbin<strong>den</strong><br />

die aktuellen Erkenntnisse von Wissenschaft und Praxis. Sie lernen nach<br />

modernen Metho<strong>den</strong> und können Ihr im theoretischen Unterricht gewonnenes, neues<br />

Wissen im Berufsalltag praktisch umsetzen.<br />

2. Arbeit für und mit Menschen<br />

Sie leisten sinnvolle Arbeit für und mit Menschen. Das macht Freude, bereichert<br />

und motiviert Sie je<strong>den</strong> Tag.<br />

3. Einzigartige Kombination<br />

Die meisten <strong>Gesundheitsberufe</strong> bieten Ihnen eine einzigartige Kombination von<br />

Arbeit für Menschen, manueller Tätigkeit, Umgang mit Technik und Anwendung von<br />

grossem Fachwissen.<br />

4. Teamarbeit<br />

Sie arbeiten oft im Team, was ebenso herausfordert wie bereichert. Sie verbessern<br />

Ihre Fähigkeit, mit Menschen verschie<strong>den</strong>er Herkunft und unterschiedlichen Ausbildungen<br />

über längere Zeit gemeinsame Ziele an<strong>zu</strong>streben.<br />

5. Berufliche Perspektiven<br />

Der Bedarf an Fachleuten im Gesundheitswesen wird in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> Jahren<br />

weiter steigen. Ihre beruflichen Perspektiven sind hervorragend, in der Schweiz und<br />

im Ausland. Und falls Sie eine Pause einschalten möchten, können Sie danach<br />

wieder einsteigen.<br />

6. Vielfältige Weiterbildung möglich<br />

Das Gesundheitswesen bietet Ihnen ausgezeichnete und vielfältige Möglichkeiten,<br />

sich weiter<strong>zu</strong>bil<strong>den</strong>. Ihr Arbeitgeber wird Sie dabei unterstützen, <strong>den</strong>n er ist darauf<br />

angewiesen, dass Ihr Wissen und Können auf dem neusten Stand bleiben.<br />

7. Freiräume in der Freizeit<br />

Je nach Beruf und Arbeitsort haben Sie unregelmässige Arbeitszeiten. Dies hat<br />

durchaus Vorteile, schafft es doch Freiräume in der Freizeit: Sie können Ihre Hobbys<br />

ausüben und sonstigen Verpflichtungen nachgehen, wenn andere arbeiten.<br />

8. Gute Entlöhnung<br />

Sie erhalten einen guten Lohn, welcher der anspruchsvollen Arbeit und der Verantwortung<br />

angemessen ist.<br />

9. Persönliche Entwicklung<br />

Sie lernen, sich und andere Menschen besser wahr<strong>zu</strong>nehmen und <strong>zu</strong> verstehen. Ein<br />

Gesundheitsberuf trägt wesentlich <strong>zu</strong> einer positiven persönlichen Entwicklung bei.<br />

10. Lernen für das Leben<br />

Sie eignen sich Wissen und Können an, das Ihnen im Alltag nützt. Zum Beispiel<br />

wissen Sie Bescheid über Funktionen des Körpers, betreuen Menschen auf professionelle<br />

Weise oder erwerben Fähigkeiten im Umgang mit hochspezialisierten Geräten.


Berufliche Grundbildung<br />

gesundheitsberufe<br />

Assistentin Gesundheit und Soziales EBA<br />

Assistent Gesundheit und Soziales EBA<br />

Assistentinnen und Assistenten Gesundheit und Soziales (AGS) betreuen in ambulanten<br />

und stationären Institutionen des Gesundheits- und Sozialwesens Menschen<br />

aller Altersstufen. Sie unterstützen Klientinnen und Klienten bei der Alltagsgestaltung,<br />

im Haushalt und bei der Körperpflege. Nach Abschluss der Grundbildung<br />

können sie auf dem Beruf arbeiten oder das eidg. Fähigkeitszeugnis als Fachfrau/<br />

Fachmann Gesundheit (FaGe) oder Fachfrau/Fachmann Betreuung (FaBe) erlangen.<br />

Bei genügender Eignung kann die Ausbildung um ein Jahr verkürzt wer<strong>den</strong>.<br />

Die Ausbildung...<br />

ist eine zweijährige Berufslehre und schliesst mit einem eidgenössischen Berufsattest<br />

als «Assistentin/Assistent Gesundheit und Soziales EBA» ab. Sie findet in<br />

einem anerkannten Lehrbetrieb (Spital, Alters-, Pflege- und Behindertenheim,<br />

Spitex, psychiatrische Klinik oder Rehabilitationszentrum), in der Berufsfachschule<br />

und in <strong>den</strong> überbetrieblichen Kursen (ÜK) statt. AGS erlernen Kompetenzen in <strong>den</strong><br />

sechs Bereichen Mitwirken und Unterstützen bei Gesundheits- und Körperpflege,<br />

Begleiten und Unterstützen von Klienten im Alltag, Unterstützen im Haushalt, Einhalten<br />

und Umsetzen von Hygiene und Sicherheit, Mitwirken bei Administration,<br />

Logistik und Arbeitsorganisation und Entwickeln und Beachten der Berufsrolle und<br />

der Zusammenarbeit.<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

OdA Gesundheit <strong>Bern</strong><br />

Sägemattstrasse 1<br />

3098 Köniz<br />

Tel. 031 970 40 70<br />

info@oda-gesundheit-bern.ch<br />

www.oda-gesundheit-bern.ch<br />

Offene Lehrstellen:<br />

Kantonaler Lehrstellennachweis (LeNa):<br />

www.erz.be.ch/lena


Mein Alltag als Assistentin<br />

Gesundheit und Soziales<br />

Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Um AGS <strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>, solltest du...<br />

obligatorische Schulzeit abgeschlossen<br />

haben.<br />

Flair für praktische Arbeit haben.<br />

sorgfältig arbeiten. Du arbeitest in<br />

einem Umfeld, in dem Hygiene und<br />

Sicherheit oberste Priorität haben.<br />

Freude am Umgang mit Menschen<br />

haben. Du bist eine wichtige Ansprechperson<br />

für die Klientinnen<br />

und Klienten und hast immer ein<br />

offenes Ohr für deren Bedürfnisse.<br />

körperlich gesund und belastbar<br />

sein. Als AGS bist du mit Situationen<br />

konfrontiert, die belastend sein<br />

können.<br />

flexibel und teamfähig sein. Jeder<br />

Arbeitstag hält neue Aufgaben und<br />

Herausforderungen bereit, die du oft<br />

in Zusammenarbeit mit Kolleginnen<br />

und Kollegen löst.<br />

verständlich mündlich und<br />

schriftlich in deutscher Sprache<br />

ausdrücken können. Das Gespräch<br />

mit <strong>den</strong> Klientinnen und Klienten und<br />

mit <strong>den</strong> Arbeitskolleginnen und<br />

-kollegen ist zentral im Arbeitsalltag.<br />

«Nach Arbeitsbeginn im Alters- und Pflegeheim lese ich mich <strong>zu</strong>nächst in die<br />

Pflegedokumentation ein. Dabei unterstützt mich normalerweise eine Fachperson<br />

Gesundheit. Dann gehe ich <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Bewohnerinnen und Bewohnern aufs Zimmer und<br />

helfe ihnen beim Aufstehen und bei der Körperpflege. Wie viel Unterstüt<strong>zu</strong>ng sie<br />

benötigen, hängt von der körperlichen und geistigen Verfassung ab. Eine Bewohnerin<br />

<strong>zu</strong>m Beispiel braucht meist nur Hilfe bei der Intimpflege. Den Oberkörper wäscht<br />

sie selber am Lavabo. Während dieser Zeit räume ich das Zimmer auf, mache das<br />

Bett <strong>zu</strong>recht und beziehe es falls nötig neu. Beim Anziehen braucht diese Bewohnerin<br />

normalerweise nur bei <strong>den</strong> Unterhosen, Strümpfen, Hosen und Schuhen Unterstüt<strong>zu</strong>ng.<br />

Heute morgen habe ich jedoch bemerkt, dass sie mit <strong>den</strong> Knöpfen ihrer<br />

Bluse nicht <strong>zu</strong>rechtkam. Da habe ich ihr natürlich geholfen. Sie war dankbar für<br />

die Hilfe und ich <strong>zu</strong>frie<strong>den</strong>, dass ich sie unterstützen konnte. Nachdem sie sich<br />

gekämmt und <strong>den</strong> Schal <strong>zu</strong>rechtge<strong>zu</strong>pft hatte, war sie bereit für das Zmorge im<br />

Aufenthaltsraum. Auf einer Liste ist vermerkt, was sie gerne isst. Ich habe ihr das<br />

Frühstück <strong>zu</strong>sammengestellt, und sie ass dann selbständig.<br />

Muss bei <strong>den</strong> Bewohnerinnen und Bewohnern Blut<strong>zu</strong>cker gemessen und Insulin<br />

gespritzt wer<strong>den</strong>, übernimmt das eine Fachperson Gesundheit (FaGe) oder eine<br />

diplomierte Pflegefachperson. Solche medizinaltechnischen Verrichtungen gehören<br />

nicht <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Aufgaben von uns Assistentinnen Gesundheit und Soziales. Ich erhalte<br />

viel Unterstüt<strong>zu</strong>ng von <strong>den</strong> FaGe und <strong>den</strong> Pflegefachpersonen, besonders in<br />

anspruchsvollen Situationen, die es bei unseren dementen Bewohnern geben kann.<br />

Die Krankheit ist oft Thema bei uns im Wohnbereich und auch in der Schule. Das<br />

so gewonnene Wissen hilft mir, mit anspruchsvollen Situationen um<strong>zu</strong>gehen. Heute<br />

morgen beispielsweise habe ich einen Bewohner bei der Körperpflege unterstützt,<br />

der an Demenz erkrankt ist. Er war schlechter Laune und abweisend, was die Pflege<br />

erschwerte. Ich erinnerte mich, dass er früher gerne Wandern ging. Da es ein<br />

schöner Tag war, habe ich ihn gefragt, ob heute nicht ein wunderbarer Wandertag<br />

wäre. Sofort hat er mich angeschaut, seine Miene hellte sich auf, und während<br />

des Gesprächs konnte ich die Körperpflege been<strong>den</strong>.<br />

Gegen Ende des Vormittags mache ich jeweils Einträge in <strong>den</strong> Pflegebericht. Ich<br />

notiere, was mir bei <strong>den</strong> Bewohnerinnen und Bewohnern, die ich gepflegt und<br />

betreut habe, aufgefallen ist.<br />

Am Nachmittag verteile ich die Wäsche, die von der Wäscherei geliefert wurde, helfe<br />

bei Küchenarbeiten, koche frischen Tee und kontrolliere die Temperatur des Kühlschranks.<br />

Auch die Blumenpflege gehört <strong>zu</strong> meinen Aufgaben.<br />

Manchmal unterstütze ich die FaGe bei der Alltagsgestaltung, helfe bei der Planung<br />

und der Organisation von Gruppenaktivitäten. Arbeite ich am Abend, unterstütze<br />

ich die Bewohnerinnen und Bewohner wieder individuell beim Essen und betreue sie<br />

beim Zubettgehen.<br />

Bei meiner Arbeit komme ich <strong>den</strong> Bewohnerinnen und Bewohnern nahe und erlebe<br />

sie auch in intimen Momenten. Dabei gilt es einfühlsam <strong>zu</strong> sein, aber <strong>den</strong>noch eine<br />

professionelle Distanz <strong>zu</strong> wahren. Die verschie<strong>den</strong>en Hintergründe, Kulturen und<br />

Gewohnheiten, die sie mitbringen, interessieren mich sehr, strengen mich aber auch<br />

an. Jedes <strong>zu</strong>frie<strong>den</strong>e Lächeln und jeder dankbare Blick ist die Anstrengung aber<br />

wert.»<br />

8/2013 «<strong>Gesundheitsberufe</strong> – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit <strong>Bern</strong>,<br />

Tel. 031 970 40 70, info@gesundheitsberufe-bern.ch, www.gesundheitsberufe-bern.ch


Berufliche Grundbildung<br />

gesundheitsberufe<br />

Fachfrau Gesundheit EFZ<br />

Fachmann Gesundheit EFZ<br />

Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit (FaGe) arbeiten in Spitälern, Alters-,<br />

Pflege- und Behindertenheimen, bei der Spitex, in psychiatrischen Kliniken und<br />

Rehabilitationszentren. Sie pflegen, betreuen und begleiten Personen je<strong>den</strong> Alters<br />

und führen anhand ihres Kompetenzbereiches medizinaltechnische Verrichtungen<br />

aus. Sie gestalten mit ihnen ihren Alltag und erbringen administrative und logistische<br />

Dienstleistungen. Nach Abschluss der Ausbildung können FaGe auf dem Beruf<br />

arbeiten oder eine weiterführende Ausbildung im Gesundheitswesen absolvieren.<br />

Die Ausbildung...<br />

ist eine dreijährige Berufslehre und schliesst mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis<br />

als «Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ» ab. Sie findet in einem<br />

anerkannten Lehrbetrieb (Spital, Alters-, Pflege- und Behindertenheim, Spitex,<br />

psychiatrische Klinik oder Rehabilitationszentrum), in der Berufsfachschule und<br />

in <strong>den</strong> überbetrieblichen Kursen (ÜK) statt. FaGe erlernen Kompetenzen in 14 Bereichen,<br />

beispielsweise in Pflege und Betreuung, Alltagsgestaltung, Hygiene,<br />

Kleidung und Wäsche, Medizinaltechnik oder Arbeitsorganisation, und können<br />

entweder während (BMS 1) oder nach (BMS 2) der Grundbildung die Berufsmatur<br />

erlangen. Wenn Sie über 22 Jahre alt sind und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung<br />

im Gesundheits- oder Sozialwesen haben, können Sie die FaGe-Ausbildung<br />

in einer verkürzten Zeit absolvieren.<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

