Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...
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C. Bildung und Integration<br />
• „Schnupperstudien“ an Universitäten bieten eine gute Möglichkeit, zukünftige Studierende<br />
umfassend zu beraten und zu informieren und ihnen einen realistischen Einblick in den Studienalltag<br />
zu gewähren. Derzeit existierende <strong>Angebote</strong> sind aber überwiegend nicht lehramtsorientiert.<br />
Der Lehrerberuf wird auch im Internet vorgestellt. Der deutsche Bildungsserver bündelt diese Seiten<br />
und bietet unter http://www.lehrer-werden.de ein Portal mit umfassenden Informationen zum<br />
Berufsbild, Studium, Vorbereitungsdienst, und Links zu relevanten Seiten <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>. Diese<br />
– und weitere online verfügbare – Informationen zum Lehramtsstudium sollten dahingehend analysiert<br />
werden, ob sie die Zielgruppe <strong>der</strong> Jugendlichen erfolgreich ansprechen, o<strong>der</strong> gegebenenfalls<br />
eine Weiterentwicklung o<strong>der</strong> Ergänzung erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />
Die Zielgruppe erreichen<br />
Die Ansprache potenzieller Studieninteressierter mit Migrationshintergrund sollte über mehrere<br />
Kanäle erfolgen und die beson<strong>der</strong>en Bedürfnisse <strong>der</strong> Zielgruppe und die Wege, über die man sie<br />
erreichen kann, berücksichtigen. Mit einzelnen Ansätzen wurden bereits Erfahrungen in Deutschland<br />
gesammelt:<br />
• Direkte Ansprache <strong>der</strong> Jugendlichen, zum Beispiel über Lehrkräfte und Migrantenorganisationen<br />
• Informationsangebote für Eltern, Lehrkräfte, Schulleiterinnen / Schulleiter, Schülerinnen /<br />
Schüler, zum Beispiel durch :<br />
• Schülercampus ( vgl. das Konzept <strong>der</strong> ZEIT-Stiftung)<br />
• Workshops zum Berufsbild Lehrerin / Lehrer (zum Beispiel RAA Nordrhein-<br />
Westfalen / Netzwerk Lehrkräfte mit Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte)<br />
• Frühe Laufbahnberatung und Hinführung zum Lehramtsstudium, beispielsweise<br />
über Lehramtsstudierende, die als fester Bestandteil des Curriculums <strong>der</strong> Lehrerausbildung<br />
Schülerinnen / Schüler über das Lehramtsstudium informieren und<br />
coachen (zum Beispiel MiCoach an <strong>der</strong> Universität Bremen).<br />
Zusätzlich könnten über herkunftssprachliche Medien wie Fernsehen und Tagespresse Eltern sowie<br />
Schülerinnen und Schüler direkt angesprochen werden.<br />
Studienabbruchquote verringern<br />
Die Studienabbruchquote unter Studierenden mit Migrationshintergrund ist höher als bei Studierenden<br />
ohne. Hier kann neben Stipendien die Etablierung eines Mentoren- o<strong>der</strong> Patenprogramms<br />
gegensteuern. Weitere hilfreiche <strong>Angebote</strong> sind Coachingprogramme und Schreibwerkstätten an<br />
Universitäten zur Unterstützung bei Sprachproblemen, vor allem im Bereich akademisches<br />
Deutsch. Unterstützung kann auch beim Umgang mit individueller Diskriminierungserfahrung wichtig<br />
sein. Unterstützungsbedarf besteht auch in <strong>der</strong> 2. Phase <strong>der</strong> Lehrerbildung ("Referendariat"), in<br />
<strong>der</strong> die Lehramtsanwärter mit den spezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen des Schulalltags (Sprachkompetenz<br />
im Unterricht, Kooperation im Kollegium, Elternkontakte usw.) konfrontiert sind.<br />
Erfor<strong>der</strong>lich ist insbeson<strong>der</strong>e eine Information <strong>der</strong> Studierenden mit Migrationshintergrund über die<br />
für ein erfolgreiches Absolvieren des Vorbereitungsdienstes unabdingbaren Sprachkenntnisse. Es<br />
hat sich in <strong>der</strong> Praxis gezeigt, dass bei Migrantinnen und Migranten <strong>der</strong> ersten Generation häufig<br />
Probleme in <strong>der</strong> Bewältigung <strong>der</strong> Unterrichtssprache (Rechtschreibung, Grammatik, Artikulationsfähigkeit)<br />
bestehen. Die Information muss mit <strong>Angebote</strong>n über Sprachkurse usw. und ggf. <strong>der</strong>en<br />
Finanzierbarkeit verbunden sein.<br />
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