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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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C. Bildung und Integration<br />

• Netzwerke können unterschiedlich gestaltet werden. Von lockere Runden, über eine Stelle zur Koordination<br />

von Migrantenorganisationen, die in <strong>der</strong> Elternarbeit aktiv sind bis zu eigenständigen, aber staatlich<br />

unterstützten Gruppen wird aus <strong>der</strong> Praxis die letztgenannte Form als effektivste beschrieben.<br />

Das im März 2006 gegründete „Elternetzwerk Nordrhein-Westfalen. Integration miteinan<strong>der</strong>“ ist ein Zusam-<br />

menschluss von Vereinen, Initiativen und Interessenvertretungen von Eltern mit Migrationshintergrund unter<br />

<strong>der</strong> Schirmherrschaft des Ministeriums für Generationen, Familie, Frauen und Integration. Das Ministerium<br />

möchte mit dem Netzwerk einen Rahmen und finanzielle Unterstützung bieten, um die Brückenfunktion <strong>der</strong><br />

engagierten Eltern mit Migrationshintergrund zu stärken. Heute engagieren sich fast 50 Vereine und Institu-<br />

tionen in diesem Elternnetzwerk. Das Elternnetzwerk unterstützt Eltern, die sich zu bildungspolitischen und<br />

pädagogischen Fragen weiterbilden möchten. Zu seinen Aktivitäten gehören:<br />

- Familienberatung und Informationsveranstaltungen für und mit zugewan<strong>der</strong>ten Eltern in Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

- Hilfe bei <strong>der</strong> Vernetzung <strong>der</strong> Vereine und <strong>der</strong> Umsetzung konzeptioneller und methodischer Ansätze<br />

- Ausbildung von Eltern zu Multiplikatoren in einer Elternakademie<br />

- Öffentlichkeitsarbeit zu den Aktivitäten <strong>der</strong> Elternorganisationen.<br />

2.2 Lehramtsstudierende und Lehrkräfte mit Migrationshintergrund gewinnen<br />

Auch mit Blick auf die geringe Anzahl pädagogischer Fachkräfte offenbart sich die unterdurchschnittliche<br />

Beteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund am Bildungssystem in Deutschland:<br />

Ihr Anteil bei Lehrerinnen und Lehrern liegt bei etwa 1,2 Prozent 119 – allerdings schwanken<br />

die Angaben teilweise beträchtlich. Auch in Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen sind nur wenige Fachkräfte<br />

mit Migrationshintergrund beschäftigt. Ähnlich ist die Situation in <strong>der</strong> außerschulischen Jugend-<br />

und Erwachsenenbildung: Sowohl in <strong>der</strong> allgemeinen als auch in <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung<br />

sind Lehrende bzw. Ausbildende sowie Trainerinnen und Trainer mit Migrationshintergrund deutlich<br />

unterrepräsentiert im Vergleich zu ihrem Anteil an <strong>der</strong> Bevölkerung. Eine stärkere Teilhabe an<br />

pädagogischen Berufen ist deshalb mit Blick auf den gleichberechtigten Zugang zu hoch qualifizierten<br />

Berufen bedeutsam. Der Aus- und Weiterbildung bzw. verstärkten Beschäftigung pädagogischen<br />

Personals mit Migrationshintergrund sollte aber auch deshalb beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit<br />

gewidmet werden, da sie angesichts <strong>der</strong> wachsenden Heterogenität <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen<br />

zur interkulturellen Öffnung von Schulen beitragen und eine Vorbildfunktion für Schüler und Schülerinnen<br />

einnehmen.<br />

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) wies im Jahr 2006 erstmals darauf hin, dass „es …<br />

Normalität werden [muss] in Deutschland, dass junge Menschen mit Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte<br />

sich auch für den Lehrerberuf entscheiden“. Seither haben Akteure aus Gesellschaft und Politik<br />

<strong>der</strong> Steigerung des Anteils von Menschen mit Migrationshintergrund in pädagogischen Berufen<br />

wachsende Aufmerksamkeit gewidmet.<br />

Der Nationale Integrationsplan regt an, bei <strong>der</strong> Personalrekrutierung durch geeignete Maßnahmen<br />

<strong>der</strong> Werbung und Einstellung darauf hinzuwirken, dass deutlich mehr Personen mit Migrationshintergrund<br />

für pädagogische Berufe gewonnen, qualifiziert und eingestellt werden. 120 Die Kultusministerkonferenz<br />

und Migrantenorganisationen betonen gemeinsam die Notwendigkeit <strong>der</strong> Erhö-<br />

119<br />

Vgl. Konsortium Bildungsberichterstattung 2006 (Hg.): a.a.O., S. 139 f. Diese Zahl bezieht sich auf Lehrkräfte mit<br />

ausländischer Staatsangehörigkeit.<br />

120<br />

Presse- und Informationsamt <strong>der</strong> Bundesregierung (Hg.) (2007): a.a.O., S. 65.<br />

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