Leitfaden für die Beteiligung Jugendlicher in der Planung - IRAP
Leitfaden für die Beteiligung Jugendlicher in der Planung - IRAP
Leitfaden für die Beteiligung Jugendlicher in der Planung - IRAP
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<strong>Leitfaden</strong> für <strong>die</strong> <strong>Beteiligung</strong><br />
<strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Planung</strong>
<strong>Leitfaden</strong> für <strong>die</strong> <strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Planung</strong><br />
I<br />
E<strong>in</strong>leitung<br />
1<br />
II<br />
Präambel<br />
2<br />
III<br />
Partizipationsstandards<br />
4<br />
IV<br />
Partizipation <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> <strong>Planung</strong>sverfahren<br />
12<br />
V<br />
Partizipationseffekte<br />
20<br />
F<strong>in</strong>anziert und unterstützt von<br />
Partnerstädte und -geme<strong>in</strong>den<br />
Herausgeber<br />
<strong>IRAP</strong> Institut für Raumentwicklung<br />
Hochschule für Technik Rapperswil<br />
Raimund Kemper<br />
Viktoria Slukan<br />
www.irap.ch<br />
Rapperswil, März 2012<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
www.jugend-raum.ch
jugend-raum.ch<br />
I<br />
E<strong>in</strong>leitung<br />
Jugendgerechte Partizipation ist <strong>die</strong> ernst geme<strong>in</strong>te, ergebnisorientierte<br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> <strong>Planung</strong>s- und Entscheidungsprozesse<br />
zu Themen und Projekten, <strong>die</strong> sie und ihre Lebenswelt<br />
betreffen, mit jugendtauglichen Prozessen und Methoden.<br />
Dieser <strong>Leitfaden</strong> soll den Akteuren <strong>in</strong> Politik und Verwaltung, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>in</strong> den Bereichen <strong>Planung</strong> und Jugendarbeit e<strong>in</strong>e Hilfestellung<br />
für <strong>die</strong> jugendgerechte Gestaltung von <strong>Beteiligung</strong>sprozessen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Planung</strong> geben:<br />
Am Anfang des <strong>Leitfaden</strong>s steht e<strong>in</strong>e Präambel zur Verdeutlichung<br />
<strong>der</strong> Bedeutung <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> öffentlichen Räumen und <strong>in</strong> <strong>Planung</strong>sprozessen.<br />
Daraus abgeleitet werden <strong>Planung</strong>sstandards 2 <strong>in</strong> den Bereichen<br />
» Partizipationsverständnis,<br />
» Partizipationsrahmen,<br />
» Partizipationsprozess und<br />
» Partizipationswirkung.<br />
1. Wie kann <strong>die</strong> <strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> Politik und Verwaltung<br />
nachhaltig verankert werden?<br />
2. Bei welchen <strong>Planung</strong>sverfahren können Jugendliche aktiv beteiligt<br />
o<strong>der</strong> ihre Interessen vertreten werden, zu welchem Zeitpunkt,<br />
<strong>in</strong> welchem Masse?<br />
3. Wie kann <strong>die</strong> Partizipation <strong>Jugendlicher</strong> Wirkung entfalten?<br />
Es folgen konkrete Vorgehensempfehlungen für <strong>Planung</strong>sverfahren:<br />
Informelle und formelle <strong>Planung</strong>s<strong>in</strong>strumente sowie Wettbewerbe<br />
und Bauprojekte. Abschliessend werden Effekte <strong>der</strong> <strong>Beteiligung</strong><br />
<strong>Jugendlicher</strong> für <strong>die</strong>se selbst, für <strong>die</strong> Gesellschaft und für <strong>die</strong><br />
Geme<strong>in</strong>den aufgezeigt.<br />
Der <strong>Leitfaden</strong> ist das Ergebnis des Forschungsprojekts<br />
Jugend-Raum: Aneignung öffentlicher Räume durch Jugendliche,<br />
das von 2009 bis 2011 durch <strong>die</strong> Hochschule für Technik Rapperswil<br />
<strong>in</strong> sechs Städten und Geme<strong>in</strong>den durchgeführt wurde. 1<br />
„Für <strong>die</strong> <strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> ist <strong>die</strong><br />
lokale Ebene von grosser Bedeutung.<br />
Hier werden Entscheidungen für ihr<br />
unmittelbares Lebensumfeld getroffen.“<br />
Markus Gan<strong>der</strong>,<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendför<strong>der</strong>ung Schweiz –<br />
<strong>in</strong>foklick.ch<br />
1 <strong>IRAP</strong> (Hrsg.): Jugend-Raum. Aneignung öffentlicher Räume<br />
durch Jugendliche. Rapperswil. 2012<br />
2 vgl. Stange, Schack 2007, Olk, Roth 2007, Me<strong>in</strong>hold-Henschel<br />
2007, Bertelsmann Stiftung 2008, W<strong>in</strong>klhofer, Z<strong>in</strong>ser 2008,<br />
BFSFJ 2010<br />
1
<strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Planung</strong><br />
II<br />
Präambel<br />
„Die <strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> ist e<strong>in</strong><br />
Gew<strong>in</strong>n für <strong>die</strong> Qualität von <strong>Planung</strong>sprozessen.<br />
Sie stärkt <strong>die</strong> Akzeptanz und Legitimität politischer<br />
Entscheidungen.“<br />
Philipp Kutter,<br />
Stadtpräsident Wädenswil und Kantonsrat<br />
2
jugend-raum.ch<br />
1<br />
Jugendliche stellen e<strong>in</strong>en Mehrwert <strong>in</strong> öffentlichen Räumen dar.<br />
Sie bereichern das gesellschaftliche Leben. Sie tragen zur Belebung,<br />
sozialen Kontrolle und zum Generationenaustausch und damit zu<br />
e<strong>in</strong>er sozial nachhaltigen Entwicklung bei. Die Aneignung öffentlicher<br />
Räume durch Jugendliche ist nicht nur wesentlicher Bestandteil<br />
<strong>der</strong> Identitätsbildung und Sozialisation. Sie för<strong>der</strong>t auch Identifikation<br />
und Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong>.<br />
Die gebaute Umwelt muss <strong>die</strong>ser Bedeutung gerecht werden. Notwendig<br />
ist e<strong>in</strong> Sozialraumverständnis <strong>der</strong> <strong>Planung</strong>, das den öffentlichen<br />
Raum (sozial, räumlich, <strong>in</strong>stitutionell) als Möglichkeitsraum<br />
alltäglicher Aneignung begreift. Jugendliche brauchen Möglichkeitsräume,<br />
ihre Interessen und Bedürfnisse anzubr<strong>in</strong>gen und bei<br />
Belangen ihrer Lebenswelt Gelegenheit zum Mitentscheiden und<br />
Mitwirken. <strong>Beteiligung</strong> ist e<strong>in</strong> erster Schritt zur verantwortungsvollen<br />
Aneignung ihrer Lebenswelt.<br />
2<br />
Jugendliche stellen e<strong>in</strong>en Mehrwert <strong>in</strong> <strong>Planung</strong>sverfahren dar. Sie<br />
br<strong>in</strong>gen neue, <strong>in</strong>novative Ideen e<strong>in</strong> und leisten als Experten ihrer<br />
Lebenswelt e<strong>in</strong>en fachlichen Beitrag zur Qualität öffentlicher Räume.<br />
Ihre <strong>Beteiligung</strong> erhöht <strong>die</strong> Akzeptanz und Legitimation von<br />
<strong>Planung</strong>en und Entscheidungen.<br />
<strong>Planung</strong>sverfahren müssen <strong>die</strong>ser Bedeutung gerecht werden. Sie<br />
müssen auf <strong>die</strong> Bedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten und Selbstorganisationspotentialen<br />
<strong>Jugendlicher</strong> abgestimmt se<strong>in</strong>. Jugendgerechte<br />
<strong>Beteiligung</strong>sverfahren müssen zu e<strong>in</strong>em selbstverständlichen<br />
Bestandteil <strong>der</strong> Verwaltungskultur werden, sowohl <strong>in</strong> formell geregelten<br />
als auch freiwilligen Formen <strong>der</strong> <strong>Beteiligung</strong>.<br />
3
<strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Planung</strong><br />
III<br />
Partizipationsstandards<br />
„Partizipationsstrukturen und –prozesse<br />
müssen den beson<strong>der</strong>en Lebensbed<strong>in</strong>gungen,<br />
Interessen und Bedürfnissen <strong>Jugendlicher</strong> gerecht<br />
werden, durch angemessenes Design, angepasste<br />
Zeitstrukturen und fachliche Unterstützung.“<br />
Andy Limacher, K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
