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SU-26 von Jamara

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Sukhoi <strong>SU</strong>-<strong>26</strong><br />

<strong>Jamara</strong><br />

Turbulator<br />

Aus Gewichtsgründen fliegt<br />

<strong>Jamara</strong>s <strong>SU</strong>-<strong>26</strong> ohne Pilot<br />

Die riesige Transportkiste wird stilecht auf einer<br />

kleinen Holzpalette mit Hubwagen angeliefert.<br />

Nach dem Öffnen des Kartons schimmern,<br />

wirkungsvoll durch Folie geschützt, die Großbauteile<br />

in der Sonne. Damit die guten Stücke<br />

während des Transports nicht unkontrolliert im<br />

Inneren der Transportkiste umherrutschen können,<br />

sind breite Kartonagen um jedes Teil gelegt<br />

und mit dem Karton oder den Zwischenböden<br />

verklebt. Die oftmals festzustellenden Macken<br />

durch das gegenseitige Anschlagen der Einzelteile<br />

sucht man bei dieser <strong>SU</strong> also vergeblich.<br />

Schön bunt bunt<br />

Die <strong>SU</strong>-<strong>26</strong> gehört zur neuen Kategorie <strong>von</strong><br />

großen Kunstflugmodellen im Programm<br />

<strong>von</strong> <strong>Jamara</strong>. Die Farbgebung ist uns <strong>von</strong> der<br />

kleineren E-Version dieser Kunstflugmaschine,<br />

ebenfalls im Vertrieb <strong>von</strong> <strong>Jamara</strong>, bereits<br />

