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sonne - Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe

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<strong>sonne</strong>1/09<br />

DIE ZEITSCHRIF T DER KINDER-KREBS -HILFE _w w w.kinderkrebshilfe.at<br />

© Dieter Schütz/www.pixelio.de<br />

Kein Kind sollte leiden<br />

Chancen für krebskranke <strong>Kinder</strong> in Entwicklungsländern<br />

„Wir sind Menschen, nicht nur Patienten!“<br />

Postulat der Survivors & Die Erice Deklaration<br />

Dokumentation von <strong>Krebs</strong> im Kindesalter<br />

Wo Daten von krebskranken <strong>Kinder</strong>n festgehalten werden


Inhalt<br />

<strong>Kinder</strong> - <strong>Krebs</strong> - <strong>Hilfe</strong><br />

Österreichische <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

Verband der Österreichischen<br />

<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> Organisationen<br />

Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Am 15. Februar wird bereits zum achten<br />

Mal der Internationale <strong>Kinder</strong>krebstag<br />

begangen. Die eminent schlechteren<br />

Chancen und Bedingungen von krebskranken<br />

<strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen in Entwicklungs-<br />

und Schwellenländern im Vergleich<br />

zu den Industriestaaten stehen dabei im<br />

Blickpunkt. Während in diesen Ländern<br />

das Überleben der kranken <strong>Kinder</strong> im Vordergrund<br />

steht, rückt bei uns – dank des<br />

medizinischen Fortschrittes – das Thema<br />

Nachsorge und Lebensqualität von ehemaligen<br />

<strong>Krebs</strong>patientInnen immer mehr<br />

in den Vordergrund.<br />

Auch beim letzten ICCCPO-Meeting in<br />

Berlin wurde dem Thema Nachsorge von<br />

ehemaligen <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>patientInnen viel<br />

Platz eingeräumt. In einem gemeinsamen<br />

Workshop von ElternvertreterInnen und<br />

Survivors benannten die teilnehmenden<br />

Survivors ihre Forderungen an die MedizinerInnen<br />

und die Gesetzgebung hinsichtlich<br />

ihrer Stellung in der Gesellschaft.<br />

Ihr „Postulat“ können Sie auf der Seite 6<br />

nachlesen.<br />

Ein enorm wichtiges Dokument zum<br />

Thema Nachsorge von Langzeitüberlebenden<br />

ist die so genannte Erice Deklaration.<br />

Im Herbst 2006 trafen sich 45 pädiatrische<br />

<strong>Krebs</strong>spezialisten sowie Eltern und Survivors<br />

in Erice (Sizilien), um die Situation<br />

von Langzeitüberlebenden zu diskutieren.<br />

Das Dokument enthält in 10 Punkten die<br />

wesentlichen Aspekte in Zusammenhang<br />

mit Heilung und Nachsorge. Das Erice-<br />

Statement und die Expertenmeinung von<br />

Dr. Herwig Lackner, der Teil des Spezialist-<br />

Innen-Gremiums in Erice war, finden Sie<br />

auf den Seiten 7 bis 9.<br />

Herzlichst,<br />

Anita Kienesberger, Geschäftsführerin<br />

International<br />

Kein Kind sollte leiden 3<br />

Chancen für krebskranke <strong>Kinder</strong> in Entwicklungsländern<br />

Afghanistan-<strong>Hilfe</strong> 4<br />

Afghanische Ärzte in Graz<br />

Neue Horizonte 4<br />

SIOP/ICCCPO/Survivors Meeting in Berlin<br />

Survivors<br />

„Wir sind Menschen, nicht nur Patienten!“ 6<br />

Postulat der Survivors<br />

Vom <strong>Krebs</strong> geheilt 7<br />

Die Erice-Deklaration<br />

Die Erice Deklaration 7<br />

Langzeitüberlebende einer <strong>Krebs</strong>erkrankung im Kindesalter:<br />

Heilung und Betreuung<br />

Therapie & Betreuung<br />

Dokumentation von <strong>Krebs</strong> im Kindesalter 10<br />

Wo Daten von krebskranken <strong>Kinder</strong>n festgehalten werden<br />

Intern<br />

Hallo, ich bin auch noch da! 12<br />

Zehn Jahre Geschwister Camps der ÖKKH<br />

Nachsorge-Camps 2009 13<br />

Das Nachsorge-Programm der ÖKKH<br />

Porträt<br />

Mit Leib und Seele 14<br />

Katrin Lüth ist Erlebnis-, Kunst- und Spielpädagogin<br />

Aktion & Engagement 15<br />

Offenlegung & Impressum 20<br />

Kultur & Freizeit & Spendentelegramm 21<br />

Spendentelegramm & Tipps 22<br />

Informationen & Termine 23<br />

Buchtipps 24<br />

Österreichische <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>_1090 Wien, Borschkegasse 1/7, Tel.: 01/402 88 99, Fax 01/402 88 99-10,<br />

oesterreichische@kinderkrebshilfe.at, Spendenkonto: PSK, Kto. Nr.: 7 631 111, BLZ 60000.<br />

<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> für Wien, Niederösterreich und Burgenland – Elterninitiative_1090 Wien, <strong>Kinder</strong>spitalgasse 7,<br />

Tel.: 01/408 50 90, Fax: 01/409 95 25, office@elterninitiative.at, Spendenkonto: PSK, Kto. Nr.: 7 260 410, BLZ 60000.<br />

Oberösterreichische <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>_4020 Linz, <strong>Kinder</strong>spitalstraße 1, Tel.: 0732/60 00 99, Fax: 0732/60 00 69,<br />

ooe.kinder-krebs-hilfe@aon.at, Spendenkonto: Raiffeisen Landesbank OÖ, Kto. Nr.: 1 094 069, BLZ 34000.<br />

Salzburger <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>_5020 Salzburg, L.v. Keutschachstraße 4, Tel.: 0662/43 19 17, Fax: 0662/42 11 48,<br />

office@kinderkrebshilfe.com, Spendenkonto: Salzburger Sparkasse, Kto. Nr.: 2 444, BLZ 20404.<br />

<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> für Tirol und Vorarlberg_6020 Innsbruck, Schmerlingstraße 6, Tel.: 0512/57 10 85, Fax: 0512/58 66 06,<br />

kinderkrebshilfe-tirol@utanet.at, Spendenkonto: Hypo Bank Innsbruck, Kto. Nr.: 210 080 701, BLZ 57000.<br />

Steirische <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>_8047 Graz, Dr. Hanischweg 4, Familienzentrum, Tel.: 0316/30 21 42, Fax: 0316/30 46 07,<br />

stkkh@aon.at, Spendenkonto: Steir. Raiffeisenbank Graz, Kto. Nr.: 4 426 300, BLZ 38000.<br />

Kärntner <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>_9020 Klagenfurt, Ankershofenstraße 10, Tel. & Fax: 0463/33 90 90,<br />

office@kaerntner-kinderkrebshilfe.at, Spendenkonto: Kärntner Sparkasse, Kto. Nr.: 5 000 034 800, BLZ 20706.<br />

<strong>sonne</strong> 1/09


Kein Kind sollte leiden<br />

Chancen für krebskranke <strong>Kinder</strong> in Entwicklungsländern<br />

Eine <strong>Krebs</strong>erkrankung bei <strong>Kinder</strong>n ist<br />

dank der medizinischen Fortschritte der<br />

letzten Jahrzehnte heute in über 75 Prozent<br />

der Fälle heilbar. Allerdings gilt das<br />

nur für die Industrieländer. In Entwicklungsländern<br />

sterben auch heute noch<br />

acht von zehn betroffenen <strong>Kinder</strong>n. Mit<br />

vorerst zwei Projekten will der WCCF<br />

diese tragische Situation verbessern.<br />

Am 15. Februar 2009 findet zum achten<br />

Mal der Internationale <strong>Kinder</strong>krebstag<br />

statt. Aufmerksam gemacht<br />

werden soll dabei v.a. auf die eminent<br />

schlechteren Chancen und Bedingungen<br />

von krebskranken <strong>Kinder</strong>n in Entwicklungsund<br />

Schwellenländern im Vergleich zu den<br />

Industriestaaten. Neben einer angemessenen<br />

medizinischen Versorgung fehlt es<br />

oft vollkommen an der psychosozialen Betreuung<br />

der betroffenen Familien.<br />

Vor zwei Jahren gründete daher die<br />

ICCCPO, der internationale Dachverband<br />

der <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Organisationen, eine<br />

eigene Gruppe, die Hilfsprojekte für die<br />

<strong>Krebs</strong>behandlung von <strong>Kinder</strong>n in Entwicklungs-<br />

und Schwellenländern initiiert: Die<br />

World Child Cancer Foundation (WCCF).<br />

Finanziert wird die Einrichtung durch die<br />

einzelnen Länderorganisationen sowie<br />

über international tätige SponsorInnen.<br />

Derzeit arbeitet der WCCF an zwei Pilotprojekten:<br />

Das Columbia-Childhood-Cancer-<br />

Projekt<br />

Das erste Projekt findet am Instituto<br />

Nacional de Cancerología, kurz INC, in<br />

der kolumbianischen Hauptstadt Bogota<br />

statt. Der Schwerpunkt des Projektes,<br />

das langfristig auf die Verbesserung der<br />

Heilungsrate aller krebskranken <strong>Kinder</strong><br />

am INC zielt, liegt zunächst auf der akuten<br />

lymphoblastischen Leukämie (ALL),<br />

der weitaus häufigsten Leukämieform bei<br />

<strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen. Heute können<br />

in Bogota nur 45 Prozent der <strong>Kinder</strong>, die<br />

daran erkranken, geheilt werden, obwohl<br />

es sich um eine relativ gut therapierbare<br />

<strong>Krebs</strong>form handelt (Industrieländer: 90<br />

Prozent Heilungsrate). Die Hauptursachen<br />

liegen im häufigen Therapieabbruch (mehr<br />

als ein Drittel!) – weil Eltern sich den Krankenhausaufenthalt<br />

weitab des Wohnortes<br />

nicht leisten können oder das Verständnis<br />

für die notwendige Konsequenz in der<br />

Therapie fehlt. Auch an den toxischen Nebenwirkungen<br />

der Medikamente versterben<br />

viele <strong>Kinder</strong>. Zudem wird bei vielen<br />

PatientInnen die Diagnose erst zu einem<br />

Zeitpunkt gestellt, an dem die Krankheit<br />

schon weit fortgeschritten ist, da Symptome<br />

oft nicht erkannt werden.<br />

Ziel des Projektes ist es daher, das medizinische<br />

Personal besser auszubilden, eine<br />

Intensivpflegeeinheit zu errichten und den<br />

Zugang zu geeigneten Medikamenten zu<br />

verbessern. Außerdem sollen Familien eine<br />

psychosoziale Unterstützung bekommen.<br />

Ein Kooperations-Programm mit dem renommierten<br />

Dana-Farber Cancer Institute<br />

in den USA und die Zusicherung der Zusammenarbeit<br />

von erfahrenen US-<strong>Kinder</strong>onkologInnen<br />

sind wichtige Schritte.<br />

Nun gilt es, SponsorInnen für die fünfjährige<br />

Projektdauer zu finden: Im ersten<br />

Jahr werden rund 40.000,– US Dollar, insgesamt<br />

240.000,– US Dollar benötigt.<br />

Fünf-Jahres-Plan für die pädiatrische<br />

Onkologie in Malawi<br />

Ein zweites Projekt findet im südostafrikanischen<br />

Staat Malawi statt. Das Land<br />

gehört weltweit gesehen zu den Ländern<br />

mit dem niedrigsten Pro-Kopf-Einkommen.<br />

<strong>Krebs</strong>kranke <strong>Kinder</strong> werden im Queen<br />

Elizabeth Central Hospital in Blantyre, einer<br />

Stadt mit rund 600.000 Einwohner-<br />

Innen im Süden des Landes behandelt.<br />

Die PatientInnen kommen oft von weit her<br />

– auf sehr schlechten, holprigen Straßen,<br />

öffentliche Verkehrsmittel fehlen. Untergebracht<br />

werden alle <strong>Kinder</strong> in einem großen,<br />

offenen Bereich – allein Infektionen sind<br />

ein großes Problem. Nur ein kleiner Behandlungsraum<br />

und ein kleiner Platz, wo<br />

Gespräche mit den Eltern geführt werden,<br />

sind räumlich abgetrennt.<br />

Ziele dieses Projektes sind die Etablierung<br />

einer umfassenden medizinischen<br />

Versorgung sowie eine verbesserte Diagnosestellung<br />

und Schulung des Personals.<br />

Gleichzeitig soll ein öffentliches Bewusstsein<br />

für die Krankheit und die Bedürfnisse<br />

der Betroffenen geschaffen werden. In weiterer<br />

Folge sollen dann Nachsorge-Angebote<br />

und eine Elternorganisation gegründet<br />

werden.<br />

Ein wichtiges Anliegen des WCCF ist<br />

auch die Palliativ-Pflege. Wenn es für <strong>Kinder</strong><br />

keine Überlebenschance mehr gibt,<br />

dann sollten sie die bestmögliche Betreuung<br />

und Schmerzbehandlung erfahren.<br />

Denn der Leitspruch des WCCF lautet:<br />

„No child should suffer.“<br />

π<br />

Ω Webtipp: www.worldccf.org<br />

Sabina Auckenthaler<br />

Kleine <strong>Krebs</strong>patientInnen im Queen Elizabeth<br />

Central Hospital in Blantyre (Malawi)<br />

<strong>Kinder</strong>-Station im Queen Elizabeth Central<br />

Hospital in Blantyre (Malawi)<br />

1/09 <br />

<strong>sonne</strong><br />

International


Afghanistan-<strong>Hilfe</strong><br />

Afghanische Ärzte in Graz<br />

Neue Horizonte<br />

SIOP/ICCCPO/Survivors Meeting in Berlin<br />

International<br />

Das krisengeschüttelte Afghanistan<br />

(geschätzte EinwohnerInnenzahl: 31 Millionen)<br />

gehört zu den ärmsten Ländern<br />

der Welt. Viele <strong>Kinder</strong> sind unterernährt,<br />

eine medizinische Versorgung ist<br />

kaum gewährleistet.<br />

Das Indira-Gandhi-Krankenhaus in<br />

Kabul ist die einzige <strong>Kinder</strong>klinik<br />

des Landes. Sie ist hoffnungslos<br />

überfüllt und nur äußerst notdürftig eingerichtet,<br />

die Sterblichkeit ist hoch. <strong>Kinder</strong>,<br />

die an <strong>Krebs</strong> erkrankt sind, haben kaum<br />

Überlebenschancen.<br />

Im Oktober des vergangenen Jahres<br />

organisierte und finanzierte die Österreichische<br />

<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> gemeinsam<br />

mit der American Austrian Foundation im<br />

Rahmen eines Scholarship-Programmes<br />

einen fünfwöchigen Aufenthalt von zwei<br />

Ärzten des Indira-Gandhi-Krankenhauses<br />

an der kinderonkologischen Station der<br />

Grazer Universitätsklinik.<br />

Erfahrungen ....<br />

„Ich habe viel über die modernen Methoden<br />

der <strong>Krebs</strong>diagnose und -behandlung<br />

gelernt“, blickt Rafiullah Ahmadzai, einer<br />

der beiden Gastärzte, auf die Zeit in Österreich<br />

zurück. Natürlich weiß er, dass er nur<br />

einen Bruchteil des Gelernten in seinem<br />

Heimatland umsetzen kann, da allein die<br />

medizinische Ausstattung fehlt.<br />

Auch Univ.-Prof. Christian Urban, Leiter<br />

der <strong>Kinder</strong>-Onkologie in Graz und fachlicher<br />

Betreuer des Austausches, kennt<br />

die realen Grenzen solcher Projekte: „Wir<br />

wissen, dass ein solcher Gastaufenthalt<br />

nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein<br />

kann. Trotzdem: wir dürfen diese Menschen<br />

nicht alleine lassen. Es ist unsere<br />

Pflicht, dazu beizutragen, dass auch sie<br />

von den medizinischen Fortschritten in den<br />

Industriestaaten profitieren können.“ π<br />

Auf dem 40. Internationalen Kongress<br />

der Internationalen Gesellschaft für<br />

Pädiatrische Onkologie (SIOP) und der<br />

Internationalen Vereinigung von <strong>Kinder</strong>-<br />

<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Organisationen (ICCCPO)<br />

trafen sich Anfang Oktober in Berlin<br />

etwa 2.000 renommierte <strong>Kinder</strong>ärzt-<br />

Innen, GrundlagenforscherInnen,<br />

Pflegekräfte, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen<br />

sowie betroffene Eltern und<br />

Survivors aus 140 Ländern.<br />

Der von Eva Luise Köhler, Ehefrau<br />

des deutschen Bundespräsidenten<br />

Horst Köhler, eröffnete Kongress<br />

stand 2008 unter dem Motto „Care and<br />

Cure – New Horizons“. Vier Tage lang<br />

wurden neue Ziele und Perspektiven erarbeitet.<br />

Seitens der MedizinerInnen ging es<br />

schwerpunktmäßig um die Optimierung<br />

von Grundlagen- und klinischer <strong>Krebs</strong>forschung,<br />

um neue Therapiestrategien mit<br />

geringeren Nebenwirkungen und dadurch<br />

mehr Lebensqualität zu entwickeln.<br />

Bei den zahlreichen Workshops und Vorträgen<br />

der Eltern-Organisationen wurden<br />

v.a. verschiedene Aspekte der Elterngruppenarbeit<br />

und Themen wie Komplementär-<br />

und Alternativmedizin, die Bedeutung<br />

nationaler und internationaler <strong>Krebs</strong>register<br />

oder die Notwendigkeit adäquater Krankenhausstationen<br />

speziell für krebskranke<br />

Jugendliche und junge Erwachsene diskutiert.<br />

Aber auch der Erfahrungsaustausch<br />

untereinander und mit internationalen ExpertInnen<br />

stand hier im Vordergrund. Erstmals<br />

hatten Eltern und Survivors getrennt<br />

voneinander die Möglichkeit, sich in einer<br />

„Meet the Experts“-Reihe mit ExpertInnen<br />

der <strong>Kinder</strong>-Onkologie (InternistInnen, RadiologInnen,<br />

ForscherInnen, …) auszutauschen<br />

und Fragen zu stellen.<br />

Gefälle zwischen arm und reich<br />

Während in Westeuropa und Nordamerika<br />

inzwischen drei Viertel der erkrankten<br />

<strong>Kinder</strong> und Jugendlichen dauerhaft geheilt<br />

werden, überleben in ärmeren Ländern<br />

mehr als 80 Prozent der Betroffenen aufgrund<br />

unzureichender medizinischer Versorgung<br />

die <strong>Krebs</strong>erkrankung nicht.<br />

Der 1994 gegründeten ICCCPO gehören<br />

mittlerweile 118 Mitgliedsorganisationen<br />

aus 73 Ländern an. Die internationale Vereinigung<br />

der Eltern-Organisationen setzt<br />

sich dafür ein, dass alle krebskranken <strong>Kinder</strong><br />

unabhängig vom Wohnort Zugang zu<br />

ausreichender Diagnostik und Behandlung<br />

bekommen.<br />

π<br />

Ω Webtipps: www.icccpo.org<br />

www.siop.nl<br />

Monika Kehrer<br />

Sabina Auckenthaler<br />

Die Vielfalt der einzelnen Elterngruppen präsentierte der sogenannte „Info Market“<br />