Jugendför<strong>der</strong>ung Schweiz – <strong>in</strong>foklick.ch<br />
4
jugend-raum.ch<br />
1. Partizipationsverständnis<br />
Eigenverantwortung stärken<br />
Jugendliche s<strong>in</strong>d als eigenverantwortliche Subjekte und nicht als passive<br />
Objekte im S<strong>in</strong>ne von Betroffenen <strong>in</strong> <strong>Planung</strong>sverfahren e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />
Zum Partizipieren gehört, Verantwortung zu übernehmen,<br />
zu lernen, eigene Interessen auszuhandeln, Kompromisse zu f<strong>in</strong>den,<br />
Me<strong>in</strong>ungen an<strong>der</strong>er zu respektieren, Mehrheitsentscheidungen mitzutragen.<br />
Die För<strong>der</strong>ung von Eigenverantwortung und Motivation<br />
kann durch Relevanz (Bedarf) und Konkretisierung (Alltagsnähe)<br />
gestärkt werden. Dafür gibt es e<strong>in</strong>e Vielzahl an Methoden (aktivierende<br />
Interviews, Stadtteilbegehung, Autofotografie, Subjektive<br />
Landkarten). Auch ist <strong>die</strong> Eigenmotivation <strong>Jugendlicher</strong> zu nutzen:<br />
» Wunsch nach Verän<strong>der</strong>ung und erlebbaren Erfolgen des eigenen<br />
Mitwirkens,<br />
» Suche nach Herausfor<strong>der</strong>ungen sowie nach Erweiterungen <strong>der</strong><br />
persönlichen Fähigkeiten und Kompetenzen,<br />
» Interesse am Aufbau sozialer Kontakte,<br />
» Suche nach Anerkennung und Wertschätzung ihres Tuns.<br />
Jugendliche müssen eigene Themen setzen können. Die nachhaltige<br />
Wirkung <strong>der</strong> Eigenverantwortung ist durch Selbstverwaltung von<br />
Jugendlichen zu för<strong>der</strong>n.<br />
„<strong>Beteiligung</strong> br<strong>in</strong>gt doch nichts. Die machen doch sowieso, was sie<br />
wollen!“ <strong>Jugendlicher</strong>, 16 Jahre<br />
Ernsthaftigkeit und politischer Rückhalt<br />
Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit <strong>der</strong> <strong>Beteiligung</strong> ist zu gewährleisten.<br />
Die politischen und fachlichen Gremien (Sozial- und <strong>Planung</strong>sämter)<br />
s<strong>in</strong>d für <strong>die</strong> Bedürfnisse von Jugendlichen zu sensibilisieren.<br />
Der politische Rückhalt für den E<strong>in</strong>bezug <strong>Jugendlicher</strong><br />
als aktive und erwünschte Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft ist als Querschnittsaufgabe<br />
klar zu kommunizieren und zu för<strong>der</strong>n. Hilfreich<br />
ist e<strong>in</strong> Beschluss auf Geme<strong>in</strong>deebene, junge Menschen zu beteiligen,<br />
zum Beispiel <strong>in</strong> Zusammenhang mit e<strong>in</strong>em Leitbild möglichst<br />
mit verb<strong>in</strong>dlichen Qualitätsstandards für <strong>Beteiligung</strong>sprojekte.<br />
Darauf aufbauend kann e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung zur <strong>Beteiligung</strong>spflicht<br />
zwischen <strong>Planung</strong>s- und Jugendämtern getroffen werden.<br />
Jugendliche als Experten wertschätzen<br />
Jugendliche s<strong>in</strong>d als Experten <strong>in</strong> eigener Sache mit hoher Ortskompetenz<br />
anzuerkennen. Ihr Wissen und Engagement stellen wichtige<br />
Grundlagen für <strong>die</strong> Erarbeitung von <strong>Planung</strong>skonzepten und<br />
Projekten und e<strong>in</strong>e Chance zu ihrer Qualitätsverbesserung dar. Im<br />
Vergleich zu Fachleuten ist es ihr Potential, Denkschablonen zu<br />
verlassen und kreativer, <strong>in</strong>novativer zu se<strong>in</strong>. Dieses Potential zu<br />
nutzen, heisst, auf <strong>die</strong> Bedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten und<br />
Selbstorganisationspotentiale <strong>Jugendlicher</strong> e<strong>in</strong>zugehen.<br />
5
<strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Planung</strong><br />
Orientierung an <strong>der</strong> Lebenswelt <strong>Jugendlicher</strong><br />
Partizipationsvorhaben müssen sich an <strong>der</strong> Lebenswelt <strong>der</strong> Jugendlichen,<br />
an ihren räumlichen Denk- und Handlungsweisen orientieren,<br />
<strong>die</strong> nicht an formalen, geografischen Grenzen Halt machen.<br />
Jugendliche müssen <strong>in</strong> ihrer Lebenswelt abgeholt werden, <strong>die</strong>s ist<br />
sowohl psychisch als auch physisch zu verstehen. Wege s<strong>in</strong>d beispielsweise<br />
<strong>die</strong> mobile Jugendarbeit, <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit Schulen<br />
o<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>en (Multiplikatorfunktion). Dabei s<strong>in</strong>d projekt- und<br />
verfahrensspezifische Zusammenhänge (Ziele, Ergebnisse, Prozesse,<br />
Organisation) nachvollziehbar und transparent zu machen.<br />
Öffentlichkeit e<strong>in</strong>beziehen<br />
Gekoppelt an <strong>die</strong> Transparenz ist das Herstellen von Öffentlichkeit<br />
über verschiedene Wege (Me<strong>die</strong>n, direkter Kontakt) bedeutsam,<br />
auch für Jugendliche und Erwachsene, <strong>die</strong> nicht <strong>in</strong> <strong>Beteiligung</strong>sprojekte<br />
<strong>in</strong>volviert s<strong>in</strong>d. Wichtig ist e<strong>in</strong>e systematische, umfassende<br />
und adressatengerechte Information über <strong>Beteiligung</strong>srechte und<br />
<strong>Beteiligung</strong>sangebote, über Ziele, Umfang, Ressourcen und Grenzen<br />
von e<strong>in</strong>zelnen <strong>Beteiligung</strong>sprojekten und <strong>der</strong>en Ergebnisse.<br />
Klare Rollendef<strong>in</strong>ition<br />
Jugendliche s<strong>in</strong>d als gleichwertige Kooperationspartner (Symmetrische<br />
Kommunikation) ernst zu nehmen, damit Diskussionen<br />
auf Augenhöhe stattf<strong>in</strong>den können. Dieses Ausmass von Entscheidungsbefugnis<br />
und Verantwortungsübernahme ist an den Bedürfnissen<br />
und Kompetenzen <strong>der</strong> Jugendlichen und am konkreten<br />
Projekt auszurichten. Den Jugendlichen ist ihre Rolle (z.B. als Ideengebende,<br />
Interessenvertreter, Mitbestimmende), <strong>die</strong> damit verbundenen<br />
Möglichkeiten und Grenzen ihrer E<strong>in</strong>flussnahme zu verdeutlichen.<br />
Was alle<strong>in</strong> Sache <strong>der</strong> Erwachsenen bleiben muss, sollte<br />
immer transparent und überprüfbar se<strong>in</strong>.<br />
6
jugend-raum.ch<br />
Befähigung <strong>Jugendlicher</strong><br />
Jugendlichen, <strong>die</strong> noch nicht partizipationserprobt und mit politischen<br />
Prozessen und Verwaltungsverfahren vertraut s<strong>in</strong>d, müssen<br />
<strong>die</strong> erfor<strong>der</strong>lichen methodischen, kommunikativen, organisatorischen<br />
und sachbezogenen Kompetenzen vermittelt werden. So<br />
sollen sie <strong>in</strong> <strong>die</strong> Lage versetzt werden, an den zuständigen Stellen<br />
ihre Anliegen selbständig «systemgerecht» (Sprache, Adressaten)<br />
zu deponieren, gegebenenfalls über kompetente Begleitung durch<br />
Fachpersonen (Ansprechstelle <strong>in</strong> Projektsteuerung). Dabei s<strong>in</strong>d<br />
unterschiedliche, altersspezifische Bedürfnisse zu berücksichtigen.<br />
Qualifizierung <strong>der</strong> Akteure<br />
Die Gestaltung jugendgerechter Partizipationsverfahren erfor<strong>der</strong>t<br />
von den beteiligten Akteuren methodische, kommunikative, organisatorische<br />
und sachbezogene Kompetenzen. Entsprechend sollten<br />
Fachkräfte von Jugendarbeit und Stadtentwicklung im Prozess<br />
o<strong>der</strong> durch zusätzliche Qualifikation vorbereitet werden, um <strong>die</strong><br />
Prozesse zu qualifizieren.<br />
Zugangsgerechtigkeit herstellen<br />
Der jeweiligen Aufgabenstellung entsprechend ist bei <strong>der</strong> Partizipation<br />
Zugangsgerechtigkeit und Zugänglichkeit herzustellen, unabhängig<br />
von Alter, Geschlecht, Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, sozialer, kultureller<br />
