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Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...

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B. Sprachliche Integration<br />

Curricularen Rahmen bereitstellen<br />

Bildungspläne für Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen sowie Bildungs-, Lehr- und Rahmenpläne für Schulen<br />

sollten durch die zuständigen Län<strong>der</strong>ministerien im Hinblick auf durchgängige sprachliche Bildung,<br />

den Umgang mit Mehrsprachigkeit und interkulturelle Erziehung systematisch überarbeitet und<br />

stärker aneinan<strong>der</strong> angeglichen werden.<br />

Die Initiativen einzelner Län<strong>der</strong>, gemeinsame bzw. eng aufeinan<strong>der</strong> abgestimmte Bildungs- und<br />

Erziehungspläne für Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen und Grundschulen zu erarbeiten – wie etwa in Hessen<br />

und Thüringen -, sollten ausgebaut und auch in an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n aufgegriffen werden.<br />

Sie sollten auch die weiterführenden Schulen einbeziehen.<br />

Die unterschiedlichen Aktivitäten zur För<strong>der</strong>ung bildungssprachlicher Fähigkeiten sollten fächerübergreifend<br />

in einem Gesamtsprachencurriculum verknüpft werden.<br />

Lehr- und Lernmaterialien für durchgängige sprachliche Bildung entwickeln<br />

Zur Umsetzung durchgängiger sprachlicher Bildung – insbeson<strong>der</strong>e im Fachunterricht – ist es notwendig,<br />

entsprechende Lehr- / Lernmaterialien zu entwickeln. Um eine größere Verbreitung zu<br />

erreichen, sollten diese auch computergestützte Selbstlernmöglichkeiten enthalten (vgl. das Beispiel<br />

des von <strong>der</strong> Universität Hamburgs entwickelten Qualifizierungsbausteins „durchgängige<br />

Sprachför<strong>der</strong>ung“ in Abschnitt 2.1.4 dieses Kapitels.)<br />

Akteure außerhalb <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen und Schulen einbeziehen<br />

Akteure und Lernorte außerhalb von Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen und Schulen können wertvolle Beiträge<br />

zur Verknüpfung formeller und informeller Sprachför<strong>der</strong>ung leisten und zusätzliche Sprechgelegenheiten<br />

schaffen. Hierzu können insbeson<strong>der</strong>e Kooperationen zwischen Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />

/ Schulen und <strong>Angebote</strong>n von Migrantenorganisationen, Einrichtungen <strong>der</strong> Jugendarbeit<br />

und zu Bibliotheken und an<strong>der</strong>en Einrichtungen genutzt werden. Diese Kooperationen sollten systematisch<br />

geför<strong>der</strong>t werden, etwa durch die Einbindung in lokale Netzwerke <strong>der</strong> sprachlichen Bildung<br />

o<strong>der</strong> durch gemeinsame Projekte (vergleiche auch Kapitel C).<br />

Bürgerschaftliches Engagement kann die professionelle Arbeit von pädagogischen Fachkräften im<br />

Bereich sprachliche Bildung bereichern und ergänzen, jedoch keinesfalls ersetzen. Als ergänzende<br />

<strong>Angebote</strong> durch bürgerschaftliches Engagement eignen sich insbeson<strong>der</strong>e interkulturelle Projekte<br />

und Begegnungen, Erkundungen, sprachliche Begegnungen, Lesepaten, Lesenächte, Tutorenprogramme<br />

und ähnliche <strong>Angebote</strong>. Die Kooperation von Bildungseinrichtungen mit Freiwilligen bzw.<br />

Ehrenamtlichen braucht verlässliche, stützende und begleitende Strukturen, um eine erfolgreiche<br />

Verbindung von professioneller Arbeit und freiwilligem Engagement zu ermöglichen (vergleiche<br />

hierzu auch die Ausführungen zu bürgerschaftlichem Engagement in Kapitel D).<br />

<strong>Angebote</strong> für Seiteneinsteiger bereitstellen<br />

För<strong>der</strong>-, Intensiv- bzw. Sprachlernklassen, in denen sprachintensive Fächer getrennt unterrichtet<br />

werden, während in weniger sprachorientierten Fächern bereits eine Integration in den Klassenverband<br />

stattfindet, sollten auf maximal 2 Jahre begrenzt werden. Kompetenzen und Fähigkeiten<br />

sollten nicht aufgrund von Sprachschwierigkeiten ungenutzt bleiben; <strong>der</strong> fachsprachliche Einsatz<br />

<strong>der</strong> Herkunftssprache kann dabei unterstützend genutzt werden.<br />

Für Seiteneinsteiger, die über eine „gymnasiale Oberstufen-Berechtigung“, jedoch nicht über ausreichende<br />

Deutschkenntnisse für einen direkten Übergang in das Gymnasium verfügen, sollten<br />

passgenaue Maßnahmen entwickelt werden, die einen raschen Erwerb bildungssprachlicher<br />

Deutschkenntnisse und damit die Aufnahme in die gymnasiale Oberstufe ermöglichen, etwa im<br />

Rahmen von Vorkursen.<br />

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