<strong>sonne</strong> 1/09


Bei „Meet the Experts“ standen <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>spezialistInnen Eltern und Survivors für ihre Fragen zur<br />

Verfügung<br />

(v.r.n.l.) Die österreichischen Survivorinnen Stefanie Liener und<br />

Michaela Willi mit ihrem deutschen Kollegen Tobias Durst<br />

International<br />

Der neu gewählte ICCCPO-Vorstand (v.l.n.r.) Edith Grynszpancholc (Argentinien), Ira Soelistyo<br />

(Indonesien), Irina Ban (Serbien), Benson Pau (Hongkong), Simon Lala (Neuseeland), Anita<br />

Kienesberger (Österreich) (vorne v. l.n.r.) Kenneth Dollman (Südafrika), Anders Wollmén (Schweden)<br />

Vorbereitungen zum traditionellen<br />

„Meet & Greet“, zu dem jede Gruppe typische<br />

Leckereien aus dem eigenen Land mitbringt<br />

Stimmungsvolle Eröffnungsfeier<br />

Zur Eröffnungsfeier des 40. SIOP-Kongresses<br />

in Berlin hatte es sich der Star-<br />

Tenor José Carreras nicht nehmen lassen,<br />

einen musikalischen Beitrag zu leisten.<br />

Solo und zusammen mit dem Staatsund<br />

Domchor Berlin verzauberte er die<br />

gut 2.000 Gäste des internationalen<br />

Kongresses. Auch die Vorführung einer<br />

großen Auswahl der „Through my Eyes“-<br />

Fotos, die <strong>Kinder</strong> aus den verschiedensten<br />

Kliniken der Welt zeigten, stimmte auf<br />

die Konferenz ein. „Through my Eyes“<br />

ist ein von ICCCPO initiiertes Projekt für<br />

den Internationalen <strong>Kinder</strong>krebstag, zu<br />

dem alle Elterngruppen gebeten wurden,<br />

Fotobeiträge einzuschicken. Die Poster-<br />

Ausstellung zeigte eine Auswahl der<br />

letzten drei Jahre.<br />

1/09 <br />

<strong>sonne</strong>


„Wir sind Menschen, nicht nur Patienten!“<br />

Postulat der Survivors<br />

Survivors<br />

Im Rahmen der ICCCPO 2008 in Berlin<br />

gab es eine gemeinsame Sitzung von<br />

ElternvertreterInnen und Survivors zum<br />

Thema „Die Situation der Survivors“.<br />

Dabei benannten die Survivors (Langzeitüberlebende)<br />

ihre Forderungen an<br />

die MedizinerInnen und die Gesetzgebung<br />

hinsichtlich ihrer Stellung in der<br />

Gesellschaft. Untermauert wurden die<br />

Wünsche und Forderungen von einer<br />

Untersuchung der britischen <strong>Kinder</strong>-<br />

<strong>Krebs</strong>-Organisation „CLIC Sargent“:<br />

Bei aller Euphorie über die gestiegenen<br />

Heilungschancen von an <strong>Krebs</strong> erkrankten<br />

<strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen müsse<br />

noch mehr Augenmerk auf die Spätfolgen<br />

der Behandlung und die Nachsorge<br />

der ehemaligen PatientInnen gerichtet<br />

werden.<br />

Das folgende Postulat wurde zusammengestellt<br />

aus den Erfahrungen<br />

aller Survivors, die an der Sitzung<br />

teilnahmen und von der deutschen Survivorin<br />

Dorothee Schmid vorgetragen:<br />

Aufklärung<br />

Die Gesellschaft sollte mehr über <strong>Krebs</strong><br />

bei <strong>Kinder</strong>n erfahren/wissen:<br />

π <strong>Krebs</strong> kann auch bei <strong>Kinder</strong>n vorkommen.<br />

π <strong>Krebs</strong> ist im Kindesalter besser heilbar<br />

als in späteren Lebensphasen; derzeit<br />

liegt die Überlebensrate je nach <strong>Krebs</strong>art<br />

bei über 70 %, d.h. 3 von 4 erkrankten<br />

<strong>Kinder</strong>n überleben eine <strong>Krebs</strong>erkrankung<br />

langfristig.<br />

Die Survivorin Alexandra Brownsdon (UK) mit<br />

ihrer deutschen Kollegin Dorothee Schmid<br />

π Trotzdem ist <strong>Krebs</strong> bei <strong>Kinder</strong>n in Europa<br />

immer noch die zweithäufigste Todesursache<br />

(nach Unfällen).<br />

π Die meisten <strong>Kinder</strong>/Jugendlichen können<br />

nach einer <strong>Krebs</strong>erkrankung ein normal<br />

langes Leben führen. Jedoch müssen<br />

einige mit Handicaps leben, haben physische<br />

und/oder psychische Spätfolgen<br />

(geringere Belastungsfähigkeit, Aufmerksamkeits-<br />

und Konzentrationsstörungen,<br />

körperliche Behinderung z.B. durch<br />

Amputation, erhöhtes Risiko für eine<br />

erneute <strong>Krebs</strong>erkrankung und/oder einen<br />

Rückfall etc.)<br />

Wahrnehmung/Umgang<br />

Wie ehemals krebskranke <strong>Kinder</strong> im Jugend-<br />

bzw. Erwachsenenalter von Freunden,<br />

Bekannten, Fremden sowie Ärzten<br />

wahrgenommen und behandelt werden<br />

möchten:<br />

π „So normal wie möglich – so viel Rücksicht<br />

wie nötig.“<br />

π Wir können selbst entscheiden, was wir<br />

(noch) können/was nicht (mehr) und<br />

was wir möchten/was nicht.<br />

π Wir möchten gleiche Chancen, Möglichkeiten,<br />

Rechte wie andere Gleichaltrige<br />

(dies gilt für Berufschancen genauso wie<br />

für Versicherungen).<br />

π Wir erwarten eine ehrliche Aufklärung<br />

durch unsere Ärzte in altersgemäßer Art<br />

und Sprache.<br />

Nachsorge<br />

Wünsche/Vorstellungen an die medizinische<br />

und psychosoziale Nachsorge:<br />

π Wir möchten uns medizinisch gut aufgehoben<br />

wissen, auch Jahre nach der<br />

Erkrankung (unsere Ärzte sollten gute<br />

Kenntnisse über Spätfolgen besitzen).<br />

π Wir möchten wissen, wer die Verantwortung<br />

trägt, dass Nachfolgeuntersuchungen<br />

regelmäßig in Anspruch genommen<br />

werden.<br />

π Wir möchten wissen, wohin wir uns<br />

bei welchem medizinischen Anliegen<br />

hinwenden können (<strong>Kinder</strong>-Onkologie,<br />

Erwachsenen-Onkologie, allgemeines<br />

Krankenhaus, Arztpraxen?).<br />

π Wir haben ganz besondere Fragen an unsere<br />

Ärzte (z.B. zu Fertilität oder Risiken<br />

bei Schwangerschaft und über mögliche<br />

Risiken für unsere <strong>Kinder</strong>).<br />

π Wir möchten wissen, wie lange wir zur<br />

Kontrolle müssen.<br />

π Manche ehemalige <strong>Krebs</strong>kranke nehmen<br />

psychosoziale Nachsorgeangebote<br />

sehr gerne in Anspruch und wünschen<br />

einen Austausch mit anderen Betroffenen,<br />

andere nicht. Daher sollten solche<br />

Programme angeboten werden, aber es<br />

sollte sich um freiwillige Entscheidungen<br />

handeln.<br />

π Wir finden psychosoziale Nachsorgeangebote<br />

wie Reha-Kliniken, Jugendgruppen,<br />

Junge-Leute-Seminare, Camps,<br />

Sportangebote wie z.B. die Radtour,<br />

Mentoren-Programme etc. aus folgenden<br />

Gründen ungemein wichtig für unsere<br />

weitere Entwicklung:<br />

_ Während der Erkrankung fühlt man sich<br />

alleine, man bekommt zurück gemeldet,<br />

dass man eine „exotische“ Erkrankung<br />

hat und eine Ausnahme darstellt.<br />

In Jugendgruppen, Reha-Aufenthalten,<br />

Freizeitangeboten lernt man andere mit<br />

der gleichen oder einer ähnlichen Erkrankung<br />

kennen und fühlt sich „normaler“.<br />

_ Unser Selbstvertrauen kann wieder aufgebaut<br />

werden, man kann ausprobieren,<br />

was man (noch) kann und wo die Grenzen<br />

liegen.<br />

_ Durch die langwierige Behandlung der<br />

Erkrankung ist man lange Zeit von der<br />

Außenwelt isoliert. In Jugendgruppen<br />

können wir viel „lernen“, wir können interessante<br />

Personen kennen lernen, wir<br />

können neue Freundschaften knüpfen.<br />

Es hilft uns, unseren Platz in der Gesellschaft<br />

einzunehmen.<br />

Bitte immer daran denken: Wir sind<br />

Menschen, nicht nur Patienten!<br />

π<br />

<strong>sonne</strong> 1/09


Vom <strong>Krebs</strong> geheilt<br />

Die Erice Deklaration<br />

Ao.Univ.-Prof. Dr. Herwig Lackner,<br />

stellvertretender Leiter der Abteilung für<br />

pädiatrische Hämato-Onkologie im Grazer<br />

Landeskrankenhaus<br />

Gelten Menschen, die als Kind eine<br />

<strong>Krebs</strong>erkrankung durchmachten, später<br />

als geheilt oder bleiben sie für immer<br />

„Risikofälle“? Wie sollte ihre Nachsorge<br />

gestaltet sein?<br />

Antworten auf diese Fragen gibt die<br />

Erice Deklaration. Ein Kind, das heute<br />

an <strong>Krebs</strong> erkrankt, hat gute Überlebenschancen,<br />

die Heilungsrate liegt in den<br />

Industrieländern bei 75 Prozent. Dadurch<br />

rückt die Frage nach der Lebensqualität<br />

immer mehr in den Mittelpunkt. Im Herbst<br />

2006 trafen sich 45 pädiatrische <strong>Krebs</strong>spezialistInnen<br />

(u.a. OnkologInnen, Psycholog-<br />

Innen, Pflegepersonal und Überlebende) in<br />

Erice, einer kleinen sizilianischen Stadt, um<br />

die Situation von Langzeitüberlebenden<br />

(Long Term Survivors) zu diskutieren.<br />

Das Ergebnis war die so genannte Erice-<br />

Deklaration, die in 10 Punkten wesentliche<br />

Aspekte im Zusammenhang mit Heilung<br />

und Nachsorge enthält. Veröffentlicht wurde<br />

das Dokument 2007 im „European Journal<br />

of Cancer“.<br />

Herwig Lackner, stellvertretender Leiter<br />

der Abteilung für pädiatrische Hämato-Onkologie<br />

im Grazer Landeskrankenhaus, war<br />

Teil des ExpertInnen-Gremiums in Erice:<br />

„Ein zentraler Punkt des Abkommens ist<br />

die Frage nach der Heilung. Wir kamen<br />

nach regen Diskussionen zum Schluss,<br />

dass Personen, die eine <strong>Krebs</strong>erkrankung<br />

im Kindesalter überstanden haben, eindeutig<br />

als vom <strong>Krebs</strong> geheilt gelten“. Diese<br />

ExpertInnendefinition sei ein wichtiges<br />

Argument gegenüber Versicherungen oder<br />

ArbeitgeberInnen, die zögern, Menschen<br />

aufzunehmen, die als Kind an <strong>Krebs</strong> erkrankt<br />

waren.<br />

Dass im Falle einer <strong>Krebs</strong>erkrankung<br />

Spätfolgen durchaus möglich sind, ist für<br />

Lackner dabei kein Widerspruch. „Genau<br />

hier muss eine gute Langzeitnachsorge<br />

ansetzen“, sagt der Experte. „Die PatientInnen<br />

müssen ehrlich und ausführlich<br />

über mögliche Spätfolgen aufgeklärt werden.“<br />

Sie könnten dann auf bestimmte Faktoren<br />

besser achten. Zudem könne durch<br />

eine kontinuierliche Nachsorge, die auch<br />

im Erwachsenenalter weitergeht, bei eventuellen<br />

Spätfolgen frühzeitig eingegriffen<br />

werden oder Unterstützung im Umgang<br />

mit diesen geboten werden.<br />

So gibt es heute bereits mehrere hunderttausend<br />

Menschen, die von einer<br />

<strong>Krebs</strong>erkrankung im Kindesalter geheilt<br />

sind. Sie machen Schulabschlüsse, Ausbildungen<br />

und leisten für die Gesellschaft<br />

genauso viel wie andere. „Wir müssen jetzt<br />

erreichen, dass diese Tatsachen auch das<br />

öffentliche Bewusstsein erreichen“, fordert<br />

Lackner.<br />

π Sabina Auckenthaler<br />

Survivors<br />

Die Erice Deklaration<br />

Langzeitüberlebende einer <strong>Krebs</strong>erkrankung im Kindesalter: Heilung und Betreuung<br />

Riccardo Haupt a , John J. Spinetta b , Irina Ban c , Ronald D. Barr d , Joern D. Beck e , Julianne Byrne f , Gabriela Calaminus g , Eva Coenen c ,<br />

Mark Chesler c , Giulio J. D’Angio h , Christine Eiseri, Andreas Feldges j , Faith Gibson k , Herwig Lackner l , Giuseppe Masera m , Luisa<br />

Massimo n , Edina Magyarosy o , Jacque Otten p , Gregory Reaman q , Maria Grazia Valsecchi r , Anjo J.P. Veerman s , Anthony Penn t , Anne<br />

Thorvildsen u , Cor von den Bos v , Momcilo Jankovic m* , the International Berlin-Frankfurt-Münster Study Group Early and Late Toxicity<br />

Educational Committee (I-BFM-SG ELTEC)<br />

a Epidemiology and Biostatistics Section, Gaslini Children Hospital, Genova, Italy. b Department of Psychology, San Diego State University, San<br />

Diego, CA, USA. c International Confederation of Childhood Cancer Parent Organization (ICCCPO), c/o VOKK, Nieuwegein, The Netherlands.<br />

d McMaster University Health Science Centre, Hamilton, ON, Canada. e Late Effects Surveillance System, University Hospital for Children and<br />

Adolescents, Erlangen, Germany. f Boyne Research Institute, Drogheda, Ireland. g Department of Paediatric Haematology and Oncology Children’s<br />

Hospital, Heinrich Heine University Medical Centre, University of Düsseldorf, Düsseldorf, Germany. h Department of Radiation Oncology, University<br />

of Pennsylvania, Philadelphia, PA, USA. IDepartment of Psychology, The University of Sheffield, Sheffield, UK. j Ostschweizerisches <strong>Kinder</strong>spital,<br />

St. Gallen, Switzerland. k UCL Institute of Child Health and Great Ormond Street Hospital for Children NHS Trust, London, UK. l Department<br />

of Paediatrics and Adolescent Medicine, Division of Paediatric Haematology/Oncology, Medical University of Graz, Graz Austria. m Department<br />

of Paediatrics, University of Milano-Bicocca, Hospital San Gerardo, Via Pergolesi 33, 20052 Monza, Italy. n Department of Haematology and Oncology,<br />

Gaslini Children Hospital, Genova, Italy. o Heim Pal Children Hospital, Budapest, Hungary. p Department of Paediatrics, Academisch Ziekenhuis<br />

van de Vrije Universiteit, Brussels, Belgium. q The George Washington University, School of Medicine and Health Sciences, Washington,<br />

DC, USA. t Department of Clinical Medicine, Prevention of Biotechnologies, University of Milano-Bicocca, Monza, Italy. s Vrije Universiteit Medical<br />

Centre, Amsterdam, The Netherlands. t Frenchay Hospital, Bristol, UK. u Department of Paediatrics, Rikshospitalet-radiumhospitalet Medical<br />