o<strong>der</strong> ethnischer Herkunft sowie Bildungsstand <strong>der</strong> Jugendlichen.<br />
Bezogen auf e<strong>in</strong>zelne Gruppen s<strong>in</strong>d flankierende Massnahmen (z.B.<br />
Anwaltsplanung, vorbereitende o<strong>der</strong> begleitende Mitwirkungsprozesse)<br />
zu ergreifen, um <strong>die</strong> <strong>Beteiligung</strong>smöglichkeiten auf gleichem<br />
Level zu halten.<br />
7
<strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Planung</strong><br />
2. Partizipationsrahmen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Jugendagenten<br />
In den kommunalen Verwaltungen müssen den Jugendlichen und<br />
an<strong>der</strong>en Akteuren feste ressortübergreifende Ansprechpartner im<br />
S<strong>in</strong>ne von «Agenten» für das Thema <strong>Beteiligung</strong> zur Verfügung<br />
stehen. Die Funktion <strong>der</strong> Ansprechpartner, zum Beispiel Jugendbeauftrage,<br />
als Impulsgeber, Vermittler, Lotsen und Paten <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Verwaltung ist wichtig:<br />
» zur Aufrechterhaltung e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen Organisation <strong>der</strong><br />
Jugenddemokratie und <strong>der</strong> entsprechenden Betreuung,<br />
» zur Koord<strong>in</strong>ation und För<strong>der</strong>ung von Projektideen aus <strong>der</strong><br />
Jugendbeteiligung,<br />
» zur Sicherung <strong>der</strong> kont<strong>in</strong>uierlichen Präsenz von Themen<br />
<strong>Jugendlicher</strong>.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Ansprechpartner <strong>in</strong> <strong>Planung</strong>sämtern<br />
Zusätzlich zu Jugendagenten können <strong>in</strong> <strong>Planung</strong>sämtern Ansprechpersonen<br />
benannt werden, welche direkt und unkompliziert für <strong>die</strong><br />
Jugendlichen erreichbar s<strong>in</strong>d. Diese müssen <strong>in</strong> engem Austausch<br />
mit dem Jugendamt stehen. Diese Ansprechpersonen s<strong>in</strong>d allgeme<strong>in</strong><br />
(Internet) und an den relevanten Stellen (Jugendverantwortliche<br />
und Schulen) bekannt zu machen.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Integrativer Ansatz<br />
Die Alltagswelt <strong>der</strong> Jugendlichen liegt quer zu den Ressortgrenzen.<br />
Da auch <strong>die</strong> Eigenlogik <strong>der</strong> Jugend- und <strong>Planung</strong>sressorts und ihre<br />
Sicht auf Jugendbelange häufig unterschiedlich s<strong>in</strong>d, hat <strong>die</strong> Koord<strong>in</strong>ation<br />
und Kooperation für <strong>die</strong> ressortübergreifende Problemwahrnehmung<br />
und -bearbeitung e<strong>in</strong>e grosse Bedeutung. Wichtig<br />
s<strong>in</strong>d:<br />
» Konstultation bei beteiligungspflichtigen Vorhaben und Projekten<br />
<strong>der</strong> <strong>Planung</strong>s- o<strong>der</strong> Bewilligungsstellen,<br />
» ressortübergreifende Austauschgremien,<br />
» <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är besetzte Steuerungsgremien auf Projekteebene.<br />
8
Bahnhof Au<br />
U<br />
S<br />
jugend-raum.ch<br />
3. Partizipationsprozess<br />
Umfassende, rechtzeitige <strong>Beteiligung</strong><br />
E<strong>in</strong>e Berücksichtigung <strong>der</strong> Interessen <strong>Jugendlicher</strong> muss im S<strong>in</strong>ne<br />
e<strong>in</strong>er vorklärenden Konfliktvermeidung alle Projektphasen von <strong>der</strong><br />
Zielf<strong>in</strong>dung bis zur Umsetzung erfassen. Die Jugendlichen s<strong>in</strong>d so<br />
früh als möglich e<strong>in</strong>zubeziehen, allerd<strong>in</strong>gs nur und erst dann, wenn<br />
<strong>die</strong> <strong>Beteiligung</strong> s<strong>in</strong>nvoll ist (Themen, Zeitrahmen etc.). Hilfreich<br />
kann e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung mit <strong>Planung</strong>sämtern se<strong>in</strong>, <strong>die</strong> regelt, dass<br />
Jugendämter rechtzeitig über Vorhaben <strong>in</strong>formiert werden und sie<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit <strong>der</strong> Vorbereitung, Durchführung und Begleitung<br />
von <strong>Beteiligung</strong>sprozessen haben.<br />
e<strong>in</strong>acherstr.<br />
herstrasse<br />
Bahnhof Au<br />
14.00 –16.00<br />
Joh. Hirt-Strasse<br />
Alte Landstrasse<br />
Zugerstrasse<br />
Untermosen<br />
14.00 –16.00<br />
Untermosenstrasse<br />
Autobahn A3<br />
Nutzung und<br />
Gestaltung<br />
öffentlicher Räume<br />
<strong>in</strong> Wädenswil<br />
und Au.<br />
Glärnisch<br />
14.00 –16.00<br />
Tiefenhofstr.<br />
Büelenstrasse<br />
Seestrasse<br />
Neudorfstrasse<br />
Bungert<br />
Speerstrasse<br />
Oberdorfstr.<br />
Zugerstrasse<br />
Untere<br />
Leihofstr.<br />
Adlerburg/Eidmatt<br />
10.00 –12.00<br />
Begehungstag<br />
Samstag,<br />
31. Oktober ’09<br />
Bahnhof / Seeplatz<br />
10.00 –12.00<br />
Schönenbergstrasse<br />
Rosenmattpark<br />
10.00 –12.00<br />
E<strong>in</strong>trachtstr.<br />
Überschaubare Zeitrahmen<br />
Jugendliche s<strong>in</strong>d gegenwartsorientiert. Daher ist auf e<strong>in</strong> ausgewogenes<br />
Verhältnis zwischen Prozess und Ergebnis sowie Konzept<br />
und Umsetzung zu achten, so dass <strong>die</strong> Projekte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em für Jugendliche<br />
nachvollziehbaren Zeitrahmen erarbeitet und umgesetzt<br />
werden. Von <strong>der</strong> <strong>Planung</strong> bis zur Umsetzung sollte maximal e<strong>in</strong><br />
Jahr vergehen. Sonst können <strong>die</strong> beteiligten Jugendlichen schnell<br />
ihr Interesse verlieren. Bei langfristigen Vorhaben sollten Teilziele<br />
formuliert, kle<strong>in</strong>e Massnahmen zeitnah umgesetzt werden, damit<br />
<strong>Beteiligung</strong>sergebnisse schnell sichtbar und Erfolgserlebnisse geschaffen<br />
werden.<br />
Recherche / Analyse August 2009 bis Oktober 2009<br />
Begehungstag 31. Oktober 2009<br />
Arbeitsgruppen November 2009 bis März 2010<br />
Ergebniskonferenz<br />
15. April 2010<br />
Übergabe des Dossiers an den Stadtrat<br />
Zwischenbericht Stadtrat<br />
bis Ende 2010<br />
Umsetzung 2010 bis 2011<br />
Evaluation und Dokumentation<br />
Durch e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche und partizipative Evaluation von Vorhaben<br />
(entsprechend vere<strong>in</strong>barten Qualitätsstandards) werden <strong>die</strong><br />
Qualität <strong>der</strong> <strong>Beteiligung</strong>sangebote <strong>in</strong> Gegenwart und Zukunft gesichert<br />
und Lernprozesse ermöglicht.<br />
Ergebniskonferenz<br />
15.April2010<br />
Dossier<br />
NutzungundGestaltung<br />
öffentlicherRäume<strong>in</strong>Wädenswil<br />
i il<br />
SicherheitundGesundheit<br />
Jugendkoord<strong>in</strong>ation<br />
Seestrasse90<br />
8820Wädenswil<br />
Telefon0447807271<br />
michael.baenn<strong>in</strong>ger@waedenswil.ch<br />
9
Diese Webpage soll aufzeigen, mit<br />
<strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Planung</strong><br />
Partizipation mit neuen Me<strong>die</strong>n<br />
Mo<strong>der</strong>ne Internettechnologien mit neuen <strong>in</strong>teraktiven Funktionen<br />
erlauben <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>fach und effizient <strong>die</strong> Bildung von fast beliebig<br />
grossen Communities (Soziale Software), beispielsweise im Rahmen<br />
von E-Partizipation (EDV-gestützte <strong>Beteiligung</strong>sverfahren).<br />
Jugend-Raum: <strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Planung</strong><br />
Home <strong>Leitfaden</strong> Best Practice Public Participation Qualitätskriterien<br />
Im Rahmen des Projekts Jugend-Raum wurde mit dem Instrument<br />
PPGIS (Public Partizipation Geo<strong>in</strong>formationssystem) e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung<br />
