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PFAU-TÄTIGKEITSBERICHT 2011-2015

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<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong><br />

ACTIVITY REPORT <strong>2011</strong>–<strong>2015</strong>


Inhalt<br />

Tätigkeitsbericht<br />

<strong>2011</strong>–<strong>2015</strong><br />

Wer wir sind und was wir machen 2<br />

» Wer wir sind und<br />

was wir machen<br />

Die Tonga und der Kariba-Staudamm 4<br />

Vergleich Österreich – Simbabwe 6<br />

Unsere Reisen nach Kariyangwe 8<br />

Abgeschlossene Projekte 10<br />

Laufende Projekte 16<br />

Patenschaften 21<br />

Vereinsfinanzen 24<br />

<strong>PFAU</strong> macht auf sich aufmerksam 28<br />

Verein<br />

Promise Simwinde Muleya wuchs in einem Dorf in der<br />

Nähe von Kariyangwe auf und besuchte die Kariyangwe<br />

Mission Primary School (KMPS), wo er vielfach von den<br />

dortigen Lehrern und Institutionen gefördert wurde.<br />

Ohne diese Unterstützung während des Grundschulbesuchs<br />

und auch danach wäre es Promise nicht möglich<br />

gewesen, eine akademische Laufbahn einzuschlagen.<br />

Im Laufe seiner Studien entwickelte er die Vision, seiner<br />

Schule irgendwann zu danken.<br />

Claus Putz war im Rahmen seines Projektes für seine Diplomarbeit<br />

im östlichen Teil von Mosambik und musste<br />

zur Visumserneuerung alle 30 Tage ausreisen. So besuchte<br />

Claus die Partnerinstitution in Harare, der Hauptstadt von<br />

Simbabwe, wo er Promise kennenlernte.<br />

Als Claus seinem Freundeskreis von seinem mehrmonatigen<br />

Studienaufenthalt im südlichen Afrika (Mosambik,<br />

Simbabwe und Südafrika) und von Promise Simwinde Muleya<br />

erzählte, entstand die Idee, einen karitativen Verein<br />

zu gründen. Tief beeindruckt von diesen Erfahrungen und<br />

Erzählungen waren und sind wir davon überzeugt, dass wir<br />

uns für die Verbesserung der Lebensbedingungen bedürftiger<br />

Schulkinder in Simbabwe einsetzen wollen.<br />

Im Juni <strong>2011</strong> trafen sich etwa ein Dutzend Personen aus dem<br />

Freundeskreis von Claus in seinem Elternhaus in Schwaighof,<br />

um diesen Verein zu gründen.<br />

2 <strong>PFAU</strong> <strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong>


<strong>PFAU</strong>-Mitglieder Friedberg (Steiermark)<br />

<strong>PFAU</strong>-Mitglieder Salzburg<br />

Vereinsmitglieder<br />

Wir sind ein bunt zusammengewürfelter Haufen, der<br />

heute vor allem aus dem Raum Friedberg, aber auch<br />

– aufgrund des Freundeskreises – aus dem Großraum<br />

der Städte Salzburg, Graz und Wien stammt. Jedes Vereinsmitglied<br />

bringt sich auf Basis ihrer oder seiner Interessen<br />

oder Qualifikationen im Verein ein und trägt so zur<br />

Unterstützung bei.<br />

Unser Ansprechpartner vor Ort ist Promise Simwinde Muleya,<br />

den Claus Putz in Simbabwe kennenlernte – er war<br />

bereits einige Male zu Besuch bei uns im Wechselland und<br />

konnte uns im Zuge seiner Besuche persönliche Erlebnisse<br />

mit der Bildungssituation in Simbabwe vermitteln.<br />

Im Jahr 2012 konnte bei der ersten <strong>PFAU</strong>-Reise die institutionellen<br />

Rahmenbedingungen zwischen dem <strong>PFAU</strong>-Verein<br />

und der Schule geregelt werden. Schuldirektor Michael Siansali<br />

sowie hauptsächlich die Lehrer Charles Mwinde und<br />

Albert Muleya sind für die Kommunikation und Abwicklung<br />

vor Ort verantwortlich.<br />

Aktivitäten<br />

Der <strong>PFAU</strong>-Verein versucht in Form von Veranstaltungen auf<br />

die Situation der Schule in Kariyangwe sowie auf das Leben<br />

der Tonga hinzuweisen. Die Erträge aus Veranstaltungen<br />

oder Spenden fließen direkt nach Kariyangwe, um das<br />

schulische, aber auch infrastrukturelle Leben zu verbessern.<br />

In Form von Patenschaften ist es jederzeit möglich,<br />

gezielt einzelnen Schülerinnen oder Schülern zu helfen.<br />

VEREINSMITGLIEDER: Michaela Baschny, Sonja Maria Ben Hassen,<br />

Daniela Bischof, Maria Bischof, Christine Gigler, Petra Groller, Evelyn<br />

Hofer, Stefan Jahrmann, Michaela Jud, Birgit Klampfl, Michaela<br />

Kremnitzer, Thomas Kremnitzer, Heliodor Kreuzer, Gabriele Kriks,<br />

Katharina Kuntner, Gernot Lechner, Christian Müller, Claus Putz,<br />

Gertrude Putz, Karolina Putz, Claudia Reitbauer, Andreas Salmhofer,<br />

Maria Schausberger, Monika Schausberger, Philipp Schausberger,<br />

Promise Simwinde Muleya, Christine Stadler, Markus Winkler,<br />

Martin Zinggl<br />

en | ABOUT <strong>PFAU</strong><br />

The <strong>PFAU</strong>-association was founded in <strong>2011</strong>, after Claus Putz and<br />

Promise Simwinde Muleya had met each other by chance in Harare<br />

in 2008 and joined forces to establish a caritative association for<br />

pupils in Kariyangwe, where Promise grew up. The <strong>PFAU</strong>-association<br />

chairman Claus Putz and his friends in or around Friedberg<br />

(eastern part of Styria) or the city of Salzburg set up the <strong>PFAU</strong>-association<br />

in order to help the pupils and the school.<br />

ÜBER DEN VEREIN | <strong>PFAU</strong> <strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong><br />

3


4<br />

Promise Simwinde Muleya<br />

Biografie unseres Freundes Promise Simwinde<br />

Muleya, dem Namensgeber von <strong>PFAU</strong>.<br />

1984 Geboren und aufgewachsen in Kariyangwe<br />

1991 – 1997 Primary School (Grundschule) in Kariyangwe<br />

(die Schule, die <strong>PFAU</strong> unterstützt)<br />

1998 – 2001 High School in Kariyangwe<br />

2001 – 2003 Ausbildung zum Grundschullehrer<br />

2004 – 2005 Tätigkeit als Lehrer<br />

2005 – 2009 Bachelor-Studium (Agrarwissenschaften)<br />

in Harare, wo er 2008 Claus Putz kennenlernte<br />

2010 – 2013 Master-Studium (Agrarwissenschaften)<br />

in Gent (Belgien)<br />

Seit 2013 Doktorats-Studium (Agrarwissenschaften) in<br />

Wageningen (Niederlande) und Harare (Simbabwe)<br />

Seit 2007 Wissenschaftlicher Projektmitarbeiter und<br />

-verantwortlicher (aufbauend auf die Studien<br />

in Simbabwe, Belgien und Niederlande)<br />

Sprachkenntnisse<br />

Tonga, Englisch, Ndebele und Shona (Sprachen in Simbabwe),<br />

Zulu (Sprache u.a. in Südafrika), Niederländisch<br />

(Grundkenntnisse)<br />

en | Born 1984 and raised in the rural<br />

and dry part of Zimbabwe called<br />

Kariyangwe, Promise Simwinde<br />

Muleya, the name giver of the<br />

<strong>PFAU</strong>-association, undertook several<br />

academic studies in the field of<br />

agronomy and soil science, worked<br />

as a teacher and as a member/coordinator<br />

of academic projects. Since<br />

2013 he has been researching for his<br />

PhD-thesis in the Netherlands and<br />

Zimbabwe. In 2008 he met Claus<br />

Putz in Zimbabwe, that was the beginning<br />

of <strong>PFAU</strong>.<br />

Promise im Kreise seiner Familie<br />

» Die Tonga und der<br />

Kariba-Staudamm<br />

Die Tonga gehören zu den Bantu-Ethnien,<br />

die höchstwahrscheinlich im 15. und 16.<br />

Jahrhundert entlang der Ostseite des Malawi-Sees<br />

nach Süden gewandert sind. Dort<br />

siedelten sie sich hauptsächlich entlang des<br />

Flusses Sambesi an.<br />

Über Jahrhunderte lebten sie dort, fernab<br />

des kolonialen oder missionarischen Mächtespiels<br />

der europäischen Staaten. Die steile<br />

Sambesi-Böschung formte aber auch eine<br />

natürliche Grenze zwischen den Tonga und<br />

anderen Ethnien sowie zu den Siedlern entlang<br />

des Zentralplateaus im Binnenland von<br />

Simbabwe, was dafür sorgte, dass die Tonga<br />

weitgehend isoliert lebten. Obendrein unterband<br />

ein dezentrales und zersplittertes<br />

Sozialsystem fremde (kulturelle) Interferenz.<br />

Ende des 19. Jahrhunderts begannen die europäischen<br />

Großmächte, auch das Landesinnere<br />

von Afrika zu kolonialisieren.<br />

Mitte des 20. Jahrhunderts änderte sich das<br />

Leben der Tonga aber, als 1957 beschlossen<br />

wurde, den sogenannten Kariba-Staudamm<br />

zu bauen. Von der damals rhodesischen<br />

Regierung wurden sie gezwungen, ihre bewohnten<br />

Gebiete zu verlassen und in höhergelegenes<br />

Gebiet umgesiedelt. Statt<br />

fruchtbarem Schwemmland an den Ufern<br />

des Sambesi mussten sich die geschickten<br />

Fischer nun mit einer dürregeplagten Savanne/Halbwüste<br />

auseinandersetzen.<br />

Heute leben etwa 300.000 Tonga auf der<br />

Seite von Simbabwe und etwa 2 Millionen<br />

Tonga auf der Seite von Sambia. In Simbabwe<br />

machen sie aber lediglich 2% der Gesamtbevölkerung<br />

aus, in Sambia etwa 16%.<br />

Die Ethnie der Tonga verfügt im Bereich<br />

der Großfamilien bzw. Sippen matrilineare<br />

Führungsstrukturen, die besagen, dass<br />

die Führung eines Clans zwar einem Mann<br />

obliegen, diese aber über mütterliche Ahnenlinien<br />

begründet liegt. Im Falle von Kariyangwe<br />

ist dies Chief Siansali, der für sie<br />

das traditionelle Oberhaupt ist. Er hat hier<br />

neben seinen Aufgaben als Ansprechperson<br />

seitens der Zentralregierung in Harare auch<br />

verwaltungstechnische Belange zu tun. Daneben<br />

fungiert er auch als quasi-richterliche<br />

Instanz zur Schlichtung von Streitigkeiten<br />

innerhalb von Kariyangwe.


