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sonne - Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe

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Afghanistan-<strong>Hilfe</strong><br />

Afghanische Ärzte in Graz<br />

Neue Horizonte<br />

SIOP/ICCCPO/Survivors Meeting in Berlin<br />

International<br />

Das krisengeschüttelte Afghanistan<br />

(geschätzte EinwohnerInnenzahl: 31 Millionen)<br />

gehört zu den ärmsten Ländern<br />

der Welt. Viele <strong>Kinder</strong> sind unterernährt,<br />

eine medizinische Versorgung ist<br />

kaum gewährleistet.<br />

Das Indira-Gandhi-Krankenhaus in<br />

Kabul ist die einzige <strong>Kinder</strong>klinik<br />

des Landes. Sie ist hoffnungslos<br />

überfüllt und nur äußerst notdürftig eingerichtet,<br />

die Sterblichkeit ist hoch. <strong>Kinder</strong>,<br />

die an <strong>Krebs</strong> erkrankt sind, haben kaum<br />

Überlebenschancen.<br />

Im Oktober des vergangenen Jahres<br />

organisierte und finanzierte die Österreichische<br />

<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> gemeinsam<br />

mit der American Austrian Foundation im<br />

Rahmen eines Scholarship-Programmes<br />

einen fünfwöchigen Aufenthalt von zwei<br />

Ärzten des Indira-Gandhi-Krankenhauses<br />

an der kinderonkologischen Station der<br />

Grazer Universitätsklinik.<br />

Erfahrungen ....<br />

„Ich habe viel über die modernen Methoden<br />

der <strong>Krebs</strong>diagnose und -behandlung<br />

gelernt“, blickt Rafiullah Ahmadzai, einer<br />

der beiden Gastärzte, auf die Zeit in Österreich<br />

zurück. Natürlich weiß er, dass er nur<br />

einen Bruchteil des Gelernten in seinem<br />

Heimatland umsetzen kann, da allein die<br />

medizinische Ausstattung fehlt.<br />

Auch Univ.-Prof. Christian Urban, Leiter<br />

der <strong>Kinder</strong>-Onkologie in Graz und fachlicher<br />

Betreuer des Austausches, kennt<br />

die realen Grenzen solcher Projekte: „Wir<br />

wissen, dass ein solcher Gastaufenthalt<br />

nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein<br />

kann. Trotzdem: wir dürfen diese Menschen<br />

nicht alleine lassen. Es ist unsere<br />

Pflicht, dazu beizutragen, dass auch sie<br />

von den medizinischen Fortschritten in den<br />

Industriestaaten profitieren können.“ π<br />

Auf dem 40. Internationalen Kongress<br />

der Internationalen Gesellschaft für<br />

Pädiatrische Onkologie (SIOP) und der<br />

Internationalen Vereinigung von <strong>Kinder</strong>-<br />

<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Organisationen (ICCCPO)<br />

trafen sich Anfang Oktober in Berlin<br />

etwa 2.000 renommierte <strong>Kinder</strong>ärzt-<br />

Innen, GrundlagenforscherInnen,<br />

Pflegekräfte, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen<br />

sowie betroffene Eltern und<br />

Survivors aus 140 Ländern.<br />

Der von Eva Luise Köhler, Ehefrau<br />

des deutschen Bundespräsidenten<br />

Horst Köhler, eröffnete Kongress<br />

stand 2008 unter dem Motto „Care and<br />

Cure – New Horizons“. Vier Tage lang<br />

wurden neue Ziele und Perspektiven erarbeitet.<br />

Seitens der MedizinerInnen ging es<br />

schwerpunktmäßig um die Optimierung<br />

von Grundlagen- und klinischer <strong>Krebs</strong>forschung,<br />

um neue Therapiestrategien mit<br />

geringeren Nebenwirkungen und dadurch<br />

mehr Lebensqualität zu entwickeln.<br />

Bei den zahlreichen Workshops und Vorträgen<br />

der Eltern-Organisationen wurden<br />

v.a. verschiedene Aspekte der Elterngruppenarbeit<br />

und Themen wie Komplementär-<br />

und Alternativmedizin, die Bedeutung<br />

nationaler und internationaler <strong>Krebs</strong>register<br />

oder die Notwendigkeit adäquater Krankenhausstationen<br />

speziell für krebskranke<br />

Jugendliche und junge Erwachsene diskutiert.<br />

Aber auch der Erfahrungsaustausch<br />

untereinander und mit internationalen ExpertInnen<br />

stand hier im Vordergrund. Erstmals<br />

hatten Eltern und Survivors getrennt<br />

voneinander die Möglichkeit, sich in einer<br />

„Meet the Experts“-Reihe mit ExpertInnen<br />

der <strong>Kinder</strong>-Onkologie (InternistInnen, RadiologInnen,<br />

ForscherInnen, …) auszutauschen<br />

und Fragen zu stellen.<br />

Gefälle zwischen arm und reich<br />

Während in Westeuropa und Nordamerika<br />

inzwischen drei Viertel der erkrankten<br />

<strong>Kinder</strong> und Jugendlichen dauerhaft geheilt<br />

werden, überleben in ärmeren Ländern<br />

mehr als 80 Prozent der Betroffenen aufgrund<br />

unzureichender medizinischer Versorgung<br />

die <strong>Krebs</strong>erkrankung nicht.<br />

Der 1994 gegründeten ICCCPO gehören<br />

mittlerweile 118 Mitgliedsorganisationen<br />

aus 73 Ländern an. Die internationale Vereinigung<br />

der Eltern-Organisationen setzt<br />

sich dafür ein, dass alle krebskranken <strong>Kinder</strong><br />

unabhängig vom Wohnort Zugang zu<br />

ausreichender Diagnostik und Behandlung<br />

bekommen.<br />

π<br />

Ω Webtipps: www.icccpo.org<br />

www.siop.nl<br />

Monika Kehrer<br />

Sabina Auckenthaler<br />

Die Vielfalt der einzelnen Elterngruppen präsentierte der sogenannte „Info Market“<br />

<strong>sonne</strong> 1/09

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