zwischen Web-basierter <strong>Beteiligung</strong> (Soziale Software) und<br />
Web-GIS Technologie hergestellt.<br />
Willkommen<br />
welchen <strong>in</strong>haltlichen und<br />
methodischen Grundlagen e<strong>in</strong>e<br />
jugendgerechte <strong>Planung</strong> und<br />
Gestaltung öffentlicher Räume<br />
erreicht werden kann.<br />
Partizipationsstandards<br />
Public Participation<br />
Es besteht <strong>die</strong> Möglichkeit auf <strong>die</strong>ser<br />
Homepage das Instrument PPGIS<br />
Public Participation<br />
Geo<strong>in</strong>formationssystem zu testen.<br />
PPGIS<br />
Best Practice<br />
Die auf <strong>die</strong>ser Homepage<br />
aufgeführten Best Practice Beispiele<br />
geben e<strong>in</strong>e Übersicht über<br />
erfolgreichen E<strong>in</strong>bezug <strong>der</strong><br />
Jugendlichen <strong>in</strong> Projekte und<br />
Prozesse.<br />
Best Practice<br />
<strong>Leitfaden</strong><br />
Der <strong>Leitfaden</strong> be<strong>in</strong>haltet<br />
Empfehlungen für <strong>die</strong> <strong>Beteiligung</strong><br />
<strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> <strong>Planung</strong>sprozessen<br />
und kann auch als pdf<br />
heruntergeladen werden.<br />
<strong>Leitfaden</strong><br />
Benutzende können selbst Informationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Web-Karte zufügen,<br />
im e<strong>in</strong>fachsten Falle mit e<strong>in</strong>er Punktmarkierung (MapL<strong>in</strong>k)<br />
o<strong>der</strong>, viel weitergehen<strong>der</strong>, durch das Beisteuern neuer grafischer<br />
Inhalte o<strong>der</strong> textlicher Anmerkungen (elektronischer Post-it). PP-<br />
GIS als Instrumentarium onl<strong>in</strong>e-basierter Partizipation ermöglicht<br />
Information, Diskussion und <strong>Beteiligung</strong> mit hohem Individualisierungsgrad<br />
und ohne zeitliche Zugangsbeschränkungen, im Gegensatz<br />
zu traditionellen öffentlichen Anhörungen o<strong>der</strong> Planauslegungen.<br />
„Für <strong>die</strong> <strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> ist <strong>die</strong> lokale Ebene von<br />
grosser Bedeutung. Hier werden Entscheidungen für ihr<br />
unmittelbares Lebensumfeld getroffen.“<br />
Markus Gan<strong>der</strong>, K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendför<strong>der</strong>ung Schweiz –<br />
<strong>in</strong>foklick.ch<br />
Partizipationsrahmen<br />
Jugend-Raum: <strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Planung</strong><br />
GIS als dynamisches Instrument hat gegenüber e<strong>in</strong>er statischen<br />
Karte den entscheidenden Vorteil, dass es <strong>in</strong>teraktiv genutzt werden<br />
kann. Ausserdem versteht <strong>die</strong> «visuelle Sprache» je<strong>der</strong>, unabhängig<br />
von Alter und sozialem Status. Es können «was wenn» Situationen<br />
durchgespielt und so verschiedene Situationen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er virtuellen<br />
Realität betrachtet werden. Die generierten Daten stehen für vielfältige,<br />
automatisierte Auswertungsmöglichkeiten zur Verfügung.<br />
Die Anwendung von PPGIS setzt voraus, dass Jugendlichen <strong>die</strong>se<br />
Möglichkeit bekannt gemacht und je nach Altersstufe erklärt wird.<br />
Das Instrument kann und darf <strong>die</strong> technikungebundenen öffentlichen<br />
Formen <strong>der</strong> <strong>Beteiligung</strong> nur ergänzen und nicht ersetzen.<br />
Public Participation<br />
HomePublic Participation<br />
Mo<strong>der</strong>ne Internettechnologien mit<br />
neuen <strong>in</strong>teraktiven Funktionen<br />
erlauben <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>fach und<br />
effizient <strong>die</strong> Bildung von fast beliebig<br />
grossen Communities (Soziale<br />
Software). Gerade <strong>die</strong> Generation<br />
<strong>der</strong> Jugendlichen wächst mit dem<br />
Internet als Medium auf. E-<br />
Government und E-<strong>Beteiligung</strong><br />
stellen e<strong>in</strong>e Chance für erweiterte<br />
<strong>Beteiligung</strong> dar.<br />
De<strong>in</strong>e Vorschläge<br />
Zieh das gewünschte Symbol <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
Karte re<strong>in</strong>.<br />
Home <strong>Leitfaden</strong> Best Practice Public Participation Qualitätskriterien<br />
Im Rahmen des Projekts Jugend-Raum wurde mit dem Instrument PPGIS (Public Partizipation Geo<strong>in</strong>formationssystem) e<strong>in</strong>e<br />
Verb<strong>in</strong>dung zwischen Web-basierter <strong>Beteiligung</strong> (Soziale Software) und Web-GIS Technologie hergestellt.<br />
Die Anwendung von PPGIS setzt voraus, dass Jugendlichen <strong>die</strong>se Möglichkeit bekannt gemacht und je nach Altersstufe erklärt<br />
wird. Das Instrument kann und darf <strong>die</strong> öffentlichen Formen <strong>der</strong> <strong>Beteiligung</strong> nur ergänzen und nicht ersetzen.<br />
E<strong>in</strong> wesentliches Ziel von PPGIS ist <strong>die</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Öffentlichkeit <strong>in</strong> <strong>Planung</strong>s-, Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse<br />
mit hohem Individualisierungsgrad und ohne zeitliche Zugangsbeschränkung. PPGIS kann <strong>in</strong>teraktiv genutzt werden.<br />
Dynamische Web-Karten und -Pläne bieten <strong>die</strong> Möglichkeit, ganz nach den Bedürfnissen des Betrachters, genau <strong>die</strong><br />
Informationsebenen darzustellen und mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu überlagern, <strong>die</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestimmten Kontext gerade <strong>in</strong>teressant s<strong>in</strong>d. Die<br />
eigentliche PPGIS-Anwendung erfolgt durch das Verschieben von Symbolen auf den Kartenausschnitt. Zu den Symbolen<br />
können Kommentare ebenso verfasst wie <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit eigens e<strong>in</strong>gezeichneten neuen Bereichen werden. Dies kann<br />
ebenso mit e<strong>in</strong>em Kommentarsymbol geschehen. Mit dem Speichern <strong>der</strong> Anwendung würden <strong>die</strong> raumbezogenen Daten auf<br />
e<strong>in</strong>em Server erfasst. Hier ist es nur e<strong>in</strong>e Testanwendung. Auf e<strong>in</strong> Log<strong>in</strong> soll verzichtet werden, um e<strong>in</strong>e möglichst hohe<br />
Anonymität zu gewährleisten und <strong>die</strong> Anwendung e<strong>in</strong>fach zu gestalten.<br />
Versuch’ es!<br />
Klicke hier um e<strong>in</strong>e Fläche zu<br />
zeichnen.<br />
Speichern<br />
100 m<br />
200 ft<br />
Scale = 1 : 3386<br />
10
jugend-raum.ch<br />
4. Partizipationswirkung<br />
<strong>Beteiligung</strong> mit Wirkung<br />
<strong>Beteiligung</strong> braucht Wirkung. Allen Beteiligten muss daher <strong>die</strong><br />
Aussicht auf tatsächliche Verän<strong>der</strong>ung und Verbesserung gezeigt<br />
werden. Zu Beg<strong>in</strong>n des Partizipationsprozesses ist e<strong>in</strong> Machbarkeitsrahmen<br />
aufzuzeigen, das heisst <strong>in</strong> welcher Grössenordnung<br />
Massnahmen realisiert werden können. Sie müssen <strong>in</strong> nachvollziehbarer<br />
und erkennbarer Weise <strong>in</strong> das Handeln von Politik und<br />
Verwaltung e<strong>in</strong>fliessen. Sie s<strong>in</strong>d über Beschlüsse und mit den erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Ressourcen (f<strong>in</strong>anziell, zeitlich, personell, räumlich, usw.)<br />
auf e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Basis zu stellen.<br />
Ressourcen e<strong>in</strong>planen<br />
Die <strong>Beteiligung</strong> und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Selbstorganisationsfähigkeit<br />
<strong>Jugendlicher</strong> beansprucht mehr Personal-, Sach- und F<strong>in</strong>anzressourcen<br />