bekannt. Oben gelb und unten schwarz mit<br />

einigen Farbtupfern in Form <strong>von</strong> Längs- und<br />

Querstreifen auf Ober- und Unterseite. Bis auf<br />

die wenigen fertig lackierten GFK-Bauteile ist<br />

das gesamte Flugzeug mit Folie bespannt und<br />

mit den Schriftzügen „Sukhoi“ und „Aeroshell“<br />

versehen. Unter der Folie sorgt eine aufwändig<br />

lasergeschnittene Holzkonstruktion für die<br />

originalgetreue Formgebung <strong>von</strong> Rumpf, Tragund<br />

Leitwerk. Nach dem Motto „nur wo kein<br />

Material ist, kann Gewicht gespart werden“<br />

ist der großvolumige Rumpfkörper aufgebaut.<br />

Dieses Kunstwerk aus Holz ist nicht nur sehenswert,<br />

sondern auch äußerst stabil und eher<br />

vergleichbar mit einem filigranen Schiffsrumpf<br />

Die Antriebseinheit für die <strong>SU</strong>-<strong>26</strong>,<br />

beides im Vertrieb <strong>von</strong> <strong>Jamara</strong><br />

als einem Modellflugzeug. Trotzdem braucht<br />

sich ein potentieller Eigner über die Festigkeit<br />

dieser Baugruppe keine Gedanken zu machen,<br />

denn sämtliche kritische Abschnitte sind durchdacht<br />

und statisch korrekt konstruiert. Lediglich<br />

die eine oder andere Verzapfung zwischen den<br />

vielen Spanten, Trägern und Gurten sollte,<br />

sofern in der Fertigung nicht sauber gearbeitet<br />

wurde, nachgeklebt werden.<br />

Typisch für die Sukhoi ist der Übergang <strong>von</strong><br />

dem runden Rumpfvorderteil zu dem mit geraden<br />

Seitenwänden gebauten Rumpfheck. Mit<br />

Hilfe <strong>von</strong> etlichen formgebenden Spanten und<br />

der darüber gelegten dünnen Sperrholzbeplankung<br />

wird diese Rumpfform erreicht. Für die<br />

nötige Druckfestigkeit sorgen zusätzlich Sperrholzstege,<br />

die eine T-Träger Funktion bewirken.<br />

Der abgerundete Rumpfboden ist bespannt, hier<br />

sorgen insgesamt sieben in Längsrichtung verlaufende<br />

Balsagurte für das vorbildgetreue Aussehen.<br />

Hinter der großen oberen Rumpföffnung,<br />

die später mit der Kabinenhaube verschlossen<br />

wird, beginnt der aus Styro/Balsa hergestellte<br />

Rumpfrücken. Gut gemacht ist im hinteren<br />

Abschnitt der Übergang zur Dämpfungsfläche<br />

des Seitenleitwerks. Lediglich ein kleiner <strong>von</strong><br />

der Bespannung herrührender Stoß ist dort<br />

auszumachen. Das große Ruderblatt wird mit<br />

insgesamt vier Stiftscharnieren angeschlagen.<br />

Ja wo wo denn? denn?<br />

Da wir gerade am Heck des Flugzeuges sind,<br />

gilt unser Augenmerk nunmehr dem Höhen-<br />

Reichhaltiges, durchweg<br />

gutes Zubehör<br />

leitwerk und dessen Aufnahme. Mit einem<br />

heißen Lötkolben werden die erforderlichen<br />

Öffnungen in die entsprechenden Stellen in<br />

der Rumpfseitenwand „geschnitten“, das<br />

Alurohr eingesetzt und die Dämpfungsflächen<br />

aufgeschoben. Auch hier zeigt sich zwischen<br />

den verschiedenen Bauteilen eine gute<br />

Passgenauigkeit. Nur minimale Nacharbeiten<br />

mit der Rundfeile sind notwendig, damit die<br />

Verdrehbolzen den Weg in die vorhandenen<br />

Öffnungen finden. Die Lage der eingesetzten<br />

Einschlagmuttern zur Befestigung der<br />

Leitwerkshälften stimmt mit den Bohrungen<br />

in den Laschen überein. Die Fluchtung zur<br />

Tragfläche ist exzellent.<br />

Etwas ratlos suchen wir jedoch die gemäß<br />

Bauanleitung in den Dämpfungsflächen vorhandenen<br />

Servoaufnahmen. Da hier nichts zu<br />

finden ist, setzen wir die Suche im hinteren<br />

Rumpfabschnitt fort. Einige Zentimeter vor<br />

dem Höhenleitwerk können die entsprechenden<br />

Stellen zur Aufnahme <strong>von</strong> Rudermaschinen<br />

der Standardgröße ausfindig gemacht und<br />

geöffnet werden. Ein erstes provisorisches<br />

Einsetzen einer Rudermaschine zeigt, dass<br />

hier nur die Bauanleitung nicht up to date ist,<br />

denn die Schubstangenlängen sind passend<br />

oder müssen lediglich um einige Millimeter<br />

gekürzt werden. Die massiven Ruderhörner<br />

bestehen aus 60 Millimeter langen M4-<br />

Senkkopfschrauben, die durchgängig in den<br />

Rudern eingebracht sind. Über kräftige Alublöcke<br />

erfolgt die Verbindung zu den CFK-<br />

Schubstangen und weiter zu den Servoarmen.<br />

Mit einer speziell geformten Lötspitze werden<br />

die Öffnungen für die Stiftscharniere eingebrannt<br />

Um 3D-fähige Ausschläge zu erreichen, bedarf es<br />

großer Servohebel und die Rudermaschinen müssen<br />

die erforderlichen Drehmomente bereitstellen<br />

können. Bei solchen Hebelarmen ist ein spielfreies<br />

Servogetriebe und hohe Rückstellgenauigkeit ein<br />

absolutes Muss. Hier können die <strong>von</strong> <strong>Jamara</strong> empfohlenen<br />

