Der Bobbit-Wurm ein Alen der Tiefe
Der Bobbit-Wurm ein Alen der Tiefe
Der Bobbit-Wurm ein Alen der Tiefe
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Der</strong> <strong>Bobbit</strong>-<strong>Wurm</strong><br />
<strong>ein</strong> <strong>Alen</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiefe</strong><br />
<strong>Bobbit</strong>-I‘Vürinet sind kl<strong>ein</strong>e Monster, die alles verschlingen, sos sie<br />
übern‘alrigen können, Finger weg vorn Fressschnrnier!<br />
1~<br />
~<br />
¾.<br />
~<br />
rgehörtzum Hässlichsten,wasdas Meerzu<br />
bieten hat. Gegen ihn sind St<strong>ein</strong>flsche und<br />
Himmeisgucker liebliche Kreaturen. S<strong>ein</strong><br />
Leben im losen Untergrund von Lavasand und<br />
Gerölischutt ist weitgehend unerforscht. Selten<br />
wird er gefunden und noch weniger fotografiert.<br />
Denn er ist ausschließlich nachtaktiv und trotz<br />
dem gefräßig wie <strong>der</strong> Tasmanische Teufel.<br />
Wer den <strong>Bobbit</strong>-<strong>Wurm</strong> zu Gesicht bekommen<br />
will, muss nachts tauchen. Aber auch das hilft<br />
nicht immer. Man muss im richtigen Land s<strong>ein</strong><br />
und die passende Stelle finden. In <strong>der</strong> Literatur<br />
wird dem <strong>Bobbit</strong>-<strong>Wurm</strong> <strong>ein</strong> Verbreitungsgebiet<br />
von Indonesien bis Papua nachgesagt. Er soll<br />
aber auch schon auf den Philippinen und in Ma<br />
laysia gesichtet worden s<strong>ein</strong>. Möglicherweise<br />
kommt er im gesamten ostasiatischen Raum vor.<br />
Nur weiß das niemand so genau. Und ob er wirk<br />
lich so selten ist, wie behauptet, ist auch nicht<br />
bewiesen. Dass man ihn fast nie zu Gesicht be<br />
kommt, kann nicht als Beleg für s<strong>ein</strong>e Rarität ge<br />
wertet werden. <strong>Der</strong> <strong>Bobbit</strong>-<strong>Wurm</strong> ist an<strong>der</strong>s als<br />
an<strong>der</strong>e Lebewesen. Manche sagen, er sei nicht<br />
von dieser Welt. <strong>Bobbit</strong> das Wesen von <strong>ein</strong>em<br />
an<strong>der</strong>en Stern?<br />
Schaurige Lebensweise<br />
<strong>Bobbit</strong>-Würmer leben vorzugsweise in losem<br />
Untergrund. In Indonesien findet man sie im<br />
lockeren Lavasand <strong>der</strong> Lembeh Strait und im<br />
Sediment vor den nördlichen Vulkaninseln im<br />
Sangihe-Talaud Gebiet, ebenso vor Komodo<br />
und West-Papua. Interessanterweise wurde <strong>der</strong><br />
<strong>Bobbit</strong> schon im Jahre 1766 vom russischen<br />
Wissenschaftler Pallas beschrieben. Es ist anzu<br />
nehmen, dass er zufällig mit <strong>ein</strong>em Schleppnetz<br />
nach oben geholt wurde. S<strong>ein</strong>e Lebensweise ist<br />
aber immer noch mysteriös. So gräbt er sich lan<br />
ge Wohnröhren im lockeren Untergrund, in die<br />
er sich tagsüber zurückzieht. Experten vermu<br />
ten, dass ausgewachsene Exemplare über drei<br />
Meter lang werden können. Dann dürften die<br />
Monsterwürmer <strong>ein</strong>en Durchmesser von ca. 7<br />
bis 10cm besitzen.<br />
Schaurige Lebensweise<br />
Das Aussehen des <strong>Bobbit</strong>-<strong>Wurm</strong>s gleicht dem<br />
<strong>ein</strong>es riesigen Tausendfüßlers. Die Fußkrallen<br />
sind kräftig entwickelt und können tiefe Wun<br />
den reißen. Es ist nicht <strong>ein</strong>mal mit dicken Hand<br />
schuhen ratsam, <strong>ein</strong>en <strong>Bobbit</strong> anzufassen, zumal<br />
ausgewachsene Exemplare über <strong>ein</strong>e mör<strong>der</strong>i<br />
sche Haltekraft verfügen. Es ist noch ungeklärt,<br />