Binga<br />

Die Stadt Binga, mit etwa 10.000 Einwohnern und<br />

etwa 65 Kilometer nördlich von Kariyangwe am Kariba-Stausee<br />

gelegen, ist die Regionshauptstadt des<br />

Binga Dictricts.<br />

Kariyangwe<br />

Um 1950 wurde von spanischen Missionaren die ursprünglich<br />

kleine Kariyangwe Mission gegründet.<br />

Nachdem die Tonga aus dem Sambesi-Tal 1957 vertrieben<br />

wurden, siedelten sich hier Tausende Tonga<br />

an. Heute wohnen etwa 10.000 Personen im Umfeld<br />

von Kariyangwe.<br />

Schule<br />

In Kariyangwe befinden sich in der Nähe der Kirche<br />

bzw. des Pfarrhauses zwei Schulen, nämlich die 1958<br />

gegründete Kariyangwe Mission Primary School sowie<br />

die Kariyangwe Secondary School (High School).<br />

en | TONGA AND KARIBA DAM<br />

The Tonga people settled along the valley of the Zambesi<br />

until they were forced, due to the construction of the Kariba<br />

dam in 1957, to move to interior parts of present-day<br />

Zambia or Zimbabwe. Most of the Tonga people in Zimbabwe<br />

live in the Binga district (part of Matabeleland<br />

North). One part of this is called Kariyangwe (approximately<br />

65 kilometers south of Binga), where Promise<br />

Simwinde Muleya grew up. In the center of Kariyangwe<br />

(about 10.000 inhabitants) the Kariyangwe Mission Primary<br />

School, the Kariyangwe Secondary School (High<br />

School) and the church are situated.<br />

DIE TONGA UND DER KARIBA-STAUDAMM | <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong><br />

5


Österreich – Simbabwe:<br />

Ein Vergleich<br />

Offizieller Name Republik Österreich Republic of Zimbabwe<br />

Hauptstadt Wien Harare<br />

Fläche 89.879 km 2 390.757 km 2<br />

Einwohner (1.1.<strong>2015</strong>) 8.550.000 13.000.000<br />

Bevölkerungsdichte 95,12 Einwohner/km 2 33,27 Einwohner/km 2<br />

Staatssprachen<br />

Zeitzone<br />

Deutsch und anerkannte Minderheitensprachen<br />

(Slowenisch, Burgenlandkroatisch etc.)<br />

UTC +1 Stunde<br />

Bei Sommerzeit (März bis Oktober) in Österreich gleiche<br />

Zeit, da Simbabwe keine Zeitumstellung vornimmt.<br />

Englisch, Shona, Ndebele<br />

sowie ein Dutzend weitere Sprachen<br />

UTC +2 Stunden<br />

Höchster Berg Großglockner (3.798 m) Mount Nyangani bzw. Inyangani (2.592 m)<br />

Tiefster Punkt<br />

Religionen<br />

Ethnien bzw.<br />

Zusammensetzung<br />

der Bevölkerung<br />

Bei Hedwighof in der Gemeinde Apetlon<br />

im Burgenland (114 m)<br />

• 61% katholisch<br />

• 4% evangelisch<br />

• 6% orthodox<br />

• 6% islamisch<br />

• 23% konfessionslos oder sonstige<br />

• 89% Österreicher (mit Staatsbürgerschaft)<br />

inkl. ethnischer Minderheiten (Burgenlandkroaten,<br />

Kärntner Slowenen etc.) sowie Staatsbürger mit<br />

neuen Migrationshintergründen (Türkei etc.)<br />

• 11% Ausländer meist aus dem EU-Ausland<br />

(Hauptanteil: Deutschland)<br />

Beim Zusammenfluß der Flüsse Save und Runde im<br />

Südosten Simbabwes an der Grenze zu Mosambik (162 m)<br />

• 50% synkretische Religionen<br />

(Mischung aus indigenen und christlichen Riten)<br />

• 25% christlich<br />

(anglikanisch, protestantisch, katholisch etc.)<br />

• 24% indigene Riten<br />

• 1% islamisch<br />

• Zu den Amandebele zählende Stämme (14%-19%):<br />

Amandebele 14%, Kalanga 5%<br />

• Zu den Shona zählende Stämme (77%-82%):<br />

Rozwi 9%, Korekore 12%, Zezuru 18%, Manyika 13%,<br />

Karanga 22%, Ndau 3%<br />

• Sonstige Stämme (2%-4%):<br />

Tonga 2%, Venda 1%, Shangaan 1%,<br />

• Weiße (weniger als 1%)<br />

HIV/AIDS-Rate<br />

bei den 15- bis<br />

49-jährigen<br />

0,4% 14,9%<br />

6 <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong> | VERGLEICH ÖSTERREICH – SIMBABWE


SAMBIA<br />

NAMIBIA<br />

ANGOLA<br />

BINGA<br />

KARIYANGWE<br />

VICTORIA FALLS<br />

BULAWAYO<br />

HARARE<br />

SIMBABWE<br />

BOTSWANA<br />

MOSAMBIK<br />

SÜDAFRIKA<br />

VERGLEICH ÖSTERREICH – SIMBABWE | <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong><br />

7


» Unsere Reisen<br />

nach Kariyangwe<br />

Die ersten <strong>PFAU</strong>-Patenkinder mit den österreichischen Gästen.<br />

Erster Besuch im Oktober 2012<br />

You have to go to school every day!<br />

Ende September 2012 begaben sich sechs <strong>PFAU</strong>-Vereinsmitglieder nach Simbabwe. Endlich<br />

war die Gelegenheit gekommen, die Schule und die Kinder kennen zu lernen, für deren Unterstützung<br />

der <strong>PFAU</strong>-Verein gegründet wurde. Wir starteten unsere Reise bei den wunderschönen<br />

Victoriafällen im Norden des Landes. Von dort aus machten wir uns in Begleitung<br />

von Promise auf den Weg nach Kariyangwe, wo Promise selbst die Schule besucht hatte.<br />

Fernab von touristischer Infrastruktur verbrachten wir dort einige Tage, um die Hilfe für die<br />

Schulkinder auf den Weg zu bringen.<br />

Der Schulleiter der Kariyangwe Mission Primary School, Michael Siansali, und seine Lehrerinnen<br />

und Lehrer wurden unsere Hauptansprechpersonen. Er organisierte freundlicherweise<br />

unsere Unterkunft im alten Pfarrhaus, welches eines der wenigen Häuser mit Strom- und<br />

Wasserversorgung im Dorf ist. Mit Michael Siansali und dem Schulentwicklungskomitee<br />

wurden die <strong>PFAU</strong>-Hilfsleistungen konkretisiert. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf den Patenschaften<br />

sowie schulinfrastrukturellen Hilfen (Brunnen etc.).<br />

Die Kinder waren natürlich neugierig, was denn die sechs Europäer, die sich auf dem Schulgelände<br />

mit dem Direktor herumtrieben, hier zu tun hatten. Promise hatte also die Aufgabe,<br />

den Schulkindern in ihrer Muttersprache zu erklären, was geschah (kleine Kinder sprechen<br />

noch nicht so gut Englisch, da es nicht ihre Muttersprache ist). Er gab ihnen außerdem zu<br />

verstehen, wie wichtig Schulbildung ist und inwieweit ihnen die Paten zumindest in finanzieller<br />

Hinsicht die Möglichkeit dazu geben. Danach wurden alle ausgewählten Kinder von uns<br />

fotografiert, um den Paten in Österreich Bilder übermitteln zu können.<br />

Schuldirektor Michael Siansali, sämtliche Lehrer, der Pfarrer und auch das traditionelle<br />

Oberhaupt der Region, bei dem wir eine „Audienz“ hatten, waren in diesen Tagen sehr zuvorkommend<br />

und hilfsbereit. Sie alle schätzten das Engagement von <strong>PFAU</strong> und betonten,<br />

dass die <strong>PFAU</strong>-Aktivitäten für die dortigen Menschen ein äußerst wichtiger Beitrag zur Prosperität<br />

seien. Durch unseren Besuch haben wir die Gewissheit, dass die Belegschaft der<br />

Schule hinter dem <strong>PFAU</strong>-Gesamtprojekt steht und dass die Hilfe Früchte tragen wird.<br />

8 <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong> | KARIYANGWE


Bilder der Schule bzw. des Schulgeländes aus dem Jahr 2012.<br />

Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen dem<br />

<strong>PFAU</strong>-Verein und der Kariyangwe Mission Primary School.<br />

Zweiter Besuch im Juli 2014<br />

Von Ende Juli bis Mitte August 2014 reisten sechs <strong>PFAU</strong>-Vereinsmitglieder,<br />

darunter Obmann Claus Putz, nach Kariyangwe,<br />

um das Brunnenprojekt abzuschließen. Neben der Besichtigung<br />

der nahezu fertiggestellten Brunnenanlage und letzter technischer<br />

Arbeiten durch fachkundige <strong>PFAU</strong>-Vereinsmitglieder<br />

konnte so eine fast zweijährige Planungs- und eine einjährige<br />

Arbeitsphase im Sommer 2014 feierlich abgeschlossen werden<br />

(siehe „Brunnen-Einweihungsfest“ auf Seite 13).<br />

Neben diesen Tätigkeiten pflegten die <strong>PFAU</strong>-Mitglieder aber auch<br />

den Kontakt mit den örtlichen und schulischen Institutionen.<br />

Ebenso konnten wichtige organisatorische Fragen besprochen<br />

und die Kooperation sowie die Freundschaft intensiviert werden.<br />

Den damals etwa 150 Schulkindern, welche durch Patenschaften<br />

unterstützt werden, überreichten wir die Patenbriefe.<br />

In einem wissenschaftlichen <strong>PFAU</strong>-Projekt, welches im Laufe<br />

dieser Reise begann, wurden Schülerinnen und Schüler, aber<br />

auch Lehrerinnen und Lehrer gebeten, lokale Mythen, Legenden<br />

und Historisches in Textform zu fassen. In Zukunft ist diesbezüglich<br />

eine Buchpublikation geplant, worin all diese Geschichten<br />

in gesammelter Form erscheinen werden, welche sich dann<br />

auch – so der akademische Anspruch – letztendlich für die wissenschaftliche<br />

Erforschung der Ethnie der Tonga in Simbabwe<br />

eignen soll (siehe „Tonga-Geschichten“ auf Seite 17).<br />

Der <strong>PFAU</strong>-Verein bedankt sich bei allen Personen, die in Kariyangwe<br />

für den Aufenthalt der <strong>PFAU</strong>-Mitglieder verantwortlich waren!<br />

