10.04.2015 Aufrufe

MANmagazin Ausgabe Bus 1/2015

Stockholm gibt Gas. Bis Ende 2015 wird die Busflotte der Keolis Sverige AG, Stockholms größten Betreiber von Buslinien im öffentlichen Nahverkehr, ohne fossile Brennstoffe auskommen. Für dieses Ziel sind zahlreiche Gas- und Hybridbusse von MAN im Einsatz. Lesen Sie außerdem in der neuesten Ausgabe des MANmagazins über die wichtigsten Meilensteine aus 100 Jahren Nutzfahrzeugbau bei MAN und erfahren Sie mehr über die Produktion des Mannschaftsbusses des FC Bayern München im MAN-Werk Ankara.

Stockholm gibt Gas. Bis Ende 2015 wird die Busflotte der Keolis Sverige AG, Stockholms größten Betreiber von Buslinien im öffentlichen Nahverkehr, ohne fossile Brennstoffe auskommen. Für dieses Ziel sind zahlreiche Gas- und Hybridbusse von MAN im Einsatz. Lesen Sie außerdem in der neuesten Ausgabe des MANmagazins über die wichtigsten Meilensteine aus 100 Jahren Nutzfahrzeugbau bei MAN und erfahren Sie mehr über die Produktion des Mannschaftsbusses des FC Bayern München im MAN-Werk Ankara.

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1/<strong>2015</strong><br />

Deutschland<br />

Umweltfreundliche <strong>Bus</strong>se im Einsatz<br />

Sauber unterwegs<br />

in Stockholm


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

Entdecken Sie<br />

das<br />

<strong>Ausgabe</strong> auf dem Tablet.<br />

auch als digitale<br />

04<br />

12<br />

inhalt<br />

Deutschland<br />

04 Die Umweltbotschafter<br />

Alberto Gómez und Jose Luis Soria fahren<br />

in Spanien mit sauberen Hybridbussen.<br />

für Android<br />

Einfach die<br />

App kostenlos<br />

downloaden:<br />

für ios<br />

Das Beste aus der MAN-Welt<br />

Was sind die Höhepunkte aus 100 Jahren<br />

Nutzfahrzeugbau bei MAN? Weshalb ist Stockholm<br />

im umweltfreundlichen Nahverkehr ein<br />

Pionier? Und warum ist der MAN Lion’s City<br />

GL CNG „<strong>Bus</strong> of the Year <strong>2015</strong>“? Die dritte <strong>Ausgabe</strong><br />

des <strong>MANmagazin</strong> gibt Antworten auf<br />

diese und weitere spannende Fragen. Es spiegelt<br />

die Welt wider, aus der MAN kommt: eine<br />

technisch geprägte Welt, mit interessanten<br />

Themen aus dem Lkw- und <strong>Bus</strong>bereich bis hin<br />

zu Turbinen und Motoren, die in Schiffen oder<br />

Kraftwerken zum Einsatz kommen.<br />

Viel Freude und spannende Unterhaltung<br />

mit dem <strong>MANmagazin</strong> – oder laden Sie sich<br />

gratis die digitale Tablet-<strong>Ausgabe</strong> herunter,<br />

erhältlich als App für iOS und Android.<br />

Impressum<br />

Das MAN magazin erscheint zweimal jährlich in<br />

16 Sprachen.<br />

Herausgeber MAN Unternehmenskommunikation<br />

Andreas Lampersbach (V.i.S.d.P.),<br />

Ungererstraße 69, 80805 München<br />

Verantwortlicher redakteur & Objektleiter<br />

Joachim Kelz, Tel.: +49. 89. 1580-1175,<br />

magazin@man.eu, www.man.eu<br />

Verlag C3 Creative Code and Content GmbH,<br />

Heiligegeistkirchplatz 1, 10178 Berlin, www.c3.co,<br />

Gesellschafter der C3 Creative Code and Content GmbH<br />

sind die Burda Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />

Offenburg, und die KB Holding GmbH, Berlin, zu je<br />

50 %. Alleinige Gesellschafterin der Burda Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung ist die Hubert Burda Media<br />

Holding Kommanditgesellschaft, Offenburg. Gesellschafter<br />

der KB Holding GmbH sind die Herren<br />

Lukas Kircher (Geschäftsführer, Berlin) und Rainer<br />

Burkhardt (Geschäftsführer, Berlin) zu je 50 %.<br />

Redaktion & Autoren Klaus-Peter Hilger (Ltg.),<br />

Yasmine Sailer (Stv.). Freie Autoren: Tobias Birzer,<br />

Alexandra Grossmann, Dr. Wolfgang Hörner,<br />

Martin Kaluza, Sarah Paulus, Marcus Schick,<br />

André Schmidt-Carré, Miryam Torrecilla<br />

MANAgiNg editor Sara Austen<br />

Konzeption Stefan Lemle, A New Kind<br />

(freier Mitarbeiter)<br />

Grafik Micheline Pollach,<br />

Andrea Hüls, Christian Kühn, Anna-Sophie Werner<br />

(freie Mitarbeiterin)<br />

Bildredaktion Elke Latinovic,<br />

André Kirsch (freier Mitarbeiter)<br />

Titelbild Daniel Blom<br />

Lektorat Dr. Michael Petrow (Ltg.),<br />

Jutta Schreiner<br />

produktioN C3 Creative Code and Content GmbH<br />

Druck Gotteswinter und Aumaier GmbH,<br />

Joseph-Dollinger-Bogen 22, 80807 München<br />

Nachdruck mit Quellenangabe gestattet.<br />

Änderungen sind mit der Redaktion abzustimmen.<br />

aboservice Thomas Mahler GmbH,<br />

Postfach 50 04 65, 80974 München,<br />

Tel.: +49. 89. 1580-3724,<br />

Thomas.Mahler-ext@man.eu<br />

Anzeigenvertrieb Zeitzeichen Vertriebs GmbH,<br />

Radka Neumann, Tel.: +49. 8323. 9984630,<br />

radkaneumann@zeitzeichen.de<br />

Copyright ©<strong>2015</strong> bei MAN und C3 Creative Code<br />

and Content GmbH<br />

Fotos: APPLE INC. Pr<br />

22<br />

34<br />

TITELTHEMA<br />

Stockholm ist Vorreiter im sauberen Stadtverkehr.<br />

MAN liefert dafür die innovativen <strong>Bus</strong>technologien.<br />

40<br />

06 Preisgekröntes Design<br />

Der NEOPLAN Jetliner hat den German<br />

Design Award <strong>2015</strong> gewonnen.<br />

08 Die Wüste bebt<br />

MAN-Rennfahrzeuge und -Servicetrucks<br />

haben die Dakar erfolgreich gemeistert.<br />

10 So kreuzt man heute<br />

Motoren von MAN Diesel & Turbo für die<br />

Luxusschiffe von Norwegian Cruise Line<br />

12 Bereit für die Zukunft<br />

Die wichtigsten Meilensteine aus<br />

100 Jahren Nutzfahrzeugbau bei MAN<br />

18 News<br />

Meldungen aus dem MAN-Kosmos<br />

22 Välkommen ombord!<br />

Stockholm gibt Gas<br />

In Schwedens Hauptstadt sind Hybridund<br />

Biogasbusse von MAN unterwegs.<br />

28 Eine Liga für sich<br />

Aus dem MAN-Werk Ankara kommt der<br />

Mannschaftsbus des FC Bayern München.<br />

32 Zuwachs in der <strong>Bus</strong>familie<br />

Der Standardüberlandbus Lion’s Intercity<br />

ergänzt das <strong>Bus</strong>portfolio von MAN.<br />

34 Dem Himmel so nah<br />

Komfort, Effizienz, Design, Sicherheit: Der<br />

NEOPLAN Skyliner überzeugt im Einsatz.<br />

38 Der Sandmann<br />

Mit einem umgebauten MAN-Lkw fährt<br />

Peter Meyer Touristen über Fraser Island.<br />

40 Sauberer Sieger<br />

Der MAN Lion’s City GL CNG ist „<strong>Bus</strong> of<br />

the Year <strong>2015</strong>“.<br />

44 Glück auf!<br />

Ein MAN-Lkw reist für seinen Einsatz im<br />

Bergwerk in Einzelteilen unter die Erde.<br />

48 Sicher mit System<br />

Eine Vielzahl an Assistenzsystemen von<br />

MAN macht <strong>Bus</strong>se sicherer.<br />

02<br />

03


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

Leise und bequem: Fahrer<br />

Jose Luis Soria schätzt an dem<br />

Hybridbus den Komfort und den<br />

niedrigen Geräuschpegel.<br />

Nähe von Madrid. Die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

und die Abstände zwischen den Haltestellen<br />

sind auf diesen Routen gering, und das<br />

Fahrgastaufkommen ist hoch. Auf solchen<br />

Strecken können wir den größten Nutzen aus<br />

der Hybridtechnologie ziehen.<br />

Wie reagieren die Passagiere auf die<br />

<strong>Bus</strong>se? Jose Luis Soria: Die Fahrgäste sind sehr<br />

zufrieden, besonders die Senioren, weil man in<br />

den <strong>Bus</strong> bequem einsteigen kann. Der <strong>Bus</strong> lässt<br />