OdA Gesundheit <strong>Bern</strong><br />

Sägemattstrasse 1<br />

3098 Köniz<br />

Tel. 031 970 40 70<br />

info@oda-gesundheit-bern.ch<br />

www.oda-gesundheit-bern.ch<br />

Offene Lehrstellen:<br />

Kantonaler Lehrstellennachweis (LeNa):<br />

www.erz.be.ch/lena


Mein Alltag als Fachmann<br />

Gesundheit<br />

Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Um FaGe <strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>, solltest du...<br />

obligatorische Schulzeit abgeschlossen<br />

haben.<br />

Einfühlungsvermögen und eine<br />

wertschätzende Grundhaltung<br />

haben sowie gerne kommunizieren.<br />

Du bist eine wichtig Ansprechperson<br />

für die Klientinnen und Klienten und<br />

hast immer ein offenes Ohr für<br />

deren Bedürfnisse.<br />

aufmerksam sein und sorgfältig<br />

arbeiten. Du arbeitest in einem Umfeld,<br />

in dem Hygiene und Sicherheit<br />

oberste Priorität haben.<br />

flexibel sein und gut organisieren<br />

können. Jeder Arbeitstag als FaGe<br />

hält neue Aufgaben und Herausforderung<br />

bereit.<br />

Deutschkenntnisse haben<br />

verantwortungsbewusst sein.<br />

gerne im Team arbeiten.<br />

körperlich und psychisch belastbar<br />

sein. Als FaGe bist du mit Situationen<br />

konfrontiert, die belastend<br />

sein können.<br />

«Der Alltag als Fachmann Gesundheit in einem Alters- und Pflegeheim ist äusserst<br />

vielseitig. Nach Arbeitsbeginn lese ich mich <strong>zu</strong>nächst in die Pflegedokumentation<br />

ein. Dann unterstütze ich die Heimbewohnen<strong>den</strong> beim Aufstehen und der Kurztoilette<br />

und messe Blut<strong>zu</strong>cker. Pflegerische und medizinaltechnische Arbeiten wie<br />

das Wechseln bestimmter Verbände und das Spritzen von Insulin führe ich im Auftrag<br />

einer diplomierten Pflegefachfrau aus. Danach unterstütze ich die Bewohnen<strong>den</strong><br />

beim Morgenessen, streiche Brote, gebe wenn nötig das Essen ein. Dabei<br />

erfasse ich die verschie<strong>den</strong>en Essgewohnheiten und achte auf die zeitgerechte<br />

Medikamentenverabreichung. Nach dem Morgenessen räume ich das Geschirr weg.<br />

Im weiteren Verlauf des Morgens helfe ich beim Duschen oder Ba<strong>den</strong> und wähle<br />

gemeinsam mit <strong>den</strong> Bewohnen<strong>den</strong> die Kleidung für <strong>den</strong> Tag aus. Dabei nutze ich<br />

vorhan<strong>den</strong>e Ressourcen der Bewohner und versuche, diese auch <strong>zu</strong> fördern. Ich<br />

kontrolliere, ob noch genügend Pflegematerial und Medikamente vorhan<strong>den</strong> sind<br />

und gebe Bestellungen für die Abteilung auf. Beim Mittagessen unterstütze ich die<br />

Bewohnen<strong>den</strong> wieder; wenn ich abends Dienst habe auch beim Abendessen und<br />

bei <strong>den</strong> Vorbereitungen auf die Nacht.<br />

Die Schwerpunkte der Tätigkeit von Fachfrauen und Fachmännern Gesundheit unterschei<strong>den</strong><br />

sich je nach Arbeitsort. Bei uns im Alters- und Pflegeheim nimmt die<br />

Freizeitgestaltung mehr Raum ein als im Spital oder in der Spitex. Vor allem am<br />

Nachmittag spiele, singe, bastle ich mit Bewohnen<strong>den</strong> oder führe ein Gespräch mit<br />

ihnen, lese vor, gehe mit ihnen spazieren, räume mit ihnen das Zimmer auf.<br />

Die Unterstüt<strong>zu</strong>ng und Betreuung, welche die Bewohnen<strong>den</strong> benötigen, ist ganz<br />

unterschiedlich. Einer Bewohnerin wasche ich jeweils <strong>den</strong> Intimbereich, weil sie es<br />

selber nicht mehr kann. Die Socken und Hosen zieht sie selber an. Dann rutscht sie<br />

<strong>zu</strong>m Bettrand und stützt sich auf eine Gehhilfe. Ich fahre das Bett etwas weg,<br />

stelle <strong>den</strong> Rollstuhl parat, sie setzt sich hinein und fährt selber <strong>zu</strong>m Lavabo, wo ich<br />

ihr Waschtücher und ein Becken mit Wasser parat gestellt habe. Den Oberkörper<br />

wäscht sie sich weitgehend selbständig, <strong>den</strong> Rücken übernehme ich. Dann zieht sie<br />

sich fertig an, kämmt sich das Haar, cremt sich das Gesicht ein und ordnet ihre<br />

Toilettenutensilien im Necessaire. Jetzt ist sie bereit für <strong>den</strong> Tag. Ich mache das Bett<br />

und räume die Wäsche und <strong>den</strong> Abfall weg. Dann sprechen wir über das Wetter,<br />

das Heimfest oder die Nachrichten in Fernsehen und Radio. Je nachdem wie es ihr<br />

gerade geht, ist sie gesprächig oder eher ruhig <strong>den</strong> Tag über und ich passe mich<br />

dieser Situation an.<br />

Durch die körperliche und emotionale Nähe <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Menschen entwickelt sich eine<br />

besondere Beziehung. Es ist schön, jemandem die letzte Phase des Lebens so angenehm<br />

wie möglich <strong>zu</strong> gestalten, die traurigen wie fröhlichen Zeiten mit ihnen <strong>zu</strong><br />

erleben und wo nötig <strong>zu</strong> unterstützen. Bei aller Vertrautheit bleibt die Verbindung<br />

aber eine rein berufliche.<br />

Die Ausbildung und Arbeit als Fachmann Gesundheit hat mich verändert. Ich bin<br />

spontaner und offener. Viel besser nehme ich heute betagte Menschen als Persönlichkeiten<br />

mit einer Fülle von Erfahrungen, Gefühlen und Gedanken wahr. Dieser<br />

neue Blick bereichert meinen Alltag.»<br />

8/2013 «<strong>Gesundheitsberufe</strong> – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit <strong>Bern</strong>,<br />

Tel. 031 970 40 70, info@gesundheitsberufe-bern.ch, www.gesundheitsberufe-bern.ch


Höhere Fachschule<br />

gesundheitsberufe<br />

Dipl. Pflegefachfrau HF<br />

Dipl. Pflegefachmann HF<br />

Diplomierte Pflegefachleute HF übernehmen die Fach- und Führungsverantwortung<br />

einer individuellen Pflege und Betreuung in Spitälern, Kinderkliniken, psychiatrischen<br />

Institutionen Pflegeheimen oder in der Spitex. Sie versorgen heikle Wundsituationen,<br />

pflegen in komplexen Situationen, führen anspruchsvolle Gespräche mit<br />

Patienten und Angehörigen und koordinieren <strong>den</strong> Einsatz von Pflege und Therapien<br />

in einem multiprofessionellen Team. Sie überprüfen die Wirkung der pflegerischen<br />

Massnahmen und initiieren Anpassungen für einen optimalen Heilungsverlauf.<br />

Die Ausbildung…<br />

dauert drei Jahre (Vollzeit), findet an der Höheren Fachschule <strong>Bern</strong>er Bildungszentrum<br />

Pflege statt und beginnt in <strong>Bern</strong> oder Thun jeweils im Frühling und im Herbst.<br />

Sie absolvieren die Ausbildung <strong>zu</strong> gleichen Teilen in der Schule und in der Praxis.<br />

Die Praxisorte sind auf <strong>den</strong> ganzen Kanton <strong>Bern</strong> verteilt. Möglich ist auch ein<br />

Teilzeit-Bildungsgang in vier Jahren. Haben Sie bereits ein EFZ als FaGe, können<br />

Sie die Ausbildung in zwei Jahren Vollzeit absolvieren oder <strong>zu</strong> 50% berufsbegleitend<br />

über vier Jahre. Sie erhalten einen Ausbildungslohn und schliessen mit dem Titel<br />

«Dipl. Pflegefachfrau/Pflegefachmann HF» ab.<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

<strong>Bern</strong>er Bildungszentrum Pflege<br />

Freiburgstrasse 133, 3008 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 630 14 14<br />

info@bzpflege.ch<br />

www.bzpflege.ch<br />

Das BZ Pflege hat auch einen Schulort<br />

in Thun.


Mein Alltag als Pflegefachfrau<br />

HF<br />

Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Um Pflegefachfrau/Pflegefachmann HF<br />

<strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>, sollten Sie…<br />

abgeschlossene Berufslehre<br />

mit eidg. Fähigkeitszeugnis, einen<br />

Fachmittelschulabschluss oder eine<br />

gymnasiale Matur mitbringen.<br />

Eignungsabklärung erfolgreich<br />

bestan<strong>den</strong> haben.<br />

körperlich und psychisch belastbar<br />

sein. Als Pflegefachperson HF sind<br />

Sie mit Situationen konfrontiert, die<br />

belastend sein können.<br />

geschickte Hände haben. Sie führen<br />

Arbeiten aus, die manuelles Geschick<br />

erfordern – beispielsweise das<br />

Stecken einer Infusion.<br />

einfühlsam, kommunikations- und<br />

teamfähig sein. Sie arbeiten oft im<br />

Team. Gute Zusammenarbeit und<br />

offene, angepasste Kommunikation<br />

sind dabei zentral.<br />

selbständig, verantwortungsbewusst<br />

und <strong>zu</strong>verlässig sein. Als<br />

Pflegefachperson HF treffen Sie<br />

selbständig Entscheide.<br />

«Wenn ich Tagdienst habe, fange ich um 7 Uhr im Spital an. Als erstes lese ich die<br />

neusten Einträge in der Pflegedokumentation, dann gehe ich <strong>zu</strong> <strong>den</strong> mir <strong>zu</strong>geteilten<br />

Patienten: Wie fühlen sie sich? Wie haben sie geschlafen? Verspüren sie Schmerzen?<br />

Was brauchen sie? Ich messe Blutdruck, Puls und Temperatur, helfe beim Aufstehen<br />

und bei der Körperpflege.<br />

Aufgrund der Messwerte, der Auskünfte der Patienten und meiner Einschät<strong>zu</strong>ng<br />

beurteile ich ihren Zustand. Alle wichtigen Informationen notiere ich in der Pflegedokumentation.<br />

Wenn der Arzt kommt, gebe ich ihm die nötigen Informationen und<br />

bespreche mit ihm <strong>den</strong> Zustand der Patienten; danach folgt die Arztvisite. Oft haben<br />

die Visiten gerade in komplexen Situationen <strong>zu</strong>sätzliche Untersuchungen, die Verabreichung<br />

anderer Medikamente und ein Gespräch mit <strong>den</strong> Patienten <strong>zu</strong>r Folge. Ich<br />

erledige die nötigen medizinaltechnischen Verrichtungen, beispielsweise das Einlegen<br />

einer Ernährungssonde, und organisiere notwendige Termine.<br />

Während des Tages schaue ich regelmässig nach <strong>den</strong> Patienten, lege Venenkatheter<br />

ein und wechsle Medikamenten-Infusionen. Ich helfe dem Assistenzpersonal die<br />

Mahlzeiten <strong>zu</strong> verteilen und rede mit Angehörigen. Das klingt zwar nach Routine,<br />

aber keine Patienten-Situation ist gleich wie die andere. Kürzlich begann beispielsweise<br />

eine Patientin nach einer Operation stark <strong>zu</strong> bluten, was lebensbedrohlich<br />

sein kann. In solchen Situationen alarmiere ich sofort meine Kolleginnen und unternehme<br />

was möglich ist, um die Blutung <strong>zu</strong> stoppen. Ich beobachte die Patientin<br />

genau, spreche mit ihr, frage nach Symptomen, messe Blutdruck und Puls, stelle<br />

<strong>zu</strong>r Stabilisierung des Blutdrucks das Bettende hoch und rufe <strong>den</strong> Arzt.<br />

Verlässt ein Patient das Spital, plane ich <strong>den</strong> Austritt im Vorfeld, kläre <strong>den</strong> Unterstüt<strong>zu</strong>ngsbedarf<br />

<strong>zu</strong> Hause und organisiere die Spitex. Ich sorge dafür, dass der<br />

Arzt das Rezept für die Medikamente ausstellt, schule und berate <strong>den</strong> Patienten<br />

<strong>zu</strong>m Beispiel in der Verabreichung von Injektionen und gebe Tipps <strong>zu</strong>r schmerzschonen<strong>den</strong><br />

Bewegung.<br />

Jede Arbeit, die ich ausführe, halte ich in einem elektronischen Leistungserfassungs-System<br />

fest. Mit diesem planen wir die Arbeiten des nächsten Tages.<br />

Das Spital verwendet die Daten für die Berechnung der Stellenpläne und für die<br />

Leistungserfassung pro Patient. Zu meinen Aufgaben gehört auch die Begleitung<br />

von Lernen<strong>den</strong> und Studieren<strong>den</strong>, die ihr Praktikum absolvieren und von meinem<br />

Wissen profitieren und lernen können. Ich überprüfe ihre Tagesplanung, leite sie in<br />

Pflegeverrichtungen an, überwache ihre Arbeit und nehme die Auswertung mit<br />

ihnen vor.<br />

Als Pflegefachfrau komme ich <strong>den</strong> Menschen nahe. Beispielsweise dem Mann, der<br />

sich nach einer Herztransplantation drei Monate lang in einem sehr schlechten<br />

Zustand befand. Ich habe ihm die Zähne geputzt, Medikamente gegeben, Mut <strong>zu</strong>gesprochen,<br />

seine Operations-Wunde behandelt, ihn nach Durchfällen gewaschen und<br />

frisch angezogen. Ich habe bei der körperlichen Mobilisierung mitgearbeitet, Untersuchungs-<br />

und Behandlungstermine organisiert, mit <strong>den</strong> Angehörigen geredet und<br />

regelmässig mit dem Arzt besprochen, wie es weitergehen soll. Diese Nähe erfordert<br />

professionelle Haltung. Der Patient soll fühlen, dass ich ihn ernst nehme. Meine<br />