Es wird ein Wiedersehen geben …<br />

en | THE <strong>PFAU</strong>-CLUB IN KARIYANGWE<br />

Members of the <strong>PFAU</strong>-club have travelled twice to Kariyangwe<br />

so far.<br />

On the first journey in 2012 central agreements between<br />

the <strong>PFAU</strong>-association and the school-administration<br />

were reached, in order to help the pupils with establishing<br />

<strong>PFAU</strong>-sponsorships and the school with planning and/or<br />

financing technical projects (borehole etc.).<br />

In 2014 the second journey was made, when the bore hole<br />

project was inaugurated and the project „Recording cultural<br />

and historical Memory in Kariyangwe“ was started.<br />

The <strong>PFAU</strong>-association wants to thank all the people in<br />

Kariyangwe, who were responsible for the pleasant stay<br />

of the <strong>PFAU</strong>-members! We are already looking forward to<br />

the next journey!<br />

KARIYANGWE | <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong><br />

9


Abgeschlossene Projekte<br />

» Wasserversorgung<br />

Ein Tropfen für die Menschlichkeit<br />

en | WATER SUPPLY SYSTEM<br />

Pupils in Kariyangwe had no access to clean drinking<br />

water. The first project of the <strong>PFAU</strong>-association<br />

was to build a water supply system (90 meter<br />

deep drilled borehole, equipped with a solar powered<br />

water pump). 14 solar panels, two water tanks<br />

with 5000 litres each, seven water taps and two<br />

smaller water tanks for cleaning the toilets have<br />

made life easier for 800 pupils and 20 teachers,<br />

which have now fresh groundwater for drinking,<br />

cooking and watering the school garden. Hygiene<br />

measures could be introduced, like washing hands<br />

after using the toilets and cleaning the toilets.<br />

10 <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong> | ABGESCHLOSSENE PROJEKTE<br />

In der Kariyangwe Primary School hatten Schüler und Lehrer<br />

keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Einzige Trinkwasserquelle<br />

war ein verschmutzter Bach, 800 Meter von der Schule<br />

entfernt. Viele Kinder bewältigen täglich einen bis zu vierstündigen<br />

Schulweg (in eine Richtung) und mussten den ganzen Tag<br />

ohne bzw. mit stark verunreinigtem Trinkwasser aus dem Bach<br />

auskommen.<br />

Es sind zwar Gebäude, wie das neue Pfarrhaus, an eine öffentliche<br />

Wasserleitung angeschlossen, diese ist aber in schlechtem Zustand,<br />

liefert nur unregelmäßig Wasser und würde für die Schule<br />

zu hohe Betriebskosten aufweisen. Ein eigener Brunnen für die<br />

Schule stellt daher auch zukünftig eine nachhaltige Lösung dar.<br />

Als erstes, vorrangiges Projekt wurde deshalb gemeinsam mit<br />

der Schulleitung und dem erweiterten Schulentwicklungskomitees<br />

die Errichtung eines Brunnens beschlossen.<br />

Mit dem Wasser aus einem neuen Brunnen können<br />

• die Kinder und Lehrer mit Trinkwasser versorgt,<br />

• bewässerte Gärten für die Ernährung der Schüler angelegt<br />

• und die hygienischen Zustände an der Schule verbessert werden<br />

(Toiletten wurden durch die Schüler mit Wasser aus dem<br />

Bach gereinigt).<br />

Weiters haben die Lehrer, die mit ihren Familien auf dem Schulgelände<br />

wohnen, Wasser zum Kochen, Waschen und Reinigen<br />

zur Verfügung.<br />

Eine lokale Firma bohrte im Dezember 2013 auf dem Grundstück<br />

der Schule einen 90 Meter tiefen Brunnen. Für die Förderung<br />

des Wassers wurde eine Unterwasserpumpe mit zugehöriger<br />

Photovoltaikanlage installiert. Gefördert wird das<br />

Brunnenwasser in zwei Wassertanks mit insgesamt 10.000<br />

Litern Inhalt. Aus sieben Entnahmestellen und zwei zusätz-


Bilder der Wasserentnahmestellen sowie von der Bohrung und vom Brunnenbau.<br />

lichen Wassertanks bei den Schülertoiletten ist für die<br />

Schülerinnen und Schüler sowie für die Lehrerinnen und<br />

Lehrer jederzeit Wasser verfügbar.<br />

Ist die Wasserversorgung der Schule einmal gesichert,<br />

können weitere Projekte auf dieser aufbauen:<br />

Der Schulgarten kann angelegt werden und mehrere Bäume<br />

wie Avocados und Guaven wurden bereits gepflanzt.<br />

Die Ernährung und Trinkwasserversorgung der Schüler ist<br />

eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung<br />

der Kinder und ermöglicht den positiven Abschluss<br />

der Schule.<br />

ABGESCHLOSSENE PROJEKTE | <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong><br />

11


12 <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong> | ABGESCHLOSSENE PROJEKTE


Brunnen-Einweihungsfest<br />

Die Wasserversorgungsanlage wurde im August 2014 mit einem großen Fest eingeweiht. Mehr als 1.500 Menschen, darunter<br />

alle 800 Schulkinder, der gesamte Lehrkörper, das lokale Stammesoberhaupt von Kariyangwe, ein Gesandter des Bischofs der<br />

Diözese Hwange, der oberste Polizeichef des Distrikts Binga, der zuständige Schulinspektor, der Gemeindevertreter, mehrere<br />

Schuldirektoren der umliegenden Schulen, Eltern sowie Geschwister u.v.m. waren bei diesem Großereignis anwesend. Ein<br />

dreistündiges Programm mit Reden, Tänzen, Gedichten und Liedern wurde geboten und anschließend wurde der Brunnen im<br />

Zuge eines feierlichen Akts durch den Ehrengast Michaela Baschny für den Betrieb freigegeben. Durch sie und ihre Initiative<br />

konnte der Großteil der Brunnenkosten gedeckt werden. Für den <strong>PFAU</strong>-Verein wurden Lieder komponiert und gesungen, und<br />

eigens für die Feier wurde ein Ochse geschlachtet und für alle Anwesenden zubereitet.<br />

en | INAUGURATION OF THE WATER SUPPLY SYSTEM<br />

The inauguration of the water supply system took place<br />

in August 2014. About 1,500 people celebrated the commissioning<br />

of the borehole with dances, speeches, songs<br />

and a meal for everybody. Thanks to all supporters who<br />

made that project possible – especially to Michaela<br />

Baschny, who is the main donator.<br />

Der Dank von allen war herzlich und riesig! Diesen Dank möchten wir an alle weitergeben, die dieses Projekt unterstützt haben.<br />

Brunnen-Einweihungsfest mit der Bevölkerung von Kariyangwe und feierliche Eröffnung des Brunnens durch Michaela Baschny.<br />

ABGESCHLOSSENE PROJEKTE | <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong><br />

13


Abgeschlossene Projekte<br />

» Hungersnot 2014<br />

<strong>PFAU</strong> unterstützt<br />

Ausgaben Hungersnot<br />

Bohnen<br />

1556.28 Euro<br />

44.0243%<br />

Durch einen Artikel in österreichischen Zeitungen wurden<br />

wir auf eine Hungersnot in Simbabwe aufmerksam. Der Direktor<br />

der Schule, Mr. Siansali, teilte uns mit, dass die Ernten<br />

im Jahr 2013 sehr karg ausgefallen waren und die Ernte<br />

im April 2014 aufgrund der spät eingesetzten Regenfälle<br />

ebenfalls nicht sehr gut werden würde. Daraufhin beschlossen<br />

wir, die Kinder in Kariyangwe mit einem Nahrungsmittelprogramm<br />

zu unterstützen.<br />

Öl<br />

227.07 Euro<br />

6.4234%<br />

An 37 Schultagen wurde Reis mit Bohnen gekocht<br />

und an die Kinder ausgegeben. Unsere Unterstützung<br />

zur Linderung der Hungersnot hat einen regelmäßigen<br />

Schulbesuch der Kinder bewirkt.<br />

Öl, € 227,07<br />

6,43%<br />

Bohnen, € 1.556,25<br />

44,02%<br />

Gesamt: 3.535,05 Euro<br />

Reis<br />

1751.70 Euro<br />

49.5523%<br />

Reis, € 1.751,70<br />

49,55%<br />

Der Ankauf der Lebensmittel für 800 Kinder wurde durch die<br />

Schulleitung durchgeführt, und die Bevölkerung half bei der<br />

Zubereitung der Mahlzeiten.<br />

Diese Art von Unterstützung soll aber nicht dauerhaft erfolgen.<br />

Wichtig ist es, eine nachhaltige Versorgung der Kinder<br />

mit Nahrungsmitteln sicherzustellen. Deshalb suchen<br />

wir nach Lösungen, um jedem Schulkind täglich eine warme<br />

Mahlzeit zu ermöglichen.<br />

en | FAMINE 2014<br />

Harvests in 2013 and 2014 were poor due to droughts. <strong>PFAU</strong> therefore<br />

decided to support the pupils of Kariyangwe Mission Primary<br />

School with a feeding program. The school provided equipment<br />

and parents cooked a daily meal for every pupil at school. Various<br />

donators enabled that parents and local people could be preparing<br />

a meal of rice and beans for 800 pupils once a day over a period<br />

of 37 school days. Many thanks to all supporters of that project.<br />

14 <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong> | ABGESCHLOSSENE PROJEKTE


» Kind mit<br />

Albinismus<br />

Raycroft Munga<br />

Bei unserem ersten Besuch 2012 gab es in der Schule ein Kind mit Albinismus. Das Mädchen Raycroft<br />

Munga ging in die 7. Schulstufe, und wir brachten für sie eine spezielle Sonnencreme mit<br />

hohem Lichtschutzfaktor aus Österreich mit.<br />

Raycroft sieht sehr schlecht, hatte aber sehr gute Leistungen in der Schule. Sie benötigte eine Behandlung<br />

durch einen Augenarzt im sechs Stunden entfernten Bulawayo. Eine lokale Organisation, CAPER-<br />

NAUM-TRUST, bezahlte ihr zwar die Behandlung, aber nicht den Transport nach Bulawayo. Deshalb<br />

haben wir über den <strong>PFAU</strong>-Verein den Transport für sie und eine Begleitperson (US-$ 60,-) übernommen.<br />

Im März 2013 hatte Raycroft eine ärztliche Untersuchung<br />

und besitzt seitdem auch eine neue Brille.<br />

Weiters hat der <strong>PFAU</strong>-Verein durch Spenden eine Lupe an Raycroft übergeben können. Dadurch<br />

konnte sie die Schulunterlagen besser lesen, und die Schule musste nicht sämtliche Schultexte<br />

vergrößert kopieren. Mittlerweile besucht Raycroft die Secondary School in Kariyangwe.<br />

Auch in Zukunft werden wir Kinder mit Albinismus besonders unterstützen, da diesen Menschen<br />

aufgrund ihrer Auffälligkeit ein schwierigerer Start ins soziale Gefüge erwartet.<br />

en | CHILD WITH ALBINISM<br />

Raycroft Munga is an albino child who suffers from myopia. The <strong>PFAU</strong>-association supported her with<br />

a special sun blocker, a magnifying glass to make it easier for her to read texts at school and financed the<br />

transport to an eye specialist in Bulawayo. Raycroft now has had eyeglasses since March 2013.<br />

ABGESCHLOSSENE PROJEKTE | <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong><br />

15


Laufende Projekte<br />

» Schulinfrastruktur<br />

Die Kariyangwe Mission Primary School wurde 1958 als Missionsschule<br />

gegründet. Die bestehenden Schulgebäude sind in schlechtem<br />

baulichen Zustand und bieten nicht genügend Platz für die<br />

steigenden Schülerzahlen.<br />

An jeder Ecke fehlt das Geld für Investitionen: Der Direktor der<br />

Schule stellte für den <strong>PFAU</strong>-Verein <strong>2011</strong> eine Liste mit den dringendsten<br />