Clinic, Oslo, Norway. v Department of Paediatric Oncology, Emma Children’s Hospital/Academic Medical Center, Amsterdam, The Netherlands.<br />

* Corresponding author: Tel +39 39 2333513; fax +39 39 2301646, E-mail address: momcilo.jankovic@pediatriamonza.it<br />

Zusammenfassung<br />

In den letzten Jahren ist die Anzahl<br />

von Patienten, die erfolgreich wegen einer<br />

<strong>Krebs</strong>erkrankung im Kindesalter behandelt<br />

wurden, stetig angestiegen. Mitglieder<br />

des Früh- und Spättoxizitäts- sowie<br />

Ausbildungskomitees der internationalen<br />

Berlin-Frankfurt-Münster Studien-Gruppe<br />

(I-BFM-SG-ELTEC) haben 45 pädiatrische<br />

<strong>Krebs</strong>spezialisten (Onkologen, Psychologen,<br />

Pflegepersonal, Epidemiologen,<br />

Eltern und Überlebende) aus 13 europäischen<br />

Ländern (zusätzlichen 5 Experten<br />

aus Nord-Amerika) vom 27. – 29. Oktober<br />

2006 nach Erice (Sizilien) eingeladen, um<br />

die Lebenssituation der <strong>Kinder</strong> nach einer<br />

<strong>Krebs</strong>erkrankung zu diskutieren, eine<br />

Definition von Heilung festzulegen sowie<br />

die Notwendigkeit und die Organisation<br />

der Nachbeobachtung und Nachsorge zu<br />

diskutieren.<br />

1/09 <br />

<strong>sonne</strong>


Survivors<br />

<strong>sonne</strong> 1/09<br />

Es war das erklärte Ziel der Konferenz,<br />

mit <strong>Hilfe</strong> der persönlichen und professionellen<br />

Erfahrung der Teilnehmer ein generelles<br />

Dokument zu erarbeiten, das die<br />

Meinung dieser Arbeitsgruppe zur Heilung<br />

und Nachsorge von Überlebenden einer<br />

<strong>Krebs</strong>erkrankung im Kindesalter wiedergibt.<br />

Das wird in den 10 Punkten des Erice-<br />

Dokuments zusammengefasst.<br />

Ziel der Heilung und Nachsorge für<br />

ein krebskrankes Kind<br />

Das langfristige Ziel aller Bemühungen<br />

für ein krebskrankes Kind ist seine Heilung,<br />

damit es sich zu einer seelisch und körperlich<br />

starken Persönlichkeit entwickeln kann,<br />

die als Erwachsener voll leistungsfähig und<br />

mit einer altersentsprechend optimalen<br />

gesundheitsbezogenen Lebensqualität in<br />

unserer Gesellschaft integriert ist.<br />

Zehn-Punkte-Abkommen<br />

1. Der Begriff „Heilung“ bezieht sich auf<br />

die ursprüngliche <strong>Krebs</strong>erkrankung (vgl.<br />

unten stehende Anmerkung) ohne Berücksichtigung<br />

bereits vorhandener Behinderungen<br />

oder die Möglichkeit therapiebedingter<br />

Nebenwirkungen, die als<br />

separate Problematik gewertet werden<br />

müssen. Die Überlebenden bedürfen einer<br />

individuellen und den Behandlungsrisiken<br />

angepassten Langzeitnachsorge.<br />

Der Begriff „geheilt“ sollte in der Diskussion<br />

über den Gesundheitszustand<br />

mit den ehemaligen Patienten benutzt<br />

werden, ebenso wie in der breiten Öffentlichkeit.<br />

Der Begriff „Langzeitüberlebende“ sollte<br />

weiterhin in der wissenschaftlichen Forschung<br />

und in der mit ihr zusammenhängenden<br />

Literatur eingesetzt werden, um<br />

so die Fachleute auf mögliche Spätfolgen<br />

und deren Behandlung aufmerksam zu<br />

machen.<br />

2. Die Betreuung eines Kindes mit <strong>Krebs</strong><br />

bedarf einer umfassenden und ehrlichen<br />

Aufklärung (abhängig vom Alter und<br />

kulturellen Hintergrund) über die Diagnose,<br />

die Behandlungsstrategie und<br />

Heilbarkeit der Krankheit.<br />

Die Aufklärung über Heilungschancen<br />

eines krebskranken Kindes oder Jugendlichen<br />

sollte durch den zuständigen pädiatrischen<br />

Onkologen, im Einklang mit<br />

allen Beteiligten und unter Berücksichtigung<br />

der individuellen Umstände erfolgen.<br />

3. Die Aufklärung der Überlebenden einer<br />

<strong>Krebs</strong>erkrankung im Kindesalter und<br />

deren Familien hinsichtlich möglicher<br />

Risiken ist eine schwierige und sehr anspruchsvolle<br />

Aufgabe. Die Informationen<br />

sollten in einer leicht verständlichen<br />

Sprache und mit einem positiven Tenor<br />

erfolgen. Eine effektive Kommunikation<br />

verlangt einen hohen Grad zwischenmenschlicher<br />

Kompetenz. Die Überlebenden<br />

und deren Familien haben ein<br />

Recht, über ihre Heilungschancen, das<br />

Rückfallrisiko sowie die möglichen Spätfolgen<br />

der Therapie einschließlich der<br />

Entstehung von Zweittumoren mündlich<br />

und schriftlich ausführlich informiert<br />

zu werden.<br />

Das jeweilige Pädiatrisch-Onkologische<br />

Zentrum (POZ) ist dafür verantwortlich,<br />

nach Abschluss der onkologischen<br />

Therapie eine Zusammenfassung der<br />

Krankheitscharakteristika, der durchgeführten<br />

Therapie sowie der aufgetretenen<br />

Komplikationen dem Patienten<br />

bzw. seinen Angehörigen auszuhändigen.<br />

Darüber hinaus sollte dieses Resümee<br />

auch Vorschläge bezüglich der<br />

Art und des Zeitplanes der Nachsorge<br />

beinhalten, um die Überwachung der<br />

ursprünglichen onkologischen Erkrankung<br />

zu gewährleisten und mögliche<br />

Spätfolgen sowohl der <strong>Krebs</strong>erkrankung<br />

als auch der onkologischen Therapie<br />

frühzeitig zu erfassen.<br />

Nach dem Übergang ins Erwachsenenalter<br />

sollte der Langzeitüberlebende von<br />

einem Spezialisten betreut werden, der<br />

die gesamte Langzeitnachsorge koordiniert.<br />

Beim Auftreten von spezifischen<br />

Problemen, die als mögliche Therapiespätfolgen<br />

betrachtet werden können,<br />

sollte der Betroffene an einen mit dem<br />

Problem vertrauten Spezialisten überwiesen<br />

werden. Dieser hat das Anrecht<br />

auf einen vom POZ verfassten Bericht,<br />

der die Krankheit und die therapiebedingten<br />

Spätfolgen beinhaltet. Darüber<br />

hinaus sollte das POZ über Einrichtungen<br />

verfügen, die Auskünfte über den<br />

Gesundheitszustand aller ehemaligen<br />

krebskranken <strong>Kinder</strong> aufnehmen und<br />

archivieren können.<br />

4. Nach der Heilung von ihrer <strong>Krebs</strong>erkrankung<br />

im Kindesalter müssen die Patienten<br />

im Rahmen einer kontinuierlichen<br />

und systematischen Langzeitnachsorge<br />

hinsichtlich potenzieller Spätfolgen weiter<br />

betreut werden. Um dem nachzukommen<br />

sollte jedes POZ über eine gut<br />

strukturierte Nachsorgeklinik verfügen,<br />

in der der Patient individuell von einem<br />

Spezialistenteam (Pflegepersonal, pädiatrischer<br />

Onkologe, Psychologe, Sozialarbeiter<br />

und andere) betreut wird.<br />

5. Um eine adäquate Unterstützung und<br />

Beratung der Langzeitüberlebenden einer<br />

<strong>Krebs</strong>erkrankung im Kindesalter gewährleisten<br />

zu können, sollte das POZ<br />

aktuelle Informationen im Rahmen von<br />

klinischen Forschungsprojekten sammeln.<br />

Die Prioritäten dieser Forschungs-<br />

Agenden sollten vom Nachsorgeteam<br />

mit den Überlebenden und ihren Familien<br />

festgelegt werden. Eine evidenzbasierte<br />

Beratung erfordert das Zusammentragen<br />

von Forschungsergebnissen<br />

als Basis für mögliche Empfehlungen.<br />

Die Resultate dieser Forschung sollten<br />

den Betreuungsteams, den Überlebenden<br />

und deren Familien zur Verfügung<br />

gestellt werden, damit diese in die Praxis<br />

umgesetzt werden können.<br />

6. Die Überlebenden einer <strong>Krebs</strong>erkrankung<br />

im Kindesalter und ihre Familien<br />

sollten durch systematische Anstrengungen<br />

während und nach der <strong>Krebs</strong>therapie<br />

tatkräftig unterstützt werden. Durch die<br />

Versorgung mit altersadäquaten Informationen<br />

werden sie ermächtigt, mit<br />

den aktuellen und auch zukünftigen Belastungen<br />

umgehen zu können.<br />

Die meisten Überlebenden und ihre Familien<br />

kommen gut mit ihrer Lebenssituation<br />

zurecht. Durch den Ausbau von<br />

Anpassungsfähigkeiten und Stärkung<br />

von Bewältigungsstrategien wird eine<br />

Widerstandsfähigkeit entwickelt, die<br />

den Betroffenen hilft, die zukünftigen


Herausforderungen im Leben wirkungsund<br />

vertrauensvoll zu begegnen und zu<br />

überwinden.<br />

Diese Strategien werden besonders bei<br />

der Auseinandersetzung mit kritischen<br />

Situationen wichtig, wie zum Beispiel<br />

bei Therapieende, beim Übertritt von<br />

der Nachbehandlung zur Langzeitnachsorge<br />

und beim Übergang von<br />

einer pädiatrischen zu einer auf die<br />

Erwachsenenmedizin fokussierten Gesundheitseinrichtung.<br />

Durch eine spezielle<br />

Kontaktperson lassen sich solche<br />

Übergänge erleichtern.<br />

7. Wie bereits erwähnt, ist die Mehrheit der<br />

Überlebenden einer <strong>Krebs</strong>erkrankung<br />

im Kindesalter relativ gut, einige sind<br />

sogar sehr gut an ihre Lebenssituation<br />

angepasst. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung<br />

weisen einige Überlebende<br />

jedoch ein erhöhtes Risiko für Probleme<br />

auf, die medizinische, psychologische<br />

und soziale <strong>Hilfe</strong> benötigen. Das Gesundheitssystem<br />

sollte diesem Umstand<br />

Rechnung tragen.<br />

8. Eltern, Geschwister und andere enge<br />

Familienmitglieder sollten immer wieder<br />

ermuntert werden, sich aktiv an der<br />

Diskussion über die Zukunftspläne der<br />

Betroffenen sowie die Organisation und<br />

Implementierung psychosozialer Interventionen<br />

zu beteiligen.<br />

Eltern und Angehörige spielen eine<br />

wichtige Rolle beim Informationsaustausch,<br />

bei der Unterstützung anderer<br />

Betroffener und bei der Gestaltung und<br />

Implementierung zukünftiger Dienstleistungen.<br />

Eltern und Elternselbsthilfegruppen<br />

sollten daher als aktive Mitglieder<br />

in das multidisziplinäre Betreuungsteam<br />

integriert werden.<br />

9. Die Öffentlichkeit muss wissen und<br />

akzeptieren, dass <strong>Krebs</strong> im Kindesalter<br />

tatsächlich heilbar ist und dass in<br />

den letzten 30 Jahren ein signifikanter<br />

Fortschritt auf dem Gebiet der onkologischen<br />

Therapie stattgefunden hat.<br />

So sind heute mehrere hunderttausend<br />

Menschen von ihrem <strong>Krebs</strong> im Kindesalter<br />

geheilt. Sie schließen ihre Schulund<br />

Berufsbildung ab und treten als<br />

aktive, den Anforderungen des Lebens<br />

gewachsene Mitglieder der Gesellschaft<br />

ins Erwachsenenalter ein. Eine liberale<br />

Gesellschaft sollte sicherstellen, dass<br />

Überlebende einen ebenbürtigen Zugang<br />

zu Erziehung, Anstellung, Versicherung<br />

und medizinischer Versorgung haben.<br />

10. Die Ungleichheit der heutigen Behandlungsstrategien<br />

und die unterschiedlichen<br />

Heilungsraten sowohl innerhalb<br />

eines Landes als auch zwischen den Nationen<br />

der Staatengemeinschaft basieren<br />

vorwiegend auf sozioökonomischen<br />

Unterschieden sowie mangelhaften Ressourcen<br />

und bleiben eine große Herausforderung<br />

für die internationale Gemeinschaft.<br />

Anmerkung<br />

Es ist nicht möglich, eine exakte Definition<br />

für die Heilung festzulegen, die für alle<br />

<strong>Krebs</strong>arten im Kindesalter ihre Gültigkeit<br />

behält. Beim Verfassen dieses Dokumentes<br />

über das Überleben nach einer <strong>Krebs</strong>erkrankung<br />

im Kindesalter kam die Gruppe<br />

zu folgender Übereinstimmung: Die Heilung<br />

bezieht sich nur auf die ursprüngliche<br />

<strong>Krebs</strong>erkrankung ohne Berücksichtigung<br />

bereits vorhandener Behinderungen<br />

oder die Möglichkeit therapiebedingter<br />

Nebenwirkungen. <strong>Kinder</strong>, die wegen einer<br />

<strong>Krebs</strong>erkrankung behandelt wurden, können<br />

als geheilt betrachtet werden, wenn<br />

sie den Zeitpunkt erreicht haben, an dem<br />

das Risiko, an ihrer Grundkrankheit zu<br />

sterben, nicht mehr größer ist als das allgemeine<br />

Sterberisiko von gleichaltrigen<br />

Geschwistern in der Allgemeinbevölkerung.<br />

Für viele maligne Erkrankungen im<br />

Kindesalter gilt, dass ein Patient, der eine<br />

bestimmte Anzahl von Jahren nach der<br />

Diagnosestellung rückfallfrei überlebt hat,<br />

als geheilt betrachtet werden kann. Der<br />

Zeitpunkt dieser Heilung hängt vom jeweiligen<br />

Tumortyp, Tumorstadium und<br />

anderen biologischen Faktoren ab. Für<br />

einige Tumoren lässt sich diesbezüglich<br />

jedoch keine genaue Aussage machen,<br />

da bei gewissen <strong>Krebs</strong>formen genetische<br />

Faktoren eine bedeutende Rolle hinsichtlich<br />

der Ursache und des Ansprechens der<br />

Therapie spielen.<br />

π<br />

Survivors<br />

Liste der Teilnehmer am Erice Symposium: Epidemiologen: Julianne Byrne (Leitung, Irland), Guido Pastore (Italien), Maria Grazia Valsecchi (Italien),<br />

Peter Kaatsch (Deutschland), Mike M. Hawkins (Birmingham). Pflegepersonal: Faith Gibson (Leitung, England), Moira Bradwell (England), Ulrike<br />

Kreichbergs (Schweden), Nelia Langeveld (Niederlande), Anne Thorvildsen (Norwegen), Kathlee Ruccione (USA). Eltern: Mark Chesler (Leitung,<br />

USA), Irina Ban (Serbien), Marianne Naafs-Wilstra (Niederlande), Maria Serrafero Bonini (Italien), Christine Wandzura (Kanada). Ärzte: Giuseppe<br />

Masera (Leitung, Italien), Ronald D. Barr (Canada), Joern D. Beck (Deutschland), Jos Bokkerink (Niederlande),Gabriele Calaminus (Deutschland),<br />

Andreas Feldges (Schweiz), Giulio J. D’Angio (USA), Riccardo Haupt (Italien), Momcilo Jankovic (Italien), Herwig Lackner (Österreich), Thorsten<br />

Langer (Deutschland), Edina Magyarosy (Ungarn), Renée Maurus (Belgien), Luisa Massimo (Italien), Concetta Micalizzi (Italien), Anja Moericke<br />

(Deutschland), Jacques Otten (Belgien), Pierre Phillipet (Belgien), Gregory Reaman (USA), Cor van den Bos (Niederlande), Anjjo J.P. Verrman<br />

(Niederlande). Psychologen: John J. Spinetta (Leitung, USA), Christine Eiser (England), Cinzia Favara (Italien), Pilar Gonzales-Doupe (England),<br />

Gabriela Medin (Spanien), Bob Last (Niederlande), Pia Massaglia (Italien). Überlebende: Anthony Penn (Leitung, England), Eva Coenen (Niederlande),<br />

Angelamaria Cometa (Italien), Marieke van de Wettering (Niederlande). Danksagung: Das Erice Symposium wurde von der Gaslini Fundation<br />

und der San Paolo Fundation, von Buitoni s.p.a. und des M. Letizia Verga Komitees unterstützt. Frau Carla Manganini wird für ihre ausgezeichnete<br />

Sekretariatarbeit gedankt. Originalarbeit: Haupt R et al., Long term survivors of childhood cancer: Cure and care, Eur J Cancer (2007), doi:10.1016/<br />

j.ejca.2007.04.015. Übersetzung: Dr. med. Andreas Feldges LA em. Ostschweizer <strong>Kinder</strong>spital, Email: andreas.feldges@gmx.ch. Prof. Dr. med. Jörn<br />

Dirk Beck, LESS-Projekt, Universitätsklinikum Erlangen, <strong>Kinder</strong>- und Jugendklinik; Email: joern-dirk.beck@uk-erlangen.de. Joanna Peeters, MPH,<br />