als gängige <strong>Beteiligung</strong>sverfahren <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Planung</strong>, sei es<br />
aufgrund des diversifizierten E<strong>in</strong>satzes von Methoden, <strong>der</strong> Aktivierung<br />
o<strong>der</strong> Entschädigung <strong>Jugendlicher</strong> (nicht notwendigerweise<br />
f<strong>in</strong>anziell) für beson<strong>der</strong>es Engagement o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Qualifizierung von<br />
Mitarbeitenden <strong>der</strong> planenden Verwaltung. Daher muss <strong>die</strong> Verfügbarkeit<br />
<strong>der</strong> notwendigen Ressourcen rechtzeitig bewertet werden.<br />
Die Folgekosten von den <strong>Planung</strong>sverfahren nachgelagerten<br />
Konfliktlösungen bis h<strong>in</strong> zu Fehlplanungen sollten aber bei <strong>der</strong> Abwägung<br />
e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
11
<strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Planung</strong><br />
IV<br />
Partizipation <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Planung</strong>sverfahren<br />
In <strong>der</strong> nachfolgenden Übersicht werden sowohl <strong>in</strong>formelle und formelle<br />
<strong>Planung</strong>sverfahren als auch Projekte und Wettbewerbe diskutiert<br />
im H<strong>in</strong>blick auf <strong>die</strong> Möglichkeiten, Jugendliche <strong>in</strong> den <strong>Planung</strong>s-<br />
und Entscheidungsprozess e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den. Dabei gibt es je nach<br />
Themenstellung o<strong>der</strong> Verfahrenscharakter nicht nur e<strong>in</strong>e <strong>Beteiligung</strong>sform.<br />
Meist bietet sich e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation von Partizipationsformen<br />
an, nicht zuletzt, um <strong>die</strong> Interessen <strong>der</strong> Jugendlichen möglichst<br />
umfassend <strong>in</strong> <strong>die</strong> Projekte und Prozesse e<strong>in</strong>fliessen zu lassen:<br />
» Stellvertretende Formen <strong>der</strong> Interessenwahrnehmung von Jugendlichen<br />
durch Erwachsene (z.B. Jugendbeauftragte, Jugendbeiräte),<br />
» <strong>Beteiligung</strong> an Fachgremien (z.B. Jugendvertreter <strong>in</strong> <strong>Planung</strong>skommissionen,<br />
Stadtteilkonferenzen),<br />
» Punktuelle Partizipation (aktivierende Jugendbefragung, erforschende<br />
Begehungen),<br />
» Repräsentative Formen (E<strong>in</strong>bezug von Jugendparlamenten),<br />
» Projektorientierte Verfahren <strong>der</strong> Partizipation (themen- und projektbezogen<br />
mit zeitlich begrenzter Mitarbeit, z.B. Zukunftswerkstätten,<br />
Planerworkshops, Zonenplanprüfung).<br />
„In vielen <strong>Planung</strong>sprozessen ist e<strong>in</strong>e<br />
<strong>Beteiligung</strong> von Jugendlichen durchaus möglich.<br />
Jedoch werden hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an <strong>die</strong><br />
Prozessverantwortlichen gestellt, beispielsweise<br />
bei <strong>der</strong> Wahl des richtigen Zeitpunkts<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> <strong>Beteiligung</strong>.“<br />
Joachim Schöffel, Professor für Stadtplanung,<br />
Hochschule für Technik Rapperswil<br />
12
jugend-raum.ch<br />
<strong>Planung</strong>sverfahren<br />
Informelle <strong>Planung</strong>s<strong>in</strong>strumente<br />
Leitbild<br />
In <strong>der</strong> <strong>Planung</strong> be<strong>in</strong>halten Leitbil<strong>der</strong> <strong>die</strong> Formulierung allgeme<strong>in</strong>er<br />
und spezifischer Entwicklungsziele als Grundlage für nachfolgende<br />
<strong>Planung</strong>en (z.B. Gestaltungsplan, Nutzungsplan, Richtplan).<br />
Ziel<br />
Jugendliche sollten E<strong>in</strong>fluss nehmen können auf <strong>die</strong> Formulierung<br />
von <strong>Planung</strong>sgrundsätzen, Zielen und zukünftigen Entwicklungsschwerpunkten<br />
sowie auf e<strong>in</strong>e an <strong>die</strong> <strong>Beteiligung</strong>sbedürfnisse <strong>Jugendlicher</strong><br />
angepasste Verfahrensgestaltung.<br />
Konkretisierungsgrad<br />
Die Zeiträume und <strong>der</strong> Konkretisierungsgrad verlangen von den<br />
Jugendlichen Erfahrung, <strong>die</strong> Fähigkeit zu abstrahieren und e<strong>in</strong> langes<br />
Durchhaltevermögen. Konkrete Umsetzungen gehen hieraus <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Regel nicht hervor.<br />
KINDER- UND<br />
JUGENDPOLITIK<br />
LEITBILD<br />
Leitbild K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpolitik, Geme<strong>in</strong>de Uznach 2009<br />
<strong>Beteiligung</strong>sformen<br />
Diese Verfahren s<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong>e <strong>Beteiligung</strong> von Jugendlichen nahezu<br />
nur durch parlamentarische Formen offen. Es empfiehlt sich<br />
daher <strong>die</strong> <strong>Beteiligung</strong> von «etablierten» Jugendorganisationen wie<br />
Jugendparlamente, beispielsweise <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er begleiteten Arbeitsgruppe.<br />
Zudem kann e<strong>in</strong>e Fachperson <strong>die</strong> Thematik mit den<br />
Jugendlichen besprechen, Inhalte veranschaulichen, Hilfestellung<br />
bei <strong>der</strong> Formulierung ihrer Anliegen geben o<strong>der</strong> <strong>die</strong>se im advokatorischen<br />
Verständnis an den entsprechenden Stellen vertreten.<br />
13
<strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Planung</strong><br />
Entwicklungskonzept/Masterplan<br />
Auf den Ebenen Geme<strong>in</strong>de, Quartier o<strong>der</strong> Areal (z.B. Umnutzung<br />
von Industriearealen, Zentrumsplanungen) werden <strong>in</strong> Entwicklungskonzepten<br />
(z.B. Stadtentwicklungskonzepte, Konzepte für <strong>die</strong><br />
Gestaltung des öffentlichen Raums) und Masterplänen aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
abgestimmte Ziele, Entwicklungsabsichten, Massnahmen und Zeitplan<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em funktionalen und gestalterischen Gesamtzusammenhang<br />
formuliert. Sie <strong>die</strong>nen dem koord<strong>in</strong>ierten Vorgehen zwischen<br />
<strong>in</strong>volvierten Parteien und Instanzen sowie als Grundlage für konkrete<br />
rechtlich verb<strong>in</strong>dliche <strong>Planung</strong>en.<br />
Ziel<br />
Die <strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> Entwicklungskonzepten be<strong>in</strong>haltet<br />
<strong>die</strong> <strong>in</strong>haltliche Mitarbeit mit dem Ziel, das lokale Wissen <strong>der</strong> Jugendlichen<br />
e<strong>in</strong>zubeziehen und neue Impulse zu setzen.<br />
Konkretisierungsgrad<br />
Masterpläne s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>haltlich konkreter als Leitbildprozesse; zeitnah<br />
realisierbare Projekte stehen aufgrund <strong>der</strong> Abstraktheit und <strong>der</strong><br />
vergleichsweise langen Bearbeitungszeiten auch hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />
nicht im Mittelpunkt.<br />
Stu<strong>die</strong>nauftrag Kernerneuerung Lachen, gatto.weber, raumideen, vi.vo 2012<br />
<strong>Beteiligung</strong>sformen<br />
Je nach Verfahrensdauer und Konkretisierungsgrad empfiehlt sich,<br />
relevante Fragestellungen mit den Jugendlichen zunächst separat<br />
zu behandeln statt <strong>in</strong> langwierigen Sitzungen. Bei Besprechungen<br />
sollten <strong>die</strong> Interessen <strong>der</strong> jugendlichen durch entsprechend vorbereitete<br />
Jugendliche, Jugendexperten o<strong>der</strong> politisch aktive Jugendliche<br />
(Jugendbeirat) vertreten werden. Jugendliche können bei <strong>der</strong><br />
Analyse <strong>der</strong> Ausgangssituation (aktivierende Analyse, z.B. Fotodokumentation,<br />
Fotomontagen, Filme) mitwirken und Ideen vorschlagen.<br />