Problemen zusammen. Durch unsere Unterstützung<br />

konnte schon vieles verbessert werden.<br />

Unterbringung der Lehrer<br />

Die Schule besitzt neun Gebäude zur Unterbringung des Lehrkörpers,<br />

nur vier der Gebäude sind seit der Elektrifizierung im<br />

Jahre 2006 mit Strom versorgt. Sämtliche Häuser auf dem<br />

Schulgelände sind nicht umzäunt, weswegen Tiere der lokalen<br />

Bevölkerung das Gelände auch als Weideland verwenden.<br />

Über die Schulgebühren (finanziert durch unsere Patenschaften)<br />

wurde das Schulgelände bereits eingezäunt und die Lehrerhäuser<br />

elektrifiziert.<br />

Verwaltungsgebäude<br />

Die Schule besitzt ein Gebäude mit vier Klassenzimmern und zwei<br />

kleinen Büros für den Direktor sowie für den Lehrkörper. Am 12.<br />

November 2005 wurde das Dach durch einen Zyklon zerstört, die<br />

Decke wurde feucht und brach letztendlich ein. Bisher konnte das<br />

Gebäude nur spärlich repariert werden. Dieser Block wurde bereits<br />

elektrifiziert. Darüber hinaus besaß die Schule keinen funktionierenden<br />

Computer zur Bewältigung von Verwaltungsaufgaben.<br />

Das Dach des Gebäudes wurde bereits saniert. Durch private<br />

Spenden konnten vier Laptops an die Schule übergeben werden.<br />

Diese sollen für den Lehrkörper zur Verfügung stehen. Zwei Digitalkameras<br />

konnten ebenfalls an die Schule übergeben werden.<br />

Schulgebäude Kleinkinder<br />

Das Dach der zehn Klassenzimmer wurde von Termiten zerfressen<br />

und das Risiko, dass das Dach letztendlich dadurch<br />

einstürzt, ist sehr hoch. Die Klassenzimmer haben keinen<br />

Stromanschluss. Die Reparatur des Daches wird in Zukunft in<br />

Angriff genommen.<br />

Schulgebäude Schulstufe 7<br />

Dieses Gebäude besteht aus zwei Klassenzimmern und wurde<br />

durch das CAMPFIRE-Projekt (Communal Areas Management<br />

Programme for Indigenous Resources) im Jahr 1996 errichtet. Es ist<br />

jedoch nicht elektrifiziert und der Wandputz bröckelt bereits ab.<br />

Durch die Übernahme der Schulgebühren (finanziert durch unsere<br />

Patenschaften) wird dieses Gebäude neu verputzt und elektrifiziert.<br />

Sportunterricht<br />

Es konnten nur drei Sportarten an der Schule angeboten werden,<br />

nämlich Fußball, Korbball und Volleyball. Der Betrieb weiterer<br />

Sportarten war zu teuer.<br />

Durch Spenden konnten Frisbees, Rugbybälle, Fußbälle, Boccia-Kugeln,<br />

Tennisschläger und Springschnüre gekauft werden.<br />

16 <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong> | LAUFENDE PROJEKTE


en | SCHOOL INFRASTRUCURE<br />

With the help of sponsored school fees from the <strong>PFAU</strong>-association the<br />

Kariyangwe Mission Primary School has been able to improve school infrastructure,<br />

by fencing the school campus to ward off animals, electrifying<br />

cottages of the teachers and school buildings and planting the school<br />

garden. During our visit we were able to hand over sports equipment,<br />

laptops and digital cameras for school purposes. There is still more to do,<br />

like the renewal of the plaster of school buildings.<br />

HYGIENE<br />

Furthermore, with the help of sponsored school fees from the <strong>PFAU</strong>-association<br />

the Kariyangwe Mission Primary School could also erect new toilets,<br />

some of which are even handicapped accessible. The water from the<br />

borehole can now be used for hand washing after toilet use. Soaps will be<br />

installed for hand washing.<br />

Hygiene<br />

Mit Hilfe der durch <strong>PFAU</strong>-Patenschaften bezahlten Schulgebühren errichtete die Kariyangwe Mission Primary<br />

School weitere Schülertoiletten. Zwei Toiletten wurden sogar mit Rollstuhlrampen ausgestattet.<br />

Zwei Wassertanks, jeweils einer bei den Mädchen- bzw. Bubentoiletten, werden mit Brunnenwasser befüllt und<br />

stehen den Kindern zum Händewaschen zur Verfügung. Noch werden keine Seifen beim Händewaschen nach dem<br />

Toilettenbesuch verwendet. Der <strong>PFAU</strong>-Verein finanziert die Anschaffung von Seifen, unterstützt und berät die<br />

Schule auch in weiteren Belangen zur Körper- und Siedlungshygiene.<br />

Schulgarten<br />

Die Wasserversorgung der Schule ist nun gesichert. Ein Schulgarten wird bereits angelegt und mehrere Bäume<br />

wie Avocados und Guaven wurden bereits gepflanzt. Promise erarbeitet mit der Schule ein Gartenkonzept, um<br />

ganzjährig den Anbau von Gemüse, Mais etc. zu ermöglichen. Ziel des Projektes ist es, jedem Kind eine tägliche<br />

Mahlzeit anzubieten. Der Großteil an Nahrungsmitteln soll aus dem eigenen Schulgarten stammen.<br />

SCHOOL GARDEN<br />

A school garden was set out and trees like Avocado and Guava have already<br />

been planted. Promise and the school administration are working<br />

on a concept for a school garden to grow vegetables and maize. The objective<br />

of laying out a school garden is to grow as much as possible to<br />

support every pupil with a healthy meal.<br />

WATER HARVESTING<br />

In order to save groundwater and use this precious good carefully, the<br />

<strong>PFAU</strong>-association wants to install gutters and water tanks to collect rain<br />

water from the roofs of the school buildings. This water can be used for<br />

watering the school garden. Kariyangwe has approximately 500 millimetres<br />

of rain a year.<br />

TONGA HISTORY<br />

The academic project “Recording cultural and historical memory in Kariyangwe”<br />

was set up by the <strong>PFAU</strong>-association in order to preserve central<br />

stories, myths and the history of the people around Kariyangwe in a scientific<br />

way. Pupils of the KMPS and other people are responsible for valuable<br />

contributions to the project.<br />

LAUFENDE PROJEKTE | <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong><br />

17


Water Harvesting<br />

In der Regenzeit (November bis April) fallen in Kariyangwe ca.<br />

500 mm Niederschlag. Nicht nur Grundwasser aus dem Brunnen<br />

soll für die Bewässerung des Gartens verwendet werden,<br />

sondern auch Niederschlag, der auf die Dächer der Schulgebäude<br />

fällt. Für die Sammlung der Niederschlagswässer werden<br />

Dachrinnen und Wassertanks installiert. Dadurch kann<br />

wertvolles Grundwasser gespart werden.<br />

Tonga-Geschichten<br />

In einem <strong>PFAU</strong>-Projekt, welches im Rahmen der letzten Reise<br />

begonnen wurde, wurden Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen<br />

und Lehrer gebeten, lokale Mythen, Legenden und Historisches<br />

in Textform zu fassen. In Zukunft ist diesbezüglich eine Buchpublikation<br />

geplant, worin all diese Geschichten in gesammelter<br />

Form erscheinen werden, welche sich dann auch für die wissenschaftliche<br />

Erforschung der Ethnie der Tonga in Simbabwe eignen<br />

soll.<br />

Unterstützung Lehrer<br />

Motivierte und engagierte Lehrer sind besonders wichtig für<br />

einen positiven Schulabschluss der Kinder. Die Schulgebühren<br />

sind wichtiger Lohnbestandteil der Lehrer in Simbabwe.<br />

Der <strong>PFAU</strong>-Verein unterstützt auch direkt zwei Lehrer der Kariyangwe<br />

Mission Primary School. Sie erhielten vom <strong>PFAU</strong>-Verein<br />

gebrauchte Laptops, Digitalkameras und USB-Sticks. Einmalig<br />

wurden Studiengebühren für eine dringende Finanzierung eines Semesters<br />

ihres Bachelor-Studiums vom <strong>PFAU</strong>-Verein übernommen.<br />

Diese zwei Lehrer sind für alle <strong>PFAU</strong>-Aktivitäten (Patenschaften,<br />

Projektabwicklungen, Kommunikation) von Seiten der<br />

Schule zuständig. Vor allem das Projekt Tonga-Geschichten<br />

wird durch sie koordiniert und durchgeführt.<br />

Tägliche Mahlzeit – Schulküche<br />

Der <strong>PFAU</strong>-Verein ist bemüht, den regelmäßigen Schulbesuch<br />

der Kinder zu fördern und auch die Leistungen in der Schule zu<br />

verbessern. Ziel ist es, allen 800 Kindern der Kariyangwe Mission<br />

Primary School eine tägliche Mahlzeit an Schultagen zu<br />

ermöglichen. Um ein Mittagessen zubereiten zu können, hat<br />

die Kariyangwe Mission Primary School im Jahr 2014 eine provisorische<br />

Kochstelle errichtet. Dort wurde an 37 Schultagen für<br />

die Kinder eine tägliche Mahlzeit zubereitet (siehe Hungersnot<br />

2014). Vor allem in der Regenzeit bietet die provisorische<br />

Überdachung dieser Kochstelle nicht ausreichend Schutz. Der<br />

<strong>PFAU</strong>-Verein möchte deshalb gemeinsam mit der Kariyangwe<br />

Mission Primary School eine Schulküche errichten.<br />

Das Ernährungsprogramm während der Dürre im Jahr 2014<br />

hat die Bedeutung der Bereitstellung von Nahrungsmitteln<br />

gezeigt. Unterernährung kann vorgebeugt und gleichzeitig (!)<br />

der Schulbesuch erhöht werden. Die Notwendigkeit der täglichen<br />

Mahlzeit zeigt sich auch woanders: Einige Schüler legen<br />

einen bis zu vier Stunden langen Fußweg (in eine Richtung!)<br />

in die Schule zurück und müssen den ganzen Tag ohne<br />

Verpflegung auskommen. Die Versorgung der Schüler mit<br />

Trinkwasser wurde durch die Fertigstellung des Brunnens im<br />

Jahr 2014 umgesetzt.<br />

Die Küche soll mit Solarkochern ausgestattet werden. Der<br />

Einsatz von Solarkochern ist zur Energieeinsparung sehr wichtig<br />

– das tägliche Kochen mit einem konventionellen Ofen für<br />

800 Kinder würde sehr viel Brennholz erfordern. Ein traditioneller<br />

Holzofen wird trotzdem für den Einsatz während der<br />

Regenzeit benötigt, wenn Solarkocher nicht genügend Energie<br />

erzeugen können.<br />

18 <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong> | LAUFENDE PROJEKTE