Arbeit gilt ihm als ganzem Menschen, nicht nur seiner Krankheit.»<br />

8/2013 «<strong>Gesundheitsberufe</strong> – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit <strong>Bern</strong>,<br />

Tel. 031 970 40 70, info@gesundheitsberufe-bern.ch, www.gesundheitsberufe-bern.ch


Höhere Fachschule<br />

gesundheitsberufe<br />

Dipl. Aktivierungsfachfrau HF<br />

Dipl. Aktivierungsfachmann HF<br />

Die Aktivierungsfachfrau und der Aktivierungsfachmann arbeiten mit betagten,<br />

chronisch kranken oder behinderten Erwachsenen. Sie fördern und erhalten durch<br />

ausgewählte Mittel und Metho<strong>den</strong> die körperlichen, geistigen, sozialen und emotionalen<br />

Fähigkeiten der Klientinnen und Klienten. Sie unterstützen sie, ihre<br />

Ressourcen und Interessen aktiv <strong>zu</strong> nutzen, damit sie so viel wie möglich selbstständig<br />

tun und entschei<strong>den</strong> können. Arbeitsorte sind Alters-und Pflegeheime,<br />

Tagesstätten, psychiatrische Kliniken und Behindertenwohnheime.<br />

Die Ausbildung…<br />

dauert drei Jahre, findet an der Höheren Fachschule medi, Zentrum für medizinische<br />

Bildung statt und beginnt jeweils im August. Die Ausbildung setzt sich aus Schulunterricht<br />

(zwei Tage pro Woche plus Blockwochen), Selbststudium und praktischer<br />

Arbeit in zwei unterschiedlichen Arbeitsbereichen <strong>zu</strong>sammen. Sie bezahlen Semestergebühren,<br />

erhalten während der ganzen Ausbildung eine Entschädigung und<br />

schliessen mit dem Titel «Dipl. Aktivierungsfachfrau/Aktivierungsfachmann HF» ab.<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

medi, Zentrum für medizinische Bildung<br />

Aktivierung<br />

Max-Daetwyler-Platz 2<br />

3014 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 537 31 10<br />

E-Mail: at@medi.ch<br />

www.medi.ch/aktivierung


Mein Alltag als Aktivierungsfachmann<br />

Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Um Aktivierungsfachfrau/fachmann <strong>zu</strong><br />

wer<strong>den</strong>, sollten Sie…<br />

abgeschlossene Berufslehre<br />

mit eidg. Fähigkeitszeugnis, einen<br />

Fachmittelschulabschluss oder eine<br />

gymnasiale Matur mitbringen.<br />

Freude am Umgang mit hochbetagten<br />

Menschen und Menschen mit<br />

Einschränkungen oder Behinderungen<br />

haben.<br />

einfühlsam und geduldig sein. Als<br />

Aktivierungsfachfrau/fachmann<br />

arbeiten Sie täglich mit Menschen,<br />

die körperliche und/oder geistige Einschränkungen<br />

mitbringen.<br />

kommunikativ und teamfähig sein.<br />

Sie arbeiten mit Angehörigen und im<br />

Team. Gute Zusammenarbeit und<br />

offene, adäquate Kommunikation<br />

sind dabei zentral.<br />

gestalterisches und musisches<br />

Interesse sowie organisatorisches<br />

Geschick mitbringen.<br />

körperlich und psychisch belastbar<br />

sein. Sie sind mit Situationen konfrontiert,<br />

die belastend sein können.<br />

verantwortungsbewusst, reflexionsund<br />

konfliktfähig sein.<br />

Aufnahmeverfahren erfolgreich<br />

absolvieren.<br />

<br />

rung im Geriatriebereich verfügen.<br />

«Als Aktivierungsfachmann im Alters- und Pflegeheim arbeite ich mit verschie<strong>den</strong>en<br />

Gruppen von Klientinnen und Klienten. Da ist <strong>zu</strong>m Beispiel der Männerstammtisch,<br />

der sich an einem Abend pro Woche trifft. Wir sprechen über <strong>den</strong> Armeedienst, über<br />

die ehemaligen Berufe oder über Autos. Ich nehme Militärschuhe und einen Militärrucksack<br />

mit, Bücher und Bilder, Autozeitschriften und Modellautos. Kürzlich hat ein<br />

Bewohner von seiner früheren Arbeit als Automechaniker erzählt, worauf die Runde<br />

lange gefachsimpelt hat.<br />

Jede Woche arbeite ich auch mit fünf Klientinnen und Klienten, die einen Schlaganfall<br />

erlitten haben und halbseitig gelähmt sind. Wir sitzen im Kreis, die Bewohner im<br />

Rollstuhl, und stupsen einander einen Ballon <strong>zu</strong>. Oder sie tanzen mit <strong>den</strong> Rollstühlen,<br />

üben mit Bällen Zielwurf, schlagen mit Rhythmus-Instrumenten. Wir lachen<br />

viel. Am Schluss sind sie wacher, entspannter, voll Freude.<br />

Die Kochgruppe bereitet einmal in der Woche ein Abendessen <strong>zu</strong>, meist Apfelkuchen<br />

oder Gemüsesuppe mit Würstli. Die Mitglieder der Gruppe rüsten, schnei<strong>den</strong>, rühren,<br />

kneten und wallen. Ich koche und backe an der fahrbaren Kochstation. Während der<br />

Arbeit sprechen wir über Gemüse, Kräuter, Rezepte und wie die Frauen Früchte eingemacht<br />

haben. Nach dem Essen singen wir oft.<br />

Beliebt ist auch die Vorlese-Gruppe. Am Anfang und Schluss können die Teilnehmen<strong>den</strong><br />

Musik wünschen, die ich ab CD vorspiele. Dazwischen lese ich Geschichten<br />

aus dem Alltag vor, Humorvolles und Besinnliches, über die wir dann sprechen.<br />

Treten Klientinnen und Klienten neu ins Heim ein, führe ich während <strong>den</strong> ersten drei<br />

Monaten eine Einzeltherapie durch. Ich erfasse die Lebensgeschichte, die Bedürfnisse<br />

und die Vorlieben. Für jede Person stelle ich Ziele auf. Zum Beispiel betreue<br />

ich eine Frau, die gerne gebacken hat. Ich backe mit ihr Kuchen, und sie bekommt<br />

Komplimente für das Zvieri. Das stärkt ihr Selbstvertrauen. Nach <strong>den</strong> drei Monaten<br />

soll sie Mitglied der Kochgruppe wer<strong>den</strong>.<br />

Ich arbeite gerne mit diesen Menschen, gebe gerne Anstösse, wie sie ihre Lebensqualität<br />

halten oder sogar wieder steigern können. Eine wertschätzende Haltung ist<br />

dabei grundlegend. Oft lerne ich von ihnen. Zum Beispiel von der Frau, die viel Sport<br />

getrieben und ein Verkaufsgeschäft geleitet hat. Jetzt ist sie an Demenz erkrankt,<br />

kann weder gehen noch re<strong>den</strong>. Ich staune über ihre innere Freude und wie sie fähig<br />

ist, sich trotz ihrer Krankheit wohl <strong>zu</strong> fühlen. Ich erfahre, dass selbst in einer solchen<br />

Situation das Leben lebenswert ist. Meist kommunizieren wir ohne Worte. Wenn<br />

sie mich anlacht und wir uns die Hände drücken, spüre ich Verbun<strong>den</strong>heit.<br />

Die meisten unserer Bewohnerinnen und Bewohner sterben im Heim. Mit meiner<br />

Arbeit trage ich da<strong>zu</strong> bei, dass sie möglichst erfüllte letzte Jahre verleben und<br />

schliesslich auf eine gute Art gehen können.»<br />

8/2013 «<strong>Gesundheitsberufe</strong> – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit <strong>Bern</strong>,<br />

Tel. 031 970 40 70, info@gesundheitsberufe-bern.ch, www.gesundheitsberufe-bern.ch


Höhere Fachschule<br />

gesundheitsberufe<br />

Dipl. Biomedizinische Analytikerin HF<br />

Dipl. Biomedizinischer Analytiker HF<br />

Biomedizinische Analytikerinnen und Analytiker untersuchen mit modernen Analysegeräten<br />

Körperflüssigkeiten, Zellen und Gewebe. Eigenverantwortlich bestimmen sie<br />

Blutgruppen, beurteilen Blut- und Knochenmarkzellen, analysieren Urin und Körperflüssigkeiten,<br />

suchen und i<strong>den</strong>tifizieren Mikroorganismen oder untersuchen krebsverdächtige<br />

Gewebeproben. Damit leisten sie wichtige Beiträge <strong>zu</strong>r Diagnose von<br />

Krankheiten und <strong>zu</strong>r Überwachung von Therapien sowie <strong>zu</strong>r Prävention. Sie arbeiten<br />

in Spitälern, Privatlabors, Instituten von Universitäten und in der Industrie.<br />

Die Ausbildung…<br />

dauert drei Jahre, findet an der Höheren Fachschule medi, Zentrum für medizinische<br />

Bildung statt und beginnt jeweils im September. Drei Schul- und drei Praktikumsphasen<br />

wechseln sich jeweils ab. Sie bezahlen Semestergebühren, erhalten während<br />

der ganzen Ausbildung eine Entschädigung und schliessen mit dem Titel «Dipl.<br />

Biomedizinische Analytikerin/Biomedizinischer Analytiker HF» ab.<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

medi, Zentrum für medizinische Bildung<br />

Biomedizinische Analytik<br />

Max-Daetwyler-Platz 2<br />

3014 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 537 32 00<br />

E-Mail: bma@medi.ch<br />

www.medi.ch/biomedizinische-analytik


Mein Alltag als<br />

Biomedizinischer Analytiker<br />

Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Um Biomedizinische/r Analytiker/in <strong>zu</strong><br />

wer<strong>den</strong>, sollten Sie….<br />

abgeschlossene Berufslehre<br />

mit eidg. Fähigkeitszeugnis, einen<br />

Fachmittelschulabschluss oder eine<br />

gymnasiale Matur mitbringen.<br />

genau, konzentriert, or<strong>den</strong>tlich und<br />

sauber arbeiten können. Als<br />

Biomedizinische/r Analytiker/in<br />

müssen Sie äusserst sorgfältig mit<br />

<strong>den</strong> <strong>zu</strong> untersuchen<strong>den</strong> Proben<br />

umgehen.<br />

technisches Geschick mitbringen.<br />

Hightech-Geräte <strong>zu</strong> programmieren,<br />

<strong>zu</strong> bedienen und <strong>zu</strong> überwachen<br />

gehört <strong>zu</strong> Ihrem Arbeitsalltag.<br />

analytisch <strong>den</strong>ken, selbständig und<br />

verantwortungsbewusst sein. Für die<br />

erarbeiteten Resultate übernehmen<br />

Sie die Verantwortung.<br />

sehr gut in Biologie, Chemie,<br />

Physik und Mathematik auskennen.<br />

gute Deutsch- und Englischkenntnisse<br />

mitbringen.<br />

Aufnahmeverfahren erfolgreich<br />

absolvieren.<br />

«Ich arbeite in einem Allgemeinlabor eines Regionalspitals. Wir führen Analysen in<br />

<strong>den</strong> Fachbereichen Hämatologie, klinische Chemie, Blutgruppenserologie und<br />

Bakteriologie durch. Neben der täglichen Routinearbeit absolviere ich auch regelmässig<br />

Nacht- und Wochenenddienste.<br />

In unserem Spital fin<strong>den</strong> jährlich ca. 500 Geburten statt. In meinem heutigen<br />

Nachtdienst hat sich morgens um 01:00 Uhr eine Notfallsituation im Gebärsaal eingestellt.<br />

Kurz nach der Geburt kam es bei der Patientin <strong>zu</strong> einem lebensbedrohlichen<br />

Blutverlust. Der Arzt verordnete eine Blutentnahme <strong>zu</strong>r Bestimmung von Hämoglobin<br />

und Hämatokrit. Diese Werte bestätigten <strong>den</strong> massiven Blutverlust, worauf der Arzt<br />

bei mir mehrere Erythrozytenkonzentrate <strong>zu</strong>r Bluttransfusion anforderte. Der Zustand<br />

der Patientin verbesserte sich trotzdem nicht. Weitere notfallmässige Abklärungen<br />

im Bereich der Hämostase (Blutgerinnung) wur<strong>den</strong> in Auftrag gegeben. Die massive<br />

Blutung führte <strong>zu</strong> einem Verbrauch der Gerinnungsfaktoren, <strong>den</strong> ich mit meinen<br />

Laborergebnissen bestätigen konnte. Da die Blutung nicht gestoppt wer<strong>den</strong> konnte,<br />

erhielt ich <strong>den</strong> Auftrag, weitere zehn Erythrozytenkonzentrate bereit<strong>zu</strong>stellen. Zur<br />

Behebung der Blutgerinnungsstörung wur<strong>den</strong> Gerinnungskomponenten transfundiert.<br />

Nach rund drei Stun<strong>den</strong> kam Entwarnung aus dem Gebärsaal. Die Patientin<br />

konnte erfolgreich stabilisiert wer<strong>den</strong> und die erneut durchgeführten Kontrollanalysen<br />

normalisierten sich.<br />

Die Proben erhalten wir jeweils mit <strong>den</strong> da<strong>zu</strong>gehören<strong>den</strong> Auftragsformularen. Ich<br />

erfasse sie bei Eingang im Labor im Computersystem und versehe sie mit einer<br />

I<strong>den</strong>tifikationsnummer. Ein grosser Teil der Analysen wer<strong>den</strong> mit Hilfe von computergesteuerten<br />

Analysengeräten durchgeführt, andere fordern manuelle Testansätze.<br />

Ich überprüfe die Resultate auf Plausibilität und Richtigkeit und übermittle sie<br />

an <strong>den</strong> Einsender.<br />

Es erstaunt mich immer wieder, wie viele Erkenntnisse aus menschlichem Probematerial<br />

gewonnen wer<strong>den</strong> können. Im Spital und im Privatlabor gehören Blutentnahmen<br />

am Patienten <strong>zu</strong>m Laboralltag. Meist wirken wir Biomedizinische Analytiker<br />

im Hintergrund und unterstützen <strong>den</strong> Arzt durch unsere Analysen bei der Diagnosefindung<br />

und der Therapieüberwachung. Das gibt mir Befriedigung.»<br />

8/2013 «<strong>Gesundheitsberufe</strong> – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit <strong>Bern</strong>,<br />