sich für den Einstieg an der Haltestelle schnell<br />

und tief absenken. Außerdem finden die breiten<br />

Sitze mit Armlehnen großen Anklang.<br />

Braucht man eine besondere Ausbildung,<br />

um die MAN Lion’s City Hybrid zu<br />

fahren? Alberto Gómez: Wir haben eine besondere<br />

Schulung durchlaufen. Zunächst einen<br />

Kurs zur Hybridtechnologie und zu den<br />

Sicherheitsvorkehrungen. Danach haben wir<br />

Fahrstunden bekommen.<br />

Wie viel Kraftstoff spart der <strong>Bus</strong> im Vergleich<br />

zu einem normalen Dieselbus? Jose<br />

Luis Soria: Im Durchschnitt sind es 25 Prozent<br />

Kraftstoffersparnis, was auch einen geringeren<br />

CO 2 -Ausstoß bedeutet. Unser Ziel ist es, die<br />

größtmögliche Ersparnis aus der Hybridtechnologie<br />

zu ziehen. Das erreichen wir, indem wir<br />

das Fahrzeug lange Schichten fahren lassen.<br />

Welche Rolle spielt die Umwelt für Sie<br />

persönlich? Alberto Gómez: Die Umwelt ist<br />

für mich persönlich ein sehr wichtiges Thema,<br />

und ich freue mich, dass ich zum Klimaschutz<br />

beitragen kann, indem ich ein umweltfreundliches<br />

Fahrzeug fahre.<br />

25 %<br />

Spritersparnis<br />

Durch die Hybridtechnologie sparen<br />

die MAN Lion’s City von Aisa bis zu<br />

25 Prozent Diesel ein.<br />

my man<br />

Die Umwelt-<br />

Der spanische Verkehrsbetrieb Aisa nutzt für<br />

den Stadtverkehr in Valdemoro und Aran juez<br />

zwei umweltfreundliche Lion’s City Hybrid. Die<br />

Fahrer Jose Luis Soria und Alberto Gómez erzählen<br />

von ihrem Alltag mit den neuen <strong>Bus</strong>sen.<br />

Wie finden Sie die neuen Hybridbusse?<br />

botschafter<br />

Alberto Gómez: Den <strong>Bus</strong> zu fahren ist toll. Das<br />

Fahrerhaus ist sehr bequem, vor allem der<br />

Sitz. Da macht die Arbeit noch mehr Spaß.<br />

Was ist an diesen Fahrzeugen so besonders?<br />

Jose Luis Soria: Ich finde es bemerkenswert,<br />

wie leise der <strong>Bus</strong> ist und wie geschmeidig<br />

er sich fährt.<br />

Auf welchen Strecken fahren die <strong>Bus</strong>se?<br />

Jose Luis Soria: Die <strong>Bus</strong>se fahren in den Innenstädten<br />

von Valdemoro und Aranjuez, in der<br />

Fotos: Juan Caraballo<br />

Der Umwelt zuliebe: Alberto<br />

Gómez ist stolz, einen sauberen<br />

<strong>Bus</strong> zu fahren und so zum<br />

Umweltschutz beizutragen.<br />

04<br />

05


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

Preisgekröntes<br />

Design<br />

Typisch NEOPLAN: Der Jetliner ist<br />

dynamisch, schön proportioniert und<br />

sowohl kraftvoll als auch elegant.<br />

Illustrationen: MAN<br />

Kraftvoll, dynamisch, elegant – was<br />

sich liest wie die Beschreibung eines Sportwagens,<br />

trifft auch auf den NEOPLAN Jetliner zu.<br />

Der Omnibus im Mitteldeckersegment ist<br />

technisch und gestalterisch wegweisend. Das<br />

fand auch die Jury des German Design Award<br />

<strong>2015</strong>: Sie zeichnete den NEOPLAN Jetliner für<br />

seine besondere Designqualität in der Kategorie<br />

„Excellent Product Design – Transportation<br />

and Public Design“ aus. Seit 60 Jahren<br />

verleiht der Rat für Formgebung in Frankfurt<br />

am Main jährlich hervorragenden Designleistungen<br />

den German Design Award.<br />

Den Jetliner kennzeichnen kraftvolle Proportionen<br />

mit vorwärtsdrängender Dynamik.<br />

„Durch die dynamische Gestaltung, vor allem<br />

in der Seitenlinie, bekommt der <strong>Bus</strong> eine<br />

richtig schöne Geschwindigkeit – damit sieht<br />

er schon im Stand aus, als ob er fährt“, sagt<br />

Stephan Schönherr, Vice President Design <strong>Bus</strong><br />

von MAN. Die glattflächige, cW-optimierte Silhouette<br />

und die klare Linienführung sind typisch<br />

für NEOPLAN. Im Innenraum setzt sich<br />

das Premiumdesign fort: Fahrgäste und Fahrer<br />

finden sich in einer attraktiven Atmosphäre<br />

mit hoher Funktionalität wieder. Für Stephan<br />

Schönherr und sein erfolgreiches Designteam<br />

sind es Ganzheitlichkeit und Harmonie zwischen<br />

Exterieur und In terieur, die den <strong>Bus</strong> prägen.<br />

„Der NEOPLAN Jetliner hat die Auszeichnung<br />

auf jeden Fall verdient. Wir haben ein bewährtes<br />

Konzept neu interpretiert und somit<br />

das Fahrzeug als jüngsten Vertreter der Marke<br />

NEOPLAN deutlich modernisiert.“<br />

Seit 2002 haben <strong>Bus</strong>se der Marken MAN<br />

und NEOPLAN insgesamt zwölf Designauszeichnungen<br />

erhalten, darunter den Red Dot<br />

Design Award und den iF DESIGN AWARD.<br />

Eine Bildergalerie aller Designauszeichnungen<br />

und ein Interview mit Stephan Schönherr<br />

gibt es auf > www.man.eu/mankannbusdesign<br />

06<br />

07


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

Die<br />

Wüste<br />

bebt<br />

9 000 Kilometer, 43 Grad Celsius Höchsttemperatur,<br />

4 500 Höhenmeter – bei der diesjährigen<br />

Rallye Dakar durch Argentinien, Bolivien<br />

und Chile fuhren die Lkw wieder bis an<br />

ihre Grenzen. Die 15 teilnehmenden MAN-<br />

Fahrzeuge hielten den Extrembedingungen besonders<br />

gut stand: In der Gesamtwertung landeten<br />

zwei MAN-Prototypen des VEKA-Rennteams<br />

in den Top Ten auf den Plätzen vier und<br />

acht. Die Wertung der seriennahen Fahrzeuge<br />

konnte MAN sogar auf den Rängen eins und<br />

zwei abschließen und die Wertung in der Dreiachser-Klasse<br />

ebenfalls für sich entscheiden.<br />

Mit diesem Ergebnis war MAN nicht nur<br />

der zweitbeste Hersteller in den Top Ten hinter<br />

Kamaz, sondern hatte noch eine weitere<br />

Erfolgsmeldung zu verbuchen: Von den 15<br />

MAN-Renn-Lkw hatte nur ein Fahrzeug einen<br />

Ausfall aufgrund eines technischen Defekts.<br />

Ein Beleg für die besondere Robustheit der<br />

Racer von MAN – und für die exzellente Arbeit<br />

des MAN-Serviceteams. Der offizielle<br />

MAN-Servicetruck unterstützte mit Tausenden<br />

Ersatzteilen und Kompetenz bei komplizierten<br />

Reparaturen. 50 weitere Trucks der<br />

Marke MAN in den einzelnen Teilnehmerteams<br />

transportierten Teile und Ausrüstung,<br />

die unterwegs benötigt wurden.<br />

Das Werksteam von MAN um Hans Echter,<br />

Hans-Werner Nell und Josef Kreppold hatte<br />

außerdem bei der diesjährigen Dakar ein besonderes<br />

Jubiläum zu feiern: Bereits im zehnten<br />

Jahr gingen die drei Mechaniker bei der<br />

südamerikanischen Wüstenrallye an den Start.<br />

„Dass Mannschaften drei oder vier Jahre zusammenbleiben,<br />

ist der Normalfall“, sagt Josef<br />

Kreppold. „Aber dass das gleiche Team mit<br />

dem gleichen Fahrzeug zehn Jahre hintereinander<br />

zusammen startet, ist absolut außergewöhnlich<br />

und in der Kombination einmalig.“<br />

Foto: Leon Jansen/ Dakarpress.com<br />

Ganz weit vorn: Der MAN-Prototyp<br />

des VEKA-Rennteams mit der<br />

Startnummer 503 belegte in der<br />

Gesamt wertung Rang vier.<br />

08<br />

09


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

So kreuzt<br />

man heute<br />

Moderne Maschinen: Angetrieben wird die Breakaway-Klasse<br />

von MAN-Vierzylinder-Motoren mit Common-Rail-Einspritzung.<br />

Heimathafen New York: Die Schiffe<br />

von Norwegian Cruise Line bieten<br />

Luxuskreuzfahrten in die Karibik an.<br />

Fotos: gettyimages, Ingrid Fieback<br />

Es ist kein alltägliches Bild: Vor der<br />

Skyline Manhattans liegt ein Schiff – doch<br />

nicht etwa eine der kleinen Fähren, die zur<br />

Freiheitsstatue und nach Staten Island fahren,<br />

sondern eines der größten und modernsten<br />

Kreuzfahrtschiffe der Welt. Die US-amerikanische<br />

Reederei Norwegian Cruise Line befährt<br />

mit den Schiffen Norwegian Breakaway<br />

und Norwegian Getaway die östliche Karibik.<br />

Beide Schiffe gehören zur Breakaway-Klasse<br />

von Norwegian Cruise Line, bieten Platz für<br />

4 028 Passagiere und 1 640 Mann Besatzung<br />

und sollen das Kreuzfahrterlebnis grundlegend<br />

verbessern.<br />

Gebaut hat die neuen Schiffe die Meyer<br />

Werft GmbH in Papenburg. Für die Lieferung<br />

der modernen Maschinen der Luxuskreuzer<br />

setzt die Meyer Werft auf das Know-how und<br />

die Erfahrung von MAN Diesel & Turbo. MAN<br />

stattete die Norwegian Breakaway und die<br />

Norwegian Getaway mit je zwei 12V- und zwei<br />

14V-48/60-Vierzylinder-Dieselmotoren mit<br />

Common-Rail-Einspritzung aus. Die vier Motoren<br />

pro Schiff haben zusammen 84 840 PS.<br />

„Unsere Common-Rail-Einspritzung bietet<br />

eine bessere Leistung im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Motoren“, erklärt Benjamin<br />

Andres, Head of Order Management Cruise &<br />

Ferry bei MAN Diesel & Turbo. „Wir sind stolz,<br />

etwas zur Norwegian-Cruise-Line-Flotte beizutragen<br />

und so die Zukunft der modernen<br />

Kreuzfahrt mitgestalten zu können.“<br />

Das Besondere an den Schiffen der<br />

Breakaway-Klasse ist unter anderem das Freestyle-Cruising-Konzept<br />

ohne vorbestimmte<br />

Essens zeiten und formellen Dresscode, dafür<br />

mit einem brandneuen Deckdesign, das Shops,<br />

Restaurants und Bars für alle Passagiere leichter<br />

zugänglich macht. In den nächsten vier Jahren<br />

soll die Flotte noch um vier neue Schiffe<br />

zur Breakaway-Plus-Klasse erweitert werden.<br />

Die Jungfernfahrt der Norwegian Escape ist für<br />

Herbst <strong>2015</strong> geplant, die Norwegian Bliss soll<br />

2016 folgen, zwei weitere Schiffe 2018 und 2019.<br />

10<br />

11


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

Bereit für<br />

die Zukunft<br />

1915<br />

Der MAN-Konzern kann<br />

auf eine über 250-jährige<br />

Geschichte zurückblicken.<br />

In diesem Jahr feiert das<br />

Unternehmen wieder ein<br />

bedeutendes Jubiläum:<br />

Vor 100 Jahren begann die<br />

Geschichte des Nutzfahrzeugbaus<br />

bei MAN. Ein<br />

Überblick über die wichtigsten<br />

Meilensteine.<br />

A<br />

m 21. Juni 1915 wurde ins Handelsregister<br />

der Stadt Nürnberg<br />

eine neue Firma eingetragen,<br />

die „Lastwagenwerke M.A.N.-Saurer“. Das<br />

Unternehmen entstand als Joint Venture der<br />

Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG und<br />

des Schweizer Nutzfahrzeugherstellers Saurer.<br />

Bald darauf verließ der erste MAN-Saurer-<br />

3-Tonnen-Lastwagen die gemeinsame Fabrik<br />

in Lindau am Bodensee, kurz danach die ersten<br />

<strong>Bus</strong>se, die als Überlandbusse für die<br />

Reichspost neben Fahrgästen auch Briefe und<br />

Pakete beförderten. Dies war der Beginn des<br />

Nutzfahrzeugbaus bei MAN, einer Erfolgsgeschichte,<br />

die nicht nur die Historie des Unternehmens<br />

entscheidend geprägt hat. Mit den<br />

zukunftsweisenden und oft revolutionären Innovationen<br />

beeinflusst MAN seit 100 Jahren<br />

die Entwicklung von Lastkraftwagen und Omnibussen<br />

maßgeblich – ein Anspruch, der sich<br />

über den heutigen Tag hinaus fortsetzt.<br />

1916 zog die Produktion in das MAN-Werk<br />

Nürnberg um. Nach dem Ausscheiden von<br />

Saurer 1918 firmierte das Unternehmen als<br />

„M.A.N. Lastwagenwerke“. 1924 präsentierte<br />

MAN den ersten Lkw mit einem Dieselmotor<br />

mit Direkteinspritzung – der Grundstein für<br />

den Siegeszug des Dieselmotors im Lkw war<br />

gelegt. Im Vergleich zu den damals üblichen<br />

Benzinmotoren sparte er bis zu 75 Prozent der<br />

Betriebskosten ein. Schon damals waren Sparsamkeit<br />

und Effizienz zwei wesentliche Ent-<br />

1924<br />

MAN baut in Kooperation mit der Firma Saurer<br />

die ersten Lkw und <strong>Bus</strong>se in Lindau. Ein Jahr<br />

später zieht die Fertigung in das MAN-Werk<br />

Nürnberg um. Der erste Fahrzeugmotor mit<br />

Diesel-Direkteinspritzung wird<br />

von MAN entwickelt. Das begründet<br />

den Siegeszug des<br />

Dieselmotors im Lkw – bis<br />

heute.<br />

1951<br />

Der erste deutsche Lkw-<br />

Motor mit Abgasturboaufladung<br />

erzielt eine<br />

35-prozentige Leistungssteigerung<br />

gegenüber<br />

herkömmlichen Lastwagenmotoren:<br />

der Sechszylinder-<br />

Motor MAN 1546 GT mit<br />

175 statt 130 PS.<br />

1961<br />

Mit dem 750 HO bringt MAN den ersten <strong>Bus</strong> mit<br />

modularem Fahrgestell für Stadt-, Überland- und<br />

Reisebusse auf den Markt.<br />

1897<br />

Rudolf Diesel entwickelt<br />

zusammen mit<br />

MAN-Ingenieuren den<br />

ersten Dieselmotor.<br />

1932<br />

Mit 140 PS ist der MAN<br />

S1H6 im Jahr 1932 der<br />

stärkste Diesel-Lkw der<br />

Welt. Ein Jahr später<br />

bringt MAN den Lastwagen<br />

sogar mit 150 PS<br />

auf den Markt.<br />

Fotos: Historisches Archiv MAN Truck & <strong>Bus</strong><br />

1951<br />

Der MAN-Lastwagen F8 mit seinem<br />

V8-180-PS-Motor wird zum<br />

Flaggschiff des einsetzenden Wirtschaftswunders.<br />

1955<br />

Die Lkw-, <strong>Bus</strong>- und Traktorenproduktion<br />

zieht von Nürnberg in<br />

das neue Werk nach München<br />

um. Als erster Lkw rollt ein MAN<br />

515 L1 vom Band. Der Motorenbau<br />

bleibt in Nürnberg.<br />

12<br />

13


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

wicklungsziele von MAN, die bis heute gelten.<br />

Im selben Jahr produzierte MAN die ersten<br />

Niederflurbusse mit einem eigens konstruierten<br />

Niederrahmen-Fahrgestell. Bis dahin basierten<br />

die <strong>Bus</strong>se, die MAN seit 1915 gebaut<br />

hatte, auf Lkw-Fahrgestellen.<br />

1928 stellte MAN seinen ersten Dreiachs-<br />

Lkw vor, der zum Vorläufer aller folgenden<br />

Schwerlast-Lkw von MAN wurde. 1932 erhielt<br />

der S1H6 mit dem D4086 einen großen Dieselmotor<br />

mit 140 PS und galt damit als stärkster<br />

Diesel-Lkw der Welt. 1937 folgte als nächster<br />

technischer Meilenstein die Entwicklung<br />

eines enorm kraftstoffsparenden Diesel-<br />

Direkteinspritzers und des Allradantriebs.<br />

Für den Wiederaufbau nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg waren Lastwagen gefragt. In den<br />