LESS-Projekt, Universitätsklinikum Erlangen, <strong>Kinder</strong>- und Jugendklinik; Email: joanna.peeters@uk-erlangen.de. Univ.-Prof. Dr. Herwig Lackner,<br />

Klinische Abteilung für Hämatologie und Onkologie, Universitätsklinik für <strong>Kinder</strong>- und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Graz.<br />

1/09 <br />

<strong>sonne</strong>


Dokumentation von <strong>Krebs</strong> im Kindesalter<br />

Wo Daten von krebskranken <strong>Kinder</strong>n festgehalten werden<br />

Therapie & Betreuung<br />

In Österreich erkranken jährlich 200<br />

bis 250 <strong>Kinder</strong> unter 18 Jahren an <strong>Krebs</strong>,<br />

die Heilungsraten liegen bei fast 80 Prozent.<br />

Sowohl über die Heilungschancen<br />

als auch über die zu erwartenden<br />

Spätfolgen können heute aufgrund von<br />

Datenauswertungen Prognosen abgegeben<br />

werden. Aus welchen Daten können<br />

diese Schlüsse gezogen werden? Wo<br />

genau werden diese Daten gesammelt?<br />

Und: Wer kann auf diese zugreifen?<br />

Besteht heute bei einem Kind in Österreich<br />

Verdacht auf eine <strong>Krebs</strong>erkrankung,<br />

ist der weitere Ablauf meist<br />

ziemlich klar. Über 90 Prozent der krebskranken<br />

<strong>Kinder</strong> werden nach so genannten<br />

Studienprotokollen behandelt. Diese<br />

enthalten den gegenwärtigen Erkenntnisstand<br />

zur jeweiligen <strong>Krebs</strong>erkrankung und<br />

empfehlen die Vorgangsweise während<br />

der Erkrankung – von der Diagnose über<br />

einen detaillierten Therapieplan bis zur<br />

Nachsorge.<br />

Therapieoptimierungsstudien<br />

Seit 30 Jahren werden die Behandlungen<br />

der meisten Tumoren und Leukämien im<br />

Rahmen solcher Studienplattformen durchgeführt.<br />

Die Daten der jeweiligen Patient-<br />

Innen werden ebenfalls dokumentiert und<br />

fließen wieder in diese Studien ein. So können<br />

die Therapien laufend durch neue Daten<br />

verbessert werden – daher der Name<br />

Therapieoptimierungsstudien (TOS). Organisatorisch<br />

werden in Österreich TOS<br />

in Kooperation mit der Gesellschaft für<br />

Pädiatrische Onkologie und Hämatologie<br />

(GPOH) in Deutschland, aber auch mit<br />

der Internationalen Gesellschaft für Pädiatrische<br />

Onkologie (SIOP) durchgeführt.<br />

Jede der laufenden TOS – zurzeit gibt<br />

es 41 für die verschiedenen <strong>Krebs</strong>arten<br />

und Erkrankungsstadien – hat eine eigene<br />

Studienleitung, an welche die anderen<br />

teilnehmenden Kliniken ihre Daten weiterleiten.<br />

Derzeit laufen 90 Prozent der<br />

österreichischen Daten in der Abteilung für<br />

Studien und Statistik ( S 2 IRP) der St. Anna<br />

<strong>Kinder</strong>krebsforschung in Wien zusammen.<br />

Hier werden alle Behandlungsabläufe von<br />

<strong>Kinder</strong>n, die im Rahmen der TOS behandelt<br />

werden, EDV-mäßig erfasst und an<br />

die jeweilige europäische Studienzentrale<br />

geschickt. Wird eine Studie in Wien geleitet,<br />

werden die Daten direkt ausgewertet.<br />

Das ist zum Beispiel bei drei internationalen<br />

Studien der Fall: der „Europäischen<br />

Hochrisikoneuroblastomstudie“, der Studie<br />

„Stammzelltransplantation der akuten<br />

lymphatischen Leukämie“ und der Studie<br />

für Langerhanszellhistiozytose.<br />

Auch nach Ende der Therapie werden<br />

regelmäßig Daten erhoben, die GPOH hat<br />

dafür eine eigene Arbeitsgruppe „Spätfolgen“<br />

eingerichtet. Damit wird nicht nur das<br />

Langzeitüberleben erfasst, sondern auch<br />

die Lebensqualität von ehemals krebskranken<br />

<strong>Kinder</strong>n.<br />

Die sorgfältige Dokumentation der Erkrankung<br />

in kontrollierten Studien ermöglicht<br />

der begleitenden Basisforschung bei<br />

neuen Erkenntnissen außerdem rasch, die<br />

Wertigkeit von Forschungsergebnissen an<br />

den vorhandenen Datensätzen zu überprüfen.<br />

© www.pixelio.de<br />

Datenschutz<br />

Es kann also sein, dass jemand im Erwachsenenalter<br />

von einer Studienzentrale<br />

im Ausland kontaktiert und nach seinem<br />

aktuellen Befinden befragt wird – natürlich<br />

nur, sofern die Eltern zum Zeitpunkt der<br />

Erkrankung ihr Einverständnis zur Weitergabe<br />

und Verarbeitung der Daten gegeben<br />

haben. „Niemand wird ohne Einwilligung<br />

im Rahmen einer Studie behandelt“, betont<br />

Ruth Ladenstein, Leiterin der Abteilung<br />

für Studien und Statistik der St. Anna <strong>Kinder</strong>krebsforschung<br />

in Wien. Und natürlich<br />

unterliegen alle personenbezogenen Daten<br />

dem strengen Datenschutz und werden vor<br />

fremdem Zugriff geschützt. Statistische<br />

Auswertungen erfolgen stets ohne Namensbezug,<br />

wissenschaftliche Darstellungen<br />

enthalten ausschließlich zusammengefasste<br />

Ergebnisse, die keine Rückschlüsse<br />

auf Einzelpersonen zulassen.<br />

Die Einwilligung zur Behandlung im<br />

Rahmen einer TOS ist jedenfalls empfehlenswert.<br />

„Studien haben gezeigt, dass die<br />

<strong>sonne</strong><br />

10 1/09


Univ. Doz. Dr. Ruth Ladenstein, Leiterin der<br />

Abteilung für Studien und Statistik der St. Anna<br />

<strong>Kinder</strong>krebsforschung in Wien<br />

Erfolgschancen dabei verglichen mit einer<br />

Behandlung außerhalb einer TOS um 30<br />

Prozent höher liegen“, sagt Ladenstein.<br />

<strong>Krebs</strong>register Österreich<br />

Liegt der Schwerpunkt der TOS in der<br />

qualitativen Erfassung von <strong>Krebs</strong>erkrankungen,<br />

so finden sich im <strong>Krebs</strong>register<br />

vor allem quantitative Angaben. Im Jahr<br />

2005 erkrankten – laut <strong>Krebs</strong>register der<br />

Statistik Austria – in Österreich 36.954<br />

Menschen an bösartigen Neubildungen.<br />

Die Aufschlüsselung nach Altersgruppen<br />

zeigt: Im Jahr 2005 erkrankten insgesamt<br />

279 <strong>Kinder</strong> und Jugendliche bis 20 an <strong>Krebs</strong><br />

und anderen bösartigen Neubildungen<br />

– 143 davon sind männlich und 136 weiblich.<br />

Die Daten des <strong>Krebs</strong>registers wiederum<br />

kommen von den verschiedenen Krankenanstalten.<br />

Diese sind per Gesetz verpflichtet,<br />

jede <strong>Krebs</strong>erkrankung an die Statistik<br />

Austria zu melden. Das Meldeblatt enthält<br />

neben den Angaben zur Person und zum<br />

Krankenhausaufenthalt auch Informationen<br />

zur Art des Tumors, der Lokalisation,<br />

Diagnose und Behandlung. Angaben<br />

zur Identität der Person sind u.a. wichtig,<br />

um Doppelaufnahmen in das Register zu<br />

vermeiden. Veröffentlicht werden dürfen<br />

aber auch hier nur statistische Datenergebnisse,<br />

welche Rückschlüsse auf die Person<br />

ausschließen.<br />

Die Erfassung der <strong>Krebs</strong>fälle in Österreich<br />

gelingt mit dem Register in sehr hohem<br />

Maße, allerdings nicht zu 100 Prozent,<br />

da es Ausnahmen bezüglich der Meldepflicht<br />

gibt. Auch fehlen jene Fälle, die<br />

sich im Ausland behandeln lassen und mit<br />

keinem österreichischen Institut in Kontakt<br />

kommen. „Abgesehen davon hängt<br />

die Vollständigkeit des Registers von der<br />

,Meldemoral’ der einzelnen Kliniken ab“,<br />

sagt Ruth Ladenstein. Diese sei in Österreich<br />

nicht in allen Kliniken gleichermaßen<br />

hoch, wodurch es möglicherweise leichte<br />

statistische Verzerrungen gebe.<br />

<strong>Kinder</strong>krebsregister<br />

In einigen europäischen Ländern gibt<br />

es ein eigenes <strong>Kinder</strong>krebsregister. In<br />

Deutschland wurden z.B. seit 1980 rund<br />

43.000 Fälle von <strong>Krebs</strong>erkrankungen unter<br />

15 Jahren nach Geschlecht, <strong>Krebs</strong>art und<br />

auch Überlebensraten systematisch erfasst.<br />

Laut Peter Kaatsch, Leiter des Registers,<br />

können etwa 95 Prozent der <strong>Krebs</strong>erkrankungen<br />

bei <strong>Kinder</strong>n erfasst werden. Das<br />

Meldeverfahren basiert auf der freiwilligen<br />

ärztlichen Meldung – natürlich auch hier<br />

nur nach Einwilligung der Eltern.<br />

Interessant ist ein solches getrenntes <strong>Kinder</strong>krebsregister<br />

z.B. für epidemiologische<br />

Studien, etwa wenn nach potenziellen Ursachen<br />

kindlicher <strong>Krebs</strong>erkrankungen gesucht<br />

wird. So gingen z.B. die Daten der<br />

deutschen Studie zu <strong>Krebs</strong>erkrankungen<br />

bei <strong>Kinder</strong>n in der Nähe von Atomkraftwerken<br />

auf dieses Register zurück.<br />

„In Österreich ist derzeit ein eigenes<br />

<strong>Kinder</strong>krebsregister kein Thema“, sagt Ruth<br />

Ladenstein. Denn schon die Finanzierung<br />

der Therapieoptimierungsstudien bereite<br />

ziemliche Schwierigkeiten.<br />

Erhebliche Mehrkosten bei TOS<br />

Aufgrund von neuen Auflagen der EU<br />

und deren Umsetzung im österreichischen<br />

Arzneimittelgesetz (AMG) entstand ein beträchtlicher<br />

Mehraufwand bei TOS: Neben<br />

der Verpflichtung zu einem zusätzlichen<br />

Versicherungsschutz für StudienteilnehmerInnen<br />

wurden neue Auflagen bezüglich<br />

Datenerfassung und -auswertung sowie<br />

Einreichverfahren und Verlaufsmeldungen<br />

geschaffen, was Mehrkosten bedeutet. Um<br />

die Qualität sichernden Behandlungsstrukturen<br />

der Studienumgebung erhalten zu<br />

können, bemüht sich die Österreichische<br />

Gesellschaft für <strong>Kinder</strong> und Jugendheilkunde<br />

mit der Arbeitsgruppe für Hämato-<br />

Onkologie seit 2003 um Fördermittel zur<br />

Erfüllung der gesetzlichen Auflagen. „Leider<br />

bislang ohne Erfolg, sodass die weitere<br />

Durchführung von TOS derzeit ganz auf<br />

Spendenmittel angewiesen ist“, bedauert<br />

Ruth Ladenstein.<br />

Europaweit<br />

Die weltweit größte Datenbank für <strong>Kinder</strong>krebsfälle<br />

bei <strong>Kinder</strong>n ist das Automated<br />

Childhood Cancer Information System<br />

(ACCIS), das an der International Agency<br />

for Research on Cancer (IARC) im französischen<br />

Lyon angesiedelt ist. Hier werden<br />

systematisch Daten zum Auftreten und<br />

Überleben von <strong>Krebs</strong> im Kindesalter auf<br />

europäischer Ebene gesammelt und der<br />

Forschung zugänglich gemacht. So stehen<br />

mittlerweile über 160.000 registrierte Fälle<br />

aus rund 80 Registern in 35 Ländern zur<br />

Verfügung. Ziel des Systems ist es, stets<br />

einen aktuellen Überblick über das <strong>Krebs</strong>geschehen<br />

bei <strong>Kinder</strong>n in Europa anbieten<br />

zu können.<br />

Die Erfassungsquote der einzelnen Länder<br />

unterscheidet sich dabei aber erheblich,<br />

sehr gut dokumentiert sind vor allem die<br />

nordischen Länder. Die österreichischen<br />

Daten werden von der Statistik Austria an<br />

die ACCIS weitergeleitet.<br />

π<br />

Ω Webtipps:<br />

Sabina Auckenthaler<br />

St. Anna <strong>Kinder</strong>krebsforschung:<br />

www.ccri.at<br />

Statistik Austria:<br />

www.statistik.at<br />

Deutsches <strong>Kinder</strong>krebsregister:<br />

www.kinderkrebsregister.de<br />

Automated Childhood Cancer<br />

Information System (europaweit):<br />

www-dep.iarc.fr/accis.htm<br />

Therapie & Betreuung<br />

1/09 11<br />

<strong>sonne</strong>


Hallo, ich bin auch noch da!<br />

Zehn Jahre Geschwister Camps der ÖKKH<br />

Intern<br />

Das Bewusstsein, dass Geschwister<br />

krebskranker <strong>Kinder</strong>n mit der Situation<br />

oft überfordert sind, entstand relativ<br />

spät. Auch in Österreich gab es für Geschwister<br />

lange keine psychosozialen<br />

Betreuungsangebote. Vor zehn Jahren<br />

bot die Österreichische <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<br />

<strong>Hilfe</strong> erstmals ein erlebnispädagogisches<br />

Outdoor-Projekt an – mit durchschlagendem<br />

Erfolg. Seitdem sind die<br />

Geschwister Camps aus dem Nachsorge-Angebot<br />

der ÖKKH nicht mehr<br />

wegzudenken.<br />

Im Herbst 1998 präsentierten zwei deutsche<br />

Erlebnispädagogen, Bernd Mirbach<br />

und Markus Hladik, bei der ICCCPO-<br />

Tagung in Frankfurt ein Projekt für <strong>Kinder</strong>,<br />

deren Bruder oder Schwester an <strong>Krebs</strong> erkrankt<br />

oder daran verstorben war, an. „Da<br />

wurde uns so richtig bewusst, dass wir in<br />

Österreich für die Geschwister eigentlich<br />

nichts anzubieten haben“, erinnert sich<br />

Claudia Lingner, damals Geschäftsführerin<br />

der ÖKKH.<br />

Dann ging alles blitzschnell: Die ÖKKH<br />

lud die beiden Pädagogen nach Österreich<br />

ein. Gemeinsam mit Michael Kienböck,<br />

damals Psychotherapeut in Ausbildung<br />

unter Supervision, organisierten sie ein<br />

erlebnisorientiertes Outdoor-Projekt für<br />

Geschwister.<br />

Bereits Anfang August 1999 starteten<br />

dann sechs <strong>Kinder</strong> zwischen 11 und 14<br />

Jahren mit den drei Betreuern Richtung<br />

Radstädter Tauern in Oberösterreich. Eine<br />

Woche lang waren sie in einer Selbstversorgerhütte<br />

einquartiert, verbrachten die Tage<br />

mit Wandern, Spielen und Gesprächen. Da<br />

die TeilnehmerInnen von der Woche in der<br />

„Wildnis“ vollauf begeistert waren, beauftragte<br />

die ÖKKH Michael Kienböck mit der<br />

Konzeptionierung und Leitung weiterer<br />

Camps. Damit waren die „Geschwister<br />

Camps“ als fixe Schiene der Nachsorge-<br />

Angebote der ÖKKH geboren.<br />

Im Laufe der Jahre hat sich dabei das<br />

Konzept der Camps weiterentwickelt. „Im<br />

Vergleich zu den Anfangsjahren ist das<br />

Angebot heute physisch weniger anstrengend“,<br />

erzählt Michael Kienböck. Es habe<br />

sich gezeigt, dass ein allzu ereignisreiches<br />

Programm nicht das ist, was die Teilnehmer-<br />

Innen brauchen. Denn allein die psychologischen<br />

und emotionalen Erfahrungen<br />

dieser Tage zu verarbeiten, sei eine große<br />

Herausforderung. „Eine weitere Erkenntnis<br />

war, dass ein fixer Ort den TeilnehmerInnen<br />

mehr Sicherheit und Geborgenheit bietet,<br />

als zum Beispiel wechselnde Zeltlager bei<br />

einer mehrtägigen Kanuwanderung, wie wir<br />

sie früher veranstaltet haben“, berichtet<br />

der Psychotherapeut.<br />

Das Ich stärken<br />

Unverändert blieben dagegen die Ziele<br />

der Camps: „Wir wollen die Geschwister<br />

von krebskranken <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen<br />

in ihrem Selbstwert und Selbstvertrauen<br />

stärken“, beschreibt Kienböck die<br />

Hauptaufgabe der Camps.<br />

Natürlich wird auch dem Thema „<strong>Krebs</strong>“<br />

viel Platz eingeräumt. In eigenen Gesprächskreisen<br />

sprechen die Teilnehmer-<br />

Innen über ihre Erfahrungen, Schwierigkeiten<br />

und Ängste in Zusammenhang mit<br />

der <strong>Krebs</strong>erkrankung innerhalb der Familie.<br />

Zu hören, dass die anderen ähnliche Probleme<br />

haben, kann sehr entlastend sein,<br />

genauso wie die Erkenntnis, dass Gefühle<br />

wie Zorn, Wut und vielleicht Eifersucht<br />

auf kranke Geschwister auch sein dürfen.<br />

„Manchmal haben die <strong>Kinder</strong> auch wenig<br />

konkrete Vorstellungen von <strong>Krebs</strong>, glauben,<br />

sie seien schuld an der Erkrankung<br />

von Bruder oder Schwester oder haben<br />

Angst, dass die Krankheit ansteckend sei “,<br />

schildert Kienböck. Wichtig sei, dass alle<br />

Gefühle, Themen und Fragen erlaubt<br />

seien. „Zu Beginn der Woche definieren<br />

wir gemeinsam Regeln, u.a., dass niemand<br />

ausgelacht wird und dass man ,Stopp’ sagen<br />

kann, wenn es zuviel wird.“<br />

Campleiter Michael Kienböck, Betreuerin Silvia Danninger mit Geschwister Camp-TeilnehmerInnen<br />