Erweiterung des Schulgebäudes<br />

Gemeinsam mit der Schulküche werden vier neue Klassenräume<br />

(entspricht dem Platz für ca. 100 Kinder) in einem Gebäude<br />

errichtet. Die Schule wurde 1958 gegründet, und durch die steigenden<br />

Schülerzahlen bieten die bestehenden Gebäude nicht<br />

mehr genügend Platz.<br />

Geplant wird das Projekt von Diplomanden und deren Betreuern<br />

der Bauabteilung an der HTL Pinkafeld. Der Bau soll lokale<br />

Bauarten und Materialien einschließen, die örtliche Bevölkerung<br />

wird an der Errichtung des Gebäudes gemeinsam mit lokalen<br />

Unternehmen beteiligt sein.<br />

Chancen für Bauern<br />

Mit Hilfe des Schulgartens soll ein Teil der Nahrungsmittel selbst<br />

angebaut werden. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von<br />

Land und fruchtbaren Böden wird der Schulgarten nicht für 800<br />

Schulkinder ausreichen. Daher müssen Nahrungsmittel von lokalen<br />

Bauern bezogen werden. Durch den Ankauf der Lebensmittel<br />

haben Bauern die Möglichkeit, ein Einkommen zu erwirtschaften.<br />

Dadurch soll die lokale Kaufkraft gesteigert werden. Die Preise<br />

werden zwischen den Bauern, der Schule und dem <strong>PFAU</strong>-Verein<br />

fair ausgehandelt. In Zeiten der Ernteknappheit (Dürren oder<br />

Überschwemmungen) werden die Nahrungsmittel von einem<br />

Großhändler in Binga oder den lokalen Geschäften in Kariyangwe<br />

bezogen. Die Zubereitung der Speisen erfolgt durch die einheimische<br />

Bevölkerung (Eltern der Schülerinnen und Schüler).<br />

Wichtig ist es, eine nachhaltige Versorgung der Kinder mit<br />

Nahrung sicherzustellen. Deshalb wird nach Lösungen gesucht,<br />

damit die Schule das Projekt in Zukunft einmal selbst<br />

finanzieren kann.<br />

HIV-positive und chronisch<br />

kranke Kinder<br />

Simbabwe und das südliche Afrika weisen die höchsten<br />

HIV/AIDS-Raten der Welt auf. An den Schulen in Simbabwe wird<br />

ab der 4. Schulstufe HIV/AIDS-Aufklärung unterrichtet.<br />

Einige Kinder der Grundschule sind HIV-positiv. Die lokale Organisation<br />

„Kariyangwe Community Based Care – KCBC“ unterstützte<br />

diese Kinder. KCBC wurde von der NGO Oxfam Kanada über die Vereinigung<br />

von kirchennahen Spitälern in Simbabwe gefördert. Diese<br />

Förderung endete aber im April 2013. Derzeit besuchen sechs (bekannte)<br />

HIV-positive Kinder die Kariyangwe Mission Primary School.<br />

Der <strong>PFAU</strong>-Verein sucht nach Möglichkeiten, HIV-positive und<br />

chronisch kranke Kinder, in Kooperation mit dem lokalen Spital<br />

in Kariyangwe, mit speziellen Programmen zu unterstützen.<br />

Auch der Erhalt einer regelmäßigen Mahlzeit durch unser Schulküchenprojekt<br />

wird diese Kinder indirekt stärken.<br />

Weitere Projekte?<br />

Durch unsere langfristig angelegten Aktivitäten in Kariyangwe<br />

werden immer wieder neue Projektideen entstehen.<br />

Ideen, welche in Zukunft von uns behandelt werden<br />

könnten, betreffen:<br />

• Engere Zusammenarbeit mit dem Kariyangwe Mission Hospital,<br />

z.B. medizinische Behandlungen über Telefon und Internet<br />

ermöglichen.<br />

• Volontariate in der Schule oder im Spital.<br />

• Kultureller Austausch zwischen Friedberg und Kariyangwe<br />

(auch Reiseideen sind geplant). Alle Interessierten können<br />

bei uns mitarbeiten und Ideen einbringen.<br />

Gemeinsam arbeiten wir daran, die sozialen Menschenrechte der<br />

Kinder in Kariyangwe zu verbessern und zu stärken.<br />

en | SUPPORTING TEACHERS<br />

Motivated teachers are very important at school. School fees<br />

are part of teachers’ remuneration. The <strong>PFAU</strong>-association<br />

has supported two teachers of the Kariyangwe Mission Primary<br />

School by paying fees for their Bachelor studies. These<br />

two teachers are responsible for implementing <strong>PFAU</strong>-projects<br />

at school (for example by mentoring Tonga stories project).<br />

Teachers also received laptops, USB-flash drives and digital<br />

cameras from the <strong>PFAU</strong>-association.<br />

SCHOOL KITCHEN<br />

The aim of this project is to facilitate a daily meal for 800 pupils<br />

at Kariyangwe Mission Primary School. Therefore it is necessary<br />

to build a kitchen and equip it with solar cookers. The school<br />

kitchen will be constructed together with four new classrooms<br />

for early childhood development. The food will be supplied<br />

from local farmers – who can thus generate income for themselves<br />

and be more self-sustaining. Additional food will come<br />

from the school garden, which still needs to be set out.<br />

HIV POSITIVE AND CHRONICALLY ILL PUPILS<br />

Zimbabwe has one of the highest HIV-positive/AIDS rates in<br />

the world. A local organization dealing with that subject has<br />

stopped aid due to lack of funding. The <strong>PFAU</strong>-association, in<br />

cooperation with the local hospital, is now seeking for possibilities<br />

to support HIV-positive and chronically ill pupils (also with<br />

a daily healthy diet).<br />

.<br />

FURTHER PROJECTS<br />

The <strong>PFAU</strong>-association is looking for further project ideas e.g.<br />

cooperation with the local hospital (telemedicine), voluntary<br />

service or cultural exchange. Everybody can help and also bring<br />

up ideas. Together the <strong>PFAU</strong>-association aims to strengthen the<br />

human rights of pupils in Kariyangwe.<br />

LAUFENDE PROJEKTE | <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong><br />

19


20<br />

<strong>PFAU</strong> <strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong>


Ein Recht auf Bildung<br />

» Patenschaften<br />

Die <strong>PFAU</strong>-Patenschaften ermöglichen Kindern, die Grundschule in<br />

Kariyangwe zu besuchen und damit ihr Recht auf Bildung wahrzunehmen.<br />

Sehr stolz dürfen wir Ihnen mitteilen, dass per Stand <strong>2015</strong><br />

insgesamt 207 Kinder unterstützt werden. Die Anzahl der Personen,<br />

die <strong>PFAU</strong>-Patenschaften übernommen haben, stieg von 106 im Jahr<br />

2013 auf 176 im Jahr <strong>2015</strong> an.<br />

Schulsystem<br />

Die Patenschaften<br />

Anzahl der Patinnen Anzahl und der Paten Patinnen und Paten<br />

Die Kariyangwe Mission Primary School, die unsere Kinder besuchen,<br />

wurde 1958 von der römisch-katholischen Kirche (Diözese<br />

Hwange) gegründet und liegt im Distrikt Binga, ca. 65 km südlich<br />

der Stadt Binga. Zurzeit besuchen, aufgeteilt auf 8 Schulstufen,<br />

etwa 800 Schülerinnen und Schüler den Unterricht, die von<br />

20 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet werden.<br />

Unterteilt wird das Schulsystem in Kindergarten (Early Childhood<br />

Development), Grundschule (Primary School), Mittelschule<br />

(Secondary School) und der höherbildenden Schule (High<br />

School). In den Kindergarten startet ein Kind im Alter zwischen<br />

3 und 5 Jahren (Grade 0). Ab dem 6. Lebensjahr geht es in die Primary<br />

School (Grade 1 bis Grade 7), und nach Erreichen von Grade<br />

7 legt es eine staatliche Prüfung ab. Bei gutem Schulerfolg<br />

kann das Kind dann die Secondary School (Form 1 bis Form 4)<br />

besuchen. Es folgt eine weitere staatliche Prüfung, und danach<br />

besteht die Möglichkeit Form 5 und Form 6 (in der High School)<br />

zu besuchen. Nach Ablegen einer letzten großen Prüfung kann<br />

sich die Schülerin bzw. der Schüler für eine tertiäre Ausbildung<br />

(College/Universität) einschreiben.<br />

Das Schuljahr in Simbabwe ist in drei Trimester eingeteilt; Schulbeginn<br />

ist im Jänner, im Mai startet das zweite Trimester, und<br />

das letzte Trimester dauert von September bis Dezember.<br />

Eine Patenschaft für ein <strong>PFAU</strong>-Patenkind bedeutet Unterstützung<br />

geben, Verantwortung übernehmen und ein Schulkind<br />

ein Stück auf seinem Lebensweg begleiten. Es erhält durch die<br />

Patenschaft in der Höhe von € 50 pro Jahr eine Schuluniform,<br />

Schulutensilien, und auch die Schulgebühren werden damit bezahlt.<br />

Eine Patenschaft sollte ein Patenkind bis zum Abschluss<br />

der Grundschule (Primary School) unterstützen, sie kann aber<br />

selbstverständlich jederzeit gekündigt werden.<br />

Die Bedürfnisse von Kindern, die Unterstützung benötigen, werden<br />

von der Schule in Kariyangwe ermittelt und berücksichtigen<br />

Familienstatus (Vollwaise/Halbwaise), Krankheiten wie Albinismus<br />

oder AIDS und Armut. Je nach Bedürftigkeitsgrad werden<br />

Patenkinder unabhängig von der Schulstufe vergeben. Das kann<br />

allerdings auch bedeuten, dass Sie als Patin bzw. Pate Kinder, die<br />

bereits in der siebenten Schulstufe sind, von uns zugeteilt bekommen<br />

können und die Patenschaft daher nur ein Jahr dauert.<br />

Daher bitten wir um Verständnis, dass keine Wahlmöglichkeit<br />

der Patinnen und Paten bzgl. Alter, Schulstufe und Geschlecht<br />

der Kinder besteht. Wir fördern Mädchen und Buben in einem<br />

ausgewogenem Verhältnis.<br />

150<br />

Anzahl Patinnen und Paten<br />

100<br />

50<br />

0<br />

2013 2014 <strong>2015</strong><br />

Jahr<br />

2013<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Mit dem <strong>PFAU</strong>-Leistungsstipendium besteht die Möglichkeit,<br />

die Patenschaft auf die Mittelschule (Secondary School) bzw.<br />

höhere Schule (High School) auszuweiten, damit die besten Patenkinder<br />

in der Primary School die Chance haben, weiterhin in<br />

die Schule zu gehen.<br />

PATENSCHAFTEN | <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong><br />

21


Ich bin Pate, weil …<br />

» … unsere eigenen Kinder im Wohlstand<br />

und mit einer guten Ausbildung aufgewachsen<br />

sind und ich anderen Kindern einfach einen<br />

besseren Start ermöglichen möchte. Es ist<br />

schön für mich zu wissen, dass mein Patenkind<br />

weiß, dass jemand für sie/ihn da ist, sie/<br />

ihn unterstützt und an sie/ihn denkt.<br />

(Brigitta L.)<br />

» … jedes Kind ein Recht auf Schulbildung<br />

hat und der Schulbesuch Freude machen soll.<br />

(Georg L.)<br />

» … ich möchte, dass die Kinder mit Hilfe der<br />

Schulbildung mehr Chancen im Leben haben.<br />

(Martina R.)<br />

» … die Hilfe direkt ankommt und ich die<br />

Entwicklung meines Patenkindes miterleben<br />

kann. Das bereitet mir große Freude.<br />

(Gerald L.)<br />

» … ich möchte, dass mein Patenkind die<br />

Möglichkeit hat zu lernen, und es einen sicheren<br />

Platz gibt, wo er/sie angenommen wird<br />

und sich gut aufgehoben fühlt.<br />

(Marianne W.)<br />

» … ich meinem Patenkind Chancen ermöglichen<br />

und Bildung schenken möchte.<br />

(Kathrin W.)<br />

22 <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong> | PATENSCHAFTEN<br />

