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IHK-Schwerpunktthema: aktuell<br />
Bauwirtschaft<br />
Wachstumstrend bleibt stabil<br />
© Bauen_Fotolia_77869010<br />
Die Vorzeichen stehen gut: Auf den weiter steigenden Wohnungsbau setzt die deutsche Bauwirtschaft im laufenden Jahr.<br />
Auch 2015 wird der Wohnungsbau<br />
die Entwicklung im Bauhauptgewerbe<br />
maßgeblich antreiben. Damit setzt sich<br />
der Trend der letzten fünf Jahre fort. Alle<br />
Vorlaufindikatoren waren 2014 positiv:<br />
Genehmigte Neubauwohnungen:<br />
plus 4,4 Prozent, Auftragseingang:<br />
plus 3,2 Prozent, Auftragsbestand zum<br />
Jahresende: plus 4,3 Prozent.<br />
Die äußerst positiven Rahmenbedingungen<br />
dürften uns auch 2015 erhalten<br />
bleiben. <strong>Ein</strong>e anhaltend hohe Zuwanderung<br />
nach Deutschland, ein stabiler<br />
Arbeitsmarkt und steigende <strong>Ein</strong>kommenserwartungen<br />
der privaten Haushalte, ein<br />
historisch niedriges Hypothekenzinsniveau<br />
und Minimalrenditen auf alternative, sichere<br />
Kapitalanlagen treiben den Neubau<br />
weiter an. Allerdings wird das Wachstum<br />
die hohen Vorjahreswerte nicht erreichen.<br />
Mittlerweile belastet die Entwicklung im<br />
Eigenheimbau die Produktion.<br />
2014 lag die Zahl der genehmigten Wohnungen<br />
in <strong>Ein</strong>- und Zweifamilienhäusern<br />
um drei Prozent niedriger als ein Jahr<br />
zuvor. Dies ist besonders problematisch,<br />
weil die damit verbundenen Baukosten<br />
je Wohnung um 75 Prozent höher liegen<br />
als im Geschosswohnungsbau. Hier war<br />
die Produktion, die sich vor allem auf die<br />
Ballungsgebiete und ihr Umland konzentriert,<br />
bisher vor allem im höher-preisigen<br />
Marktsegment und damit verbundenen<br />
hohen Baukosten angesiedelt. Trotz<br />
steigender <strong>Ein</strong>kommen der privaten<br />
Haushalte ist deren Zahlungsfähigkeit und<br />
Zahlungsbereitschaft aber begrenzt. Dies<br />
dürfte dazu führen, dass in 2015 vermehrt<br />
Mietwohnungen auf den Markt kommen,<br />
die ein geringeres Bauvolumen aufweisen.<br />
Auf die Zahl der Fertigstellungen hat dies<br />
keinen <strong>Ein</strong>fluss. Inklusive der Umbaumaßnahmen<br />
im Bestand dürfte im Vorjahr die<br />
Zahl aller fertiggestellten Wohnungen bei<br />
etwa 240.000 <strong>Ein</strong>heiten gelegen haben,<br />
für das neue Jahr gehen wir von einer<br />
weiteren Zunahme auf gut 260.000 <strong>Ein</strong>heiten<br />
aus. Die Umsätze des Bauhauptgewerbes<br />
in dieser Sparte dürften um etwa<br />
2,5 Prozent zulegen.<br />
Im Wirtschaftsbau sind die Erwartungen<br />
an das neue Jahr verhaltener. Die Indikatoren<br />
des Vorjahres signalisieren nur ein<br />
leichtes Wachstum: Baugenehmigungen<br />
(Baukosten): plus 1,4 Prozent, Auftragseingang:<br />
plus 1,3 Prozent, Auftragsbestand<br />
zum Jahresende: plus 5,1 Prozent.<br />
Das deutlichste Genehmigungsplus<br />
verzeichneten im vergangenen Jahr die<br />
Fabrik- und Werkstattgebäude mit 15 Prozent.<br />
Dies muss zwar vor dem Hintergrund<br />
des schwachen Ergebnisses im Jahr 2013<br />
gesehen werden, zeigt aber auch, dass der<br />
Produktionsstandort Deutschland weiterhin<br />
das Vertrauen der Investoren genießt.<br />
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