Tel. 031 970 40 70, info@gesundheitsberufe-bern.ch, www.gesundheitsberufe-bern.ch


Höhere Fachschule<br />

gesundheitsberufe<br />

Dipl. Dentalhygienikerin HF<br />

Dipl. Dentalhygieniker HF<br />

Dentalhygienikerinnen und -hygieniker arbeiten im zahnmedizinischen Team als<br />

Fachpersonen für die Prophylaxe und in der nicht-chirurgischen und erhalten<strong>den</strong><br />

Parodontaltherapie. Sie untersuchen ihre Patienten klinisch und radiologisch,<br />

um frühzeitig Erkrankungen und Veränderungen an Zähnen, Zahnfleisch, Schleimhäuten<br />

und dem Zahnhalteapparat erkennen und behandeln <strong>zu</strong> können. Dentalhygienikerinnen<br />

arbeiten als selbständig Erwerbende oder als Angestellte in zahnmedizinischen<br />

Praxen, Heimen, Spitälern, Universitäten, in der Industrie oder bei<br />

Bildungsanbietern.<br />

Die Ausbildung…<br />

dauert drei Jahre, findet an der Höheren Fachschule medi, Zentrum für medizinische<br />

Bildung statt und beginnt jeweils im September. Die Ausbildung setzt sich aus<br />

Schulunterricht und Praxiserfahrung <strong>zu</strong>sammen. Sie bezahlen Semestergebühren,<br />

erhalten während der ganzen Ausbildung eine Entschädigung und schliessen mit<br />

dem Titel «Dipl. Dentalhygienikerin/Dentalhygieniker HF» ab.<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

medi, Zentrum für medizinische Bildung<br />

Dentalhygiene<br />

Max-Daetwyler-Platz 2<br />

3014 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 537 31 40<br />

E-Mail: dh@medi.ch<br />

www.medi.ch/<strong>den</strong>talhygiene


Mein Alltag als Dentalhygienikerin<br />

Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Um Dentalhygieniker/in <strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>,<br />

sollten Sie…<br />

abgeschlossene Berufslehre<br />

mit eidg. Fähigkeitszeugnis, einen<br />

Fachmittelschulabschluss oder eine<br />

gymnasiale Matur mitbringen.<br />

kontaktfreudig und kommunikativ<br />

sein. Als Dentalhygieniker/in haben<br />

Sie je<strong>den</strong> Tag mit vielen unterschiedlichen<br />

Menschen <strong>zu</strong> tun.<br />

verantwortungsbewusst, konzentriert,<br />

genau und beharrlich sein.<br />

Sie leisten einen wichtigen Beitrag<br />

<strong>zu</strong>r Verhütung und Behandlung von<br />

Zahn- und Zahnbetterkrankungen.<br />

einfühlsam, sorgfältig und geschickt<br />

mit <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> arbeiten.<br />

Sie arbeiten in einem intimen Bereich<br />

des Menschen, dem Mund.<br />

körperlich und psychisch belastbar<br />

sein. Situationen, mit <strong>den</strong>en Sie konfrontiert<br />

sind, können belastend sein.<br />

Grundkenntnisse in Physik, Chemie<br />

und Biologie mitbringen.<br />

gute Deutschkenntnisse<br />

verfügen.<br />

Aufnahmeverfahren erfolgreich<br />

absolvieren.<br />

«Bei meiner Arbeit geht es in erster Linie darum, frühzeitig <strong>zu</strong> erkennen, ob Schä<strong>den</strong><br />

oder Erkrankungen im Mundbereich vorhan<strong>den</strong> sind. Entdecke ich Entzündungen,<br />

die durch bakteriellen Zahnbelag verursacht sind, behandle ich diese mit einer individuell<br />

dem Patienten angepassten Therapie. Da<strong>zu</strong> stehen mir spezielle Handinstrumente<br />

sowie maschinelle Geräte wie beispielsweise ein Ultraschall <strong>zu</strong>r Entfernung<br />

von weichen und harten Zahnbelägen oberhalb wie unterhalb des Zahnfleisches <strong>zu</strong>r<br />

Verfügung.<br />

Ein sehr wichtiger Aufgabenbereich sind die Anamnese und Befundaufnahme, also<br />

das Zusammenstellen bisheriger Krankheitsbilder und das Erfassen des aktuellen<br />

Gesundheits<strong>zu</strong>standes. Der Gesundheits<strong>zu</strong>stand der <strong>zu</strong> behandeln<strong>den</strong> Person hat<br />

grossen Einfluss auf <strong>den</strong> Therapieplan und <strong>den</strong> Erfolg einer Behandlung. Ich<br />

betreue viele unterschiedliche Patienten, von Kindern bis <strong>zu</strong> älteren Personen. Auch<br />

Personen aus verschie<strong>den</strong>en Kulturkreisen und Bevölkerungsschichten gehören <strong>zu</strong><br />

meinen Patienten. Eine spezielle Herausforderung stellt die Gruppe der Risikopatienten<br />

dar. Da<strong>zu</strong> gehören z.B. Personen mit Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes,<br />

Epileptiker, aber auch Schwangere und Raucher.<br />

Die verschie<strong>den</strong>en Hintergründe, Krankheitsgeschichten und Behandlungen der Patienten<br />

erfordern von mir im Praxisalltag sehr viel Verständnis, Geduld, Empathie<br />

und gute psychische wie physische Belastbarkeit. Sollte eine Behandlung schmerzhaft<br />

sein, kann ich dank meiner Nachdiplomausbildung in Absprache mit dem<br />

Zahnarzt selber Lokalanästhesien setzen.<br />

Immer wichtiger für unsere Patienten ist heute auch der Faktor Ästhetik. Durch einfache<br />

Politur der Zahnoberfläche kann ich Verfärbungen, die durch Nahrungsmittel,<br />

Kaffee, Tee oder Rauchen entstehen, entfernen. Auf Wunsch der Patienten ist auch<br />

ein Bleaching der Zähne möglich, also ein Bleichen.<br />

Die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten der Patienten fordern mich in<br />

meinem Arbeitsalltag immer wieder aufs Neue. Ich erstelle das passende persönliche<br />

Mundhygieneprogramm für je<strong>den</strong> einzelnen Patienten, sei dies mit Hand- oder<br />

Schallzahnbürsten, Zwischenraumbürstchen, Sticks oder Zahnseide, liefere<br />

Ernährungsinformationen und gebe Fluoridempfehlungen <strong>zu</strong>r Kariesprophylaxe ab.<br />

Dabei steht der Patient immer im Vordergrund. Mein Fachwissen erlaubt es mir,<br />

für je<strong>den</strong> Einzelnen eine optimale Lösung <strong>zu</strong> fin<strong>den</strong>. Mit dem Erhalt einer guten<br />

Mundgesundheit trägt meine Arbeit als Dentalhygienikerin sehr viel <strong>zu</strong>m Wohlbefin<strong>den</strong><br />

und <strong>zu</strong> einer guten Allgemeingesundheit bei.»<br />

8/2013 «<strong>Gesundheitsberufe</strong> – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit <strong>Bern</strong>,<br />

Tel. 031 970 40 70, info@gesundheitsberufe-bern.ch, www.gesundheitsberufe-bern.ch


Fachhochschule<br />

gesundheitsberufe<br />

Ernährungsberaterin BSc BFH<br />

Ernährungsberater BSc BFH<br />

Ernährungsberaterinnen und -berater arbeiten in Spitälern, Heimen, Ärztenetzwerken,<br />

der eigenen Praxis oder öffentlichen Beratungsstellen sowie in der Gemeinschaftsverpflegung<br />

und der Lebensmittelindustrie. Sie beraten Menschen <strong>zu</strong> Ernährungsfragen<br />

– vom Kind bis <strong>zu</strong>r Betagten, vom Sportler bis <strong>zu</strong>m Schwerkranken.<br />

Zudem beteiligen sie sich an Projekten <strong>zu</strong>r Gesundheitsförderung und leisten<br />

Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Das Bachelorstudium...<br />

dauert drei Jahre, findet an der <strong>Bern</strong>er Fachhochschule statt und beginnt jeweils<br />

im September. Die Anzahl der Studienplätze ist limitiert. Sie müssen deshalb eine<br />

Eignungsabklärung durchlaufen. Zwei Drittel des Studiums absolvieren Sie an der<br />

Fachhochschule, ein Drittel erfolgt als Praktika in verschie<strong>den</strong>en Arbeitsfeldern. Im<br />

Anschluss an das Vollzeitstudium absolvieren Sie einen 10-monatigen Arbeitseinsatz<br />

in der Praxis. Sie bezahlen Studiengebühren und schliessen mit dem Titel<br />

«Bachelor of Science (BSc) BFH in Ernährung und Diätetik» ab. Das Bachelordiplom<br />

ist geschützt, eidg. anerkannt, europakompatibel und gilt international als Hochschulabschluss.<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

<strong>Bern</strong>er Fachhochschule<br />

Fachbereich Gesundheit<br />

Bachelorstudiengang Ernährung und<br />

Diätetik<br />

Murtenstrasse 10<br />

3008 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 848 35 60<br />

E-Mail: ernaehrung@bfh.ch<br />

www.gesundheit.bfh.ch/ernaehrung


Mein Alltag als Ernährungsberater<br />

Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Um Ernährungsberater/in <strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>,<br />

sollten Sie…<br />

Berufs- oder Fachmatur oder<br />

eine gymnasiale Matur mitbringen.<br />

gerne mit Menschen arbeiten und<br />

bereit sein, sich auf Personen in unterschiedlichen<br />

Lebenssituationen<br />

und aus verschie<strong>den</strong>en Kulturen<br />

ein<strong>zu</strong>lassen. Ernährungsberater/<br />

innen haben mit Menschen aller Altersstufen<br />

und Bevölkerungsgruppen<br />

mit <strong>den</strong> unterschiedlichsten Bedürfnissen<br />

<strong>zu</strong> tun.<br />

Verantwortung gegenüber sich<br />

selbst und anderen übernehmen.<br />

grosses Interesse an Lebensmitteln<br />

sowie deren Herkunft,<br />

Produktion und Verarbeitung verfügen<br />

sowie Freude am Essen haben<br />

und kochen können.<br />

gutes Vorwissen in naturwissenschaftlichen<br />

Fächern mitbringen.<br />

rasche Auffassungs- und Beobachtungsgabe<br />

zeigen und fähig<br />

sein, komplexe Zusammenhänge <strong>zu</strong><br />

analysieren, <strong>zu</strong> verstehen und kreativ<br />

weitervermitteln. Sie beziehen Ziele,<br />

Befürchtungen, Erwartungen, Erfahrungen<br />

und die persönliche Situation<br />

der Betroffenen in die Beratungen<br />

mit ein, um Veränderungen erfolgreich<br />

<strong>zu</strong> unterstützen.<br />

gute Englischkenntnisse verfügen<br />

oder bereit sein, sich diese neben<br />

dem Studium an<strong>zu</strong>eignen.<br />

im Team <strong>zu</strong>sammenarbeiten<br />

können.<br />

Eignungsabklärung erfolgreich<br />

absolvieren.<br />

«Die Frau in meiner Praxis ist 40 Jahre alt. Sie hat jahrelang an Durchfall gelitten<br />

und ist abgemagert. Der Arzt hat Zöliakie festgestellt, eine Unverträglichkeit<br />

von Gluten (Klebereiweiss). Sie muss von nun an eine strikte glutenfreie Ernährung<br />

einhalten und auf Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Grünkern und Emmer verzichten.<br />

Ich erkläre ihr, wie das Gluten ihre Dünndarmschleimhaut schädigt und<br />

warum diese so schlecht Nährstoffe aufnehmen kann. Ich bespreche mit ihr, welche<br />

Kohlenhydratlieferanten kein Gluten enthalten: beispielsweise Kartoffeln, Reis, Mais<br />

und Hirse.<br />

Zusammen passen wir ihren Speiseplan an. Ich gebe ihr Rezepte und Hinweise, wie<br />

sie kochen kann. Ich ermuntere sie, trotz Zöliakie ihr Essen <strong>zu</strong> geniessen. Die Umstellung<br />

fällt ihr schwer. Je<strong>den</strong> Tag hat sie mit Brot, Butter und Konfitüre begonnen.<br />

Und für ihre Familie muss sie weiterhin kochen. Nach sechs Sit<strong>zu</strong>ngen und vier<br />

Monaten isst sie glutenfrei – und hat Freude daran. Ihr Dünndarm hat sich erholt,<br />

und es geht ihr wieder gut.<br />

Übergewichtige kommen meist dann <strong>zu</strong> mir, wenn sie jede Diät ausprobiert haben.<br />

Ich kläre <strong>zu</strong>erst, was möglich ist und was nicht. Sie dürfen nicht schnell abnehmen,<br />

da sie die Kilos ebenso rasch wieder <strong>zu</strong>legen wür<strong>den</strong>. Zudem zeige ich auf, dass<br />

nebst der Ernährungsumstellung auch regelmässige körperliche Betätigung nötig<br />

ist, um <strong>zu</strong>erst erfolgreich abnehmen <strong>zu</strong> können und danach das erreichte Zielgewicht<br />

stabilisieren <strong>zu</strong> können. Dann lege ich mit ihnen eine auf sie <strong>zu</strong>geschnittene<br />

Ernährung fest, abgestützt auf wissenschaftliche Erkenntnisse und meine Berufserfahrungen.<br />

Häufig kommen Menschen mit Diabetes in die Beratung. Bei ihnen ist eine gute<br />

Blut<strong>zu</strong>ckereinstellung sehr wichtig für <strong>den</strong> weiteren Krankheitsverlauf und eine gute<br />

Lebensqualität. An diesem Ziel arbeiten wir <strong>zu</strong>sammen. Menschen bringen ihre<br />

eigene Geschichte, ihre eigenen Erfahrungen mit und das berücksichtige ich in der<br />