Patenkinder mit den soeben erhaltenen Briefen aus Österreich.<br />

104 Burschen<br />

50.24%<br />

Geschlecht der Patenkinder<br />

Geschlechterverteilung der Patenkinder<br />

Vollwaisen<br />

16 Kinder<br />

7.73%<br />

Status der Patenkinder<br />

Bedürftig<br />

Status der<br />

122 Kinder<br />

Patenkinder<br />

Halbwaisen<br />

mütterlicherseits<br />

13 Kinder<br />

6.28%<br />

103 Mädchen<br />

49.76%<br />

Halbwaisen<br />

väterlicherseits<br />

56 Kinder<br />

27.05%<br />

104 Buben<br />

50,24%<br />

103 Mädchen<br />

49,76%<br />

Bedürftig, 122<br />

58.94%<br />

Kinder, 58,94%<br />

Halbwaisen väterlicherseits,<br />

56 Kinder, 27,06%<br />

Halbwaisen mütterlicherseits,<br />

13 Kinder, 6,28%<br />

Vollwaisen,<br />

16 Kinder, 7,73%<br />

Der Patenschaftsbeitrag pro Kind beträgt jährlich € 125, womit<br />

einem begabten Kind vier Jahre Secondary School und eventuell<br />

zwei weitere Schuljahre an der High School ermöglicht<br />

werden können.<br />

Da nicht alle Kinder die Secondary School besuchen, ist das unterstützte<br />

Kind nicht zwingend dasselbe wie das in der Primary<br />

School. Zu fördernde Kinder werden je nach Anzahl an interessierte<br />

Patinnen und Paten vergeben. Mit diesen Patenschaften<br />

wollen wir auch für die Schüler der Primary School einen Anreiz<br />

schaffen, ihre Leistungen zu verbessern.<br />

Zusammengefasst gibt es nach der 8. Schulstufe in der Kariyangwe<br />

Mission Primary School daher folgende Möglichkeiten für unsere<br />

Patinnen und Paten (wobei die Entscheidung natürlich allein<br />

bei unseren Patinnen bzw. Paten liegt): Ende der Patenschaft nach<br />

dem 8. Schuljahr der Primary School, Beginn einer neuen Patenschaft<br />

in der Primary School oder Fortführung einer Patenschaft<br />

in der Secondary School (<strong>PFAU</strong>-Leistungsstipendium).


Wenn Sie sich für eine Patenschaft entscheiden, erhalten Sie als Erstinformation<br />

einen kurzen Steckbrief mit den wichtigsten Informationen und einem Foto Ihres<br />

Patenkindes. Ebenso erhalten Sie die Gelegenheit, sich ein Bild über die schulischen<br />

Leistungen Ihres Patenkindes zu machen. Wir senden Ihnen per Post oder<br />

Email das Schulzeugnis Ihres Schützlings zu.<br />

Außerdem haben Sie die Möglichkeit, Ihrem Patenkind einen Brief zuzusenden.<br />

Vorausgesetzt, Ihr Patenkind ist an dem Tag, an dem die Briefe geschrieben werden,<br />

in der Schule, erhalten Sie natürlich eine Antwort.<br />

Falls Sie allgemeine Informationen benötigen oder Fragen zu Ihrer Patenschaft<br />

haben, können Sie sich jederzeit mit uns in Verbindung setzen. Wir werden Ihnen<br />

die gewünschten Informationen so schnell wie möglich zukommen lassen.<br />

Aufgrund von Wechselkursänderungen, aber auch durch Erhöhungen der Schulgebühren<br />

durch den Staat, kann es vorkommen, dass wir die Patenschaftsbeiträge anheben<br />

müssen. Dies würde aber nur in Absprache mit den Patinnen bzw. Paten erfolgen.<br />

Für Fragen rund um die Patenschaften erreichen Sie uns unter<br />

patenschaften@pfau-verein.org<br />

Haben Sie Interesse<br />

an einer Patenschaft?<br />

Wenn ja, dann füllen Sie einfach das auf unserer Internetseite<br />

(www.pfau-verein.org/patenschaften) verfügbare<br />

Formular aus und übermitteln es per E-Mail<br />

an patenschaften@pfau-verein.org. Alternativ können<br />

Sie es natürlich auch bei einem unserer Vereinsmitglieder<br />

abgeben.<br />

Wir würden uns sehr freuen, Sie als <strong>PFAU</strong>-Patin oder<br />

-Pate willkommen heißen zu dürfen.<br />

„Twalumba“ – Danke!<br />

en | SPONSORSHIPS<br />

The goal of <strong>PFAU</strong> is to allow needy children<br />

in Kariyangwe to attend school and consequently,<br />

to make use of the right to education.<br />

Therefore, the <strong>PFAU</strong>-association offers<br />

the opportunity to sponsor a child. With an<br />

amount of only € 50.- per year school attendance<br />

is enabled for this child. Over the<br />

past few years, the number of sponsors has<br />

risen from 106 in 2013 to 176 in <strong>2015</strong>, what<br />

sums up to more than 200 sponsored children.<br />

The selection of needy children is organized<br />

by the school. In the course of this<br />

selection process, family status (complete<br />

orphan/half-orphan), diseases like albinism<br />

or AIDS, and poverty are considered. Due to<br />

the fact that Primary School in Kariyangwe<br />

has eight grades, the sponsorships usually<br />

cover up to eight years with the option to<br />

stop the sponsorship at any time. With potential<br />

help from sponsors, highly skilled<br />

children can also continue their education<br />

in Secondary School.<br />

The sponsorships include the option to get<br />

in touch with the children and to send letters<br />

on a mutual basis. Furthermore, the<br />

annual school report informs all our sponsors<br />

about the pupils‘ progress in school. In<br />

case that you are interested in becoming a<br />

<strong>PFAU</strong>-sponsor please contact the people in<br />

charge personally or via email (patenschaften@pfau-verein.org).<br />

The <strong>PFAU</strong>-association<br />

really looks forward to welcoming you<br />

as a sponsor.<br />

PATENSCHAFTEN | <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong><br />

23


» Vereinsfinanzen<br />

Seit der Gründung im Jahr <strong>2011</strong> ist der <strong>PFAU</strong>-Verein nicht nur hinsichtlich der<br />

Mitgliederanzahl und der Patenschaften gewachsen, sondern auch das finanzielle<br />

Volumen ist durch die wachsende Bekanntheit stark gestiegen. Die finanzielle<br />

Leitlinie vom <strong>PFAU</strong>-Verein ist klar definiert: Vollkommene Transparenz.<br />

Daher sind sämtliche Jahresabschlüsse jederzeit einsehbar,<br />

was den großen Vorteil mit sich bringt, dass jegliche<br />

Geldflüsse klar nachverfolgt werden können und<br />

der sinnvolle Einsatz für jeden Betrag nachgewiesen ist.<br />

Die Hauptziele des <strong>PFAU</strong>-Vereines – die Unterstützung von<br />

Schulkindern und die Schaffung notwendiger Infrastuktur – bestimmen<br />

natürlich auch den finanziellen Bedarf. Einen großen<br />

Anteil an der Finanzierung der Schulkinder haben die mehr als<br />

200 übernommenen Patenschaften, da die Beiträge direkt an die<br />

Schule fließen. Der Patenschaftsbeitrag setzt sich aus Schulgeld<br />

pro Trimester, den Kosten für die Schuluniform und einem Beitrag<br />

für Schulsachen zusammen. Ohne die Patenschaften war die Finanzlage<br />

der Schule äußerst prekär und die Gebäude dem Verfall<br />

preisgegeben, da für Renovierungsarbeiten kein Geld vorhanden<br />

war. Nun ermöglicht das zusätzliche Schulgeld, das den Hauptanteil<br />

des Patenschaftsbeitrags mit etwa 60% ausmacht, schulinterne<br />

infrastrukturelle Maßnahmen wie barrierefreie WCs, Zäune<br />

um das Schulgelände, das Verputzen und Ausmalen der Schulgebäude<br />

und Elektrifizierung. Ein Teil des Schuldgeldes dient auch<br />

als Bestandteil des Lohnes für das Lehrpersonal.<br />

Die Infrastruktur in Kariyangwe ist das zweite große Anliegen<br />

vom <strong>PFAU</strong>-Verein. Im Detail wird der finanzielle Umfang für solche<br />

Projekte aus der Grafik auf der nächsten Seite ersichtlich.<br />

Die Gesamtkosten für unser bisher größtes Projekt „Wasserversorgungsanlage“<br />

beliefen sich auf $ 39.841,29, wobei alle Beträge<br />

aufgrund der Wechselkursschwankungen in US-$ angegeben<br />

sind. Da die Kosten für die Installationsarbeiten auch den Aufwand<br />

für die Pumpe, den Wassertank, etc. enthalten, ist dies die<br />

mit Abstand größte Position.<br />

Bei Projekten dieser Größenordnung stellt sich<br />

die Frage, wie sich der <strong>PFAU</strong>-Verein finanziert.<br />

Im Jahr 2014 konnten wir Einnahmen in der Höhe von € 28.485,31<br />

erzielen, denen Gesamtausgaben von € 31.703,42 – davon anteilsmäßig<br />

€ 21.242,33 für die Wasserversorgung und € 9.996,88 für die<br />

Patenschaften – gegenüberstanden.<br />

Unsere Einnahmen basieren auf einer Vielzahl von Spenderinnen<br />

und Spendern. Der Hauptteil der Kosten für den Brunnen<br />

wurde von Frau Michaela Baschny übernommen, die uns anlässlich<br />

ihres Geburtstages mit Beiträgen in der Höhe von insgesamt<br />

€ 17.000 überraschte.<br />

Der Überblick über die weiteren Einnahmen der letzten Jahren<br />

zeugt von der Hilfsbereitschaft und vielen tollen Ideen unserer<br />

Spenderinnen und Spender.<br />

Der Naturfriseur Cuture veranstaltete einen Aktionstag, an<br />

dem alle Einnahmen an <strong>PFAU</strong> gingen, und von der Firma Auerböck<br />

bekamen wir von jedem in der Vorweihnachtszeit verkauften<br />

Druckkochtopf 10% des Verkaufspreises.<br />

Auch der <strong>PFAU</strong>-Stand am Friedberger Adventmarkt sowie unsere<br />