Sie sollten nicht <strong>die</strong> Rolle <strong>der</strong> Entwerfenden übernehmen,<br />
son<strong>der</strong>n eher Themenschwerpunkte setzen, Kriterien entwickeln<br />
und Varianten bewerten können, zum Beispiel <strong>in</strong> Workshops mit<br />
Architekten und Landschaftsarchitekten. Diese können <strong>die</strong> von den<br />
Jugendlichen beschriebenen Wünsche und Bedürfnisse <strong>in</strong> unterschiedliche<br />
gestalterische Form übersetzen.<br />
14
jugend-raum.ch<br />
<strong>Planung</strong>sverfahren<br />
Formelle <strong>Planung</strong>s<strong>in</strong>strumente<br />
Kommunaler Richtplan<br />
Für das Geme<strong>in</strong>degebiet werden mittel- bis langfristige Ziele und<br />
entsprechende Massnahmen im kommunalen Richtplan beschrieben,<br />
bei gleichzeitiger Vornahme grober örtlicher Zuweisungen.<br />
Auch für Teilbereiche gibt es <strong>die</strong>ses Instrument, zum Beispiel<br />
e<strong>in</strong>en Richtplan öffentlicher Raum.<br />
Ziel<br />
In kommunalen Richtplänen können Jugendthemen als eigenes Kapitel<br />
o<strong>der</strong> als separate Unterkapitel platziert werden. Vor allem auf<br />
Zielebene können <strong>die</strong> Weichen für e<strong>in</strong>e jugendfreundliche räumliche<br />
Entwicklung gestellt werden, beispielsweise durch <strong>die</strong> Sicherung<br />
von jugendspezifischen Flächen. Auch Defizite und konkrete<br />
Massnahmen können dargestellt und zuständige Stellen benannt<br />
werden.<br />
B+R<br />
Konkretisierungsgrad<br />
Richtplanverfahren s<strong>in</strong>d abstrakter als Masterpläne und verfahrenstechnisch<br />
stärker reglementiert. Daher gehen auch hieraus konkrete<br />
Umsetzungen nicht hervor. Die Zeiträume und Inhalte setzen<br />
e<strong>in</strong>e gewisse Erfahrung und Vorbereitung voraus.<br />
B+R<br />
Ausschnitt Richtplan Verkehr, Geme<strong>in</strong>de Müns<strong>in</strong>gen 2010<br />
B+R<br />
<strong>Beteiligung</strong>sformen<br />
Die Interessen <strong>der</strong> Jugendlichen sollten entsprechend durch geschulte<br />
Vertretungen wie «Jugendbeirat» (geschulte Jugendliche)<br />
o<strong>der</strong> Jugendbeauftragte e<strong>in</strong>gebracht werden. Auch hier können Jugendliche<br />
bei <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Ausgangssituation mitwirken. E<strong>in</strong>e<br />
Fachperson müsste <strong>die</strong> Themen mit den Jugendlichen besprechen<br />
und veranschaulichen sowie den Jugendlichen Hilfestellung bei <strong>der</strong><br />
Formulierung ihrer Anliegen geben.<br />
15
1<br />
<strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Planung</strong><br />
Nutzungsplanung<br />
Im behörden- und eigentümerverb<strong>in</strong>dlichen Instrument <strong>der</strong> Nutzungsplanung<br />
werden parzellenscharfe Festsetzung vorgenommen.<br />
Für den öffentlichen Raum können <strong>die</strong> Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Art<br />
<strong>der</strong> Nutzung (Wohnen, kommerzielle Nutzungen), <strong>die</strong> Festlegung<br />
<strong>der</strong> Nutzungs<strong>in</strong>tensität (Ausnützung, bauliche Dichte) und <strong>die</strong> Bezeichnung<br />
von Frei- und Grünflächen von Bedeutung se<strong>in</strong>. Über<br />
sogenannte Son<strong>der</strong>nutzungspläne werden beispielsweise erschliessungsbezogene<br />
o<strong>der</strong> gestalterische Fragen geregelt (z.B. Gestaltungsplan).<br />
Das Bundesgesetz über <strong>die</strong> Raumplanung verpflichtet<br />
<strong>die</strong> Behörden zu Mitwirkungsverfahren (Art 4 RPG).<br />
1000<br />
1707<br />
1436 Schulhäuser Schlossmatt 1592<br />
1706<br />
53<br />
1681<br />
1152<br />
136<br />
250<br />
598<br />
909 619<br />
B1<br />
2885<br />
2883 1327<br />
2113<br />
1396 675<br />
1360<br />
757<br />
851<br />
708<br />
2886<br />
1323<br />
1<br />
2884<br />
1516<br />
3114 2944<br />
1400<br />
548<br />
1608<br />
34 842 190<br />
1657 1424<br />
1465<br />
1132<br />
Dorfmatt<br />
Mä<strong>der</strong><br />
3688<br />
4<br />
950<br />
665<br />
1494<br />
1798 1431<br />
3355<br />
560<br />
234 730<br />
649<br />
135<br />
1495<br />
1493<br />
1799<br />
557<br />
833<br />
542<br />
2631 1043<br />
1791<br />
129<br />
2443<br />
538 1537 1384<br />
2632<br />
1044 2001<br />
1018<br />
1745<br />
731<br />
3358<br />
1187 2068<br />
788<br />
1412<br />
3115<br />
ckhornweg<br />
46<br />
52<br />
1243<br />
24<br />
32<br />
44<br />
538<br />
R1<br />
F<br />
18<br />
Dorfmattweg<br />
23<br />
1381<br />
1763<br />
Sägegasse<br />
Dorfmattweg<br />
22<br />
Jungfrauweg<br />
3704<br />
951<br />
Sägegasse<br />
3451<br />
chlossmatte<br />
Niesenweg<br />
36.50<br />
Jungfrauweg<br />
Belpbergstrasse<br />
2334.02<br />
2334.01<br />
Hohniesenweg<br />
2721<br />
3627<br />
Ahornweg 3724<br />
2705<br />
2706<br />
2707<br />
2708<br />
2709<br />
2710<br />
2711<br />
2712<br />
2713<br />
2714<br />
Niesenweg<br />
2684<br />
3547<br />
2685<br />
2686<br />
2687<br />
Dorfmattweg<br />
2688<br />
1769<br />
2689<br />
2489<br />
591<br />
B2<br />
1367 1341 2644<br />
743 146<br />
459<br />
2646<br />
1008<br />
2645<br />
1768<br />
1377<br />
1767<br />
2704<br />
1563<br />
1454<br />
1087<br />
539 540<br />
1453<br />
1444<br />
2887 3135<br />
1708<br />
1606<br />
1455<br />
20<br />
1452<br />
2890<br />
21<br />
2144 1638<br />
1445<br />
2894 B1<br />
2893<br />
1625<br />
1456<br />
3223<br />
314<br />
1644<br />
1500<br />
3221<br />
2145<br />
1645<br />
Sektor<br />
1643 1446 1442<br />
1457 3218 Parz. Nr.<br />
3439<br />
3551<br />
1646<br />
1458<br />
155 155<br />
1647 1447<br />
1050<br />
1678<br />
1460<br />
2005<br />
1679<br />
1653<br />
1615<br />
1451 1266<br />
2227<br />
1627<br />
1448<br />
252<br />
1680<br />
1605<br />
1450<br />
265<br />
836<br />
1609<br />
1449<br />
1485<br />
2683<br />
1616 1154<br />
1728<br />
712 611<br />
1617 1443<br />
709<br />
150<br />
711<br />
1720<br />
254<br />
2301<br />
2300<br />
1270<br />
3734<br />
103<br />
1529<br />
253<br />
2304<br />
2032<br />
2303<br />
3118<br />
3298<br />
3356<br />
R2<br />
E1<br />
3343<br />
3128<br />
1669<br />
3546<br />
D<br />
Eigermatte<br />
2642<br />
2641<br />
2640<br />
2639<br />
2638<br />
2485<br />
2486<br />
2487<br />
Niesenmattweg<br />
2339.01<br />
Zelgweg<br />
2048<br />
2488<br />
2888<br />
2889<br />
2891<br />
2892<br />
Eigermatte<br />
3219<br />
3220<br />
2302<br />
sse<br />
10a<br />
2335<br />
Industriestrasse<br />
1796 1601<br />
Industriestrasse<br />
3474<br />
1051<br />
Bahnhof<br />
Belpbergstrasse<br />
Ausschnitt Zonenplan, Geme<strong>in</strong>de Müns<strong>in</strong>gen 2011<br />
3.00<br />
2049<br />
B1<br />
B1<br />
292<br />
Industriestrasse<br />
3300<br />
Bahnhofplatz<br />
Erlenauweg<br />
3299<br />
2092<br />
2383<br />
387<br />
2259<br />
912<br />
348<br />
2917<br />
682<br />
1419<br />
683<br />
d<br />
2385.01<br />
1324<br />
741<br />
390<br />
Belpbergstrasse<br />
Kreuzweg<br />
89<br />
913<br />
2382<br />
Chutzenweg<br />
85<br />
392<br />
187<br />
2270<br />
17<br />
84<br />
16<br />
2380<br />
1272<br />
1156<br />
503<br />
Alte Bahnhofstrasse<br />
2339.02<br />
2462<br />
152<br />
P1<br />
778<br />
P2<br />
962<br />
960<br />
P3 1406<br />
693<br />
S<br />
2384<br />
Dorf<br />
90<br />
2385.02<br />
Belpbergstrasse<br />
2226<br />
1594<br />
3228<br />
174<br />
694<br />
653<br />
752<br />
1268<br />
266<br />
Gassplatz<br />
2444<br />
838<br />
1130<br />
556638<br />
147 620<br />
581<br />
1435<br />
14<br />
2142<br />
1734<br />
I<br />
1258<br />
547<br />
2166<br />
126<br />
3466<br />
504<br />
102<br />
2344<br />
1675<br />
Aeschistrasse<br />
2234<br />
3227<br />
1145<br />
1271<br />
3468<br />
77<br />
2165<br />
1242<br />
844<br />
612<br />
1573<br />
1383<br />
645<br />
681<br />
554<br />
1311<br />
643<br />