Beratung.<br />

Mit Krebspatienten entwickelt sich oft eine enge Beziehung, da ich sie über längere<br />

Zeit betreue. Bei ihnen besteht die Gefahr einer schweren Mangelernährung, weil sie<br />

an Appetitlosigkeit lei<strong>den</strong> oder starke Schluckbeschwer<strong>den</strong> haben. Die Betreuung<br />

soll da<strong>zu</strong> führen, dass sie genügend Nahrung <strong>zu</strong> sich nehmen und dass ihr körperlicher<br />

Zustand so lang wie möglich stabil bleibt. Als Ernährungsberater bin ich mir<br />

bewusst: Ein Mensch muss sein Ernährungsverhalten selber ändern. Ich gebe<br />

Anstösse, berate und unterstütze.»<br />

8/2013 «<strong>Gesundheitsberufe</strong> – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit <strong>Bern</strong>,<br />

Tel. 031 970 40 70, info@gesundheitsberufe-bern.ch, www.gesundheitsberufe-bern.ch


Höhere Fachschule<br />

gesundheitsberufe<br />

Dipl. Fachfrau/Fachmann für Medizinisch-<br />

Technische Radiologie HF<br />

Fachleute für Medizinisch-Technische Radiologie erstellen Bilddokumente wie Röntgenaufnahmen,<br />

Magnetresonanz- und Computer-Tomogramme (diagnostische Radiologie),<br />

führen nach ärztlichen Vorgaben Bestrahlungen durch (Radio-Onkologie)<br />

und untersuchen mit radioaktiven Substanzen Körperorgane (Nuklearmedizin). Sie<br />

bereiten die Patientinnen und Patienten vor und betreuen sie während der Untersuchung<br />

oder Behandlung. Arbeitsorte sind vor allem Spitäler und Institute für medizinische<br />

Radiologie.<br />

Die Ausbildung…<br />

dauert drei Jahre, findet an der Höheren Fachschule medi, Zentrum für medizinische<br />

Bildung statt und beginnt jeweils Mitte September. Die Ausbildung setzt sich aus<br />

theoretischem und praktischem Schulunterricht sowie Praktika in Spitälern und Radiologischen<br />

Instituten <strong>zu</strong>sammen. Sie bezahlen Semestergebühren, erhalten während<br />

der ganzen Ausbildung eine Entschädigung und schliessen mit dem Titel<br />

«Dipl. Fachfrau/Fachmann für Medizinisch-Technische Radiologie HF» ab.<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

medi, Zentrum für medizinische Bildung<br />

Medizinisch-Technische Radiologie<br />

Max-Daetwyler-Platz 2<br />

3014 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 537 32 20<br />

E-Mail: mtr@medi.ch<br />

www.medi.ch/medizinisch-technischeradiologie


Mein Alltag als Fachfrau für Medizinisch-Technische<br />

Radiologie<br />

Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Um Fachfrau/Fachmann für Medizinisch-Technische<br />

Radiologie <strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>,<br />

sollten Sie…<br />

eine abgeschlossene Berufslehre<br />

mit eidg. Fähigkeitszeugnis, einen<br />

Fachmittelschulabschluss oder eine<br />

gymnasiale Matur mitbringen.<br />

gute Grundlagen in Physik,<br />

Chemie, Biologie, Mathematik und<br />

Informatik verfügen.<br />

sehr gute Deutsch- und gute<br />

Englischkenntnisse mitbringen.<br />

genau und geschickt mit <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong><br />

arbeiten können. Als Fachfrau/<br />

Fachmann für Medizinisch-Technische<br />

Radiologie arbeiten Sie mit<br />

hochkomplexer Spitzentechnologie.<br />

Sie stellen die Geräte präzise ein und<br />

halten Vorschriften ein.<br />

gutes räumliches Vorstellungsvermögen<br />

mitbringen.<br />

einfühlsam sein. Sie begleiten und<br />

betreuen Patientinnen und Patienten<br />

in oft schwierigen Situationen.<br />

selbstständig, verantwortungsbewusst<br />

und <strong>zu</strong>verlässig arbeiten<br />

können. Ihre Arbeit ist zentral für<br />

Diagnosen und die Durchführung<br />

von Therapien.<br />

teamfähig sein. Gute Zusammenarbeit<br />

mit anderen Gesundheitsfachleuten<br />

und offene, adäquate Kommunikation<br />

sind zentral in Ihrem<br />

Arbeitsalltag.<br />

Aufnahmeverfahren erfolgreich<br />

absolvieren.<br />

«Am Morgen nehme ich am Rapport der diagnostischen Radiologie teil, dann<br />

schaue ich die Unterlagen der mir <strong>zu</strong>geteilten Patienten an. Bei vielen besteht Verdacht<br />

auf Krebs oder auf eine andere Krankheit. Oder ein bekannter Tumor könnte<br />

gewachsen sein. Verständlich, dass sie verunsichert, sogar verängstigt sind, wenn<br />

sie <strong>zu</strong> uns kommen. Ausserdem kennen sie in der Regel weder mich noch <strong>den</strong><br />

Radiologie-Arzt. Auch Hightech-Geräte können einschüchternd wirken. Schnell entsteht<br />

so der Eindruck, einer unpersönlichen Maschinerie ausgeliefert <strong>zu</strong> sein. Vom<br />

ersten Moment an versuche ich deshalb, ihnen ein gutes Gefühl <strong>zu</strong> geben. Ich hole<br />

<strong>den</strong> Patienten jeweils im Wartezimmer ab und führe ihn in <strong>den</strong> Raum mit dem Gerät,<br />

<strong>zu</strong>m Beispiel mit dem Computertomographen. Ich frage ihn, ob er schon Erfahrung<br />

mit Röntgen habe, und beginne, <strong>den</strong> Ablauf der Untersuchung <strong>zu</strong> erklären. Ich<br />

zeige ihm <strong>den</strong> Tomographen, <strong>den</strong> Ring, durch <strong>den</strong> er gefahren wird.<br />

Wenn der Patient auf dem Tisch liegt, stecke ich ähnlich wie bei einer Infusion<br />

einen dünnen Plastikschlauch in eine Vene am Arm. Den Schlauch schliesse ich an<br />

eine Druckspritze an, die ein Kontrastmittel enthält. Dann positioniere ich ihn mit<br />

Hilfe des Lasers genau so, wie es für die Tomographie, beispielsweise der Lunge,<br />

erforderlich ist.<br />

Während der Untersuchung befinde ich mich mit dem Radiologen in einem Nebenraum.<br />

Löse ich eine Aufnahme aus, fährt der Tisch mit dem Patienten durch <strong>den</strong><br />

Ring, der Röntgenstrahlen sendet und empfängt. Je nach Fragestellung wiederholen<br />

wir die Aufnahme bis <strong>zu</strong> drei Mal. Wenn nötig, wird das Kontrastmittel gespritzt,<br />

das Blutgefässe und Organe deutlicher hervortreten lässt. Dies geschieht auf Anordnung<br />

des Radiologen.<br />

Ein Durchgang dauert 7 bis 20 Sekun<strong>den</strong>. Sobald die letzte Aufnahme beendet<br />

ist, gehe ich in <strong>den</strong> Raum und frage <strong>den</strong> Patienten, wie er sich fühlt. In seltenen<br />

Fällen kann das Kontrastmittel allergische Reaktionen auslösen. Der Computer<br />

erstellt aus <strong>den</strong> Aufnahmedaten zweidimensionale Bilder, die ich am Bildschirm bearbeite.<br />

Zum Beispiel verändere ich <strong>den</strong> Blickwinkel oder rekonstruiere dreidimensionale<br />

Ansichten. Der Radiologe beurteilt die Bilder und verfasst <strong>den</strong> Befund, der<br />

an <strong>den</strong> Stationsarzt oder Hausarzt geschickt wird. Mehrmals täglich, und natürlich<br />

in der Nacht und am Wochenende, röntge ich Notfallpatienten: Opfer von Verkehrsunfällen,<br />

Sportler mit Knieverlet<strong>zu</strong>ngen, Menschen, die einen Herzinfarkt erlitten<br />

haben. Dafür setze ich entweder das konventionelle Röntgengerät, <strong>den</strong> Computertomographen<br />

oder <strong>den</strong> Magnetresonanztomographen ein.<br />

Mein Beruf ist eine ideale Kombination: Ich arbeite mit modernster Technik und<br />

Computersoftware und habe <strong>zu</strong>gleich mit Menschen <strong>zu</strong> tun.»<br />

8/2013 «<strong>Gesundheitsberufe</strong> – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit <strong>Bern</strong>,<br />

Tel. 031 970 40 70, info@gesundheitsberufe-bern.ch, www.gesundheitsberufe-bern.ch


Höhere Fachschule<br />

gesundheitsberufe<br />

Dipl. Fachfrau Operationstechnik HF<br />

Dipl. Fachmann Operationstechnik HF<br />

Fachpersonen Operationstechnik stehen vor, während und nach Operationen im<br />

Einsatz. Sie bereiten die Eingriffe vor, stellen Material, Instrumente und Geräte<br />

bereit. Sie sind für die Betreuung und Sicherheit der Patientinnen und Patienten<br />

mitverantwortlich. Sie reichen <strong>den</strong> Chirurginnen und Chirurgen die Instrumente<br />

und bedienen die technischen Geräte. Ein herausfordernder und spannender Beruf<br />

für Frauen und Männer, die <strong>den</strong> Umgang mit Technik und Menschen schätzen.<br />

Die Ausbildung…<br />

dauert drei Jahre, findet an der Höheren Fachschule medi, Zentrum für medizinische<br />

Bildung statt und beginnt jeweils am 1. Oktober. Die Ausbildung setzt sich aus<br />

Schulunterricht und Praktika <strong>zu</strong>sammen. Sie bezahlen Semestergebühren, erhalten<br />

während der ganzen Ausbildung einen Lohn und schliessen mit dem Titel<br />

«Dipl. Fachfrau/Fachmann Operationstechnik HF» ab.<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

medi, Zentrum für medizinische Bildung<br />

Operationstechnik<br />

Max-Daetwyler-Platz 2<br />

3014 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 537 32 40<br />

E-Mail: ot@medi.ch<br />

www.medi.ch/operationstechnik


Mein Alltag als Fachfrau<br />

Operationstechnik<br />

Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Um Fachfrau/Fachmann Operationstechnik<br />

<strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>, sollten Sie….<br />

eine abgeschlossene Berufslehre<br />

mit eidg. Fähigkeitszeugnis,<br />

einen Fachmittelschulabschluss<br />

oder eine gymnasiale Matur mitbringen.<br />

Grundkenntnisse in Physik,<br />

Chemie und Biologie verfügen.<br />

gute Deutsch- und Englischkenntnisse<br />

mitbringen.<br />

Freude am Umgang mit Menschen<br />

haben. Als Fachperson Operationstechnik<br />

betreuen Sie Patientinnen<br />

und Patienten und sind Teil eines<br />

interdisziplinären Teams.<br />

körperlich und psychisch belastbar<br />

sein. Sie wer<strong>den</strong> mit Situationen<br />

konfrontiert, die belastend sein<br />

können.<br />

gut konzentrieren können,<br />

geistig fit und flexibel sein. Sie können<br />

sicher und präzise auf rasch<br />

wechselnde und komplexe Situationen<br />

reagieren.<br />

technisch geschickt sein. Sie<br />

arbeiten mit modernster Technik.<br />

Aufnahmeverfahren erfolgreich<br />

absolvieren.<br />

«Vor Arbeitsbeginn heisst es für mich erst einmal umziehen. Die Strassenkleider<br />

und -schuhe tausche ich gegen grüne oder blaue Hosen, Oberteil, Papierhaube und<br />

spezielle OP-Schuhe. Nun bin ich bereit für <strong>den</strong> Operationssaal. Als Erstes studiere<br />

ich das Tagesprogramm mit der Zuteilung der Fachpersonen auf die verschie<strong>den</strong>en<br />

Operationssäle.<br />

Meine Hauptaufgaben bestehen im Instrumentieren oder Zudienen während der<br />

Operation. Fachpersonen Operationstechnik arbeiten mehrheitlich im Zweierteam.<br />

Eine Person instrumentiert, d.h. sie reicht dem operieren<strong>den</strong> Arzt die Instrumente.<br />

Die andere dient ihr <strong>zu</strong>, überwacht Geräte und holt beispielsweise fehlendes<br />

Material aus dem Lager ausserhalb des Operationssaals.<br />

Ebenso wichtig wie die Arbeit während des Eingriffs ist die Vorbereitung. Das für<br />

<strong>den</strong> Eingriff benötigte Material wie Abdecksets und die Container mit <strong>den</strong> Instrumenten<br />

wer<strong>den</strong> im Operationssaal bereitgestellt. Instrumentiere ich, muss ich die<br />

Instrumente kurz vor der Operation auf verschie<strong>den</strong>en steril abgedeckten Tischen<br />

ausdecken. Während der Operation bin ich dicht beim mit sterilen Tüchern abgedeckten<br />

Patienten und muss deshalb auch immer steril bleiben. Ich darf <strong>den</strong> Operationssaal<br />

nicht verlassen. Diene ich <strong>zu</strong>, bin ich nicht steril. Ich muss die Geräte im<br />

Saal bedienen und diesen zwischendurch verlassen können.<br />

Während der Operation herrscht höchste Konzentration. In häufig schnell wechseln<strong>den</strong><br />

Situationen ist das Zusammenspiel von uns Fachpersonen Operationstechnik<br />

mit <strong>den</strong> Chirurginnen und Chirurgen von grösster Bedeutung. Jeder Griff und der<br />

präzise Einsatz des richtigen Instruments sind entschei<strong>den</strong>d. Diene ich <strong>zu</strong>, muss ich<br />

immer <strong>den</strong> Überblick haben und schnell reagieren, wenn etwas fehlt oder nicht rund<br />

läuft. Instrumentiere ich, muss ich vorausschauen können. Ich muss immer wissen,<br />

was als Nächstes kommt. Routine ist das A und O. Ein gut eingespieltes Team<br />

braucht keine Worte während der Operation.<br />

Nach dem Eingriff entsorgen ich und die zweite Fachperson Operationstechnik die<br />

gebrauchten Materialien und bereiten <strong>den</strong> Operationssaal für <strong>den</strong> nächsten Eingriff<br />

vor. Die Instrumente wer<strong>den</strong> in der Zentralsterilisation gereinigt, neu verpackt und<br />

sterilisiert.<br />

Im Operationsaal <strong>zu</strong> arbeiten heisst, sich auf Schicht- und Wochenenddienst ein<strong>zu</strong>lassen.<br />

