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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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D. Gesellschaftliche Integration<br />

Teilweise ist die mangelnde Partizipation von Migrantenorganisationen auch ein Problem <strong>der</strong> Unvereinbarkeit<br />

von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Strukturen. Kleine, rein ehrenamtlich arbeitende<br />

Migrantenorganisationen können ressourcenbedingt kaum längerfristige Kontakte zu Integrationsnetzwerken<br />

aufbauen, an Sitzungen (während <strong>der</strong> Arbeitszeit) teilnehmen o<strong>der</strong> sich an<br />

migrationspolitischen Diskussionen beteiligen. Zahlreiche Kommunen, in denen Hauptamtliche und<br />

freiwillig Engagierte vor Ort gut zusammenarbeiten, gehen hier jedoch mit gutem Beispiel voran<br />

und setzen die Empfehlungen <strong>der</strong> kommunalen Spitzenverbände zur gesellschaftlichen Integration<br />

durch Partizipation und bürgerschaftliches Engagement aus dem Nationalen Integrationsplan um.<br />

Diese legen den Kommunen nahe „bürgerschaftliches Engagement von, für und mit Migranten zu<br />

unterstützen und zu för<strong>der</strong>n“ sowie „Menschen mit Migrationshintergrund stärker an den Entscheidungs-<br />

und Gestaltungsprozessen in den unterschiedlichsten Bereichen des sozialen und politischen<br />

Lebens zu beteiligen“. 143<br />

Qualifizierung von Migrantenorganisationen zu Trägern von Weiterbildungen, Multiplikatorenausbildungen<br />

und Beratungen<br />

Migrantenorganisationen als staatlich anerkannte Bildungsträger – wie etwa die Spanische Weiterbildungsakademie<br />

AEF – sind bisher die Ausnahme. Dennoch bieten auch Migrantenorganisationen<br />

Weiterbildungsangebote an, diese finden in <strong>der</strong> Regel jedoch eher sporadisch, informell, in<br />

nicht institutionalisierten Formen und durch nicht immer ausreichend geschulte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter statt. Zudem treten Migrantenorganisationen im Rahmen von Projektför<strong>der</strong>ungen<br />

auch vermehrt als Aus- o<strong>der</strong> Weiterbil<strong>der</strong> von Integrationslotsen, Bildungslotsen, Multiplikatoren<br />

auf. Neben <strong>der</strong> Notwendigkeit, <strong>Angebote</strong> <strong>der</strong> klassischen Weiterbildungsträger auch für Migrantenorganisationen<br />

bereit zu halten, besteht auch <strong>der</strong> Bedarf, die Arbeit <strong>der</strong> Organisationen in diesem<br />

Arbeitsfeld zu professionalisieren und diese bei Eignung zu Bildungsträgern zu qualifizieren<br />

und anzuerkennen. Die staatliche Anerkennung als Weiterbildungsträger in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung<br />

wird durch die Bundeslän<strong>der</strong> über Gesetze geregelt.<br />

Empfehlungen<br />

Organisation im Dachverband anstreben<br />

Migrantenorganisationen sollten die Möglichkeiten prüfen, sich an einen bestehenden Dachverband<br />

anzuschließen o<strong>der</strong> die Gründung eines eigenen Dachverbands zu organisieren. Dabei muss<br />

jedoch beachtet werden, dass Dachverbände auch eigene Interessen verfolgen, die nicht immer<br />

mit denen kleiner Vereine und Migrantenorganisationen übereinstimmen müssen. Hier gilt es, die<br />

Vor- und Nachteile jeweils abzuwägen.<br />

Dachverbände sollten ihre Aufnahmekriterien überprüfen, da diese teilweise für viele Migrantenorganisationen<br />

schwer bis gar nicht zu erfüllen sind. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für Mitglie<strong>der</strong>zahlen, Mitgliedsbeiträge<br />

o<strong>der</strong> etwa die bundesweite Ausrichtung von Verbänden.<br />

Eine Professionalisierung von Migrantenorganisationen durch Zusammenschlüsse zu eigenen<br />

Dachverbänden o<strong>der</strong> den Anschluss an einen bestehenden Dachverband sollte Gegenstand <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>politik werden.<br />

143 Presse- und Informationsamt <strong>der</strong> Bundesregierung (Hg.) (2007): a.a.O., S. 32<br />

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