Die Geschwister stehen bei den Camps im Mittelpunkt<br />

<strong>sonne</strong><br />

12 1/09


Nachsorge-Camps 2009<br />

Das Nachsorge-Programm der ÖKKH<br />

Auch außerhalb der festgelegten Gesprächsrunden<br />

kann jederzeit über das<br />

Thema „<strong>Krebs</strong>“ geredet werden. Das<br />

familiennahe Setting der Camps – maximal<br />

acht TeilnehmerInnen und jeweils ein Mann<br />

und eine Frau im Betreuungsteam – soll<br />

helfen, Hemmschwellen abzubauen.<br />

Nach den Camps<br />

Idealerweise nehmen die <strong>Kinder</strong> und<br />

Jugendlichen aus den gemeinsamen Tagen<br />

Inputs und neue Erfahrungen mit, die ihnen<br />

helfen, sich mit ihren Schwierigkeiten<br />

leichter zurechtzufinden, oder diese überhaupt<br />

erst zu verstehen. „Natürlich können<br />

in sechs Tagen nicht alle Probleme gelöst<br />

werden“, sagt Kienböck. „Aber wir hoffen,<br />

mit unserem Angebot einen Prozess in<br />

Gang zu bringen, der dann langfristig die<br />

Lebensqualität der TeilnehmerInnen verbessert.“<br />

Deshalb ist ein ganztägiges Folgetreffen,<br />

bei dem die Eltern dabei sind, fixer<br />

Bestandteil des Programms. Nicht immer<br />

erreichen die BetreuerInnen eine nachhaltige<br />

Veränderung in der Familie. „Es kann<br />

auch passieren, dass Eltern sich für die<br />

Bedürfnisse ihres gesunden Kindes nicht<br />

(mehr) öffnen können, nicht akzeptieren,<br />

dass auch dieses Kind viel Aufmerksamkeit<br />

braucht“, erzählt Kienböck. Zum Glück<br />

gebe es aber auch sehr viel positives Feedback:<br />

„Zu hören, dass eine Teilnehmerin<br />

durch unsere Anregungen wieder einen<br />

adäquaten Platz in der Familie gefunden<br />

hat oder dass bei einem Teilnehmer die<br />

nächtlichen Gespenster kleiner werden,<br />

macht mich sehr glücklich“, beschreibt<br />

Michael Kienböck die Motivation für seine<br />

Arbeit.<br />

Die Lorbeeren für den Erfolg der Projekte<br />

will der erfahrene Therapeut, der die Projekte<br />

mehrere Jahre allein und seit drei Jahren<br />

gemeinsam mit der Erlebnispädagogin<br />

Katrin Lüth leitet (siehe Porträt Seite 14),<br />

aber keinesfalls für sich allein beanspruchen:<br />

„Die Geschwister Camps – wie sie<br />

heute stattfinden – sind das Ergebnis des<br />

persönlichen und begeisterten Einsatzes<br />

und der Bereitschaft zur Auseinandersetzung<br />

der vielen Betreuerinnen und Betreuer,<br />

die die Camps begleiten.“ π<br />

Sabina Auckenthaler<br />

Seit vielen Jahren bietet die <strong>Kinder</strong>-<br />

<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> krebskranken <strong>Kinder</strong>n, ihren<br />

Geschwistern und Eltern mit psychotherapeutisch<br />

begleiteten Nachsorge-<br />

Projekten <strong>Hilfe</strong> für die Zeit nach Therapie<br />

und Krankenhaus.<br />

Das Nachsorge-Programm 2009 wurde<br />

wieder genau auf die Bedürfnisse<br />

der Betroffenen abgestimmt<br />

und wartet mit einigen Neuheiten auf.<br />

Der Folder mit allen psychosozialen<br />

Nachsorge-Projekten der Österreichischen<br />

<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> (inkl. Anmeldeformular)<br />

Winter Camp<br />

Alter: 13 bis 16 Jahre,<br />

4. – 11. April 2009<br />

Onki Camp<br />

Alter: 8 bis 17 Jahre,<br />

12. – 22. Juli 2009<br />

Friendship Camp 1<br />

Alter: 8 bis 13 Jahre,<br />

30. Juli – 9. August 2009<br />

Friendship Camp 2<br />

Alter: 13 bis 16 Jahre,<br />

19. – 29. Juli 2009<br />

Wochenenden für junge<br />

Erwachsene<br />

Alter: 17 bis 21 Jahre,<br />

10. – 13. April 2009,<br />

23. – 26. Oktober 2009<br />

Geschwister Camp 1<br />

Alter: 9 bis 12 Jahre,<br />

19. – 24. Juli 2009<br />

Geschwister Camp 2<br />

Alter: 9 bis 12 Jahre,<br />

23. – 28. August 2009<br />

Geschwister Camp 3<br />

Alter: 13 bis 16 Jahre,<br />

16. – 21. August 2009<br />

Geschwister Camp 4<br />

Alter: 17 bis 21 Jahre,<br />

5. – 9. April 2009<br />

sowie eine Informations-DVD können im Büro<br />

der Österreichischen <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

(oesterreichische@kinderkrebshilfe.at),<br />

bei den sechs Landesverbänden der <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

sowie bei den Psycholog-<br />

Innen der Behandlungszentren angefordert<br />

werden.<br />

Alle <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen, die bereits<br />

an einem Camp teilgenommen haben,<br />

bekommen den Folder automatisch zugesandt.<br />

Anmeldungen für die Camps 2009<br />

werden ab sofort entgegengenommen<br />

(oesterreichische@kinderkrebshilfe.at). π<br />

Monika Kehrer<br />

Intern<br />

1/09 13<br />

<strong>sonne</strong>


Mit Leib und Seele<br />

Katrin Lüth ist Erlebnis-, Kunst- und Spielpädagogin<br />

Porträt<br />

<strong>sonne</strong><br />

Seit 7 Jahren begleitet Katrin Lüth die<br />

Geschwister Camps der Österreichischen<br />

<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>, seit drei<br />

Jahren ist sie neben Michael Kienböck<br />

auch Projektleiterin.<br />

14 1/09<br />

Die Berufsbezeichnung selbstständige<br />

Pädagogin“ kommt ein bisschen<br />

sperrig daher. Doch wenn Katrin<br />

Lüth von ihrem Arbeitsalltag erzählt, wird<br />

schnell klar, dass es sich dabei um ein äußerst<br />

buntes und vor allem sehr lebendiges<br />

Tätigkeitsfeld handelt: Die 35-jährige arbeitet<br />

in verschiedenen Bildungsprojekten mit<br />

<strong>Kinder</strong>n, Jugendlichen und Erwachsenen,<br />

derzeit z.B. im Rahmen des EU-Programms<br />

„Jugend in Aktion“. Bei ihren spiel- und<br />

kunstpädagogischen Angeboten geht es<br />

Katrin Lüth, die aus einer sehr kreativen<br />

Familie kommt (ihr Bruder ist Architekt,<br />

ihre Schwester Künstlerin) vor allem um<br />

„das lustvolle, schöpferische Tun“. Ihre<br />

erlebnispädagogischen Aktivitäten finden<br />

v.a. in der Natur statt, viel „draußen“ zu<br />

sein, entspricht dem Wesen der am Stadtrand<br />

von Innsbruck aufgewachsenen Tirolerin<br />

dabei voll und ganz. Neben ihrer<br />

praktischen didaktischen Arbeit leitet sie<br />

auch selber Fort- und Weiterbildungen im<br />

Bereich Spiel- und Erlebnispädagogik und<br />

schreibt für die „Mini-Spatzenpost“.<br />

Dass sie mit <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen<br />

arbeiten will, war für Katrin Lüth im Grunde<br />

schon klar, als sie als kleines Mädchen bei<br />

den PfadfinderInnen mitmachte. Abgesehen<br />

vom großen Spaß, den ihr die Aktivitäten<br />

dort machten, lernte sie, Rücksicht<br />

und Toleranz gegenüber anderen zu üben<br />

und dennoch die eigenen Grenzen und<br />

Bedürfnisse sehr ernst zu nehmen. Genau<br />

das wollte sie später weitergeben. Als PfadfinderInnen-Leiterin<br />

bekam sie dann eine<br />

erste Ausbildung im Bereich Jugendarbeit:<br />

Neben vielen Inputs zum Animieren einer<br />

Gruppe lernte sie auch, was es bedeutet,<br />

Verantwortung in einer Leitungsfunktion<br />

zu übernehmen.<br />

Das Studium an der Universität für Angewandte<br />

Kunst in Wien war für Katrin Lüth<br />

dann quasi eine „logische Konsequenz“ auf<br />

ihrem Weg. Begleitend absolvierte sie einen<br />

Lehrgang für Spielpädagogik und Animation.<br />

Neben dem Studium arbeitete sie<br />

in verschiedenen pädagogischen Projekten,<br />

so wuchs sie in die unterschiedlichen Bereiche<br />

ihres heutigen Berufes hinein.<br />

Ihre Hauptaufgabe sieht Katrin Lüth<br />

darin, <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen einen sicheren<br />

Rahmen zu bieten, innerhalb dessen<br />

sie ihre Stärken wahrnehmen und sich<br />

entwickeln können. „Damit das möglich ist,<br />

muss man die <strong>Kinder</strong> ernst nehmen.“ Bei<br />

den Geschwister Camps der ÖKKH z.B.<br />

dürfen und sollen die jungen Teilnehmer-<br />

Innen daher mitentscheiden, was gemacht<br />

wird. Ernst nehmen bedeutet für Katrin<br />

Lüth aber auch, zu akzeptieren, wenn jemand<br />

etwas nicht will und „Stopp“ sagt.<br />

Natürlich ist sich die Erlebnispädagogin<br />

bewusst, dass ihr Zusammensein mit den<br />

<strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen bei Projekten wie<br />

den Geschwister Camps immer eine kurze<br />

Intervention ist. Daher freut sie sich besonders,<br />

wenn ein Geschwister, das schon zum<br />

zweiten Mal an einem Camp teilnimmt,<br />

gleich zu Beginn Wünsche formuliert. Das<br />

zeigt ihr, dass die Ermutigung, eigene Bedürfnisse<br />

zu artikulieren, nachwirkt.<br />

Ein weiteres Prinzip ihrer Arbeit: Die Diversität<br />

der <strong>Kinder</strong> zu akzeptieren. <strong>Kinder</strong>,<br />

deren Bruder oder Schwester an <strong>Krebs</strong> erkrankt<br />

ist, haben zwar Gemeinsamkeiten:<br />

Sie haben sich selber stark zurücknehmen<br />

müssen, waren oder sind mit Ängsten und<br />

der Bedrohung des Todes konfrontiert.<br />

„Aber jede Geschichte ist auch einzigartig,<br />

jedes Kind hat seine ganz persönlichen<br />

Erfahrungen.“ Hier gelte es genau zuzuhören,<br />

sich einzulassen. „Das geht nur,<br />

wenn ich mich auch als Mensch einbringe“,<br />

sagt die Pädagogin. Natürlich kommt es<br />

dann auch vor, dass Tränen fließen, wenn<br />

eine Geschichte sehr berührend ist. „Vor<br />

allem aber haben wir auf den Camps sehr<br />

viel Spaß zusammen“, erzählt die Tirolerin.<br />

Denn schließlich lacht es sich leichter,<br />

wenn man auch mal weinen darf. π<br />

Sabina Auckenthaler<br />

S T E C K B R I E F<br />

Katrin Lüth<br />

Lieblingsbuch: „Rundes Schweigen“,<br />

eine Haiku-Sammlung von<br />

Josef Guggenmos<br />

Lieblingsmusik: The Oscar Peterson<br />

Trio zum Tanzen im Mondlicht<br />

Lieblingskünstler/in: Andrea Lüth<br />

Lieblingsblume: Veilchen<br />

Lieblingsspeise: Pasta und Brownies<br />

könnt ich immer essen<br />

Lieblingssport: Spazieren gehen,<br />

Schifahren<br />

Lieblingsbeschäftigung:<br />

Feuer machen, singen (Chor), lesen<br />

Meine größte Stärke: einen Rahmen<br />

schaffen, in dem sich Menschen wohl<br />

fühlen<br />

Meine größte Schwäche:<br />

dass ich immer glücklich sein will<br />

Was mich ärgert: Ungerechtigkeit<br />

Worüber ich mich am meisten freue:<br />

Naturerlebnisse, z.B. wenn der Vollmond<br />

so hell ist, dass Schatten zu<br />

sehen sind<br />

Mein Lebensmotto: „Keep your feet on<br />

the ground and keep reaching for the<br />

stars“<br />

Was ich als Kind besonders gerne<br />

mochte: große Familienfeste<br />

Was ich als Kind gar nicht mochte:<br />

Bananen – das hat sich bis heute nicht<br />

geändert


Die gelben Engel<br />

Trotz ungünstiger Bedingungen nahm die<br />

zweite ÖAMTC Krampusauffahrt im Dienste<br />

der KKH OÖ ein gutes Ende.<br />

Obwohl die heurige Krampusauffahrt durch<br />

starken Regen beeinträchtigt war, konnte<br />

Kurt Mayer, Obmann der ÖAMTC Ortsgruppe<br />

Andorf, einen Betrag von 650,– Euro<br />

an Dr. Paul Sonnleitner (KKH OÖ Obfrau<br />

Stv.) übergeben.<br />

Keine Firmenpräsente<br />

Die Firma Schwarzmayr für Landtechnik<br />

entschied, KundInnengeschenke diesmal<br />

auszulassen.<br />

Auf Anregung vieler KundInnen und MitarbeiterInnen<br />

überlegte die Firma Schwarzmayr<br />

erstmals, das für Werbegeschenke<br />

verwendete Geld einem wohltätigen Zweck<br />

zukommen zu lassen. So besuchten Hilde<br />

und Fritz Schwarzmayr Anfang Dezember<br />

die <strong>Kinder</strong>-Onkologie in der Landesklinik<br />

Linz und übergaben dort im Namen der<br />

ganzen Belegschaft einen Scheck über<br />

5.000,– Euro an OÖ KKH Obfrau Agnes<br />

Stark.<br />

Aufgeputzt<br />

Am Donnerstag, den 27. November 2008<br />

fand bereits zum siebten Mal die „Christbaumvernissage“<br />

der <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

OÖ statt.<br />

Als jährlichen Auftakt in die vorweihnachtliche<br />

Zeit veranstaltete die KKH OÖ auch<br />

2008 wieder die „Christbaumvernissage“<br />

im Casineum des Casinos Austria in Linz.<br />

15 Christbäume – zum Teil von Familie<br />

Meyrhuber vom Gasthof Stroheimerhof<br />

in Stroheim gesponsert – galt es innerhalb<br />

von 30 Minuten individuell zu verschönern,<br />

ehe die Kunstwerke sofort unter den anwesenden<br />

Gästen versteigert wurden. Für<br />

die kreativ geschmückten Bäume lag der<br />

Rufpreis bei 250,– Euro. Die KKH OÖ durfte<br />

sich am Ende des Abends über das tolle<br />

Ergebnis von 12.300,– Euro freuen.<br />

Aktion & Engagement<br />

Kurt Mayer, Obmann der ÖAMTC Ortsgruppe<br />

Andorf mit Dr. Paul Sonnleitner<br />

Lohn gespendet<br />

Mag. Hans Strassl, Vorstandsvorsitzender<br />

bei BP Austria, verzichtete zugunsten der<br />

KKH OÖ auf sein Gehalt.<br />

Bei der Generalversammlung der Raiffeisenbank<br />

Peuerbach verzichtete Referent<br />

Mag. Hans Strassl, Vorstandsvorsitzender<br />

von BP Austria, auf sein Honorar. Die Raiffeisenbank<br />

Peuerbach stockte den Betrag<br />

auf 4.000,– Euro auf, ehe der Scheck an<br />

OÖ KKH Obfrau Agnes Stark übergeben<br />

wurde.<br />

Obfrau Agnes Stark, Obmann und Geschäftsleiter<br />

der Raiffeisenbank Peuerbach Walter Straßl,<br />

Hans Traunwieser und Mag. Hans Strassl, Vorstandsvorsitzender<br />

BP Austria<br />

Hilde und Fritz Schwarzmayr bei der Scheckübergabe<br />

an die Oberschwester der <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>station<br />