ob die Krallen nicht auch <strong>ein</strong> Gift abson<strong>der</strong>n<br />
können. S<strong>ein</strong>e 5 Antennen am Kopf sind senso<br />
risch aufgebaut. Augen hat er nicht, dafür spürt<br />
er am Wasserdruck nahende Beutetiere und<br />
eventuelle F<strong>ein</strong>de. Ungeklärt ist, welches sei<br />
ne natürlichen und unnatürlichen F<strong>ein</strong>de sind.<br />
Fische meiden ihn wie die Pest und selbst <strong>der</strong><br />
Mensch lässt besser die Finger von ihm. Auch<br />
im Aquarienhandel, wo sonst je<strong>der</strong> Plattwurm<br />
und jede Schnecke angeboten wird, kann man<br />
<strong>Bobbit</strong>-Würmer we<strong>der</strong> kaufen noch bestellen.<br />
Allenfalls gelangt <strong>ein</strong>er zufällig im Jungstadium<br />
in das Becken, wie es <strong>ein</strong>em Wiener Aquarianer<br />
passierte. Dieser wun<strong>der</strong>te sich, dass nach und<br />
nach alle Nackt- und Gehäuseschnecken sowie<br />
kl<strong>ein</strong>ere Fische wie von Geisterhand aus dem<br />
Becken verschwanden. Auch <strong>ein</strong>e intensive<br />
Sichtprüfung blieb erfolglos. Fische kamen als<br />
Fressf<strong>ein</strong>de nicht in Betracht. Bei <strong>der</strong> genauen<br />
Untersuchung des Aquariums entdeckte <strong>der</strong><br />
Hobby-lchthyologe <strong>ein</strong>en ausgehöhlten St<strong>ein</strong>,<br />
in dem sich <strong>ein</strong> ca. 30 cm langer <strong>Bobbit</strong>-<strong>Wurm</strong><br />
versteckte. Auch <strong>ein</strong> leeres Schneckengehäuse<br />
lag in diesem Loch. Vermutlich war <strong>der</strong> <strong>Bobbit</strong><br />
als Larve beim Kauf von tropischen Fischen in<br />
das Aquarium <strong>ein</strong>geschleppt worden. Rätselhaft<br />
blieb das große Loch im St<strong>ein</strong>. <strong>Der</strong> <strong>Bobbit</strong> muss<br />
es mit s<strong>ein</strong>en Maulwerkzeugen hin<strong>ein</strong>gefräst<br />
haben, denn <strong>der</strong> St<strong>ein</strong> war als voller Bestandteil<br />
<strong>ein</strong>gesetzt worden.<br />
<strong>Der</strong> Kopf des <strong>Bobbit</strong>-<strong>Wurm</strong>s hat viele Science<br />
Fiction-Filmemacher inspiriert, Weltraummons<br />
tern und Aliens <strong>ein</strong> ähnliches Aussehen zu<br />
geben. S<strong>ein</strong>e Maulwerkzeuge gehören zu den<br />
grauenhaftesten im Tierreich. Die ausklappba<br />
ren Mandibeln sind seitlich mit gezackten Grei<br />
fern ausgestattet, die ähnlich wie <strong>ein</strong> mittelalter<br />
liches Folterinstrument funktionieren und mit<br />
109
<strong>Der</strong> <strong>Bobbit</strong>-<strong>Wurm</strong> — <strong>ein</strong> Auen <strong>der</strong> <strong>Tiefe</strong> Namensgebung<br />
explosiver Wucht in die Beute geschlagen wer<br />
den. Eine <strong>ein</strong>mal gepackte Beute wird mit <strong>ein</strong>em<br />
mör<strong>der</strong>ischen Ruck und extrem hoher Dynamik<br />
in das Maul geschaufelt. Das geht meistens so<br />
schnell, dass man den Vorgang kaum fotogra<br />
fieren kann. Zumal <strong>der</strong> <strong>Bobbit</strong> sich beim Fressen<br />
in s<strong>ein</strong>e Höhle zurückzieht. Beim Beuteschlagen<br />
macht er vor nichts Halt. Was er überwältigen<br />
kann, geht er an. S<strong>ein</strong> Hunger sch<strong>ein</strong>t unersätt<br />
lich zu s<strong>ein</strong>, er vertilgt Fische jeglicher Art, giftige<br />
Nacktschnecken und zähe Gehäuseschnecken,<br />
kl<strong>ein</strong>e Sepien, junge Muränen, Schlangenaale,<br />
Krabben und sogar Borstenwürmer, an denen<br />
sich k<strong>ein</strong> an<strong>der</strong>es Meerestier vergreift. S<strong>ein</strong>e Gier<br />