Chor-Workshops bzw. die Konzerte hatten großen Zulauf und<br />

24 <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong> | VEREINSFINANZEN


Installationsarbeiten<br />

$27.044,79<br />

67.88%<br />

Kostenaufstellung<br />

Wasserversorgungsanlage,<br />

Kariyangwe Mission Primary School<br />

Vorarbeiten<br />

$ 480,00<br />

1,2%<br />

Vorarbeiten<br />

$480,00<br />

1.2%<br />

Bohrarbeiten<br />

$ 12.316,50<br />

30,91%<br />

Gesamt: $39.841,29<br />

Bohrarbeiten<br />

$12.316,50<br />

30.91%<br />

Installationsarbeiten<br />

$ 27.044,79<br />

68,88%<br />

Pos. 1 VORARBEITEN<br />

Pos. 1.1 Bohrfreigabe Gwayi Catchment Council $ 60,00 € 43,27<br />

Pos. 1.2<br />

Vorerkundung<br />

Rich Construction and Drilling<br />

Groundwater Development Engineers<br />

$ 400,00 € 288,45<br />

Pos. 1.3 Bohrplatzreinigung MR. Wembe $ 20,00 € 14,42<br />

Summe Pos. 1 Vorarbeiten: $ 480,00 € 346,15<br />

Pos. 2 BOHRARBEITEN<br />

Pos. 2.1 Bohrarbeiten, Anzahlung Drillwell Partnership $ 8.694,00 € 6.269,56<br />

Pos. 2.2 Überweisungskosten Pos.2.1 € 30,44<br />

Pos. 2.3 Überweisungskosten Pos.2.1 – Nachzahlung € 167,09<br />

Pos. 2.4 Bohrarbeiten, Restzahlung Drillwell Partnership $ 3.622,50 € 2.668,12<br />

Pos. 2.5 Überweisungskosten Pos.2.4 fremde Spesen € 14,50<br />

Summe Pos. 2 Bohrarbeiten: $ 12.316,50 € 9.149,71<br />

Pos. 3 INSTALLATIONSARBEITEN<br />

Pos. 3.1 3/4 von Pumpe, Wassertank, Leitungen, etc. Letaba Zimbabwe (Pvt) Ltd $ 19.060,01 € 13.808,60<br />

Pos. 3.2 Überweisungskosten Pos.3.1 fremde Spesen € 49,00<br />

Pos. 3.3 1/4 von Pumpe, Wassertank, Leitungen, etc. Letaba Zimbabwe (Pvt) Ltd $ 6.353,34 € 4.602,87<br />

Pos. 3.4 zusätzliche Entnahmestellen (3 Stück) Halsted Building Materials $ 463,44 € 410,12<br />

Pos. 3.5 Schwimmerschaltung Letaba Zimbabwe (Pvt) Ltd $ 1.168,00 € 1.033,63<br />

Summe Pos. 3 Installationsarbeiten: $ 27.044,79 € 19.904,22<br />

Gesamtkosten: $ 39.841,29 € 29.400,07<br />

VEREINSFINANZEN | <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong><br />

25


achten daher einen schönen Beitrag zur Finanzierung der Projekte<br />

ein. Zusätzlich hielten sowohl Claus Putz als auch Stefan Jahrmann<br />

gut besuchte Vorträge über verschiedene Reisen rund um die Welt.<br />

Die Öko-Hauptschule Kaindorf, die überdies einige Patenschaften<br />

übernommen hat, und das Salzburger Institut für Raumordnung<br />

& Wohnen (SIR) veranstalteten Flohmärkte, deren Reinerlöse<br />

an den <strong>PFAU</strong>-Verein gingen. Als besonders kreativ stellten<br />

sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom SIR heraus: Sie<br />

veranstalteten anlässlich der Salzburger Landtagswahlen ein internes<br />

Wahllotto, an dessen Ende sich der <strong>PFAU</strong>-Verein aufgrund<br />

der Wetteinsätze durch eine Spende als Gewinner des Wahlabends<br />

fühlen durfte.<br />

Des Weiteren stellten uns der Theaterverein „Bunte Bühne“<br />

Friedberg, der Dechantskirchner Viergesang und der Fanklub<br />

des FC Pinggau-Friedberg namhafte Summen zur Verfügung.<br />

Im Rahmen des Friedberger Adventmarkts veranstaltete der<br />

Radclub Friedberg-Pinggau ein Benefizradeln, bei dem jeder<br />

auf einem Ergometer gefahrene Kilometer mit einem Euro an<br />

den <strong>PFAU</strong>-Verein abgegolten wurde.<br />

Besondere Freude bereitete den <strong>PFAU</strong>-Mitgliedern, dass der<br />

<strong>PFAU</strong>-Verein bereits zum zweiten Mal zum Jahresprojekt von<br />

Books4Life gewählt wurde, womit unter anderem die Ausgaben<br />

für die Bewältigung der Hungersnot abgedeckt werden konnten.<br />

Großartige Unterstützerinnen vom <strong>PFAU</strong>-Verein sind auch Katharina,<br />

Christine und Veronika von den Dornrosen, die bei jedem<br />

Auftritt ihre <strong>PFAU</strong>-Spendenbox dabei haben.<br />

Darüber hinaus sind es natürlich auch die vielen, aus Datenschutzgründen<br />

nicht einzeln angeführten privaten Spenderinnen<br />

und Spender, die mit den übernommenen Patenschaften,<br />

dem Besuch unserer Veranstaltungen und vielen anderen Beiträgen<br />

das Projekt <strong>PFAU</strong> zum Erfolg machen.<br />

Spendenübergabe von den Dornrosen (2014)<br />

Spendenübergabe Fanclub SC Pinggau-Friedberg (2012)<br />

Ausgabenseitig lassen sich administrative Kosten leider nicht vollständig<br />

vermeiden, wobei der vergleichsweise geringe Aufwand für<br />

Überweisungsgebühren, AKM-Gebühren, Webpage, etc. durch Mitgliedsbeiträge<br />

und Veranstaltungseinnahmen vielfach überdeckt<br />

ist. Das bedeutet, dass alle Spenden und die Patenschaftsbeiträge<br />

in vollem Umfang nach Kariyangwe fließen. Selbstverständlich<br />

werden auch die Reisekosten nach Kariyangwe zur Überprüfung unserer<br />

Tätigkeiten vor Ort von den Reisenden selbst getragen.<br />

Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen, die den<br />

<strong>PFAU</strong>-Verein mit ihren Spenden unterstützt haben.<br />

Vielen Dank für die finanziellen Zuwendungen, die unser Wirken<br />

erst möglich machen. Darüber hinaus bedankt sich der<br />

<strong>PFAU</strong>-Verein vor allem für den von unseren Unterstützerinnen<br />

und Unterstützern entgegengebrachten Vertrauensvorschuss.<br />

Dieses Vertrauen in unsere Arbeit und die Projekte ist wirklich<br />

außerordentlich motivierend. Der <strong>PFAU</strong>-Verein wird Spendengelder<br />

auch in Zukunft auf direktem Weg mit minimalen Administrationskosten<br />

und daher möglichst effektiv einsetzen.<br />

Die Inbetriebnahme der Wasserversorgungsanlage war ein großer<br />

Schritt für Kariyangwe, doch es warten noch viele Vorhaben<br />

– wie etwa die Schulküche – auf uns, die große finanzielle Herausforderungen<br />

darstellen. Mit der Begeisterung für den <strong>PFAU</strong>-Verein,<br />

die wir mit unseren Spenderinnen und Spendern teilen, und<br />

der Sinnhaftigkeit der realisierten Projekte hoffen wir, auch in<br />

Zukunft viele Menschen vom <strong>PFAU</strong>-Verein zu überzeugen und<br />

weiterhin so großartige Unterstützung zu bekommen.<br />

26 <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong> | VEREINSFINANZEN


Spendenübergabe vom Theaterverein „Bunte Bühne“ (Jänner 2014)<br />

en | FINANCIAL REPORT<br />

The growth of the <strong>PFAU</strong>-association over the last few years is<br />

not only linked with the coordination of a high number of sponsors,<br />

sponsorships or <strong>PFAU</strong>-members, but it also involves an<br />

increase of financial endowment and responsibility. The guideline<br />

of the <strong>PFAU</strong>-association is unambiguous: full transparency<br />

with respect to all financial concerns. Thus, all annual financial<br />

statements are available at any time. This brings along a<br />

big advantage, as it allows to prove the careful, effective, and<br />

meaningful use of our sponsors‘ funds.<br />

Two goals drive the financial figures: the <strong>PFAU</strong>-sponsorships<br />

for supporting children to attend school and investments in<br />

the area of infrastructure, like the water supply facility. The<br />

volume becomes obvious when looking at the financial report<br />

of the year 2014: The <strong>PFAU</strong>-association achieved earnings of<br />

€ 28,485.31, while the spendings amounted to € 31,703.42, thereof,<br />

€ 21,242.33 were assigned to investments in the water supply<br />

facility and € 9,996.88 were transferred to the Kariyangwe Mission<br />

Primary School as sponsorships.<br />

Spendenübergabe Fanclub SC Pinggau-Friedberg (2013)<br />

The <strong>PFAU</strong>-association wants to thank all sponsors for their financial<br />

support, which makes all the great things happen in Kariyangwe.<br />

Naturally, we are also delighted regarding your faith in<br />

our work and the projects. We hope that we can keep on sharing<br />

our passion for the <strong>PFAU</strong>-association with many people and convincing<br />

them concerning the importance of our activities.<br />

VEREINSFINANZEN | <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong><br />

27


» <strong>PFAU</strong> macht auf sich aufmerksam<br />

Tropennacht „Ligohoya“<br />

5. August <strong>2011</strong><br />

eine Kooperation mit Horst Groller jun.<br />

Hauptplatz Friedberg<br />

Buchpräsentation<br />

„Mocambique“<br />

4. Dezember <strong>2011</strong><br />

Wechsellandbücherei Friedberg<br />

Reisebericht<br />

Peru & Bolivien<br />

13. April 2012<br />

Wechsellandbücherei Friedberg<br />

Die erste Veranstaltung, bei der sich der neu gegründete<br />

<strong>PFAU</strong>-Verein präsentierte – die Tropennacht „Ligohoya“ –, fand<br />

auf Initiative von Horst Groller am 5. August <strong>2011</strong> am Hauptplatz<br />

in Friedberg statt. Gewidmet wurde dieser sommerliche<br />

Abend dem Friedberger „Afrika-Forscher“ Robert Wilhelm Unterwelz<br />

anlässlich dessen 125. Geburtstages. Zur kulinarischen<br />

Umrahmung der Lesung servierte der <strong>PFAU</strong>-Verein afrikanische<br />