und an OÖ KKH Obfrau Agnes Stark<br />

Oktoberfest<br />

Christine Hadler veranstaltete im Bräustüberl<br />

in Kufstein ein Oktoberfest für die<br />

KKH Tirol und Vorarlberg.<br />

Christine Hadler hat persönlich erfahren,<br />

wie viel es bedeutet, in einer schwierigen<br />

Situation auf die Unterstützung der KKH<br />

vertrauen zu können. Als Dankeschön hat<br />

die Chefin des Bräustüberl in Kufstein ein<br />

Oktoberfest veranstaltet, dessen Reinerlös<br />

der KKH für Tirol und Vbg. zugute kommt<br />

– beachtliche 7.267,28 Euro.<br />

Ursula Mattersberger von der KKH Tirol und<br />

Vorarlberg (vorne links) in illustrer Runde am<br />

Oktoberfest im Bräustüberl<br />

Hausherr Dir. Josef Kneifl, Markus Pechböck von<br />

der Firma Payreder/Perg, KKH Obfrau Agnes<br />

Stark, KR Walter Lamm von der Firma Donauwell/Naarn,<br />

Miriam Klampfer von der OÖ<br />

Versicherung<br />

Oberösterreich im Advent<br />

Die Vorweihnachtszeit ist für viele Menschen<br />

die schönste Zeit im Jahr.<br />

In Oberösterreich versetzen Jahr für Jahr<br />

zahlreiche Advent- und Weihnachtsmärkte<br />

die Menschen in Weihnachtsstimmung und<br />

dienen obendrein einer guten Sache. Doch<br />

was man als BesucherIn eines Christkindlmarktes<br />

gar nicht mitbekommt, sind der<br />

Aufwand, die Arbeit und geopferte Zeit, die<br />

hinter so einem Stand stecken. Man nehme<br />

Kurt Schölnberger, der Birkenkerzen selber<br />

drechselt, um sie am Stand von Familie<br />

Holzinger in Kopfing und Prambachkirchen<br />

zu verkaufen. Seien es Familie Wagner<br />

1/09 15<br />

<strong>sonne</strong>


Aktion & Engagement<br />

aus Schärding oder Familie Slany aus Freistadt,<br />

die beide einen Punschstand betreiben<br />

oder Christoph Hirsch und Christian<br />

Habenschuß mit ihrem Punschstand am<br />

Alkovener Adventmarkt. Familie Huemer<br />

räumt jährlich ihr Carport, um daraus einen<br />

Ort des gemütlichen Zusammenseins zu<br />

machen. Ihnen allen gemein ist ein Grundgedanke:<br />

Den Reinerlös an die KKH OÖ<br />

zu spenden.<br />

Christoph Hirsch und Christian Habenschuß in<br />

ihrem Punschstand am Alkovener Adventmarkt<br />

Flohmarkt mit Erfolgsgeschichte<br />

Auch 2008 konnte der Benefiz-Postflohmarkt<br />

wieder einen sensationellen Spendenbetrag<br />

erzielen: 55.000,– Euro wurden<br />

übergeben.<br />

Mittlerweile 13 Jahre hält die Erfolgsgeschichte<br />

des Postflohmarktes an. 1995 auf<br />

Bestreben der Donaustädter Bezirksrätin,<br />

Margarete Pelikan, gegründet, stellte sich<br />

der Flohmarkt im Postzentrum Wien-Nord<br />

schnell in den Dienst der guten Sache:<br />

Jährlich kommen die Einnahmen zu 50<br />

Prozent der KKH Wien, NÖ, Bgld. zugute.<br />

Mit der anderen Hälfte werden Projekte der<br />

St. Anna <strong>Kinder</strong>krebsforschung unterstützt.<br />

Diesmal wurde die Scheckübergabe am<br />

5. Oktober 2008 im Donaustädter Haus<br />

der Begegnung gefeiert. Die Tanzgruppe<br />

Irish Fire und die irisch-österreichische<br />

Musikgruppe Ciúnas führten die Gäste<br />

auf eine rhythmische Reise durch Irland.<br />

In diesem Ambiente durften sich die<br />

St. Anna <strong>Kinder</strong>krebsforschung und die<br />

KKH Wien, NÖ, Bgld. sich über insgesamt<br />

55.000,– Euro freuen.<br />

gleichen Teilen den beiden Organisationen<br />

zugute kam. Ebenfalls im Zeichen „<strong>Krebs</strong><br />

bei <strong>Kinder</strong>n“ standen im Gwölb die Tage<br />

des offenen Ateliers. Zu sehen gab es Bilder<br />

von krebskranken <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen,<br />

die während des Spitalsaufenthaltes<br />

bzw. während der Nachsorge-Projekte der<br />

ÖKKH entstanden. Insgesamt konnten<br />

5.000,– Euro erzielt werden.<br />

Organisator Mag. Anton Wagner und HLW-<br />

Direktor Mag. Richard Schmid freuen sich,<br />

5.000,– Euro für die ÖKKH und das St. Anna<br />

<strong>Kinder</strong>spital übergeben zu können<br />

<strong>sonne</strong><br />

Kampf gegen <strong>Krebs</strong> auf Schiene<br />

Das Verlade-Unternehmen Intercontainer<br />

Austria GesmbH machte der ÖKKH ein<br />

Weihnachtsgeschenk von 5.000,– Euro.<br />

Mag. Wilhelm Patzner, Geschäftsführer der<br />

ÖBB-Tochterfirma Intercontainer Austria<br />

GesmbH, war im familiären Umfeld schon<br />

persönlich mit dem Thema „<strong>Krebs</strong> bei <strong>Kinder</strong>n“<br />