2206<br />
1569<br />
965<br />
1364<br />
2346.01<br />
1506<br />
2276<br />
3467<br />
1174<br />
814<br />
1527<br />
2132<br />
2459<br />
3271<br />
327<br />
1328 1326<br />
5<br />
5<br />
Ziel<br />
Jugendliche können hier ihre lokalen Kenntnisse e<strong>in</strong>fliessen lassen,<br />
beispielsweise bei konkreten Flächen, bei denen gezielt Bedürfnisse<br />
von Jugendlichen <strong>in</strong>tegriert werden sollen. Dabei können sie<br />
je nach Zeithorizont im S<strong>in</strong>ne von Stellvertretern für «zukünftige<br />
Jugendliche» ihre Wünsche und Anfor<strong>der</strong>ungen beispielsweise zur<br />
Festsetzung von gestalterischen Vorgaben bei <strong>der</strong> Aussenraumgestaltung<br />
e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />
Konkretisierungsgrad<br />
Die Verfahren <strong>der</strong> Bau- und Zonenplanung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>haltlich abstrakt<br />
und rechtlich geprägt. Für Jugendliche fassbare Ergebnisse ergeben<br />
sich hieraus kaum. Die Dauer <strong>der</strong> Verfahren ist vergleichsweise lang<br />
und <strong>die</strong> Verfahren selbst s<strong>in</strong>d sehr reglementiert.<br />
<strong>Beteiligung</strong>sformen<br />
Die Verfahrensdauer sowie <strong>die</strong> Dom<strong>in</strong>anz planungsrechtlicher Inhalte<br />
legen wie bei <strong>der</strong> Richtplanung e<strong>in</strong>e begleitende, eher punktuelle<br />
<strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> nahe, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anfangsphase.<br />
Möglich ist auch, <strong>die</strong> Interessen <strong>der</strong> Jugendlichen durch<br />
e<strong>in</strong>en separaten externen Auftrag anwaltlich vertreten zu lassen.<br />
Wichtig ist e<strong>in</strong>e fachliche Begleitung, <strong>die</strong> auch <strong>die</strong> sprachliche<br />
Übersetzung <strong>in</strong> <strong>die</strong> rechtlichen Texte sicherstellt.<br />
16
3.00<br />
<br />
Zimmer<br />
BF: 17.5 m 2<br />
Ko ridor<br />
BF: 41.0 m 2<br />
Du<br />
Bad<br />
WiGa<br />
BF: 14.0 m 2<br />
F: 3.1 m 2<br />
Küche<br />
<br />
Ko ridor<br />
BF: 41.0 m 2<br />
KL<br />
HW<br />
BK<br />
630 kg<br />
Du<br />
Bad<br />
WiGa<br />
30.00<br />
Entrée<br />
BF: 14.0 2<br />
F: 3.1 m 2<br />
BF: 13.5 m 2<br />
BF: 42.0 2<br />
F: 14.5 m 2<br />
Küche<br />
Du<br />
Bad<br />
HW<br />
KL<br />
BF: 17.5 2<br />
F: 5.0 m 2<br />
F: 8.6 m 2<br />
KL<br />
HW<br />
BK<br />
630 kg<br />
BF: 14.0 m 2<br />
F: 4.7 m 2<br />
Entrée<br />
BF: 13.5 m 2<br />
BF: 42.0 2<br />
F: 14.5 m 2<br />
Du<br />
Bad<br />
BF: 17.5 2<br />
F: 5.0 m 2<br />
F: 8.6 m 2<br />
BF: 14.0 m 2<br />
F: 4.7 m 2<br />
Zimmer<br />
BF: 18.0 m 2<br />
FF: 5.2 m 2<br />
Bad<br />
2<br />
Wohnen / Essen<br />
BF: 40.0 m 2<br />
FF: 19.4 m 2<br />
BK<br />
W<strong>in</strong>ner<br />
675 kg<br />
2.3.0067.01<br />
Entrée <br />
Spiel<br />
HW<br />
Vorrat<br />
WiGa<br />
BF: 10.0 m 2<br />
Küche<br />
BF: 8.0 m 2<br />
Du<br />
Zimmer<br />
BF: 13.5 m 2<br />
FF: 5.1 m 2<br />
Zimmer<br />
BF: 14.5 m 2<br />
FF: 5.1 m 2<br />
FF: 6.6 m 2<br />
Bad<br />
Du<br />
Korridor<br />
Studio/Zi.<br />
BF: 14.0 m 2<br />
FF: 9.9 m 2<br />
2<br />
<br />
Wohnen / Essen<br />
BF: 41.0 m 2<br />
FF: 3.1 m2<br />
4.80 4.80 8.80<br />
18.40 22.44<br />
Entrée<br />
WiGa<br />
BF: 11.5 m 2<br />
630 kg<br />
<br />
Vorrat<br />
Küche<br />
BF: 8.0 m 2<br />
7.40 4.00 5.60 4.00<br />
28.20<br />
KL<br />
HW<br />
Vorrat<br />
Küche<br />
BF: 8.0 m 2<br />
Entrée<br />
<br />
WiGa<br />
BF: 11.5 m 2<br />
jugend-raum.ch<br />
Baubewilligungen<br />
Auch für Nutzungen <strong>in</strong> öffentlichen Räumen wie Möblierungen,<br />
Erschliessungs- und Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d Baubewilligungen<br />
notwendig. Für <strong>in</strong>tensive (nicht geme<strong>in</strong>verträgliche) Nutzungen<br />
des öffentlichen Raums bedarf es e<strong>in</strong>er Bewilligung für den<br />
gesteigerten Geme<strong>in</strong>gebrauch (Bsp. Strassencafés).<br />
4835<br />
<br />
Alte Landstrasse<br />
16<br />
15.60<br />
3.20 12.40<br />
<br />
Zimmer<br />
BF: 17.5 m 2<br />
1 2<br />
5.00 6.50<br />
28.20 1.80<br />
9.80 6.40 13.80<br />
<br />
7.40 4.00 5.60 4.00 9.00<br />
28.20 1.80<br />
<br />
<br />
3 4 5<br />
1-1<br />
1.64 10.00<br />
<br />
2 2<br />
<br />
448<br />
<br />
447<br />
Zimmer<br />
Zimmer<br />
Zimmer<br />
F: 6.6 m 2 F: 3.2 m 2 Zimmer<br />
Entrée Ko ridor<br />
Vo rat Vo rat<br />
Studio/Zi.<br />
Wohnen / E sen<br />
Wohnen / E sen Studio/Zi.<br />
BF: 14.0 2<br />
BF: 14.0 m 2<br />
F: 9.9 m 2 F: 14.8 m 2 Küche<br />
BF: 8.0 m 2 BF: 8.0 m 2<br />
WiGa<br />
BF: 1.5 m 2 BF: 1.5 m 2<br />
1080<br />
13.84 5<br />
3.20 4.40 5.00 3.00<br />
15.60<br />
Ziel<br />
Im Rahmen von Bewilligungsprozessen s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> rechtzeitige E<strong>in</strong>bezug<br />
des lokalen «Experten»-Wissens und <strong>die</strong> Berücksichtigung<br />
lokaler Ansprüche wichtig.<br />
Konkretisierungsgrad<br />
Im Unterschied zu <strong>Planung</strong>sverfahren s<strong>in</strong>d Baubewilligungsprozesse<br />
für Jugendliche aufgrund des grösseren Projektbezugs greifbarer.<br />
Jedoch hängt <strong>die</strong> Dauer <strong>der</strong> Bewilligungsverfahren nicht zuletzt<br />
von e<strong>in</strong>er frühzeitigen <strong>Beteiligung</strong> <strong>der</strong> relevanten Akteursgruppen<br />
statt. Sie kann sich je nach Konfliktsituationen und rechtlich komplexen<br />
Abklärungen <strong>in</strong> <strong>die</strong> Länge ziehen.<br />
1.21 5 1.40<br />
4.50<br />
11<br />
15710<br />
1080<br />
10.00 15.00 3.00<br />
3.50 11.50<br />
4.50<br />
10.00<br />
10.00<br />
15.60<br />
3.20 12.40<br />
4.50<br />
4.50<br />
<br />
<br />
FF: 14.8 m 2 FF: 3.2 m 2<br />
<br />
449<br />
164 1000<br />
<br />
<br />
448<br />
445<br />
15.60<br />
3.20 12.40<br />
446<br />
15434<br />
9.80 6.40 12.00 1.80<br />
Zimmer<br />
Zimmer<br />
Zimmer<br />
F: 6.6 m 2 F: 3.2 m 2 Zimmer<br />
Entrée Ko ridor<br />
Vo rat Vo rat<br />
Studio/Zi.<br />
Wohnen / E sen<br />
Wohnen / E sen Studio/Zi.<br />
BF: 14.0 m 2<br />
BF: 14.0 m 2<br />
F: 9.9 m 2 F: 14.8 m 2 Küche<br />
BF: 8.0 m 2 BF: 8.0 m 2<br />
WiGa<br />
BF: 1.5 m 2 BF: 1.5 m 2<br />
<br />
447<br />
448<br />
7.40 4.00 5.60 4.00 9.00<br />
28.20 1.80<br />
1-1<br />
2 2<br />
<br />
3305<br />
Baue<strong>in</strong>gabeplan, Conplan AG<br />
3.20 4.40 5.00 3.00<br />
4.50<br />
6.00<br />
15712<br />
4223<br />
Im Schatzacker<br />
5<br />
14<br />
7<br />
15713<br />
<strong>Beteiligung</strong>sformen<br />
Die <strong>Beteiligung</strong> kann beispielsweise über fachliche Vertreter (Jugendarbeit)<br />
o<strong>der</strong> delegierte Jugendliche <strong>in</strong> Baukommissionen erfolgen.<br />
Auch hier bedarf es e<strong>in</strong>er entsprechenden Instruierung bzw.<br />
fachlichen Begleitung<br />
17
III<br />
<strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Planung</strong><br />
<strong>Planung</strong>sverfahren<br />
Wettbewerbe und Bauprojekte<br />
Wettbewerbsverfahren<br />
Mit Ideenwettbewerben, Projektwettbewerben, Stu<strong>die</strong>naufträgen<br />
Testplanungsverfahren etc. werden Lösungen auf Ebene Städtebau<br />
o<strong>der</strong> Projekt für konkrete Situationen und abgegrenzte Aufgaben<br />
entwickelt.<br />
Ziel<br />
In Wettbewerbsverfahren lassen sich <strong>die</strong> Interessen <strong>Jugendlicher</strong><br />
bei <strong>der</strong> Formulierung von Kriterien zu Wettbewerbs- beziehungsweise<br />
Auftragsbeschrieb (z.B. Vorgaben für Funktionen, Wünsche<br />
für Anordnungen etc.) und bei <strong>der</strong> Beurteilung von Lösungen<br />
(Wurden <strong>die</strong> im Wettbewerbsprogramm festgesetzten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Jugendlichen kompetent umgesetzt?) e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />
Konkretisierungsgrad<br />
Der Konkretisierungsgrad ist je nach Wettbewerbsverfahren<br />
Seestrasse<br />
Riedweg<br />
Kape lstrass<br />
unterschiedlich. Auch <strong>die</strong> Verfahrensdauer variiert, so dass sich<br />
verfahrensspezifisch unterschiedliche Ansprüche an <strong>die</strong> Formen<br />
<strong>der</strong> <strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> stellen.<br />
Äussere Haab<br />
Joachim-Ra f-Platz<br />
Alter Schulhausplatz<br />
Fahrbahnhalteste len<br />
Seeplatz<br />
Fahrbahnhalteste len<br />
Kirchweg<br />
Hafenstrasse<br />
Rathausplatz<br />
Kirchplatz<br />
Stu<strong>die</strong>nauftrag Kernerneuerung Lachen, gatto.weber, raumideen, vi.vo 2012<br />
Herrengasse<br />
Bärengässli<br />
Marktstrasse<br />
Kreuzplatz<br />
Gangynerweg<br />
Herrengasse<br />
Schützenstrasse<br />
Marktstrasse<br />
W<strong>in</strong>kelweg<br />
Schlössliweg<br />
<strong>Beteiligung</strong>sformen<br />
Bei Wettbewerbsverfahren empfiehlt sich e<strong>in</strong>e begleitende <strong>Beteiligung</strong><br />
durch vorbereitete Vertreter (z.B. Jugendbeirat). Denn als<br />
Teilnehmende <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Jury s<strong>in</strong>d Jugendliche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel überfor<strong>der</strong>t,<br />
da hier e<strong>in</strong> zum Teil umfangreiches und fachlich hochkompetentes<br />
Gremium über mehrere Tage agiert. Möglichkeiten e<strong>in</strong>er<br />
direkten <strong>Beteiligung</strong> bilden konkrete E<strong>in</strong>richtungen von Jugendlichen<br />
wie Jugendhäuser o<strong>der</strong> Skateparks. Hier ist e<strong>in</strong>e <strong>Beteiligung</strong><br />
mit fachlicher Begleitung s<strong>in</strong>nvoll. Vorbereitend muss dabei <strong>die</strong><br />
Thematik mit den Jugendlichen besprochen und gegebenenfalls<br />
auch mittels Beispielen den Jugendlichen Hilfestellung bei <strong>der</strong><br />
Formulierung ihrer Anliegen gegeben werden.<br />
18
jugend-raum.ch<br />
Projektplanung<br />
Beispiele für <strong>die</strong> konkrete <strong>Planung</strong> für funktionsgebundene Bereiche<br />
s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Neugestaltung e<strong>in</strong>es Schulhofs o<strong>der</strong> <strong>die</strong> Ausgestaltung<br />
e<strong>in</strong>es Skateparks.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Ziel<br />
Konkrete Projekte bieten <strong>die</strong> Möglichkeit, dass Jugendliche von<br />
<strong>der</strong> <strong>Planung</strong> bis zur Umsetzung («Muskelhypothek») aktiv beteiligt<br />
werden. Sie können sich selbst verwirklichen und praktische<br />
Erfahrungen sammeln. Die Mitwirkung an <strong>der</strong> Projektrealisierung<br />
för<strong>der</strong>t Identifikation und Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong> für das geme<strong>in</strong>sam<br />
Geschaffene. Es hat sich vielfach gezeigt, dass dadurch<br />
Probleme mit Litter<strong>in</strong>g und Vandalismus vermieden werden können.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Konkretisierungsgrad<br />
<br />
An<strong>der</strong>s als prozessgeprägte Partizipationsverfahren bieten Projekt-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
planungen auf anschauliche Weise und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em überschaubaren<br />
Zeitrahmen <strong>die</strong> Möglichkeit, Jugendliche bei <strong>der</strong> Konzipierung als<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
auch bei <strong>der</strong> konkreten Gestaltung mitdenken und mitwirken zu<br />
lassen.<br />
Projektwettbewerb Oescher, Conplan AG<br />
<strong>Beteiligung</strong>sformen<br />
Projekte, welche öffentliche Räume <strong>in</strong> Quartieren sowie jugendspezifische<br />
E<strong>in</strong>richtungen zum Thema haben, sollten grundsätzlich<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit e<strong>in</strong>er direkten Partizipation von Jugendlichen be<strong>in</strong>halten.<br />
Mit gruppen- und fallspezifisch angemessenen Verfahren<br />
wie Zukunftswerkstätten, Workshops mit Architekten, Montagen<br />
mit Bil<strong>der</strong>n können <strong>die</strong> Schwerpunktthemen gesetzt und bearbeitet<br />
werden. Jugendliche s<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> Entwerfenden, son<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> Bee<strong>in</strong>flussenden. Bei Projekten, <strong>in</strong> denen Jugendliche <strong>die</strong><br />
Initianten s<strong>in</strong>d, müssen <strong>die</strong> Ansprechpersonen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verwaltung<br />
direkt und unkompliziert für <strong>die</strong> Jugendlichen zugänglich se<strong>in</strong>.<br />
19
<strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Planung</strong><br />
V<br />
Partizipationseffekte<br />
„<strong>Planung</strong>sakteure kennen als Erwachsene <strong>die</strong><br />
Wünsche und Bedürfnisse junger Menschen nicht so<br />
gut. Ihre <strong>Beteiligung</strong> <strong>in</strong> <strong>Planung</strong>sprozessen hilft nicht<br />
nur, Konflikte und Fehlplanungen zu vermeiden, son<strong>der</strong>n<br />
trägt auch zu e<strong>in</strong>er höheren Qualität <strong>der</strong> Ergebnisse bei.“<br />
Ivica Petrusic, Geschäftsführer okaj Zürich -<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendför<strong>der</strong>ung Kanton Zürich<br />
20
jugend-raum.ch<br />
Für <strong>die</strong> Jugendlichen<br />
Wenn Jugendliche <strong>in</strong> das politische und <strong>in</strong>stitutionelle Geschehen<br />
e<strong>in</strong>gebunden werden, eröffnen sich ihnen vielfältige Lernfel<strong>der</strong>. Sie<br />
lernen, Verantwortung zu übernehmen und ihre Standpunkte <strong>in</strong><br />
Aushandlungsprozessen zu vertreten. Sie erfahren, wie Entscheidungen<br />
<strong>in</strong> politischen Aushandlungsprozessen entstehen, dass <strong>die</strong>se<br />
bee<strong>in</strong>flussbar s<strong>in</strong>d, aber auch, dass nicht alles, was wünschenswert<br />
ist, machbar ist.<br />
Für <strong>die</strong> Gesellschaft<br />
<strong>Beteiligung</strong>sprozesse tragen zu e<strong>in</strong>er Verbesserung <strong>der</strong> Beziehungen<br />
zwischen Bürgern (jungen wie erwachsenen) und den Politikern<br />
beziehungsweise <strong>der</strong> Verwaltung bei. Durch ihre <strong>Beteiligung</strong><br />
setzen sich Jugendliche mit verschiedenen Bedürfnissen und Interessen<br />
ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Partizipation stiftet Identifikation mit dem<br />
Lebensumfeld, trägt zu Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong> und damit zur<br />
Prävention bei. <strong>Beteiligung</strong>sprojekte reduzieren nachweislich Gewalt<br />
und Vandalismus.<br />
Für <strong>die</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />
Die <strong>Beteiligung</strong> <strong>Jugendlicher</strong> br<strong>in</strong>gt nicht nur Kenntnisse über ihre<br />
Lebenswelten. Jugendliche s<strong>in</strong>d vielfach <strong>die</strong> Ideengeber <strong>in</strong> allen<br />
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen. <strong>Planung</strong>en und<br />
Entscheidungen, <strong>die</strong> von Jugendlichen mitdiskutiert, mitverhandelt<br />
und mitentschieden werden, erhalten e<strong>in</strong>e höhere Legitimation<br />
und Akzeptanz. Es werden konfliktbeladene Nachbesserungen<br />
ebenso verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t wie kostenträchtige Massnahmen des Beschwerdemanagements<br />
und Sicherheitskontrollen. <strong>Planung</strong>en haben e<strong>in</strong>e<br />
höhere Zielgenauigkeit, wenn <strong>die</strong> Nutzergruppen an <strong>der</strong> Gestaltung<br />
mitwirken.<br />
21
www.jugend-raum.ch