1950er-Jahren avancierte der MAN F8 mit seinem<br />

180 PS starken V8-Motor zu einem Flaggschiff<br />

des Wirtschaftswunders in der jungen<br />

Bundesrepublik. Wie innovativ MAN schon<br />

damals war, zeigte sich zum Beispiel 1951, als<br />

der Fahrzeugbauer den ersten deutschen Lkw-<br />

Motor mit Abgasturboaufladung vorstellte.<br />

Der Sechszylinder erreichte bei 8,72 Liter Hubraum<br />

175 PS und damit eine Leistungssteigerung<br />

um bemerkenswerte 35 Prozent. 1955 bezog<br />

MAN mit der Lkw- und <strong>Bus</strong>produktion<br />

seinen neuen Standort in München. Das Werk<br />

Nürnberg entwickelte sich zum Kompetenzzentrum<br />

für den Motorenbau.<br />

Auch im Omnibusbau stellte MAN immer<br />

wieder Innovationskraft unter Beweis. 1961<br />

brachte das Unternehmen mit dem 750 HO<br />

den ersten <strong>Bus</strong> in Modularbauweise auf den<br />

Markt. Auf ein einheitliches Fahrgestell wurden<br />

verschiedene Aufbauvarianten für Linien-,<br />

Überland- oder Reisebusse montiert.<br />

1971 übernahm MAN die Büssing Automobilwerke<br />

mit dem Werk in Salzgitter. Neben<br />

der Unterflurmotoren-Technik, auf die<br />

Büssing spezialisiert war, hielt auch Büssings<br />

Logo, der Braunschweiger Löwe, Einzug im<br />

140<br />

Pferdestärken<br />

Der S1H6 von MAN war 1932 mit seinem<br />

140-PS-Motor der stärkste Diesel-Lkw<br />

der Welt. Ein Jahr später gab es ihn<br />

sogar noch leistungsfähiger, mit 150 PS.<br />

Fotos: Historisches Archiv MAN Truck & <strong>Bus</strong><br />

Unternehmen und ziert seither den Kühlergrill<br />

aller Nutzfahrzeuge von MAN. Im Segment<br />

der leichten Lkw startete MAN Ende der<br />

1970er-Jahre eine Kooperation mit VW. Die<br />

6- und der 8-Tonner der G-Reihe wurden bis<br />

1993 gemeinsam produziert. Heute ist MAN<br />

Teil des VW Konzerns.<br />

Die Paradepferde von MAN waren jedoch<br />

seit jeher die Kurzhauber für den Bau<br />

und die schweren Frontlenker für den Fernverkehr,<br />

wie der Typ 19.280, der im Jahr 1978<br />

als erster MAN den Titel „Truck of the Year“<br />

erhielt. Zahlreiche Auszeichnungen folgten,<br />

zum Beispiel für den 1986 eingeführten<br />

MAN F90, der im Folgejahr „Truck of the Year“<br />

wurde. Der F90 beeindruckte vor allem mit<br />

seinem großzügigen Fahrerhaus. Damals wie<br />

heute waren Ergonomie und Komfort für den<br />

Fahrer wichtige Anliegen der Konstrukteure<br />

von MAN. Das Erfolgsmodell der Neunzigerjahre<br />

bei den Lkw hieß F2000. Die schwere<br />

Baureihe verfügte ab 1994 bereits serienmäßig<br />

über Motoren mit elektronischer Einspritzregelung.<br />

Auch die Omnibusse von MAN setzten<br />

Akzente. Mit dem Lion’s Star führte MAN 1992<br />

einen Reisebus ein, der die Namen aller folgenden<br />

<strong>Bus</strong>generationen von MAN prägen<br />

sollte. Mit einem cw-Wert von 0,41 war der<br />

Fernreisehochdecker besonders aerodynamisch<br />

und dadurch sparsam im Verbrauch.<br />

Ins neue Millennium startete MAN mit<br />

neuen Innovationen. Die Baureihe „Trucknology<br />

Generation Typ A“, kurz TGA, setzte im<br />

Jahr 2000 neue Maßstäbe, sowohl in Komfort<br />

und Ergonomie als auch mit neuen Technologien<br />

wie der MAN TipMatic oder MAN Comfort-Shift<br />

für einen optimalen Schaltvorgang.<br />

Mit der Übernahme der <strong>Bus</strong>marke NEOPLAN<br />

stärkte MAN 2001 seine Position im Premiumsegment<br />

der Reisebusse.<br />

Ein echter Meilenstein der Motorentechnologie<br />

war die Einführung der D20-Motoren<br />

„Branchenkompetenz,<br />

Kundennähe<br />

und Innovationskraft<br />

machen den Erfolg<br />

von MAN damals<br />

und heute aus.“<br />

Henning Stibbe, Leiter des Historischen Archivs bei<br />

MAN Truck & <strong>Bus</strong><br />

1977<br />

Die Kooperation mit VW Nutzfahrzeuge bei der<br />

Entwicklung einer leichten Fahrzeugreihe von<br />

sechs bis zehn Tonnen Gesamtgewicht beginnt.<br />

1979 startet die Produktion der sogenannten<br />

VW-MAN-Gemeinschaftsbaureihe.<br />

1986<br />

MAN führt die Baureihe F90 mit einem komplett<br />

neuen Fahrerhaus in den Markt ein.<br />

1992<br />

Der Reisebus MAN Lion’s Star<br />

kommt auf den Markt und wird als<br />

„Coach of the Year“ prämiert.<br />

2000<br />

Die Präsentation der Trucknology Generation TGA ist<br />

der Startpunkt einer großen Produktoffensive.<br />

1971<br />

MAN übernimmt die ÖAF<br />

und die Büssing Automobilwerke.<br />

Der Löwe von<br />

Büssing wird in das Logo<br />

aufgenommen.<br />

1978<br />

Zum ersten Mal erhält MAN die<br />

Auszeichnung „Truck of the<br />

Year“ für das Modell 19.280.<br />

2001<br />

MAN übernimmt die Marken<br />

NEOPLAN, ERF und Star.<br />

14<br />

15


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

mit Common-Rail-Einspritzung im Jahr<br />

2004. Als erster Nutzfahrzeughersteller stellte<br />

MAN alle seine Motoren auf das sparsame<br />

und umweltfreundliche elektronisch gesteuerte<br />

Einspritzverfahren um. Mit dem TGL<br />

und dem TGM modernisierte MAN 2005<br />

auch die leichte und mittlere Baureihe. Dabei<br />

gelang es, die damals gültige Abgasnorm<br />

Euro 4 durch die Kombination von Abgasrückführung<br />

und Partikelfilter ganz ohne<br />

Zusatzstoffe wie AdBlue zu erreichen. Zwei<br />

Jahre später traten gleich zwei Modelle die<br />

Nachfolge des TGA in der schweren Baureihe<br />

an: Während der TGX für den Fernverkehr<br />

ausgelegt ist, kommt der TGS in den Bereichen<br />

Traktion und schwerer Verteilerverkehr<br />

zum Einsatz. Für die beiden Modelle erhielt<br />

MAN zum siebten Mal den Titel „Truck of the<br />

Year“ – das ist Branchenrekord.<br />

2010 startete MAN mit der Serienfertigung<br />

eines Stadtbusses mit Hybridantrieb,<br />

des Lion’s City Hybrid. Durch seinen innovativen<br />

Hybridantrieb spart der Lion’s City Hybrid<br />

bis zu 30 Prozent Kraftstoff ein. Das Modell<br />

war schnell ein großer Erfolg und erhielt<br />

2011 den ÖkoGlobe und 2012 den Green <strong>Bus</strong><br />

Award für sein nachhaltiges Konzept.<br />

Die Entwicklung von ressourcen- und<br />

umweltschonenden Fahrzeugen ist seit jeher<br />

eines der Hauptziele von MAN Truck & <strong>Bus</strong>.<br />

Die aktuelle Abgasnorm Euro 6 war eine Herausforderung,<br />

die MAN 2012 mit der neuesten<br />

Generation seiner TG-Fahrzeuge beantwortete.<br />

Sie erfüllen die strengen Anforderungen<br />

bei höchster Kraftstoffeffizienz. Mit der<br />

neues ten Motorengeneration D38 stellte<br />

MAN im Herbst 2014 den vorläufigen Höhepunkt<br />

aus 100 Jahren Motorenentwicklung<br />

für Nutzfahrzeuge vor. Die sparsamen Euro<br />

6-Dieselmotoren erreichen mit einer zweistufigen<br />

Turboaufladung bis zu 640 PS.<br />

„Die 100-jährige<br />

Erfolgsgeschichte<br />

ist die Basis für<br />

eine Zukunft<br />

voller Ideen und<br />

Innovationen.“<br />

Dr. Georg Pachta-Reyhofen, Sprecher des Vorstands<br />

MAN Gruppe<br />

Ein Treiber der Produktentwicklung heute<br />

sind Nachhaltigkeit und die eigenen Klimaziele<br />

im Unternehmen genauso wie politische<br />

Rahmenbedingungen und die Endlichkeit<br />

fossiler Kraftstoffe. MAN hat deshalb die<br />

Weiterentwicklung verschiedener alternativer<br />

Antriebskonzepte im Blick. Hybridantriebe<br />

in Nutzfahrzeugen werden in Zukunft in<br />

allen Anwendungsbereichen Teil des Antriebskonzepts<br />

sein. Der Stadtbus nutzt heute<br />

bereits einen seriellen dieselelektrischen Hybrid.<br />

Für den Lkw-Bereich hat MAN auf der<br />

IAA 2014 mit dem TGX Hybrid ein Konzeptfahrzeug<br />

für einen TCO-optimierten Hybridantrieb<br />

im Fernverkehr als eine künftige<br />

Möglichkeit vorgestellt. Mit dem Forschungsfahrzeug<br />

Metropolis hat MAN einen vollelektrisch<br />

fahrenden schweren Lkw mit Range<br />

Extender für Aufgaben in der Stadt konzipiert,<br />

der sich derzeit in der Erprobungsphase<br />

befindet.<br />

Auch Compressed Natural Gas (CNG) und<br />

Biogas sind bereits heute verfügbare Alternativen.<br />

Die für CNG geeigneten Motoren können<br />

auch mit Biogas und damit nahezu CO 2 -<br />

neutral betrieben werden, wie beim neuen<br />

Erdgas-Gelenkbus Lion’s City GL CNG, dem<br />

„<strong>Bus</strong> of the Year <strong>2015</strong>“. Zum etablierten Angebot<br />

an Erdgas-Stadtbussen werden 2016 auch<br />

Lastwagen mit CNG-Antrieb hinzukommen.<br />

Die Abteilung Zukunftsforschung analysiert<br />

globale Megatrends und bestimmt daraus<br />

die Richtung für die Entwicklung zukünftiger<br />

Fahrzeuggenerationen. In der Vorentwicklung<br />

arbeitet MAN bereits heute an<br />

Fahrzeugen, die für bestimmte Aufgaben keinen<br />

Fahrer mehr benötigen, etwa wenn ein<br />

Sicherungsfahrzeug Autobahnbaustellen absichert.<br />

Mit diesen und anderen ganz neuen<br />

Ideen treibt MAN Truck & <strong>Bus</strong> auch in Zukunft<br />

die Entwicklung von modernsten Nutzfahrzeugen<br />

nachhaltig voran.<br />

250 Jahre<br />

MAN-Geschichte<br />

Seit 100 Jahren baut MAN Nutzfahrzeuge,<br />

doch die Geschichte des heutigen MAN Konzerns<br />

hat bereits vor über 250 Jahren mit<br />

drei historischen Ausgangspunkten begonnen:<br />

den Gründungen der Eisenhütte St. Antony<br />

1758 in Oberhausen, der Sanderschen<br />

Maschinenfabrik 1840 in Augsburg und der<br />

Eisengießerei und Maschinenfabrik Klett &<br />

Comp. 1841 in Nürnberg. Während St. Antony<br />

mit zwei weiteren Eisenhütten im Ruhrgebiet<br />

1878 zum Unternehmen „Gutehoffnungshütte“<br />

(GHH) verschmolz, fusionierten<br />

die beiden süddeutschen Vorgängerfirmen<br />

1898 zur Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg<br />

AG. Der Name MAN war geboren. In<br />

der Augsburger Fabrik entwickelte Rudolf<br />

Diesel von 1893 bis 1897 den ersten Dieselmotor,<br />

die Grundlage für spätere Motorengenerationen<br />

im MAN-Nutzfahrzeugbau.<br />

1921 wurde aus MAN und GHH das Unternehmen,<br />

das bis heute Bestand hat und seit<br />

2011 Teil des VW Konzerns ist.<br />

2005<br />

2010<br />

Die Markteinführung von TGL und<br />

TGM in der leichten und mittleren<br />

Tonnageklasse von 7,5 bis 26<br />

Tonnen rundet die MAN Trucknology-Generation<br />

ab.<br />

Der MAN-Hybridstadtbus<br />

geht in Serie.<br />

2014<br />

Die neuen D38 Euro 6-Motoren für die<br />

MAN-Baureihe TGX mit 520 bis 640 PS<br />

sind erhältlich.<br />

2004<br />

Die Einführung der D20 Common<br />

Rail-Motorenreihe bringt eine vollkommen<br />

neue, elektronisch gesteuerte<br />

Einspritztechnologie mit sich.<br />

2007<br />

Aus dem TGA werden in der schweren Lkw-Reihe die Modelle<br />

MAN TGS und TGX. Journalisten verleihen ihnen den Titel<br />

„Truck of the Year 2008“.<br />

Fotos: Historisches Archiv MAN Truck & <strong>Bus</strong><br />

2011<br />

Wiedergeburt einer<br />

Legende: Der<br />

Doppeldeckerbus<br />

NEOPLAN Skyliner<br />

kommt wieder<br />

auf den Markt.<br />

2012<br />

Die neuen MAN TG-Fahrzeuge der Baureihen<br />

TGL, TGM, TGS und TGX in Euro 6 feiern ihre<br />

Premiere.<br />

<strong>2015</strong><br />

Der Erdgas-Gelenkbus Lion’s City<br />

GL CNG ist „<strong>Bus</strong> of the Year“.<br />

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man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

Für eine grüne Zukunft: MAN will bis 2020 25 Prozent<br />

der CO 2 -Emissionen gegenüber 2008 reduzieren.<br />

Imperial Cargo setzt<br />

weiter auf MAN<br />

Klimaziel in Sicht<br />

Die Photovoltaikanlage sorgt dafür, dass der MAN-<br />

Standort Pinetown in Südafrika klimaneutral ist.<br />

Im Jahr 2014 hat die MAN Gruppe mehr<br />

als 105 000 Tonnen CO 2 im Vergleich zum<br />

Referenzjahr 2008 eingespart, das sind über<br />

19 Prozent weniger schädliches Klimagas. Damit<br />

konnte das Unternehmen seinen CO 2 -Ausstoß<br />

gegenüber dem Vorjahr noch einmal um<br />

fünf Prozentpunkte senken. MAN nimmt seine<br />

Verantwortung als Unternehmen beim Klimaschutz<br />

ernst und hat deshalb 2011 eine<br />

gruppenweite Klimastrategie entwickelt. Das<br />

Ziel ist, die jährlichen CO 2 -Emissionen bis zum<br />

Jahr 2020 an allen Produktionsstandorten um<br />

25 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2008 zu<br />

reduzieren. Das sind rund 135 000 Tonnen CO 2<br />

weniger, was in etwa den Emissionen einer<br />

deutschen Kleinstadt mit 15 000 Einwohnern<br />

entspricht. Mit dem Ergebnis von 2014 kommt<br />

MAN seinem Ziel erneut ein Stück näher. Der<br />

Erfolg ist das Resultat einer Vielzahl von Maßnahmen,<br />

um die CO 2 -Emissionen effektiv zu<br />

senken. Dazu gehören effizientere Technolo-<br />

gien in der Produktion genauso wie optimierte<br />

Heizungs- und Lüftungsanlagen oder der Einsatz<br />

von erneuerbaren Energiequellen.<br />

Eine besondere Maßnahme bei MAN<br />

Truck & <strong>Bus</strong>, die zu den Klimazielen beiträgt,<br />

war die Installation einer Photovoltaikanlage<br />

am Standort Pinetown in Südafrika. Seit<br />

Dezember 2014 versorgt die Anlage das Werk<br />

für Lkw- und <strong>Bus</strong>-Chassis mit sauberem<br />

Strom. Pinetown ist damit ab <strong>2015</strong> ein klimaneutraler<br />

Standort. Durch die Solaranlage<br />

ist er zudem unabhängig von der Entwicklung<br />

der Energiepreise. Schon nach wenigen Jahren<br />

wird sich die Investition dadurch amortisieren.<br />

Ein weiteres Beispiel für Maßnahmen<br />

zum Klimaschutz bei MAN Diesel & Turbo ist<br />

der Standort im dänischen Frederikshavn.<br />

Hier versorgt ein System zur Energierückgewinnung<br />

aus der Abwärme eines Motorenprüfstands<br />

rund 250 Haushalte in der Umgebung<br />

mit Fernwärme.<br />

Fotos: Shutterstock, MAN<br />

Zukunftskonzept: Der MAN TGX Hybrid wurde bei<br />

der IAA 2014 vorgestellt und zeigt, welche Vorteile der<br />

Kraftstoff- und CO 2 -sparende Hybridantrieb hat.<br />

Hybrid-Konzepttruck<br />

Hybridantriebe werden in Zukunft eine<br />

wichtige Rolle beim Antrieb von Nutzfahrzeugen<br />

spielen. Mit dem TGX Hybrid hat MAN<br />

erstmals ein Hybrid-Konzeptfahrzeug für den<br />

Fernverkehr vorgestellt. Angetrieben wird der<br />

Lkw von einem Parallel-Hybrid mit einem Dieselmotor<br />

mit 440 PS und einem Elektromotor<br />

mit 130 Kilowatt Leistung. Während der Dieselmotor<br />

als Hauptantrieb dient, arbeitet der<br />

Elektromotor im Schubbetrieb und beim<br />

Bremsen als Generator. Die so zurückgewonnene<br />

Energie wird in einer Batterie gespeichert<br />

und an Steigungen zur Drehmoment-Unterstützung<br />

des Diesels genutzt. Der TGX Hybrid<br />

erreicht durch die Kraftstoffeinsparung eine<br />

CO 2 -Reduktion von rund acht Prozent.<br />

300<br />

TGS für Ägypten<br />

Petroleum Arrows, Ägyptens staatliches<br />

Unternehmen für die Kraftstofflogistik,<br />

modernisiert mit 300 MAN TGS-Sattelzugmaschinen<br />

seine Flotte. Das Unternehmen<br />

hat seit Jahrzehnten MAN-Lkw<br />

im Fuhrpark. Die zugehörigen Tankauflieger<br />

liefert der ägyptische MAN-Importeur<br />

Gorica.<br />

Der Logistikexperte Imperial Cargo<br />

mit Sitz in Südafrika und Namibia hat seine<br />

Flotte um 60 MAN TGS für den Fernverkehr<br />

erweitert. Die 60 neuen Lkw werden<br />

im Durchschnitt 16 000 Kilometer<br />

pro Monat, also nahezu 200 000 Kilometer<br />

pro Jahr, zurücklegen. Sie ergänzen die<br />

vorhandenen 44 MAN TGS.<br />

Christo Theron, Geschäftsführer der<br />

Imperial Cargo Group, baut auf gute Erfahrungen<br />

mit dem MAN TGS: „Wir führen<br />

mit allen neuen Lkw, die wir in die<br />

Flotte aufnehmen, harte Tests durch und<br />

achten dabei vor allem auf den Kraftstoffverbrauch.<br />

Die MAN TGS in unserer Fernverkehrsflotte<br />

überzeugen mit zehn Prozent<br />

geringerem Verbrauch im Vergleich<br />

zu den anderen Marken im Fuhrpark.“ Gefahren<br />

wird meist mit zwei gekoppelten<br />

Trailern, erläutert Theron: „Jeder Lkw<br />

transportiert eine Nutzlast von rund<br />

36 Tonnen. Der TGS bietet das perfekte<br />

Gleichgewicht zwischen Leistung, Nutzlast<br />

und gutem Kraftstoffverbrauch, sodass<br />

wir Gesamtbetriebskosten erreichen,<br />

die neue Maßstäbe setzen. Unsere<br />

Fahrer sind begeistert von den MAN, weil<br />

sie sehr komfortabel und leicht zu fahren<br />

sind. Relevant ist für uns auch der Kundendienst,<br />

den wir von der MAN-Niederlassung<br />

Kapstadt erhalten. Die Reaktionszeiten<br />

sind kurz, und wir stehen in regelmäßigem<br />

Kontakt zur Planung der<br />

anstehenden Wartungen.“<br />

Imperial Cargo fährt auf Fernverkehrsstrecken<br />

in Südafrika, Namibia und<br />

den Nachbarländern Simbabwe, Sambia,<br />

Angola, Botswana und Mosambik.<br />

MAN TGS für Afrika: Die Lkw des südafrikanischen Logistikunternehmens Imperial Cargo fahren<br />

in Südafrika, Namibia, Simbabwe, Sambia, Angola, Botswana und Mosambik.<br />

18<br />

19


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

815<br />

<strong>Bus</strong>se für die Bahn<br />

Deutschlands größter <strong>Bus</strong>verkehrsanbieter,<br />

DB Regio <strong>Bus</strong>, hat bei MAN Truck &<br />

<strong>Bus</strong> für <strong>2015</strong> und 2016 bis zu 435 Stadtund<br />