Früh-, Spät- und Nachtschicht wechseln sich ab, mit dem Vorteil, während<br />

der Woche auch einmal frei <strong>zu</strong> haben.<br />

Das Faszinierende an meinem Beruf ist, dass ich gleichermassen mit Menschen und<br />

Technik <strong>zu</strong> tun habe. Ich muss präzise und hochkonzentriert arbeiten und brauche<br />

ein Gespür im Umgang mit anderen Menschen, mit Patienten ebenso wie mit Ärzten<br />

und <strong>den</strong> Teamkollegen. Die Arbeit im Operationssaal ist <strong>zu</strong>dem sehr abwechslungsreich<br />

und die Operationstechnik entwickelt sich immer weiter.»<br />

8/2013 «<strong>Gesundheitsberufe</strong> – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit <strong>Bern</strong>,<br />

Tel. 031 970 40 70, info@gesundheitsberufe-bern.ch, www.gesundheitsberufe-bern.ch


Höhere Fachschule<br />

gesundheitsberufe<br />

Dipl. Rettungssanitäterin HF<br />

Dipl. Rettungssanitäter HF<br />

Rettungssanitäterinnen und -sanitäter leisten verunfallten oder erkrankten<br />

Menschen ausserhalb des Spitals professionelle erste Hilfe. Sie untersuchen und<br />

betreuen Patienten und entschei<strong>den</strong> mit fundiertem Fachwissen über die weiteren<br />

medizinisch-pflegerischen und bergungstechnischen Massnahmen. Wenn nötig<br />

legen sie Infusionen und verabreichen Medikamente. Sobald der Patient versorgt<br />

ist, transportieren sie ihn mit der Ambulanz ins geeignete Zielspital. Sie arbeiten<br />

in unabhängigen oder spitalgebun<strong>den</strong>en Rettungsdiensten.<br />

Die Ausbildung…<br />

dauert drei Jahre, findet an der Höheren Fachschule medi, Zentrum für medizinische<br />

Bildung statt und beginnt jeweils im März. Pflegefachpersonen mit einem vom SRK<br />

anerkannten Diplom können das Studium in zwei Jahren absolvieren. Die Ausbildung<br />

setzt sich <strong>zu</strong>sammen aus Schulunterricht, Einsatz im Ausbildungsbetrieb und<br />

Spezialpraktika. Sie bezahlen Semestergebühren, erhalten während der ganzen Ausbildung<br />

eine Entschädigung und schliessen mit dem Titel «Dipl. Rettungssanitäterin/Rettungssanitäter<br />

HF» ab.<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

medi, Zentrum für medizinische Bildung<br />

Rettungssanität<br />

Max-Daetwyler-Platz 2<br />

3014 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 537 32 60<br />

E-Mail: rs@medi.ch<br />

www.medi.ch/rettungssanitaet


Mein Alltag als Rettungssanitäterin<br />

Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Um Rettungssanitäterin/Rettungssanitäter<br />

<strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>, sollten Sie….<br />

abgeschlossene Berufslehre mit<br />

eidg. Fähigkeitszeugnis, einen<br />

Fachmittelschulabschluss oder eine<br />

gymnasiale Matur mitbringen.<br />

Grundkenntnisse in Physik,<br />

Chemie und Biologie verfügen.<br />

Freude am Umgang mit Menschen<br />

haben.<br />

körperlich und psychisch belastbar<br />

sein. Als Rettungssanitäter/in sind<br />

Sie mit Situationen konfrontiert, die<br />

belastend sein können.<br />

gut konzentrieren können,<br />

geistig fit und flexibel sein. Sie<br />

müssen sicher und präzise auf<br />

rasch wechselnde und komplexe<br />

Situationen reagieren können.<br />

naturwissenschaftlichen und<br />

technischen Zusammenhängen<br />

interessiert sein.<br />

gute Deutsch- und Englischkenntnisse<br />

mitbringen.<br />

Führerausweis der Kategorie<br />

B verfügen.<br />

Aufnahmeverfahren erfolgreich<br />

absolvieren.<br />

«Zu Beginn der Schicht kommt die Equipe <strong>zu</strong>sammen. Sie besteht aus zwei<br />

Rettungssanitätern oder einem Rettungssanitäter und einem Notarzt. Wenn Menschenleben<br />

bedroht sind, fahren wir <strong>zu</strong> dritt aus. Als Erstes kontrollieren wir das<br />

Material: Haben die Sauerstoffflaschen genügend Druck, sind die Akkus der Überwachungsgeräte<br />

gela<strong>den</strong>, die Medikamente aufgefüllt, die Notfallkoffer vorhan<strong>den</strong>?<br />

Dann erhalten wir die erste Meldung: ein Mann in einem Büro, mit Druck auf der<br />

Brust und Atemnot, Verdacht auf Herzinfarkt. Innert 60 Sekun<strong>den</strong> müssen wir ausgerückt<br />

sein.<br />

Vor Ort verschaffen wir uns <strong>den</strong> Überblick, erkundigen uns beim Patienten nach<br />

seinen Beschwer<strong>den</strong> und untersuchen ihn. Wir messen <strong>den</strong> Blutdruck, geben Sauerstoff<br />

und überprüfen mit dem Monitor die Herzaktivität. Wir legen eine Infusion<br />

und verabreichen wenn nötig Medikamente. Dafür brauchen wir in der Regel<br />

20-25 Minuten.<br />

Unser Ziel ist, dem Patienten die Schmerzen <strong>zu</strong> lindern und ihn mit einem möglichst<br />

stabilen Kreislauf ins Spital <strong>zu</strong> bringen. Liegen schwere Verlet<strong>zu</strong>ngen oder auch<br />

innere Blutungen vor, <strong>zu</strong>m Beispiel bei einem schweren Verkehrsunfall, verlieren wir<br />

möglichst wenig Zeit vor Ort, da wir in diesen Situationen nur wenig helfen können<br />

und der Patient möglichst schnell operiert wer<strong>den</strong> muss.<br />

Oft arbeiten wir mit der Feuerwehr oder der Polizei <strong>zu</strong>sammen. Vor kurzem ist ein<br />

Bauarbeiter fünf Meter tief in einen Schacht gestürzt. Wir haben die Wun<strong>den</strong> verbun<strong>den</strong><br />

und <strong>den</strong> ganzen Patienten mit einer Vakuummatratze fixiert. Über eine Infusion<br />

bekam der Patient starke Schmerzmittel und wurde dann mit Hilfe der Feuerwehr<br />

und eines Krans aus dem Schacht geborgen.<br />

Wir wer<strong>den</strong> täglich mit <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>sten Situationen konfrontiert. Oft müssen<br />

wir unsere eigenen Emotionen <strong>zu</strong>rückstellen, wenn wir mit besonders tragischen und<br />

belasten<strong>den</strong> Situationen konfrontiert wer<strong>den</strong>. Besonders traurig sind Unfälle, bei<br />

<strong>den</strong>en Kinder involviert sind. Darüber sprechen wir nach dem Einsatz im Team. Wir<br />

haben auch die Möglichkeit, bei Bedarf mit psychologisch geschulten Fachpersonen<br />

die Einsätze <strong>zu</strong> besprechen und so <strong>zu</strong> verarbeiten.<br />

Angst davor, Fehler <strong>zu</strong> machen, habe ich nicht, aber Respekt vor der Aufgabe. Wir<br />

arbeiten immer als Team und treffen Entscheidungen gemeinsam. Mein Beruf ist<br />

wunderschön, so seltsam das tönen mag. Ich kann für Menschen arbeiten, die sich<br />

in einer Notsituation befin<strong>den</strong>.»<br />

8/2013 «<strong>Gesundheitsberufe</strong> – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit <strong>Bern</strong>,<br />

Tel. 031 970 40 70, info@gesundheitsberufe-bern.ch, www.gesundheitsberufe-bern.ch


Fachhochschule<br />

gesundheitsberufe<br />

Pflegefachfrau BSc BFH<br />

Pflegefachmann BSc BFH<br />

Pflegefachleute mit einem Bachelor of Science (BSc) in Pflege nehmen anspruchsvolle<br />

Pflegeaufgaben wahr, führen <strong>den</strong> Pflegeprozess und beraten die Patienten und<br />

deren Angehörige. Sie tragen nebst <strong>den</strong> pflegerischen Tätigkeiten die Verantwortung<br />

für die fachliche Führung auf Abteilungsebene, die Mitarbeit in der Qualitätssicherung<br />

und bei Projektarbeiten. Dank ihrer Ausbildung sind sie in der Lage, neuste<br />

pflegewissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis um<strong>zu</strong>setzen. Der Bachelorabschluss<br />

berechtigt ausserdem <strong>zu</strong> einem nachfolgen<strong>den</strong> Masterstudium.<br />

Das Bachelorstudium...<br />

dauert drei Jahre, findet an der <strong>Bern</strong>er Fachhochschule statt und beginnt im<br />

September. Für diplomierte Pflegefachpersonen HF dauert das Studium zwei Jahre.<br />

Zwei Drittel des Studiums absolvieren Sie an der Fachhochschule, ein Drittel erfolgt<br />

als studienbegleitende Praxisarbeit in verschie<strong>den</strong>en Arbeitsfeldern. Im Anschluss<br />

an das Studium absolvieren Sie ein 10-monatiges Zusatzmodul in der Praxis. Sie<br />

bezahlen Semestergebühren und schliessen mit dem Titel «Bachelor of Science<br />

(BSc) BFH in Pflege» ab. Der Bachelor ist Grundlage für <strong>den</strong> Master of Science in<br />

Pflege. Beide Abschlüsse sind eidg. anerkannt, europakompatibel und gelten<br />

international als Hochschulabschluss.<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

<strong>Bern</strong>er Fachhochschule<br />

Fachbereich Gesundheit<br />

Bachelorstudiengang Pflege<br />

Murtenstrasse 10<br />

3008 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 848 35 40<br />

pflege@bfh.ch<br />

www.gesundheit.bfh.ch/pflege


Mein Alltag als Pflegefachmann<br />

BSc BFH<br />

Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Um Pflegefachfrau/fachmann BSc BFH<br />

<strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>, sollten Sie…<br />

Berufs- oder Fachmatur oder<br />

eine gymnasiale Matur mitbringen.<br />

gute kommunikative Fähigkeiten<br />

haben und kontaktfreudig sein.<br />

rasche Auffassungs- und Beobachtungsgabe<br />

zeigen und fähig<br />

sein, komplexe Zusammenhänge <strong>zu</strong><br />

analysieren, <strong>zu</strong> verstehen und weiter<strong>zu</strong>vermitteln.<br />

Freude daran haben, Menschen und<br />

deren Angehörige aus unterschiedlichen<br />

Kulturen <strong>zu</strong> betreuen und <strong>zu</strong><br />

begleiten.<br />

interessiert sein an der interdisziplinären<br />

und multiprofessionellen<br />

Zusammenarbeit in Institutionen.<br />

hohes Mass an Verantwortungsgefühl<br />

und Belastbarkeit verfügen.<br />

Sie müssen schnell selbständig<br />

Entscheide treffen, die eine grosse<br />

Tragweite haben können.<br />

Berufskarriere mit<br />

akademischem Hintergrund interessieren.<br />

Eignungsabklärung erfolgreich<br />

absolvieren.<br />

«Seit drei Tagen liegt ein Mann, der vor einer Woche einen Herzinfarkt erlitten hat,<br />

auf unserer Abteilung. Um 7 Uhr, <strong>zu</strong> Beginn meines Tagesdienstes, stelle ich bei ihm<br />

fest, dass er im Unterschied <strong>zu</strong> gestern hustet und sich sehr anstrengen muss, um<br />

<strong>zu</strong> atmen. Ich höre mit dem Stethoskop die Lunge ab und höre rasselnde Atemgeräusche.<br />

Ich beschliesse, die Ärztin <strong>zu</strong> rufen. Sie diagnostiziert eine Lungenentzündung<br />

und verordnet ein Antibiotikum sowie häufigere Atemtherapie. Nachdem ich<br />

das Medikament verabreicht habe, nehme ich da<strong>zu</strong> Kontakt mit der Physiotherapeutin<br />

auf.<br />

Diese Situation scheint mir lehrreich <strong>zu</strong> sein und ich nehme mir vor, sie an der<br />

nächsten Sit<strong>zu</strong>ng unseres Pflegeteams <strong>zu</strong> besprechen. Die Vorbereitung und Leitung<br />

solcher Pflegefachdiskussionen gehören <strong>zu</strong> meinen Aufgaben. Heute Morgen betreue<br />

ich auch eine Frau, deren Wunde am Bein sich seit drei Wochen kaum bessert. Die<br />

Stationsleiterin bittet mich, mit meiner Bachlorkollegin, die sich <strong>zu</strong>r Wundexpertin<br />

weitergebildet hat, Kontakt auf<strong>zu</strong>nehmen und die Wundsituation gemeinsam mit ihr<br />

<strong>zu</strong> besprechen, damit diese Art von Wunde nach dem aktuellsten Stand des Wissens<br />

behandelt und die Heilung beschleunigt wer<strong>den</strong> kann.<br />

Kurz nach dem Mittag ruft mich eine Kollegin <strong>zu</strong> einem Patienten. Er ist wegen der<br />

angeblich lauten Besucher seines Zimmernachbarn wütend gewor<strong>den</strong> und lässt<br />

sich nicht beruhigen. Ich habe während der Ausbildung im Kommunikationstraining<br />

<strong>den</strong> Umgang mit solchen Patienten gründlich geübt. Ich analysiere, was geschehen<br />

ist, erfrage <strong>den</strong> Hintergrund des Konflikts und schlichte. In solchen Situationen<br />

muss ich mich einerseits gut in die Menschen einfühlen, anderseits mit einer gewissen<br />

