16.11.2012 Aufrufe

Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

D. Gesellschaftliche Integration<br />

Sportjugend, die djo-Deutsche Jugend in Europa, die sich zunehmend als Dachverband für Vereine<br />

von Jugendlichen mit Migrationshintergrund etabliert, sowie Verbände, die Träger <strong>der</strong> offenen<br />

Jugendarbeit sind.<br />

Die Praxisentwicklung <strong>der</strong> interkulturellen Öffnung <strong>der</strong> Jugendverbandsarbeit wird insbeson<strong>der</strong>e<br />

durch das Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit e.V. (IDA) analysiert<br />

und für die Öffentlichkeit nutzbar gemacht: IDA führt eine Datenbank zur interkulturellen Öffnung<br />

<strong>der</strong> Jugendverbandsarbeit, die rund 150 Projekte (Stand August 2009) umfasst. Erhoben wurden<br />

Projekte, Konzepte und Initiativen die seit 2001 von Jugendverbänden, Jugendringe und Vereinen<br />

von Jugendlichen mit Migrationshintergrund zur interkulturellen Öffnung durchgeführt wurden. Die<br />

folgenden Ausführungen beziehen sich zu einem wesentlichen Teil auf die Analyse <strong>der</strong> Datenbank<br />

durch das IDA.<br />

Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal <strong>der</strong> bisher in Deutschland von unterschiedlichen Trägern<br />

lancierten Projekte zur interkulturellen Öffnung ist die Ebene, auf <strong>der</strong> sie angesiedelt sind. Der<br />

größte Teil <strong>der</strong> bisherigen Maßnahmen betrifft die individuelle, pädagogische Ebene. Hier sind<br />

etwa Veranstaltungen o<strong>der</strong> Veröffentlichungen zur Sensibilisierung <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> von Jugendverbänden<br />

zu nennen. Einen relativ hohen Anteil machen darüber hinaus Maßnahmen auf <strong>der</strong> strukturellen,<br />

innerverbandlichen Ebene aus. Sie fokussieren eine strukturelle Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verbände.<br />

Ob und inwieweit dies bislang gelungen ist, kann aus den vorliegenden Daten allerdings<br />

nicht geschlossen werden. Einige Organisationen haben darüber hinaus auf <strong>der</strong> (jugend)politischen<br />

Ebene eigene Leitlinien zur interkulturellen Öffnung entwickelt, etwa <strong>der</strong> Kreisjugendring<br />

Nürnberg-Stadt o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bayerische Jugendring.<br />

Ein überwiegen<strong>der</strong> Teil <strong>der</strong> bekannten Projekte ist aktionsorientiert und umfasst beispielsweise<br />

Workshops, Tagungen, Qualifizierungen, Empowerment bzw. die Aufnahme von Vereinen von<br />

Jugendlichen mit Migrationshintergrund in die Verbandsstrukturen, Broschüre und Arbeitshilfen,<br />

Aktionsprogramme o<strong>der</strong> Positionspapiere. Die Veranstaltungen dienen dabei primär <strong>der</strong> interkulturellen<br />

Sensibilisierung bzw. dem interkulturellen Lernen. Rund ein Fünftel <strong>der</strong> bekannten Projekte<br />

ist darauf ausgerichtet, Empowermentmaßnahmen für Jugendliche mit Migrationshintergrund o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong>en Vereine zu implementieren.<br />

In Bezug auf die Reichweite <strong>der</strong> Projekte zeigt sich, dass sich lokale und überregionale Projekte<br />

relativ ausgewogen gegenüber stehen. Lokale Projekte sind in <strong>der</strong> überwiegenden Zahl in größere<br />

Projektzusammenhänge eingebunden, wie das Aktionsprogramm des Bayerischen Jugendrings<br />

„Multi Action – aber wie!“. Ein Beispiel aus dem Bereich Integration von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

mit Migrationshintergrund in die Jugendverbandsarbeit ist das Programm „Integration durch Sport“<br />

des Deutschen Olympischen Sportbundes, das vom Bundesministerium des Innern / Bundesamt<br />

geför<strong>der</strong>t wird.<br />

Die Landschaft <strong>der</strong> Projekte hat sich hinsichtlich <strong>der</strong> Ansätze und Träger in den letzten Jahren<br />

deutlich differenziert. Bemerkenswert ist <strong>der</strong> relativ hohe Anteil an Projekten, die von Vereinen<br />

jugendlicher Migrantinnen und Migranten durchgeführt werden. Dies ist ein Indiz dafür, dass sie<br />

sich zunehmend qualifizieren und partizipieren (wollen) und als Akteure <strong>der</strong> Jugendverbandsarbeit<br />

Anerkennung finden. Der ebenfalls hohe Anteil an Jugendringen lässt auf die Bedeutung <strong>der</strong> Ringe<br />

als Motoren und Unterstützer von Jugendvereinen bei <strong>der</strong> Implementierung und Initiierung von<br />

neuen Themen schließen.<br />

För<strong>der</strong>liche und hemmende Faktoren <strong>der</strong> interkulturellen Öffnung<br />

Wenngleich bislang keine wissenschaftlichen Ergebnisse vorliegen, die Gründe für den Erfolg bzw.<br />

Misserfolg bisheriger Maßnahmen <strong>der</strong> interkulturellen Öffnung identifizieren, lassen sich dennoch<br />

einige Faktoren benennen, die eine interkulturelle Öffnung <strong>der</strong> Jugendverbandsstrukturen beför<strong>der</strong>n<br />

bzw. erschweren können.<br />

Seite 148 / 199

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!