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www.countrystyle.ch<br />
59 2015<br />
Titelstory - Doyle Lawson<br />
7<br />
& The Kentucky Mountain Boys<br />
(später als New South bekannt)<br />
in Lexington, Kentucky. Diese<br />
Band wurde ebenfalls stilbildend,<br />
indem sie damals aktuelle Country-Songs<br />
in die Bluegrass-Musik<br />
transferierte und neue Höhen<br />
der Instrumentenvirtuosität erklomm.<br />
Zwischenzeitlich kehrte<br />
Lawson kurzfristig zu Jimmy<br />
Martin zurück, blieb dann<br />
aber bis zum Sommer<br />
1971 bei J. D. Crowe.<br />
1971 stiess er für acht<br />
Jahre zu den Country<br />
Gentlemen, welche seit<br />
1957 mit bahnbrechenden<br />
Innovationen den<br />
Bluegrass zu verändern begonnen<br />
hatten. Als Mandolinist<br />
und Sänger (vor allem den<br />
Tenorpart besetzend) prägte er<br />
die zweite Generation der Gents<br />
massgeblich, denn nun tauchten<br />
erstmals ausgefeilte Gospelarrangements<br />
auf.<br />
Nach über 15 Jahren in der Rolle<br />
als Sideman in führenden Bluegrass-Bands<br />
mit jeweils charakteristischem<br />
und bekanntem Stil<br />
beschloss Doyle Lawson 1979,<br />
die Sache selbst in die Hände zu<br />
nehmen und seinen eigenen Stil<br />
zu etablieren. Mehr als 35 Jahre<br />
und 40 Alben später kann man<br />
sagen: Es ist ihm in jeder Hinsicht<br />
gelungen.<br />
Von Beginn an baute er den<br />
vierstimmigen Gesang als Markenzeichen<br />
in seinen Sound ein.<br />
Seine Ansprüche an die Mitglieder<br />
seiner Band waren und sind<br />
hoch. Neue Lieder werden eingeübt,<br />
indem jeder Sänger während<br />
des Stücks in einen anderen<br />
Raum geht und wieder in das<br />
Zimmer des Leadsängers zurückkehrt.<br />
Wenn nun die Stimmhöhe<br />
oder das Tempo nicht übereinstimmt,<br />
wird weitergeübt, bis alles<br />
perfekt sitzt.<br />
Dank dieser Meisterschaft hat<br />
Doyle Lawson den A-cappella-<br />
Bluegrass-Gospel zu einem<br />
eigenständigen Subgenre gemacht<br />
und wurde 2012 in Anerkennung<br />
seines Lebenswerkes in<br />
die International Bluegrass Music<br />
Hall of Fame aufgenommen.<br />
Darüber hinaus gilt seine Band<br />
Quicksilver als die eigentliche<br />
Schule des modernen Bluegrass,<br />
welche so bekannte Musiker und<br />
Sänger des zeitgenössischen<br />
Bluegrass wie IIIrd Tyme Out, Dailey<br />
& Vincent oder Lou Reid hervorgebracht<br />
hat (insgesamt über<br />
40). Eine der ersten Abspaltungen<br />
nannte sich gar New Quicksilver.<br />
Trotz der zahlreichen Wechsel in<br />
der Bandbesetzung gelingt es<br />
Doyle Lawson bis heute mühelos,<br />
seinen besonderen Sound<br />
immer wieder frisch und klar erkennbar<br />
zu präsentieren. Und so<br />
tourt er rastlos nicht nur in den<br />
USA, um der grossen Nachfrage<br />
Herr zu werden.<br />
Mit 71 Jahren und einer brandneuen<br />
Produktion („In Session“,<br />
siehe CD-Besprechung im Country<br />
Style Nr. 58) ist Doyle Lawson<br />
nach wie vor ein absoluter Top-<br />
Act des Genres. Das Spring Bluegrass<br />
Festival Willisau (siehe auch<br />
Seite 12) wird diese Bluegrass-<br />
Ikone exklusiv präsentieren, speziell<br />
auch mit einer Gospelshow<br />
am Sonntag, den 24. Mai 2015.<br />
Ein Musikerlebnis der exquisitesten<br />
Genussstufe ist garantiert.<br />
Text: Paolo R. Dettwiler, Foto: zvg<br />
1954, im Alter von zehn Jahren,<br />
zog die Familie nach<br />
Sneedville, Tennessee, dem<br />
Heimatort von Jimmy Martin,<br />
einer zentralen Figur der frühen<br />
Bluegrass-Musik. Bald begegnete<br />
Doyle Lawson Martin, wurde mit<br />
18 Jahren der Banjo-Picker bei<br />
Jimmy Martins Sunny Mountain<br />
Boys und zog deshalb nach Nashville.<br />
Ab 1966 spielte er Gitarre<br />
und Mandoline bei J. D. Crowe<br />
Doyle Lawson & Quicksilver (USA)<br />
Schweizerisches Agrarmuseum Burgrain, Alberswil b. Willisau/LU<br />
Samstag, 23. Mai 2015, 17.15 & 23.00 Uhr<br />
(16. Spring Bluegrass Festival Willisau, s. Seite 12/13)<br />
Sonntag, 24. Mai 2015: 10.30 – 13.00 Uhr<br />
(exklusive Bluegrass-Gospel-Show, Türöffnung 10 Uhr)