Bestimmtheit und Sicherheit auftreten. Sicher auf<strong>zu</strong>treten ist auch dann<br />

wichtig, wenn ich Patienten berate und so Sicherheit im Umgang mit <strong>den</strong> Herausforderungen<br />

vermitteln muss.<br />

Da ist beispielsweise eine ältere Frau, die ihre Medikamente nicht mehr einnehmen<br />

will, weil ihr davon übel wird. Ich erkläre ihr, wie die Nebenwirkungen entstehen und<br />

warum die weitere Einnahme trotzdem sinnvoll ist, und zeige ihr, mit welchen Massnahmen<br />

sie die Übelkeit verhindern kann.<br />

Teil meiner Arbeit ist auch die Begleitung von Lernen<strong>den</strong> und Studieren<strong>den</strong>, die<br />

ihre Praktika auf unserer Abteilung absolvieren. Gerne vermittle ich ihnen Hintergrundwissen<br />

<strong>zu</strong> Pflegehandlungen und erkläre ihnen, wie sich die Krankheitsbilder<br />

unserer Patienten entwickelt haben und was <strong>zu</strong> erwarten ist. Ich schätze auch <strong>den</strong><br />

Kontakt mit <strong>den</strong> Angehörigen von Patienten. Wenn nötig instruiere ich sie, wie sie<br />

Ehepartner, Kind, Mutter oder Vater <strong>zu</strong> Hause betreuen können.<br />

Ab nächstem Jahr arbeite ich unter der Leitung einer Pflegeexpertin in einer Arbeitsgruppe<br />

des Spitals mit. In der Gruppe sind Pflegefachpersonen und Vertreterinnen<br />

anderer Disziplinen, <strong>zu</strong>m Beispiel Fachpersonen für Medizinisch-Technische Radiologie,<br />

und Ärzte vertreten. Wir wer<strong>den</strong> einen halben Tag im Monat <strong>zu</strong>sammensitzen<br />

und einen neuen Standard dafür entwickeln, wie die Haut von Krebspatienten<br />

während der Bestrahlungstherapie gepflegt wer<strong>den</strong> soll. Dabei ist es meine Aufgabe,<br />

die aktuelle Literatur <strong>zu</strong> suchen, <strong>zu</strong> analysieren und meine klinischen Erfahrungen<br />

ein<strong>zu</strong>bringen.<br />

Mein Beruf gefällt mir sehr: Ich kann anspruchsvolles Fachwissen und wissenschaftliche<br />

Metho<strong>den</strong> anwen<strong>den</strong> – gemeinsam mit und <strong>zu</strong>gunsten von Menschen.»<br />

8/2013 «<strong>Gesundheitsberufe</strong> – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit <strong>Bern</strong>,<br />

Tel. 031 970 40 70, info@gesundheitsberufe-bern.ch, www.gesundheitsberufe-bern.ch


Fachhochschule<br />

gesundheitsberufe<br />

Ergotherapeutin BSc ZFH<br />

Ergotherapeut BSc ZFH<br />

Krankheiten, Unfälle, Behinderungen oder erschwerende Umweltbedingungen<br />

können die Handlungsfähigkeit von Menschen einschränken. Ergotherapeutinnen<br />

und -therapeuten unterstützen Betroffene darin, für sie wichtige Tätigkeiten in<br />

Alltag, Schule, Beruf und Freizeit <strong>zu</strong> erlernen oder wieder ausführen <strong>zu</strong> können.<br />

Sie analysieren die Tätigkeiten und erarbeiten mit <strong>den</strong> Betroffenen Lösungen. Ihr<br />

Arbeitsort ist in ambulanten, teilstationären oder stationären Bereichen des<br />

Gesundheitswesens, in Institutionen des Sozial- und Erziehungswesens oder in<br />

der eigenen Praxis.<br />

Das Bachelorstudium...<br />

dauert drei Jahre, findet an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />

statt und beginnt jeweils im September. Die Ausbildung setzt sich aus ca. 40 Prozent<br />

Präsenzveranstaltungen wie Vorlesungen und praktische Übungen und 60 Prozent<br />

Selbstlernanteilen wie E-Learning oder Lerngruppen <strong>zu</strong>sammen. Während des<br />

Studiums absolvieren Sie Praktika in verschie<strong>den</strong>en ergotherapeutischen Arbeitsfeldern<br />

innerhalb der Schweiz oder auf Wunsch auch im Ausland. Sie bezahlen Semestergebühren<br />

und schliessen mit dem Titel «Bachelor of Science (BSc) ZFH (Zürcher<br />

Fachhochschule) in Ergotherapie» ab. Das Bachelordiplom ist eidg. anerkannt,<br />

europakompatibel und gilt international als Hochschulabschluss.<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften<br />

Departement Gesundheit<br />

Institut für Ergotherapie<br />

Postfach<br />

8401 Winterthur<br />

Tel. 058 934 63 77<br />

E-Mail: bachelor.gesundheit@zhaw.ch<br />

www.gesundheit.zhaw.ch


Mein Alltag als Ergotherapeut<br />

Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Um Ergotherapeut/in <strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>,<br />

sollten Sie….<br />

Berufs- oder Fachmatur, eine<br />

gymnasiale Matur oder einen Fachmittelschulausweis<br />

(spezielle Bedingungen)<br />

mitbringen.<br />

interessiert sein, mit beeinträchtigten<br />

Menschen <strong>zu</strong> arbeiten.<br />

Als Ergotherapeut/in arbeiten Sie<br />

mit Menschen aller Altersstufen, die<br />

vorübergehend oder langfristig eingeschränkt<br />

oder von Einschränkung<br />

bedroht sind.<br />

gute Beobachtungsgabe haben.<br />

vernetzt und analytisch <strong>den</strong>ken<br />

können. Sie ziehen bei der Bestimmung<br />

der Mittel und Metho<strong>den</strong> zahlreiche<br />

Komponenten wie Bedürfnisse,<br />

Werte und Ziele Ihrer Klientinnen und<br />

Klienten, <strong>den</strong> kulturellen Hintergrund<br />

oder die Umweltbedingungen und<br />

Ressourcen mit ein.<br />

sozialkompetent und teamfähig<br />

sein. Sie arbeiten mit Klient/innen,<br />

Angehörigen, Berufskolleg/innen und<br />

Fachleuten anderer Bereiche des Gesundheitswesens.<br />

Gute Zusammenarbeit<br />

ist dabei zentral.<br />

praktische Intelligenz verfügen.<br />

reflektieren<br />

können.<br />

Berufsbild Ergotherapie<br />

intensiv auseinandergesetzt und<br />

Erfahrungen im selbstorganisierten<br />

Lernen gesammelt haben.<br />

<br />

welterfahrung, davon 8 Monate im<br />

Gesundheits- oder Sozialwesen, oder<br />

zwei Monate Arbeitswelterfahrung im<br />

Gesundheits- oder Sozialwesen mitbringen.<br />

Eignungsabklärung erfolgreich<br />

absolvieren.<br />

«Am Morgen aufstehen, das Pyjama ausziehen, <strong>zu</strong>r Toilette gehen, sich duschen, die<br />

Haare föhnen – für die meisten Menschen einfache Handlungen. Nicht so für Menschen,<br />

deren Fähigkeit <strong>zu</strong> handeln nach Unfall oder Krankheit eingeschränkt ist. Sie<br />

müssen neue Lösungen fin<strong>den</strong>, wie sie Tätigkeiten <strong>zu</strong> Hause, im Beruf oder in der<br />

Freizeit möglichst selbständig verrichten können. Auf meiner Abteilung in der Klinik<br />

arbeite ich mit Patienten, die einen Schlaganfall oder ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten<br />

haben. Viele sind halbseitig gelähmt und lei<strong>den</strong> unter Orientierungsschwierigkeiten<br />

und Gedächtnis- oder Sprachstörungen. Nach <strong>den</strong> ersten Wochen im Akutspital<br />

kommen sie <strong>zu</strong> uns in die Frührehabilitation, die mehrere Monate dauert.<br />

Zuerst lerne ich <strong>den</strong> Patienten kennen, erfasse seine Lebenssituation und lege <strong>zu</strong>sammen<br />

mit ihm und <strong>den</strong> Ärzten, Neuropsychologen, Physiotherapeuten, Logopä<strong>den</strong><br />

und Pflegefachleuten das Ziel für die Rehabilitation fest. Mit <strong>den</strong> Angehörigen<br />

bespreche und übe ich, wie sie <strong>den</strong> Patienten im Alltag unterstützen können. Mit<br />

jedem Patienten führe ich pro Woche vier bis fünf stationäre Behandlungen durch,<br />

da<strong>zu</strong> bis <strong>zu</strong> viermal therapeutische Anleitung <strong>zu</strong>r Körperpflege am Morgen: Wie<br />

gelangt er in <strong>den</strong> Rollstuhl? Wie zieht er <strong>den</strong> Pullover über <strong>den</strong> Kopf? Wie kann er<br />

essen? Ich zeige diese Handlungen nicht einfach vor. Der Patient soll mit der Einschränkung,<br />

die für ihn neu ist, Erfahrungen sammeln. Gemeinsam erarbeiten wir,<br />

wie er eine Handlung am besten planen und ausführen könnte. Wo nötig und möglich<br />

wird die Umwelt des Patienten an seine Fähigkeiten angepasst.<br />

Während der ersten Zeit <strong>zu</strong>rück im gewohnten Umfeld begleiten wir die Patienten.<br />

Wir unterstützen sie darin, mit Alltagssituationen um<strong>zu</strong>gehen, <strong>zu</strong>m Beispiel in der<br />

Stadt unterwegs <strong>zu</strong> sein. Wir begleiten auch <strong>den</strong> beruflichen Wiedereinstieg.<br />

Früher habe ich als Ergotherapeut in einer orthopädischen Klinik gearbeitet, wo wir<br />

hauptsächlich Patienten nach Handoperationen betreut haben. Meine Aufgabe<br />

bestand darin, diese Patienten nach der Operation therapeutisch <strong>zu</strong> begleiten. Bereits<br />

zwei bis drei Tage nach dem Eingriff fand meistens der erste Kontakt statt.<br />

Zusammen mit dem Patienten habe ich die Therapie geplant und die Ziele der<br />

Behandlung festgelegt. Während der Erstbehandlung habe ich jeweils <strong>den</strong> nach der<br />

Operation angelegten Verband gewechselt. Dabei fand <strong>zu</strong>gleich ein Erstbefund der<br />

Hand statt: Wie sieht die Haut aus? Ist die Hand stark geschwollen? Hat der Patient<br />

Schmerzen? Wie ist die Beweglichkeit? Wo<strong>zu</strong> möchte der Patient die Hand<br />

wieder einsetzen im Alltag? Danach habe ich ihm je nach Verordnung des Arztes<br />

eine Schiene angepasst. Da<strong>zu</strong> kamen Übungen, die der Patient <strong>zu</strong> Hause machen<br />

sollte, sowie eine Aufklärung <strong>zu</strong> Vorsichtsmassnahmen und die Planung der<br />

weiteren Termine. Eine ambulante Behandlung dauert in der Handrehabilitation<br />

meistens zwischen sechs Wochen und drei Monaten, je nach Einschränkungen des<br />

Patienten im Alltag und Beruf sowie Verlauf der Therapie.<br />

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen lernen können, mit Einschränkungen<br />

<strong>zu</strong> leben. Durch die Ergotherapie erlangen sie mehr Handlungsfähigkeit und<br />

gewinnen dadurch an Selbständigkeit. Der Beruf des Ergotherapeuten ist sehr vielseitig.<br />

Immer wieder kommt es <strong>zu</strong> neuen Situationen und Erfahrungen.»<br />

8/2013 «<strong>Gesundheitsberufe</strong> – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit <strong>Bern</strong>,<br />

Tel. 031 970 40 70, info@gesundheitsberufe-bern.ch, www.gesundheitsberufe-bern.ch


Fachhochschule<br />

gesundheitsberufe<br />

Hebamme BSc BFH<br />

Hebammen begleiten Frauen und ihre Familien während Schwangerschaft, Geburt<br />

und Wochenbett selbständig. Sie führen Kontrollen von Mutter und Kind durch,<br />

beraten, informieren oder geben auch Kurse (z.B. Geburtsvorbereitung, Babymassage).<br />

Sie arbeiten in Spitälern, Geburtshäusern, Hebammenpraxen, Schulen oder<br />

als freiberufliche Hebammen. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen immer die Frau,<br />

ihr Kind und ihre Familie. Hebammen arbeiten im Team, mit <strong>den</strong> wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Eltern<br />

und mit anderen Berufsgruppen (z.B. Ärzte, Physiotherapie).<br />

Das Bachelorstudium...<br />

dauert drei respektive für dipl. Pflegefachpersonen zwei Jahre, findet an der <strong>Bern</strong>er<br />

Fachhochschule statt und beginnt jeweils im Februar und September. Zwei Drittel<br />

des Studiums absolvieren Sie an der Fachhochschule, ein Drittel erfolgt als Praktika<br />

in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Arbeitsfeldern. Im Anschluss an das Vollzeitstudium absolvieren<br />

Studierende ohne Vorerfahrungen als Pflegefachperson ein 10-monatiges<br />

Zusatzmodul in der Praxis. Sie bezahlen Semestergebühren und schliessen mit dem<br />

Titel «Bachelor of Science (BSc) BFH Hebamme» ab. Das Bachelordiplom ist eidg.<br />

anerkannt, europakompatibel und gilt international als Hochschulabschluss.<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

<strong>Bern</strong>er Fachhochschule<br />

Fachbereich Gesundheit<br />

Bachelorstudiengang Hebamme<br />

Murtenstrasse 10<br />

3008 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 848 35 80<br />

E-Mail: hebamme@bfh.ch<br />

www.gesundheit.bfh.ch/hebamme


Mein Alltag als Hebamme<br />

Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Um Hebamme <strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>, sollten Sie…<br />