konfrontiert. So entschied sich Hr.<br />

Patzner, anstelle von Weihnachtsgeschenken<br />

für KundInnen die Österreichische<br />

KKH zu unterstützen – mit der großartigen<br />

Summe von 5.000,– Euro.<br />

Anita Kienesberger mit Mag. Wilhelm Patzner<br />

bei der Scheckübergabe<br />

16 1/09<br />

Schlemmen mit gutem Gewissen<br />

Kulinarische Genüsse und soziales Engagement<br />

vereinte eine Charity-Veranstaltung<br />

im Neuhofner Gwölb zu Feldpichl.<br />

Einen möglichst hohen Geldbetrag zu erzielen,<br />

aber auch die Aktivitäten und Leistungen<br />

der Österreichischen <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />

(ÖKKH) und des St. Anna <strong>Kinder</strong>spitals<br />

einer breiten Interessensgruppe näher zu<br />

bringen, waren die beiden Vorhaben des<br />

„Kunst- und Kulturvereins im Gwölb zu<br />

Festpichl“, als man am 16. Oktober 2008<br />

zum Charity-Dinner lud. Ein Team von<br />

SchülerInnen und LehrerInnen der HLW<br />

Amstetten zauberte ein luxuriöses fünfgängiges<br />

Menü, dessen Preis von 60,– Euro zu<br />

Buffet gestürmt<br />

Die ÖVP-Frauenbewegung spendete den<br />

Reinerlös des Buffets anlässlich der Atzenbrugger<br />

Schubertiaden.<br />

Franz Schubert ist bis dato wohl die größte<br />

Persönlichkeit Atzenbruggs, weilte er<br />

doch ab 1820 jeden Sommer im Schloss<br />

zu Atzenbrugg und organisierte regelmäßig<br />

musikalische Zusammenkünfte – die<br />

Schubertiaden. Anlässlich der aktuellen<br />

Schubertiaden wurde von der ÖVP-Frauenbewegung<br />

ein Buffet organisiert, dessen<br />

Reinerlös von 500,– Euro an die KKH Wien,<br />

NÖ, Bgld. floss.<br />

Die Atzenbrugger ÖVP-Frauenbewegung<br />

spendete 500,– Euro aus Buffeteinnahmen


Die Sonneninsel wächst<br />

Der Erlös des 15. Nikolomarktes in Waldprechting<br />

bei Seekirchen wurde der<br />

„Sonneninsel“, dem geplanten Nachsorge-<br />

Zentrum der KKH, gewidmet.<br />

Die Reitergruppe Seekirchen, die Frauenbewegung,<br />

die Seekirchner Bäuerinnen,<br />

die Kopftuch- und Goldhaubenfrauen, der<br />

Imkerverein, der Lionsclub Seekirchen und<br />

viele andere opferten Zeit und Mühe, um<br />

den Nikolomarkt in Waldprechting bei<br />

Seekirchen zum 15. Mal auszurichten. Die<br />

großartige Spende von 5.000,– Euro wertete<br />

Bürgermeister Hans Spatzenegger<br />

als ein „Zeichen des Willkommens“ für<br />

das Nachsorge-Zentrum in der Gemeinde,<br />

soll die Sonneninsel doch in Seekirchen<br />

entstehen.<br />

wurde im Jahr 2006 Knochenkrebs diagnostiziert.<br />

Ihr größtes Hobby ist der Hundesport<br />

und ihr treuer Begleiter „Esco“<br />

motiviert sie Tag für Tag, gegen den <strong>Krebs</strong><br />

weiter zu kämpfen,“ so die Familie.<br />

© Salzburger <strong>Kinder</strong>krebshilfe/Abdruck honorarfrei!<br />

Michael Reibnegger, LR Thomas Wirnsberger,<br />

Herbert Holzmann, Isabella Gollner mit Esco,<br />

LR Klaus Herzog, LR Alfred Wagner, Heide<br />

Janik, Bgm. Andreas Wimmer, Karin Bogner,<br />

Willi und Claudia Gollner (LR ist die<br />

Abkürzung für Leistungsrichter)<br />

Vollgas für die SKKH<br />

Zum bereits vierten Mal veranstalteten<br />

die Piloten der BSG-Kart der Firma Bosch<br />

aus Hallein ein Gedenkrennen an ihren<br />

verstorbenen Freund und Kollegen Johann<br />

Hager.<br />

Und zum vierten Mal kam der Erlös der<br />

SKKH zugute. Durch Startgeld und freiwillige<br />

Spenden wurden rund 5.000,– Euro<br />

gesammelt.<br />

Aktion & Engagement<br />

Merck hilft<br />

© Salzburger <strong>Kinder</strong>krebshilfe<br />

Anita Kienesberger (GF ÖKKH) mit den eifrigen<br />

VeranstalterInnen des 15. Nikolomarktes in<br />

Waldprechting<br />

Auf den Hund gekommen<br />

… ist die SKKH anlässlich eines Benefiz-<br />

Hundeturniers in Kuchl.<br />

Der Hund ist der beste Freund des Menschen.<br />

Nicht zuletzt deshalb wird seit vielen<br />

Jahren die tiergestützte Therapie in der<br />

<strong>Krebs</strong>-Nachsorge eingesetzt. Im Rahmen<br />

eines Benefiz-Hundeturniers von 17. bis<br />

19. Oktober 2008 stellten über 100 Vierbeiner<br />

in der Hundeschule Kuchl ihr Können<br />

unter Beweis. Startgeld, Tombolaerlös und<br />

viele freiwillige Spenden ergaben die schöne<br />

Summe von 6.166,– Euro zugunsten der<br />

Salzburger KKH. Initiatorin des Benefiz-<br />

Hundeturniers war die Familie Gollner aus<br />

Elsbethen. „Bei unserer Tochter Isabella<br />

Der Pharma- und Chemiekonzern Merck unterstützt<br />

Nachsorge-Projekte der ÖKKH.<br />

Dr. Andreas Peilowich, Geschäftsleiter der<br />

Merck-Unternehmensgruppe Österreich,<br />

überreichte am 3. Dezember 2008 eine<br />

große Weihnachtsspende an Anita Kienesberger,<br />

Geschäftsführerin der ÖKKH.<br />

Die großartige Summe von 10.000,– Euro<br />

kommt Nachsorge-Projekten zugute, wo<br />

ehemals krebskranke <strong>Kinder</strong> und Jugendliche<br />

wieder Selbstvertrauen aufbauen und<br />

Kraft schöpfen sollen.<br />

Dr. Andreas Peilowich überreicht einen Scheck<br />

über 10.000,– Euro an Anita Kienesberger<br />

Chef-Organisator Reinhold Benedikter (im Kart<br />

sitzend) mit seinem BSG-Bosch-Team<br />

Tombola für die KKH Wien, NÖ,<br />

Bgld.<br />

Die Firma EMC Computer Systems spendete<br />

den Erlös einer EURO 2008 Tombola.<br />

Es war eine Tombola mit vielen Gewinner-<br />

Innen, die die Firma EMC Computer Systems<br />

bei einer KundInnenveranstaltung anlässlich<br />

der EURO 2008 abhielt. Doch gab es<br />

eine Hauptgewinnerin: die KKH Wien,<br />

NÖ und Bgld. EMC Computer Systems<br />

erklärte sich bereit, die Einnahmen aus<br />

der Tombola zur Gänze zu spenden und<br />

davor noch großzügig auf 4.000,– Euro<br />

aufzurunden.<br />

1/09 17<br />

<strong>sonne</strong>


Aktion & Engagement<br />

Spende statt Weihnachtsgeschenke<br />

Das Unternehmen Daxecker Holzindustrie<br />

GmbH beschenkte anstatt ihrer KundInnen<br />

die ÖKKH.<br />

Anstatt ihren KundInnen Weihnachtsgeschenke<br />

zu übergeben, entschied sich<br />

die Daxecker Holzindustrie GmbH aus<br />

dem oberösterreichischen Feldkirchen,<br />

die ÖKKH finanziell zu unterstützen. Am<br />

1. Dezember 2008 überreichte Geschäftsführer<br />

Mag. Hannes Daxecker 3.000,– Euro<br />

an Anita Kienesberger und Dr. Paul Sonnleitner<br />

von der KKH.<br />

Veltlinerfest<br />

Kulinarisches wurde zugunsten der KKH<br />

Wien, NÖ, Bgld. in Rust im Tullnerfeld<br />

geboten.<br />

Essen und Trinken hält nicht nur Leib und<br />

Seele zusammen. Im Falle des siebten Veltlinerfestes<br />

in Rust im Tullnerfeld unterstützte<br />

es noch dazu die KKH. 2.230,– Euro<br />

wurden gesammelt und am 23. August von<br />

Familie Ströger an die KKH Wien, NÖ, Bgld.<br />

übergeben. Organisiert wurde das siebte<br />

Veltlinerfest von Fr. Wegl. Die Familien<br />

Muser, Bauer, Plumper und Wegl warteten<br />

mit kulinarischen Schmankerln auf.<br />

Goldige Aussichten<br />

Gold zu Geld machte Facharzt Gert Grubwieser<br />

und spendete es an die KKH Tirol<br />

und Vorarlberg.<br />

Recyclingprobleme der besonderen Art<br />

hatte Gert Grubwieser, Facharzt für Mund-,<br />

Kiefer- und Gesichtschirurgie: Was sollte<br />

mit dem Zahngold geschehen, das im Mund<br />

seines Besitzers ausgedient hat? Nun, Herr<br />

Grubwieser sammelte es, verwertete es<br />

wieder und machte das Gold kurzerhand<br />

zu Geld. Zusammen kam die Riesensumme<br />

von 7.000,– Euro.<br />

Dr. Paul Sonnleiter, ÖKKH-Vorstandsmitglied,<br />

Mag. Hannes Daxecker und Anita Kienesberger,<br />

GF ÖKKH bei der Spendenübergabe<br />

Ursula Mattersberger von der KKH Tirol und<br />

Vorarlberg und DDr. Gert Grubwieser<br />

Fischen für die KKH<br />

Die Carphunters (Karpfenfischer) haben zu<br />

einer Online-Spendenaktion zugunsten der<br />

KKH Wien, NÖ, Bgld. aufgerufen.<br />

Am liebsten bringen sie ihre Zeit mit dem Fischen<br />

zu, genauer gesagt mit dem Carphunting,<br />

also dem modernen Karpfenfischen.<br />

Zwischenzeitlich fanden die Carphunters<br />

jedoch auch Zeit, zu einer Online-Spendenaktion<br />

aufzurufen. Am 7. November konnte<br />

die großartige Summe von je 1.300,– Euro<br />

für drei Familien übergeben werden.<br />

Familie Ströger überreicht den Scheck an Karin<br />

Benedik von der KKH Wien, NÖ, Bgld. (Mitte)<br />

Spenden statt schenken<br />

... dachten sich die Anwälte der Staatsanwaltschaft<br />

Klagenfurt.<br />

Anlässlich einer Geburtstagsfeier der StaatsanwältInnen<br />

der Staatsanwaltschaft Klagenfurt<br />

wurde am 30. Oktober 2008 die<br />

großartige Spende von 1.000,– Euro an<br />

Frau Evelyne Ferra (Obfrau-Stv. KKKH)<br />

übergeben.<br />

Fünf Sterne<br />

Das Wellness- und Romantikhotel Klosterbräu<br />

bot gediegenes Tiroler Ambiente für ein<br />

wunderbares Fest von Cristina Seyrling.<br />

„Feste soll man feiern, wie sie fallen“ – diesem<br />

Motto verschrieb sich auch Cristina<br />

Seyrling vom Hotel Klosterbräu und organisierte<br />

ein tolles Fest inmitten der historischen<br />

Gemäuer des ehemaligen Augustinerklosters.<br />

Am Ende des Abends konnte<br />

Fr. Seyrling die unglaubliche Summe von<br />

10.000,– Euro an KKH Obmann-Stellvertreterin<br />

Ursula Mattersberger übergeben.<br />

Die Carphunters sammelten dreimal 1.300,–<br />

Euro für drei Familien<br />

(v.l.n.r.) Evelin Tischler, Hofrat Dr. Franz<br />

Simmerstatter, Evelyne Ferra, Dr. Gottfried<br />

Kranz, Dr. Gabriele Lutschounig, Mag. Bernhard<br />

Kaplaner<br />

Cristina Seyrling mit Ursula Mattersberger von<br />

der KKH Tirol und Vorarlberg<br />

<strong>sonne</strong><br />

18 1/09


<strong>Kinder</strong> helfen <strong>Kinder</strong>n<br />

Als seine Cousine Hannah an <strong>Krebs</strong> erkrankte,<br />

fasste der achtjährige David einen<br />

Entschluss: krebskranken <strong>Kinder</strong>n zu<br />

helfen.<br />

Kaum ging es Hannah wieder besser,<br />

setzte David sein Vorhaben mit seinen<br />

Cousinen und Cousins in die Tat um und<br />

organisierte einen <strong>Kinder</strong>basar. Im Garten<br />

der Oma wurde fleißig gemalt und gebastelt,<br />

die Bretter für die Bilder wurden von<br />

umliegenden Firmen gestiftet. Und als<br />

ausreichend Speis und Trank vorbereitet<br />

war, konnte der Basar eröffnen, musste<br />

allerdings schon nach zwei Tagen wieder<br />

zusperren: Er war leer gekauft und David<br />

um ganze 4.000,– Euro reicher, die er an<br />

die KKH Steiermark übergab.<br />

Mit herzhaften Köstlichkeiten und tollen<br />

Geschenken lockten auch diesmal wieder<br />

die traditionellen Weihnachtsmärkte der<br />

SKKH beim Landeskrankenhaus und am<br />

Alten Markt. Gemeinsam mit fünf weiteren<br />

Märkten – darunter der Weihnachtsmarkt<br />

in Neumarkt, in Puch-Urstein und der Nikolausmarkt<br />

in Seekirchen – konnten die<br />

freiwilligen HelferInnen für die SKKH einen<br />

fantastischen Erlös von rund 20.000,– Euro<br />

erzielen.<br />

Sparen für die KKH<br />

Jedes Jahr zum Weltspartag bekommt die<br />

KKH Tirol von der Volksbank eine kräftige<br />

finanzielle Unterstützung.<br />

Die Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz<br />

setzt jedes Jahr zum Weltspartag am 31.<br />

Oktober ein Zeichen: Anstatt Weltspartagsgeschenke<br />

auszugeben, bekam die KKH<br />

von der Volksbank wieder einen Scheck<br />

über 5.000,– Euro. „Wir können mit dieser<br />

großzügigen Unterstützung eine Reihe<br />

von anstehenden Soforthilfe-Maßnahmen<br />

durchführen“, freut sich Ursula Mattersberger.<br />

Aktion & Engagement<br />

© wildbild.at, d.wild@salzburgphoto.com<br />

Landeshauptfrau Gabi Burgstaller beim traditionellen<br />

Kekse backen für die SKKH<br />

Unglaubliche 4.000,– Euro konnte David mit<br />

seinen Cousins und Cousinen am <strong>Kinder</strong>basar<br />

einnehmen<br />

Backe, backe Weihnachtskekse<br />

Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und<br />

Direktor Herbert Pöcklhofer stellten ihre<br />

Backkünste für die KKH Salzburg unter<br />

Beweis.<br />

Ein Duft von Weihnachten umhüllte Oberndorf<br />

am Wochenende des 22. und 23. November<br />

2008. Anlass dafür war das traditionelle<br />

Kekse backen beim Adventmarkt im<br />

Oberndorfer Handwerkshaus. Landeshauptfrau<br />

Gabi Burgstaller und Direktor Herbert<br />

Pöcklhofer vom „Goldenen Hirsch“ traten<br />

an, um 20 kg Lebkuchenteig und 10 kg<br />

Mürbteig zu verarbeiten. Das Ergebnis:<br />

Mehr als 1.400 Lebkuchen, Linzeraugen,<br />

Vanillekipferl und viele andere Kekssorten.<br />

Die Kekse aus „Meisterhand“ brachten der<br />

Salzburger KKH rund 1.000,– Euro ein.<br />

Advent in der Kirche zu Piber<br />

… wird seit nunmehr 19 Jahren zugunsten<br />

der Steirischen KKH gefeiert.<br />

„Is scho still, is scho kalt“ lautete das Motto,<br />

unter dem sich die „Köflacher Streich“,<br />

„3beinand“ das „quartett pro musica graz“<br />

und die „Köflacher Adventmusi“ in der<br />

Kirche zu Piber einfanden, um mittels traditioneller<br />

Volksmusik und Liedern vorweihnachtliche<br />

Stimmung zu verbreiten.<br />

Bereichert wurde der musikalische Reigen<br />

durch besinnliche Lesungen durch den<br />

Schauspieler August Schmölzer. Über<br />

3.000,– Euro wurden eingenommen.<br />

Seit Beginn als Fixstarter mit dabei:<br />

die Köflacher Streich<br />

Dr. Gerhard Schwaiger, Vorstands-Vorsitzender<br />

der Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz AG mit<br />

Ursula Mattersberger (KKH Tirol und Vbg.)<br />

SchülerInnen mit großem Herzen<br />

Die SchülerInnen der Fachberufsschule<br />

Klagenfurt haben eine umfassende Spendenaktion<br />

gestartet.<br />

Groß ist die Spendenbereitschaft der SchülerInnen<br />

der Fachberufsschule Klagenfurt,<br />

haben sie doch allein im Dezember nicht<br />

nur für den Verein Feuerball eine Spende<br />

gesammelt, sondern auch für die KKKH.<br />

Im Beisein einiger SchülerInnen und LehrerInnen<br />

konnte Direktor Ing. Paul Korak an<br />

Margit Binder von der KKKH einen Scheck<br />

über 1.500,– Euro übergeben.<br />

Direktor Ing. Paul Korak und Margit Binder flankiert<br />

von den eifrigen SchülerInnen der Fachberufsschule<br />

Klagenfurt<br />

1/09 19<br />

<strong>sonne</strong>


Aktion & Engagement<br />

Die Weihnachtsfrau<br />

Karin Repitsch spendet jedes Jahr im Advent<br />

Weihnachtsgeschenke für die Patient-<br />

Innen der kinderonkologischen Station in<br />

Klagenfurt.<br />

Es bereitet Karin Repitsch großes Vergnügen,<br />

den <strong>Kinder</strong>n auf der onkologischen<br />

Station einen Moment der Freude zu schenken.<br />

Deshalb sucht sie für die kleinen PatientInnen<br />

jedes Jahr im Advent unterschiedliche<br />

Geschenke aus, verpackt sie liebevoll,<br />

versieht sie mit einem Namensschild und<br />

verteilt sie persönlich.<br />

Mansberger konnte die Rekordsumme von<br />

6.123,10 Euro an die KKKH übergeben werden.<br />

Insgesamt hat die HS Althofen in 20<br />

Jahren über 40.880,– Euro für die KKKH<br />

gesammelt.<br />

Margit Binder und Erna Donschacher von der<br />

KKKH freuen sich über die 20-jährige Unterstützung<br />

durch die HS Althofen, vertreten durch zwei<br />

SchülerInnen und Helfried Mansberger<br />

Bausteinaktion<br />

639 Bausteine wurden von Firma Hilti AG<br />

in Thüringen im Zuge der Bausteinaktion<br />

2008 verkauft. Der Erlös geht an die KKH<br />

Tirol und Vorarlberg.<br />

Damit die MitarbeiterInnen der Hilti AG<br />

in Thüringen den Akku-Schrauber oder<br />

einen von zehn weiteren Preisen gewinnen<br />

konnten, mussten sie kein gewöhnliches<br />

Los, sondern Bausteine kaufen. 639 Stück<br />

davon wurden im Laufe der Gewinnaktion<br />

verkauft, 3.200,– Euro kamen dadurch<br />

zusammen. Die Geschäftsleitung rundete<br />

diesen Betrag großzügigerweise noch auf<br />

6.000,– Euro auf, ehe sie den Scheck der<br />

KKH übergab.<br />

<strong>sonne</strong><br />

Karin Repitsch (links vorne) spielt jedes Jahr<br />

Weihnachtsfrau für die kleinen PatientInnen der<br />

kinderonkologischen Station in Klagenfurt<br />

Jubiläumssammlung<br />

Seit nunmehr 20 Jahren verbindet die KKH<br />

Kärnten und die Hauptschule Althofen eine<br />

Partnerschaft. Die Jubiläumssammlung<br />

brachte ein neues Rekordergebnis ein.<br />

Schon im Advent 1987 schwärmten die<br />

HauptschülerInnen der HS Althofen unter<br />

dem Motto „<strong>Kinder</strong> helfen <strong>Kinder</strong>n“ aus, um<br />

in der Bevölkerung für die KKKH zu sammeln.<br />

Nach 20 Jahren ist das Engagement<br />

der SchülerInnen nach wie vor ungebremst,<br />

weshalb auch diesmal 100 SchülerInnen<br />

in ihrer Freizeit zu einer 14-tägigen Sammelaktion<br />

auszogen. Mit erfreulichem<br />

Ausgang: Unter dem Organisator Helfrid<br />

20 1/09<br />

Soldaten und <strong>Kinder</strong> backen <strong>Hilfe</strong><br />

… ist der Titel einer Sammelaktion, die das<br />

Bundesheer bereits zum fünften Mal für<br />

die Steirische KKH durchführt.<br />

Wenn ErstklasslerInnen in den steirischen<br />

Kasernen einmarschieren und in den Küchen<br />

das Oberkommando übernehmen,<br />

haben sie nur eine Mission: Weihnachtskekse<br />

für einen guten Zweck backen. Da<br />

werden auch schnell mal Rekruten zu Bäckergehilfen<br />

umfunktioniert, schließlich<br />

sollen die Kekse auf den Weihnachtsmärkten<br />

reißenden Absatz finden. Wie in den<br />

Jahren zuvor, war die Aktion auch diesmal<br />

ein voller Erfolg: 6.107,– Euro wurden eingenommen.<br />

Bis dato kam der Steirischen<br />

KKH ein Gesamtspendenbetrag von über<br />

27.000,– Euro zugute.<br />

Backaktion in der Landwehrkaserne St. Michael:<br />

Küchenchef Walter Derndler (2.v.l.) gibt Tipps,<br />

Dr. Seka von der KKH (r.) stibitzt<br />

(v.l.n.r.) Frau Möller, Hr. Dietrich, Brigitte<br />

Wilfling von der KKH und Hr. Eugster<br />

π<br />

Josef Siffert<br />

Offenlegung nach Mediengesetz § 25:<br />

Blattrichtung:<br />

Die Zeitschrift SONNE ist ein Publikationsorgan des<br />

Vereins „Österreichische <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>“.<br />

Sie will zur Kommunikation zwischen betroffenen Eltern,<br />

SpenderInnen, ÄrztInnen, Pflegepersonal und der<br />

interessierten Öffentlichkeit beitragen.<br />

Vorstand:<br />

Dr. Martin Bartenstein (Präsident)<br />

Dr. Gottfried Bischof (Vizepräsident)<br />

Dr. Stephan Moser (Kassier)<br />

Mag a . Gudrun Petritsch (Kassier-Stv.)<br />

Heide Janik (Schriftführerin)<br />

Dr. Paul Sonnleitner (Schriftführerin-Stv.)<br />

Ursula Mattersberger (Beisitzerin)<br />

Impressum:<br />

Herausgeber, Medieninhaber und Verleger:<br />

Österreichische <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> – Verband der<br />

Österreichischen <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Organisationen,<br />

