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Häusliche Gewalt beenden: Verhaltensänderung von Tätern als ...

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2<br />

[ 2 ]<br />

8 Es greift Erfahrungen des US-amerikanischen<br />

Jugendhilfeprojektes<br />

‚Glen Mills Schools’ auf, das durch<br />

seine Anti-<strong>Gewalt</strong>-Trainings mit<br />

deliquenten Gang-Jugendlichen<br />

bekannt wurde. Methodisch basiert<br />

das AAT© auf einem lerntheoretischen<br />

und kognitiven Ansatz.<br />

Kernbestandteil des Trainings sind<br />

Sitzungen auf dem ‚Heißen Stuhl’,<br />

bei denen gezielt mit jedem Einzelnen<br />

an begangenen <strong>Gewalt</strong>taten<br />

gearbeitet wird (Colla 2001; Förster/<br />

Weidner 2005).<br />

9 Z.B. Mannege Berlin, Männerbüro<br />

Hannover, Packhaus Kiel und<br />

Münchner Informationszentrum<br />

für Männer. Mitarbeiter dieser<br />

Projekte (z.B. Hafner, Brzoska und<br />

Spoden) hospitierten in den 1980<br />

Jahren in Täterarbeitsprojekten in<br />

den USA und transformierten ihre<br />

Erfahrungen in eigene Konzepte der<br />

Täterarbeit. Sie legten damit einen<br />

maßgeblichen Grundstein für die<br />

heutige Täterarbeit in Deutschland.<br />

Täterarbeit erfuhr 1989 erstm<strong>als</strong> Unterstützung<br />

durch öffentliche Mittel<br />

des damaligen Bundesministeriums<br />

für Jugend, Familie, Frauen und<br />

Gesundheit (WiBIG 2004c:7f). Viele<br />

Projekte die Beratungsarbeit mit<br />

<strong>Tätern</strong> machen, arbeiten heute nicht<br />

mehr wie das damalige ‚Hamburger<br />

Modell’ ausschließlich mit Männern,<br />

die freiwillig kommen, sondern auch<br />

mit Männern, die justiziell zugewiesen<br />

wurden.<br />

2 Täterprogramme und ihre Evaluation<br />

die arbeit mit gewalttätigen Männern hat in deutschland eine geschichte,<br />

die in die 1970er und 1980er Jahre zurück reicht. ihre unterschiedlichen<br />

Wurzeln liegen<br />

� in der therapeutischen arbeit mit Straffälligen (u.a. Sexu<strong>als</strong>traftätern)<br />

und der anti-aggressions-arbeit mit jugendlichen<br />

gewalttätern,<br />

� den Männergruppen und -projekten der 1980 Jahre, in denen<br />

zunehmend das thema gewalt diskutiert wurde, und<br />

� der frauenbewegung, die seit den 70er Jahren die gewalt gegen<br />

frauen öffentlich anprangerte und wesentlich dazu beitrug, dass<br />

Männergewalt ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangte.<br />

aus diesen Wurzeln entwickelten sich eigene traditionen mit spezifischen<br />

impulsen für die täterarbeit. da waren<br />

� die arbeit mit Sexu<strong>als</strong>traftätern und die 1987 <strong>von</strong> Weidner 8 in<br />

der Jugendanstalt Hameln entwickelten anti-aggressionstrainings<br />

(Weidner 2001),<br />

� die arbeit mit Straftätern im Rahmen der Straffälligenhilfe und<br />

� die arbeit der Männerberatungsstellen, aus denen eine Vielzahl<br />

an täterarbeitsprojekten entstanden ist. 9<br />

in der täterarbeit sind heute diese traditionen noch erkennbar, z.B. in<br />

der Bandbreite der einrichtungen, die täterarbeit durchführen und unterstützen.<br />

auf den Bedeutungszuwachs, den täterarbeit im Zuge des<br />

Paradigmenwechsels bei der Bekämpfung häuslicher gewalt erfahren<br />

hat, wurde in Kapitel 1 bereits eingegangen.

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