Berufs- oder Fachmatur oder<br />

eine gymnasiale Matur mitbringen.<br />

frauen- und familienorientierte<br />

Arbeit in <strong>den</strong> Mittelpunkt stellen.<br />

Wohlergehen von<br />

Frauen, Neugeborenen und deren<br />

Familien interessieren, unabhängig<br />

von deren Herkunft und Weltanschauung.<br />

ethischen Werten und<br />

Prinzipien leiten lassen.<br />

gender- und kulturspezifische<br />

Belange und gesundheitsund<br />

frauenpolitische Fragen interessieren.<br />

gute Kenntnisse der englischen<br />

Sprache (First certificate oder vergleichbares<br />

Niveau) und Medienkompetenz<br />

(z.B. Computer driver licence)<br />

verfügen.<br />

sehr gute Kenntnisse in naturwissenschaftlichen<br />

Fächern verfügen<br />

(Anatomie und Physiologie, Biologie,<br />

Chemie und Physik auf Niveau<br />

der gymnasialen Matur).<br />

rasche Auffassungs- und Beobachtungsgabe<br />

haben. Als Hebamme<br />

müssen Sie komplexe Zusammenhänge<br />

schnell verstehen und vermitteln<br />

können.<br />

gerne mit anderen Menschen <strong>zu</strong>sammenarbeiten.<br />

<br />

komplexen Situationen Ruhe bewahren<br />

können. Als Hebamme müssen<br />

Sie in solchen Situationen effizient<br />

und effektiv handeln.<br />

kommunikativ sein und Konflikte<br />

konstruktiv bearbeiten<br />

können.<br />

psychisch und physisch belastbar<br />

sein. Als Hebamme sind Sie mit<br />

Situationen konfrontiert, die belastend<br />

sein können.<br />

Eignungsabklärung erfolgreich<br />

absolvieren.<br />

«Während der Geburt erlebe ich, wie die Frau tief und rhythmisch atmet, wie sie<br />

schwitzt und die Wehen verarbeitet, sich bewegt und entspannt, wie sie kraftvoll ihr<br />

Kind auf die Welt bringt. Ich begleite die Frau <strong>zu</strong>sammen mit dem Partner, gebe etwas<br />

<strong>zu</strong> trinken, massiere, lege Wickel auf, bestätige und unterstütze die angehende<br />

Mutter im Stehen und Herumlaufen, die Geburtsarbeit <strong>zu</strong> leisten. Ich überprüfe die<br />

Wehen und die Herztöne des Kindes.<br />

Dann erscheint das Köpfchen, der Körper, der erste Schrei ertönt. Ich lege das<br />

nackte Kind auf die Haut der Mutter. Die Mutter strahlt und ist konzentriert auf das<br />

Kind, der Vater findet keine Worte, die Eltern greifen sich an <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> und halten<br />

staunend das Neugeborene in <strong>den</strong> Armen. Es schmiegt sich an die Brust der Mutter<br />

und trinkt die erste Muttermilch. Auch nach Hunderten von Geburten bin ich berührt<br />

von der Intimität dieser Situation.<br />

In solchen Situationen bekomme ich die tiefsten Gefühle von Menschen mit und<br />

muss gleichzeitig konzentriert und professionell handeln. Ich muss geduldig sein,<br />

freundlich, aber auch bestimmt und selbstsicher. Als Hebamme trage ich grosse<br />

Verantwortung, jede Geburt wird sorgfältig vorbereitet. Ich arbeite mit meinen Hän<strong>den</strong><br />

<strong>zu</strong>m Ertasten des Kindes im Bauch, mit einfachen Hilfsmitteln wie das Herztonrohr,<br />

aber auch mit moderner Technik. Ich habe gelernt, aufgrund beobachtbarer<br />

Merkmale und meiner fachlichen Kompetenz <strong>zu</strong> erkennen, wann eine Schwangerschaft,<br />

Geburt oder das Wochenbett normal verläuft. Sobald sich Probleme abzeichnen,<br />

unterstütze ich weiterhin <strong>den</strong> normalen Verlauf und ziehe weitere medizinische<br />

Fachpersonen bei.<br />

Selten stirbt ein Kind während der Geburt oder muss eine Frau ein Kind gebären,<br />

das bereits vor der Geburt gestorben ist. Für Mutter und Vater ist das eine grosse<br />

Belastung und für eine Hebamme eine grosse Herausforderung. Ich unterstütze die<br />

Eltern in ihrer Trauer und dieser Situation des Verlusts. Sie sollen würdig von ihrer<br />

Tochter oder ihrem Sohn Abschied nehmen können.<br />

Die Nähe <strong>zu</strong>r Frau und <strong>zu</strong>m Partner entwickelt sich schon während der Schwangerschaft<br />

– wenn das Paar in die Kontrolle kommt und ich Gewicht, Bauchumfang,<br />

Puls, Blutdruck messe, Herztöne des Kindes abhöre, ein Ultraschallbild aufnehme,<br />

mit ihnen über ihr Befin<strong>den</strong>, ihr Ernährungsverhalten, ihre beruflichen und/oder<br />

familiären Verpflichtungen und andere Herausforderungen spreche. Nach der Geburt<br />

erlebe ich die Mutter und <strong>den</strong> Vater mit ihrem Kind <strong>zu</strong>sammen, leite sie beim Stillen<br />

und in der Pflege ihres Kindes an. Ich unterstütze sie, sich in der neuen Rolle als<br />

Eltern <strong>zu</strong> fin<strong>den</strong>. Die Begleitung und Unterstüt<strong>zu</strong>ng kann bis <strong>zu</strong> einem Jahr dauern<br />

und wird in Zusammenarbeit mit der Mütter- und Väterberatung sowie anderen<br />

Fachpersonen geleistet.<br />

Hebamme bin ich immer. Ich lege meinen Beruf nicht ab, wenn ich das Spital oder<br />

das Privathaus einer Frau verlasse. Als Hebamme ist mir bewusst, dass ich in einer<br />

sehr bedeutsamen Lebensphase einen wichtigen professionellen Beitrag leiste. Die<br />

traditionellen Anteile und die neuen Erkenntnisse aus der Wissenschaft bil<strong>den</strong> die<br />

Basis für meine tägliche Arbeit.»<br />

8/2013 «<strong>Gesundheitsberufe</strong> – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit <strong>Bern</strong>,<br />

Tel. 031 970 40 70, info@gesundheitsberufe-bern.ch, www.gesundheitsberufe-bern.ch


Fachhochschule<br />

gesundheitsberufe<br />

Physiotherapeutin BSc BFH<br />

Physiotherapeut BSc BFH<br />

Physiotherapeutinnen und -therapeuten unterstützen Menschen darin, beeinträchtigte<br />

Körperfunktionen wieder her<strong>zu</strong>stellen oder besser mit Einschränkungen umgehen<br />

<strong>zu</strong> können. Sie arbeiten vermehrt auch präventiv und tragen so <strong>zu</strong>r Gesundheitsförderung<br />

in der Bevölkerung bei, <strong>zu</strong>m Beispiel mit Bewegungsprogrammen für<br />

Kinder. Arbeitsorte sind Spitäler, Rehabilitationszentren, Alters- und Pflegeheime,<br />

Institutionen für Behinderte, Kurkliniken und Privatpraxen. Ein weiteres Betätigungsfeld<br />

bietet die Betreuung von Sportlern und Sportvereinen.<br />

Das Bachelorstudium...<br />

dauert drei Jahre, findet an der <strong>Bern</strong>er Fachhochschule statt und beginnt jeweils<br />

im September. Zwei Drittel des Studiums absolvieren Sie an der Fachhochschule,<br />

ein Drittel erfolgt als Praxismodule in <strong>den</strong> Ausbildungsbetrieben wie z.B. Spitäler.<br />

Das Studium für <strong>den</strong> BSc und die Berufsbefähigung schliessen Sie mit einem obligatorischen<br />

10-monatigen Zusatzmodul in der Praxis ab. Sie bezahlen Semestergebühren<br />

und schliessen mit dem Titel «Bachelor of Science (BSc) BFH in Physiotherapie»<br />

ab. Das Bachelordiplom ist Grundlage für <strong>den</strong> Master of Science in<br />

Physiotherapie. Beide Abschlüsse sind eidg. anerkannt, europakompatibel und<br />

gelten international als Hochschulabschluss.<br />

Kontakt und weitere Informationen<br />

<strong>Bern</strong>er Fachhochschule<br />

Fachbereich Gesundheit<br />

Bachelorstudiengang Physiotherapie<br />

Murtenstrasse 10<br />

3008 <strong>Bern</strong><br />

Tel. 031 848 35 20<br />

E-Mail: physiotherapie@bfh.ch<br />

www.gesundheit.bfh.ch/physiotherapie


Mein Alltag als Physiotherapeutin<br />

Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

Um Physiotherapeut/in <strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>,<br />

sollten Sie…<br />

Berufs- oder Fachmatur oder<br />

eine gymnasiale Matur mitbringen.<br />

geschickt mit <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> arbeiten<br />

können.<br />

vielfältige Bewegungserfahrung<br />

mitbringen und Interesse an<br />

der Bewegung haben.<br />

für Ihre Mitmenschen interessieren<br />

und gute kommunikative<br />

Fähigkeiten haben.<br />

ein gutes Vorwissen in naturwissenschaftlichen<br />

Fächern mitbringen.<br />

gute Englischkenntnisse verfügen<br />

oder bereit sein, sich diese<br />

neben dem Studium an<strong>zu</strong>eignen.<br />

rasche Auffassungs- und Beobachtungsgabe<br />

haben. Als Physiotherapeut/in<br />

müssen Sie auch komplexe<br />

Zusammenhänge analysieren<br />

und verstehen können.<br />

verantwortungsbewusst sein.<br />

mit anderen Menschen<br />

im Team <strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>arbeiten.<br />

Eignungsabklärung erfolgreich<br />

absolvieren.<br />

<br />

Pflegepraktikum vor Beginn des<br />

Studiums absolviert haben.<br />

«Die meisten Patienten kommen auf Verordnung des Arztes in meine Praxis. Der<br />

Arzt erstellt eine Diagnose und gibt das grundsätzliche Ziel an: <strong>zu</strong>m Beispiel<br />

Rückenschmerzen und als Ziel Schmerzlinderung und Kräftigung der Rückenmuskulatur.<br />

Den Weg <strong>zu</strong>m Ziel, die Massnahmen, lege ich fest. Bei der ersten Behandlung<br />

nehme ich <strong>den</strong> Befund auf. Ich befrage <strong>den</strong> Patienten <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Beschwer<strong>den</strong><br />

und untersuche <strong>den</strong> Körper. Dann formuliere ich, wenn möglich mit dem Patienten<br />

<strong>zu</strong>sammen, detaillierte Ziele und erstelle einen Behandlungsplan. Ursache der<br />

Rückenschmerzen kann eine Blockierung von Gelenken der Len<strong>den</strong>wirbelsäule sein,<br />

verbun<strong>den</strong> mit einer Verhärtung der Muskulatur. Schuld daran sind beispielsweise<br />

eine einseitige Körperhaltung bei der Bildschirmarbeit oder Bewegungsmangel.<br />

Mit meinen Hän<strong>den</strong> mobilisiere ich die Gelenke der Len<strong>den</strong>wirbelsäule, um Blockierungen<br />

<strong>zu</strong> lösen. Unter Anleitung kräftigt der Patient an Trainingsgeräten die<br />

Rückenmuskulatur, und ich zeige ihm Übungen für <strong>den</strong> Rücken, die er täglich <strong>zu</strong><br />

Hause durchführen soll. Ich gebe ihm Tipps für Entspannungsübungen während der<br />

Arbeit und instruiere ihn, wie er <strong>den</strong> Arbeitsplatz ergonomisch gestalten kann. Und<br />

wir besprechen, welcher Sport als Ausgleich für ihn geeignet wäre.<br />

Ein anderes Beispiel: Ein Patient hat sich beim Fussballspielen das vordere Kreuzband<br />

im rechten Knie gerissen. Ziel ist, nach einer Ruhephase die Stabilität des<br />

Knies wiederher<strong>zu</strong>stellen. Die Beinmuskulatur stärkt der Patient mit gymnastischen<br />

Übungen, Gerätetraining und Velofahren. Daneben arbeite ich mit ihm an der Koordination<br />

der Muskeln: Die richtigen Muskeln sollen sich im richtigen Moment in der<br />

richtigen Intensität <strong>zu</strong>sammenziehen. Er steht beispielsweise mit einem Bein auf<br />

einem schwanken<strong>den</strong> Brett und fängt Bälle, die ich ihm <strong>zu</strong>werfe.<br />

Schliesslich will ich die Beweglichkeit des Kniegelenks verbessern. Damit er das<br />

Knie besser biegen kann, entspanne ich mit <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> die Gegenmuskulatur, die<br />

Kniestrecker, und mobilisiere das Gelenk. Während Jahren habe ich in einem Spital<br />

Patienten behandelt, in enger Zusammenarbeit mit Ärzten, Pflegefachleuten und<br />

Ergotherapeutinnen. Zum Beispiel eine Frau, die nach einem Baucheingriff grosse<br />

Schmerzen verspürte und deshalb nicht mehr tief genug atmete. Teile der Lunge<br />

erhielten <strong>zu</strong> wenig Luft, weshalb die Gefahr einer Lungenentzündung bestand. Ich<br />

habe mit der Patientin eine Atemtherapie durchgeführt, so dass wieder alle Teile der<br />

Lunge belüftet wur<strong>den</strong>, und habe sie beim Abhusten von überschüssigem Lungensekret<br />

unterstützt.<br />

Ich schätze es, wenn ich mit meiner Arbeit Menschen dabei unterstützen kann, ihre<br />

Bewegung im Alltag <strong>zu</strong> verbessern und aktiv etwas für ihre Gesundheit <strong>zu</strong> machen.<br />

Es freut mich <strong>zu</strong> sehen, wenn sie Bewegung als etwas Positives erleben und ihr Leben<br />

selbständig gestalten können. Dies bestätigt mich in meiner Berufswahl immer<br />

wieder von Neuem.»<br />

8/2013 «<strong>Gesundheitsberufe</strong> – Profis für Menschen». Erhältlich bei: OdA Gesundheit <strong>Bern</strong>,<br />

Tel. 031 970 40 70, info@gesundheitsberufe-bern.ch, www.gesundheitsberufe-bern.ch

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