Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...
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D. Gesellschaftliche Integration<br />
Empfehlungen<br />
Kooperationen zwischen Jugendverbänden / -ringen und Vereinen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />
stärken<br />
Erfolgversprechend ist die Implementierung von Kooperationsstrukturen und Projekten zwischen<br />
anerkannten Jugendverbänden und Vereinen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Dabei<br />
kann ein Transfer <strong>der</strong> im Rahmen von Projekten <strong>der</strong> internationalen Jugendarbeit gewonnenen<br />
Erkenntnisse über Kooperationen hilfreich sein. 160<br />
Voraussetzungen für gelingende Kooperationen sind, dass die Verbände bereits Prozesse <strong>der</strong><br />
interkulturellen Öffnung angestoßen und darüber hinaus gesellschaftspolitische o<strong>der</strong> thematische<br />
Übereinstimmungen haben. Zudem sollten sich beide Partner vorab über Form und Intensität <strong>der</strong><br />
Zusammenarbeit verständigen.<br />
Um Kooperationen mit Vereinen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund aufzubauen, sollten<br />
diese zunächst über die Strukturen <strong>der</strong> Jugendhilfe bzw. über Jugend(verbands)arbeit informiert<br />
werden. Durch aktive und gezielte Informationsarbeit <strong>der</strong> anerkannten Jugendverbände über Möglichkeiten,<br />
Formen und Inhalte <strong>der</strong> Jugendarbeit, können Vereine von Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />
auch an <strong>der</strong> Ressource „Wissen“ partizipieren.<br />
Zum Aufbau von Kooperationen ist es hilfreich, wenn hauptamtliches Personal des Jugendringes<br />
bzw. -verbandes zur Unterstützung des weniger etablierten Partners zur Verfügung gestellt wird.<br />
Umsetzungshinweis: Aufbau von Kooperationen<br />
Bewährt haben sich die aktive Suche nach Kooperationspartnern und das aktive Zugehen auf einzelne Vereine.<br />
Dabei sollten etablierte Verbände die beschränkten (personellen, zeitlichen und die Infrastruktur betreffenden)<br />
Ressourcen <strong>der</strong> vornehmlich ehrenamtlich arbeitenden Vereine von Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />
berücksichtigen. Vereine junger Migrantinnen und Migranten sollten wie<strong>der</strong>um die Bereitschaft zu<br />
strukturierten Arbeitsprozessen mitbringen. So können Situationen <strong>der</strong> momentanen Überfor<strong>der</strong>ung verhin<strong>der</strong>t<br />
werden.<br />
Bei <strong>der</strong> Initiierung erster gemeinsamer Aktivitäten <strong>der</strong> Verbandsmitglie<strong>der</strong> sollte die Durchführung auf nie<strong>der</strong>schwelliger<br />
Ebene und auf Augenhöhe angesiedelt sein.<br />
Bei <strong>der</strong> Initiierung von verbindlichen Kooperationen sollten auf Leitungsebene zunächst Kriterien für mögliche<br />
Partnerverbände aufgestellt werden. Wenn konkrete Kooperationen geplant sind, sollten beide Partner überlegen,<br />
auf welchen Ebenen zusammengearbeitet werden soll, wie intensiv die Zusammenarbeit sein soll und<br />
welchem Verband welche Aufgaben zukommen sollen. Insbeson<strong>der</strong>e die Übernahme <strong>der</strong> Formalitäten (z.B.<br />
Mittelbewirtschaftung) kann vom etablierten Träger übernommen werden. Unterstützung sollte auch zur Verankerung<br />
nachhaltiger Strukturen nach Projektende angeboten werden.<br />
Entsteht <strong>der</strong> Wunsch nach verbindlicher Zusammenarbeit, kann <strong>der</strong> Jugendring o<strong>der</strong> –verband die Mittelakquise<br />
für gemeinsame Projekte übernehmen. Wichtig ist dabei die gemeinsame Planung und Umsetzung.<br />
Partizipation von Vereinen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den Ringstrukturen stärken<br />
Die Integration von Selbstorganisationen junger Migrantinnen und Migranten in die Strukturen <strong>der</strong><br />
Jugendverbandsarbeit sollte als För<strong>der</strong>ziel in die Kin<strong>der</strong>- und Jugendpläne von Bund und Län<strong>der</strong>n<br />
aufgenommen werden. Die Jugendringe sollten darüber hinaus in die Lage versetzt werden, auf<br />
160 Siehe Erfahrungsbericht des vom BMFSFJ geför<strong>der</strong>ten Projektes «InterKulturell on Tour», www.interkulturell-on-<br />
tour.de<br />
Seite 157 / 199