Anita Kienesberger, Geschäftsführerin,<br />

Borschkegasse 1/7, 1090 Wien, Telefon: 01/402 88 99,<br />

e-mail: oesterreichische@kinderkrebshilfe.at<br />

www.kinderkrebshilfe.at<br />

Redaktion:<br />

MMag a . Monika Kehrer (Chefredakteurin),<br />

Mag a . Sabina Auckenthaler, Josef Siffert,<br />

Anita Kienesberger, Lektorat: Elisabeth Aulehla,<br />

Gestaltung: Monika Vali, Druck: REMAprint, 1160 Wien,<br />

ZVR-Nr: 667740113


Es weihnachtet sehr –<br />

in Oberösterreich<br />

Am Sonntag, den 21. Dezember 2008<br />

feierte die KKH Oberösterreich gemeinsam<br />

mit krebskranken <strong>Kinder</strong>n und<br />

deren Familien im Festsaal des Neuen<br />

Linzer Rathauses Weihnachten.<br />

Viel stand auf dem Programm der Weihnachtsfeier<br />

der KKH OÖ, weshalb der Treffpunkt<br />

vor dem Linzer Rathaus schon auf<br />

9.00 Uhr morgens festgelegt wurde. Von<br />

dort ging es – sehr zu Freude der <strong>Kinder</strong><br />

und noch müder Beine – mit Geiger´s City<br />

Express in die Martin Luther Kirche, wo<br />

ein ökumenischer Familiengottesdienst<br />

gefeiert wurde. Mit dem City Express wieder<br />

am Rathaus angelangt, hieß das Linzer<br />

Kellertheater die Familien willkommen und<br />

verkürzte seinen Gästen die Zeit bis zum<br />

Mittagsbuffet mit dem Märchen „Rumpelstilzchen“.<br />

Gut unterhalten und frisch gestärkt,<br />

kam endlich jener Programmpunkt,<br />

den vor allem die <strong>Kinder</strong> kaum erwarten<br />

konnten: die Bescherung. OÖ KKH-Obfrau<br />

Agnes Stark teilte unter tatkräftiger Unterstützung<br />

des KKH-Vorstandes und zweier<br />

besonderer Helfer – dem Christkind und<br />

dem Weihnachtsmann – die Geschenke<br />

aus. Zu den musikalischen Genüssen des<br />

Linzer Barden RIK konnte die Weihnachtsfeier<br />

schließlich bei Kaffee und Kuchen<br />

gemütlich ausklingen.<br />

Oh, du fröhliche<br />

Die KKH Kärnten lud am 14. Dezember<br />

2008 zu ihrer alljährlichen Weihnachtsfeier<br />

nach Arnoldstein. Über 100 Eltern<br />

und <strong>Kinder</strong> folgten der Einladung.<br />

Weihnachten ist die Zeit der Besinnung, der<br />

Familie, der Nächstenliebe. Auch sind die<br />

Festtage eine willkommene Gelegenheit,<br />

das verstrichene Jahr mit FreundInnen und<br />

Bekannten in geselliger Runde ausklingen<br />

und Revue passieren zu lassen. Aus diesem<br />

Grund lud die KKH Kärnten wieder<br />

zu ihrer traditionellen Weihnachtsfeier.<br />

24 Familien fanden sich im Kulturhaus<br />

Arnoldstein ein, um zwischen Hip-Hop,<br />

Bastelecke und Tombola gemeinsam das<br />

Weihnachtsfest zu begehen, Erfahrungen<br />

auszutauschen und die großen und kleinen<br />

Erfolge der KKH Kärnten zu feiern. Mehr als<br />

50 Familien fanden im vergangenen Jahr<br />

finanzielle wie seelische Unterstützung bei<br />

der KKKH. Als Höhepunkt des Abends kam<br />

der Weihnachtsmann und hatte für jedes<br />

Kind ein Geschenk mitgebracht.<br />

Vöcklabruck (OÖ)<br />

Landschaften mit Ölfarben auf die Leinwand<br />

zu bringen, ist die große Leidenschaft<br />

des Malers Ewald Tatschl. „Landschaftsimpressionen“<br />

hieß die neue Ausstellung<br />

des gebürtigen Kärntners zwischen<br />

25. November und 19. Dezember 08 im<br />

Rathaus in Vöcklabruck. Den Reinerlös<br />

spendete Ewald Tatschl auch diesmal<br />

wieder der KKH OÖ.<br />

Ried im Innkreis (OÖ)<br />

Gudrun Gittmaier und Dunja Boubenicek<br />

beteiligten sich am Adventmarkt in Ried<br />

im Innkreis mit einem Weihnachtsstand.<br />

Die beiden hatten im Vorfeld gebastelt,<br />

gestrickt und gebacken und verkauften<br />

schließlich alles für den guten Zweck. Der<br />

Erlös wurde der KKH OÖ gespendet.<br />

Linz<br />

Bei Lagerfeuerromantik, Kesselgulaschsuppe<br />

und Kesselpunsch stimmten sich<br />

die BesucherInnen des ersten Country<br />

Punschstandls der ÖVP Neue Heimat<br />

auf das Weihnachtsfest ein. Der Reinerlös<br />

wurde der KKH OÖ übergeben.<br />

Linz<br />

Am 29. November 08 veranstaltete der<br />

Siedlerverein Ebelsberg auf der Festwies´n<br />

in der Lenkstraße zum zweiten Mal sein<br />

Charity-Punschfest. Gegen die Kälte gab<br />

es für <strong>Kinder</strong> hausgemachten Punsch, Erwachsene<br />

durften sich an der geistreichen<br />

Variante des Getränkes wärmen.<br />

Kultur & Freizeit & Spendentelegramm<br />

© Krone<br />

Martin Treffner und Helmut Grundnig (kniend)<br />

von Schoeller-Eis spendierten das Eis-Buffet.<br />

Josefine Ebner, Organisatorin der Weihnachtsfeier<br />

(2.v.l.), und Evelyne Ferra (KKKH Obfrau Stv.)<br />

bedankten sich im Namen aller anwesenden<br />

Eltern und <strong>Kinder</strong><br />

π<br />

Josef Siffert<br />

St. Valentin (OÖ)<br />

Der SC St. Valentin veranstaltete am<br />

8. Dezember 2008 in der Sporthalle Langenhart<br />

in St. Valentin erstmals das „Jürgen<br />

Stiftinger U9-Gedenkturnier“. Am Ende<br />

des Turniers konnte Frau Stiftinger einen<br />

Erlös in Höhe von 1.000,– Euro an OÖ<br />

KKH-Obfrau Agnes Stark überreichen.<br />

Strahlende Gesichter bei den <strong>Kinder</strong>n, Agnes<br />

Stark (Obfrau der KKH OÖ) und dem Barden<br />

RIK. Christkind und Weihnachtsmann sei Dank<br />

Andrichsfurt (OÖ)<br />

Gelebte Tradition: Um den Advent einzuläuten,<br />

lud der Musikverein Andrichsfurt<br />

am 29. November 08 in die Pfarrkirche<br />

zum Kirchenkonzert. Anschließend klang<br />

1/09 21<br />

<strong>sonne</strong>


SPENDENtelegramm<br />

Spendentelegramm & Tipps<br />

<strong>sonne</strong><br />

der Abend gemütlich bei Glühwein aus.<br />

Der Reinerlös von 1.000,– Euro wurde<br />

der KKH OÖ gespendet.<br />

Stainz (ST)<br />

„Brennt ein Licht drinn im Stall“ hieß es<br />

am 14. Dezember 08 in der Pfarrkirche zu<br />

Stainz, als die Chorgemeinschaft Stainz<br />

zum Benefiz-Adventkonzert lud. Bei der<br />

anschließenden Adventfeier des Vereins<br />

konnte Obmann Ing. Plaschg einen Scheck<br />

von 1.311,– Euro an Herrn Pichler von der<br />

KKH Steiermark überreichen.<br />

Deutschlandsberg, Eibiswald (St)<br />

Das Team um die Ratio-Versicherungsagentur<br />

mit Sitzen in Deutschlandsberg<br />

und Eibiswald verzichtete auch 2008<br />

wieder auf den Ankauf von Weihnachtsgeschenken<br />

für KundInnen und machte<br />

stattdessen der Steirischen KKH ein Präsent<br />

von 750,– Euro.<br />

Projern (K)<br />

Wie jedes Jahr wurde am dritten Samstag<br />

im August eine ganze Straße in Projern<br />

gesperrt, um das Projener Straßenfest<br />

zu feiern. AnrainerInnen genossen gemeinsam<br />

mit betroffenen Familien einen<br />

geselligen Abend, labten sich an Grillfleisch,<br />

Kaffee und Kuchen und konnten<br />

so 1.500,– Euro einnehmen, die an zwei<br />

Familien übergeben wurden.<br />

Klagenfurt<br />

Über 80 Festgäste trafen am 17. Oktober<br />

08 zum kulinarischen Saisonauftakt der<br />

ARGE Kärntner Bio-Weidegans im Schweizerhaus<br />

am Klagenfurter Kreuzbergl zusammen.<br />

Nach einem erlesenen Menü<br />

von Küchenchef Jürgen Kurptschak wurde<br />

unter den Anwesenden ein Kärntner Bio-<br />

Geschenkkorb um stattliche 625,– Euro<br />

versteigert.<br />

Klagenfurt<br />

Schon zum 14. Mal fand der Adventbasar<br />

von Frau Erika Zemva in Klagenfurt statt.<br />

Das Vorstandsmitglied der KKKH und ihre<br />

vielen HelferInnen erzielten einen Erlös<br />

von 2.400,– Euro für die KKKH.<br />

22 1/09<br />

Oberalm (S)<br />

Kettenrasseln, Furcht erregende Masken<br />

und viel Fell – ganz Oberalm war Ende<br />

November auf den Beinen, um die „Zenzlpass“<br />

zu bestaunen. Die wild anmutenden<br />

Krampusse waren aber in sozialer Mission<br />

unterwegs: über 1.500,– Euro kommen<br />

den kleinen <strong>Krebs</strong>patientInnen im Salzburger<br />

LKH zugute.<br />

Lamprechtshausen (S)<br />

Wertvolle Sammlerstücke gab es am ersten<br />

Oktoberwochenende auf dem Benefiz-Flohmarkt<br />

der Lamprechtshausener<br />

Goldhauben- und Kopftuchgruppe (LGK)<br />

zu erstöbern. Dank kaufkräftiger Besucher-<br />

Innen wurde der tolle Erlös von 4.000,–<br />

Euro für die KKH Salzburg erzielt.<br />

Großgmain (S)<br />

Einen schönen Erfolg hatten die Großgmainer<br />

Bäuerinnen bei ihrem traditionellen<br />

Flohmarkt zugunsten der KKH Salzburg zu<br />

verbuchen: Rund 8.000,– Euro erzielten<br />

die fleißigen HelferInnen mit dem Verkauf<br />

von „Kunst & Krempel“.<br />

St. Johann (T)<br />

In Eigeninitiative betrieb Nina Seiwald<br />

einen Verkaufsstand beim St. Johanner<br />

Bauernmarkt. Nina, vor vier Jahren selbst<br />

an <strong>Krebs</strong> erkrankt, spendete den Erlös<br />

ihres Standes – 1.000,– Euro – der KKH<br />

Tirol und Vorarlberg.<br />

Bregenz (V)<br />

Die gesamte Bregenzer Innenstadt war<br />

während der Adventszeit vom Weihnachtszauber<br />

erfasst. Davon blieben auch<br />

die StandbetreiberInnen und beteiligten<br />

Unternehmen nicht unbeeindruckt und<br />

entschlossen sich kurzerhand, einen Teil<br />

des Umsatzes der KKH Tirol u. Vbg. zu<br />

spenden.<br />

Hohenems (V)<br />

Am 13. Dezember veranstalteten Jürgen<br />

Albrecht und sein Team am Flugplatz<br />

Hohenems wieder den <strong>Kinder</strong>flugtag, bei<br />

dem <strong>Kinder</strong>, die an <strong>Krebs</strong> erkrankt waren,<br />

einen Gratis-Rundflug machen konnten.<br />

Mit Clown Galetti, dem Besuch des Nikolaus,<br />

Geschenksäckchen und Erinnerungsfoto<br />

im Weihnachtswald wurden den <strong>Kinder</strong>n<br />

unvergessliche Momente beschert und<br />

darüber hinaus fantastische 5.000,– Euro<br />

für die KKH Tirol u. Vbg. erzielt.<br />

Wien<br />

Seit 1990 führt Herbert Berger den ältesten<br />

und aktivsten Büromaschinenvertrieb<br />

Österreichs, die Kieninger & Lagler<br />

GesmbH. Damit die KKH Wien, NÖ, Bgld.<br />

Büromaterial nicht einkaufen muss, bekommt<br />

sie von Herrn Berger regelmäßig<br />

Büromaterial gespendet.<br />

Wien<br />

Seit 2003 bietet die KKH Wien, NÖ, Bgld.<br />

die erfolgreiche Equotherapie an. Dieses<br />

therapeutische Reitangebot wird ausschließlich<br />

durch Sponsoring finanziert.<br />

Seit Beginn des Projektes – so auch im<br />

Jahr 2008 – hat sich das SKH Teamsportmarketing<br />

um die komplette Finanzierung<br />

der Therapie gekümmert.<br />

Tipps<br />

Wien<br />

Ω Ostermarkt der KKH Wien, NÖ,<br />

Bgld.<br />

Ort: St. Anna <strong>Kinder</strong>spital/Bibliothek<br />

Termine:<br />

27.3.2009, von 9.00 – 17.00 Uhr<br />

28.3.2009, von 9.00 – 14.00 Uhr<br />

Salzburg<br />

Ω Ostermarkt der KKH Salzburg<br />

Ort: Landeskrankenhaus gegenüber der<br />

Kirche<br />

Termine: 1.4. – 11.4.2009,<br />

von 10.00 – 16.00 Uhr


Informationen & Termine<br />

Österreich<br />

65 m 2 Ferienwohnung in<br />

Bad Kleinkirchheim<br />

Für betroffene Familien<br />

Lage: Zentral<br />

Kapazität: Maximal 2 Erwachsene<br />

+ 4 <strong>Kinder</strong><br />

Turnus: Von Samstag bis Samstag<br />

Saison: Ganzjährig<br />

Aktivitäten: Schifahren, Langlaufen,<br />

Wandern, Thermalbäder, Tennis, Golf.<br />

Preis: Selbstbehalt/Woche 199,– Euro<br />

(unabhängig von Personenanzahl).<br />

Bei Bedarf Kostenübernahme durch<br />

den jeweiligen Landesverband der KKH<br />

möglich.<br />

Information u. Buchung:<br />

Daniela Velecky, Büro der KKKH,<br />

Tel/Fax: 0463/33 90 90<br />

gasse 8 (Ecke Hebragasse) statt.<br />

Informationen: Susanne Löhr,<br />

Tel: 0664/969 27 70<br />

Termine: Mi. 25.2.2009, Mi. 11.3.2009,<br />

Mi. 25.3.2009,<br />

jeweils von 14.00 – 17.00 Uhr<br />

Survivors-Treff<br />

Zeit: Jeden ersten Freitag im Monat von<br />

18.00 – 20.30 Uhr, mit Themenschwerpunkt<br />

und Moderation<br />

Nähere Infos: survivors_wien@gmx.at<br />

oder auf der Website: www.survivors.at<br />

Riesenflohmarkt<br />

Zugunsten der KKH Wien, NÖ u. Bgld.<br />

Ort: Postgebäude Erzherzog-Karl-<br />

Straße 135, 1220 Wien<br />

Termine: Sa. 4.4.2009, Sa. 2.5.2009,<br />

Sa. 6.6.2009,<br />

jeweils von 8.00 – 13.00 Uhr<br />

Tirol<br />

Elterngesprächsrunden<br />

Die KKH für Tirol und Vorarlberg lädt<br />

einmal im Monat zum Erfahrungsaustausch.<br />

Ursula Mattersberger informiert<br />

über Projekte, Aktivitäten und <strong>Hilfe</strong>stellungen<br />

seitens der KKH für Tirol und<br />

Vorarlberg.<br />

Ort: Elternküche der onkologischen Station<br />

Innsbruck im neuen Klinikgebäude<br />

Zeit: Mi. 18.3.2009, Mi. 15.4.2009,<br />

Mi. 27.5.2009, Mi. 17.6.2009,<br />

jeweils von 14.00 – 15.30 Uhr<br />

Information:<br />

Sabine Mair,<br />

Tel: 0664/113 36 23<br />

(Montag – Freitag<br />

15.00 – 17.00 Uhr)<br />

Informationen & Termine<br />

Wien<br />

Elterngesprächsrunden/St. Anna<br />

<strong>Kinder</strong>spital<br />

mit Gertraud Strohmer und<br />

Mag. Eva Morent-Gran<br />

Ort: St. Anna <strong>Kinder</strong>spital, Station 2A<br />

Zeit: Jeden Mittwoch 10.00 – 11.00 Uhr<br />

Ort: St. Anna <strong>Kinder</strong>spital, Station 2B<br />

Zeit: Jeden Mittwoch 9.00 – 10.00 Uhr<br />

Elterngesprächsrunden/AKH-<br />

<strong>Kinder</strong>klinik<br />

mit Elisabeth Ederer<br />

Ort: AKH <strong>Kinder</strong>klinik, Ebene 9<br />

Zeit: Jeden 2. Mittwoch ab 13.00 Uhr<br />

Geschwistergruppe „Jetzt komme<br />

ich!“<br />

Gruppe für sechs- bis elfjährige Geschwister<br />

von krebskranken <strong>Kinder</strong>n mit<br />

Barbara Eichinger (Kunsttherapeutin)<br />

und Mag. Stephanie Häfele-Hausmann<br />

(Klinische Psychologin)<br />

Ort: Cafeteria St. Anna <strong>Kinder</strong>spital<br />

Termine: Jeden ersten Dienstag im<br />

Monat jeweils von 15.30 – 16.45 Uhr<br />

ECDL-Schulungstermine<br />

Ort: Büro der KKH Wien, NÖ und Bgld.,<br />

Achtung: Aufgrund von Umbauarbeiten<br />

finden die Schulungen vorübergehend<br />

im Ausweichlokal in 1090, <strong>Kinder</strong>spital-<br />

Niederösterreich<br />

Selbsthilfegruppe NÖ Mitte<br />

„Leben mit dem Tod eines Kindes“<br />

Leitung: Elisabeth und Anton Heneis<br />

Ort: Beratungszentrum Rat & <strong>Hilfe</strong>,<br />

3100 St. Pölten, Heitzlergasse 2<br />

Termine: Do. 5.3.2009, Do. 2.4.2009,<br />

Do. 7.5.2009, Do. 4.6.2009,<br />

ab 18.15 Uhr<br />

Begleitung: Mag. Johann Steiner,<br />

Psychotherapeut & Gesundheitspsychologe<br />

Information: Elisabeth Heneis,<br />

Tel: 0676/41 30 382 oder 02275/6169<br />

(von 19.00 – 21.00 Uhr)<br />

Neuorientierung nach dem Tod<br />

eines Kindes<br />

Folgegruppe für betroffene Eltern, die<br />

sich nach erfolgter Trauerarbeit neu<br />

orientieren wollen<br />

Ort: Beratungszentrum Rat & <strong>Hilfe</strong>,<br />

3100 St. Pölten, Heitzlergasse 2<br />

Termine: Do. 26.2.2009,<br />

Do. 26.3.2009,<br />

von 19.00 – 21.00 Uhr<br />

Begleitung: Mag. Johann Steiner, Psychotherapeut<br />

& Gesundheitspsychologe<br />

Information: Heidemarie Wiener,<br />

Tel: 02742/366 224<br />

Rat & <strong>Hilfe</strong>, Tel: 02742/353 510<br />

Eltern Jour Fixe auf der Station<br />

Für Fragen, Anregungen und Wünsche<br />

zum Behandlungs- und Stationsalltag.<br />

TeilnehmerInnen: Eltern, Oberarzt,<br />

Stationsschwester, Psychologe und<br />

Sozialarbeiterin.<br />

Ort: Elternküche der onkologischen Station<br />

Innsbruck im neuen Klinikgebäude<br />

Zeit: Mi. 4.3.2009, Mi. 1.4.2009,<br />

Mi. 6.5.2009, Mi. 3.6.2009,<br />

jeweils von 14.00 – 15.30 Uhr<br />

Oberösterreich<br />

Wellenreiter Meeting<br />

Einmal im Monat findet im YouZ<br />

(Südtirolerstraße 7, 4020 Linz)<br />

von 14.00 – 17.00 Uhr ein Meeting der<br />

Wellenreiter statt.<br />

Nächster Termin: 8.3.2009<br />

Infos unter wellenreiter@gmx.at<br />

Generalversammlung<br />

Am 28.3.2009 findet die Generalversammlung<br />

der KKH OÖ statt.<br />

1/09 23<br />

<strong>sonne</strong>


Buchtipps<br />

Tipps<br />

Ω Sophie gewinnt<br />

Christina und Leopold Augendopler<br />

Trauner Verlag + Buchservice GmbH, Linz,<br />

1. Auflage, 2008, 208 Seiten, Hardcover,<br />

ISBN 978-3-85499-565-4, 16,50 Euro,<br />

www.trauner.at<br />

Das Buch erzählt die Geschichte der kleinen Sophie.<br />

Sie war gerade 3 Jahre alt, als bei ihr Leukämie diagnostiziert<br />

wurde. Ihre Mutter Christina und ihr Opa<br />

Leopold Augendopler schrieben die Erlebnisse und<br />

Erfahrungen aus der Sicht von Sophie auf. Das Buch<br />

gibt Einblick in die Behandlung, den Alltag und die<br />

Gefühle eines krebskranken Kindes und soll jenen<br />

<strong>Hilfe</strong> und Zuversicht geben, die ähnliche Situationen<br />

zu meistern haben.<br />

Der Bucherlös geht an die <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Organisationen<br />

in Österreich, die krebskranke <strong>Kinder</strong> und<br />

Jugendliche und deren Familien in dieser schwierigen<br />

Zeit begleiten.<br />

Nähere Informationen und weitere Einblicke in<br />

die Welt der Sophie Augendopler finden Sie unter:<br />

www.sophiegewinnt.at<br />

Ω Aufgeben gibt’s nicht<br />

Geschichten, Gedichte, Bilder krebskranker <strong>Kinder</strong><br />

und Jugendlicher.<br />

Herausgegeben von der Deutschen Leukämie-<br />

Forschungshilfe, Bonn.<br />

In Zusammenarbeit mit Österreichische <strong>Kinder</strong>-<br />

<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>, Deutsche <strong>Kinder</strong>krebsstiftung und<br />

<strong>Kinder</strong>krebshilfe Schweiz.<br />

Redaktion: Dr. Gerlind Bode.<br />

1. Auflage, 2008<br />

Erhältlich gegen eine freiwillige Spende bei der<br />

ÖKKH (oesterreichische@kinderkrebshilfe.at)<br />

<strong>Krebs</strong>kranke <strong>Kinder</strong> und Jugendliche brauchen unsere<br />

<strong>Hilfe</strong> heute mehr denn je. Auch wenn sich die<br />

Behandlungsstrategien in den vergangenen 30 Jahren<br />

wesentlich verbessert haben und damit die Überlebensschancen<br />

gestiegen sind, müssen sich viele<br />

<strong>Kinder</strong> und Jugendliche die Heilung zu einem hohen<br />

Preis „erkaufen“. Die Behandlung ist langwierig und<br />

belastend. Oft sind die Betroffenen auch nach der<br />

Therapie mit vorübergehenden oder bleibenden Spätfolgen<br />

konfrontiert.<br />

Im Buch „Aufgeben gibt’s nicht“ erzählen Survivors<br />

aus Österreich, Deutschland und der Schweiz in Form<br />

von Geschichten, Gedichten oder Bildern von ihrer<br />

Krankheit.<br />

SONNE 1/09 P. b. b. Verlagspostamt 1090 Wien Zulassungsnummer GZ 02Z033369M

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