Überlandbusse im Gegenwert von<br />

rund 100 Millionen Euro bestellt. Für die<br />

Jahre 2017 und 2018 besitzt die Tochtergesellschaft<br />

der Deutschen Bahn eine<br />

Option auf weitere 380 Fahrzeuge.<br />

Der Rahmenvertrag umfasst moderne<br />

Stadt- und Überlandbusse der Typen<br />

MAN Lion’s City, MAN Lion’s City Ü<br />

sowie MAN Lion’s City G/GÜ.<br />

Kosten im Griff mit dem TCO-Rechner von MAN<br />

Beim Kauf eines neuen Lkw sollte man bei <strong>Bus</strong> jetzt den TCO-Optimizer. Mit dem Onlinerechner<br />

auf der MAN-Website lassen sich alle<br />

der Kalkulation die sogenannte Total Cost of<br />

Ownership (TCO), also die Gesamtbetriebskosten<br />

des Fahrzeugs von der Anschaffung bis zur Reparatur- und Wartungskosten einbeziehen.<br />

wichtigen Faktoren wie Kraftstoffverbrauch,<br />

Ausmusterung, im Blick haben. Damit Kunden Zusätzlich zeigt er, wie sich durch die intelligenten<br />

MAN Solutions Kosten einsparen und<br />

die TCO ihres zukünftigen MAN-Lkw oder<br />

-<strong>Bus</strong>ses schnell, einfach und zuverlässig berechnen<br />

können, bietet ihnen MAN Truck & Rechner gibt es auf ><br />

Potenziale clever nutzen lassen. Den TCOwww.man.eu/tco-optimizer<br />

Größter Motor<br />

der Welt<br />

Neben dem MAN B&W 12S90ME-C Mark 9.2 wirkt<br />

ein erwachsener Mensch geradezu winzig, schließlich<br />

ist er der größte Motor, der je gebaut wurde.<br />

Der über 15 Meter hohe Zweitaktdieselmotor von<br />

MAN Diesel & Turbo dient als Antrieb für einen<br />

weiteren Rekordgiganten, die CSCL Globe, das<br />

größte Schiff der Welt. Das Containerschiff der<br />

China Shipping Container Lines Co. Ltd. (CSCL) ist<br />

knapp 400 Meter lang, 58,60 Meter breit und fasst<br />

19 000 Standardcontainer. Es ist Anfang des Jahres<br />

zu seiner Jungfernfahrt aufgebrochen.<br />

Der MAN B&W-Dieselmotor hat eine Höchstleistung<br />

von 69 709 Kilowatt bei 84 Umdrehungen<br />

pro Minute. Für den Einsatz in der CSCL Globe wurde<br />

er jedoch auf 56 900 Kilowatt abgeregelt. Gebaut<br />

wurde er bei HHI-EMD, einem Tochterunternehmen<br />

der südkoreanischen Werft Hyundai Heavy<br />

Industries Ltd.<br />

Die China Shipping Container Lines Co. Ltd. mit<br />

Sitz in Shanghai ist eine der größten Containerschiff-Reedereien<br />

der Welt. CSCL gehört zur China<br />

Shipping Group, die auch schon früher Motoren für<br />

andere Containerschiffe bei MAN Diesel & Turbo<br />

bestellt hatte.<br />

Zum zwölften Mal Marktführer<br />

David und Goliath: Der MAN B&W<br />

12S90ME-C Mark 9.2 ist etwa achtmal<br />

so groß wie ein erwachsener Mann.<br />

Der Verband der brasilianischen Automobilhersteller Anfavea bestätigt<br />

im zwölften aufeinanderfolgenden Jahr MAN Latin America als<br />

Marktführer bei Lkw in Brasilien. Das Unternehmen hat das Jahr 2014 mit<br />

36 157 zugelassenen Fahrzeugen abgeschlossen.<br />

MAN Latin America ist zudem mit drei Lkw-Modellen in der Liste der<br />

zehn meistverkauften Lastkraftwagen in Brasilien vertreten. Das Modell<br />

„VW Constellation 24.280 6x2“ verteidigte mit 7 673 zugelassenen Einheiten<br />

den ersten Platz. Das Fahrzeug ist mit einem effizienten 275-PS-Motor<br />

ausgestattet, verfügt über die kostensparende EGR-Emissionstechnologie<br />

und eignet sich für Transporte auf kurzen, mittleren sowie langen Strecken.<br />

Der leichte Lkw „VW Delivery 8.160“ belegte mit 5 742 Einheiten den<br />

zweiten Platz, der „VW Delivery 10.160“ kam auf Platz neun. Auch bei den<br />

<strong>Bus</strong>sen konnte das Unternehmen überzeugen und behauptete die zweite<br />

Position mit 6 480 zugelassenen Einheiten.<br />

MAN Latin America ist der größte Lkw-Hersteller in Südamerika und<br />

verfügt mit dem Werk Resende über eine der weltweit fortschrittlichsten<br />

Produktionsstätten für Lkw und <strong>Bus</strong>se.<br />

Wieder vorn: Mit dem Spitzenmodell VW Constellation 24.280 ist<br />

MAN Latin America zum zwölften Mal Lkw-Marktführer in Brasilien.<br />

Fotos: Deutsche Bahn AG, shotshop, MAN<br />

Vertraut auf MAN: Die belgische Großspedition H.Essers hat 700 MAN TGX in der<br />

typisch rot-weißen Fahrzeuglackierung bestellt.<br />

Großauftrag aus Belgien<br />

Die GroSSspedition H.Essers in Genk, Belgien, hat MAN mit<br />

der Lieferung von 700 TGX beauftragt. Damit setzt der Logistikexperte<br />

mit der charakteristischen rot-weißen Fahrzeuglackierung<br />

die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit MAN fort. Bei der Entscheidung<br />

setzte H.Essers auf einen Vergleich aller infrage kommenden<br />

Fahrzeuge nach eindeutigen TCO-Kriterien (Total Cost of<br />

Ownership). Der TGX in Euro 6 ging daraus als klarer Sieger hervor.<br />

95 Prozent der H.Essers-Flotte aus 1 250 Lkw stammen aus dem<br />

Hause MAN. Neben der Qualität der Fahrzeuge schätzt H.Essers<br />

den umfangreichen Service von MAN. H.Essers beschäftigt rund<br />

3 900 Mitarbeiter in 37 Niederlassungen in elf Ländern Europas.<br />

20<br />

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man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