Servos vom Typ 9413 MG nicht so recht<br />

überzeugen. Mit rund 90 Newtonzentimeter sind<br />

sie leistungsmäßig zwar einsetzbar, jedoch hat das<br />

Metallgetriebe zu viel Spiel, um das Ruderblatt<br />

in jeder Stellung ruhig zu halten. Auch dürfte der<br />

beiliegende weiche Servoarm bei 40 bis 50 Millimeter<br />

Verlängerungen den abrupten Manövern auf<br />

Dauer nicht gewachsen sein.<br />

Fast ein ein Quadratmeter Quadratmeter<br />

Knapp 45 Quadratdezimeter ist jede der beiden<br />

Tragflächenhälften groß, wobei etwa 1/4 dieser<br />

Fläche den Querrudern vorbehalten ist. Die über<br />

die gesamte Spannweite reichenden Ruder werden<br />

über fünf Stiftscharniere gehalten und mit je einem<br />

Servo angesteuert. Auch hier ist die Aufnahme der<br />

Rudermaschinen nicht zu beanstanden, jedoch sind<br />

die Ruderhörner in Form der bekannten Senkkopfschrauben<br />

mit 60 Millimeter zu kurz, um sie wie<br />

vorgesehen montieren zu können. Nur durch Weglassen<br />

der Kegelstumpfmutter steht dem Alublock<br />

eine ausreichende Gewindelänge zur Verfügung.<br />

Die Tragfläche besitzt ein symmetrisches Profil und<br />

ist in klassischer Manier aufgebaut. Der Hauptholm<br />

besteht aus je einem Ober- und Untergurt mit einem<br />

Steg aus Sperrholz, der zwischen den Rippen zwecks<br />

Gewichtsreduzierung großflächig ausgespart ist. Im<br />

Die Aufnahme für<br />

die Höhenruderservos<br />

Bereich der Flächensteckung in Form eines GFK-<br />

Rohres sind die Gurte beidseitig mit Sperrholz verstärkt.<br />

Die Beplankung reicht <strong>von</strong> der Nasenleiste bis<br />

zum Hauptholm und ist verantwortlich für die hohe<br />

Torsionssteifigkeit. Die Endleiste zur Aufnahme der<br />

Stiftscharniere ist mit zwölf Millimeter recht schmal<br />

– hier wäre eine Aufdickung zweckmäßig, um den<br />

Scharnieren mehr Klebefläche zu bieten. Ein 32 mal<br />

1 Millimeter starkes Steckungsrohr aus Aluminium<br />

verbindet die beiden Flächenhälften mit dem Rumpf.<br />

Unter der Haube der Haube<br />

Zu den technischen Daten einer Kunstflugmaschine<br />

gehören in jedem Fall Angaben über den verwendeten<br />

Motor und die Beantwortung der Frage,<br />

welche Luftschraube er im Stande ist zu drehen.<br />

Die <strong>SU</strong>-<strong>26</strong> ist mit einem Abfluggewicht <strong>von</strong> knapp<br />

8.000 Gramm angegeben und damit für Motoren<br />

der 50-Kubikzentimeter-Klasse prädestiniert. Die<br />

anfänglichen negativen Äußerungen über die DL-<br />

Motoren haben sich inzwischen etwas beruhigt, da<br />

viele Modellflieger doch festgestellt haben, dass<br />

gerade der DL-50 ein sehr zuverlässig laufender<br />

Alltagsmotor mit überzeugender Leistung ist. In<br />

Verbindung mit dem ebenfalls bei <strong>Jamara</strong> erhältlichen<br />

Mehrkammerdämpfer lässt sich die Sukhoi mit<br />

einer fast unsichtbaren Antriebseinheit ausrüsten.<br />

Der Motordom besitzt sinnvollerweise noch keine<br />

montierte Frontplatte. Je nach verwendetem Antrieb<br />

kann somit Position, Motorsturz und Seitenzug<br />

individuell vom Erbauer eingestellt werden. Etliche<br />

Dreikantleisten liegen dem Bausatz bei, um im Bereich<br />

Motoraufnahme die notwendige Festigkeit zu<br />

Meist steht in der Bedienungs anleitung<br />

irgendwo der Hinweis versteckt,<br />

dass die Folienbespannung<br />

hinsichtlich Faltenbildung überprüft<br />

und gegebenenfalls nachgebügelt<br />

werden muss. Welche Auswirkungen<br />

die Missachtung solcher<br />

Warnungen haben kann, wurde<br />

dem Autoren bei einem der ersten<br />

Prüfflüge drastisch vor Augen<br />

geführt. Nach dem Abfangvorgang<br />

aus einer senkrecht nach unten<br />

geflogenen gerissenen Rolle knallte<br />

es fürchterlich, ein lautes, undefinierbares,<br />

dauerhaftes Geräusch<br />

folgte und die Maschine war fast<br />

nicht mehr steuerbar.<br />

Fortsetzung auf Seite 13<br />

Über dem Tankraum sitzen die<br />

beiden kräftigen Batterien<br />

Kräftiges Metallgetriebe, aber<br />

leider mit zu viel Spiel<br />

Mit solchen Servoarmen konnten<br />

die 9413er nicht überzeugen<br />

Für die Querruder sind die 60 Millimeter<br />

messenden Schrauben zu kurz<br />

Drei Stützrippen und etwas<br />

schwarze Folie…<br />

…verschließen den Bereich zwischen<br />

den Fahrwerksaufnahmen<br />

Eine gute Kombination – FASST R 617FS<br />

und Evolution <strong>von</strong> PowerBox<br />

10 www.modellflug-praxis.de<br />

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