ist so groß, dass er Borstenwürmer in <strong>der</strong> Mitte<br />
zertrennt und, von den giftigen Borsten unbe<br />
<strong>ein</strong>druckt, verschlingt.<br />
Ob sich <strong>Bobbit</strong>-Würmer auch gegenseitig<br />
vertilgen, ist nicht belegt, aber anzunehmen.<br />
Jedenfalls sollte man als Taucher die Finger von<br />
ihm lassen, denn <strong>ein</strong>mal in <strong>der</strong> Hand festgebis<br />
sen lässt er nur ungern wie<strong>der</strong> los. <strong>Bobbit</strong>-Wür<br />
mer verfügen über <strong>ein</strong>en extrem gut ausgepräg<br />
ten Geruchssinn. Sie wittern sogar Taucher, die<br />
<strong>ein</strong>en o<strong>der</strong> zwei Meter über ihre Behausung hin<br />
weg schwimmen. Nicht selten kommen sie dann<br />
aus ihren Löchern und überprüfen <strong>der</strong>en Fress<br />
barkeit. Anfüttern ist möglich, aber bitte nur mit<br />
<strong>ein</strong>em Stahlstäbchen, auf das man <strong>ein</strong>en toten<br />
Fisch aufgespießt hat. Kommt man damit auch<br />
nur ansatzweise in die Nähe <strong>ein</strong>es <strong>Bobbit</strong>-Lo<br />
ches, schnellt <strong>der</strong> <strong>Wurm</strong> wie <strong>ein</strong>e Fe<strong>der</strong> aus dem<br />
Untergrund und verbeißt sich im Fischfleisch.<br />
Dabei biegt sich <strong>der</strong> Stahlstab in Richtung Loch.<br />
Ihn damit aus dem Sand ziehen zu wollen, ist<br />
sehr verlockend. Es gelingt aber nicht, weil <strong>der</strong><br />
<strong>Bobbit</strong> über enorme Zugkräfte verfügt.<br />
Namensgebung<br />
So wild und archaisch <strong>der</strong> <strong>Bobbit</strong> lebt, so kurios<br />
und skurril ist s<strong>ein</strong>e Bezeichnung. Namensge<br />
benn ist die Amerikanerin Lorena <strong>Bobbit</strong>. <strong>Der</strong>en<br />
Mann, <strong>ein</strong> Hallodri und manischer Fremdgänger,<br />
betrog Lorena nach Strich und Faden. Eines Ta-<br />
ges wurde es ihr zu bunt. Sie schnitt ihrem Angetrauten<br />
nachts mit <strong>ein</strong>er Machete den Penis<br />
ab und warf diesen aus dem Fenster auf die Stra<br />
ße. Dort fanden Spaziergänger das gute Stück,<br />
alarmierten die Polizei und den Rettungsdienst.<br />
Ärzte nähten den Penis wie<strong>der</strong> an, <strong>der</strong> nach <strong>der</strong><br />
heiklen Operation sogar länger war als zuvor,<br />
was Lorenas Mann die Chance eröffnete, s<strong>ein</strong><br />
wie<strong>der</strong>gefundenes Teil in Sexfllmen, Nachtbars<br />
und <strong>ein</strong>schlägigen Magazinen zu vermarkten.<br />
Biologen gaben auf Grund dieses Vorfalls dem<br />
bis dato namenlosen Monsterwurm den Namen<br />
<strong>Bobbit</strong>, weil das <strong>Bobbit</strong>weibchen nach <strong>der</strong> Be<br />
gattung Ähnliches mit dem <strong>Bobbit</strong>männchen<br />
macht. Nach <strong>der</strong> Ver<strong>ein</strong>igung und <strong>der</strong> Samenübergabe<br />
raubt das <strong>Bobbit</strong>weibchen den Penis<br />
7-<br />
Unerklörlich ist die schillernde Oberfläche des <strong>Bobbit</strong>, <strong>der</strong> ausschließlich nach taktiv<br />
ist. Schmutz perlt von ihm ab wie Wasser auf <strong>ein</strong>er Lotusblun7e.<br />
des Männchens und frisst ihn auf, damit sich ihr<br />
Liebhaber nicht mit irgendwelchen Rivalinnen<br />
paaren kann. Da <strong>Bobbit</strong>-Würmer aber über 100<br />
Jahre alt werden können, und sich im Leben<br />
nicht nur <strong>ein</strong>mal paaren, muss davon ausgegan<br />
gen werden, dass <strong>der</strong> Penis in absehbarer Zeit<br />
wie<strong>der</strong> nachwächst.<br />
~•