Pionier: Der Stockholmer Nahverkehr<br />

setzt auf erneuerbare Brennstoffe,<br />

zahlreiche <strong>Bus</strong>se fahren hier<br />

mit Hybrid- und Gasantrieben.<br />

Välkommen<br />

ombord!<br />

Stockholm<br />

gibt Gas<br />

Stockholm ist eine Metropole, die Umweltschutz,<br />

Wirtschaftswachstum und Lebensqualität miteinander<br />

verbindet. Besonders im sauberen Nahverkehr ist die<br />

schwedische Hauptstadt Vorreiter. MAN liefert dafür<br />

die innovativen <strong>Bus</strong>technologien.<br />

Foto: ALIMDI.NET / Erich Fend<br />

22<br />

23


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

Einsteigen, bitte: Eva Svensson<br />

fährt mit ihrem MAN-Gasbus auf<br />

der Linie 2 Passagiere durch das<br />

Zentrum von Stockholm.<br />

„Ich mag die MAN-<br />

<strong>Bus</strong>se. Sie sind gut<br />

für die Umwelt<br />

und für uns Fahrer.“<br />

Eva Svensson, <strong>Bus</strong>fahrerin in Stockholm<br />

Stockholm<br />

94%<br />

MAN-<strong>Bus</strong>se<br />

Fast alle von Keolis in Stockholm<br />

betriebenen <strong>Bus</strong>se kommen von MAN,<br />

bei den Hybrid- und Gasbussen sind es<br />

sogar 98 Prozent.<br />

Stockholm ist nah am Wasser<br />

gebaut. Dennoch ist die<br />

Hauptstadt Schwedens kein<br />

Kind von Traurigkeit. Nicht<br />

einmal in der dunklen Jahreszeit, wenn die<br />

Sonne lediglich Teilzeit arbeitet. Winterschlaf<br />

im „Venedig des Nordens“? Nicht doch. Stockholm<br />

ist zu jeder Jahreszeit vielseitig: modern,<br />

zugleich historisch, cool und gelassen. Eine<br />

Metropole, der es gelingt, Umweltschutz, Wirtschaftswachstum<br />

und Lebensqualität zu verbinden.<br />

2010 wurde sie von der Europäischen<br />

Kommission als Umwelthauptstadt Europas<br />

ausgezeichnet, als erste überhaupt. Und das<br />

nicht ohne Grund.<br />

Beim Einsatz erneuerbarer Brennstoffe ist<br />

der Stockholmer Nahverkehr seit Jahren Vorreiter.<br />

Erste Ethanol-Fahrzeuge fuhren bereits<br />

in den 1990ern. Biogas- und Biodieseltreibstoffe<br />

folgten 2004 und 2010. Fahrzeuge mit<br />

hybriden Antrieben gibt es seit letztem Jahr.<br />

Um die 14 Stadtbezirke zu befahren, steht Besuchern<br />

wie Einheimischen, neben U-Bahnen<br />

und Vorortzügen, ein Netz zahlreicher <strong>Bus</strong>linien<br />

zur Verfügung. <strong>Bus</strong>se in roter und blauer<br />

Farbe mit zweistelliger oder dreistelliger<br />

Nummerierung bedienen Stadtgebiet und<br />

Umland. Für die zentralen „Blåbusslinjer“ mit<br />

den Nummern 1 bis 4 fahren 18 Meter lange<br />

blaue Gelenkbusse. Linie 4 ist mit rund 65 000<br />

Passagieren pro Werktag die meistgenutzte<br />

der Stadt. Das Interessante am Stockholmer<br />

Konzept: Die gesamte Gasbusflotte wird ausschließlich<br />

mit Biogas betrieben, hergestellt<br />

aus städtischen Abwässern. Klingt wie im<br />

Märchen. Als könnten sie hier in Europas Norden<br />

mehr als nur Stroh zu Gold spinnen.<br />

„Stockholm verfügt über die weltweit<br />

größte Biogas- und Hybridbusflotte“, sagt<br />

Magnus Åkerhielm, Vorstandsvorsitzender<br />

von Keolis Sverige AG. Das Unternehmen ist<br />

Schwedens zweitgrößter und Stockholms<br />

größter Betreiber von <strong>Bus</strong>linien im öffentlichen<br />

Nahverkehr. „Ende <strong>2015</strong> wird unsere<br />

gesamte <strong>Bus</strong>flotte ohne fossile Brennstoffe<br />

auskommen“, ergänzt Vorstandskollege Karl<br />

Orton, der für den Technikbereich zuständig<br />

ist. Den Löwenanteil der Flotte hat MAN geliefert,<br />

mit 44 Prozent ohnehin Marktführer im<br />

schwedischen Stadtbussegment. „Beachtliche<br />

94 Prozent aller von Keolis in der Stockholmer<br />

City betriebenen <strong>Bus</strong>se kommen von MAN“,<br />

erklärt Orton. Bei den Hybrid- und Gasbussen<br />

liegt der Anteil sogar bei 98 Prozent. Damit ist<br />

der Löwe von MAN im Stockholmer Nahverkehr<br />

so präsent wie keine andere Marke. Der<br />

Grund für die enge Zusammenarbeit liege vor<br />

allem darin, so Åkerhielm, dass MAN seit 2004<br />

verlässliche Fahrzeuge liefert, die von den <strong>Bus</strong>fahrern<br />

geschätzt werden, und nicht zuletzt<br />

ein umfassendes Paket mit attraktiven Konditionen<br />

und Serviceleistungen.<br />

Den jüngsten Auftrag von Keolis erhielt<br />

MAN im Dezember 2013: 52 Hybrid-, 72 Biodiesel-<br />

und 71 Gasbusse vom Typ MAN Lion’s City.<br />

Und die <strong>Bus</strong>se haben es in sich. „Bei der Hybridvariante<br />

kommt ein serielles System zum Einsatz,<br />

das für schwere Stadtbuseinsätze optimal<br />

ist“, berichtet Robert Staimer, Experte für<br />

alternative Antriebe bei MAN. Als Energiespeicher<br />

fungiert ein Hochleistungskondensator<br />

mit der Bezeichnung „Ultracap“, als Generatorantrieb<br />

ein 250 PS starker Sechszylinder-Dieselmotor.<br />

Der Typ MAN Lion’s City<br />

Hybrid wurde 2010 eingeführt. Im Bereich der<br />

Gasbusse kann MAN auf eine jahrzehntelange<br />

Tradition zurückblicken. Bereits 1943 fuhr<br />

der erste mit Stadtgas betriebene MAN-<strong>Bus</strong>.<br />

1992 folgte der SL 202 auf CNG-Basis (Compressed<br />

Natural Gas). Der aktuelle CNG-Motor<br />

verwendet einen High-End-Natural-Gas-Injector,<br />

der in Sachen Dosierge nauigkeit und<br />

Gasdichte Maßstäbe setzt. Beide Antriebsvarianten<br />

erfüllen die Euro 6-Norm.<br />

Fotos: Daniel Blom<br />

Folgen wir einem MAN Lion’s City bei seiner<br />

täglichen Tour durch die schwedische<br />

Metropole. Sie beginnt in einem <strong>Bus</strong>depot im<br />

Stadtteil Södermalm, einem von insgesamt<br />

dreien, die Keolis in der Stockholmer Innenstadt<br />

betreibt. Hier wird ein Teil der gasbetriebenen<br />

Fahrzeuge von MAN geparkt, betankt,<br />

gewaschen und gewartet. Gleichzeitig ist die<br />

Einrichtung Anlaufpunkt für jene <strong>Bus</strong>fahrer,<br />

die mit den von hier zu disponierenden <strong>Bus</strong>sen<br />

unterwegs sind. Keolis beschäftigt im<br />

Stadtgebiet Stockholm mehr als 1 250 Fahrer.<br />

Etwa 13 Prozent davon sind Frauen. Eine, die<br />

sich mit dem Rangieren von 18 Meter langen<br />

Gefährten auskennt, ist Eva Svensson. „Mein<br />

Vater war <strong>Bus</strong>fahrer. Und ich fuhr gern Autos,<br />

vor allem große“, erzählt die dunkelblonde<br />

Stockholmerin über ihre Berufswahl vor<br />

29 Jahren. Als junges Mädchen habe sie die<br />

Welt ändern und in einen besseren Ort verwandeln<br />

wollen. Bis heute sehe sie sich nicht<br />

Blauer Riese: Die <strong>Bus</strong>se mit den Nummern 1 bis 4 fahren<br />

in der Stockholmer Innenstadt.<br />

nur als <strong>Bus</strong>fahrerin, sondern auch als eine Art<br />

„Umweltarbeiterin“. Keolis setzte Svensson<br />

als Testpilotin der MAN-Hybridvariante ein.<br />

Sie war es auch, die mit dem ersten der neuen<br />

MAN-Gasbusse vom Södermalmer Depot auf<br />

Linie ging. Begeistert erzählt sie von der<br />

neuen Technik, der butterweichen Gangschaltung,<br />

den smarten Bremsen. „Diese Ruhe, die<br />

leisen Türen. Wie im Himmel.“<br />

Es ist 14.46 Uhr, Haltestelle Spårvägsmuseet<br />

unweit des Depots. Pünktlich erscheint<br />

Svensson mit ihrem blauen Gasbus<br />

der Linie 2, die zwischen Barnängen und<br />

Norrtull verkehrt, eine ihrer Lieblingsstrecken.<br />

„Viele Passagiere, aber nicht so ein Gedrängel<br />

wie auf Linie 4.“ An diesem Nachmittag<br />

steigt auch Matilda Johansson zu, die aus<br />

Karlskrona stammt und in Stockholm studiert.<br />

Mit dem <strong>Bus</strong> fährt sie täglich, „weil es für<br />

die Umwelt besser ist, wenn wir gemeinsam<br />

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man magazin<br />

Saubere Flotte: Die Gas- (l.) und<br />

Hybridbusse von MAN unterstützen<br />

Stockholm bei seinen Bemühungen<br />

zum Umweltschutz.<br />

„Ende <strong>2015</strong> wird<br />

unsere <strong>Bus</strong>flotte<br />

ohne fossile Brennstoffe<br />

auskommen.“<br />

Karl Orton, Technikvorstand von Keolis Sverige AG<br />

CO 2 -neutral: Die Gasbusse fahren ausschließlich mit<br />

Biogas, hergestellt aus städtischen Abwässern.<br />

unterwegs sind, statt jeder für sich allein.“ Die<br />

Fahrt geht durch den historischen Stadtteil<br />

Gamla Stan, weiter nach Östermalm, Norralm<br />

und schließlich Vasastan. Der <strong>Bus</strong> füllt sich,<br />

fast alle Sitzplätze sind besetzt. Die meisten<br />

Passagiere nutzen die Linie für kurze Strecken<br />

von maximal fünf Stationen. Für den Arbeitsweg,<br />

wie Daniel Öström. Oder um die Kinder<br />

aufzusammeln, wie Emily Andy, gebürtige<br />

Chinesin, die es der Liebe wegen nach Stockholm<br />

verschlagen hat. Beide wissen es zu<br />

schätzen, dass sie in einem umweltfreundlichen,<br />

modernen Fahrzeug unterwegs sein<br />

können. „Noch wichtiger ist allerdings, dass<br />

die <strong>Bus</strong>se pünktlich sind“, sagen beide. Fredrik<br />

Åkesson, der heute mit dem <strong>Bus</strong> fährt, weil das<br />

Auto kaputt ist, findet es wichtig, dass gerade<br />

<strong>Bus</strong>se mit Biogas oder Hybridantrieben arbeiten.<br />

Aber die Ticketpreise seien viel zu hoch.<br />

ist es trotzdem Sinnvoll, in umweltfreundliche<br />

<strong>Bus</strong>se zu investieren? Immerhin<br />

kosten Gas- und Hybridfahrzeuge in der Anschaffung<br />

15 bis 30 Prozent mehr als Standard-Dieselbusse.<br />

Ob sich die Investition langfristig<br />

lohnt, ist nicht zuletzt abhängig von<br />

Wartungsaufwand und lokalen Steuern auf<br />

Treibstoffe, von Kosten für Schadstoff- und<br />

Lärmbelastung. Das zu überblicken ist eine<br />

Herausforderung. Deshalb noch einmal<br />

Robert Staimer, der aus Erfahrung weiß: „Bei<br />

Hybridbussen beträgt die Einsparung von<br />

Diesel und CO 2 etwa 25 Prozent im Jahresmittel.“<br />

Der Wartungsaufwand sei nur moderat<br />

höher als bei Standard-Dieselbussen. Insbesondere<br />

deshalb, weil die Lebensdauer der<br />

Ultracaps auf die Lebensdauer des Gesamtfahrzeugs<br />

ausgelegt ist und diese, anders als<br />

bei Wettbewerbern, nicht ausgetauscht werden<br />

müssen. Etwas komplizierter ist die Rechnung<br />

bei Gasbussen, weil die Rentabilität der<br />

Fahrzeuge von der Art des Gases und dessen<br />

Preis abhängt. Allein bei den C0 2 -Emissionswerten<br />

gibt es große Unterschiede: Treibstoffe<br />

aus fossilem Erdgas sparen gegenüber fossilem<br />

Diesel bereits 20 Prozent, bei Biogas liegt<br />

die Einsparung bei über 95 Prozent – ein Wert,<br />

der nur von reinen Elektrofahrzeugen erreicht<br />

wird, die mit regenerativ erzeugtem Strom<br />

aufgeladen werden. Die Keolis-Vorstände<br />

Åkerhielm und Orton sagen dazu: „Die Idee<br />

des Recyclings und der Energieerzeugung<br />

ohne fossile Brennstoffe ist ein Mantra in<br />

Schweden.“ Deswegen ist ihre Investitionsentscheidung<br />

für die MAN Lion’s eine langfristige,<br />

die auf nachhaltige Zusammenarbeit setzt.<br />

Fotos: Daniel Blom<br />

Sie tragen die Verantwortung.<br />

Wir sorgen für die Sicherheit.<br />

Wenn Ihr Geschäft darin besteht, das wertvollste<br />

Gut zu transportieren, liegt Ihr Fokus auf<br />

Sicherheit und Komfort.<br />

Genau wie beim People-Portfolio von Continental,<br />

unseren neuesten Reifen der Generation 3,<br />

die speziell für <strong>Bus</strong>se entwickelt wurden.<br />

Unsere innovativen Reifentechnologien bedeuten<br />

bessere Performance für Sie, Ihre Passagiere<br />

und Ihre Rentabilität.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.continental-lkw-reifen.de<br />