Köstlichkeiten.<br />

Vier Monate verbrachte Claus<br />

Putz in Afrika, um seine Diplomarbeit<br />

zu verfassen. Seine spannenden<br />

Erlebnisse abseits von<br />

Touristenpfaden hat er in dem<br />

Buch „Moçambique“ zusammengefasst.<br />

Im Buch beschreibt<br />

Claus auf einfache und ehrliche<br />

Art das Leben auf der mosambikanischen<br />

Forschungsstation,<br />

seine Eindrücke der abenteuerlichen<br />

Reisen in die Nachbarländer Simbabwe und Südafrika und<br />

wie er die Natur und die Stille, aber auch soziale, klimatische und<br />

bürokratische Schwierigkeiten erlebt hat. Viele Interessierte waren<br />

der Einladung gefolgt und unternahmen während der Lesung<br />

gemeinsam mit Claus einen geistigen Kurztrip ins tropische Afrika.<br />

Sie lauschten den Geschichten über Kriecher, Schleimer und<br />

Mörder, über Bürokratie und Erfindungsgeist der Einheimischen.<br />

Eine spannende Reise von<br />

Lima (Peru) über die Anden<br />

Claus Putz in<br />

nach La Paz (Bolivien). Claus<br />

PERU &<br />

Putz reiste knapp drei Wochen<br />

durch diese lateiname-<br />

BOLIVIEN<br />

Bildervortrag<br />

rikanischen Länder. In seinem<br />

13. April 2012<br />

19 Uhr<br />

Vortrag berichtete er über imposante<br />

Bergwelten, fantas-<br />

Friedberg<br />

Wechsellandbücherei<br />

tische Seen, Traditionen, ungelöste<br />

Geheimnisse und viel<br />

für den Verein <strong>PFAU</strong><br />

Eintritt: Freie Spende<br />

Für das leibliche Wohl sorgt das<br />

Team der Wechsellandbücherei.<br />

Kultur dieser beiden Länder.<br />

Der Reinerlös des Vortrages wurde dem <strong>PFAU</strong>-Verein gespendet.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wechsellandbücherei<br />

sorgten für die kulinarische Umrahmung des Abends.<br />

28 <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong> | VERANSTALTUNGEN & AKTIONEN


Veranstaltungen und Aktionen von und für <strong>PFAU</strong><br />

Benefizkonzert: 10 Jahre<br />

Schwaighofer Stubnmusi<br />

17. November 2012<br />

Wechsellandbücherei Friedberg<br />

<strong>PFAU</strong> beim Friedberger<br />

Adventmarkt<br />

Dezember 2012, 2013 und 2014<br />

Bericht der ersten <strong>PFAU</strong>-<br />

Reise nach Simbabwe<br />

23. März 2013<br />

Wechsellandbücherei Friedberg<br />

Unser erster Besuch in Kariyangwe<br />

hinterließ bei den<br />

Reisenden viele schöne Eindrücke.<br />

Fernab von touristischer<br />

Infrastruktur verbrachten<br />

wir dort einige Tage, um<br />

die Hilfe für die Schulkinder<br />

EINDRÜCKE AUS SIMBABWE & BOTSWANA IN WORT & BILD<br />

Das 10-jährige Bestehen der „Schwaighofer Stubnmusi“ wurde<br />

am 17. November 2012 mit einem Benefizkonzert zugunsten des<br />

<strong>PFAU</strong>-Vereins gefeiert. Die Mitglieder Thomas Kremnitzer, Hans<br />

Glatz, Maria Bischof, Claus Putz und Monika Schausberger spielten<br />

aus ihrem umfangreichen Repertoire und unterhielten die<br />

Besucher mit den harmonischen Klängen von Hackbrett, Gitarre,<br />

Harmonika und Kontrabass.<br />

Seit 2012 ist <strong>PFAU</strong> auch auf dem Friedberger Adventmarkt „Mistelzweig<br />

& Bratapfel“ vertreten. Das Angebot umfasst unter anderem<br />

Selbstgebasteltes und -gebackenes, Musik-CDs (Produktionen<br />

der Vereinsmitglieder), „Moçambique“ – das Buch von<br />

Claus Putz sowie Kulinarisches. Vor allem beim kulinarischen<br />

Angebot achten wir darauf „Fair Trade“ und regionale Produkte<br />

zu kaufen. Das Markenzeichen unseres Verkaufsstandes sind die<br />

selbstgebastelten schwarzen Engel, die jedes Jahr ein anderes<br />

Aussehen bekommen.<br />

auf den Weg zu bringen. Diese<br />

Erlebnisse und allgemeine<br />

Erfahrungen über das Leben in<br />

Simbabwe teilten wir mit den<br />

Besucherinnen und Besuchern<br />

unseres Bildervortrages.<br />

PALMSAMSTAG<br />

23. MÄRZ 2013<br />

19 UHR<br />

WECHSELLANDBÜCHEREI<br />

FRIEDBERG<br />

www.pfau-verein.org<br />

pfau.verein.org<br />

VERANSTALTUNGEN & AKTIONEN | <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong><br />

29


» <strong>PFAU</strong> macht auf sich aufmerksam<br />

Haare lassen für einen<br />

guten Zweck<br />

1. Juli 2013<br />

Naturfriseur Cuture, Ehrenschachen<br />

Chorworkshop<br />

mit Abschlusskonzert<br />

August 2013 und August 2014<br />

Musikheim und Pfarrgarten Friedberg<br />

Flohmarkt in Freilassing<br />

Eine Initiative unserer Vereinsmitglieder<br />

aus Salzburg im Sommer 2014<br />

An diesem Tag arbeiteten Claudia Friesenbichler und ihr Team<br />

von „Cuture“ für einen guten Zweck. Waschen, Schneiden,<br />

Föhnen sowie sämtliche weiteren Friseurtätigkeiten wurden<br />

an diesem Tag als „freie Spende“ deklariert und kamen dem<br />

<strong>PFAU</strong>-Verein zugute.<br />

Danke an Claudia Friesenbichler und ihr Team für diese außerordentliche<br />

Idee und die tolle Arbeit sowie auch den zahlreichen<br />

Kundinnen bzw. Kunden, die diese Aktion unterstützt haben.<br />

30 <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong> | VERANSTALTUNGEN & AKTIONEN<br />

Der Chorworkshop unter der musikalischen Leitung von Alois<br />

Schausberger, Philipp Schausberger und Roland Faust begeisterte<br />

nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sondern<br />

auch das Publikum beim Abschlusskonzert im idyllischen Garten<br />

der Stadtpfarrkirche Friedberg.<br />

Unter dem Thema „Von der Pinka zum Sambesi“ wurden alpenländische<br />

Volksweisen und afrikanische Lieder einstudiert und<br />

zum Besten gegeben.<br />

Was der eine nicht mehr braucht, darüber freut sich der andere!<br />

Gemütlich von Stand zu Stand bummeln und in alten Sachen<br />

Wertvolles entdecken – dafür eignet sich ein Flohmarkt perfekt!<br />

Aus diesem Grund wurden von unseren Vereinsmitgliedern aus<br />

Salzburg eifrig Gegenstände gesammelt und verkauft. Der Reinerlös<br />

wurde dem <strong>PFAU</strong>-Verein gespendet.


Veranstaltungen und Aktionen von und für <strong>PFAU</strong><br />

Reisebericht:<br />

Im Süden der Welt<br />

15. März und 15. November 2014<br />

Filmvorführung:<br />

Kariyangwe und wir<br />

11. April <strong>2015</strong><br />

In seinem Vortrag zeigte Stefan<br />

Jahrmann imposante Bilder<br />

und erzählte von interessanten<br />

Erfahrungen über seine<br />

etwa einjährige Weltreise nach<br />

Australien, Neuseeland und<br />

Südamerika. Der Bericht fesselte<br />

die Besucher beispielsweise<br />

mit spannenden Details<br />

über die südlichste Stadt der<br />

Welt, die Besteigung eines<br />

6.000ers, Tauchen in der Karibik<br />

oder etwa Eindrücken aus Rio de Janeiro.<br />

BILDERVORTRAG VON STEFAN JAHRMANNS REISE UM DIE WELT<br />

SAMSTAG<br />

15. MÄRZ 2014<br />

19.30 UHR<br />

WECHSELLANDBÜCHEREI<br />

FRIEDBERG<br />

www.pfau-verein.org<br />

pfau.verein.org<br />

Dieser Film entführt den Zuseher<br />

auf die Reise nach Kariyangwe,<br />

die Welt der afrikanischen<br />

Lebensweisen, die<br />

Freude über Wasser und das<br />

Fest der Freude.<br />

Es gewährt ebenso Einblick in<br />

die Geschichte der Tonga und<br />

die Situation der Schülerinnen<br />

und Schüler der Kariyangwe<br />

Mission Primary School.<br />

EIN TROPFEN FÜR DIE MENSCHLICHKEIT<br />

SAMSTAG<br />

11. APRIL <strong>2015</strong><br />

20 UHR<br />

FILM-PRÄSENTATION<br />

WECHSELLANDBÜCHEREI<br />

FRIEDBERG<br />

Film ab<br />

www.pfau-verein.org<br />

pfau.verein.org<br />

en | <strong>PFAU</strong> ATTRACTS ATTENTION<br />

Numerous events and activities of the <strong>PFAU</strong>-association<br />

or our members could not just raise funds,<br />

but also motivate many people to sponsor a child.<br />

• Catering at the tropical night „Ligohoya“<br />

• Presentation of the book „Mocambique“<br />

• Travelogue about Peru & Bolivia<br />

• Benefit Concert<br />

„10 years Schwaighofer Stubnmusi“<br />

• Booth at the Christmas market in Friedberg<br />

• Travelogue about Zimbabwe<br />

• Action day at Nature hairdresser Cuture<br />

• Choral workshops with final concerts<br />

• Booth at the Flea market in Freilassing<br />

• Travelogue „In the south of the world“<br />

• Movie presentation „Kariyangwe & we“<br />

VERANSTALTUNGEN & AKTIONEN | <strong>PFAU</strong>-<strong>TÄTIGKEITSBERICHT</strong><br />

31


info@pfau-verein.org<br />

www.pfau-verein.org<br />

Obmann: Claus Putz<br />

A-8240 Friedberg, Schwaighof 66<br />

ZVR-Zahl: 543607878<br />

<strong>PFAU</strong>-Spendenkonto<br />

Volksbank Süd-Oststeiermark<br />

IBAN: AT36 4815 0403 2470 0000<br />

BIC: VHARAT21XXX<br />

IMPRESSUM<br />

Texte: <strong>PFAU</strong>-Verein (Katharina Kuntner, Gernot Lechner, Claus Putz, Claudia Reitbauer, Andreas Salmhofer)<br />

Fotos: Fotos aus den Archiven der <strong>PFAU</strong>-Mitglieder; Grafik und Layout: marotte.at, Maria Bischof;<br />

Lektorat der englischen Texte: Michaela Steinhöfler; Satz- und Druckfehler sowie Irrtümer vorbehalten.<br />

Wir bedanken uns bei der Firma suxxess solution für die Erstellung<br />

einer Paten-Datenbank, bei der Firma Marotte für sämtliche grafische<br />

Arbeiten für unseren Verein sowie bei den MitarbeiterInnen der<br />

Wechsellandbücherei, allen voran Hans Schraml, für die Möglichkeit<br />

<strong>PFAU</strong>-Veranstaltungen in deren Räumlichkeiten veranstalten zu dürfen.

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