Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...
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F. Zusammenfassung<br />
Zusammenhang an Bedeutung. Der Umgang mit <strong>der</strong> wachsenden Zahl von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
mit Deutsch als Zweitsprache stellt Bildungseinrichtungen und pädagogisches Personal vor<br />
große Herausfor<strong>der</strong>ungen. Er erfor<strong>der</strong>t spezifische Kompetenzen, die Bestandteil von Aus-, Fort-<br />
und Weiterbildung sein müssen. Die Vermittlung von ausbildungs- und berufsbezogenen Deutschkenntnissen<br />
ist zu einem wichtigen Bestandteil <strong>der</strong> beruflichen Bildung und Weiterbildung geworden.<br />
Neben guten Deutschkenntnissen können auch Herkunftssprachenkenntnisse eine wichtige<br />
Ressource für bestimmte Bereiche des Arbeitsmarkts sein. Folgende Empfehlungen sind in diesem<br />
Zusammenhang von beson<strong>der</strong>er Bedeutung, die in Kapitel B vertiefend dargestellt sind:<br />
Bildungssprachliche Deutschkenntnisse früh und umfassend för<strong>der</strong>n<br />
• Damit Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit Deutsch als Zweitsprache schul- und bildungsrelevante<br />
sprachliche Fähigkeiten in verschiedenen Themen- und Wissensbereichen ausbilden können,<br />
muss in allen Unterrichtsfächern eine systematische, koordinierte Vermittlung <strong>der</strong> Bildungssprache<br />
Deutsch erfolgen.<br />
• Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, die ergänzenden Deutschför<strong>der</strong>bedarf haben um dem Fachunterricht<br />
erfolgreich zu folgen, sollten zusätzliche, qualifizierte Lernangebote zur Stärkung ihrer<br />
bildungssprachlichen Kompetenzen erhalten.<br />
• Die Kooperation zwischen Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen, Grund- und weiterführenden Schulen<br />
sowie zwischen speziellen För<strong>der</strong>- und Regelangeboten zur sprachlichen Bildung sollte verstärkt<br />
und systematisiert werden, um die Nachhaltigkeit von Lernerfolgen zu sichern. Geschehen<br />
kann dies etwa durch gemeinsame Fortbildungen des pädagogischen Personals<br />
o<strong>der</strong> Lernportfolios, die Lernstand und -fortschritte <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im Zeitverlauf dokumentieren.<br />
Eltern in die Sprachentwicklung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> einbeziehen<br />
• Eine intensive Zusammenarbeit mit Eltern zum Thema sprachliche Bildung sollte Bestandteil<br />
<strong>der</strong> pädagogischen Arbeit von Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen und Schulen sein. Eltern sollten<br />
konkrete Anleitung dafür erhalten, den Deutscherwerb ihrer Kin<strong>der</strong> zu unterstützen.<br />
Qualifizierung des pädagogischen Personals ausbauen<br />
• Ein Modul „sprachliche Bildung“ bzw. eine Zusatzausbildung für Erzieherinnen und Erzieher<br />
sollte verpflichtend eingeführt werden, um ein vielfältiges Repertoire zur Sprachstandsfeststellung,<br />
sprachlichen Bildung und zum Umgang mit Mehrsprachigkeit zu vermitteln. Entsprechende<br />
Fort- und Weiterbildungsangebote können von den Fachschulen für Sozialpädagogik<br />
angeboten werden.<br />
• In die Ausbildung von Lehrkräften aller Fachrichtungen sollte ein Modul „sprachliche Bildung“<br />
verpflichtend eingeführt werden, das in die Vermittlung von Deutsch als Zweitsprache<br />
und den Umgang mit Mehrsprachigkeit einführt.<br />
• Netzgestützte Lernmaterialien sollten entwickelt werden, um die Teilnahme an Pflichtmodulen<br />
und Weiterbildungen „Deutsch als Zweitsprache“ auch an Standorten zu ermöglichen,<br />
die keinen solchen Schwerpunkt haben.<br />
Ausbildungsfähigkeit durch berufsbezogene Deutschkenntnisse stärken<br />
• Bei <strong>der</strong> Entwicklung von Curricula für den Unterricht an berufsbildenden Schulen sollten<br />
(fach-)sprachliche Kompetenzen und interkulturelle Kompetenzen als systematische Bestandteile<br />
berücksichtigt werden.<br />
• Übergangsangebote für Jugendliche, die nicht direkt eine Berufsausbildung antreten (können),<br />
sollten bei Bedarf stärker zur gezielten Verbesserung <strong>der</strong> arbeitsweltbezogenen<br />
sprachlichen Kompetenzen genutzt werden. Initiativen zur Koordinierung und Optimierung<br />
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