Conti Coach HA3<br />

Conti CityPlus HA3<br />

26


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

Eine Liga für sich<br />

Der Mannschaftsbus des<br />

FC Bayern München lässt<br />

keine Wünsche offen und<br />

bringt Neuer und Co. sicher<br />

und bequem zu den Spielen.<br />

Gebaut wurde der<br />

Luxusbus im hochmodernen<br />

MAN-Werk in Ankara.<br />

N<br />

ebelschwaden ziehen über die<br />

leere Bühne. Auf dem Vorhang<br />

dahinter erscheinen die Umrisse<br />

eines <strong>Bus</strong>ses. Funken sprühen, die Bühne<br />

erstrahlt in gleißendem Licht. Mit einem<br />

Spurt reißt der Illusionist Julius Frack den<br />

Vorhang zurück, und plötzlich steht er da: ein<br />

MAN Lion’s Coach L Supreme in feurigem Rot<br />

– der neue Mannschaftsbus des FC Bayern<br />

München. Mit der spektakulären Show übergab<br />

MAN im vergangenen August das Luxusfahrzeug<br />

an den Rekordmeister. Rund 300<br />

geladene Gäste, darunter Bayern-Legende<br />

Paul Breitner, Double-Sieger Thiago Alcántara<br />

und Sportvorstand Matthias Sammer, verfolgten<br />

auf der Esplanade der Allianz Arena<br />

die Präsentation. „Der <strong>Bus</strong> ist ein wichtiger<br />

Ort für die Mannschaft. Wir freuen uns sehr,<br />

dass wir mit diesem neuen Fahrzeug in die<br />

neue Saison starten“, sagte Sammer. Bis es jedoch<br />

so weit war, hatte der Mannschaftsbus<br />

einen weiten Weg vor sich. Entstanden ist er<br />

Fotos: MAN<br />

Vorzeigewerk: Die <strong>Bus</strong>produktion<br />

von MAN in Ankara ist bekannt für<br />

exzellente Arbeit – das weiß auch<br />

der FC Bayern München.<br />

28<br />

29


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

„Der <strong>Bus</strong> hat alles,<br />

was das Fußballerherz<br />

begehrt.“<br />

Paul Breitner, Markenbotschafter des FC Bayern<br />

München<br />

Stolz auf ihr Produkt: Einige der<br />

MAN-Mitarbeiter in Ankara trugen<br />

während der Produktion des <strong>Bus</strong>ses<br />

ihr FC-Bayern-Trikot.<br />

In der App sehen Sie<br />

einen Film über<br />

die Entstehung des<br />

<strong>Bus</strong>ses in Ankara.<br />

fast 2 000 Kilometer von München entfernt,<br />

im MAN-Werk nahe der türkischen Hauptstadt<br />

Ankara.<br />

Bereits seit 1966 produziert MAN Nutzfahrzeuge<br />

in der Türkei. Das Lkw-Werk in<br />

Istanbul war der erste Produktionsstandort<br />

von MAN außerhalb Deutschlands. Heute ist<br />

das Werk in Ankara mit über 1 600 Mitarbeitern<br />

das größte und modernste <strong>Bus</strong>produktionswerk<br />

von MAN. Auf einer Fläche von<br />

rund 320 000 Quadratmetern entstehen hier<br />

Stadt-, Überland- und Reisebusse der Marken<br />

MAN und NEOPLAN. Auch der Lion’s Coach L<br />

Supreme des FC Bayern ging hier am 21. März<br />

2014 aufs Band. Seit etwa zwei Jahren werden<br />

im Werk Ankara sämtliche <strong>Bus</strong>modelle – das<br />

Flaggschiff der Bayern genauso wie der einfache<br />

Stadtbus – auf einer einzigen Produktionslinie<br />

gefertigt. Dadurch ist die Produktion<br />

höchst flexibel und effizient. Nur 22 Tage dauert<br />

es, bis ein <strong>Bus</strong> fertig ist. Insgesamt hat der<br />

Standort eine technische Kapazität von<br />

3 400 Fahrzeugen im Jahr.<br />

Für den FC-Bayern-Mannschaftsbus hat<br />

MAN eigens ein neunköpfiges Projektteam in<br />

Ankara gebildet, das den <strong>Bus</strong> in jeder Phase seiner<br />

Entstehung begleitet hat. Die Produktion<br />

beginnt im Rohbau. Hier wurde das Skelett des<br />

späteren Mannschaftsbusses zusammengeschweißt.<br />

Darauf wurden die Innen- und Außenbleche<br />

angebracht. Zur Kontrolle der Maße<br />

wird stichprobenartig ein Fahrzeug pro Tag<br />

im 3D-Zentrum exakt vermessen. Ein Laser-<br />

Tracker vergleicht dabei rund 700 Messpunkte<br />

am ganzen <strong>Bus</strong> auf einen Zehntelmillimeter<br />

genau. In der Anlage für die kathodische<br />

Tauchlackierung, die zu den modernsten in<br />

ganz Europa zählt, erhielt der Bayern-<strong>Bus</strong> zuerst<br />

eine chemische Beschichtung zum Schutz<br />

vor Korrosion und dann seine Lackierung in<br />

original FC-Bayern-Rot. Die Sonderfarbe war<br />

für die Lackierer eine echte Herausforderung:<br />

Mehrere Schichten waren nötig, um sie perfekt<br />

aufzutragen. Nächste Station: die Vormontage.<br />

Hier bekam der Mannschaftsbus<br />

getönte Scheiben, Klimaanlage, Achsen und<br />

seinen Euro 6-Motor, ein 480 PS starkes Kraftpaket<br />

aus dem Werk Nürnberg. Vor der Montage<br />

war die aufwendige Verkabelung für die exklusive<br />

Innenausstattung an der Reihe, dann<br />

folgten Innenverkleidung, das Armaturenbrett<br />

und die edlen Ledersitze. Nach den letzten<br />

Finish-Arbeiten wurde der Lion’s Coach L<br />

Supreme bei verschiedenen Tests noch einmal<br />

auf Herz und Nieren gecheckt und nach der<br />

Endkontrolle an den Vertrieb übergeben. Insgesamt<br />

sieben Qualitätskontrollen muss er bis<br />

zur Auslieferung durchlaufen.<br />

Ein Traum in Rot: Vor der Allianz<br />

Arena bekam der FC Bayern<br />

München seinen neuen Luxusbus<br />

von MAN überreicht.<br />

Anfang Mai 2014 war der neue Mannschaftsbus<br />

des FC Bayern fertig für die Auslieferung<br />

nach Deutschland. Insgesamt waren<br />

rund 1 000 MAN-Mitarbeiter in Ankara an der<br />

Entstehung des <strong>Bus</strong>ses beteiligt. Und natürlich<br />

sind sie stolz darauf, wenn ein Spitzenteam<br />

wie die Bayern später in ihrem Produkt<br />

unterwegs ist. „Weil ich zwei Jahre in München<br />

gelebt habe, war der ‚boarische‘ <strong>Bus</strong> für mich<br />

etwas ganz Besonderes“, erzählt zum Beispiel<br />

Kartal Erköy, Produktionsleiter im Bereich<br />

Ausstattung. „Um so einen komplizierten <strong>Bus</strong><br />

fertigstellen zu können, müssen wir manchmal<br />

Tag und Nacht arbeiten, aber doch mit<br />

Freude und Motivation“, erklärt er. „Die High-<br />

Fotos: MAN<br />

Technologie des <strong>Bus</strong>ses ist genauso großartig<br />

wie das Fußballspiel des FC Bayern.“<br />

Bevor der Lion’s Coach L Supreme schließlich<br />

beim Event vor der Allianz Arena seinen<br />

großen Auftritt hatte, fehlte noch die exklusive<br />

Innenausstattung mit Full-Service-Entertainmentsystem,<br />

19-Zoll-LCD-Bildschirmen,<br />

WLAN, Soundanlage, versenkbaren Tischen,<br />

Beinauflagen und einer voll ausgestatteten<br />

Küche. Das Dekor für die aktuelle Saison wurde<br />

zuletzt per Folie von Hand auf den <strong>Bus</strong> aufgetragen.<br />

Neben dem Vereinslogo ziert ein<br />

großes FC-Bayern-Trikot die Seiten.<br />

Die Begeisterung für das Luxusfahrzeug<br />

war bei Spielern und Verantwortlichen des<br />

FC Bayern riesig. „Das ist kein Vergleich zu<br />

früher. Dieser neue <strong>Bus</strong> hat alles, was das Fußballerherz<br />

begehrt und auch benötigt“, meinte<br />

Paul Breitner. Eben ein Topbus für eine Topmannschaft.<br />

Und das nicht zuletzt durch den<br />

Einsatz und die Leidenschaft der Mitarbeiter<br />

im MAN-Werk Ankara.<br />

Ein Video über die Entstehung des<br />

FC-Bayern-<strong>Bus</strong>ses im MAN-Werk Ankara gibt<br />

es auf > www.man.eu/mankannfcbayernbus<br />

3 400<br />

Fahrzeuge<br />

Der MAN-Standort im türkischen Ankara<br />

produziert pro Jahr 3 400 <strong>Bus</strong>se – von<br />

einfachen Stadtbussen bis zum Unikat<br />

für den FC Bayern München.<br />

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31


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

Zuwachs in der<br />

<strong>Bus</strong>familie<br />

Die Nachfrage nach Standardüberlandbussen ist hoch, die<br />

Einsatzbedingungen sind jedoch anspruchsvoll. Der neue MAN<br />

Lion’s Intercity ist maßgeschneidert für dieses Segment.<br />

Foto: MAN<br />

Maßgeschneidert: Der neue<br />

MAN Lion’s Intercity ist zugeschnitten auf<br />

den Einsatz im Überland- und Zubringerverkehr<br />

sowie als Schulbus.<br />

D<br />

en Kunden maßgeschneiderte<br />

Lösungen anzubieten ist von<br />

jeher ein Teil der Philosophie<br />

von MAN. Für das europaweit stark wachsende<br />

Segment der Standardüberlandbusse haben die<br />

Kunden sehr spezielle Einsatzanforderungen,<br />

die gleichzeitig nur schwer miteinander vereinbar<br />

sind. So sind einerseits die typischen Merkmale<br />

eines Überlandbusses wie ein großer Kofferraum<br />

oder der aerodynamische Aufbau gefordert,<br />

andererseits soll das Fahrzeug<br />

außergewöhnlich kostengünstig sein. MAN hat<br />

daher ein spezifisches Produkt entwickelt, das<br />

exakt diesen Ansprüchen genügt: den MAN<br />

Lion’s Intercity.<br />

„Bei der Entwicklung des MAN Lion’s<br />

Intercity standen die Gesamtbetriebskosten,<br />

also die Total Cost of Ownership (TCO), im Fokus“,<br />

erläutert Florian Rott, Produktmarketing-Manager<br />

bei MAN Truck & <strong>Bus</strong>: „Der<br />

Kunde schätzt eine gewichtssparende Konstruktion,<br />

hohe Wartungs- und Reparaturfreundlichkeit<br />

und niedrigen Kraftstoffverbrauch.“<br />

Eine der vielen Maßnahmen, die besonders<br />

wirkungsvoll zu diesem Ziel<br />

beitragen, ist der Einsatz des kleineren und<br />

damit leichteren MAN D08 Common-Rail-<br />

Motors mit 6,871 Liter Hubraum. Allein durch<br />

diesen Schritt wurden mindestens 450 Kilogramm<br />

Gesamtgewicht gespart. Auch die<br />

neue und besonders effiziente Klimaanlage<br />

re duziert das Gewicht um 65 Kilogramm.<br />

Weil im Überlandverkehr, anders als in der<br />

Stadt, der Luftwiderstand eine wichtige Rolle<br />

beim Kraftstoffverbrauch spielt, legten die<br />

Inge nieure von MAN besonderes Augenmerk<br />

auf die Aerodynamik. Unter anderem hat der<br />

Lion’s Intercity eine gewölbte, leicht geneigte<br />

Panorama-Bugscheibe und eine markante<br />

Heckabrisskante.<br />

Robustheit und zuverlässigkeit sind<br />

Werte, die MAN kennzeichnen und die in diesem<br />

<strong>Bus</strong>segment eine überdurchschnittlich<br />

wichtige Rolle spielen. „Der MAN Lion’s Intercity<br />

ist geschaffen für den täglichen harten<br />

Einsatz“, erklärt Florian Rott. Nicht nur, dass<br />

290<br />

Pferdestärken<br />

Ein hocheffizienter D08 Common-Rail-<br />

Motor treibt den Zweiachser-<strong>Bus</strong> von<br />

MAN an.<br />

er mit seiner Zuverlässigkeit punktet, sondern<br />

auch mit seiner einsatzgerechten Ausstattung:<br />

Materialien und Designs im Innenraum<br />

sind schmutzunempfindlich, und das<br />

gesamte Interieur ist durch glatte Flächen –<br />

auch am Boden – leicht zu reinigen, was wiederum<br />

vorteilhaft für die TCO ist. Fahrgastraum<br />

und Fahrerkabine sind dabei komfortabel<br />

und praktisch gestaltet. Im Segment<br />

des MAN Lion’s Intercity verlangen die Kunden<br />

keine Bord toilette oder Küche, womit<br />

sich der neue <strong>Bus</strong> vom MAN Lion’s Regio unterscheidet.<br />

Dafür gibt es die Möglichkeit,<br />

durch ein herausnehmbares Podest Platz für<br />

Rollstühle oder Kinderwagen zu schaffen.<br />

Gerade auch, weil der MAN Lion’s Intercity<br />

typischerweise als Schulbus zum Einsatz<br />

kommt, gibt es keine Kompromisse bei der<br />

Sicherheit. So besitzt er eine sehr umfang reiche<br />

Sicherheitsausstattung, die unter anderem das<br />

elektronische Bremssystem, den Notbremsassistenten,<br />

das elek tronische Stabilitätsprogramm<br />

und eine Brandmelde anlage umfasst.<br />

„Auf Wunsch sind sogar alle bei MAN verfügbaren<br />

Sicherheitssysteme im MAN Lion’s Intercity<br />

erhältlich“, unterstreicht Florian Rott.<br />

Außerdem entspricht der MAN Lion’s Intercity<br />

dank einer aufwendigen Gerippekonstruktion<br />

bereits jetzt der erst ab 2017 geltenden Norm<br />

ECE R66.02, die mehr Schutz bei Überschlägen<br />

bietet – als Erster in seinem Segment.<br />

Überzeugen Sie sich vom markanten<br />

Design, den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />

und der herausragenden Sicherheit des<br />

MAN Lion’s Intercity in unserem interaktiven<br />

Webspecial > www.man.de/lionsintercity<br />

32<br />

33


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

Dem Himmel<br />

so nah<br />

Nachtfahrt: Der NEOPLAN<br />

Skyliner von Giosy Tours<br />

passiert auf dem Weg nach<br />

Mailand den Luganer See.<br />

Freie Sicht: Großflächige Panoramascheiben<br />

im NEOPLAN Skyliner erlauben<br />

den Passagieren fast einen Rundumblick.<br />

Fotos: Claudio Bader<br />

Rückkehr einer Legende: Der NEOPLAN Skyliner ist <strong>2015</strong> bereits in<br />

der fünften Generation am Start. <strong>Bus</strong>unternehmer, Fahrer und Passagiere<br />

überzeugt er mit Wirtschaftlichkeit, Sicherheit, Design, Komfort – und<br />

vor allem mit besten Aussichten.<br />

Blechern wehen vom Gleis 2 italienische<br />

Lautsprecheransagen<br />

herüber. Auf dem Parkplatz am<br />

Bahnhof von Lugano künden<br />

sie klangvoll die Fernverkehrszüge<br />

nach Chiasso und „Milano<br />

Centrale“ an. Seit 1874 fahren von Lugano, einem<br />

der südlichsten Zipfel der Schweiz, Züge<br />

in den Süden nach Italien oder über den Gotthard<br />

gen Norden. Zum Mailänder Flughafen<br />

Malpensa gibt es keine Zugverbindung. Gleich<br />

hinterm Bahnhof an der Piazzale Besso warten<br />

daher Fluggäste an der <strong>Bus</strong>haltestelle von<br />

Giosy Tours. Das Tessiner <strong>Bus</strong>unternehmen<br />

aus dem nahe gelegenen Cadenazzo bietet<br />

von hier aus mehrmals täglich einen Linienverkehr<br />

zum Mailänder Flughafen an. Als der<br />

<strong>Bus</strong> vorfährt, staunen die Fahrgäste nicht<br />

schlecht. Es ist ein NEOPLAN Skyliner, das<br />

Flaggschiff von Giosy Tours: ein feuerroter<br />

Doppeldecker-Reisebus, vier Meter hoch,<br />

14 Meter lang und 2,55 Meter breit. Die dreidimensional<br />

gewölbte Windschutzscheibe,<br />

eine fugenlose, glatte Karosserie sowie bündig<br />

eingelassene Türen und Luken verleihen<br />

dem 505-PS-Gefährt eine spektakuläre dynamische<br />

Silhouette.<br />

„Wenn der Skyliner vorfährt, ist es immer<br />

was Besonderes“, sagt Corrado Bernasconi.<br />

Der Fahrer genießt es, wenn sich Menschen auf<br />

der Straße nach seinem <strong>Bus</strong> umdrehen. „Mir<br />

gefallen das Design und die vielen funktionalen<br />

Details an meinem Arbeitsplatz“, schwärmt<br />

Bernasconi. Vor allem die Fahrsicherheit<br />

schätzt der 50-Jährige hoch ein. Darauf wür-<br />

505<br />

Pferdestärken<br />

Der NEOPLAN Skyliner ist gleichzeitig<br />

leistungsstark und effizient. Das MAN<br />

TipMatic-Schaltgetriebe und der Luftwiderstandsbeiwert<br />

von 0,41 cW sparen<br />

Kraftstoff.<br />

In der App: Begleiten Sie<br />

Corrado Bernasconi und<br />

seine Fahrgäste im<br />

NEOPLAN Skyliner.<br />

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man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

