Bundesweites Integrationsprogramm Angebote der ...
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C. Bildung und Integration<br />
hinweg gearbeitet werden. Dies kann analog auch für die nie<strong>der</strong>schwelligen Frauenkurse des<br />
Bundes bzw. „Mama lernt Deutsch“-Kurse <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> und Kommunen empfohlen werden.<br />
Die Möglichkeit <strong>der</strong> Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Elternintegrationskursen zu Unterrichtshospitationen<br />
in den Bildungseinrichtungen ihrer Kin<strong>der</strong> ist nicht einheitlich geregelt. Schulen und<br />
Schulleitungen sollten daher noch stärker für die Bedeutung von Elternarbeit sensibilisiert und zur<br />
Kooperation mit Elternintegrationskursträgern angeregt werden.<br />
Die „Marke“ Elternintegrationskurs sollte gestärkt werden, indem ihr Bekanntheitsgrad an Schulen<br />
durch Werbemaßnahmen <strong>der</strong> Träger direkt o<strong>der</strong> über die Schulverwaltung erhöht wird. Erreicht<br />
werden sollte damit, dass Räumlichkeiten <strong>der</strong> Bildungseinrichtungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> noch häufiger für<br />
die Elternintegrationskurse zur Verfügung stehen, als dies bisher <strong>der</strong> Fall ist.<br />
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat im Sommer 2009 eine Motivationskampagne zur Teilnahme<br />
an Elternintegrationskursen durchgeführt. Unter dem Titel „Deutsch lernen – Deutschland kennenlernen.<br />
Damit unsere Kin<strong>der</strong> bessere Chancen haben“ zielte die Kampagne darauf, Eltern von Kin<strong>der</strong>n mit Migrati-<br />
onshintergrund zur Teilnahme an Elternintegrationskursen zu motivieren. Zu diesem Zweck erhielten Grund-<br />
schullehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher an Kin<strong>der</strong>tagesstätten Mappen mit Informationen und Erfah-<br />
rungsberichten zu Elternintegrationskursen. Teil <strong>der</strong> Mappen war ein spezielles Elternmagazin, das von ihnen<br />
an die Zielgruppe verteilt wurde. Das Elternmagazin war in deutscher, türkischer und russischer Sprache<br />
verfügbar. Im Rahmen <strong>der</strong> Testphase wurden jeweils rund 1.700 Mappen und Elternmagazine an Kin<strong>der</strong>ta-<br />
gesstätten und Grundschulen im gesamten Bundesgebiet verteilt.<br />
Qualifizierung und Vernetzung von Lehrkräften in Elternintegrationskursen sicherstellen<br />
Viele <strong>der</strong> Teilnehmenden nutzen den geschützten Raum und das vertrauensvolle Klima <strong>der</strong> Elternintegrationskurse<br />
zu teilweise sehr persönlichen Gesprächen mit den Kursleitenden. Kursleiterschulungen<br />
für Elternintegrationskurse sollten daher auf schwierige Situationen und Gespräche<br />
vorbereiten und das Bewusstsein dafür schaffen, dass die Aufgaben <strong>der</strong> Kursleitung auch in <strong>der</strong><br />
sozialräumlichen Vernetzung des Kurses und <strong>der</strong> Teilnehmenden sowie <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des Kontakts<br />
zwischen Bildungseinrichtung und Eltern liegen.<br />
Ein bundesweites Forum mit Möglichkeiten zum Austausch von Unterrichtsmaterialien und Erfahrungen<br />
kann Kursleitende von Elternintegrationskursen unterstützen. Ein entsprechendes, onlinebasiertes<br />
Forum müsste sowohl die Möglichkeit zum fachlichen Austausch als auch Materialien<br />
bereitstellen.<br />
Elternintegrationskurse werden unter an<strong>der</strong>em aufgrund einer hohen Teilnehmerfluktuation von<br />
vielen Kursträgern als verhältnismäßig verwaltungsintensiv eingeschätzt. Ein Erfahrungsaustausch<br />
und eine Vernetzung <strong>der</strong> Kursträger sind vor diesem Hintergrund beson<strong>der</strong>s wichtig. Eine solche<br />
Trägervernetzung kann bislang aber nur mittels hohem, auch außerberuflichem Engagements von<br />
Kursleitenden erreicht werden. Eine regionale o<strong>der</strong> überregionale Koordination zur Vorbereitung<br />
und Vernetzung <strong>der</strong> Elternkurse kann hier Abhilfe schaffen. Alternativ bieten sich auch regelmäßige<br />
Arbeitsgruppen <strong>der</strong> Kursträger auf regionaler bzw. kommunaler Ebene an, die auch ein Forum<br />
bieten können, um Parallelstrukturen in <strong>der</strong> Angebotslandschaft für Elternkurse zu vermeiden.<br />
Integrationskursergänzende Maßnahmen entwickeln<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die außersprachlichen Inhalte <strong>der</strong> Elternintegrationskurse können durch weitere <strong>Angebote</strong><br />
<strong>der</strong> Elternbildung vertieft werden, die direkt an die Kurse gekoppelt sind. Dies können etwa<br />
umfassen<strong>der</strong>e Informations- und Bildungsangebote zu Themen aus den Bereichen Bildung, Ausbildung<br />
und Erziehung sein. Je nach Art und Zielgruppe des geplanten Projekts können dabei unterschiedliche<br />
Akteure einbezogen werden, unter an<strong>der</strong>em Agenturen für Arbeit bzw. Grundsicherungsstellen,<br />
Migrantenorganisationen, Vereine und Verbände <strong>der</strong> Mehrheitsgesellschaft, Migrati-<br />
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