Windschnittig: Im Vergleich zu anderen Doppeldeckern ohne<br />

aerodynamisch optimierte Bauweise spart der Skyliner bis zu<br />

fünf Prozent Kraftstoff ein.<br />

den auch die Passagiere größten Wert legen.<br />

An Bord sind neben den Fahrgästen heute<br />

auch der Gründer sowie der Geschäftsführer<br />

von Giosy Tours. „Salve“ begrüßt Lino Bassi<br />

die Reisenden und fasst beherzt beim Verstauen<br />

des Gepäcks mit an. Der heute 83-Jährige<br />

hat das Unternehmen vor 35 Jahren gegründet.<br />

Vor zwei Jahren übergab er dann die<br />

Geschäftsführung an seinen Sohn Matthias.<br />

Der 44-jährige gelernte Automechaniker hat<br />

einen modernen Fuhrpark aufgebaut. Dieser<br />

umfasst 15 Fahrzeuge mit Kapazitäten von<br />

neun bis zu 79 Plätzen. „Da ist für alle Einsatzund<br />

Reiseformen das Richtige dabei“, stellt<br />

Matthias Bassi fest. Den Skyliner hatte er auf<br />

einer Ausstellung in Rimini erstmals „live“ gesehen.<br />

Von da an stand für ihn fest: „Dieser<br />

und kein anderer soll es sein.“ Gleich im<br />

Anschluss an die Ausstellung kaufte er sei -<br />

nen Favoriten. Es sollte der erste NEOPLAN<br />

Skyliner der Schweiz werden.<br />

Doppeldeckerbusse liegen den Bassis gewissermaßen<br />

im Blut. Vor vielen Jahren war<br />

es Lino Bassi, der damals den ersten Doppelstockbus<br />

ins Tessin geholt hatte: „Der hatte<br />

50 Plätze und war unten todschick mit einer<br />

Bistro-Bestuhlung ausgestattet“, erinnert er<br />

sich. „Aber das ist kein Vergleich zur Technik<br />

und zum Komfort heute.“ <strong>Bus</strong>unternehmer<br />

Matthias Bassi begründete seine Entscheidung<br />

für den Skyliner vor allem mit der<br />

Effizienz des MAN-Antriebs und dem kraftvollen,<br />

durchzugsstarken 505-PS-Aggregat<br />

mit 12,4 Liter Hubraum. Auch das automatisierte<br />

MAN TipMatic-Schaltgetriebe, das eine<br />

kraftstoffsparende Schaltstrategie ermöglicht,<br />

überzeugte ihn. Weil der Skyliner einen<br />

Luftwiderstandsbeiwert auf dem Niveau eines<br />

modernen Mittelklasse-Vans hat, sieht<br />

Bassi in dem Doppeldeckerbus „ein wirtschaft<br />

liches Fahrzeug mit erstklassiger Umweltfreundlichkeit“.<br />

Entspannt ans Ziel: Besonders<br />

im Oberdeck können die<br />

Passagiere Komfort und eine<br />

gute Aussicht genießen.<br />

„Es ist immer etwas<br />

Besonderes, wenn der<br />

Skyliner vorfährt.“<br />

Corrado Bernasconi, Fahrer bei Giosy Tours<br />

Gut aufgehoben: Der NEOPLAN-<br />

Reisebus bietet viel Platz für das<br />

Gepäck der Passagiere.<br />

Fotos: Claudio Bader<br />

Wie Matthias Bassi aus regelmäßigen<br />

Kundenbefragungen weiß, resultiert die<br />

Zufriedenheit der Fahrgäste aus einem Mix<br />

an Qualitätsmerkmalen im NEOPLAN-<strong>Bus</strong>.<br />

„Dazu gehören maßgeblich das Sicherheitsgefühl,<br />

das sportlich-dynamische Design,<br />

die privilegierte Aussicht, der Sitzkomfort<br />

und ein überaus luftiges Raumgefühl. Das<br />

überzeugt die Kunden“, so Bassi.<br />

Die Fahrt zum Flughafen beginnt. Knapp<br />

vier Meter über der Straße bekommt die Reise<br />

im Oberdeck eine ganz eigene, erhabene<br />

Dimension. Die großflächigen Panoramascheiben<br />

eröffnen fast einen Rundumblick<br />

über die Seiten – freie Sicht für die Passagiere.<br />

„Darin liegt der besondere Reiz des Skyliner“,<br />

sagt Bassi. Einfach näher am Himmel zu sein.<br />

Linker Hand recken sich der Monte Brè und<br />

der Monte San Salvatore, die Hausberge von<br />

Lugano, in die Wolken. Der kalte Wintertag<br />

verzaubert unterwegs mit glitzrigen Nebelschwaden<br />

geheimnisvoll den Luganer See.<br />

Entlang der Autostrada E 35 versteckt sich die<br />

Landschaft hinter tief hängenden Wolken<br />

und Nebelschleiern, doch hin und wieder<br />

reißt der Wind den weißgrauen Vorhang zur<br />

Seite und gibt den Blick frei auf weiß überzuckerte<br />

Berge und Hügel, an die sich Dörfer<br />

und schmucke Landhausvillen schmiegen. Es<br />

lohnt sich, selbst an einem so tristen Tag offenen<br />

Auges die Fahrt zu erleben.<br />

„Terminal uno“, tönt Corrado Bernasconis<br />

Stimme aus den Bordlautsprechern, als der<br />

Skyliner am Flughafen Malpensa zum Stehen<br />

kommt. Der Fahrer öffnet den Gepäckraum<br />

und reicht den Fahrgästen ihre Koffer und<br />

Taschen. Eine junge Frau schenkt ihm ein<br />

Lächeln zum Abschied. „Ich bin zufrieden,<br />

wenn meine Fahrgäste zufrieden sind“, bringt<br />

der Fahrer seine Beziehung zum Skyliner auf<br />

den Punkt. „Und die freuen sich, mit einem<br />

einzigartigen, komfortablen und sicheren <strong>Bus</strong><br />

unterwegs zu sein.“<br />

Ein Videointerview mit Matthias Bassi und<br />

Corrado Bernasconi im NEOPLAN Skyliner<br />

gibt es auf > www.man.eu/mankann<br />

Der neue NEOPLAN<br />

Skyliner: Komfort auf<br />

höchstem Level<br />

1967 begründete NEOPLAN die Reisedoppeldecker-Klasse,<br />

heute sind weltweit mehr<br />

als 4 000 Skyliner unterwegs. Die kommende<br />

Generation, die ab dem dritten Quartal<br />

<strong>2015</strong> ausgeliefert wird, trumpft dabei mit<br />

neuen technologischen Highlights auf:<br />

Effizienter Euro 6-Antrieb mit GPSgestütztem<br />

Tempomat EfficientCruise<br />

371 Kilowatt/505 PS<br />

6 Zylinder/12,4 Liter Hubraum<br />

Maximales Drehmoment 2 300 Newtonmeter<br />

bei 1 000 bis 1 400 Umdrehungen<br />

pro Minute<br />

Automatisiertes Schaltgetriebe TipMatic<br />

Notbremsassistent EBA und elektronisch<br />

gesteuertes Federungssystem CDS<br />

Niederflurbauweise für barrierefreie,<br />

behindertengerechte Personenbeförderung<br />

36<br />

37


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

In der App finden Sie<br />

mehr Fotos von Peter<br />

Meyer im Einsatz auf<br />

Fraser Island.<br />

Der Sandmann<br />

Ist es ein <strong>Bus</strong>? Oder doch ein Truck? Das<br />

Fahrzeug, mit dem Ranger Peter Meyer über<br />

die australische Insel Fraser Island fährt, ist<br />

weit entfernt von einem Serienmodell. Es hat<br />

die Fahrerkabine eines MAN-Lkw und einen<br />

<strong>Bus</strong>aufbau auf dem Rücken – und ist damit<br />

perfekt gerüstet für seinen besonderen Einsatzzweck<br />

auf Fraser Island. Die Insel an der<br />

australischen Ostküste besteht nämlich komplett<br />

aus Sand. „In weichem Sand musst du<br />

ständig bei sehr hoher Drehzahl fahren, nah<br />

am roten Bereich“, erklärt Peter Meyer. „Der<br />

Sand dringt durch alle Ritzen. Salzwasser,<br />

salzhaltige Luft und Schlamm zerstören auf<br />

Dauer jede Maschine. Ich bin seit 20 Jahren<br />

hier und habe viele verschiedene Maschinen<br />

gefahren. Aber die von MAN sind definitiv die<br />

widerstandsfähigsten!“, sagt der 44-jährige<br />

Australier mit deutschen Wurzeln.<br />

Im MAN-Fahrzeug mit Allradantrieb,<br />

28 Sitzen und einem Motor mit 280 PS zeigt<br />

Peter Meyer Besuchern die Insel. Und manchmal<br />

rettet er die Touristen sogar. „Es kommen<br />

viele unerfahrene Privatleute mit teuren Autos<br />

her, die denken, sie könnten damit überall<br />

fahren. Am Ende bleiben sie stecken – und ich<br />

ziehe sie dann wieder raus“, erzählt Meyer. Ihm<br />

selbst kann das nicht passieren, denn er hat ein<br />

zuverlässiges Gefährt und seine langjährige Erfahrung.<br />

„Diese Fahrzeuge wiegen leer 13 Tonnen.<br />

Da ist der Reifendruck wichtig! Ich fahre<br />

mit 2,75 Bar. Auf Teerstraßen sind 7,6 oder<br />

7,9 üblich. Man macht das, um den Fußabdruck<br />

der Reifen zu vergrößern. So schwimmst<br />

du über den Sand, statt dich einzugraben.“<br />

Straße aus Sand: Der<br />

Strand ist Fraser Islands<br />

Autobahn, erlaubt sind<br />

hier 80 Stundenkilometer.<br />

Fotos: Martin Kaluza<br />

Australischer Ranger: Peter<br />

Meyer fährt seit 20 Jahren für<br />

Fraser Explorer Tours Besucher<br />

über die Insel.<br />

Strandgefährt: Der 280 PS<br />

starke MAN mit <strong>Bus</strong>koffer sieht<br />

nie eine Teerstraße.<br />

38<br />

39


Sauberer<br />

man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

1<br />

Sieger<br />

5-Türer<br />

4<br />

4-Türer<br />

Die Highlights im MAN Lion’s City GL CNG:<br />

1 Mit dem Smartphone gekaufte Tickets<br />

scannen die Passagiere am Entwerter selbst.<br />

2 Die helle Atmosphäre entsteht durch den<br />

lichtdurchlässigen Faltenbalg im Gelenk.<br />

3 Ein Rollstuhlplatz sorgt für barrierefreie<br />

Mobilität. 4 Eine zusätzliche fünfte Tür<br />

ermöglicht den schnellen Fahrgastwechsel.<br />

40 Fahrgäste<br />

Der MAN Lion’s City GL<br />

CNG ist „<strong>Bus</strong> of the Year<br />

<strong>2015</strong>“. Sein schadstoffarmer<br />

Gasmotor und das durchdachte<br />

Fahrzeugkonzept<br />

mit fünf statt vier Türen<br />

verhalfen dem Gelenkbus<br />

zum Titel.<br />

Fünf Türen für einen schnellen Fahrgastwechsel<br />

und ein besonders sauberer<br />

Erdgasantrieb: Diese beiden<br />

Highlights des MAN Lion’s City GL<br />

CNG sicherten dem 18,75 Meter langen<br />

Gelenkbus den Titel „<strong>Bus</strong> of the<br />

Year <strong>2015</strong>“ der europäischen Fachjournalisten-<br />

Jury. „Das Fahrzeug nutzt den vorhandenen<br />

Platz effektiv und fährt besonders sauber“, sagt<br />

der Jury-Vorsitzende Stuart Jones. „Die Kombination<br />

von Innovationen macht den MAN zu<br />

einem überzeugenden Preisträger.“ MAN hat<br />

den Lion’s City GL CNG erfolgreich auf sauber<br />

getrimmt: Sein Erdgasmotor erfüllt die stren-<br />

gen Euro 6-Abgaswerte und stößt 17 Prozent<br />

weniger CO 2 aus als vergleichbare Dieselfahrzeuge.<br />

Experten sehen derzeit eine Renaissance<br />

des Erdgasantriebs: „Erdgas ist eine bezahlbare<br />

Möglichkeit, CO 2 zu reduzieren, bis elektrische<br />

Antriebe kommerziell attraktiv werden“, sagt<br />

MAN-Omnibus-Vertriebschef Rudi Kuchta.<br />

Mit Biogas oder synthetischem E-Gas fährt der<br />

CNG-<strong>Bus</strong> bereits heute annähernd CO 2 -neutral.<br />

Bei einem Einsatz von 100 Prozent Biogas stößt<br />

der <strong>Bus</strong> gegenüber einem vergleichbaren Dieselfahrzeug<br />

bis zu 97 Prozent weniger CO 2 aus.<br />

Damit ist er auf dem Niveau von Full-Electric-<br />

Vehicles. Zudem ist er besonders wirtschaftlich:<br />

3<br />

2<br />

Fünf gewinnt: Durch die fünf Türen des Gelenkbusses können<br />

mehr Passagiere in kürzerer Zeit ein- und aussteigen.<br />

Foto: MAN<br />

40<br />

41


man magazin<br />

In der App finden<br />

Sie einen Film zum<br />

neuen MAN Lion’s<br />

City GL CNG.<br />

97 %<br />

weniger C0 2<br />

Der Erdgasmotor des MAN Lion’s City<br />

GL CNG stößt durch den Einsatz von<br />

100 Prozent Biogas bis zu 97 Prozent<br />

weniger CO 2 aus als vergleichbare<br />

Dieselfahrzeuge.<br />

Über einen Zeitraum von zehn Jahren kann ein<br />

MAN Lion’s City GL CNG, verglichen mit einem<br />

Dieselbus der gleichen Baureihe, aufgrund<br />

der deutlich niedrigeren Kraftstoffkosten rund<br />

15 Prozent der Lebenszykluskosten einsparen.<br />

Der <strong>Bus</strong> überzeugte die Jury außerdem<br />

mit seinem Fahrzeugkonzept, das auf innerstädtische<br />

Linien mit hohem Fahrgastaufkommen<br />

ausgelegt ist: Der Gelenkbus kann<br />

142 Personen befördern und ist der einzige<br />

Fünftürer auf dem Markt. Dadurch können<br />

mehr Fahrgäste gleichzeitig ein- und aussteigen<br />

als bei herkömmlichen <strong>Bus</strong>sen mit vier<br />

Türen, was die Standzeiten an Haltestellen bei<br />

hohem Fahrgastaufkommen deutlich reduziert.<br />

Damit sinkt die Fahrtzeit und in der Folge<br />

auch die Zahl der benötigten Fahrzeuge. Zu<br />

Stoßzeiten kann der Fahrer drei Klappsitze<br />

elektrisch blockieren und damit noch mehr<br />

Stehfläche bereitstellen.<br />

Auch den Fahrgästen bietet der <strong>Bus</strong> eine<br />

ganze Reihe von Annehmlichkeiten: Sie können<br />

ein mit dem Smartphone gekauftes Ticket<br />

am Entwerter scannen und einlösen und<br />

während der Fahrt per WLAN im Internet surfen.<br />

Außerdem fahren sie in einem freundlichen<br />

Innenraum, der sichtbar heller ist als bei<br />

anderen <strong>Bus</strong>sen: Der Faltenbalg ist lichtdurchlässig,<br />

wodurch der Bereich des Gelenks<br />

einladender wirkt. Glasdachluken und LED-<br />

Lichtleisten leuchten den Innenraum gleichmäßig<br />

aus und schaffen damit eine angenehme<br />

Atmosphäre. Das kommt gut an: „Die<br />

Fahrgäste sind von dem <strong>Bus</strong> begeistert“, sagt<br />

Thomas Köhn, <strong>Bus</strong>fahrer in Hamburg. Auch<br />

aus Sicht des Fahrers überzeugt das Modell:<br />

„Es ist schön, wenn man in einem so modernen<br />

<strong>Bus</strong> sitzt, der mich auch noch bei der Arbeit<br />

unterstützt“, sagt Köhn. Zum Beispiel öffnen<br />

die drei hinteren Türen ausschließlich<br />

auf Knopfdruck der Passagiere und schließen<br />

automatisch, die Außen- und Innenspiegel<br />

des <strong>Bus</strong>ses lassen sich allesamt elektrisch einstellen.<br />

Damit kann sich der <strong>Bus</strong>fahrer optimal<br />

auf seinen Job konzentrieren: seine Fahrgäste<br />

schnell und sicher ans Ziel zu bringen.<br />

Einen Film zum neuen MAN Lion’s City<br />

GL CNG gibt es auf > www.man.de/boty<br />

Siegertyp: Der Lion’s City GL CNG<br />

überzeugt mit sauberem Erdgasantrieb<br />

und einem Konzept für<br />

hohes Passagieraufkommen.<br />

Wirtschaftswunder trifft Umweltschutz.<br />

Im <strong>Bus</strong> of the Year <strong>2015</strong>.<br />

Mehr Passagierdurchfluss, weniger Emissionen. MAN kann.<br />

Experten aus ganz Europa sind sich einig: der MAN Lion’s City GL CNG ist das Beste, was Innenstädten und<br />

Verkehrsbetrieben passieren kann. Deshalb ist er von einer internationalen Fach-Jury zum <strong>Bus</strong> of the Year <strong>2015</strong> gekürt<br />

worden. Und das völlig zu Recht: die ausgezeichnete Kombination aus Erdgasantrieb und dem Konzept eines 5-türigen<br />

Gelenkbusses macht ihn besonders umweltfreundlich und gleichzeitig wirtschaftlich. Fünf Türen erhöhen nämlich den<br />

Fahrgastfluss – und verringern somit Standzeiten. Das spart Zeit, Treibstoff und Nerven. Und bringt die Innenstädte<br />

zum Aufatmen. www.man.eu/bus<br />

Foto: MAN<br />

MAN kann.<br />

42


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

Im Einsatz: Der MAN-Kipper<br />

ist ein zuverlässiger Mitarbeiter<br />

in der Saline von Bernburg.<br />

Glück<br />

auf!<br />

D<br />

ie Eisentür rastet ein, der Aufzug<br />

braust hinab, 500 Meter unter<br />

die Erde. Unten angekommen, ist<br />

die Welt eine andere: Neonlicht erhellt den Vorraum,<br />

Jeeps stehen bereit. Ein Labyrinth aus<br />

Stollen und Tunneln führt kreuz und quer<br />

durch das Bergwerk. Es ist 25 Grad warm, und<br />

ein erfrischender Geruch liegt in der Luft: Salz.<br />

Es ist überall – hier ist alles Salz. Die Wände und<br />

Decken glitzern an manchen Stellen, der Boden<br />

ist glatt und hart: Damit schweres Gerät hier<br />

fahren kann, wird spezieller Fahrbahnbau mit<br />

Feinsalz und Wasser durchgeführt. Das Salz<br />

liegt in der Luft, auf den Maschinen, dem Werkzeug,<br />

den Fahrzeugen. „Durch die Trockenheit<br />

greift es nichts an“, sagt Volker Grzeschuchna.<br />

„Brächte man aber zum Beispiel diesen Jeep<br />

nach oben, würde er nach zwei Tagen verrosten<br />

und auseinanderfallen.“<br />

Volker Grzeschuchna ist Leiter der<br />

M+E-Technik unter Tage der European Salt<br />

Com pany (Esco) in Bernburg an der Saale. In<br />

dem 25 Quadratkilometer großen Bergwerk in<br />

Ostdeutschland wird seit 1912 Salz abgebaut.<br />

Volker Grzeschuchna ist jeden Tag unter der<br />

Erde und sieht nach dem Rechten. Alle Elektrik,<br />

die Kabel, der Strom, das Licht und die<br />

Förderbänder liegen in seiner Verantwortung.<br />

Auch der Fuhrpark mit den schweren, wuchtigen<br />

Bergwerksgeräten und den von MAN<br />

gelieferten Lkw, die in Einzelteilen in den<br />

Stollen gebracht wurden.<br />

als acht Meter lang und damit nur wenige Zentimeter<br />

kleiner als der Transportschacht. Erst<br />

beim dritten Versuch klappte es.“ Unten wurde<br />

das Fahrzeug zwei Wochen lang wieder zusammengebaut,<br />

dann war es bereit für den ersten<br />

Einsatz. Dass der Transport nicht die leichteste<br />

Übung war, schreckt Müller jedoch nicht: Esco<br />

hat vier weitere Abschiebe- und einen Abrollkipper<br />

bei MAN bestellt. „Für uns ist es wesentlich<br />

günstiger, MAN-Kipper umzurüsten, als<br />

spezielle Bergwerksgeräte zu kaufen“, sagt<br />

Grzeschuchna. Die Fahrzeuge sind für die Aufgaben<br />

unter Tage bestens ausgerüstet. „Die<br />

Fahrerkabinen sind mit einem automatischen<br />

Feuerlöschsystem und einer gefilterten Kabinenbelüftung<br />

versehen“, sagt Thomas Triller,<br />

Vertriebsbeauftragter bei MAN.<br />

Damit die Fahrer sicher lenken können,<br />

werden sie von Heinrich Degenhart, Trainer<br />

bei MAN ProfiDrive, eingewiesen: „Wir<br />

400<br />

kiloGramm<br />

Das HydroDrive-System von MAN bietet<br />

auf Offroadstrecken mehr Traktion.<br />

Darüber hinaus sind Lkw mit HydroDrive<br />

400 Kilogramm leichter und niedriger<br />

als konventionelle Allradfahrzeuge und<br />

damit perfekt für den Einsatz unter Tage.<br />

„Die neuen Fahrzeuge hier herunterzukriegen<br />

war ein echtes Abenteuer“, sagt Uwe<br />

Müller, Betriebsleiter von Gress + Zapp Bernburg.<br />

Das Unternehmen zählt zu den Service-<br />

In Bernburg wird tief in der Erde Salz gewonnen. Dafür sind<br />

Fahrzeuge gefragt, die das anspruchsvolle Gelände unter Tage<br />

problemlos meistern – so wie der Euro 6-HydroDrive von MAN.<br />

Zerlegt in seine Einzelteile, gelangt der Lkw durch einen engen<br />

Schacht in die Grube.<br />

Fotos: Jörg Gläscher<br />

partnern von MAN und ist auf den Transport<br />

und die Wartung von Lkw unter Tage spezialisiert.<br />

„Wir mussten den Lkw zerlegen, die Einzelteile<br />

nach unten befördern und ihn dann<br />

unter Tage wieder zusammenbauen.“ Eine Woche<br />

lang nahmen drei Monteure das Fahrzeug<br />

auseinander. „Die Teile in Kisten zu verstauen<br />

und am Haken nach unten zu lassen war kein<br />

Problem“, sagt Müller. „Eine größere Herausforderung<br />

waren die Fahrerkabine, der Aufbau<br />

und vor allem das Dreiachs-Chassis. Es ist mehr<br />

Maßarbeit: Beim<br />

Herablassen des Chassis<br />

durch den Schacht<br />

geht es um Zentimeter.<br />

Demontage: An der<br />

Erdoberfläche wird das<br />

Fahrzeug in seine<br />

Einzelteile zerlegt.<br />

44<br />

45


man magazin<br />

„Es ist wesentlich<br />

günstiger für uns,<br />

MAN-Fahrzeuge<br />

umzurüsten.“<br />

Volker Grzeschuchna, Leiter M+E-Technik bei Esco<br />

machen erst einen Theorieteil, dann geht es<br />

hinunter ins Bergwerk.“ MAN ProfiDrive<br />

schult die Fahrer im sicheren und wirtschaftlichen<br />

Umgang mit den Fahrzeugen.<br />

Unter Tage werde der ganz normale technische<br />

Umgang etwa mit Kipperfahrzeugen<br />

geübt, so der Experte. Eine der Herausforderungen:<br />

„Das Gelände ist relativ glatt auf<br />

diesen Tunnelstraßen, auf denen man sich<br />

bewegt. Das Salz ist teilweise so festgefahren<br />

wie eine Spiegelfläche.“ Einen Tag dauert das<br />

Training, dann haben die Männer die Befähigung,<br />

die Fahrzeuge zu führen.<br />

Dass sich Esco für ein Modell mit Hydro-<br />

Drive entschied, liegt daran, dass so bei<br />

Bedarf eine zusätzliche Traktion an der Vorderachse<br />

möglich ist. „Das verbessert die<br />

Fahrsicherheit auf unbefestigtem Grund,<br />

wie er unter Tage häufig zu finden ist“, erklärt<br />

Triller. Außerdem ist der HydroDrive-Lkw<br />

niedriger gebaut als ein konventionelles Allradfahrzeug.<br />

In den niedrigen Gängen unter<br />

Tage ist das ein großer Vorteil. „Das Fahrzeug<br />

hat eine Betriebshöhe von 3,35 Metern und<br />

wird somit den vorgegebenen Deckenhöhen<br />

gerecht“, sagt Triller. Mit bis zu 400 Kilogramm<br />

weniger Gewicht verbraucht er<br />

außerdem weniger Kraftstoff. Auch andere<br />

Kunden schätzen die Vorteile von MAN<br />

HydroDrive: 11 000 Fahrzeuge wurden seit<br />

2005 verkauft.<br />

Während die Abrollkipper den Transport<br />

von Ersatzteilen und Sprengstoffen übernehmen,<br />

ist es die Aufgabe des MAN-Abschiebekippers,<br />

die Gruben zu verfüllen, in denen<br />

kein Salz mehr abgebaut wird. Dazu fährt der<br />

Lkw an den oberen Rand des Stollens und<br />

schiebt sogenanntes Bauversatzgemisch hinunter<br />

– so oft, bis die Grube aufgefüllt ist. Daneben<br />

liegen Brocken aus Salz, die höher sind<br />

als ein Mann. Die Grube sieht aus wie eine<br />

Kathedrale: 30 Meter hoch, mit vom Salz glitzernden<br />

Wänden. Rumpelnd und ächzend<br />

kippt ein Fahrlader die Brocken in einen<br />

Schlund, in dem das Salz gebrochen und auf<br />

ein Förderband geschüttet wird, von wo aus<br />

es seinen Weg findet nach oben, ans Tageslicht,<br />

um am Ende als Streu- oder Speisesalz<br />

im Regal zu stehen.<br />

Grzeschuchna ist zufrieden. Das Geschäft<br />

läuft, weitere Anschaffungen sind geplant.<br />

„Der MAN-Kipper bewährt sich in der Testphase<br />

gut. Wahrscheinlich werden wir in diesem<br />

Jahr noch mehr Fahrzeuge bestellen.“<br />

ECOLIFE – AUF ALLEN STRASSEN ZUHAUSE.<br />

Das Automatgetriebe ZF-EcoLife macht Schluss mit Kompromissen. Ob im Flachland oder in den Bergen: Das<br />

intelligente Fahrprogramm TopoDyn Life passt die Schaltcharakteristik an das Streckenprofil an und senkt so<br />

Kraftstoffverbrauch wie CO 2 -Ausstoß. Der Wechsel zwischen den sechs Gängen erfolgt kaum spürbar. Und dank<br />

hoher Spreizung fahren Sie selbst bei 80 km/h mit niedriger Motordrehzahl. Leistung ohne Kompro misse bietet<br />

auch der Retarder. Er wird – topografieabhängig und stufenlos – hinzugeschaltet. Für eine hohe Temperaturbeständigkeit<br />

sorgt das duale Kühlkonzept bestehend aus integriertem Ölkühler und angebautem Retarder-<br />

Wärmetauscher. Damit Sie lange erstklassig fahren. ZF-EcoLife. Das Universalgenie. www.zf.com/EcoLife<br />

Am Haken: Vorsichtig wird<br />

das Lkw-Chassis ins Bergwerk<br />

hinabgelassen und unten<br />

entgegengenommen.<br />

Sehen Sie in der<br />

App den spektaku<br />

lären Lkw-Transport<br />

unter die Erde.<br />

Fotos: Jörg Gläscher<br />

Besuchen Sie uns<br />

vom 8. bis 10. Juni <strong>2015</strong><br />

auf der UITP Mailand,<br />

Halle 3, Stand F150.<br />

46


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

Sicher mit System<br />

In der App finden<br />

Sie einen Film zum<br />

Thema Sicherheitsassistenzsysteme.<br />

ACC<br />

Der Abstandsgeregelte<br />

Tempomat ACC überwacht<br />

den Abstand zum<br />

fahrenden Fahrzeug und<br />

hält diesen konstant.<br />

EBA<br />

Der Notbremsassistent EBA<br />

leitet automatisch Notbremsungen<br />

ein, sollte der Fahrer<br />

eine Gefahrensituation nicht<br />

rechtzeitig erkennen.<br />

Wichtigster Sicherheitsfaktor im Straßenverkehr<br />

ist der Mensch hinter dem Lenkrad. MAN<br />

unterstützt ihn bei seiner Arbeit mit einer Fülle<br />

innovativer Assistenzsysteme.<br />

LGS<br />

Der Spurassistent LGS<br />

überwacht die Fahrspurmarkierungen<br />

und warnt<br />

den Fahrer, wenn er sie<br />

überfährt, ohne zu blinken.<br />

esp<br />

Das Elektronische<br />

Stabilitätsprogramm ESP<br />

greift ein, sobald ein<br />

Fahrzeug ins Schleudern<br />

zu geraten droht, und<br />

bremst bedarfsgerecht<br />

einzelne Räder ab.<br />

Illustrationen: bjoernson.de<br />

Sie sind die Größten der Straße:<br />

<strong>Bus</strong>se sind faszinierende Hightechmaschinen.<br />

Sowohl hinsichtlich ihrer<br />

Maße als auch ihrer Masse nehmen<br />

sie eine Sonderstellung ein.<br />

Daraus resultieren auch das besondere Augenmerk<br />

auf das Thema Sicherheit und die Verantwortung<br />

für die Fahrer von <strong>Bus</strong>sen. Doch<br />

MAN lässt die Fahrer mit dieser Aufgabe nicht<br />

allein, sondern bietet ihnen als Unterstützung<br />

intelligente Assistenzsysteme. In Ergänzung<br />

zu den passiven Sicherheitsmerkmalen aller<br />

MAN-Fahrzeuge entlasten sie die Fahrer in alltäglichen<br />

und in kritischen Situationen und<br />

helfen, Gefahrensituationen zu vermeiden<br />

oder abzumindern. Bei den Kunden kommt<br />

das an. „Die Investition in moderne Fahrassistenzsysteme<br />

ist eine wichtige Säule unseres<br />

Sicherheitskonzepts. Schulungen und Fahrtechniktrainings<br />

bilden gemeinsam mit der<br />

lückenlosen Fahrzeuginstandhaltung weitere<br />

tragende Elemente“, berichtet Johann Strasser,<br />

Leiter Einkauf und Fuhrparkmanagement<br />

des Wiener <strong>Bus</strong>unternehmens Dr. Richard.<br />

Vieles von dem, was in der Vergangenheit<br />

als Meilenstein für die Sicherheit gefeiert<br />

wurde, ist heute längst Standard. Das Antiblockiersystem<br />

ABS und die Traktionskontrolle<br />

ASR gehören dazu. Unter den neueren<br />

Systemen ist das bekannteste das Elektronische<br />

Stabilitätsprogramm ESP. Sobald ein<br />

Fahrzeug ins Schleudern zu geraten droht,<br />

greift ESP blitzschnell ein – schneller, als es<br />

selbst ein versierter <strong>Bus</strong>fahrer tun könnte.<br />

Das System reduziert das Antriebsmoment<br />

und bremst bedarfsgerecht einzelne Räder<br />

ab, um das Fahrzeug zu stabilisieren.<br />

Gerade das monotone Fahren auf langen<br />

Strecken oder während der Nacht ist eine besondere<br />

Herausforderung für Fahrer, bei der<br />

sie von MAN schon seit einigen Jahren mit<br />

48<br />

49


man magazin<br />

1/<strong>2015</strong><br />

Vorausschauender Helfer:<br />

Der Notbremsassistent<br />

EBA greift vorbeugend ein<br />

(optisches Warnsignal in<br />

Gelb), wenn der Fahrer<br />

nicht rechtzeitig selbst<br />

auf die Bremse tritt.<br />

Effizient. Langlebig. Komfortabel.<br />

Die neuen Coach Reifen von Goodyear.<br />

dem Spurassistenten LGS unterstützt werden.<br />

Eine Videokamera überwacht fortlaufend die<br />

Fahrspurmarkierungen. Werden sie überfahren,<br />

ohne dass der Blinker betätigt wurde,<br />

warnt ein Signalton den Fahrer vor seiner Unachtsamkeit.<br />

Die Vermeidung von Gefahrensituationen<br />

hat aber auch ganz andere Facetten.<br />

So reduziert das aktive, elektronisch verstellbare<br />

Dämpfungssystem (CDS) gefährliche<br />

Trägheitsmomente. Diese können beispielsweise<br />

bei Fahrzeugen mit hohem Schwerpunkt<br />

auftreten, wodurch bei Brems- und<br />

Ausweichmanövern sowie bei Kurvenfahrten<br />

hohe Seitenneigungskräfte entstehen können.<br />

CDS passt in Sekundenbruchteilen die Dämpfung<br />

jedes einzelnen Stoßdämpfers so an, dass<br />

die Wankbewegungen reduziert werden. Für<br />

den Fahrer heißt das: kürzere Bremswege, direkteres<br />

Lenkverhalten und mehr Sicherheit.<br />

auch aus dem Zusammenspiel mit anderen<br />

Verkehrsteilnehmern können Gefahren<br />

entstehen. Deswegen gehört der Abstandsgeregelte<br />

Tempomat (ACC) zu den besonders<br />

nachgefragten Assistenzsystemen. ACC hält<br />

nicht nur den Abstand konstant, sondern<br />

reduziert automatisch die Geschwindigkeit,<br />

wenn das vorausfahrende Fahrzeug langsamer<br />

wird. Dazu werden mittels Radarsensor der<br />

Abstand und die Geschwindigkeit zum vorausfahrenden<br />

Fahrzeug überwacht. Eng einher<br />

geht damit der Notbremsassistent EBA. Er<br />

wird künftig Pflicht für <strong>Bus</strong>neuzulassungen<br />

sein, ist heute schon bei MAN verfügbar und<br />

erlebt in diesem Sommer sogar seine Weiterentwicklung<br />

zur zweiten Generation. Wurde<br />

bislang der Raum vor dem Fahrzeug per Radar<br />

überwacht, kommt jetzt noch ein Kamerasystem<br />

hinzu. Dadurch werden bewegte und stehende<br />

Objekte auf der eigenen Fahrspur früher<br />

und sicherer erkannt und selbst komplexe<br />

Verkehrsszenarien zuverlässiger interpretiert.<br />

„Die Kombination aus ACC und EBA halten<br />

wir für besonders attraktiv, weil über den<br />

Sicherheitsgewinn hinaus der Fahrer auch<br />

alltäglich unterstützt wird“, erläutert Johann<br />

Strasser. „Als Qualitätsanbieter wollen wir unseren<br />

Fahrgästen ein Höchstmaß an Komfort<br />

und Sicherheit zugutekommen lassen.“<br />

Trotz der modernen Technologie in den<br />

Fahrzeugen sind weiterhin die Kompetenz<br />

und das Verantwortungsbewusstsein der<br />

<strong>Bus</strong>fahrer gefragt. Deswegen unterstützt<br />

MAN sie dabei, noch sicherere Fahrtechniken<br />

zu erlernen. Die Angebote von MAN ProfiDrive<br />

fangen da an, wo die Assistenzsysteme aufhören<br />

– oder besser gesagt: noch nicht aktiv<br />

werden mussten.<br />

Mehr Stabilität: Das Elektronische<br />

Stabilitätsprogramm ESP verhindert, dass<br />

das Fahrzeug ins Schleudern gerät.<br />

Illustrationen: bjoernson.de<br />

Die neuen Goodyear Marathon Coach und UltraGrip Coach<br />

mit der TravelMax Technologie für mehr Wirtschaftlichkeit*. Asymmetrisches Profil, Silefex Lauffläche,<br />

Waffel-Lamellen - das Beste aus der Reifentechnik für reduzierten Rollwiderstand, verbesserte Kraftstoffeffizienz,<br />

längere Lebensdauer und geringe Geräuschemissionen. Und für Mobilität bei allen Wetterbedingungen.<br />

Mehr Infos unter goodyear.eu/truck.<br />

50<br />

* im Vergleich zur vorher von Goodyear empfohlenen Bereifung für Reisebusse (Marathon LHS II, Ultra Grip WTD).<br />

MADE TO FEEL GOOD.<br />

51


Wirtschaftlich<br />

auf ganzer Linie.<br />

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plus topografieabhängigem Schaltprogramm SensoTop sorgen Sie für<br />

geringen Kraftstoffverbrauch und höheren Fahrkomfort. Ergänzt durch das Telemetrie-System<br />

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